Tessin-Kuhlenfeld

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Tessin-Kuhlenfeld ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Sie wird vom Amt Boizenburg Land verwaltet.

Geographische Lage

Das Gemeindegebiet Tessin-Kuhlenfeld befindet sich östlich der Schalle, an die es teilweise angrenzt.

Zum Ortsnamen

Bei seiner Ersterwähnung im Ratzeburger Zehntel-Lehen-Register in Mjahre 1230 ist Tessin in der aktuellen Namensform als Tessin genannt, später auch als Villa Tessyn (Dorf Tessin) im Landbederegister des Jahres 1453. Den Namen deutet KÜHNEL als Ort des Tesa. Der slawische Name ist wie alle auf die Endsilbe -in auslautenden Ortsnamen auf eine Person bezogen. Den Namen des Ortsteils Kuhlenfeld wird man rein deutsch deuten müssen als unebenes Feld mit Kuhlen, eine schwer nachvollziehbar Deutung. Wenn man jedoch den ursprünglichen Namen "Kuhlendorf" ansieht, kann er durchaus auch slawisch/deutsch gedeutet werden als Dorf des Kula, vön altslawisch "kula für Kugel bzw. "kolo" für Kreis.

Kurztext zum Ort

In Raabe/Quade, Mecklenburgische Vaterlandskunde, Ausgabe 1894, Seite 563 werden Tessin und Kuhlenfeld gesondert aber als zusammengehörend beschrieben:

Tessin

Tessin bei Boizenburg, 1 1/4 Meile, östlich von der Stadt, (incameriertes Dorf mit 11 Erbpächtern, 4 Büdnern (1 Schmied), 13 Häuslern (1 Krüger), Schule. 170 (179) Einw.. Die Hamburg-Berliner Eisenbahn und Chaussee gehen südlich von Tessin über die Feldmark.

kuhlenfeld

Kuhlenfeld bei Blücher, 1 1/4 Meile östlich von Boizenburg. Erbpachthof mit 4 Büdnereien und 60 (61) Einw. Der Hof, über dessen Feldmark die Hamburg-Berliner Eisenbahn führt, ist im Erbpachtbesitz von 9 Erbpächtern zu Tessin.


Ortschroniken

Vorhandene Chroniken

Karl-Heinz Lietz, Chronik des Dorfes Tessin/Bzbg. Die Chronik ist nach seinem Bekenntnis auf der Grundlage eines Vortrages entstanden, den er 1976 zu einer 600-Jahrfeier des Dorfes gehalten hat. Diese Feier bezog sich auf das Jahr 1376. Dieses Jahr ist das der ersten nachweisbaren Existenz des Dorfes.

Die frühe Geschichte der "terra boiceneburg" (des Landes Boizenburg) und des Dorfes Tessin

1. Die Entstehung unserer Kulturlandschaft

Unsere Heimat ist durch die Eiszeit geformt worden. In einer älteren Eiszeit, nämlich im Warthe-Stadium der Saale-Eiszeit, entstanden unter dem lagernden Eis lehmige Grundmoränen. Als sich das Eis zurückzog und dann in der Weichseleiszeit erneut vorstieß, türmten sich die Schuttmassen vor dem Eis zu den großen Endmoränenzügen auf, die sich von Schleswig-Holstein über Mecklenburg bis in die Uckermark erstrecken. Die südliche Endmoräne befindet sich in unserem Raum an den Südenden des Schaalsees, des Dümmer Sees und des Schweriner Sees. Als das Eis abtaute wälzten sich gewaltige Wassermassen zum Urstromtal der Elbe. Auf ihren Bahnen durchschnitten sie die Lehmplateaus und schufen auf diese Weise die Täler der Boize, Schaale, Schilde und der oberen Sude (bis etwa Redefin). In diesen Tälern lagerten sie gewaltige Sandmassen ab. Weil in dieser Zeit sich noch keine Pflanzendecke gebildet hatte, konnten die Winde den Sand weit transportieren. So wurden auch die verbliebenen lehmigen Hochflächen noch übersandet. Außerdem war die Versickerung und Erosion der Niederschläge in den noch unbewachsenen Böden sehr stark, so dass zusätzlich Lehmbestandteile fortgeschwemmt wurden. Auf Grund dessen findet man in unserer Heimat sowohl lehmige als auch sandige Hochflächen, sandige Talniederungen, wie das Schaaletal, und auch moorige Bildungen besonders dort, wo in den Tälern ständig das Wasser staute. Auf den sandigen Böden siedelten sich Eichen-Birken-Wälder an, wie wir sie noch heute finden, wo die Wälder durch natürliche Bildung entstanden sind. Dort wo ständige Feuchtigkeit vorhanden war, siedelten sich Bruchwälder an, die in erster Linie von Erlen (plattdeutsch Ellern) bestockt waren. Diese Bruchwälder (plattdeutsch Ellerbraucks) finden wir am Übergang von der Höhe zu den Schaalwiesen sowie auch an den Bächen. Natürlich wird es auch Buchenbestände gegeben haben, aber nicht in Reinkultur. Sie sind ebenso wie die Kiefernwälder ein Teil der vom Menschen geformten Kulturlandschaft. Unsere Heimat ist eine Landschaft, die sich natürlicherweise immer wieder bewalden wird. Äcker und Wiesen sind ein Produkt der Arbeit des Menschen.

2. Die Ursprünge der Besiedlung und erste Erwähnung der Dörfer

Eine Landschaft, die reichlich mit Vegetation und Wasser ausgestattet ist, ist auch für die Tierwelt ein Paradies. Diese Bedingungen haben auch den Menschen bereits in frühen Zeiten gute Lebensbedingungen geboten. Zeugnisse für die frühe Besiedelung in der Bronzezeit, die etwa bis 600 vor der Zeitenwende gedauert hat, sind die reichlich vorhandenen Gräberfelder.

Die Sage hat sich u.a. der Kegelgräber in Bretzin bemächtigt. In Bretzin soll es eine unterirdische Verbindung zwischen den Gräbern geben. Eines der Bretziner Gräber soll ein Königsgrab sein, in dem sich auch eine goldene Wiege befindet. Im Düstern Busch wurde bei Grabungen nach mündlicher Überlieferung eine Hutnadel ausgegraben. Es wird sich sicher um eine nadelartige Fibel gehandelt haben. Scherbenfunde wurden vielerorts gemacht.

Die früheste Besiedelung ist stammesmäßig nicht mehr zuzuordnen. Es ist aber sicher, dass bis zu dem 6.Jahrhundert unserer Zeitrechnung in unserem Gebiet, dem lüneburgischen, lauenburgischen und westmecklenburgischen Raum die germanischen Langobarden ansässig waren, die im Zuge der Völkerwanderung bis nach Norditalien zogen und dort der Lombardei (um Mailand) ihren Namen gaben. Der Name der Langobarden ist aber auch noch in den Ortsnamen Bardowieck und Barförde (Bardenfurt) zu erkennen. Prof. Horst Keiling hat in den 1970er Jahren im Wiebendorfer Wald östlich des Dorfes nahe der grenze zu Tessin über 700 langobardische Gräber ausgegraben. In seinem Buch „Wiebendorf – ein Urnenfriedhof der frührömischen Kaiserzeit in Hagenow“ heißt es „Wiebendorf ist der erste vollständig untersuchte frühkaiserzeitliche Urnenfriedhof im Norden der DDR. Von etwa 800 ursprünglich auf dem Platz niedergelegten Bestattungen sind 718 mehr oder weniger gut erhalten geblieben und freigelegt worden.

Abb. 1 Langobarden-Friedhof.jpg






Abbildung 1. Funde auf dem Wiebendorfer Langobarden-Friedhof

Der Bestattungsplatz gehört kulturell in die kleine Gruppe der im Kreis Hagenow verbreiteten Langobardenfriedhöfe, die mit Kulturgut vom Spät-Latene-Charakter einsetzen, das im Unterelbegebiet für die Augusteische Zeit (etwa 30 v.u.Z. bis 20 u.Z.) typisch ist und im 2.Jahrhundert abbrechen.“ In seinem Aufsatz „Das Römischen Reich und die Germanen im Boizenburger Raum um den Beginn unserer Zeitrechnung“ (in „Zur Geschichte Boizenburgs“, Boizenburg 2007) führt Keiling aus: „Als im Herbst 1972 ein gewaltiger Sturm über das Land brauste, entwurzelte er in einem alten Hochwald auf einem Kiesrücken östlich des Tessiner Moores (Wiebendorfer Moor, D.G.) auf der Wiebendorfer Gemarkung zahlreiche dicke Kiefern. Beim Durchstreifen des Windbruchgebietes entdeckte ein Traktorist einen Bronzeeimer im Wurzelloch einer umgestürzten Kiefer. Unmittelbar danach erfolgte die Besichtigung des Fundplatzes durch einen Fachmann sowie die Übernahme des Gefäßes. Dabei bestätigte sich, dass hier ein unbekannter Langobardenfriedhof liegt, der offenbar noch nicht sehr zerstört ist. … Wiebendorf war der erste Friedhof aus dieser Zeit im Nordosten, der planmäßig und vollständig untersucht worden ist. 715 Bestattungen und zahlreiche Einzelfunde konnten ausgegraben und in einem Katalogband (Keiling 1984) der Öffentlichkeit vorgelegt werden. …

Überblickt man das aus den Wiebendorf-Gräbern stammende umfangreiche Fundmaterial, so lassen sich besonders nach dem Formenwandel der Keramik drei aufeinanderfolgende Zeitphasen erkennen. …

1. Wiebendorf setzt mit Bestattungen ein, die mit situlaartigen oft mit einem Henkel versehenen Terrinen mit Punkt- und Strichverzierung niedergelegt sind (Abb. 1 m). Übrigens sind aus solchen Urnen mehrfach Harzstücke bekannt geworden, auf denen sich Zahnabdrücke befinden. Das aus Pech bestehende Harz fand wohl beim Totenbrauchtum Verwendung. Die Mehrzahl der Bronzegefäße, die die Langobarden von den Römern erhalten haben dürften, gehört auch in diese frühe Zeit. Es sind Eimer (Abb. 1 k), flache Becken, Bronzekessel mit Eisenrand und eine besonders schöne Kanne mit Gesichtsmaske mit Henkelansatz (Abb. 1 l).

2. Es folgen vorwiegend schwarze Terrinen, die mit ein- und zweireihigen Rollrädchenmustern verziert sind. (Abb. 1 n)

3. Zum Schluss herrschen Terrinen mit mehrlinigem Rollrädchenmuster und Riefornamenten vor (Abb. 1 o). Auch die Depots aus Waffen und Eisengegenständen, wie sie links der Elbe auf Langobardenfiedhöfen freigelegt wurden, traten in Wiebendorf auf. Lanzenspitzen (Abb. 1 h), Schildbestandteile (Abb. 1 i) und Schwerter sowie die von der Reiterei verwendeten Sporen (Abb. 1 c) weisen auf kriegerische Auseinandersetzungen hin. Eiserne, aber manchmal auch aus Bronze bestehende Gewandhaften, die die Archäologen Fibeln (Abb. 1 a/b) nennen, waren wie die verschieden geformten Schnallen und Gürtelverschlüsse Bestandteile der germanischen Kleidung. Eiserne Pfrieme, halbmondförmige Rasiermesser (Abb. 1 g), Messer (Abb. 1 e) und Scheren (Abb. 1 f) sind häufig auftretende Gebrauchsgegenstände.“

In das verlassene fast menschenleere Land zogen dann wendische Stämme ein. In dem von den Langobarden verlassenen Gebiet haben sich die Polaben (Anwohner der Labe = Elbe) angesiedelt. Ihr Stammeszentrum und -heiligtum war in Ratzeburg zu finden. Als um die Mitte des 12.Jahrhunderts die deutsche Besiedlung der von den wendischen Polaben bewohnten westmecklenburgischen Gebiete erfolgte, wurde um den Boizenburger Burg- oder Schlossbezirk auch das Land oder die Vogtei Boizenburg gebildet. Dieses später auch Amt genannte Land Boizenburg wird etwa gleichzeitig mit dem 1154 gegründeten Bistum Ratzeburg, zu dem es kirchlich bis zur Durchsetzung der Reformation etwa 1535 gehörte, entstanden sein. In der weltlich-politischen Organisation gehörte es zunächst bis 1203 zur Grafschaft Ratzeburg, dann zur Grafschaft Schwerin und ab 1358 zu Mecklenburg. Erwähnt wird es erstmalig in einer Urkunde aus dem Jahre 1158 als Heinrich der Löwe dem Bischof von Ratzeburg ein Tafelgut "in Boyceneburg Benin" schenkt. Die Ersterwähnung von Bennin ist somit auch die für die Vogtei Boizenburg. Die Dörfer der Vogtei dürften jedoch alle um diese Zeit entstanden sein, wenn sie denn nicht schon vorher als wendische Siedlungen bestanden haben. Ihre Ersterwähnung in Urkunden liegt aber häufig um vieles später. Das Ratzeburger Zehntenlehenregister von 1229/30, in dem viele Dörfer u.a. des Amtes Wittenburg zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurden, ist für das Amt Boizenburg nur unvollständig erhalten. Mit Sicherheit sind aber mit ihren Zehntenlehen genannt:

   Zehnten für den Bischof:
        Granzin               24 Hufen
        Nieklitz              12  -"-
        Klimprow      	  	4  -"- (auf der Tüschower Feldmark)
        Niendorf         	-
        Bahlendorf   	        -
        Karrentin    	        7  -"-
        Dersenow   	        5  -"-
        Zahrensdorf           12  -„- 
        Blücher                4  Hufen  
        Lüttenmark             4  -"-
        Leisterförde           4  -"-.

In der Curie (bischöflicher Hof) "Bunserstorpe" sind von 6 Hufen Zehnten an den Bischof zu zahlen. In Übereinstimmung mit dem Mecklenburgischen Urkundenbuch darf man davon ausgehen, dass es sich bei Bunserstorpe um Bengerstorf handelt, da auch kein anderes Dorf mit ähnlichem Namen historisch belegt ist. Über die Zehnten für den Bischof hinaus sind Zehntenlehen für andere Personen in Granzin, Tessin und Gallin sowie zwei weitere nur unvollständig lesbare (der jeweils erste Buchstabe des Namens fehlt) und bisher nicht identifizierte Dörfer erwähnt. Es könnte sich bei ".ebande" um Nebande, das sagengafte Nebein auf der Gemarkung Bennin handeln und bei ".amnetin" um Gamnetin, verkürzt zu Gamm, um das Vorwerk an der Boize, das 1255 Graf Gunzelin III. an die Bürger zu Boizenburg verkauft hat. Der Name Gamm existiert nach wie vor für die Ausbaugehöfte in Boizenburg, Schwartow und Neu Gülze sowie als Flurname für die zwischen diesen liegenden Flächen. Bennin ist aufgeführt als "freigemacht für den Bischof in Feldern und Wäldern, Weiden und Wiesen, welche Herzog Heinrich (der Löwe) für den Bischof von allen Diensten befreit hat".

Tessin und Kuhlendorf im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit

Landbederegister 1453

Villa Tessyn
Hans Wineken......1 M
Jacob Rusche......1 M
Ludeke Puche......1 M
swarte Tideke........4 ß
Clawes Hintzeman..1 M
Tydeman...........1 M
Hans Meyne........1 M
Clawes Peters.....1 M
Hans Janden.......1 M
Hans Rabaden......1 M
swarte Wineke.....1 M
Hinrik Tidemans... -
Jurges Tiges...... -
Summe.......10 M 4ß

In den Schlossregistern 1456, 1458, 1459, 1460, 1461 und 1462 wird Tessin ebenso wie die übrigen Dörfer des Kirchspiels Zahrensdorf nicht aufgeführt. Die Schloss- und die Amtsregister führen die pachtabgaben an den Grundherrn auf.

Im Register der einfachen Landbede 1462 wird Tessin wie andere Dörfer mit einer summarischen ede von für 12 1/2 Hufen aufgeführt.

Das Register der anderthalben Landbede trifft folgende Angaben:

..................hoven
Heneke Barvud.......1/2
Hinrik Hintzeman..1
Tideman Nigebur...1
Tideke Gereken....1
Tewes Wineken.....1
Hans Rabade.......1
Hans Jander.......1
Peter Vyd.........1
Hermen Dreyger....1
Hans Wyneken......1
Peter Peters 
    non dedit.....1
Hans Meynen.......1
swarte Werneke
    non dedit.....1

Summe 12 1/2 hoven 10 1/2 fl (Gulden)

In den Schlossregistern 1463, 1464, 1468 und 1469 wird Tessin wiederum nicht aufgeführt.

Das Register der einfachen Landbede 1468 führt nur die summarische Angabe. Auch dabei ist tessin nicht genannt.

Das Register der einfachen Landbede 1479 führt Tessin auf mit

Hinrik Hintzeman..... 1 hove
Hinrik Tiden..........1 "
Klawes Jander.........1 "
Hans Tydeman..........1 "
Hans Dreiger..........1 "
Heyne Struve..........1 "
Hans Rabode...........1 "
Tewes Wineken.........1 "
Hans Meynen...........1 "
Hans Jander...........1 "
Ostman................1 "
Henneke Barvot.........1/2"
korte Wernke
         tenetur......1 "

Summe 12 1/2 Hufen 11 172 Mark

1485 zahlen die einfache Landbede Hans Meyne, Hinrik beneken, Hans Tydeman, Hinrik Tydeman, Thewes Wineken, Hans Rabade, Hans Jande, Ostman Tzeleken, Hans Dreger, Clawes Jande und Hey Struve jeweils 1 M für 1 Hufe, Henneke Barvot für 1/2 Hufe 8 ß (Groschen = 172 Mark), Wernek dessen Hufe wüst ist, zahlt trotzdem 1 Mark.

Im Kaiserbederegister 1496" sind die Familien aufgeführt:

in deme dorpe Testzyn

Hans Meyne, 1 baden
Hans Pantze
Hanneke Barevot, 1 baden
Hinrik Beneke
  Hinrik Beneke, 1 baden
Hans Tidemann, 1 baden
  Jurgen Tydeman
Peter Rabade, 1 baden
Hans Rabade, 1 baden
olde Jande
  Bene Maneke
Ostman Tzeleke
  Hermen Tzeleke
Idel Woldeke
Clawes Jande
Heyne Struve
olde Rabadesche
Thewes Wynekesche

Bei andere Dörfern sind die ehefrauen mit der Formulierung "cum uxore" genannt. Be i Tessin fehlt die angabe. man kann davon ausgehen, dass auch für Tessin die Formel "omnes cum eorum uxoribus" (alle mit ihren Ehefrauen) gilt, die bei Klein Bengerstorf angefügt ist. Dann würden 15 oder 16 Ehefrauen hinzu zu zählen sein. Wenn dann noch zwei bis 3 Kinder und einige Altenteiler hinzugefügt werden, käme man etwa auf 85 Einwohner.

Im Jahre 1538 zahlen Peter Hintzeman, Hans Barvoth, Peter Tydeman, Hans Boddiker, Hennike Schroder, Tytke Wever, Hermen Lemke, Clawes Manike, Hinrich Woldike, Hans Struve, Hans Manike Hans Scroder und Clawes Bertholdt jeweils für eine Hufe 2 Mark doppelte Landbede. Es sind also 13 Hufen anzunehmen

Im Lanndbederegister 1560 sind die Hüfner Steffan Hintzeman, Hans Barvothm, Steffan Tideman, Tomas Blucher, Hennecke Schroder, Titke Wever, Jurgen bruckmoller, Marx Woldicke, Hans Maneke, Achim Woldicke, Hans Schroder und Hans Beneke genannt, die jeweils 2 Mark doppelte Landbede entrichten. Somit besitzen sie je eine Hufe.

1590 sind im Kirchenhebungsverzeichnis die Hufner verzeichnet, die "ider 1/2 Schfl. rogken" geben. Das sind die 12 Bauern: Chim Beneke, Hans Barfoet, Hinrich Hintzeman, Pawl Tideman, Drews Lemmeke, Hans Blucher, Simon Schroder, Tews Maneke, Hinrich Schroder, Stephan Woldeke, Hinrich Meyer und Chim Mowseke. Dazu wurde eine Nachbemerkung geschrieben: noch eine hofe so Hartwich Zule zu sich genommen und eine Scheferey dahin geleget, hat der pawr , so auf der hofe zuvor gewonet, dem pastor jerlich einen sSchfl., dem custer eine halben Schfl. geben pflegen, gibt der juncker itzo nichts, wird aber billich dahin gehalten.

Cossaten: Claws Hintzemann.

Im Kirchenhebungsverzeichnis von 1598 sind ddie gleichen Hufner genannt, jedoch fehlt Chim Beneke. Dafür "von Zulen have 1 Schfl." Somit ist davon auszugehen das die Hufe von Chim Beneke zum Schäferhof des Zule gelegt wurde. Die Züle waren seinerzeit u.a. in Marsow angesessen.

Der Dreißigjährige Krieg und seine Folgezeit

Die nächsten Nachrichten über Tessin erhalten wir aus der Boizenburger Amtsbeschreibung aus dem Jahre 1640. Zuvor hatten auch die dörfer des Amtes unter ständigen Durchzügen der Heere beider Seiten, von der katholischen Liga und von der protestantischen Union zu leiden. Diese gingen einher mit Plünderungen, Brandschatzungen, Gewalttaten an Bewohnern und gewaltsamen Rekrutierungen.

Amtsbeschreibung 1640

Der Hoff Teßin

 ist gantz wüste

Das Dörff Teßin

Darinen seint noch Leute vorhanden wie folget
Hans Lembke, ein Huefener, ist noch allein übrich, Frau und Kinder sind gestorben, ist bei andere leute immer, hatt kein Viehe und  
 nur 1/2 Schffl. geseyhet. Das gehöfte oder gebäude stehet zwar noch aber sehr bufellich.

Jochim Manke, ein Huefener, sein Haus stehet noch Frau und Kinder seint abgestorben, hat wieder gefreyet, hat gantz kein Viehe und nur

1/2 Schffl. Roggen geseyet. Das Haus ist noch in ziemlichem Stande.
Christoph Schütte, ein Huefener, hatt 1 Kuhe, 1 Kalb, aber gantz keine Anspannung, das Haus ist verwüstet, wohnt in einem Kathen,  
der wüst gestanden (zuvor Heinrich Arends)

Jochim Manßicke, ein Huefener, ist zu Kriege gezogen und ist diese Hufe gantz wüste

Jochim Arens, ein Köther nun wüst, Kathen hat Christoph Schütte.

Junker Krautz Sprengel (von Greße) hatt in diesem Dörffe 5 Hufen.

Her Bürgermeister Vogeler in Hamburgk zu Wiebendorf hatt in diesem Dörffe 1 Hufe, haben guten Stande


Die nächsten Nachrichten erfahren wir aus den Beichtkinderverzeichnissn der Pfarre Zahrensdorf.

Beichtkinderverzeichnis 1704

Tessien, Hof und Dorf gehören nebst allen Einwohnern Ihro Hochfürstl. Durchl. außer einem Bauern, de quo infra (diesen einbezogen):

1. Bothmann, Clauß, 56, Verwalter, E: Engel, 44
    Tiedemann, Hans, 19, Schäferknecht
    Möller, Hinrich, 16, Junge
    Schütt, Hans, 15, Junge
    Mahnken Gret, , 22, Magd
    Abel, Ilsabe, 23, Magd
2. Schütt, Jochim, 43, Schultze, E: Ilsabe 43
    Schütt, Engel, 70, Mutter
    Schütten, Ann Dorthie, 16, T.
    Schütt, Frantz Clauß, 14, S.
    Schwart, Detlof, 22, Knecht
3. Lembke, Clauß, 26, Hüfner, E: Anna, 28
    Lembke, Köhn, 18, Bruder
    Schütten, Anna, 18, Dirne
    Kruse, Hans, 31, Einlieger
4. Tiedeman, Hinrich, 30, Hüfner, E: Trien, 23
    Tiedeman, hinrich, 80, Vater
5. Hintzman, Jochim, 40, Hüfner,  E:Greth, 33
    Hintzman, Anne, 60, Brudersfrau
    Hintzmansch, Dorthie, 16 deren Tochter
    Hintzman, Clauß, 40, Einlieger,  E: Liese
    Hintzmansch, Ann, 15, Tochter
6. Dähling, Hinrich, 60, Hüfner,  E: Greth, 50
    Dähling, Jochim, 20, S.
    Dähling, Hinrich, 18, S.
    Behnck, Jochim, 60, Einlieger,   E:Ilsabe 57
7. Ahrendt, Hinrich, 40, Hüfner,  E: Cathrine, 30
    Kahl, Hans, 15, Junge
    Behnck, Jochim, 34, Knecht,  E: Anna, 32
8. Mahncke, Caspar, 36, Hüfner,  E: Anna, 33
    Mahncke, Jochim, 70, Vater,  E: Anna, 70
    Mahncken, Liese, 19, Schwester
    Mahncke, Johann, 20, Bruder 
9. Hostman, Johan, 50, Hüfner,  E: Abel, 43
    Hintzman, Hanß Jochim, Stiefsohn
    Hostman, Caspar, S.
10. Schütt, Detlof, 50, Käter, E: Engel, 60
    Schwartz, Hinrich, 25, Stiefsohn als Knecht
    Schütt, Peter Hinrich, 15, S. als Junge
11. Kruse, Hartwig, 39, Käter
    Kruse, Jochim, 70, Vater,  E: Gret, 63
    Krusen, Ilsabe, 20, Schwester
12. Schütt, Stoffer, 40, Käter,  E: Sophie, 39
13. Schwartz, Hinrich, 60, Kuhhirte,  E: Cathrin, 57


Dieser nachfolgende Hüfener gehöret nach Wiebendorf dem H. von Stöterogge

Meincke, Hanß, 32, Hüfner,  E: Liese
 Meincke Jochim, 70, vater,  E: Anna, 60
 Meincke, Hinrich, 26, Bruder, Schiffsknecht
 Meincken, Anna, 30, Schwester
 Schröder, Johann, 16, Junge


Kuhlendorf ist eine kleine Schäferey oder Meyerey, gehöret nach dem Hofe Tessien.

 Tiedeman, gerdt, 30, Schäfer,  E: Anna, 23
  Schröder, Stoffer,, 40, Knecht,  E: Cathrin, 26
  Niemeyer, Hinrich, 18, Junge
  Bulowsch, Annmarie, 20, Dirne
  Bättger, Jochim, 30, Bauknecht,  E: Gret, 27

In den Jahren nach 1700 erfolgte nach der nach Landesvermessung und Bonitierung 1703 ff. eine Neubewertung der Hufen. Später wurden die Hufen in Abständen nach einer erneuten Bonitierung neu bewertet. Dabei erfolgte hinsichtlich der Feldanteile häufig auch eine Neueinteilung der Hufen. Daraus resultieren veränderte Angaben zu den Hufengrößen in den nachfolgenden Registern. In einer Specification aus dem Jahre 1725 für das Domanialamt Boizenburg werden für Tesin aufgeführt:

 8 Dreiviertelhufen
 2 Viertelhufen

Für die Spezifikation von 1725 war die Vermessung der Feldmarken und deren Bewertung nach Scheffel Einsaat durchgeführt worden. Die Karten der Feldmarksvermessung sind in den Archiven kaum noch vorhanden. Sie waren aber für den Ingenieur Wiebeking eine wesentliche Grundlage für die Erarbeitung seiner Landeskarte, die wiederum von Schmettau die Grundlaage seiner Karten wurde.

Die Bonitierung, d.h. die Feststellung der Ertragsfähigkeit der Böden erfolgte durch die Landmesser in Scheffel Einsaat. Flächen 
mit 100  Scheffel Einsaat sollten nun eine Hufe bilden. Zuvor war die Hufengröße als Flächenmaß gesehen worden. Eine Hufe sollte nach 
heutigen Maßeinhelten eine Fläche von 20 bis 21 ha ausmachen. Das war jedoch je nach Region uneinheitlich. Die Neubewertung 
sollte bessere Grundlage für die Besteuerung der Hufen sein. Bei der Bonitierung ging man von der je nach Bodenart 
unterschiedlichen Einsaatmengen aus. Auf den  Scheffel Einsaat entfielen bei guten Böden 100 Quadratruhten, bei schlechten 
Böden 200 Quadratruthen. Die Wiesen wurden nach Fuder Heu bewertet. Auf eine Hufe sollten 20 Fuder Heu kommen. Dem 
Fuder Heu entsprachen 150 bis 300 Quadratruthen, Aus diesen Zahlen ergab sich eine Hufengröße von 10000 bis 20000 Quadratruthen 
das sind 21,7 bis 46,4 ha. Die Dreiviertelhufen sind somit etwa mit 75 Scheffel (70 bis 80 Schfl.) bewertet worden.

Auch nach Ende des Dreißigjährigen Krieges bleiben die Zeiten im Amt Boizenburg unruhig. Im Jahre 1719 wird das Amt durch braunschweigische und hannoversche Exekutionstruppen besetzt. Auslöser dafür war der der Streit des Herzogs Carl-Leopold, der eine absolutitische Herrschaft einführen wollte, mit den Ständen, die ihrerseits keine Privilegien aufgeben wollten. Diese hatten sich beim Kaiser beklagt. Der Kaiser ordnete die Reichsexekutution an, die von Braunschweig und Lüneburg ausgeführt wurde. Im Jahre 1734 wird das Amt Boizenburg an Hannover verpfändet, um die Exekutionskosten einzutreiben. In Boizenburg werden hannoversche Truppen stationiert.

In den Jahren 1756 bis 1763 führte Preußen den Siebenjährigen Krieg, in dem Mecklenburg neutral war. Das Land hatte jedoch unter Durchmärschen mit Plünderungen und zwangsweisen Soltatenanwerbungen zu leiden.


Aus dieser Zeit liegt für Tessin das Beichtkinderverzeichnis aus dem Jahre 1751 vor.

Tessien, ein Herzogl. Amtsdorf:

1. Schultze Joch. Schütte (6 Personen)
2. Hüfner Hans Christopher Dahlenborg (5 P.)
3. Hüfner Hans Joch. Mancke (4 P.)
4. Hans joch. Thal (6 P.)
5. Joh. Hitzman (5 P.)
6. Joch. Hintzman (4 P.)
7. Hans Joch. Tiedeman (5 P.)
8. Joh. Hinr. Wagener (5 P.)
9. Hartwig Meinecke (6 P.), gehört nach Wiebendorf

10. Cossate Hans joch.Dahlenborg (5 P.) 11. Cossate Hans Jürgen Frantz (Frank?) (5 P.) 12. Clauß Hintzman (4P.) in Johan Hintzmans Backhaus 13. Kuhhirt Stoffer Stieger (2 P) 14. Schweinhirt Jac. Friedr. Pagel (2 P.)

Summa 62 Beichtkinder

Freie Leute: Verwalter in Tessien Caspar Stier, T. Marg., hat in der Meyereyy Kuhlendorf 2 Schäfer so Schwäger sind Joch.Hinr. Lemkuhl, E: Sophie Dor. und Casper Michel Dunckelman, E: Liese, SchäferK: Jochen Böcke In der Schäferey Tessien hat er Schäfer Claus Casper Krantz, E: Trin, T: Magdalene und Christiana, SchäferK:Christian Friedr. Bencke

Weitere Entwicklungen im 18. Jahrhundert

Die Bauern, seit 1621 Hauswirte genannt, waren im Domanium wie in der Ritterschaft Leibeigene. Die Gesindeordnung aus dem Jahre 1654 formulierte "§1 . Nachdem die tägliche Erfahrung bezeuget, daß die Bauersleute und Unterthanen, Mannes und Weibes Personen ... ihrer Herrschaft, dieser Unser Lande Fürstenthümer kundbarem Gebrauch nach mit Knecht- und Leibeigenschafft sampt ihren Weib und Kindern verwandt und daher ihrer Person selbst nicht mächtig sind" so sollen sie "sich ohne ihrer Herren Bewilligung ihnen zu entziehen und zu verloben nicht befüget sein." Schon 1621 war den Untertanen die "Erbzins- und andere Gerechtigkeit" abgesprochen worden. Im landesherrlichen Besitztum, dem Domanium, waren die Auswirkungen der Leibeigenschaft geringer als in der Ritterschaft, aber doch wirksam bei den dort gelegten Bauern, die nicht mehr als Hauswirte auf ihrer Scholle saßen sondern in geringer Zahl auf dem landesherrlichen Hof arbeiteten. Die Hauswirte im Domanium saßen auch als Leibeigene auf ihren Hufen. Ihre Dienste waren weniger umfangreich als in der Ritterschaft. Sie stellten jedoch eine solche Belastung dar, dass Personal und Zugvieh (Pferde und Ochsen) in größerem Umfange als in der Eigenwirtschaft erforderlich gehalten werden musste. Daraus resultieren die umfangreichen Pferdebestände in den Registern des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Dienste wurden als Hofedienste am landesherrlichen Hof oder als Extradienste für besondere Aufgaben, wie Fuhrleistungen, Wege- und Brückenbau und Reparaturen an landesherrlichen Gebäuden usw. geleistet. Für die ritterschaftlichen Bauern wurden in den Registern auch Pflugdienste aufgeführt, die selbstverständlich auch Bestandtteil der Hofedienste an landesherrlichen Höfen waren, Auf das Jahr 1681 datiert ein Kaufvertrag zwischen "Gustaff Àdolph, Hertzog zu Mecklenburg usw. und Generalleutnant Freiherr von Dellwig", der zu diesem Zeitpunkt Wiebendorf und Zahrensdorf besaß, über den Kauf von zwei Hufen in Klein Bengerstorf. Dieser ist offenbar nicht vollzogen worden, denn noch 1776 bekommt die Gutsherrin Frau Obrist-Lieutenantin von Kirchnern "aus dem Communion-Dorf Lütten-Bengerstorff zur contributuablen Hälfte eine Hufe, vier Zwölf Sechzehnteltheil, in Tessin 1777 ein Viertel Hufe, Zwanzig Eilf-Zwei-und-Dreyßigtheil Scheffel". Hier ist eine Hufe ein steuerlicher Begriff, der 300 Scheffel Einsaat beinhaltete, d.h. dass durchaus mehrere Hüfner die zugehörigen Flächen bewirtschaftet haben können, z.B. als Drittelhüfner mit 100 Scheffel Einsaat. Im Jahre 1782 bietet Baron von Rosen auf Wiebendorf der Reluitionskommission bei der herzoglichen Kammer die Hufen in Klein Bengerstorf und Tessin zum Kauf an.

Aus einem seinerzeitigen Schlagregister für Klein Bengerstorf wird erkennbar, das bereits um diese Zeit eine Einteilung der Feldmark in Schläge erfolgt ist. Die Schläge sind in Streifen unterteilt, die den einzelnen Hufen zugehören. Dabei befinden sich die ritterschaftlichen Bauern in Gemengelage mit den landesherrlichen Bauern. Die Anteile der einzelnen Hufen an den Schlägen konnten je nach Hufengröße unterschiedlich sein.

Ein Edict von Herzog Friedrich Franz aus dem Jahre 1785 bestimmt die Übernahme an die Reluitionskommission (Entschuldungskommission) für

 * Zwei 3/4-Hüfner   Hans Jochen Rehse (Hu. 2, wahrscheinlich Nachfolger von Claus Wiesecke)
                     Hans Jacob Köster (Hu. 8, wohl Nachfolger des Jochim Pinck)
 * 3/8-Hüfner        Jochen Brockmöller (Hufe 13)
               und Schneider Hans Behncke in Klein Bengerstorf, der bei Rehse wohnte.
 * 3/4-Hüfner        Jochen Peter Schwarz in Tessin


Copia

Friederich Franz von Gottes Gnaden Herzog zu Mecklenburg etc.

Ehrsame liebe Getreue! Wir wollen vor der Hand bis zu der im künftigen Frühjahr vorzunehmenden neue Regulirung der Dorf-Feldmark Lütten Bengerstorff bei der Bestimmung der Praestandorum der aquirirten Hufen in besagtem Dorfe und Tessin, den von aufgefertigten Ertrags-Anschlag zum Grunde legen, wonach

  • a) jeder der beyden 3/4tel Hüfner in Lütten Bengerstorff.........64 Rthlr., 32 ß. 6 4/5 &
  • b) der 3/8-Hüfner in Lütten Bengerstorff.........................32 Rthlr., 16 ß, 3 2/5 &
  • und c) der 3/4-Hüfner in Tessin..................................51 Rthlr., 32 ß, 4 &

erlegen soll.

Diese Praestandorum habt ihr folgendermaaßen wahr zunehmen

  • 1.) von jedem 3/4-Hüfner
  • a) an Contribution..............................................8 Rthlr., 2 ß
  • und b) an Pacht Geld in Quartals ratis.........................56 Rthlr., 30 ß, 6 4/5 &
  • 2.) von dem 3/8-Hüfner
  • a) an Contribution..............................................4 Rthlr., 1 ß und
  • b) an Pacht Geld in Quartals ratis.............................28 Rthlr., 15 ß
  • 3.) von dem 3/4-Hüfner in Tessin
  • a) an Contribution..............................................8 Rthlr,. 2 ß n/3 courant
  • b) an Pacht Geld 43 Rthlr., 2 ß, 4 & cour.

Dabey muß noch jeder dieser gedachten Hüfner jährlich die Neben-Steuer für Gesinde besonders bezahlen, wohingegen sie bis auf anderweitige Regulirung von Extra-Diensten befreyet sind.

Die Neben-Steuer ist nach dem Edict für Unsere Domainen wahr zunehmen, nach dem Edict für die Ritterschaft aber an den Land-Kasten gleich der Hufensteuer zu berichtigen. Desgleichen habt ihr auch die, von diesen Hufen zu berichtigenden Landes- und Amts-Anlagen zu bezahlen, und beym Schluß des Rechnungs-Jahres über die Ausgaben zu liquidiren. Wonach ihr euch zu richten.

Datum auf Unserer Vestung Schwerin, den 2ten Dec. 1785

Rechnung über die zum Herbst 1785 von den in Lüttenbengerstorff und Tessin aquirirten Hufen erhobene Contribution

Lüttenbengerstorff

  • 3/4 Hüfner Hans Jochen Rehse..............8 Rthlr. 2 ß
   für 1 Knecht, 1 Junge und 1 Mädchen....1 Rthlr. 26 ß
  • 3/4 Hüfner Hans Jacob Köster..............8 Rthlr. 2 ß
   für 1 Knecht und 1 Jungen..............1 Rthlr. 14 ß
  • 3/8 Hüfner Jochen Brockmöller.............4 Rthlr. 1 ß
   für 1 Knecht, 1 Jungen und 1 Mädchen   1 Rthlr. 26 ß
  • Schneider Hans Behncke.....................................2 24

Tessin

  • 3/4 Hüfner Jochen Peter Schwarz...........8 Rthlr., 2 ß
   für 1 Knecht...........................1 Rthlr., 2 ß

                                          33 Rthlr., 2 ß    2 24

Summa......................................36 Rthlr., 3 ß

Boizenburg 21. Ocktober 1786




Auszug für Tessin aus: Verzeichnis der vormaligen und gegenwärtigen Besitzer der Bauer-Gehöfte im Domanialamt Boizenburg 1700 bis 1722 mit Nachträgen bis 1832 (Landeshauptarchiv Schwerin, Bestand 2.22-10/1, Signatur 13/1), ergänzt aus anderen Quelle wie Beichtkinderverzeichnisse 1704 und 1751, u.a.



Tessin.Engere Dorflage.jpg


Tessin No. 1

-			Jochen Dahlenburg
1765			Hinnerich Schwartz
1802			Jochen Peter Schwarz
1828			Jochim Heinrich Schwarz
1832			Franz Heinrich Kruse, Interimswirth
1853			Interimswirth Franz Kruse
um 1900 	        Franz Behncke aus Hu. 1 Klein Bengerstorf
1920	                Franz Behnke
1928	                Franz Behnke
1950	                Frieda Schwarz, geb. Behncke aus Hu.1 in Klein Bengerstorf
1970	                Elfriede Henckel, geb. Schwarz in Rostock
etwa 1980	        Annemarie Lemke, geb. Marbs
etwa 1990              Käthe Lemke

No. 2

-			Hans Christoph Dahlenburg
1751	                Im Beichtkinderverzeichnis: Hans Christoffer Dahlenborg mit Knecht Hans Joch. Ahrend
1760			Hans Jochen Ahrens
1767			Johann Jochen Hinzmann
1777			Hans Hinnerich Hinzmann
1813			Jacob Christoph Ahrens
1853			Franz Hinzmann
um 1900	        Hermann Bantin
1921	                Johann Haßhoff (Niekammers Güter-Adressbuch
1928	                H.Heusgen (Niekammers Güter-Adressbuch)
etwa 1930		Wilhelm Hinrichs


No. 3

1785			Jochen Peter Schwarz, dessen ¾-Hufe in diesem Jahr durch die herzogliche Reluitionskommission angekauft wird
1751			Im Beichtkinderverzeichnis: Hartwig Meinecke (zu Wiebendorf)
1813			Johann Heinrich Schwarz
1853			Heinrich Schwarz
1920	                Wilhelm Schwarz
1928	                Wilhelm Schwarz
1950			Emma Lange, geb. Schwarz
2000			Harry Lange


No. 4

-			Hans Jochen Mancke
1765			Jochen Christoph Mancke
-			Johann Jochen Hinzmann
1792			Franz Jochen Ahrens
1813			Jacob Christoph Ahrens
1822			Franz Jacob Mahncke
1842			Heinrich Hoevet
1853			Franz Mahnke
1920	                Heinrich Mahnke
1928         	        Johannes Mahnke
1950			Johannes Mahnke


No. 5

-			Hans Jochen Hintzmann
1795			Jochen Detloff Hintzmann
1813			Franz Jochen Hintzmann
1853			Wittwe Ahrens	
1920	                Heinrich Ahrens
1928	                Heinrich Ahrens
1960			Hermann Ahrens


No. 6

-			Schulze Jochen Schütt
1783			Jacob Christian Schütt
1815			Heinrich Jacob Schütt
1853			Wilhelm Schütt 
1920	                Heinrich Mahnke
1928 	                Heinrich Mahnke
1950			Heinrich Mahnke


No. 7

-			Jacob Hintzmann
-			Johann Struve (evtl. 1687)
1752			Jochen Wegener
1757			Franz Jochen Hinzmann
1784			Claas Jochen Thiedemann
1818			Jochen Hinnerich Thiedemann
1853			Jochim Tiedemann
1920			Georg Adden (Niekammers Güter-Adressbuch)
1928			H. Heusgen ??? (Niekammers Güter-Adressbuch)
1930			Schulze Otto Rabethge, Teilaufsiedlung
1939			Bürgermeister Otto Rabethge
1950			Hermann Rabethge


No. 8

-			Hans Jochen Thiedemann
1765			Franz Jochen Thidemann
1797			Johann Jacob Thiedemann
1830			Franz Heinrich Thiedemann
1853			Franz Tiedemann
1920		        Wilhelm Tiedemann
1928	                Wilhelm Tiedemann
1950			Tiedemann
2005			Hennings


No. 9

-			Hans Hinnerich Hinzmann
1801			Hans Christian Hinzmann
1835			Johann Jacob Hinzmann
1853			Schulze Jochim Hinzmann
1920			Johann Hinzmann
1928			Johann Hinzmann
1950			Eggert


No. 10

-	Thane
1757			Hans Jochen Hinzmann
1770			Jochen Detloff Hinzmann
1782			Jochen Wilhelm Abel
1801			Hans Jochen Hintzmann
1826			Hans Jacob Hinzmann
1853			Jacob Hinzmann
1920			Johann Hinzmann
1928			Johann Hinzmann
1950			Hermann Hinzmann


No. 11

-			Hans Jürgen Schwarz
1765			Franz Hinnerich Schwarz
1792			Johann Jürgen Schwartz
1815			Jochen Peter Blücher
1825			Johann Heinrich Ahrens
1853			Johann Ahrens
1920			Ida Ahrens
1928			Johannes Ahrens
1950			Johannes Ahrens


Büdner

B 1

1853			Hinzmann
1875			Boldt, Schmied

B 2

1853			Schwarz
1930			Henckel
1950			Henckel

B 3

1853			Tiedemann
1950			Friedrich Franz Hinzmann
2000			Gertrud Geistlinger, geb. Hinzmann

B 4

1853			Schwarz
1900			Lüneburg
1940			Elli Garber, geb. Lüneburg
1970 u. 2000		Edda Brandt, geb. Garber u. Heinz Brandt


Niekammer Güter-Adressbuch, Band IV Mecklenburg, Leipzig 1921 und 1928

Tessin bei Boizenburg

.........................1921.....Hufe.......1928
Adden;, Georg............39 ha....7..........?........................später verkleinert H. Rabethge
Ahrens, Heinrich.........38 ha....5..........A. Heinrich... 38 ha
Ahrens, Ida..............41 ha...11..........A. Johann......41 ha
Behnke, Franz............41 ha....1..........B.Franz........41 ha
Haßhoff, Johann..........39 ha....2..........Heusgen H......39 ha
Hinzmann, Johann.........39 ha...10..........H. Johann......39 ha
Hinzmann, Johann.........36 ha....9..........?.........................spätter Eggert
Mahnke, Heinrich.........37 ha....6..........M.Hans.........37 ha
Mahnke, Heinrich.........38 ha....4 .........M.Heinr........38 ha
Schwarz, Wilhelm.........39 ha....3 .........W.Schwarz......39 ha
Tiedemann, Wilhelm.......36 ha....8 T. Wilh.................42 ha