Garz (Rügen)

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Die Seite befindet sich gerade im Aubau (Autor Wilfried Steinmüller)


Kenndaten des Orts
Name (heute)Garz/Rügen
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18574
VerwaltungsamtAmt Bergen auf Rügen
LandkreisVorpommern-Rügen
Zahlen
Einwohner2194 (2018)
KoordinatenBreite: 54.3006 / Länge: 13.3577

Garz liegt im Süden der Insel Rügen.


Geographische Lage



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Einführende Information

Das Wappen von Garz

Wappen von Garz auf Rügen

Das Wappen wurde 1994 von dem Sagarder Gerhard Koggelmann neu gezeichnet und ist unter der Nr. 34 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern eingetragen.

- Eine Burg mit drei Türmen und offenem Thor, auf dem mittleren Thurm eine Kirchenfahne mit einem Greif.
- Im Secetsiegel die Fahne allein


Historische Beschreibung von Garz in "Die Städte der Provinz Pommern" von Dr. Gustav Kratz und Dr. Robert Klempin im Jahre 1865

Anmerkung: Muß die Frühgeschichte von Garz umgeschrieben werden?

Wir bemühen uns in diesem Portal alte Quellen zusammen zu tragen, zu digitalisieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Aktuell hinterfragen und diskutieren die Historiker gerade ob das bei Saxo Grammaticus und in der Knytlinga-Saga genannte Charentza der heutigen Stadt Garz entspricht.
Sie stellen das aktuell fundiert in Zweifel.
Wir hoffen, daß die weiteren Forschungen zur Frühgeschichte zu einem abschließenden Ergebnis kommen um zu sehen ob die Frühgeschichte von Garz umgeschrieben werden muß.
Wir lassen an dieser Stelle die Richtigkeit dieser These zunächst dahingestellt und publizieren, bzw. zitieren die alten Quellen im Wortlaut ihrer jeweiligen Erscheinungszeit ohne sie zu verändern, machen aber auf die aktuellen Forschungen dazu aufmerksam.

Auszug aus "Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden" 1865 S.156-156

"24. Garz auf Rügen
Karentia, Charentz, Chartze, in der Knytlinga-Saga: Karenz, Gard.

Die Ersterwähnung

Den bedeutenden Rügischen Burgwall Karentia (insignis vicus pacis tempore desertus, urbs), welcher die drei Götzenbilder Rujewid, Porevith und Porenut umschloß, eroberte König Waldemar von Dänemark in Jahre 1168 und zerstörte Götzenbilder. (Saxo Grammaticus, Histor. Dan. ed. Velschow. I. 840. sequ.)
Späterhin war Charenz eine Burg der Rügischen Fürsten, die hier mehrere Urkunden ausstellen (Das castrum Garchen, 1207 Cod. Nr. 85), Gartsin (circ. 1241 Cod. Nr.83, castrum Ghart, gehört nicht hierher, sondern ist bei Greifswald zu suchen)
Witzlaw I. erwähnt 1232 seine Capelle in Carenz (Cod. Nr. 196), 137 kommt ein Priester Alexander zu Charenz vor (Cod. Nr. 250).
In dem Rügischen Hebungsregister von 1314 werden die Burg (castrum Gartz) (Slavicum Gartz) und ein Deutsches Dorf Garz (Teutonicum Gartz) unterschieden (Fabricius, Urkunden zur Geschichte des Fürstentums Rügen IV. 2. Nr.672, S.40/41)
Slavicum Gartz ist das heutige Wendorf und kommt als Wentdorp zuerst in dem Roskilder Zehntregister aus der Zeit von 1316-1320 vor, Teutunicum Gartz, die Villa Ghartze mit 20 Hakenufen in dem genannten Zentregister (Dähnert, Pommersche Bibliothek IV.S.54/55), ist die spätere Stadt, die noch egenwärtig nach Wendorf eingepfarrt ist. Das Deutsche Dorf Garz wurde nämlich schon vor 1319 in eine Stadt, indem die neue, schon 1313 im Krchspiel Swantegur bestehende Stadt Ruyendal
(Civitas Ruyendal 1313, Fabricius I.c.IV.2. Nr.661a, Gadebusch , Pommersche Sammlungen S.144, nova civitas im Hebungsregister von 1314, Fabricius I. c. IV. 2. Nr. 672. S. 39). Die Stadt führte im Siegel einen Greifen und darüber den Rügischen Helm (abgebildet bei Gadebusch I.c.), v. Schwartz, Geschichte der Pommersch-Rügischen Städte S. 593.
Schon 1313 scheint eine Verlegung der Stadt Ruyendal beabsichtigt gewesen zu sein, wie die Ausdrücke der betreffenden Urkunde, Fabricius I. c. IV. 2. Nr. 661a: "sicivitas nostra dicta Ruyendal in opidum vel villam conversa fuerit, vel in alium locum translata fuerit) vermuthen lassen. Von Bock "Rügensch-Pommersche Geschichten II. G. 119, ist der ergang nicht ganz richtig aufgefaßt.
Im Jahr 1319 wurden zum ersten mal die Bürger und Rathmannen der Stadt neuen Stadt Garz (concives et consules novae civitatis Gartz) genannt, und zwar bitten sie den Fürsten, er möge gestatten, daß sie die Pächte der 8 Hufen, mit denen die Stadt bewidmet worden (quibus civitas eorum est primus instaurate), ihrer großen Armuth wegen verpfänden dürfen(v.Schwar).
Nach einer Aufzeichnung des alten Stadtbuchs von 1353 galt in Garz SCHWERINSCHES RECHT (Kosegarten, Pommersche und Rügische Geschichtsdenkmäler S.277).
1377 bestätigte Herzog Wartislaw VI. die Privilegien der Stadt und versprach, sie nicht zu verpfänden, auch den Stadtvogt aus der Bürgerschaft zu bestellen (v.Schwartz I.c. S. 613, Dähnert, Sammlung Pommerscher Landesurkunden. II. 464).).
Das letztere Privilegium wurde ihr auch noch 15334 von Herzogen Georg i. und Barnim X. confirmirt (Dähnert, I.c. II. I.c. II. 465).

Einwohnerzahl

1782 738 Einw. (kein Jude)
1794 894 Einw.
1801 1063 Einw.
1816 1156 Einw. (9 Katholiken, kein Jude)
1831 1350 Einw. (keine Katholiken, kein Jude)
1843 1645 Einw. (2 Katholiken, kein Jude)
1852 2157 Einw. (4 Katholiken, kein Jude)
1861 2123 Einw. (3 Katholiken, kein Jude)

Bau- und Kunstdenkmäler

Die Kirche im Gothischen Styl des 15. Jahrhunderts unbedeutend, Taufstein aus dem 13. Jahrhundert vor der Kirchenthür.

Bürgermeister

Johann Wendt 1707
Christian Georg Jordan 1744
Johann Hermann Wieland 1754-1765
Johann Bernhard von Ackern 1778-1795
Gustav Heinrich Dom 1793-1828
(C.A. Langemak provisorisch 1828-1830)
(C.G. Meukow provisorisch 1832-1840)
H. Wagner 1844-1846
(Schulz interimistisch 1856/1857)
Westphal 1859-1861
Carl Ernst Rudolf Sydow 1862-1864

Garz im Spiegel von Karten und Luftbildern

Bildergalerie

Ortschronik/en von Garz/Rügen


Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

  • Heimatverband Garz e.V.: Die alte Stadt Garz auf Rügen. Festschrift zur Ersterwähnung der Stadt vor 675 Jahren. 1319-1994, Heimatverband Garz, Garz 1994. [Link zur Landesbibliothek MV]
  • Heimatverband Garz e.V.: 700 Jahre Stadt Garz, Rügen 1319-2019, Edition Pommern, Elmenhorst/Vorpommern 2019. [Link zur Landesbibliothek MV]


Weiterführende Information zu Garz

Kontakte

Bisher pflegt noch niemand die Chronik von Garz im Portal. Über Interessenten an der chronistischen Arbeit über Garz freuen wird uns.

Kontakt: schroeder@heimatverband-mv.de oder windfluechterMV@gmail.com