Sage und Volksglaube aus Laage: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „ Rauher Montag, glatte Woche. Wird einem jungen Apfelbaum seine erste Frucht gestohlen, so hat er keine Art. Am Neujahrsmorgen wird der Obstbaum beschenkt d…“) |
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+ | '''Aus Laage. Alle Seminarist Cammin. (Bei Karl Bartsch)''' | ||
Rauher Montag, glatte Woche. | Rauher Montag, glatte Woche. | ||
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Wird einem jungen Apfelbaum seine erste Frucht gestohlen, so hat er keine Art. | Wird einem jungen Apfelbaum seine erste Frucht gestohlen, so hat er keine Art. | ||
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Am Neujahrsmorgen wird der Obstbaum beschenkt | Am Neujahrsmorgen wird der Obstbaum beschenkt | ||
durch Umbinden eines Strohseils etc., damit er wieder | durch Umbinden eines Strohseils etc., damit er wieder | ||
reichlich Früchte schenke. | reichlich Früchte schenke. | ||
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Eine schwarze Spinne, die einem Menschen zu Leibe | Eine schwarze Spinne, die einem Menschen zu Leibe | ||
kriecht, bringt Glück. | kriecht, bringt Glück. | ||
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Dem Kinde steckt man eine Nadel in die Kleidung, | Dem Kinde steckt man eine Nadel in die Kleidung, | ||
ebenso auch der Wöchnerin; beide haben so mehr | ebenso auch der Wöchnerin; beide haben so mehr | ||
Augen oder Köpfe, als zu sehen sind, und sind deshalb sicher vor bösen Leuten. | Augen oder Köpfe, als zu sehen sind, und sind deshalb sicher vor bösen Leuten. | ||
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Wer beim Essen liest, wird gedankenlos. | Wer beim Essen liest, wird gedankenlos. | ||
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Wer Abends Stiefel schmiert, der hat Unglück. | Wer Abends Stiefel schmiert, der hat Unglück. | ||
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Ein unbenutzter Besen im Kuhstall schützt die Kuh | Ein unbenutzter Besen im Kuhstall schützt die Kuh | ||
vor bösen Leuten. | vor bösen Leuten. | ||
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Wird eine Kuh zum Bollen geführt, so läßt man sie | Wird eine Kuh zum Bollen geführt, so läßt man sie | ||
über eine offene Wassertracht gehen, kommt sie zurück, so muß sie eine geschlossene Tracht überschreiten. | über eine offene Wassertracht gehen, kommt sie zurück, so muß sie eine geschlossene Tracht überschreiten. | ||
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Kälber müssen bei zunehmendem Monde angesetzt | Kälber müssen bei zunehmendem Monde angesetzt | ||
werden. | werden. | ||
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Werden Kälber angesetzt, die in der schwarzen Nacht | Werden Kälber angesetzt, die in der schwarzen Nacht | ||
(Neumondsnacht) geboren sind, so werden sie nicht | (Neumondsnacht) geboren sind, so werden sie nicht | ||
tragend. | tragend. | ||
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Wer ein Schwein von auswärts kauft, muß es auf der | Wer ein Schwein von auswärts kauft, muß es auf der | ||
Feldscheide blutwunden, zum Schutz gegen böse | Feldscheide blutwunden, zum Schutz gegen böse | ||
Leute. | Leute. | ||
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Von einem schwarzen Schwein sagt man ›Dat 's 'n | Von einem schwarzen Schwein sagt man ›Dat 's 'n | ||
Swin för 'n Juden.‹ | Swin för 'n Juden.‹ | ||
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Je nachdem die Mondstellung ausgießend ist oder | Je nachdem die Mondstellung ausgießend ist oder | ||
nicht, gibt es nasses oder trockenes Wetter. | nicht, gibt es nasses oder trockenes Wetter. | ||
+ | |||
Eine Leiche darf nichts von ihrem Todtenkleide in | Eine Leiche darf nichts von ihrem Todtenkleide in | ||
den Mund kriegen, sonst zieht sie die ganze Familie | den Mund kriegen, sonst zieht sie die ganze Familie | ||
nach. | nach. | ||
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+ | [[Kategorie: Sagen]] |
Aktuelle Version vom 28. Dezember 2023, 13:01 Uhr
Aus Laage. Alle Seminarist Cammin. (Bei Karl Bartsch)
Rauher Montag, glatte Woche.
Wird einem jungen Apfelbaum seine erste Frucht gestohlen, so hat er keine Art.
Am Neujahrsmorgen wird der Obstbaum beschenkt
durch Umbinden eines Strohseils etc., damit er wieder
reichlich Früchte schenke.
Eine schwarze Spinne, die einem Menschen zu Leibe
kriecht, bringt Glück.
Dem Kinde steckt man eine Nadel in die Kleidung,
ebenso auch der Wöchnerin; beide haben so mehr
Augen oder Köpfe, als zu sehen sind, und sind deshalb sicher vor bösen Leuten.
Wer beim Essen liest, wird gedankenlos.
Wer Abends Stiefel schmiert, der hat Unglück.
Ein unbenutzter Besen im Kuhstall schützt die Kuh
vor bösen Leuten.
Wird eine Kuh zum Bollen geführt, so läßt man sie
über eine offene Wassertracht gehen, kommt sie zurück, so muß sie eine geschlossene Tracht überschreiten.
Kälber müssen bei zunehmendem Monde angesetzt
werden.
Werden Kälber angesetzt, die in der schwarzen Nacht
(Neumondsnacht) geboren sind, so werden sie nicht
tragend.
Wer ein Schwein von auswärts kauft, muß es auf der
Feldscheide blutwunden, zum Schutz gegen böse
Leute.
Von einem schwarzen Schwein sagt man ›Dat 's 'n
Swin för 'n Juden.‹
Je nachdem die Mondstellung ausgießend ist oder
nicht, gibt es nasses oder trockenes Wetter.
Eine Leiche darf nichts von ihrem Todtenkleide in
den Mund kriegen, sonst zieht sie die ganze Familie
nach.