Neu Gülze: Unterschied zwischen den Versionen

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Dann findet man das Dorf in den Bede- und den Amtsregistern zwischen 1453 und 1585.
 
Dann findet man das Dorf in den Bede- und den Amtsregistern zwischen 1453 und 1585.
  
Gülze ist im ''Landbederegister 1453'' mit 2 Anderthalbhufen, 15 Vollhufen, 1 Dreiviertelhufe, 7 Halbhufen und 3 Viertelhufen (Kossaten) aufgeführt.
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# Im Kaiserbederegister 1498 sind 62 Personen aufgeführt, für die Bede gezahlt wird.
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# im''Landbederegister 1538'' 1 Anderthalbhufe, 17 Vollhufen, 2 Dreiviertelhufen,1 Halbhufe 2 Katen und 4-mal "verbrandt" aufgeführt.
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# Im ''Landbederegister 1585'' sind es 1 Anderthalbhufe, 23 Vollhufen, 1 Viertel-hufe, 4 Katen, 6 Einlieger und 1 verarmter Katen aufgeführt.
  
Im Kaiserbederegister 1498 sind 62 Personen aufgeführt, für die Bede gezahlt wird.
 
Die vorhandene Hufenzahl ist nicht immer konstant, so sind im ''Landbederegister 1538'' 1 Anderthalbhufe, 17 Vollhufen, 2 Dreiviertelhufen,1 Halbhufe 2 Katen und 4-mal "verbrandt" aufgeführt.
 
Im ''Landbederegister 1585'' sind es 1 Anderthalbhufe, 23 Vollhufen, 1 Viertel-hufe, 4 Katen, 6 Einlieger und 1 verarmter Katen aufgeführt.
 
 
Die Namen der Hüfner sind 1453 ''Rutzken (4), Kerstens, Rabade, Ruttezeken, Prettun (4), Kerstynen (2), Gerverd (2), Crabbe, Maschen, Kulan, Croger, Beneken, Boltze, Jazebeke, Tzempeler, Schulte, Myleke, Tzamme, Gribouwe, Syverdes, Durekop''
 
Die Namen der Hüfner sind 1453 ''Rutzken (4), Kerstens, Rabade, Ruttezeken, Prettun (4), Kerstynen (2), Gerverd (2), Crabbe, Maschen, Kulan, Croger, Beneken, Boltze, Jazebeke, Tzempeler, Schulte, Myleke, Tzamme, Gribouwe, Syverdes, Durekop''
 
und 1585                                   
 
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Version vom 18. September 2023, 13:15 Uhr


Kenndaten des Orts
Name (heute)Neu Gülze
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl19258
VerwaltungsamtBoizenburg-Land
LandkreisLudwigslust-Parchim
Zahlen
Einwohner785 (31. Dez. 2022)
KoordinatenBreite: 53.3724 / Länge: 10.7914

Das Dorf befindet sich 5 km östlich von Boizenburg an der Bundesstraße B 5.

Geographische Lage



-Größere Karte von Neu Gülze anzeigen-


Beschreibung nach Rabe/Quade 1894

Neu Gülze bei Boizenburg, 3/4 Meile östlich der Stadt, an der hamburg-Berliner Eisenbahn und unweit der Hamburg-Berliner Chaussee, Dorf mit 13 erbpächtern (1 Krug), 9 Büdnern, 16 Häuslern, Schule 244 (236) Einw. Hühnerbusch bei Boizenburg an der Schaale, 1 meile östlich der Stadt, Forsthof, Wassermühle, 2 Büdner (1 Schmied), 26 (35) Einw.

Beschreibung der Gemeinde Neu Gülze bei Wikipedia

Neu Gülze ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird vom Amt Boizenburg-Land mit Sitz in der nicht amtsangehörigen Stadt Boizenburg/Elbe verwaltet.

Geografie

Die Gemeinde Neu Gülze liegt östlich der Stadt Boizenburg, ihr südlicher Teil gehört zum Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern. An der östlichen Gemeindegrenze fließt die Schaale südlich in Richtung Sude. Durch das Gemeindegebiet verlaufen die Bundesstraße 5 und die Bahnstrecke Berlin–Hamburg, an der die Gemeinde jedoch keinen Haltepunkt besitzt.

Umgeben wird Neu Gülze von den Nachbargemeinden Bengerstorf im Norden, Tessin b. Boizenburg im Osten, Besitz im Südosten, Teldau im Süden, Boizenburg/Elbe im Westen sowie Gresse im Nordwesten.

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Neu Gülze und Zahrensdorf. Die Siedlungen Hühnerbusch, Rubeck und die Neu Gülzer Gamm gehören zum Ortsteil Neu Gülze. Die Siedlung Kiekut gehört zum Ortsteil Zahrensdorf.

Geschichte

Die urkundliche Ersterwähnung Zahrensdorfs stammt aus dem Jahr 1230 und findet sich im Ratzeburger Zehntregister. Der damalige Name lautete Tsarnekestorp und bedeutet Dorf des Čarnek.

Das ländlich geprägte Zahrensdorf war eine Ortschaft mit Rittergut. Wesentliche Teile der Gutsgeschichte beziehen sich auf die Familie von Lücken. Mit Leopold von Lücken (1798–1853), verheiratet mit Ida von Kleist, beginnt eine längere Phase der Konstanz. Um 1864 betreute der Herr von Lücken-Zahrensdorf für den Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg - Schwerin dessen Gestüt. Schon im zeitlichen Vorfeld gab es gute Kontakte zum Landesherrn. Das Dorf hatte nach dem 1928 letztmals amtlich publizierten Güter-Adressbuch Mecklenburg das traditionsreiche Rittergut der Familie von Lücken. Es war ein freies Allodialgut mit einer Fläche von 473 ha. Seitens des Eigentümer Achim von Lücken, der parallel Standesbeamter war, wurde eine mittelgroße Landwirtschaft betrieben. Im Ort bestanden vier Bauernwirtschaften der Familien W. Michaelis, H. Hagemann, H. Kahl sowie W. Piper. Des Weiteren besaß die Pfarre einen 29 ha-Hof. Der hochdekorierte Offizier Theodor von Lücken (1914–1986), zuletzt Oberstleutnant der Bundeswehr, stammt aus Zahrensdorf.

Bei einer Regulierung der Gülzer Feldmark entsteht 1833 die selbständige Dorfschaft Neu Gülze als sich dreizehn Gülzer Hauswirte als Erbpächter und 5 Büdner im nördlichen Teil der Feldmark ansiedeln. Am 1. Juli 1950 wurde die bisher eigenständige Gemeinde Zahrensdorf eingegliedert.

Politik Gemeindevertretung und Bürgermeister

Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus 8 Mitgliedern.

Neu Gülze im Spiegel der Karten

Geschichte der "terra boyceneburg" (Land Boizenburg) und des Dorfes Neu Gülze

Die Entstehung unserer Kulturlandschaft

Unsere Heimat ist durch die Eiszeit geformt worden. In einer älteren Eiszeit, nämlich im Warthe-Stadium der Saale-Eiszeit, entstanden unter dem lagernden Eis lehmige Grundmoränen. Als sich das Eis zurückzog und dann in der Weichseleiszeit erneut vorstieß, türmten sich die Schuttmassen vor dem Eis zu den großen Endmoränenzügen auf, die sich von Schleswig-Holstein über Mecklenburg bis in die Uckermark erstrecken. Die südliche Endmoräne befindet sich in unserem Raum an den Südenden des Schaalsees, des Dümmer Sees und des Schweriner Sees. Als das Eis abtaute wälzten sich gewaltige Wassermassen zum Urstromtal der Elbe. Auf ihren Bahnen durchschnitten sie die Lehmplateaus und schufen auf diese Weise die Täler der Boize, Schaale, Schilde und der oberen Sude (bis etwa Redefin). In diesen Tälern lagerten sie große Sandmassen ab. Zahrensdorf befindet sich am Übergang des Schaaletales in das Tal der Elbe. Der liegende Boden ist in stärkerem Maße mit Sand aus der Elbe-Sude-Niederung übersandet worden. Weil in dieser Zeit sich noch keine Pflanzendecke gebildet hatte, konnten die Winde den Sand weit transportieren. So wurden auch die verbliebenen lehmigen Hochflächen noch übersandet. Außerdem war die Versickerung und Erosion der Niederschläge in den noch unbewachsenen Böden sehr stark, so dass zusätzlich Lehmbestandteile in den Untergrund fortgeschwemmt wurden. Auf Grund dessen findet man in unserer Heimat sowohl lehmige als auch sandige Hochflächen, sandige Talniederungen, wie das Schaaletal, und auch moorige Bildungen besonders dort, wo in den Tälern ständig das Wasser staute. Auf den sandigen Böden siedelten sich Eichen-Birken-Wälder an, wie wir sie noch heute finden, wo die Wälder durch natürliche Bildung entstanden sind. Dort wo ständige Feuchtigkeit vorhanden war, siedelten sich Bruchwäldean, die in erster Linie von Erlen (plattdeutsch Ellern) bestockt waren. Diese Bruchwälder (plattdeutsch Ellerbraucks) finden wir am Übergang von der Höhe zu den Schaalwiesen sowie auch an den Bächen. Natürlich wird es auch Buchenbestände gegeben haben, aber nicht in Reinkultur. Sie sind ebenso wie die Kiefernwälder ein Teil der vom Menschen geformten Kulturlandschaft. Unsere Heimat ist eine Landschaft, die sich natürlicherweise immer wieder bewalden wird. Äcker und Wiesen sind ein Produkt der Arbeit des Menschen.

Die Ursprünge der Besiedlung und erste Erwähnung der Dörfer

Eine Landschaft, die reichlich mit Vegetation und Wasser ausgestattet ist, ist auch für die Tierwelt ein Paradies. Diese Bedingungen haben auch den Menschen bereits in frühen Zeiten gute Lebensbedingungen geboten. Zeugnisse für die frühe Besiedelung in der Bronzezeit, die etwa bis 600 vor der Zeitenwende gedauert hat, sind die reichlich vorhandenen Gräberfelder.

Die Sage hat sich u.a. der Kegelgräber in Bretzin bemächtigt. In Bretzin soll es eine unterirdische Verbindung zwischen den Gräbern geben. Eines der Bretziner Gräber soll ein Königsgrab sein, in dem sich auch eine goldene Wiege befindet. Im benachbarten Düstern Busch wurde bei Grabungen nach mündlicher Überlieferung eine Hutnadel ausgegraben. Es wird sich sicher um eine nadelartige Fibel gehandelt haben. Scherbenfunde wurden vielerorts gemacht. Auf dem Tessiner Feld beiderseits der Straße nach Kuhlenfeld wurden beim Pflügen Urnen gefunden, in denen u.a. eine Bronzefibel enthalten war.

Die früheste Besiedelung ist stammesmäßig nicht mehr zuzuordnen. Es ist aber sicher, dass bis zu dem 6.Jahrhundert unserer Zeitrechnung in unserem Gebiet, dem lüneburgischen, lauenburgischen und westmecklenburgischen Raum die germanischen Langobarden ansässig waren, die im Zuge der Völkerwanderung bis nach Norditalien zogen und dort der Lombardei (um Mailand) ihren Namen gaben. Der Name der Langobarden ist aber auch noch in den Ortsnamen Bardowieck und Barförde (Bardenfurt) zu erkennen. Prof. Horst Keiling hat in den 1970er Jahren im Wiebendorfer Wald östlich des Dorfes nahe der Grenze zu Tessin über 700 langobardische Gräber ausgegraben. In seinem Buch „Wiebendorf – ein Urnenfriedhof der frührömischen Kaiserzeit in Hagenow“ heißt es „Wiebendorf ist der erste vollständig untersuchte frühkaiserzeitliche Urnenfriedhof im Norden der DDR. Von etwa 800 ursprünglich auf dem Platz niedergelegten Bestattungen sind 718 mehr oder weniger gut erhalten geblieben und freigelegt worden.

Abb. 1 Langobarden-Friedhof.jpg




Abbildung 1. Funde auf dem Wiebendorfer Langobarden-Friedhof

Der Bestattungsplatz gehört kulturell in die kleine Gruppe der im Kreis Hagenow verbreiteten Langobardenfriedhöfe, die mit Kulturgut vom Spät-Latene-Charakter einsetzen, das im Unterelbegebiet für die Augusteische Zeit (etwa 30 v.u.Z. bis 20 u.Z.) typisch ist und im 2.Jahrhundert abbrechen.“ In seinem Aufsatz „Das Römischen Reich und die Germanen im Boizenburger Raum um den Beginn unserer Zeitrechnung“ (in „Zur Geschichte Boizenburgs“, Boizenburg 2007) führt Keiling aus: „Als im Herbst 1972 ein gewaltiger Sturm über das Land brauste, entwurzelte er in einem alten Hochwald auf einem Kiesrücken östlich des Tessiner Moores (Wiebendorfer Moor, D.G.) auf der Wiebendorfer Gemarkung zahlreiche dicke Kiefern. Beim Durchstreifen des Windbruchgebietes entdeckte ein Traktorist einen Bronzeeimer im Wurzelloch einer umgestürzten Kiefer. Unmittelbar danach erfolgte die Besichtigung des Fundplatzes durch einen Fachmann sowie die Übernahme des Gefäßes. Dabei bestätigte sich, dass hier ein unbekannter Langobardenfriedhof liegt, der offenbar noch nicht sehr zerstört ist. … Wiebendorf war der erste Friedhof aus dieser Zeit im Nordosten, der planmäßig und vollständig untersucht worden ist. 715 Bestattungen und zahlreiche Einzelfunde konnten ausgegraben und in einem Katalogband (Keiling 1984) der Öffentlichkeit vorgelegt werden. … Überblickt man das aus den Wiebendorf-Gräbern stammende umfangreiche Fundmaterial, so lassen sich besonders nach dem Formenwandel der Keramik drei aufeinanderfolgende Zeitphasen erkennen. …

1. Wiebendorf setzt mit Bestattungen ein, die mit situlaartigen oft mit einem Henkel versehenen Terrinen mit Punkt- und Strichverzierung niedergelegt sind (Abb. 1 m). Übrigens sind aus solchen Urnen mehrfach Harzstücke bekannt geworden, auf denen sich Zahnabdrücke befinden. Das aus Pech bestehende Harz fand wohl beim Totenbrauchtum Verwendung. Die Mehrzahl der Bronzegefäße, die die Langobarden von den Römern erhalten haben dürften, gehört auch in diese frühe Zeit. Es sind Eimer (Abb. 1 k), flache Becken, Bronzekessel mit Eisenrand und eine besonders schöne Kanne mit Gesichtsmaske mit Henkelansatz (Abb. 1 l).

2. Es folgen vorwiegend schwarze Terrinen, die mit ein- und zweireihigen Rollrädchenmustern verziert sind. (Abb. 1 n)

3. Zum Schluss herrschen Terrinen mit mehrlinigem Rollrädchenmuster und Riefornamenten vor (Abb. 1 o). Auch die Depots aus Waffen und Eisengegenständen, wie sie links der Elbe auf Langobardenfiedhöfen freigelegt wurden, traten in Wiebendorf auf. Lanzenspitzen (Abb. 1 h), Schildbestandteile (Abb. 1 i) und Schwerter sowie die von der Reiterei verwendeten Sporen (Abb. 1 c) weisen auf kriegerische Auseinandersetzungen hin. Eiserne, aber manchmal auch aus Bronze bestehende Gewandhaften, die die Archäologen Fibeln (Abb. 1 a/b) nennen, waren wie die verschieden geformten Schnallen und Gürtelverschlüsse Bestandteile der germanischen Kleidung. Eiserne Pfrieme, halbmondförmige Rasiermesser (Abb. 1 g), Messer (Abb. 1 e) und Scheren (Abb. 1 f) sind häufig auftretende Gebrauchsgegenstände.“

In das verlassene fast menschenleere Land zogen dann wendische Stämme ein. In dem von den Langobarden verlassenen Gebiet haben sich die Polaben (Anwohner der Labe = Elbe) angesiedelt. Ihr Stammeszentrum und -heiligtum war in Ratzeburg zu finden. Als um die Mitte des 12.Jahrhunderts die deutsche Besiedlung der von den wendischen Polaben bewohnten westmecklenburgischen Gebiete erfolgte, wurde um den Boizenburger Burg- oder Schlossbezirk auch das Land oder die Vogtei Boizenburg gebildet. Dieses später auch Amt genannte Land Boizenburg wird etwa gleichzeitig mit dem 1154 gegründeten Bistum Ratzeburg, zu dem es kirchlich bis zur Durchsetzung der Reformation etwa 1535 gehörte, entstanden sein. In der weltlich-politischen Organisation gehörte es zunächst bis 1203 zur Grafschaft Ratzeburg, dann zur Grafschaft Schwerin und ab 1358 zu Mecklenburg. Erwähnt wird es erstmalig in einer Urkunde aus dem Jahre 1158 als Heinrich der Löwe dem Bischof von Ratzeburg ein Tafelgut "in Boyceneburg Benin" schenkt. Die Ersterwähnung von Bennin ist somit auch die für die Vogtei Boizenburg. Die Dörfer der Vogtei dürften jedoch alle um diese Zeit entstanden sein, wenn sie denn nicht schon vorher als wendische Siedlungen bestanden haben. Ihre Ersterwähnung in Urkunden liegt aber häufig um vieles später. Das Ratzeburger Zehntenlehenregister von 1229/30, in dem viele Dörfer u.a. des Amtes Wittenburg zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurden, ist für das Amt Boizenburg nur unvollständig erhalten. Mit Sicherheit sind aber mit ihren Zehntenlehen genannt:

   Zehnten für den Bischof:
        Granzin               24 Hufen
        Nieklitz              12  -"-
        Klimprow      	  	4  -"- (auf der Tüschower Feldmark)
        Niendorf         	-
        Bahlendorf   	        -
        Karrentin    	        7  -"-
        Dersenow   	        5  -"-
        Zahrensdorf           12  -„- 
        Blücher                4  Hufen  
        Lüttenmark             4  -"-
        Leisterförde           4  -"-.

In der Curie (bischöflicher Hof) "Bunserstorpe" sind von 6 Hufen Zehnten an den Bischof zu zahlen. In Übereinstimmung mit dem Mecklenburgischen Urkundenbuch darf man davon ausgehen, dass es sich bei Bunserstorpe um Bengerstorf handelt, da auch kein anderes Dorf mit ähnlichem Namen historisch belegt ist. Über die Zehnten für den Bischof hinaus sind Zehntenlehen für andere Personen in Granzin, Tessin und Gallin sowie zwei weitere nur unvollständig lesbare (der jeweils erste Buchstabe des Namens fehlt) und bisher nicht identifizierte Dörfer erwähnt. Es könnte sich bei ".ebande" um Nebande, das sagengafte Nebein auf der Gemarkung Bennin handeln und bei ".amnetin" um Gamnetin, verkürzt zu Gamm, um das Vorwerk an der Boize, das 1255 Graf Gunzelin III. an die Bürger zu Boizenburg verkauft hat. Der Name Gamm existiert nach wie vor für die Ausbaugehöfte in Boizenburg, Schwartow und Neu Gülze sowie als Flurname für die zwischen diesen liegenden Flächen. Bennin ist aufgeführt als "freigemacht für den Bischof in Feldern und Wäldern, Weiden und Wiesen, welche Herzog Heinrich (der Löwe) für den Bischof von allen Diensten befreit hat". In Tessin hat ein Reimboldus das "beneficio", das Zehntenlehen. Somit ist auch für Tessin das Jahr des Ratzeburger Zehntenlehenregisters 1230 das Jahr der Ersterwähnung. Kuhlendorf ist darin nicht erwähnt. Es scheint erstmalig im Landbederegister 1538 genannt worden zu sein, als die Besitzer Bauern das wüste Feld Kuhlendorf nutzen und dafür Bede zahlen..


Neu Gülze ist durch eine Feldmarksregulierung 1832/33 auf einem Teil der Gülzer Feldmark entstanden. Aus diesem Grunde wird zunächst verkürzt die Geschichte des Dorfes Gülze dargestellt. Im 20.Jahrhundert hat es starke Überschneidungen der Geschichte der Ortsteile Neu Gülze und Zahrensdorf gegeben, die in diese Chronik einflie0en sollen.

Kurze Geschichte des Dorfes Gülze

Gülze wird im Jahre 1281 erstmalig erwähnt, als dort die Rathmänner der Stadt Boizenburg einen Vertrag zwischen den Grafen von Schwerin, dem Bischof von Verden und dem Herzog von Braunschweig-Lüneburg beurkunden der den lüneburgischen Kaufleuten in kommenden Kriegen Sicherheit verspricht. Dann findet man das Dorf in den Bede- und den Amtsregistern zwischen 1453 und 1585.

  1. Gülze ist im Landbederegister 1453 mit 2 Anderthalbhufen, 15 Vollhufen, 1 Dreiviertelhufe, 7 Halbhufen und 3 Viertelhufen (Kossaten) aufgeführt.
  1. Im Kaiserbederegister 1498 sind 62 Personen aufgeführt, für die Bede gezahlt wird.

Die vorhandene Hufenzahl ist nicht immer konstant, so sind

  1. imLandbederegister 1538 1 Anderthalbhufe, 17 Vollhufen, 2 Dreiviertelhufen,1 Halbhufe 2 Katen und 4-mal "verbrandt" aufgeführt.
  2. Im Landbederegister 1585 sind es 1 Anderthalbhufe, 23 Vollhufen, 1 Viertel-hufe, 4 Katen, 6 Einlieger und 1 verarmter Katen aufgeführt.

Die Namen der Hüfner sind 1453 Rutzken (4), Kerstens, Rabade, Ruttezeken, Prettun (4), Kerstynen (2), Gerverd (2), Crabbe, Maschen, Kulan, Croger, Beneken, Boltze, Jazebeke, Tzempeler, Schulte, Myleke, Tzamme, Gribouwe, Syverdes, Durekop und 1585 Wegener (2), Schomacher, Prettun (3), Annische, Arneke, Tewes, Behneke, Ritzke, Wolter, Sampeler (2), Samme, Wiseke, Schacke (3), Konow, Lampe (2), Gerckens, Ditmer, Oldehovet (3), Batel, Kirstin, Drevaneke (2), Klackol (2), Burmester (2), Klueh. Unterschiedliche Schreibweisen wurden hier teilweise zusammengefasst.

Das 17. Jahrhundert brachte mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) Not in die Dörfer. In einer Amtsbeschreibung von 1640" finden sich folgende Angaben:


Gültze

In diesem Dorffe sind noch vorhanden wie folget:

  • Des Schultzen Erbe ist wüst, lieget Jochen Kluhs Witbe in dem Haus, hatt ein Kuhe.
  • Heinrich Lunowes Witwe hatt 1 Kuhe, sonst kein Viehe, auch nichts geseyet.
  • Christoph Stuefe hatt gantz kein Viehe, auch nichts geseyet.
  • Claus Behnke hatt kein Vieh und nichts geseyet.
  • Jacob Levers, hatt 1 Kuhe, 1 Kalb, keine Spannung und nichts geseyet.
  • Thies Abell hatt kein lebendige Haabe und nichts geseyet.
  • Jochim Wegener hatt 1 Kuh, sonst kein Viehe und nicht geseyet.
  • Hans Wolter ist gantz alleine, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
  • Heinrich Batell, ist noch ledig, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
  • Michel Schacke hatt 1 Kuhe, keine Spannung und nichts geseyet.
  • Claus Castin hatt kein Viehe und nichts geseyet.
  • Gabriel Janecke hatt kein Viehe und nichts geseyet.
  • Claus Benecke hatt kein Viehe und nichts geseyet.
  • Heinrich Tewes, sein Haus ist abgebrandt, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
  • Claus Janecker ist die Frau gestorben, das Haus abgebrandt, hatt 1 Kuhe und nichts geseyet.
  • Frantz Ditmer
  • Jürgen Porthun
  • Jost Ohlehövet
  diese seint mit alle den Ihrigen 
  verstorben und die Häuser abgebrandt.
  • Hans Ohlehövet ist mit den seinigen verstorben, das Haus stehet noch und ist ein kleines Mägdelein dazu noch im Leben.
  • Claus Samme ist verstorben, das Haus stehet noch, ist ein kleiner Junge noch im Leben, aber zu Hamburgk.

Diese Vorhergeschriebenen sind alle seit ehe die Teldau eingetheilet Huefener gewesen.

  • Ein Halb Huefener
Claus Ohlehövet, das Haus ist 
abgebrandt, hatt 1 Kuhe, sonste kein 
Viehe, auch nichts geseyet.

Köther

  • Hans Manecke ist gestorben und ein Junge nachgelaßen, die Kathe stehet noch wüste
  • Jochim Lampe ist gestorben, die Kathe stehet wüste, 1 Schwester darin.
  • Claus Porthun lebt, ist in Boizenburg, die Kathe stehet wüste
  • Vicke Marhe lebt noch, die Kathe ist abgebrandt
  • Jochim Samme lebt noch im Dorff, die Kathe ist abgebrandt.
  • Hans Peterß ist auf der Heide, die Kathe ist baufellich, aber eine Scheune dabei.

Sagen, seit der Zeit da ihnen die Teldau genommen, haben sie mit der Spannung nicht gedienet, sondern alle für Köther gepachtet worden. Und gehöret dieses Dorf u.g.F. und Herrn. (unserm gnädigen Fürsten und Herrn)

Der Boizenburger Pfarre führt im Beichtkinderverzeichnis 1704 die Namen der Gülzer Einwohner auf. An dieser Stelle sollen nur die Namen der Hüfner, Cossaten usw. ohne die der Familienmitglieder und des Gesindes aufgeführt werden. Das Dorf Gülz liegt diesseits der Teldau, eine halbe Meile von der Stadt und ist Hochfürstlich.

  • Schuld, Hans, 26 Jahr, Schultze u. Hüfner
  • Setke, Andreas, 30 J. Hüfner
  • Peters, Hans, 41 J. Hüfner
  • Ditmer, Johann, 31 J. Hüfner
  • Hintze, Hans, 30 J. Hüfner
  • Straat, Hans, 30 J. Einlieger
  • Schlage, Peter, 40 J. Hüfner
  • Gnaust, Hinrich, 33 J. Hüfner
  • Voß, Hans, 30 J. Coßate/Schiffsknecht
  • Batel, Jochim, 27 J. Coßate
  • Tevs, Hans, 30 J. Hüfner
  • Tevs, Hinrich, 33 J. Hüfner
  • Brokmöller, Detlev, 49 J. Hüfner
  • Tevs, Hans, 30 J. Einlieger
  • Masch, Hans, 39 J. Coßate
  • Langhans, Hinrich, 40 J. Halbhüfner
  • Lemke, Jochim, 46 J. Coßate/Steuermann
  • Marx, Jochim, 46, J. Schweinehirt
  • Schalk, Hinrich, 30 J. Einlieger
  • Tevs Jacob, 33 J. Hüfner
  • Wolter, Hans, 52 J. Hüfner
  • Byemann, Hans Caspar, 52 J. Hüfner
  • Gnaust, Claus, 30 J. Hüfner
  • Wolter, Jürgen, 50 J. Hüfner
  • Meier, Michael, 40J. Coßate
  • Jesker, Claus, 50 J. Hüfner
  • Batel, Hans, 50 J. Schiffsknecht
  • Schack, Jochim, 24 J. Hüfner
  • Menger, Jürgen, 36 J. Hüfner
  • Gerke, Jacob, 33 J. Schiffsknecht
  • Jahnke, Hinrich, 60 J. Hüfner
  • Gerke, Hans, 30 J. Hüfner
  • Voß, Jochim, 54 J. Coßate
  • Brand, Jochim 56 J. Hüfner
  • Brand, Peter, 46 J. Coßate/Schiffsknecht
  • Wegener, Jürgen, 39 Coßate/Schiffsknecht
  • Buchholtz, Jochim, 30 J. Schiffsknecht
  • Straat, Stoffer, 43 J. Hüfner
  • Konow, Dorothea, 60, Witwe, Halbhüfnerin
  • Benke, Jochim, 70 J. Einlieger
  • Däle, Jochim 42 J. Halbhüfner/Zimmermann
  • Nieland, Jochim, 22 J. Schiffsknecht
  • Fischer, Hinrich, 29 J. Kuhhirte
  • Freichte, Hinrich, 39 J. Schäfer

Das waren: 23 Hüfner, 3 Halbhüfner, 8 Coßaten Sie wurden offenbar im Rundgang durch das Dorf nach der Lage ihres Wohnplatzes aufgeführt.

Im Beichtkinderverzeichnis aus dem Jahre 1751 werden die Bauern nur noch Halbhüfner genannt: Hans Schultz, Johann Jürgen Sasse, Hans Hinrich Peters, Andreas Hintze, Johann Ditmer, Frantz Tofelde, Hans Hinrich Gnaust, Joh. Jürgen Ritsch, Joch. Gerke, Claus Jacob Tewes, Hinrich Gültzow, Hinrich Tewes, Hans Jochim Bädeker, Frantz Jochim Rehagen, Claus Jürgen Kohl, Hans Peter Straht, Jochim Hinrich Peters, Casten Burmeister, Hans Jochim Schack, Casten Elfers, Hans Hase, Hans Jochim Gerke, Jochim Hinrich Brandt, Jochim Jürgen Straht. Dazu die Cossaten: Jürgen Früchten, Hans Hinrich Pinnau, Jürgen Gnaust, Hinrich Fahnck (Fauhck?), Jacob Schultz, Hans Jürgen Straht, Claus Jacob Ditmer, Wwe. Margarethe Elisabeth Woltern, Jacob Dätz, Hans Batel, Hans Duve, Jochim Batel, Hinrich Schilde, Frantz Wilhelm Behncke. Kuhhirt Jochim Müller, Schweinehirt Jochim Lemck und Hans Tewes.

Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts werden in den Domanialdörfern in Abständen von in der Regel 24 Jahren Feldmarksregulierungen durchgeführt. Dabei werden die Hufen für Steuern und Abgaben neu bewertet. Häufig erfolgt auch eine Neuverteilung des Ackers und der Wiesen. Es werden seit 1753 auch Büdnereien angelegt. Das zeichnet sich in den Staatskalendern ab.

Im Mecklenburg-Schwerinschen Staatskalender 1810 wird Gülze mit 24 Halbhufen, 10 Achtelhufen, 6 Büdnern und Schule, 1825 mit 24 Halbhufen, 8 Achtel-hufen, 13 Büdnern, Kapelle und Schule aufgeführt.

Im Zuge einer Feldmarksregulierung 1832/33 werden 16 Hufen aus dem Dorf herausgelegt. Dabei entstehen das Dorf Neu Gülze und der Ausbau Riet-Ut. Darüber geben einige interessante Unterlagen Auskunft, die sich im Landeshauptarchiv in Schwerin befinden, zum Einen eine Carte der TELDAU Domanial Amtes Boizenburg Vermessen 1824 & 1825 von G.Voss durch Albrecht, nach solcher Vermessung Charte der Regulirung ausgeführt in den Jahren 1826 & 1827 und diese Copi gefertiget 1829 von F.W.Susemihl.

In diese Karte wurden nach 1850 die Gülzer Pächter in der Flur „Klayen“ in der Teldau eingetragen. Diese zeitliche Aussage ergibt sich aus folgenden Daten: Friedrich Trilk, später Büdner in Bandekow, wurde 1854 in Gülze geboren. Sein Vater Johann Heinrich Christian Trilk (Dieter Greves Vorfahre der 4. Generation), geboren 1822 in Besitz, war offenbar Interimswirt auf der Hufe 13, der späteren Nr.9, nachdem er Catharina Sophia Christiane, geb. Kohl, geb 1822 in Bandekow als Tochter des dortigen Schulzen Franz Wilhelm Kohl auf Hufe 1, geheiratet hatte, die wohl in erster Ehe mit einem Müthel oder Schmidt verheiratet war.

Die etwa zeitgleich, nämlich im Zuge einer Feldmarksregulierung 1855/59, entstandene Karte der Dorf Feldmark Gülze Amts Boizenburg gibt weitere Hinweise. Sie weist die Riet- Uter Bauern als Erbpächter aus. Einige bei der Regulierung 1833 noch vorhandene Hufen fehlen nun. Ein Dokument unter dem Namen "Besitzerverzeichnis der Bauer-Gehöfte" von 1822, das das Domanialamt Boizenburg betrifft, gibt zusammenfassende Auskünfte. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Jahre 1833 in Gülze die Feldmarks-regulierung durchgeführt wurde, bei der etliche Hufen in Erbpacht gegeben wurden. Dabei wurden 13 Hufen im Norden der Gemarkung Gülze angesiedelt. Daraus entstand das Dorf Neu Gülze mit 13 Erbpächtern und 5 Büdnern. 3 Hufen wurden auf den Riet-Ut ausgebaut. Auch sie wurden in Erbpacht gegeben.

Nr. 1, 1833 Nr.1 (Teldau-Karte um 1850: Brandt)

  • - Jochen Hinrich Brandt
  • 1758 J. Carl Christoph Mancke
  • 1809 Jochen Hinrich Brandt
  • 1821 J. Hinrich Brandt

Nr. 2, 1833 Nr.2 (Findbuch im Archiv: Strath, Burmeister, Wöhlke, Straht, auf der Karte von 1855/59 offenbar nicht mehr vorhanden)

  • 1750 Jochen Jürgen Strat, Nr.2
       und Christian Strat, Nr.1
  • 1784 J.Hans Hinrich Burmeister
  • 1796 J.Hans Hinnerich Wöhlcke
  • 1811 Johann Jürgen Strat


Nr. 3, 1833 Nr.3 (Teldau-Karte um 1850: Schult)

  • - Schulze Hans Jochen Schult
  • 1761 Johann Hinnerich Schult
  • 1792 Hans Jochen Schult

Nr. 4, 1833 Nr.4 (lt. Karte von 1853/59 Erbpächter Nr. 4, Riet-Ut)

  • 1782 Johann Jochen Nielandt
  • 1816 Jochen Hinrich Nielandt


Nr. 5, 1833 Nr.5 (lt Karte von 1853/59 Erbpächter Nr. 5, Riet-Ut)

  • - Jochen Hinrich Peters
  • 1758 Jochen Hinrich Thiedemann
  • 1763 Hans Hinrich Peters
  • 1767 J. Caspar Hinrich Hinzmann
  • 1782 Franz Jürgen Peters
  • 1812 Johann Jochen Peters
  • 1833 Johann Tophelde


Nr. 6, 1833 Nr.6 (Findbuch: Lüneburg, Dittmer, Brandt; Teldau-K: Dittmer, heute nicht mehr vorhanden: Sportplatz u. Friedhof)

  • - Andreas Hinz
  • 1753 Stefahn Hinz
  • 1762 J. Claus Hinrich Bencke
  • 1781 Otto Volrath Brandt
  • 1786 Andreas Jochen Hinz
  • 1787 Jochen Christoph Dittmer
  • 1807 Georg Friederich Lüneburg
  • 1825 Jochim Heinerich Dittmer

Nr. 7 (Johannis 1833 Erbpächter in

        Neu Gülze Nr.5, H.H.Dittmer)
  • - Johann Jochen Ditmer
  • 1766 Hans Hinnerich Dittmer
  • 1803 Hans Peter Dittmer
  • 1831 Hans Heinrich Dittmer
  • 1915 Ernst Bantin, Ehefrau geb. Dithmer
  • 1970 Ernst Bantin jun.

Nr. 8 (Joh. 1833 Erbpächter in Neu

        Gülze Nr.2,  H.H. Tofelde)
  • - Franz Jürgen Tofelde
  • 1761 J. Johann Jacob Thiedemann
  • 1780 Franz Tofelde
  • 1802 Johann Hinrich Tofelde
  • 1970 Hans Dahlenburg


Nr. 9 (Joh. 1833 Erbpächter in Neu

       Gülze Nr.13, Gamm, J.H.Schlage)
  • - Johann Hinrich Schlage
  • 1751 Johann Jürgen Ritscher
  • 1752 Johann Hinrich Kohl
  • 1759 Johann Peter Tofelde
  • 1776 Tomas Hinrich Schlage
  • 1806 Johann Hinrich Schlage


Nr. 10, 1833 Nr.7 (Findbuch: Gnaust, Abbe, Karte von 1855/59 nicht mehr vorhanden)

  • - Hans Jochen Gnaust
  • 1784 Claus Hinnerich Abbe
  • 1829 Hans Heinrich Abbe


Nr. 11, 1833 Nr.8 (Findbuch: Voß, Maath, Ritzke, Teves, Nieland, auf Teldau-Karte und Karte von 1855/59 nicht mehr vorhanden)

  • 1764 Cossat Johann Hinnerich Voß
  • 1781 Jacob Jochen Voß
  • 1796 J. Franz Balthasar Ritsche
  • 1807 J. Jürgen Hinnerich Voß
  • 1810 J. Jochen Hinnerich Teves
  • 1816 Johann Nieland (Interimswirth)


Nr. 12 (Joh. 1833 Erbpächter in Neu Gülze Nr.10, J.H. Früchten)

  • - Hans Hinrich Batel
  • 1757 Hinrich Früchten
  • 1764 Hans Jürgen Teves
  • 1792 Johann Jürgen Früchten
  • 1828 Johann Heinrich Früchten
  • 1954 Hermann Früchten in Neu Gülze


Nr. 13, 1833 Nr. 9 (Teldau-Karte

        um 1850: Trilk)
  • - Jochen Hinnerich Gereke
  • 1757 Peter Nieland
  • 1758 Otto Schult
  • 1782 Jürgen Jacob Schmidt
  • 1814 Johann Jacob Schmidt
  • 1823 Johann Heinrich Müthel
  • 1850 Trilk
  • 1867 Johann Trilk (Volkszählungsliste)


Nr. 14, 1833 Nr.10 (Teldau-Karte

      um 1850: Jammer)
  • - Claus Jacob Teves
  • 1758 Claus Hinrich Jammer
  • 1792 Peter Jacob Jammer
  • 1821 Jochen Hinrich Jammer


Nr. 15, 1833 Nr.11 (Findbuch: Müthel)

  • 1751 Hinrich Gültzo
  • 1769 Hans Jacob Mütel
  • 1796 Hans Jacob Mütel


Nr. 16, 1833 Nr.12 (Findbuch: Abbe, Masch, Peters, Gehrke, Schack, Meinke, Abbe, auf Karte 1855/59 nicht mehr vorhanden)

  • - Cossat Albrecht Masch
  • 1754 Hans Jürgen Peters
  • 1773 J. Johannn Hinrich Krüger
  • 1792 Hans Jürgen Peters
  • 1816 Hinnerich Jacob Gereke
  • 1819 Johann Hinrich Schack
  • 1826 Hans Christian Meinke

(Bemerkung: Derselbe ist jedoch nur Zeitpächter bis 1842, als den Zeitpunkt, wo die Gerekesche Tochter und Gehöftserbin ihre Volljährigkeit erreicht.)


Nr. 17, 1833 Nr.13 (Findbuch: Langhans, Barkholdt, Pinnow, Bädker)

  • - Hans Langhans
  • 1760 Johann Leonhard Barkholdt
  • 1770 Hans Hinrich Pinnow
  • 1795 Johann Wilhelm Bädker


Nr. 18 (Joh. 1833 Erbpächter in Neu Gülze Nr.3 od. Nr.6)

  • - Hinrich Teves
  • 1768 Jürgen Hinrich Teves
  • 1805 Johann Hinrich Teves

Nr. 19 (Joh. 1833 Erbpächter in Neu Gülze Nr.4, H.W. Kohl)

  • 1759 Johann Bätcker
  • 1768 Hans Jochen Bätcker
  • 1784 Johann Hinrich Kohl
  • 1796 J. Johann Jochen Mancke
  • 1807 J. Johann Jochen Dittmer
  • 1814 Johann Hinnerich Kohl
  • 1901 Schulze Kohl

Nr. 20 (Joh. 1833 Erbpächter in Neu Gülze Nr.11, J.H.Rehhagen)

  • - Hans Jürgen Strat
  • 1752 Jochim Rehhagen
  • 1764 Franz Jochim Rehhagen
  • 1781 Johann Heinrich Rehhagen
  • 1803 Johann Wilhelm Tiedemann
  • 1820 Franz Christoph Rehhagen
  • 1970 Gastwirt Wilhelm Hagemann


Nr. 21, 1833 Nr.14 (Teldau-Karte um 1850: Lüneburg)

  • - Claus Jürgen Kohl
  • 1756 Claus Jürgen Kohl
  • 1760 Franz Jochim Luneburg
  • 1789 Jürgen Jacob Luneburg
  • 1829 Jochim Heinrich Lüneburg


Nr. 22, 1833 Nr. 15 (Findbuch: Strath, Gehrke, Brandt, Karte von 1855/59 Erbpächter auf dem Riet-Ut)

  • - Hans Peter Straat
  • 1757 Johann Peter Strat
  • - J. Jacob Heinrich Gerke
  • 1809 Jochim Jürgen Brandt
  • 1828 Jochim Heinrich Brandt


'Nr. 23, 1833 Nr. 16 (Teldau-Karte um 1850: Schlage)

  • - Jochim Heinrich Peters
  • 1758 Johann Jochim Tiedemann
  • 1785 Jochim Heinrich Peters
  • 1815 Hans Jacob Teves
  • 1821 Jochim Heinrich Schlage

Nr. 24, 1833 Nr. 17 (Teldau-Karte um 1850: Gnost)

  • - Hans Hinrich Gnaust
  • 1755 Hans Jochen Gnaust
  • 1769 Jochen Hinrich Gnaust
  • 1792 Hans Jochen Gnaust
  • 1818 Jochen Hinrich Gnaust

Nr. 25 (Joh. 1833 Erbpächter in Neu Gülze Nr.9, J.H. Lüneburg)

  • - Cossat Jürgen Gnaust
  • 1765 Hinrich Jacob Gnaust
  • 1804 Jürgen Hinrich Gnaust
  • 1810 J. Hans Jochen Nöring
  • 1828 Johann Heinrich Lüneburg

Nr. 26 (Joh. 1833 Erbpächter in Neu Gülze Nr. 8, Schulze H.J.Porthun)

  • - Hans Jochen Schack
  • 1756 Schulze Johann Heinrich Porthun
  • 1797 Schulze Johann Heinrich Porthun
  • 1821 Hans Jochen Heinerich Porthun

Nr. 27, 1833 Nr. 18 (Teldau-Karte um 1850: Scheer)

  • - J. Karsten Elvers
  • 1753 J. Heinrich Thomas Thiedemann
  • 1787 Franz Hinrich Scheer
  • 1802 J. Jürgen Hinrich Mancke
  • 1816 Johann Hinnerich Scheer
  • 1901 Schulze Scheer


Nr. 28 (Joh. 1833 Erbpächter in Neu Gülze Nr. 3 oder 6, J.H.Tewes)

  • - Hans Hinrich Hase
  • 1763 Johann Jacob Burmeister
  • 1774 Heinrich Wilhelm Kruse
  • 1775 Hans Jacob Teves
  • 1801 Hans Jochen Teves


Nr. 29

  • 1757 Hans Jochen Gerke
  • - Claus Hinnerich Gerke
  • 1811 Johann Jochen Gerke


Nr. 30', 1833 Nr.19 (Teldau-Karte um 1850: Schult)

  • - Cossat Hans Jacob Schult
  • 1770 Hans Jochen Schult
  • 1816 Hinnerich Christian Schult

Nr. 31 (Joh. 1833 Erbpächter in Neu Gülze Nr. 7, Jammer)

  • - Cossat Heinrich Mancke
  • 1765 Leonhard Jürgen Kohl
  • 1790 Heinrich Mancke
  • 1798 Hans Hinrich Jammer
  • 1828 Johann Jürgen Jammer

Nr. 32 (Joh. 1833 Erbpächter in Neu Gülze Nr. 12, H.H. Baedker)

  • - Cossat Johann Jürgen Rehagen
  • 1764 Jochen Hinrich Strat
  • 1767 August Heinrich Dähling
  • 1780 Hans Jürgen Bädcker
  • 1799 Jochen Hinrich Bädcker
  • 1828 Hans Heinrich Bädcker
  • 1960 Heinrich Bädker

Die Hufen Nr. 2, 10, (7 neu), 11, (8 neu), 16 (12 neu) und 29 sind wahrscheinlich in Büdnereien umgewandelt worden.

Der Staatskalender von 1835 verzeichnet die Veränderung für Gülze mit 15 Hauswirten, 4 Cossaten, 15 Büdnern, Kapelle und Schule, dazu kommt dann Neu Gülze mit 13 Erbpächtern und 5 Büdnern. 1871 sind 3 Hufen vererbpachtet (Riet-Ut), 12 Stellen sind nun wegen des geringwertigen Bodens nur noch Achtelhufen. 1890 sind es 14 Erbpächter, 1 Achtelhüfner und 21 Büdner (dav. 1 Krug und 1 Schmiede). Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die 4 Cossaten nun als Büdner eingestuft wurden.




Die Kirchgemeinde Gülze gehörte bis 1933 zum Sprengel der Boizenburger Pfarre, dann wurde sie mit der Pfarre Zahrensdorf vereinigt. Der Kirche in Gülze gehörten die Dörfer und Ortsteile Gülze, teils auch Neu Gülze (die umgesiedelten Erbpächter und Büdner), Vorderhagen, Langfeld, Amholz, Grabenau und Hinterhagen an. Diese Zugehörigkeit hat sich in Bezug auf den Friedhof auch für Neu Gülze teilweise noch erhalten.


In Niekammers Güter Adressbuch 1921 werden folgende Landbesitzer in Gülze genannt:

  • Brandt, Johann 30 ha
  • Ehlers, Johann 44 ha
  • Gnaust, Heinrich 23 ha
  • Gnaust, Karoline Wwe. 26 ha
  • Lüneburg, Heinrich 26 ha
  • Pingel, Wilhelm 22 ha
  • Scheer, Paul 26 ha
  • Schlage, Wilhelm 23 ha
  • Schmidt, Heinrich 26 ha
  • Schmidt, Hermann 30 ha
  • Siemers, August 33 ha
  • Warnke, Hermann 38 ha

Neu Gülze - die frühe Geschichte

Durch die Ansiedlung von 13 Gehöftsbesitzern als Erbpächter im Norden der Feldmark Gülze wurde im Ergebnis der Feldmarksregulierung in Gülze das eigenständige Dorf Neu Gülze mit dem Schulzen Porthun gegründet. Die 13 Erbpächter sind in der nachstehenden Übersicht aufgeführt.

Neu Gülze Erbpächter 1833

# Hufe u. Besitzer.......spätere Besitzer.........Q-Ruthen ...ha..... Hufen-Nr. in Gülze
# Nr.1...J.H.W.Gehrke....Elvers ?..................12.735.....27,61....16 oder 29
# Nr.2...H.H.Tofelde...............................12.468.....27,01....8
# Nr.3...J.H.Tewes......W.Kohl.Dahlenburg..........13.880.....30.09....18 o.28
# Nr.4...H.W.Kohl..................................13.120.....28,44....15
# Nr.5...H.H.Dittmer.....E.Bantin..................12.370.....26,72....7
# Nr.6...J.H.Tewes.......W.Bädker..................13.141.....28,49....18 o.28
# Nr.7...Jammer....................................11.477.....24,88....11
# Nr.8...Schulze H.J.Porthun...W.Meyer.............11.681.....25,32....26
# Nr.9...J.H.Lüneburg..............................11.426.....24,77....25
# Nr.10..J.H.Früchten..............................12.089.....26,61....12
# Nr.11..J.H.Rehagen.....Schlie ? Grimpe, Hagemann.11.997.....26,01....20
# Nr.12..H.H.Baedcker..............................12.141.....26,32....32
# Nr.13..J.H.Schlage...............................18.320.....39,71....9


Neu-Gülze.MTB.jpg

Neu Gülze auf dem Messtischblatt 1881

Das Dorf wird seit 1846 von der Eisenbahnstrecke Hamburg-Berlin zerschnitten. Südlich der Bahnlininie befinden sich die Gehöfte mit den Nummern 1 bis 11, sowie in der Gamm das Gehöft Nr.13 und die Büdnereien B1 bis B5. Nördlich der Bahnlinie befindet sich nur das Gehöft Nr.12, sowie Häuslereien beiderseits der Dorfstraße bis an die Hamburg-Berliner Chaussee, der heutigen B 5. Östlich der Dorfstraße befinden sich die Häusereien auf einem schmalen Geländestreifen, der an die Gemarkung Zahrensdorf grenzt, westlich der Häuslergrundtücke an der Dorfstraße befindet sich Weideland, die Friewei (Freiweide) genannt wird. Die Häuslereien und Büdnereien an der B 5 entstehen erst mit der Versiedlung des Gutes Zahrensdorf nach 1926.

In das Adressbuch haben sich im Jahre 1921 eintragen lassen:

# Bädker Heinrich....27 ha....Nr.12
# Bädker, Wilhelm....26 ha....Nr.6
# Dittmer Wilhelm....29 ha....Nr.5
# Elvers, Heinrich...26 ha....Nr.1 
# Früchten, Hermann..27 ha....Nr.10
# Kohl, Johann.......27 ha    Nr.4
# Kohl, Wilhelm......30 ha....Nr.3
# Schlage, Johann....30 ha....Nr.13
# Schlie, Johann.....26 ha....Nr.11 ?
# Tewes, Heinrich....30 ha....Nr.3
# Tofelde, Heinrich..26 ha....Nr.2

Die Mecklenburg-Schwerinschen Staatskalender weiden für neu Gülze folgende Angaben aus:

# MStk 1835: 13 Erbpächter, 5 büdner
# MStk 1840: 13 Erbpächter, 5 Büdner, Schule
# MStk 1860: 13 Erbpächter, 9 Büdner, 4 Häusler, Schule
# MStk 1871: 13 Erbpächter, 9 Büdner, 9 Häusler, Schule
# MStk 1881: 13 Erbpächter, 9 Büdner, 16 Häusler, Schule
# MStk 1890: 13 Erbpächter (1 Kuüger), 9 Büdner, 16 Häusler Schule und Industrieschule, Schulze Kohl
             Nun wird der Hühnerbusch, der zuvor immer gesondert aufgeführt wurde, der Gemeinde Neu Gülze zugeordnet, mit 
             1 Wassermühle, Forsthof, 2 Büdner (1 Schmied)
# MStk 1901: 13 Erbpächter (1 Krüger), 9 Büdner, 16 Häusler Schule, Industrieschule, Schulze Kohl
       Hühnerbusch: Försterei, Wassermühle, 2 Büdner (1Schmied)