Marlow - Fortlaufende Ortschronik: Unterschied zwischen den Versionen

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===Die Marlower Schulen===
 
===Die Marlower Schulen===
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==Persönlichkeiten die mit Marlow eng verbunden waren==
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;Beckmann, Adolf Augustin
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Theologe
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geb. 1738 Marlow
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gest. 3.2.1810 Groß Gievitz
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Vater: Hermann David B., Theologe
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Schule in Güstrow; 1762 Pastor in Schwinkendorf;
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1773 Pastor in Groß Gievitz; 1785 Gedächtnispredigt
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auf Herzog Friedrich (den Frommen); Mitglied der
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Lausitzer Bienengesellschaft; Fachschriftsteller über
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Bienenzucht.
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;Ehrich, Carl (Friedrich Heinrich)
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Mediziner
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geb. 21.1.1841 Plau
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gest. 30.11.1918 Ribnitz(-Damgarten)
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Vater: Carl (Heinrich Wilhelm) E., Pädagoge, Kantor, Organist
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1859 Abitur an der Großen Stadtschule Rostock;
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Medizinstudium und 1866 Promotion in Rostock;
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1866-1909 praktischer Arzt in Marlow; 1894
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Sanitätsrat; 1897 Medizinalrat; 1909 Umzug nach
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Doberan; lebte in den letzten Jahren bei seiner
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Tochter Margarete Range in Ribnitz.
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;Ehrich, Carl (August Wilhelm Maria)
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Mediziner
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geb. 28.2.1875 Marlow
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gest. 30.1.1936 Rostock
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Vater: Carl (Friedrich Heinrich) E., Mediziner
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1896 Abitur in Güstrow; Medizinstudium in Rostock
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und München; 1902 Promotion in Rostock; Arzt in
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München und Danzig; 1904-1936 praktischer Arzt
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in Marlow; »Die Gesichtslagen in der Münchener
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Universitäts-Frauenklinik in den Jahren 1896-1900«
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(Diss., 1902).
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;Ehrich, Carl (Wilhelm Ewald Albrecht)
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Mediziner
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geb. 7.7.1906 Marlow
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gest. 6.4.1991 Rostock
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Vater: Carl (August Wilhelm Maria) E., Mediziner
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Bis 1925 Große Stadtschule Rostock; Medizinstudium
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in Heidelberg, Wien und Rostock; 1933 Promotion
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in Rostock; übernahm 1936 die Arztpraxis seines
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Vaters in Marlow, die er bis 1958 leitete; 1958-1976
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Leiter der Außendienststelle der Poliklinik Rostock;
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Sanitätsrat; »Komplementsbindungsversuche bei
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Gonorrhoe unter Berücksichtigung der in den letzten
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Jahren gesammelten Erfahrungen an der Universitäts-
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Hautklinik zu Rostock« (Diss., 1933).
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;Lessen, Friedrich August
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Kaufmann, Soldat, niederdeutscher Schriftsteller
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get. 7.6.1780 Malchow (Müritz)
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gest. 21.1.1827 Marlow
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Vater: Johann Friedrich L., Küchenmeister
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Verlebte seine Kindheit im Kloster Malchow, wo sein
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Vater († 1786) Küchenmeister war; Klosterschule
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Malchow; Husar im schwedischen Dienst; Student
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in Königsberg; Handelsmann in London; 1808
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Kaufmann in Schweden und Rückkehr nach
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London; Teilnehmer der Befreiungskriege 1813-
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1815, 1813 im Freiwilligen Jägerkorps in Güstrow,
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1814 Sekondeleutnant in Waren; 1815 Leutnant
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im preußischen Jäger-Regiment, Eisernes Kreuz
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für Tapferkeit in den Schlachten bei Ligny und
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Waterloo; 1919-1921 Garnisonsdienst in Halle,
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Premierleutnant; 1822 Wanderung zu Fuß von
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Mecklenburg nach Griechenland; besuchte auf dem
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Rückweg das Grab Johann Gottfried Seumes in
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Teplitz-Schönau und kehrte 1823 geschwächt nach
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Mecklenburg zurück; schrieb einen Erlebnisbericht
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seiner Griechenlandreise; daneben entstand auch ein
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umfangreiches Versepos in niederdeutscher Sprache;
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John Brinckman erwähnte ihn in »Kasper Ohm un ick«
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(1855); lebte in seinen letzten Jahren ohne festen
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Wohnsitz in dürftigen Verhältnissen bei Freunden in
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Malchow, Güstrow und Marlow; »Schilderung einer
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enthusiasmirten Reise nach Griechenland im Jahr
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1822« (1823); »Hellenia. Ein Taschenbauck« (1824;
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Reprint, 2006).
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;Meyer, Alfred
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Theologe, Pädagoge
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geb. 25.3.1842 Boizenburg (Elbe)
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gest. 5.1.1922 Hannover
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begr. Marlow
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Vater: Johann Carl M., Pädagoge, Küster
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Ehefrau: Theodora (Juliane Caroline) M., Schriftstellerin
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1868 Lehrer am Friedrich-Franz-Gymnasium
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Parchim; 1869 Hilfsprediger in Lübz; 1873 Pastor
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in Ahrensberg; 1881 in Rittermannshagen; 1898-
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1917 Pastor in Tipton (Kansas/USA); lebte dann als
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Emeritus in Lincoln (Nebraska/USA); nach dem Ersten
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Weltkrieg wieder in Deutschland; 1887 Mitglied der
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Hilfsabteilung der Prüfungskommission, seit 1891
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der ordentlichen Kommission; gemeinsam mit Max
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Kliefoth Redakteur des »Mecklenburgischen Kirchen-
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und Zeitblatts« (1890-1898); »Hausandachtsbuch
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für die lutherischen Gemeinden Mecklenburgs.
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Tägliche Abendandachten nach der Ordnung des
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Kirchenjahres« (1886).
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;Passow, Werner (Gaston Rudolph Theodor
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Adolph)
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Jurist, Bürgermeister
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geb. 9.12.1854 Röbel
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gest. 26.10.1919 Marlow
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Vater: Heinrich (Friedrich Franz) P., Theologe
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Jurastudium in Heidelberg; 1873 Mitglied der
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Burschenschaft Frankonia Heidelberg; 1882-1919
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Bürgermeister in Marlow; Rücktritt wegen Krankheit.
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;Schirmacher, Käthe
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Schriftstellerin, Frauenrechtlerin, Parlamentarierin
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geb. 6.8.1865 Danzig (Gdánsk/Polen)
 +
gest. 18.11.1930 Meran (Italien)
 +
Vater: Richard S., Kaufmann, Reeder
 +
1883 Examen am Städtischen Lehrerinnenseminar
 +
Danzig; 1887 Oberlehrerinnenexamen an der
 +
Sorbonne in Paris; wegen eines Kehlkopfleidens
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drei Jahre Aufenthalt in Breslau; 1893-1895
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Romanistikstudium in Zürich; 1895 als eine der
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ersten deutschen Frauen Promotion in Zürich;
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Korrespondentin für französische Zeitungen; knüpfte
 +
Kontakte zur internationalen Frauenbewegung;
 +
bereiste anlässlich des Internationalen
 +
Frauenkongresses 1893 in Chicago mehrere Monate
 +
die Vereinigten Staaten; 1899 an der Gründung des
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Verbandes fortschrittlicher Frauenvereine beteiligt;
 +
1902 Mitbegründerin des Deutschen Vereins für
 +
Frauenstimmrecht; 1904-1909 Mitgründerin,
 +
Vorstandsmitglied und Dolmetscherin des
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Weltbundes für Frauenstimmrecht; Vortragsreisen
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zu Kongressen der internationalen Frauenbewegung;
 +
1918 Mitgründerin der DNVP; 1919/20 Mitglied
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des Deutschen Reichstages; ihr Wandel zum
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konservativen Nationalismus führte zum Verlust
 +
ihrer Ämter und zum Bruch mit der deutschen und
 +
internationalen Frauenbewegung; lebte 1910-1930
 +
gemeinsam mit der Frauenrechtlerin Klara Schleker
 +
überwiegend in Marlow; starb während eines
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Kuraufenthalts in Italien; »Die Libertad. Novelle«
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(1891); »Der Internationale Frauencongreß in
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Chicago 1893. Vortrag ... gehalten in der Ortsgruppe
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des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins zu
 +
Dresden, im Verein ›Frauenwohl‹ zu Königsberg i
 +
Pr., im Verein ›Frauenwohl‹ zu Danzig und auf der
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Generalversammlung des Allgemeinen Schwäbischen
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Frauenvereins zu Stuttgart« (1893); »Théophile de
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Viau. Sein Leben und seine Werke (1591-1626)«
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(Diss., 1895); »Züricher Studentinnen (1896);
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»Sociales Leben. Zur Frauenfrage« (1897); »Aus
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aller Herren Länder. Gesammelte Studien und
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Aufsätze« (1897); »Voltaire. Eine Biographie«
 +
(1898); »Die moderne Frauenbewegung. Ein
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geschichtlicher Überblick« (1905); ihr Nachlass
 +
kam 1931 als Dr.-Käthe-Schirmacher-Schenkung
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in der Universitätsbibliothek Rostock (etwa 1000
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Mappen mit 22 000 Stücken, davon 15 000 Briefe;
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Nachlassverzeichnis und elektronischer Katalog).
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;Schleker, Klara
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Schriftstellerin, Frauenrechtlerin
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geb. 3.6.1852 Grabow (Prignitz)
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gest. ?
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Lebte 1905 in ihrem Haus in Marlow, bis sie kurz
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vor 1930 verarmte und ein Pflegefall wurde;
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gemeinsam mit Käthe Schirmacher in der
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französischen Frauenbewegung tätig; gründete
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neben anderen Ortsgruppen den Liberalen Ortsverein
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Marlow; 1919/20 aktiv im Wahlkampf; eröffnete
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als Alterspräsidentin 1920 die erste Sitzung des
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Landtages von Mecklenburg-Schwerin; »Die Kultur
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der Wohnung« (1910); »Die Frau und der Haushalt«
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(1912).
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;Schmidt, Wilhelm (Eduard Johann Heinrich)
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Jurist, Bürgermeister
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geb. 13.1.1844 Zettemin
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gest. 19.8.1895 (Bad) Doberan
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Vater: Wilhelm S., Theologe
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Bis 1857 Stadtschule in Malchin, dann Gymnasium
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Fridericianum Schwerin; 1865 Jurastudium in
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Berlin, Leipzig, Tübingen und Rostock; 1869
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Advokatenexamen und Auditor im Amt Lübz; 1871
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Richterexamen; stellvertretender Bürgermeister und
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Stadtrichter in Marlow; Bürgermeister in Krakow, ab
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1879 in Doberan.
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;Schneeberg, Karl
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Pädagoge, Parlamentarier
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geb. 29.10.1894 Zielow
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gest. 8.4.1946 Schwerin
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Vater: Karl (Johann Wilhelm) S., Pädagoge, niederdeutscher
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Schriftsteller
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1909-1912 Präparandum Neukloster; 1912/13
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Schulassistent in Klockenhagen; 1913/14 und
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1919 Lehrerseminar Neukloster; 1914-1918
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Kriegsteilnehmer; 1919-1929 Volksschullehrer in
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Marlow; 1922 Stadtverordneter in Marlow; 1924
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Hauptausschussmitglied der Volkshochschule
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und Vorstandsmitglied der Deutschen
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Friedensgesellschaft in Schwerin; 1927 Vorsitzender
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der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer
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für den Bezirk Mecklenburg und Vorstandsmitglied
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der SPD in Schwerin; 1928 Vorsitzender der
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sozialistischen Kulturgemeinschaft in Schwerin; 1929-
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1932 Regierungsrat in Schwerin; 1932 Vorsitzender
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des Ortsausschusses der Arbeiterwohlfahrt in
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Schwerin; 1921-1933 Mitglied des Landtages von
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Mecklenburg-Schwerin (SPD); Oberregierungsrat;
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1945 Ministerialrat bei der Landesverwaltung
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Mecklenburg-Vorpommern; 1946 Verfasser des
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Gesetzes zur demokratischen Schulreform; Nachlass
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im Landeshauptarchiv Schwerin.
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;Wulf, Ernst
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Landwirt
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geb. 3.10.1921 Poppendorf (Marlow)
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gest. 2.10.1979 Schulenberg
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Vater: Bauer
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1936-1938 Arbeit auf dem elterlichen Bauernhof;
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1938 Reichsarbeitsdienst, 1939-1945 Wehrmacht und
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gefangenschaft; 1945/46 Industriearbeiter in Stuttgart
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und 1946-1948 auf dem elterlichen Bauernhof; 1949
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Neubauer, 1952 Gründer und bis 1962 Vorsitzender
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der LPG Freundschaft in Schulenberg (bei Bad
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Sülze); 1963 Abschluss eines Sonderstudiums als
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Diplomlandwirt in Rostock; 1964 Vorsitzender der
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LPG in Semlow, später der LPG Pflanzenproduktion
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Schulenberg; 1960 stellvertretender Vorsitzender,
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1964 Vorsitzender des Zentralvorstandes des VdgB;
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1963 Mitglied des ZK der SED; 1968-1972 Mitglied
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der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften;
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1968-1979 Mitglied des Rates für Land- und
 +
Nahrungsgüterwirtschaft.
  
 
==Opfer von Krieg und Gewalt aus Marlow==
 
==Opfer von Krieg und Gewalt aus Marlow==

Version vom 19. Januar 2023, 19:33 Uhr


Kenndaten der Ortschronik
OrtMarlow
Zeitlicher Schwerpunkt1875-1960; fortlaufend
Urheberrechte...
Erstellungszeitraumseit 20223
Publikationsdatumveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungGeschichte der Stadt Marlow
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung


Die Geschichte von Marlow

Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Ur- und Frühgeschichte in der Marlower Region

Marlow im späten Mittelalter ( 1286 bis 1517)

Reformation und Nachreformationszeit in Marlow (1517 bis 1648)

Marlow bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Marlow bis zur Reichseinigung (bis 1871)

Die Zeit des Kaiserreiches in Marlow (1871-1918)

Marlow während der Weimarer Republik (1918-1933)

Marlow im Dritten Reich (1933-1945)

Marlow - SBZ und DDR (1945-1990)

Die heutige Zeit in Marlow

Einigen wichtigen Einrichtungen Marlows und besondere Marksteine in der Stadtgeschichte sind eigene Artikel gewidmet:

z.B.

Herkunft und erste Erwähnung von Marlow

Das Kirchspiel und die Kirche von Marlow

Die Marlower Schulen

Persönlichkeiten die mit Marlow eng verbunden waren

Beckmann, Adolf Augustin

Theologe geb. 1738 Marlow gest. 3.2.1810 Groß Gievitz Vater: Hermann David B., Theologe Schule in Güstrow; 1762 Pastor in Schwinkendorf; 1773 Pastor in Groß Gievitz; 1785 Gedächtnispredigt auf Herzog Friedrich (den Frommen); Mitglied der Lausitzer Bienengesellschaft; Fachschriftsteller über Bienenzucht.


Ehrich, Carl (Friedrich Heinrich)

Mediziner geb. 21.1.1841 Plau gest. 30.11.1918 Ribnitz(-Damgarten) Vater: Carl (Heinrich Wilhelm) E., Pädagoge, Kantor, Organist 1859 Abitur an der Großen Stadtschule Rostock; Medizinstudium und 1866 Promotion in Rostock; 1866-1909 praktischer Arzt in Marlow; 1894 Sanitätsrat; 1897 Medizinalrat; 1909 Umzug nach Doberan; lebte in den letzten Jahren bei seiner Tochter Margarete Range in Ribnitz.


Ehrich, Carl (August Wilhelm Maria)

Mediziner geb. 28.2.1875 Marlow gest. 30.1.1936 Rostock Vater: Carl (Friedrich Heinrich) E., Mediziner 1896 Abitur in Güstrow; Medizinstudium in Rostock und München; 1902 Promotion in Rostock; Arzt in München und Danzig; 1904-1936 praktischer Arzt in Marlow; »Die Gesichtslagen in der Münchener Universitäts-Frauenklinik in den Jahren 1896-1900« (Diss., 1902).


Ehrich, Carl (Wilhelm Ewald Albrecht)

Mediziner geb. 7.7.1906 Marlow gest. 6.4.1991 Rostock Vater: Carl (August Wilhelm Maria) E., Mediziner Bis 1925 Große Stadtschule Rostock; Medizinstudium in Heidelberg, Wien und Rostock; 1933 Promotion in Rostock; übernahm 1936 die Arztpraxis seines Vaters in Marlow, die er bis 1958 leitete; 1958-1976 Leiter der Außendienststelle der Poliklinik Rostock; Sanitätsrat; »Komplementsbindungsversuche bei Gonorrhoe unter Berücksichtigung der in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen an der Universitäts- Hautklinik zu Rostock« (Diss., 1933).


Lessen, Friedrich August

Kaufmann, Soldat, niederdeutscher Schriftsteller get. 7.6.1780 Malchow (Müritz) gest. 21.1.1827 Marlow Vater: Johann Friedrich L., Küchenmeister Verlebte seine Kindheit im Kloster Malchow, wo sein Vater († 1786) Küchenmeister war; Klosterschule Malchow; Husar im schwedischen Dienst; Student in Königsberg; Handelsmann in London; 1808 Kaufmann in Schweden und Rückkehr nach London; Teilnehmer der Befreiungskriege 1813- 1815, 1813 im Freiwilligen Jägerkorps in Güstrow, 1814 Sekondeleutnant in Waren; 1815 Leutnant im preußischen Jäger-Regiment, Eisernes Kreuz für Tapferkeit in den Schlachten bei Ligny und Waterloo; 1919-1921 Garnisonsdienst in Halle, Premierleutnant; 1822 Wanderung zu Fuß von Mecklenburg nach Griechenland; besuchte auf dem Rückweg das Grab Johann Gottfried Seumes in Teplitz-Schönau und kehrte 1823 geschwächt nach Mecklenburg zurück; schrieb einen Erlebnisbericht seiner Griechenlandreise; daneben entstand auch ein umfangreiches Versepos in niederdeutscher Sprache; John Brinckman erwähnte ihn in »Kasper Ohm un ick« (1855); lebte in seinen letzten Jahren ohne festen Wohnsitz in dürftigen Verhältnissen bei Freunden in Malchow, Güstrow und Marlow; »Schilderung einer enthusiasmirten Reise nach Griechenland im Jahr 1822« (1823); »Hellenia. Ein Taschenbauck« (1824; Reprint, 2006).


Meyer, Alfred

Theologe, Pädagoge geb. 25.3.1842 Boizenburg (Elbe) gest. 5.1.1922 Hannover begr. Marlow Vater: Johann Carl M., Pädagoge, Küster Ehefrau: Theodora (Juliane Caroline) M., Schriftstellerin 1868 Lehrer am Friedrich-Franz-Gymnasium Parchim; 1869 Hilfsprediger in Lübz; 1873 Pastor in Ahrensberg; 1881 in Rittermannshagen; 1898- 1917 Pastor in Tipton (Kansas/USA); lebte dann als Emeritus in Lincoln (Nebraska/USA); nach dem Ersten Weltkrieg wieder in Deutschland; 1887 Mitglied der Hilfsabteilung der Prüfungskommission, seit 1891 der ordentlichen Kommission; gemeinsam mit Max Kliefoth Redakteur des »Mecklenburgischen Kirchen- und Zeitblatts« (1890-1898); »Hausandachtsbuch für die lutherischen Gemeinden Mecklenburgs. Tägliche Abendandachten nach der Ordnung des Kirchenjahres« (1886).

Passow, Werner (Gaston Rudolph Theodor

Adolph) Jurist, Bürgermeister geb. 9.12.1854 Röbel gest. 26.10.1919 Marlow Vater: Heinrich (Friedrich Franz) P., Theologe Jurastudium in Heidelberg; 1873 Mitglied der Burschenschaft Frankonia Heidelberg; 1882-1919 Bürgermeister in Marlow; Rücktritt wegen Krankheit.

Schirmacher, Käthe

Schriftstellerin, Frauenrechtlerin, Parlamentarierin geb. 6.8.1865 Danzig (Gdánsk/Polen) gest. 18.11.1930 Meran (Italien) Vater: Richard S., Kaufmann, Reeder 1883 Examen am Städtischen Lehrerinnenseminar Danzig; 1887 Oberlehrerinnenexamen an der Sorbonne in Paris; wegen eines Kehlkopfleidens drei Jahre Aufenthalt in Breslau; 1893-1895 Romanistikstudium in Zürich; 1895 als eine der ersten deutschen Frauen Promotion in Zürich; Korrespondentin für französische Zeitungen; knüpfte Kontakte zur internationalen Frauenbewegung; bereiste anlässlich des Internationalen Frauenkongresses 1893 in Chicago mehrere Monate die Vereinigten Staaten; 1899 an der Gründung des Verbandes fortschrittlicher Frauenvereine beteiligt; 1902 Mitbegründerin des Deutschen Vereins für Frauenstimmrecht; 1904-1909 Mitgründerin, Vorstandsmitglied und Dolmetscherin des Weltbundes für Frauenstimmrecht; Vortragsreisen zu Kongressen der internationalen Frauenbewegung; 1918 Mitgründerin der DNVP; 1919/20 Mitglied des Deutschen Reichstages; ihr Wandel zum konservativen Nationalismus führte zum Verlust ihrer Ämter und zum Bruch mit der deutschen und internationalen Frauenbewegung; lebte 1910-1930 gemeinsam mit der Frauenrechtlerin Klara Schleker überwiegend in Marlow; starb während eines Kuraufenthalts in Italien; »Die Libertad. Novelle« (1891); »Der Internationale Frauencongreß in Chicago 1893. Vortrag ... gehalten in der Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins zu Dresden, im Verein ›Frauenwohl‹ zu Königsberg i Pr., im Verein ›Frauenwohl‹ zu Danzig und auf der Generalversammlung des Allgemeinen Schwäbischen Frauenvereins zu Stuttgart« (1893); »Théophile de Viau. Sein Leben und seine Werke (1591-1626)« (Diss., 1895); »Züricher Studentinnen (1896); »Sociales Leben. Zur Frauenfrage« (1897); »Aus aller Herren Länder. Gesammelte Studien und Aufsätze« (1897); »Voltaire. Eine Biographie« (1898); »Die moderne Frauenbewegung. Ein geschichtlicher Überblick« (1905); ihr Nachlass kam 1931 als Dr.-Käthe-Schirmacher-Schenkung in der Universitätsbibliothek Rostock (etwa 1000 Mappen mit 22 000 Stücken, davon 15 000 Briefe; Nachlassverzeichnis und elektronischer Katalog).

Schleker, Klara

Schriftstellerin, Frauenrechtlerin geb. 3.6.1852 Grabow (Prignitz) gest. ? Lebte 1905 in ihrem Haus in Marlow, bis sie kurz vor 1930 verarmte und ein Pflegefall wurde; gemeinsam mit Käthe Schirmacher in der französischen Frauenbewegung tätig; gründete neben anderen Ortsgruppen den Liberalen Ortsverein Marlow; 1919/20 aktiv im Wahlkampf; eröffnete als Alterspräsidentin 1920 die erste Sitzung des Landtages von Mecklenburg-Schwerin; »Die Kultur der Wohnung« (1910); »Die Frau und der Haushalt« (1912).


Schmidt, Wilhelm (Eduard Johann Heinrich)

Jurist, Bürgermeister geb. 13.1.1844 Zettemin gest. 19.8.1895 (Bad) Doberan Vater: Wilhelm S., Theologe Bis 1857 Stadtschule in Malchin, dann Gymnasium Fridericianum Schwerin; 1865 Jurastudium in Berlin, Leipzig, Tübingen und Rostock; 1869 Advokatenexamen und Auditor im Amt Lübz; 1871 Richterexamen; stellvertretender Bürgermeister und Stadtrichter in Marlow; Bürgermeister in Krakow, ab 1879 in Doberan.

Schneeberg, Karl

Pädagoge, Parlamentarier geb. 29.10.1894 Zielow gest. 8.4.1946 Schwerin Vater: Karl (Johann Wilhelm) S., Pädagoge, niederdeutscher Schriftsteller 1909-1912 Präparandum Neukloster; 1912/13 Schulassistent in Klockenhagen; 1913/14 und 1919 Lehrerseminar Neukloster; 1914-1918 Kriegsteilnehmer; 1919-1929 Volksschullehrer in Marlow; 1922 Stadtverordneter in Marlow; 1924 Hauptausschussmitglied der Volkshochschule und Vorstandsmitglied der Deutschen Friedensgesellschaft in Schwerin; 1927 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer für den Bezirk Mecklenburg und Vorstandsmitglied der SPD in Schwerin; 1928 Vorsitzender der sozialistischen Kulturgemeinschaft in Schwerin; 1929- 1932 Regierungsrat in Schwerin; 1932 Vorsitzender des Ortsausschusses der Arbeiterwohlfahrt in Schwerin; 1921-1933 Mitglied des Landtages von Mecklenburg-Schwerin (SPD); Oberregierungsrat; 1945 Ministerialrat bei der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern; 1946 Verfasser des Gesetzes zur demokratischen Schulreform; Nachlass im Landeshauptarchiv Schwerin.

Wulf, Ernst

Landwirt geb. 3.10.1921 Poppendorf (Marlow) gest. 2.10.1979 Schulenberg Vater: Bauer 1936-1938 Arbeit auf dem elterlichen Bauernhof; 1938 Reichsarbeitsdienst, 1939-1945 Wehrmacht und gefangenschaft; 1945/46 Industriearbeiter in Stuttgart und 1946-1948 auf dem elterlichen Bauernhof; 1949 Neubauer, 1952 Gründer und bis 1962 Vorsitzender der LPG Freundschaft in Schulenberg (bei Bad Sülze); 1963 Abschluss eines Sonderstudiums als Diplomlandwirt in Rostock; 1964 Vorsitzender der LPG in Semlow, später der LPG Pflanzenproduktion Schulenberg; 1960 stellvertretender Vorsitzender, 1964 Vorsitzender des Zentralvorstandes des VdgB; 1963 Mitglied des ZK der SED; 1968-1972 Mitglied der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften; 1968-1979 Mitglied des Rates für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft.

Opfer von Krieg und Gewalt aus Marlow

Napoleonische Zeit

Opfer in französischen Diensten: Französische Flotte, Rußlandfeldzug u.a.

Befreiungskriege

Deutsch/ Französischer Krieg 1870/71

Erster Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg

Nachkriegszeit (z.B. Lager Fünfeichen)

Marlower Sagen, Läuschen un Rimels auf Hoch und Platt

Flurnamen auf der Marlower Feldmark

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