Urkundliche Gerichtsverhandlung am 14.02.1340: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. April 2024, 14:05 Uhr
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- Gerichtsurteil zu Bömitz
Zur Urkundlichen Gerichtserwähnung am 14.02.1340 kam es wegen eines Streites über den Besitz (Grund und Boden) von Bömitz,
zwischen Conradus Dowat (Dowit), Hinricus Stonehals und Nicolaus Longus. Alle drei Parteien sind Lehnnehmer (Kopie der Gerichtsverhandlung)
Das wir über den den Inhalt der Gerichtsverhandlung erfahren, ist nur Dank der Hilfe von Herrn Professor Hartmut Lutz möglich geworden!!
Gerichtsurteil zu Bömitz:
Am Montag, den 14.02.1340, trafen sich auf dem Kirchhof vor der Marienkirche in Anklam folgende Herren:
Auf Seiten der Kirche, (als Vermutlicher Besitzer-Lehngeber):
Gotfridus von Golnow, Abtei Stolpe (Stolpe an der Peene)
Tidericus Labese, Priester und Hauptschiedsrichter, Stellv. Von Herrn Otto von Kerkow , Rektor der Marienkirche zu Anklam;( eingesetzt von Domherrn Volterus , Kammin)
Auf Seiten der Brüder Dowit:
Hinricus Faber, Priester und
Hinricus Tessekin, Notar der Stadt Anklam, gewählt als Schiedsmänner (eingesetzt von Johannes Varlen, dem Prokurator der Brüder)
Conradus (Konrad) Dowat (Dowit) [Bauer]
Henning Dowat (Dowit) [Soldat]
Gerhard Dowat( Dowit) [Landsknecht]
Marquard Dowat (Dowit) [Landsknecht]
- Streitobjekt:
4 Hufen Land Böhmitz(4X16ha = 64ha)
2 Hufen beackert von Konrad Dowit(2X16ha = 32ha)
2 Hufen beackert von Hinricus Stonehals und Nicolaus Longus(2X16ha = 32ha)
[die aber im Vertrag nicht weiter erwähnt werden, was die Vermutung zu lässt, das der Vergleich-das Gerichtsurteil nur noch als Vertrag per Urkunde rechtskräftig gemacht wird] .
- Beschluss:
1) Die 4 Hufen Land bleiben im Besitz der Kirche
2) Die vier Brüder Dowit und deren Erben bestellen, als Pächter von nun ab die 4 Hufen Land [damit sind Stonehals und Longus Ihren Teil von dem Bömitzer Besitz los]
3) Die Brüder zahlen jährliche zu einem gesetzten Datum (11.November bis spätestens 6.Januar [ als Pacht]) folgendeAbgaben:
4) 40 Scheffel Weizen (ca.40X40kg = 1600kg = 32 Zentner) 40 Scheffel Gerste (ca.40X35kg = 1400kg = 28 Zentner) 40 Scheffel Hafer (ca.40X25kg = 1000kg = 20 Zentner)
5) Bei nicht fristgerechter Zahlung fallen alle die Rechte an die Kirche zurück (Ende desPachtverhältnisses)
6) Die erste Pacht wird unmittelbar fällig, nachdem “ alles Übrige vom Vertrag durch die genannten Dowits gewährt worden ist
und durch freie Schenkung [Bestechungsgeld, kleiner Obolus - Bonus??] angenannten Herrn Otto von Kerkow bezahlt worden ist“.
Und nach dem überalle weiteren in diesem Streitfall gemachten Zahlungen Stillschweigen vereinbart worden ist.
7) Den Dowits und Ihren Erben wird ewiges Stillschweigen auferlegt.
8) Nach der Verlesung des Schiedsspruches geloben die Anwesenden per Handschlag die Gültigkeit und Einhaltung des Beschlusses.
Der Schiedsspruch wird durch folgende Zeugen (?)bestätigt:
Johannes, Leutepriester in Görke
Magister Hermannus Glinkermann , Leutepriester in Nordin (Nerdin)
Nicolaus Treptow, Vikar an der Heiliggeistkapelle in Anklam
Johannes Malchin, Geistlicher
Was aus den beiden „Hinricus Stonehals und Nicolaus Longus“ geworden ist, wird uns für immer verschlossen bleiben.
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- Landesarchiv Greifswald Rep 40 I 28a_S 68 RS - 69 VS
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stand 26.03.2024
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