Aktuell Fortlaufende Ortschronik von Vorder Bollhagen

Aus Ortschroniken
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Kenndaten der Ortschronik
OrtVorder Bollhagen
Zeitlicher Schwerpunktfortlaufend
Urheberrechte...
Erstellungszeitraumseit 2020
Publikationsdatumveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungGeschichte des Ortsteils Vorder Bollhagen
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung

Die Geschichte von Vorder Bollhagen

Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Vorder Bollhagen im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

Vorder Bollhagen Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

Vorder Bollhagen bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Vorder Bollhagen bis zur Reichseinigung (bis 1871)

Kaiserreich (1871-1918)

Weimarer Republik (1918-1933)

Drittes Reich (1933-1945)

SBZ und DDR (1945-1990)

Die heutige Zeit

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:

z.B.

Herkunft und erste Erwähnung von Vorder Bollhagen

Die Gutsanlage

Pferdezucht im Volkseigenem Gut(VEG) Vorder Bollhagen

  • Unterlagen aus dem Nachlass des Zuchtleiters Wolfgang Schoop aus den 1950-er Jahren:

Die Schule

Opfer von Krieg und Gewalt aus Vorder Bollhagen

Napoleonische Zeit

Opfer in französischen Diensten: Französische Flotte, Rußlandfeldzug u.a.

Befreiungskriege

Deutsch/ Französischer Krieg 1870/71

Erster Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg

Nachkriegszeit (z.B. Lager Fünfeichen)

Dreimal Bollhagen

Vorder-, Hinter-, Klein-Bollhagen,
drei Orte, ein Name abseits der Straße zwischen Kühlungsborn und Heiligendamm. „Holl und boll“ also leer und brüchig, verfallen wie Fritz Reuter das plattdeutsche Wortspiel in seiner Urgeschichte von Mecklenburg benutzt, sind die drei Teildörfer jedoch zumindest in unserer Zeit nicht.
Das deutsche Siedler die Dörfer im 13. Jahrhundert nach Abholzung des Urwaldes neu anlegten erzählt uns die Endung „-hagen“ ( = Waldrodungsdorf ).
Es war wohl eher eine Bohlenbrücke, nach der die Bollbrücke über den Fulgenbach ihren Namen erhielt, die schließlich auch Namen gebend für die Bauernanwesen entlang des Bachlaufes war.
Aber schon lange zuvor hinterließen Menschen hier Spuren. So berichtet bereits der Begründer der mecklenburgischen Geschichtsschreibung Friedrich Lisch über Untersuchungen eines bronzezeitlichen Hügelgrabes und dessen Grabbeigaben in einem Steinkreise. Hier herausragend ein verziertes Diadem von Bronze das einst weiblichen Reizen den besonderen Rahmen gab.
Im Jahre 1586 wird vor den Toren Rostocks der Viehdieb und Straßenräuber Merten Hundeköper gerädert. In seinem abgelegten Geständnis ist zu lesen, das er zuvor viele Jahre als Kuhhirte in Vorder-Bollhagen gedient und hier auch mit seinem schändlichen Tun begonnen hatte. Wärend Klein-Bollhagen immer Bauerndorf blieb, entstanden in den beiden anderen Dörfern im Laufe der Geschichte Güter.
1896 finden sich in Klein-Bollhagen fünf Erbpachtbauern, zwei Büdner und zwei Häusler, wärend Gut Hinter-Bollhagen (1264 ha) durch Bernhard Bobsien und Gut Vorder-Bollhagen (1691 ha) von Rudolf Burmeister in Pachtung waren.
Deren wichtigstes ökonomisches Standbein war die Pferdezucht speziell für das deutsche Militär. Im Jahre 1907 wird berichtet: „In Vorder-Bollhagen fand gestern auf dem Hofe des Herrn Oekonomierates Burmeister ein Remonten-Markt statt, auf dem der Kommission 33 Pferde vorgeführt wurden. … Von diesen wurden 14 angekauft. Die Pferde wurden von Doberan aus mit der Eisenbahn nach Ferdinandshof bei Stettin gebracht. …ehe sie von den Truppenteilen in Dienst genommen werden.“
Auch die Jagd stand hier damals hoch im Kurs: „Auf einer Treibjagd im Februar 1909 schossen hier 22 Schützen 240 Hasen.“
Das Ende des ersten Weltkrieges und die schlechte Zahlungsmoral der Reichsregierung an den Pferdelieferanten führten ab 1919 zum Niedergang in Vorder-Bollhagen.
Der Freistaat Mecklenburg verkauft 1920 das halbe Gut.
Die Mecklenburgische Landwirtschaftliche Wochenschrift berichtet: „Die Mecklenburgische Regierung hat das Staatsgut Vorder- Bollhagen Herrn Geheimrat Dr. Backhaus käuflich überlassen, um daselbst ein Lehrgut nach amerikanischem Vorbilde einzurichten und zugleich ein Beispiel des Wiederaufbaus zu bieten.
Ab 1. Oktober 1921 werden junge Leute aufgenommen, um sie nach 3jähriger Lehrzeit zu späteren Vorarbeitern und Beamten für Großgüter heranzuziehen.“
Schon bald darauf wird es still um das hoch gepriesene und geförderte Muster- und Ausbildungsgut. Die Zeit der großen Güter war vorbei. Die Weltwirtschaftskrise gab ihm bald darauf den letzten Stoß.
Wilfried Steinmüller

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Musterdorf

Flurnamen auf der Vorder Bollhagen Feldmark

|mini]]