Orgeln Sankt Marien Kirche (Klütz)

Aus Ortschroniken
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Über die Orgeln in der Klützer Kirche...

(Aus: Gemeindeblatt für die Kirchgemeinde Klütz, No. 12, S.2-3, Lenzing 1931)

... findet sich die erste Notiz in dem Visitationsprotokoll von 1653: „Die Orgel nebenst dem Rückpositiv ist in den Kriegeswesen gantz verdorben.“ — Es hat also schon vor dem 30-jährigen Krieg eine Orgel in der Klützer Kirche gegeben. Wann sie nach dem Kriege wiederhergestellt ist, ist nicht zu ermitteln.

Im Inventarprotokoll vom Jahre 1769 heißt es: „Die Orgel bestehet aus 28 Zügen, davon hat das Manual 8 Stimmen oder Züge, das Pedal 9 und das Rückpositiv 7 Züge, zum Cymbel - Sterne 1, zum Tremulanten 1 und zu den Ventilen 2 Züge. Hat übrigens gedoppeltes Klaviere mit einer Kuppel und Pedal, alles mit vollen octav, durchgehendes zinnerne Pfeifen, nur im Sub — Bas Höltzerne wie auch in der Posaune einige Höltzerne Pfeifen mit 2 Cymbel-Sternen, 4 Bälge u. sonst im guten Stande. — Gesang u .Noten-Bücher hat die Kirche nicht hiebey. —: Unter den Pfeifen des Rückpositivs ist die Jahrzahl Ao. MDCCKXLIV (1744).“

Hierzu schreibt Pastor Dühring in einem Bericht: „Der jetzige (hiesige) Organist hat auf mein Begehren das Vorstehende dahin berichtiget : Unsre Klützer Orgel besteht aus einem Manual, Rückpositiv, Pedal und zwei Klavieren. Sie hat 24 Register, worin 6 Rohrwerke nebst 18 Flöten und Pfeiffenwerke befindlich sind. Ferner hat sie 2 Cymbelsterne, 2-Ventile, 1 Tremulanten und 4 Bälgen. Der Subbaß ist ganz von Holz und zur Posaune sind 6 hölzerne Pfeiffen, die übrigen sind insgesammt von Zinn oder Composition. Die Klaviere haben, ohne daß das große Cis in allen weggelassen, sämtl. Volle Octav. Obwohl sie vor méhreren Jahren wohl eben nicht in recht guten Händen mag gewesen fein, so ist sie doch jetzt, seitdem der Orgelbauer, Herr Friese sie repariert und im jährlichen Verdung hat, in recht gutem brauchbaren Stande.“

Aus einem anderen Bericht geht hervor, daß die Orgel im Jahre 1806 gründlich repariert und dann dem Orgelbauer Friese in Parchim in Pflege und zur jährlichen Nachsicht übertragen ist. Also dürften die obigen Worte des Organisten etwa im Jahre 1810 geschrieben sein.

In einer Beschreibung der Marienkirche von Pastor Reitz heißt es: „Die schöne Orgel ist erst 1871 vom Wismarschen Orgelbauer Wintzer erbaut und am 13. Oktober 1871 eingeweiht worden.“

Soviel man wissen kann, hat unsre Kirche also schon mindestens 4 Orgeln gehabt: Die erste vor dem 30jähr. Kriege, wurde im Kriege zerstört, die zweite nach dem 30jähr. Kriege, wann erbaut ungewiß (vielleicht auch nur Durchbau), die Dritte 1744, renoviert 1806, und die vierte 1871.