Lenz-Süd

Aus Ortschroniken
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Manfred Füting


Kenndaten des Orts
Name (heute)Lenz-Süd, Ort in der Gemeinde Fünfseen
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl17213
VerwaltungsamtAmt Malchow
LandkreisMecklenburgische Seenplatte
Zahlen
Einwohner25 (gesch. 2023)
KoordinatenBreite: 53.466129 / Länge: 12.347834

Das Dorf Lenz-Süd liegt südlich an der Mündung des Lenzer Kanals, der den Petersdorfer See mit dem Plauer See verbindet und am östlichen Ufer vom Plauer See.


Geographische Lage



-Größere Karte von Petersdorf anzeigen-


Kurztext zu Lenz-Süd

  • Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe, Ausgabe Gustav Quade" 1894 Teil1, S.825 f.: "Lenz bei Malchow, an der Elde, da wo sie vom Petersdorfer in den Plauer See fließt, Erbpachthof von E. Hartwig, 85,8 ha und 163,6 b. Sch., und 1 Büdner (Krüger) … Lenz [zählt] 21 …Einw."

aktuell 2024:

  • Die Bezeichnung Lenz, Lentzik, Liniz oder Lenzke ist slawischen Ursprungs und könnte soviel wie Lehm oder Ton bedeuten. Vor dem Kanalbau (1831) mündete die Elde am Lenz mit einem Delta in den Plauer See. Auf der Insel in diesem Delta könnten sich sehr gute Tonvorkommen befunden haben. In der näheren Umgebung wurden im Verlauf der Jahrhunderte mehrfach Ziegeleien betrieben. Der Lenz wurde urkundlich erstmals 1387 erwähnt. 1448/49 ließ Herzog Heinrich IV. von Mecklenburg am strategisch wichtigen Lenz eine Burg errichten, die die andauernden Einfälle des märkischen Landadels abwehren sollte. Kommandant dieser Burg und der gegenüber am Westufer des Plauer Sees liegenden Burg Plau (Quetzin) war Lüdeke Hahn auf Basedow, der aber diese Position bald wieder aufgab und sich auf seine Besitzungen in Basedow zurückzog. Die Burg erfüllte ihren Zweck bis nach dem Dreißigjährigen Krieg und verfiel dann langsam. Bis zum Kanalbau stand links vom südlichen Eldearm noch ein Torhaus und weitere Reste der ehemaligen Burg waren noch sichtbar. Der Kanalbau ging direkt durch die Burganlage und durchschnitt den Burghof. Heute sind nur noch Andeutungen der Wälle, die die Burg umgaben zu erahnen. 1837 war das Ziel der Schiffbarmachung der Elde bis zur Elbe erreicht.
  • Vorher in adligem Besitz erscheint 1829 als Besitzer ein Herr A. Goldberg, der in den nachfolgenden Jahren wahrscheinlich die Ländereien am Lenz an die Großherzogliche Kammer in Schwerin verkauft hat. 1883 ist als Erbpächter (86 ha) am Lenz Ernst Albert Christoph Hartwig aus Krakow belegt. In dieser Zeit entsteht das Pächterhaus am Lenz, das sich heute, dank einer engagierten privaten Initiative, sehr schön restauriert präsentiert und dem Originalzustand sehr nahekommt. 1920 wird ein Erbpachthof (53 ha) geschaffen, der von der Mecklenburgischen Ansiedlungsgesellschaft im Auftrag des Finanzministerieums verwaltet und verpachtet wird. In der Folge siedelten sich auf den ehemals zum Hof gehörenden Flächen Häußler und Büdner an, so dass die Ländereien jetzt kleinteiliger bewirtschaftet wurden. Es ist belegt, dass der Erbpachthof 1936 nur noch 39 ha umfasste und damit 1945 nicht unter die Enteignungen im Zuge der Bodenreform fiel. Er ging von seinem letzten Besitzer, Herrn von Kalkstein, 1950 an Frau Bartz über und wurde in deren Familie weiter aufgeteilt.

Bestand bis 1934 die Gemeinde Petersdorf mit den Ortsteilen Adamshoffnung, Lenz und Biestorf wechselte diese Zuordnung und ab 1935 bis 2004 hieß die Gemeinde Adamshoffnung. Im Zuge des Baus der Munitionsfabrik in Malchow wurde Lenz geteilt in Lenz-Süd und Lenz-Nord, weil Teile der Gemeinde (Lenz-Nord und Biestorf) zur Vereinfachung der Administration Malchow zugeschlagen und dort auch eingepfarrt wurden. Seit 2005 gehören die Orte der ehemaligen Gemeinde Adamshoffnung zur Großgemeinde Fünfseen.

  • Durch die landschaftlich exponierte Lage des Lenz und den dazugehörigen Strand am Plauer See kam bereits früh touristisches Interesse an diesem Fleck auf. In den 20ern des 20. Jh. kamen vorrangig Berliner Urlauber. Sie kamen bei den einheimischen Bauern unter, aber erbauten sich auch Zweitwohnsitze am Lenz. Diese Tendenz wurde in der DDR aufgenommen und mehrere Großbetriebe errichteten in der Gegend (auch auf der Nordseite) Ferienlager, die vorrangig während der Sommerferien in mehreren Durchgängen von den Kindern genutzt wurden. Nach 1990 wandelten sich diese Ferienlager zum Teil in dauerhaft betriebene Ferienunterkünfte wie zum Beispiel „Ferienpark Lenzer Höh“ (ehemals LEW Hennigsdorf) und das „Boutique Hotel Lenz“ (ehemals SKET Magdeburg).


Lenz-Süd im Spiegel von Karten

Lenz-Süd im Spiegel von Luftbildern

Ortschronik/en von Lenz-Süd

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

Weiterführende Information zu Lenz-Süd

Kontakte

Über Anregungen und Hinweise zu der hier enthaltenen Chronik, oder generell zur Ortsgeschichte der Dörfer in und um den Petersdorfer See freue ich mich. Manfred Füting Kontakt über meine E-Mail: