Kamp und Severinstraße: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ortschroniken
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 15: Zeile 15:
 
* Auf der Ostseite existierte nur ein einziges Gebäude, der sogenannte „Hopfenhof', der die Brauerei des Fleckens versorgte.  
 
* Auf der Ostseite existierte nur ein einziges Gebäude, der sogenannte „Hopfenhof', der die Brauerei des Fleckens versorgte.  
 
* Zur zentralen Promenade des neu gegründeten Badeortes wurde der Kamp 1795 von Ludwigsluster Gärtnern umgestaltet. Seine Lindengänge sind also schon zweihundert Jahre alt. Man sieht ihnen die Jahre jedoch nicht an, da sie bereits in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts radikal zurückgeschnitten wurden(Dr. H. Rehwaldt)  
 
* Zur zentralen Promenade des neu gegründeten Badeortes wurde der Kamp 1795 von Ludwigsluster Gärtnern umgestaltet. Seine Lindengänge sind also schon zweihundert Jahre alt. Man sieht ihnen die Jahre jedoch nicht an, da sie bereits in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts radikal zurückgeschnitten wurden(Dr. H. Rehwaldt)  
 +
 +
'''Alles zu billigen Preisen'''
 +
* '''Handel und Wandel auf dem Kamp um das Jahr 1800(OZ, Sept. 1991)'''
 +
* Schon in den ersten Jahren des Seebades wurde der Kamp, als kleine Parkanlage mit Lindenpromenaden umgestaltet, zum beliebtesten Kommunikationszentrum.
 +
* Es gab ein Restaurantzelt, ein Zelt für die „Harmonie* (die Musiker des Schweriner Hoftheaters), neun Kaufmannsboutiquen, von denen sechs rot und grün angestrichen waren, außerdem eine Boutique mit Konditoreiwaren und Getränken.
 +
* Auch neben dem Logierhaus (Kurhaus)waren an der Stelle des Salongebäudes (Landratsamtes) zunächst hölzerne Putz- und Schmuckbuden aufgestellt Das Restaurantzelt wich 1809 dem "Trichter“, zwei Jahre später wurde von Severin der Weiße Pavillon errichtet, der meist als Lesetempel oder Badebibliothek genutzt wurde.
 +
* Die Boutiquen wurden noch viele Jahre betrieben. Zwei von ihnen wurden 1824 als Mineralwasser-Trinkhallen eingerichtet.
 +
* Über das Angebot der Kaufleute gibt eine Rostocker Zeitung vom August 1819 Auskunft; es sei um die Hälfte gekürzt in der Originalschreibweise wiedergegeben: „C. F. Dannenberg aus Berlin, unter den Linden Nr. 49 gegenwärtig im Doberaner Bade, empfiehlt sich mit einem so eben erhaltenen ganz neu assortirten Galanterie- und Modewaarenlager, bestehend in Hüthe, Aufsätze, gestickte und Kantenhauben, Strohhüthe; aller Art Stickereien, als: Kragentücher, KleiderBesätze, HandManschetten, Diademe und Guirlanden, Straußfedern, baumwollene, seidene Herren- und Damen Strümpfe, Aller Arten Handschuhe. BronceWaaren, als: Leuchter, Tischklingeln und Gardinen Rosetten in allen Größen, feines Pariser Porcellan, bestehend in Kaffee- und TheeServicen, Bouillons-, Kaffee- und KinderTassen etc. Parfumerien, als: Eau de Lavande, Ambre, feine Pomaden und Riechwasser in Cartons, dergleichen in Flaschen und Kruken, ächtes Eau de Cologne aus der berühmten Fabrik von Jean Maria Farina in Cöln. Gehäkeltes und TapisserieSachen, als: Arbeitsbeutel, Leibbänder, Börsen, Tabackstaschen etc. Bijouterien, als: Ringe, Ohrringe, Theesiebe, CigarroSpitzen, Zahnstocher. MaroquinWaaren, als: Brieftaschen, Notirbücher, CigarreBüchsen, NadelEtuis und ganz feine Notirbücher in Moire und Metallique, mit Silber und Bronce beschlagen. Schminke aller Art. StahlWaaren, als: Scheeren, Sporen und Reitpeitschen, Damenlocken, Lockenkämme, Flechten und alle Arten Haargarnirungen, fertige Damenröcke, Ballkleider. Sämtliche Waaren zu den billigsten Preisen. Meine Boutique ist auf dem Kamp Nr. 7 “(Dr. H. Rehwaldt)
 +
 +
  
  

Version vom 21. Januar 2023, 16:24 Uhr

Der Bad Doberaner Kamp — Kleinod im Herzen der Stadt (I), OZ, 29. Juni 1991

  • Einst Weidefläche und Ort der Michaelismärkte
  • Stammt der Name für die Grünanlage schon aus der Zeit der Mönche?
  • Was wäre Bad Doberan ohne seinen Kamp? Lobenswert das in jüngster Zeit auffallende Bemühen der Stadtverwaltung, dieser herrlichen Grünanlage die ihr gebührende Pflege angedeihen zu lassen.
  • Der Name der zentralen Grünanlage unserer Kreisstadt kann verschieden erklärt werden. So gab es in der westslawischen Sprache, die vom 6. bis 14. Jahrhundert in unserem Gebiet gesprochen wurde, ein Wort „kampa" mit der Bedeutung „erhöhte Stelle im Sumpfland" oder „mit Gebüsch bestandene Insel". Dieses Wort paßt genau für das Kamp-Gelände.
  • Es war nämlich, wie alte Ortspläne nachweisen, von Sumpfstellen und kleinen Wasserflächen (Ziegelteichen) umgeben. Eine ähnliche Bedeutung, „erhöhter Grashügel", hat auch das niederdeutsche Wort „Brink", das bis ins 18. Jahrhundert für den Platz verwendet wurde.
  • Die zweite Erklärung des Namens bezieht sich auf das aus dem Lateinischen stammende Wort „Campus" (Feld). So könnten die Zisterziensermönche den freien Platz außerhalb der Klostermauer bezeichnet haben. Möglich wäre auch, daß die Mönche und die Bewohner des Fleckens das alte slawische Wort „kampa" und das lateinische Wort „campus" miteinander verschmolzen haben.
  • Als im Jahre 1557 der Besitz des aufgehobenen Klosters unter den Herzogen Albrecht und Ulrich geteilt wurde, heißt es in der Urkunde: „Der Platz aber fürm hause Dobberan der Bring genant solle omb Zier ond sonsten omb allerlei beqwemlichkeit willen, ongetheilt, ond nicht anders als ein Brinck von beiden Fürsten gebraucht werden."
  • Der Kamp war offensichtlich damals eine Art „Zier", eine Anlage mit Weideflächen. (Vielleicht auch mit Bäumen?) Er sollte als Ganzes erhalten bleiben.
  • Auch in den folgenden Jahrhunderten wurde der Kamp landwirtschaftlich genutzt. In einer amtlichen Instruktion von 1702 heißt es, daß „der große Platz vorm Flecken" künftigen Herbst mit Leinsamen besät werden solle.
  • Der Flachsanbau war zu jener Zeit weit verbreitet. Noch am Ende des 18. Jahrhunderts war der Kamp, wie Pastor Röper berichtet, eine von Wegen willkürlich durchkreuzte Weidefläche.
  • Allerdings stellte er schon damals eine Art Zentrum des Ortes dar, denn den Markt gab es noch nicht.
  • Auf dem Kamp fanden alljährlich die Michaelismärkte statt (am 29. September). und immerhin zwei Gasthöfe, der Lindenhof auf der Nordseite (Kulturhaus) und der heutige „Ochse" auf der Westseite boten ihre Dienste an.
  • Auf der Ostseite existierte nur ein einziges Gebäude, der sogenannte „Hopfenhof', der die Brauerei des Fleckens versorgte.
  • Zur zentralen Promenade des neu gegründeten Badeortes wurde der Kamp 1795 von Ludwigsluster Gärtnern umgestaltet. Seine Lindengänge sind also schon zweihundert Jahre alt. Man sieht ihnen die Jahre jedoch nicht an, da sie bereits in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts radikal zurückgeschnitten wurden(Dr. H. Rehwaldt)

Alles zu billigen Preisen

  • Handel und Wandel auf dem Kamp um das Jahr 1800(OZ, Sept. 1991)
  • Schon in den ersten Jahren des Seebades wurde der Kamp, als kleine Parkanlage mit Lindenpromenaden umgestaltet, zum beliebtesten Kommunikationszentrum.
  • Es gab ein Restaurantzelt, ein Zelt für die „Harmonie* (die Musiker des Schweriner Hoftheaters), neun Kaufmannsboutiquen, von denen sechs rot und grün angestrichen waren, außerdem eine Boutique mit Konditoreiwaren und Getränken.
  • Auch neben dem Logierhaus (Kurhaus)waren an der Stelle des Salongebäudes (Landratsamtes) zunächst hölzerne Putz- und Schmuckbuden aufgestellt Das Restaurantzelt wich 1809 dem "Trichter“, zwei Jahre später wurde von Severin der Weiße Pavillon errichtet, der meist als Lesetempel oder Badebibliothek genutzt wurde.
  • Die Boutiquen wurden noch viele Jahre betrieben. Zwei von ihnen wurden 1824 als Mineralwasser-Trinkhallen eingerichtet.
  • Über das Angebot der Kaufleute gibt eine Rostocker Zeitung vom August 1819 Auskunft; es sei um die Hälfte gekürzt in der Originalschreibweise wiedergegeben: „C. F. Dannenberg aus Berlin, unter den Linden Nr. 49 gegenwärtig im Doberaner Bade, empfiehlt sich mit einem so eben erhaltenen ganz neu assortirten Galanterie- und Modewaarenlager, bestehend in Hüthe, Aufsätze, gestickte und Kantenhauben, Strohhüthe; aller Art Stickereien, als: Kragentücher, KleiderBesätze, HandManschetten, Diademe und Guirlanden, Straußfedern, baumwollene, seidene Herren- und Damen Strümpfe, Aller Arten Handschuhe. BronceWaaren, als: Leuchter, Tischklingeln und Gardinen Rosetten in allen Größen, feines Pariser Porcellan, bestehend in Kaffee- und TheeServicen, Bouillons-, Kaffee- und KinderTassen etc. Parfumerien, als: Eau de Lavande, Ambre, feine Pomaden und Riechwasser in Cartons, dergleichen in Flaschen und Kruken, ächtes Eau de Cologne aus der berühmten Fabrik von Jean Maria Farina in Cöln. Gehäkeltes und TapisserieSachen, als: Arbeitsbeutel, Leibbänder, Börsen, Tabackstaschen etc. Bijouterien, als: Ringe, Ohrringe, Theesiebe, CigarroSpitzen, Zahnstocher. MaroquinWaaren, als: Brieftaschen, Notirbücher, CigarreBüchsen, NadelEtuis und ganz feine Notirbücher in Moire und Metallique, mit Silber und Bronce beschlagen. Schminke aller Art. StahlWaaren, als: Scheeren, Sporen und Reitpeitschen, Damenlocken, Lockenkämme, Flechten und alle Arten Haargarnirungen, fertige Damenröcke, Ballkleider. Sämtliche Waaren zu den billigsten Preisen. Meine Boutique ist auf dem Kamp Nr. 7 “(Dr. H. Rehwaldt)



Altes Kurhaus in neuem Glanz(OZ, April 1987)

  • Ein neues, altes Kleinod der Kreisstadt Bad Doberan ist seit einigen Tagen am Kamp wieder Anziehungspunkt für Einwohner und Gäste.
  • Der von 1793 bis 1796 durch den Baumeister Johann Christoph Heinrich von Seydewitz erbaute Fachwerkbau diente schon seinerzeit als Logierhaus und ist nun als attraktives Hotel nach dreijähriger Rekonstruktion wiedererstanden. Die Hülle des denkmalgeschützten Gebäudes, die mit Akribie und handwerklichem Können originalgetreu wiederhergestellt wurde, birgt jetzt ein modernes Innenleben, in dem bis zu 90 Hotelgäste Quartier finden. Restaurant und Bar bieten insgesamt 88 Besuchern Platz, und auch im Jagdkeller mit 28 und der Mokkabar mit 24 Plätzen kann man sich in die gastronomische Obhut der überwiegend jungen Mitarbeiter begeben.
  • Großen Anteil daran, daß das Haus schön wie nie zuvor wieder Gäste empfangen kann, haben die Werktätigen der ZBO Kröpelin, deren Haupttechnologe Egon Krüger mitverantwortlich war für das gesamte Baugeschehen.
  • Viele Künstler des Kreises gestalteten die Einrichtung mit. Wünschen wir Hotelleiter Reinhard Faick und seinen 90 Mitarbeitern allzeit zufriedene Gäste.OZ/A. Weser Fotos: OZ, H. Klonowski

Salongebäude Goldener Glanz im alten Saal

  • Saal des Rates des Kreises wurde wieder übergeben(OZ März 1984, Volkskorr. Klaus Havemann)
  • Nach einjähriger Arbeit zeigt sich nun der Saal des Rates des Kreises im alten Glanz.
  • Am 31 März nahmen Mitglieder des Sekretariats der Kreisleitung der SED, Abgeordnete des Kreistages und die an der Restaurierung beteiligten Handwerker auf dem neuen, geschmackvollen Gestühl Platz.
  • In einer festlichen Veranstaltung übergab Genosse Rolf Dietze, Vorsitzender des Rates des Kreises Bad Doberan, den Saal wieder seiner Bestimmung. Die Restaurierung so betonte Genosse Dietze in seiner Ansprache, ist eine weitere mit Erfolg gelöste Aufgabe bei der planmäßigen Pflege und Erhaltung der Baudenkmale unserer Stadt.
  • Genosse Dietze verwies darauf, daß der Saal, in dem sich früher die Feudalherren Mecklenburgs tummelten, heute den Werktätigen für die Beratungen des Kreistages und für festliche Veranstaltungen zur Verfügung steht.
  • Mit der sorgfältigen Restaurierung wird auch die Leistung der Handwerker gewürdigt, die vor rund 180 Jahren nach Plänen von Carl Theodor Severin diesen Saal erbauten. Heute verschönert er unser Leben, seine Fertigstellung ist ein würdiger Beitrag zu den Kommunalwahren im Mai 1984.
  • Etwa eine viertel Million Mark stellte unser Staat dafür zur Verfügung.
  • Genosse Dietze dankte den Handwerkern, die im letzten Jahr die Restaurierung durchführten: Peter Ruschke, Horst Kothke und Dieter Folgmann von der PGH Farbe und Glas Bad Doberan, Maurermeister Wolfgang Busch, Kunsthandwerker Gustav Schnippering Tapeziermeister Franz Sengebusch und Tischlermeister Wilfried Stern. * * Ihre Arbeit wurde mit Auszeichnungen und Ehrenurkunden gewürdigt.
  • Der Dank galt auch dem Restaurator Walter Bleisch aus Hagenow, der die Restaurierung fachkundig leitete.
  • Die Aufgabe war nicht einfach, viele ungewohnte Arbeiten mußten durchgeführt werden. Manche Aufgabe flößt schon durch ihren Umfang Respekt ein. So waren z. B. die Arkanthusblätter, ein Element der vielförmigen Stuckdekoration, teilweise zu erneuern, mit Blattsilber zu belegen und mit Goldlack zu überziehen.
  • Die Feierstunde, die von Künstlern des Volkstheaters Rostock umrahmt wurde, klang mit einem herzlichen Beifall aus, welcher derer erfolgreichen Restaurierung und den Gestaltern des Abends gleichermaßen galt.

Roter Pavillon

  • Das I-Tüpfelchen in der Bilanz am Wahltag
  • Unsere „Galerie auf dem Kamp"
  • Reich und vielfältig ist unsere Bilanz der vergangenen fünf Jahre.
  • Die OZ-Lokalredaktion hat in den vergangenen Wochen dazu eine Fülle von Beispielen bringen können.
  • Nachzutragen ist die jüngste Errungenschaft unserer Kreisstadt: Am 1 Mai konnte der Rote Pavillon auf dem Kamp seiner neuen Bestimmung als Galerie übergeben und die erste Ausstellung mit Grafik, Malerei, Bildhauerei und Kunsthandwerk von Künstlern unseres Kreises eröffnet werden.
  • In ihrem Namen dankte Renata Ahrens in herzlichen Worten für diese Möglichkeit, daß nunmehr die Künstler mit ihren Anliegen noch stärker an die Öffentlichkeit kommen. Viele Bürger machten schon Gebrauch davon.
  • Der Pavillon ist täglich (außer montags) von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr mit dieser 1 Ausstellung bis Ende Juni geöffnet.
  • Und ganz bestimmt werden sich auch am morgigen Wahltag viele Besucher an den interessanten Werken erfreuen und feststellen: Ein Besuch in unserer neuen Galerie lohnt sich (Hans-Joachim Marquardt, OZ, Mai 1984)
Dob650.PNG

Eröffnung der „Galerie auf dem Kamp" in Bad Doberan am 1. Mai in Anwesenheit des I. Sekretärs der SED-Kreisleitung, Ernst Jahnel, des Vorsitzenden des Rates des Kreises, Rolf Dietze, und vieler weiterer Persönlichkeiten und Künstler unseres Kreises. Fotos: Marquardt


Das Rektorhaus am Kamp(OZ, Sept. 1987)

  • Das Haus Am Kamp 13 wurde um 1800 von Severin erbaut.
  • Es war ursprünglich als „Reetorthaus" oder „Cantorhaus" im Besitz der Kirche.
  • Hier wohnten also die Lehrer des Ortes, um 1313 der Kantor und Organist Haßkarl und der Schullehrer Schwemer, übrigens die einzigen Vertreter der Volksbildung im Flecken Doberan, der damals etwa 1400 Einwohner zählte.
  • Hier wurde auch Unterricht abgehalten und zwar bis 1851.
  • Zum Anwesen gehörte anfangs ein großer Garten auf der Südseite, der 1823 mit Vorteil gegen ein Stück Acker bei Stülow und ein Stück Wiese bei Rethwisch eingetauscht wurde.
  • Der Großherzog brauchte das Gelände im Zentrum des Ortes für die Anlage des Springbrunnens mit dem wasserspeienden Schwan, der dem Platz fortan den Namen gab: Fontänenplatz (heute Karl-Marx-Platz).
  • Nach dem Umzug der Schule in ein neues Gebäude wurde das Rektorhaus meistbietend versteigert. Auf der Aktion zeigten sich die Interessenten jedoch recht zurückhaltend, und so wurde die Prozedur einige Zeit später noch einmal wiederholt.
  • Diesmal waren die Bieter großzügiger. Den Zuschlag erhielt Notar Otto für 3800 Taler Courant.
  • Dienstländereien und Wiese wurden nicht mit verkauft, sondern „dem jüngst angestellten Rector vocationsmäßig (funktionsgebunden) wieder eingeräumt".
  • Trotzdem erhielt das Anwesen nun Büdnerrecht, was den Notar, der ohne Land weder eine Kuh noch ein Schwein halten konnte, allerdings nicht glücklich machte. * Schon 1854 verkaufte er an den Kaufmann J. Chr. Becker. Der kam besser zurecht.
  • Einige Jahre später wurde auf der linken Seite ein Flügel angebaut, der die ausgewogenen Proportionen des klassizistischen Baus leider erheblich beeinträchtigte.
  • Becker, später Hoflieferant, starb 1900.
  • Im Besitz seiner Nachkommen blieb das Haus bis 1935(Dr. H. Rehwaldt)
Dob651.PNG