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Helmuth Schröder (1842 – 1909)

Von Hans Erichson

Wohlverwahrt liegt in einem Magazinschrank des Bernsteinmuseums Ribnitz-Damgarten ein abgegriffenes braunes Heft mit einem festen Deckel, das sich erst durch sein Etikett als ein Schatz entpuppt: „Plattdütsche Gedichte (As’t de Garv givt. II. Teil) von Helmuth Schröde, Völkshagen 1893“ Das ist das Manuskriptheft des plattdeutschen Lyrikers Helmuth Schröder. Wenn wir dieses Buch aufschlagen, steht auf dem Deckblatt mit großen gedruckten Lettern „Mit Gott“. Auf der ersten Seite aber finden wir in seiner klaren, gut leserlichen Handschrift niedergeschrieben:

Min leiw lüt Blaum Taufredenheit, Du säutst in minen Gorden, Sei bäuten mi de Höll so heit, Di länger nich tau wohren. Un heff doch hört ut Modermund: Dat größte Glück up Erdenrund Weer, di lütt Blaum tau finnen.

Vielleicht ist es Zufall, daß Helmuth Schröder diesen Vers an den Anfang stellte, aber er drückt die Lebensweisheit eines gütigen Menschen aus, der ein paar Seiten weiter dann meint:

Holl di Kopp un Nacken stiew, Flenn nich, as ein olles Wief, Liggt de Pott in Schörn. Gnaegeln is tau nix nich nütt, Nimm, wat di uns Herrgott bütt Lachend as de Gören.

Diese Verse machen uns neugierig und wir blättern weiter. Auf 192 Seiten erschließt uns das Manuskriptbuch Helmuth Schröders Welt. In vielen Gedichten und Liedern besingt er seines Herrgotts große Welt, die Natur mit ihren kleinen Geschöpfen, den lustigen Buchfinken, den trillernden Lerchen, dem Adebar, dem Kiwitt und dem Kuckuck, die beide um die Wette singen. Aber immer sind es die Menschen, vor allem die Landleute, die er in seinen „Buernleider“ (Bauernliedern) und in den „Heierjungsleider“ (Hirtenjungenliedern) lebendig schildert. Die Achtung vor dem kleinen Mann drückt er so aus: En Katenmann, Dei sienen Posten tru verwacht Un up siens Herrn Vordeil acht, Dei is miehr wert, bün ick belehrt, As hoge Herrn mit Band un Steern, dei sick üm Land un Lüd nich scheern.

Und welche schlichte Innigkeit finden wir erst in seinen „Leiwsledern“!


De letzte Ros‘ – ick schick sei di, Sei weit, wat s‘ bi di sall, Marie. Vetelln sall sei , dat so geern Ick bi di weer , min leiwe Deern.

Einen großen Teil der in dem Manuskriptbuch niedergeschriebenen Lieder und Gedichte finden wir in seinem 1899 erschienenen Gedichtband „Plattdütsch Kränz un Strüß“ wieder. Sein plattdeutsches Lebenswerk hat er uns in sechs Büchern hinterlassen, in drei Gedichtbänden und drei Bänden mit Erzählungen unter dem Titel „Ut Meckelbörger Buerhüser“