Marlow

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Kenndaten des Orts
Name (heute)
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl
Verwaltungsamt
Landkreis
Zahlen
Einwohner
KoordinatenBreite: 54.1527467 / Länge: 012.5745366


https://www.google.de/maps/@54.1527467,12.5745366,13.58z

Geographische Lage

Einführende Information zu Marlow

Das Wappen von Marlow

Wappen von Marlow nach Teske

In blau der schwarze ungekrönte Rostocker Stierkopf, aus welchem ein nach links gekehrter goldener Greif hervorwächst. (Auszug: "Die Wappen der Großherzogthümer Mecklenburg, ihre Städte und Flecken" von Carl Teske 1885)


Auszug zur Stadt Marlow in "Mecklenburgische Vaterlandskunde" von Wilhelm Raabe und Gustav Quade im Jahre 1894

Seite 431ff "Stadt Marlow
liegt etwa 27m über der Meeresfläche, auf dem Rücken einer Anhöhe, die sich nach dem Thale des nahen Recknitzflusses hin senkt.
Die an Laubholz reiche nächste Umgebung Marlows, sowie die Aussicht über das Recknitzthal sind von großem landschaftlichen Reiz und bewirken u.A., daß zu dem jährlichen Schützenfest, wie schon seit vielen Jahren, so auch jetzt noch, die Umwohnenden aus meilenweiter Entfernung sehr zahlreich sich in dem städtischen, einige Anlagen enthaltenen Buchholz einfinden.
Marlow hat 1890 1921 Einwohner (1864 2022 Einwohner), unter denen 9 (1864 13) Juden, 227 Häuser.
Die Versicherungssumme der in der städtischen Brand-Societät versicherten, auf dem 1176,4 ha umfassenden städtischen Gebiet belegenen Gebäude betrug nach dem Abschlusse von Ostern 1891 1.060 200 Mark.
Die Stadt ist Sitz eines vereinten ritterschaftlichen Polizeiamtes, einer Gerichtsschreiberei (das Amtsgericht Sülze-Marlow hat seinen Sitz in Sülze), eines Post- und Telegraphenamts III. Classe, eines Armenhauses und eines Vorschußvereins. Eine Ersparnisanstalt besteht hier nicht.
Die Stadt, von der Westseite durch einen Hügel, die Wiek, auch Schloßberg genannt, eingeschlossen, dessen Fuß an der Ost- und Nordseite bebaut ist, ist im Ganzen nur unregelmäßig gebaut und hat außer der Hauptstraße, die von ungleicher Breite ist und an de die Häuser der einen Seite bedeutend höher liegen als die der anderen, noch vier Straßen und einen kleinen dreieckigen Marktplatz, an dem das Rathaus liegt. An der Hauptstraße befindet sich inmitten einer freundlichen Anlage das im Januar 1881 geweihte, aus Granitstein hergestellte Kriegerdenkmal der Gefallenen von 1870/71, ein Obelisk auf hohem Postament. Die Häuser haben im Ganzen ein freundliches Ansehen. Die beiden Thore, das Sülzer und Ribnitzer, s.Z. als Staketen-Thor hergestellt, sind längst gefallen.
Die Kirche hat sowohl Ende der 80er wie Mitte der 60er Jahre bedeutende bauliche Veränderungen erfahren. Sie ist nach Lisch für die Kunst- und Landesgeschichte ein sehr merkwürdiger Bau, stammt etwa aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und ist dem Rundbogen- oder romanischen Stil zuzuzählen. Sie besteht aus einem quadratischen Chor und einem etwas breiten Schiff von 2 gewölbten Lagen. Sie hat einen ziemlich hohen Thurm ist mit einem Pyramidendach und mit schlankem hohen Helm versehen. In der Kirche befinden sich eine gute Orgel und ein von der Großherzogin Auguste geschenktes Altargemälde von Lenthe, Christus darstellend, mit der Umschrift "Kommt her zu mir Alle sc.".
Der Begräbnißplatz befindet sich erst seit 1836 außerhalb der Stadt auf einer Anhöhe und auf drei Seiten von dem Buchholz eingeschlossen.
Marlow gehört zu denjenigen Städten Mecklenburs, die in ihrer äußeren Entwickelung nur sehr bedingt Fortschritte gemacht haben, in der Einwohnerzahl ist die Stadt sogar gegen 1855 zurückgegangen und die Zahl der Häuser hat sich seit der gedachten Zeit nur von 202 auf 227 gehoben.
Der Hauptgrund dieser Erscheinung liegt wohl in dem Mangel an Industrie und an guten Verkehrsmitteln. Früher hatte Marlow nicht einmal mit dem benachbarten Pommern einen Verbindungsweg über die Recknitz, erst in den 1850er Jahren wurde von der Stadt bis zur Recknitz (1/8 Meile) ein Damm durch die Recknitzwiese aufgeschüttet und eine Zugbrücke über die Recknitz gebaut. Dann folgte die Chaussierung dieser neuen Straße und ihre Weiterführung bis zum Anschluß an das pommersche Chausseenetz.
Vorher hatte Marlow überhaupt keine Chausseeverbindung besessen.
Jetzt hat es außer der erwähnten Chaussee noch eine Chausseeverbindung bis zur Oberhöfer Meierei, in der Richtung auf Rostock.
Mit den Nachbarstädten Sülze und Ribnitz (1 und 2 Meilen Entfernung) hat Marlow dagegen keine directe Chausseeverbindung, eine solche ist nur auf erheblichen Umwegen zu erzielen. - Den Hauptnahrungszweig bildet der Ackerbau.
Eine Dampfbrennerei, die hier früher war, ist bereits wieder eingegangen.
Von jetzt bestehenden gewerblichen Betrieben führt der Staatskalender an:
  • 1 Genossenschafts-Dampfmolkerei,
  • 1 Kalkofen,
  • 1 Theerofen
  • 1 Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen,
  • 1 Dampfsägerei und Faßfabrik
  • 4 Gast- und Schenkwirtschaften.
Die Dampfsägerei und Faßfabrik ist am 1. Juni 1891 eröffnet. sie fabriziert Buttertonnen mit den Stäben dazu unter Benutzung einer Dampfmaschine von 16 Pferdestärken und 12 Holzbearbeitungsmaschinen. Von der Fabrik werden zur Zeit 15 Arbeiter beschäftigt und ihr Absatzgebiet ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in Rußland. -
Marlow hält 1 Krammarkt und 1 Gänsemarkt ab.

Der Magistrat, dessen Mitglieder vom Landesherrn ernannt werden, besteht aus dem Bürgermeister und zwei Ratsherren. Der Bürgerausschuß besteht aus dem Stadtsprecher, 3 Viertelsmännern und 6 Ausschußbürgern.

Die Erlangung des Bürgerrechtes ist an besonders erschwerende Bedingungen nicht geknüpft, doch wird ein Bürgergeld erhoben, das für zugezogene etwas höher ist als für Einheimische. Das Stadtsiegel zeigt einen Stierkopf mit einem Greif zwischen den Hörnern.
In der Stadt gilt das lübsche Recht

Marlow im Spiegel von Karten und Luftbildern

Bildergalerie zu Marlow

* Marlow - Fortlaufende Ortschronik

Die 26 Ortsteile der Stadt Marlow

Marlow - Ortschronik/en

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

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