Fortlaufende Chronik zu Stuthof

Aus Ortschroniken
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Stuthof - Ortsteil der Hansestadt Rostock
Der Name Stuthof spricht für sich und ist mit Sicherheit auf eine Wildstuterei zurückzuführen, die hier von den Fürsten und später von der Stadt Rostock, in der Heide betrieben wurde.
Mann kann annehmen, daß der gesamte Toitenwinkel zwischen Stuthof, Rostock und dem Breitlingseinen Namen nach töt = Stute erhielt.
Wann Stuthof erstmals besiedelt oder gegründet wurde, ist nicht bekannt. Seit 1531 gehörte das Gut nachweislich der Stadt Rostock, die einen Verwalter einsetzte, der Jahreslohn bekam - somit war das Gut damals nicht verpachtet.
Laut Rechnungsbuch standen 1590/91 45 Pferde auf dem Gut. Im allgemeinen sind aus den Unterlagen jedoch recht wenig Auskünfte über derartige Pferdezucht zu finden.
Bekannt ist aber, daß die Pferde auf Stuthof von minderer Qualität waren, was wohl unter anderem auf das schlechte Futter und die sauren Wiesen zurückzuführen ist.
1617 stehen die Pferde aber noch zu Buche.
Es war wohl eine Folge des Dreißigjärigen Krieges, daß die Pferdehaltung bald darauf endete.
Bis 1599 befanden sich die Rostocker Güter in Selbstverwaltung, danach wurden sie vorrangig an Rostocker Bürger verpachtet.
Auf den Gütern wurde zu damaliger Zeit die Dreifelderwirtschaft praktiziert.
Als Hauptfrüchte wurden Roggen und Gerste angebaut.
Hafer und Erbsen standen an zweiter Stelle, während Lein und Hopfen nicht für den Eigenbedarf angebaut wurden.
In der Viehwirtschaft stand an erster Stelle die Rinderzucht, daneben wurde Schafzucht betrieben.
Durch die Nähe der Stadt hat die Milchwirtschaft Anfang des 17. Jahrhunderts eine energische Entwicklung genommen.
Aus dem Rechenschaftsbuch von Hof Stuthof von 1633/34 ergaben sich 344 Pfund.
Eine Kuh produzierte jährlich ein durchschnittliches Verkaufsquantum von 31 Pfund.
Der geringe Ertrag ist in erster Linie auf das mangelhafte Futter und die der Zeit entsprechenden Haltungsbedingungen, sowie auf die damalige Leistungsfähigkeit der Tiere zurückzuführen.
Schweine-, Gänse-, Enten- und Hünerhaltung wurde ebenfalls im begrenzten Maße betrieben.
Da die Stadt Rostock reich und ständig bestrebt war, eine durchgehende Verbindung zur Rostocker Heide zu haben sowie ihr Umfeld auszubauen, schloß sie 1703 mit dem damaligen Besitzer von Stuthof, Georg Gebhard von Linstow, einen Vergleich.
Danach durfte er mit seinen Erben noch zwanzig Jahre auf Stuthof wirtschaften.
Nach dieser Zeit konnte die Stadt Stuthof für "100.000 Gulden mecklenburgischer Währung, den Gulden zu 24 Schilling" kaufen.
Die Stadtkämmerei gab den Hof zur Pacht an Rostocker Bürger.
In dem Dorf gab es eine Schule, die für die Kinder des Ortes und die in Jürgeshof wohnenden bestimmt war.
1868 war ein Schneider Schulmeister (Lehrer) in Stuthof.
Das ärgerte die Rostocker Zunftgenossen so, daß sie bei dem Hohen Rat vorstellig wurden und klagten.
Daraufhin mußte der Schneider nicht sein Amt als Lehrer aufgeben, sondern er durfte nicht mehr Schneider sein.
Kein Wunder, daß man von zwei Ochsen vor dem Pflug und einem dahinter in Mecklenburg sprach.
Zur gleichen Zeit war Herr Behn Pächter auf Stuthof.
1914 wurde die Straße von Dierkow über Hinrichsdorf und Nienhagen nach Stuthof gebaut.
In dem alten Gutsstall hat sich heute ein Reiterhof niedergelassen.
Hier können Kinder und auch Erwachsene den Umgang mit Pferden lernen.
Reittouren und Kutschfahrten durch die Heide werden ebenfalls angeboten.
Im ehemaligen Gutshaus befindet sich heute die Gaststätte "Waldblick".