Revier Meiershausstelle

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Das Revier Meiershausstelle

Ur- und Frühgeschichte im Revier Meiershausstelle

Zu den im Meckl. Jahrbuch Nr.47 S.285 erwähnten beiden Steinkeilen im Besitze des Jägers Sturm sei hier noch bemerkt, daß der eine derselben im Meiershaussteller Revier in Schlag Nr. 6 beim Auswerfen eines Grabens um eine Tannenschonung etwa 3 Fuß tief (rund 1 Meter) in bloßer Erde gefunden wurde.
Es war ein mit einigen Kreidestellen behaftetes, ziemlich langes und schmales,nicht poliertes, sondern nur behauenes Exemplar.
Ludwig Krause Meckl. Jahrb. 59 S.280

Entstehungsgeschichte der Baumwärterstelle und des Revieres

Meiershausstelle war nie eine selbständige Orstschaft, sondern ein zu Rövershagen gehöriger "Wohnplatz".
Auf der 1793 von Forstinspektor Hermann Friedrich Becker gezeichneten Karte der Rostocker Heide findet sich am späteren Standort des Forsthauses der Flurname "Meiershausstelle" eingetragen. (AHR)
Das Revier Meiershausstelle wird in Forstakten des Jahres 1797 erstmals erwähnt. (AHR)
1835 kommen zuerst die heutigen 5 Förstereien (Hinrichshagen, Schnatermann, Torfbrück, Meiershausstelle und Wiethagen) vor. (LKr)
Vorher nennt der Etat der Stadt Rostock seit 1806 in der Rostocker Heide immer nur 1-2 Jäger, 3 Holz-, 2-3 Baumwärter ohne Ortsangabe. (LKr)
1796 gab es noch kein Meiershaussteller Revier. (Gem.Aufs. 1796 S.111)
Im Ratsarchive befinden sich * Acta betr. die Errichtung eines Baumes an der Gelbensander Scheide & die Anstellung des Rövershäger Knechtes Peters zum Baumwärter 1797-1799. Hiernach macht die Bürgerschaft abe allerlei Schwierigkeiten.

Die Gründungssage zu Meiershausstelle

Meiershausstelle, oder Meyershausstelle, wie es in älterer Zeit immer geschrieben wird, ist angeblich benannt nach dem ersten hier angesiedelten Schlagbaumwärter, Meier oder Meyer. Wenn diese Überlieferung richtig ist, muß es sich bei diesem Meier um einen fürstlichen Baumwärter daselbst handeln, denn im Schlag- und Feldregister von Oberhagen, nebst der dazu gehörigen Hölzung und Heide, vermessen 1765 durch Georg Gottlob Dost, die das jetzige Meiershaussteller Revier mit mit umfassten, kommt als letzer Posten vor:
"Nach der Fürstl. Heide über Meyers Hausß-Stelle der Zeit dort jedenfalls schon ein Anwesen, auf Rostocker Gebiet aber augenscheinlich noch nicht, denn es ist weder auf der dazu gehörigen Dostschen Direktorial-Karte von Oberhagen ngegeben, noch kommt es mit Haus- oder Hofstelle und Garten in dem erwähnten Schlag- und Feldregister vor, was sonst der Fall sein müßte. Demnach lag die ursprüngliche Meyers-Hausstelle augenscheinlich garnicht auf Rostocker, sondern gleich jenseits der Grenze auf fürstlichem Gebiet, wo ja auch heute noch ein kleines Gehöft steht.
Dieser erste Meyer soll nach der Volksüberlieferung ein Schuster oder Flickschuster gewesen sein und vorher einsam an der noch heute danach benannten Meiersflickstelle an der Pöstenschneise gehaust und den Heidedörflern und Waldarbeitern die Schuhe geflickt haben.
Von der Forstbehörde sei er dort stillschweigend geduldet und gegen die Bönhasenjagden der Rostocker Schuster geschützt, da ein Schuhmacher wegen der weiten Entfernung von der Stadt in den Heideortschaften immer sehr gesucht war. So wohne nach Mitteilung des kürzlich verstorbenen Willershäger Förster Prillwitz, der ihn noch gekannt hat, in späterer Zeit noch ein Flickschuster Kopmann bei der Rosenortsbude am Rosenort."
Ludwig Krause 1921

Die Forstwirtschaft im Meiershaussteller Revier

Die dem Revier chronologisch vorstehenden Baumwärter bzw. später Revierförster

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Die zwei Wächter-Kiefern

Die beiden Wächter-Kiefern von Meiershausstelle 1936 (HA)

Als das Baumwärterhaus Meiershausstelle 1797/98, auf Betreiben des Forstinspektors Becker, unmittelbar an der Grenze zwischen städtischen und fürstlichen Waldungen, eingerichtet wurde stand auf der fürstlichen Seite der Waldgrenze bereits auch ein fürstliches Baumwärterhaus. Die beiden Waldposten hatten die vordergründige Aufgabe die Waldgrenze zu beaufsichtigen um die häufig vorkommenden Holzdiebstähle und Verletzungen der Jagderechtigkeit in die Wälder des jeweils anderen Waldeigentümers zu verhindern und unter diesem Aspekt streng zu überwachen. Die noch heute existierende Grenzschneise war in dieser Zeit nicht nur Forstweg, sondern auch der sichtbar gemachte Verlauf der Eigentumsgrenze und so standen sich beide Häuser am jeweiligen Wegesrand unmittelbar gegenüber. Man konnte sich quasi ins Fenster schauen. Das herzogliche Baumwärterhaus wurde erst 1977 wegen Baufälligkeit abgerissen. Im Volksmund nannte man es am Ende nach seinem letzten Bewohner das Verchow-Haus. Als das Rostocker Baumwärterhaus 1798 fertiggestellt war standen bereits zwei stattliche Kiefern, genau 80 Meter nördlich der beiden Häuser, sich ebenfalls unmittelbar am Schneisenrand, genau gegenüber, scheinbar als würden auch sie sich an der Waldgrenze gegenseitig überwachen. Beide, inzwischen rund 180 Jahre alte Kiefern, wurden im Laufe der 1950er Jahre kurz nach einander gefällt. Bis dahin hatten die inzwischen mächtigen Bäume für alle Heidefreunde einen besonderen Symbolwert.

Die alten Eiben im Revier Meiershausstelle

Uralte Eiben sind Überbleibsel des Urwaldes

Im Jahre 1886 berichtete der Archivrat Ludwig Krause, zu jener Zeit noch Student, von den wohl ältesten Bäumen der gesamten Rostocker Gegend. Noch heute steht ein Eibenhorst inmitten seiner ursprünglichen Waldumgebung in der Rostocker Heide. An der Bundesstrasse 105, etwa 100 Meter nordwestlich des Kilometersteins 16,2, am Rande eines Fichtenschlages erhebt sich ein wild verworrenes Strauchwerk auf einer Fläche von etwa 100 Quadratmetern. Aus der Mitte dieses Strauchwerkes ragen sieben nahe beieinander liegen de Stämme empor. Im Jahre 1791 berichtet der Forstinspektor Becker in seiner „Beschreibung der Bäume und Sträucher, welche in Mecklenburg wild wachsen“ von einem viele hundert Jahre alten Eibenbaum mit einem riesigen Stamm von ungeheurer Dicke. Auch beschreibt der Forstinspektor hier einen 1500 Jahre alten Eibenbaum in Mönchhagen auf dem damaligen Erbpachthofe des Bauern Hallier. Über das genaue Alter der beiden Bäume stritten sich Botaniker und Forstleute über Jahrzehnte. Sicher ist wohl heute, das die beiden betagten „Iben“ wie die Alteingesessenen hier sagen Überbleibsel eines der letzten Urwälder im deutschen Norden, der „Drenow“ sind. Ob bereits die alten Wenden aus den Zweigen dieser Bäume Holz für Pfeil und Bogen geschnitten haben kann wohl niemand mehr genau sagen. Bis in das 16. Jahrhundert hinein gehörte die Eibe mit zu den dominierenden Baumarten in der Heide. Nur diese beiden Standorte zeugen in der Heideregion noch davon. Die hohen Altersschätzungen haben ihren Ruf begründet. Der Stammumfang von 3,6 Metern des Mönchhäger Exemplars scheinen dies zu untermauern. Zwischen 500 und 1500 Jahren bewegen sich die Schätzungen des Alters. Bei dem inmitten des Waldes stehenden Gelbensander Exemplar ist überliefert, daß „de Ibenboom“ im Mittelalter bei den Jagden der mecklenburgischen Fürsten als Treffpunkt zum Auslegen der Jagdbeute, dem „Strecke legen“, diente und unter dem Baumdach der anschließende jagdliche Festschmaus abgehalten wurde.

Winkeleiche

Huttelbaum

Heiligenhöhlen- und Seekenwiesen

Beckers Weg

Meiershausstellenschneise und Franzosenzeit

Die wüsten Hufen (Wasmodeshagen?)

Lünenburg

Jagdhaus Wallensteins Lager

Bahnwärterhaus

Das KZ Schwarzenpfost

Der Militärforstbetrieb der NVA und die Köhlerei

Die Trinkwasser-Brunnenanlage für Gelbensande

Der Feuerwachturm

F.K.Evert und die zwei Rhododendron-Zuchtanlagen im Revier

Westphals-Ruh

Steinheide und Lünenburg

Der Briefträgersteig