Pudagla: Unterschied zwischen den Versionen

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Pudagla (Putglow – put Glowe – unter dem Berge)
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'''1273''' Ersterwähnung - wir von Barnim I. dem Kloster Grobe geschenkt, einschließlich einer Mühlenstelle an der heutigen Bäcke.  
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'''1278''' erhält das Kloster jährlich zwei Mark aus der herzoglichen Fischereikasse. von Pudagla.
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'''1307''' gestattet Bogislav IV. die Verlegung des Klosters nach Pudagla.
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'''1308''' vom Bischof Heinrich von Kammin und 1310 vom Papst Clemens V. genehmigt.
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'''1309''' Kloster aus Grobe bei Usedom hier errichtet.
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'''1355''' war die Klosterkapelle im Bau. (Heute nicht mehr vorhanden)
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'''1534''' Auflösung des Klosters, Land zur herzoglichen Domäne geschlagen und bis 1808 von den Bauern der Amtsdörfer bewirtschaftet.
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'''1574''' wurde das Schloss - Hauptgebäude erbaut als Witwensitz der Herzogin Marie von Pommern.
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'''1779'''  der Sitz des königlichen Beamten und Generalpächters des Amtes Pudagla, 2 Meilen von Uesedom gegen Norden, lieget an dem Achterwasser und dem Schmollensee, und hat ein Schloß, welches der Herzog Ernst Ludewig 1574 für seine Frau Mutter, die verwitwete Fürstinn Maria, zu einem Leibgedinge erbauen ließ, und in welchem jetzt der Beamte wohnet, 3 Büdner, 2 Colonistenfamilien, 1 Oberförster, welcher einen Holzwärter unter sich hat, 1 Krug an der Landstraße über welchen diejenigen, welche von Uesedom, Swienemünde und Wolgast kommen, oder dahin reisen wollen, ihren Weg nehmen müssen, und ist zu Benz in der Uesedomschen Synode eingepfarret. Das hiesige ritterfreie Vorwerk hat 1786 Morgen 124 Ruthen. Der Teil des Ackers bis an die Schäferei heißt das Binnenfeld, und derjenige Teil, welcher jenseits der Schäferei liegt, das Sandfeld. Jedes ist wiederum in 3 Felder abgeteilt, von welchem jährlich so wohl in dem Binnen- als in dem sandfelde ein Feld mit Winter- und ein Feld mit Sommerkorn besäet wird, das 3te aber brache lieget. Der Acker träget guten Roggen und gute Gerste, und die Wiesen sind ebenfalls ziemlich gut. Die Weide hat das Vorwerk in den bei Pudagla befindlichen Brüchen, welche weitläufig, jedoch auch zugleich sehr tief sind. Die Dienste werden von den Dorfschaften Benz, Neppermin, Stoben, Sellin, Qulitz und Rankwitz geleistet. Die Fischerei hat das Vorwerk in den Schmollen- Schwarzen- Paskenseen, und in dem so genannten großen Bache. Pudagla war ehemals ein berühmtes Augustinerkloster, und wurde nach der Reformation zu einem Amte gemacht. Auf die von Klostergebäuden übrig gebliebenen Mauern ist nachher das Brau- und Brandweinbrennerhaus gesetzet worden. Auch sind noch Ueberbleibsel einer hieselbst gewesenen Kapelle vorhanden, welche ohngefähr seit 50 Jahren zerstöret worden. 
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'''1858''' Königliches Amts-Vorwerk und Dorf nebst ehem. Oberförsterei, am Schmollensee und Achterwasser belegen und nach Benz eingepfarrt, hat außer dem herrschaftlichen Hofe nebst Branntweinbrennerei 1 Müller, 1 Krüger und 6 Büdner. Die Zahl der Wohnhäuser beträgt 18 mit 178 Einwohnern.
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Einzige Bockwindmühle auf Usedom 1997 umfassend restauriert.
  
 
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= Pudagla im Spiegel von Karten und Luftbildern =

Version vom 29. Januar 2020, 11:28 Uhr


Kenndaten des Orts
Name (heute)Pudagla
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl17429
VerwaltungsamtAmt Usedom-Süd
LandkreisVorpommern Greifswald
Zahlen
Einwohner482 (2018)
KoordinatenBreite: 53.969 / Länge: 14.0667


Der Ort liegt südlich der Eisenbahn der Haltestelle Schmollensee auf der Insel Usedom.


Geographische Lage

Einführende Information

Das Wappen von Pudagla

Wappen von Pudagla

Blasonierung:

In Silber ein durchgehender grüner Hügel mit abflachenden Seiten, darauf rechts ein grüner Laubbaum, links ein grüner Nadelbaum; darunter eine beiderseits gestutzte rote Ziegelmauer mit offenem schwarzen Tor, dessen bogenförmiger Giebel die Mauer etwas überragt; in der Toröffnung drei natürliche goldene Rosen pfahlweise.

Das Wappen wurde von dem Reestower Jens Kuhle gestaltet. Es wurde am 8. Mai 1998 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 161 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge, Schwerin 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0

Kurztext zum Ort Pudagla

Pudagla (Putglow – put Glowe – unter dem Berge)

1273 Ersterwähnung - wir von Barnim I. dem Kloster Grobe geschenkt, einschließlich einer Mühlenstelle an der heutigen Bäcke.

1278 erhält das Kloster jährlich zwei Mark aus der herzoglichen Fischereikasse. von Pudagla.

1307 gestattet Bogislav IV. die Verlegung des Klosters nach Pudagla.

1308 vom Bischof Heinrich von Kammin und 1310 vom Papst Clemens V. genehmigt.

1309 Kloster aus Grobe bei Usedom hier errichtet.

1355 war die Klosterkapelle im Bau. (Heute nicht mehr vorhanden)

1534 Auflösung des Klosters, Land zur herzoglichen Domäne geschlagen und bis 1808 von den Bauern der Amtsdörfer bewirtschaftet.

1574 wurde das Schloss - Hauptgebäude erbaut als Witwensitz der Herzogin Marie von Pommern.

1779 der Sitz des königlichen Beamten und Generalpächters des Amtes Pudagla, 2 Meilen von Uesedom gegen Norden, lieget an dem Achterwasser und dem Schmollensee, und hat ein Schloß, welches der Herzog Ernst Ludewig 1574 für seine Frau Mutter, die verwitwete Fürstinn Maria, zu einem Leibgedinge erbauen ließ, und in welchem jetzt der Beamte wohnet, 3 Büdner, 2 Colonistenfamilien, 1 Oberförster, welcher einen Holzwärter unter sich hat, 1 Krug an der Landstraße über welchen diejenigen, welche von Uesedom, Swienemünde und Wolgast kommen, oder dahin reisen wollen, ihren Weg nehmen müssen, und ist zu Benz in der Uesedomschen Synode eingepfarret. Das hiesige ritterfreie Vorwerk hat 1786 Morgen 124 Ruthen. Der Teil des Ackers bis an die Schäferei heißt das Binnenfeld, und derjenige Teil, welcher jenseits der Schäferei liegt, das Sandfeld. Jedes ist wiederum in 3 Felder abgeteilt, von welchem jährlich so wohl in dem Binnen- als in dem sandfelde ein Feld mit Winter- und ein Feld mit Sommerkorn besäet wird, das 3te aber brache lieget. Der Acker träget guten Roggen und gute Gerste, und die Wiesen sind ebenfalls ziemlich gut. Die Weide hat das Vorwerk in den bei Pudagla befindlichen Brüchen, welche weitläufig, jedoch auch zugleich sehr tief sind. Die Dienste werden von den Dorfschaften Benz, Neppermin, Stoben, Sellin, Qulitz und Rankwitz geleistet. Die Fischerei hat das Vorwerk in den Schmollen- Schwarzen- Paskenseen, und in dem so genannten großen Bache. Pudagla war ehemals ein berühmtes Augustinerkloster, und wurde nach der Reformation zu einem Amte gemacht. Auf die von Klostergebäuden übrig gebliebenen Mauern ist nachher das Brau- und Brandweinbrennerhaus gesetzet worden. Auch sind noch Ueberbleibsel einer hieselbst gewesenen Kapelle vorhanden, welche ohngefähr seit 50 Jahren zerstöret worden.

1858 Königliches Amts-Vorwerk und Dorf nebst ehem. Oberförsterei, am Schmollensee und Achterwasser belegen und nach Benz eingepfarrt, hat außer dem herrschaftlichen Hofe nebst Branntweinbrennerei 1 Müller, 1 Krüger und 6 Büdner. Die Zahl der Wohnhäuser beträgt 18 mit 178 Einwohnern.

Einzige Bockwindmühle auf Usedom 1997 umfassend restauriert.

Pudagla im Spiegel von Karten und Luftbildern

Bildergalerie

Ortschronik/en von Pudagla

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

Weiterführende Information zu Pudagla

Kontakte

Sammlungen von Postkarten, Prospekten und Zeitungsausschnitten: Einsicht bei Hilde Stockmann rohrspatz@gmx.com