Sprüche auf Platt

Aus Ortschroniken
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Dieter Kölpien berichtet:

Gelegentlich korrespondiere ich mit einem Herrn Peter Moeller, der heute in der Nähe von Stuttgart lebt und seine Jugendjahre in Güstrow in der Rostocker Straße verlebte. Peter Moeller wurde in der DDR mehrere Jahre aus politischen Gründen eingesperrt und hat die DDR nach seiner Haftentlassung verlassen. Das Interesse an seiner Heimatstadt Güstrow ist jedoch weiterhin vorhanden und so ergaben sich wiederholt Telefonate und E-Mail-Kontakte zum Austausch von Erkenntnissen zu Güstrower Stadtansichten.

Zuletzt erfuhr ich von Herrn Moeller, dass sein Großvater der Güstrower Schneidemeister Alex Döscher (geb. 08.05.1871) war und seine Schneiderei in der Lange Straße 31 hatte.

(Das Haus des Großvaters gibt es an der Stelle heute nicht mehr) Da Herr Moeller und ich auch gelegentlich plattdeutsch miteinander sprachen, übermittelte er mir die nachstehenden Sprüche/Weisheiten, die sein Großvater gerne gebrauchte.

Dor söcht einer’n Schap mit fiv Been.
Nu kümt Schiet in’t Tütern.
Dor har ne Uhl säten
Ick wür’n Düwel wat daun.
Dat treckt sich allens wedder na’n Liev.
Dat’s n‘ armlang von Liev af.
De Krüvven sünn de sülben, blod de Schwin sünn annern
Wenn ut Hunschied wat wart.
Klog Hohn schitt ok in’t Nest.
De knarren Wagen führen an längsten.
De geht ok up de letzten Been
De Düwel schitt ummer up den grötsten Hümpel.
De is ok noch nich all Dag tau Bett.
De rugsten Fahlen warden de glattsten Pierd.
Fett Schwin noch Borrer vör‘n Mors schmeren.
Nu is de Koh in’t Og haugt.