Mönchhagen

Aus Ortschroniken
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Kenndaten des Orts
Name (heute)Mönchhagen
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18182
VerwaltungsamtAmt Rostocker Heide
LandkreisRostock
Zahlen
Einwohner1137 (Stand 2012)
KoordinatenBreite: unbekannt / Länge: unbekannt


Mönchhagen aus der Luft

Fährt man von Rostock aus auf der Bundesstraße B 105 nach Osten, durchquert man nach nicht ganz 10 km Mönchhagen. Von der B 105 aus sieht man nicht viel von dem Ort, das täuscht jedoch – Mönchhagen erstreckt sich als 3 km langes Straßendorf quer zur Bundesstraße, östlich der B 105 liegt das Oberdorf, westlich das Unterdorf.

Im Rahmen der ersten Erwähnung des Ortes Mönchhagen in der Urkunde, in der Fürst Borwin III. der Stadt Rostock das Waldgebiet der Rostocker Heide verkauft, ist von maximal 20 Höfen die Rede. Bei dieser Größenordnung bleibt es auch über die Jahrhunderte, so um die 15 Höfe und einige Handwerksbetriebe reihen sich entlang der Dorfstraße. Erst im 20. Jahrhundert ändert sich das. Nach dem 2. Weltkrieg verdoppelt sich die Einwohnerzahl von etwa 300 auf 600. 1960 kommt als Ortsteil Häschendorf dazu und mit der Erschließung und der Besiedelung der Neubaugebiete ab 1997 steigt die Einwohnerzahl weiter auf inzwischen über 1100 (Stand 2012).


Geographische Lage

Karte des Ortes von 2015, aus dem OpenSource-Kartenprojekt openstreetmap (openstreetmap.de)


Ein Mausklick auf die Karte öffnet eine größere Version. Die beiden Neubaugebiete entstanden ab 1997 bzw. ab 2015; bis dahin war Mönchhagen ein reines Straßendorf und hatte nur drei Adressen: Oberdorf und Unterdorf sowie Transitstraße für die an der B 105 liegenden Häuser. Mit den Neubaugebieten verdoppelte sich die Einwohnerzahl fast, die vorher bei ca. 600 gelegen hatte.


Die Gründung von Mönchhagen

Mönchhagen und die Mönche aus Riga

Seit den 1430er Jahren sind in Mönchhagen Namen wie Hallier, Haller, Holler usw. belegt, die auf eine Herkunft ersten Bauern aus Halle/Westfalen hindeutet. Tatsächlich holte Heinrich Borwin I. ab etwa 1200 Siedler aus Niedersachsen und Westfalen in das heutige Mecklenburg. Die Siedler rodeten den Wald und errichteten auf diesen „Hagen‟ ihre Dörfer. Bei der Gründung Mönchhagens waren offenbar aber auch Mönche beteiligt. Aber welche Mönche?

Der Verein „Freizeit und Begegnungsstätte Mönchhagen“ ließ durch Holzbildhauer Harald Wroost die lebensgroße Statue eines Mönches erstellen zum Andenken an die Gründung des Ortes durch Mönche. Am 15. Juni 2013, als Einleitung zum Dorffest, wurde der Mönch feierlich enthüllt.

Mönchhagen wird erstmals erwähnt in einer Urkunde von 1252, in der Fürst Borwin die Rostocker Heide an Rostock verkauft. 1909 schreibt der Heimatforscher Ludwig Krause zu dieser Urkunde:

[...] Nur soviel scheint aus der ersten Namensform: Indago monschorum (der Hagen der Mönche) hervorzugehen, daß ein Mönchskloster der erste Besitzer des Ortes war, vielleicht das livländische Cisterciensienkloster Dünamünde, [...]

In derselben Urkunde wird erwähnt, dass das Kloster Doberan Besitz am heutigen Stromgraben hatte. Man möchte daher zunächst annehmen, dass die Zisterzienser aus Bad Doberan Mönchhagen gründeten.

Wie kommt Krause dann auf Dünamünde – das heutige Riga in Lettland? Das Kloster Dünamünde wurde 1205 gegründet und erhielt 1235 von Papst Gregor IX. Bentwisch und Volkenshagen. Es ist daher durchaus möglich, wenn nicht wahrscheinlich, dass damit auch die Wälder zwischen Bentwisch und Volkenshagen, in denen Mönchhagen gegründet wurde, an Dünamünde gingen.

Welches der beiden Klöster (oder ein drittes) Mönchhagen tatsächlich gründete, bleibt wohl im Dunkel der Geschichte. Aufgrund der Lage der jeweiligen Klosterländereien erscheint jedoch die Gründung Mönchhagens durch lettische Mönche plausibler. Dafür spricht auch, dass Teile des Dorfes ab Ende des 13. Jh. in weltlichem Besitz waren und 1340 der gesamte Ort an Rostock verkauft wurde, denn aus dem Kloster Dünamünde wurde zu Beginn des 14. Jh. eine Burg des Deutschen Ordens, während das Kloster Doberan weiter bestand und auch noch weitere Ländereien erhielt, 1365 bspw. Sanitz.

Damit wäre Mönchhagen zwischen 1235 und 1252 gegründet worden.

Die tausendjährige Eibe

Die tausendjährige Eibe in Mönchhagen ist in Wirklichkeit wohl nur achthundert Jahre alt – aber auch das ist ja schon ein beachtliches Alter. Links: 1897 (Blick von der Straße, man sieht den so genannten Eibenhof, die Hufe 7); Mitte: 1939 (Blick vom Hof in Richtung Straße, man sieht die gegenüberliegende Gaststätte); rechts: 2011 (Blick entlang der Straße, am rechten Rand ist noch die alte Hofscheune zu erkennen, die inzwischen abgerissen wurde; auch die hinter der Eibe befindliche Garage wurde 2015 abgerissen und durch eine neue ersetzt.)

Der berühmteste Baum Mönchhagens, die alte Eibe steht auf dem Privatgrundstück Unterdorf 19, direkt an der Dorfstraße. Während die meisten Mönchhäger die Eibe als Überrest des früheren Waldes ansehen, vermuten andere, dass die Eibe aus Anlass des Freikaufes einiger Mönchhäger Bauern gepflanzt wurde und nehmen an, dass sich an dieser Stelle der Hof des ersten Mönchhäger Schulzen befunden hat.


Ortschroniken von Mönchhagen

Weiterfuehrende Information zu Mönchhagen

Kontakte

  • Wenn Sie Hinweise zu einer der Mönchhäger Ortschroniken haben, freut sich die Ortschronistin Wiebke Salzmann über eine E-Mail:

ortschronik-moenchhagen@wissenstexte.de