Zempin - Schulchroniken der Schule zu Zempin: Unterschied zwischen den Versionen

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:6. Pastor Dr. Uhlig von 1902 bis 1. Oktober 1910
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:7) Pastor Lorenz-Netzelkow 1. Oktober 1910 bis 1. April 1911
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Seit Oktober 1913 ist die Kreisschulinspektion
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im Hauptamte unter der Bezeichnung "Swinemünde"
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an Hauptlehrer [[Zinnowitz Schulchronik|Zastrow in Zinnowitz]]. Nach der Revolution
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im Nov. 1918 wurde die Ortsschulinspektion aufgehoben.

Version vom 15. Juni 2025, 17:48 Uhr

Schulchronik der Schule zu Zempin - angelegt von Lehrer Ballmann

A. Schulverband:

Die Gemeinde Zempin bildet auf Grund des Volks-

schulunterhaltungsgesetzesvom 28.7.1906 einen Einzel-

Schulverband. Zempin ist ein neuer Ort, der noch zu

Anfang des 19. Jahrhundert nur aus vier Höfen bestand: Lüders, Steffen

u. Schütts u. Hoydens Hof; letzterer wurde von den übrigen Höfen angekauft.

Hoydens Hof wurde zum Teil parzelliert.

Infolgedessen siedelten sich in Zempin mehrere "kleine Leute"

an. Von den umwohnenden Ortschaften, auch vom Haff kom-

mend, bauten sie sich am Achterwasser an. Sie

trieben Fischerei auf dem Achterwasser und der Ostsee. Landwirtschaft

wurde von Zempiner Fischern nur im Nebenerwerb (meistens

von den Frauen) getrieben. In dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahr-

hunderts nahm der Ort einen zwar langsamen, aber doch stetigen

Aufschwung. Aufgemuntert durch das schnell aufblühende Bad

Zinnowitz, auch woh angeregt durch Freunde, welche die vorzüg-

liche Lage unseres Ortes rühmten, bauten sich eine Anzahl Fischer

am Walde villenartige Häuser zum Vermieten an Badegäste.

Dadurch hat Zempin ein anderes Gepräge erhalten. Es ist jetzt

ein Fischer- und angehender Badeort. Der am 1. April 1909

begonnene Bahnbau Heringsdorf-Wolgasterfähre wird am

1. Mai 1911 fertig gestellt sein und gibt berechtigte Hoffnung

auf weitere günstige Entwicklung unseres Ortes.

Die Bevölkerung ist durchgehend evangelisch lutherisch mit

Ausnahme einer Familie, welche seit etwa fünf Jahren der

Sekte der Adventisten angehört. Einwohnerzahl seit der letzten

Volkszählung im Jahr 1910: 420.


Der Schulvorstand wurde auf Grund des V.-Sch.=U.=G. v. 28.7.06

neu gebildet: 1)Pastor Dr. Uhlig-Koserow Verbandsvor-

sitzender, 2. Gemeindevorsteher Johann Steffen,

3.) Büdner u. Fischer Gottlieb Krüger

4.) Büdner u. Fischer Johann Florin

5. Halbbauer Heinrich Lüder

6. Lehrer Ballmann


Im November starb Gemeindevorsteher Steffen,

welcher der Gemeinde über 25 Jahre vorgestanden, und an

seine Stelle trat Halbbauer Heinrich Lüder als Ge-

meindevorsteher. An Stelle des verstorbenen Herrn Steffen

trat nun als neues Mitglied des Schulvorstandes Herr

Halbbauer Ludwig Lüder. Seit dem 1. Oktober 1910 hat

der bisherige Ortsschulinspektor u. Vorsitzende des Schulvorstandes

Herr Pastor Dr. Uhlig-Koserow sein Amt niedergelegt und ist zum

Vertreter Herr Pastor Lorenz-Netzelkow ernannt.


Die Zempiner Schule gehörte bis zum 1. Dezember 1909

zur Kreisschulinspektion Usedom I. , Kreisschulinspektor

Herr Superintendant Splittgerber-Usedom. Vom Dezember

1909 ist die Schule der Kreisschulinspektion Usedom II zugeteilt,

Kreisschulinspektor zur Zeit Herr Pastor Fischer in Crummin

Die Ortsschulinspektion befand sich seit Gründung der Schule in den

Händen der Herrn Ortsgeistlichen in Koserow.

Lokalschulinspektoren seit 1851 waren:


1)Paster Bernhard
2.) Pastor Wandel von 1854 bis 1870
3.) Pastor Kopp von 1870 bis 1882
4) Pastor von Gaza von 1882 bis 1895
5) Pastor Trapp von 1895 bis 1902
6. Pastor Dr. Uhlig von 1902 bis 1. Oktober 1910
7) Pastor Lorenz-Netzelkow 1. Oktober 1910 bis 1. April 1911
8. Pastor Dilloo vom 1. April 1911


Seit Oktober 1913 ist die Kreisschulinspektion

Usedom II. aufgelöst und eine Kreisschulinspektion

im Hauptamte unter der Bezeichnung "Swinemünde"

eingeführt.


Da Pastor Dillow 1918 versetzt wurde, kam die Oberschulinspektion

an Hauptlehrer Zastrow in Zinnowitz. Nach der Revolution

im Nov. 1918 wurde die Ortsschulinspektion aufgehoben.