Kamp und Severinstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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* Becker, später Hoflieferant, starb 1900.
 
* Becker, später Hoflieferant, starb 1900.
 
* Im Besitz seiner Nachkommen blieb das Haus bis 1935(Dr. H. Rehwaldt)
 
* Im Besitz seiner Nachkommen blieb das Haus bis 1935(Dr. H. Rehwaldt)
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Version vom 20. Januar 2023, 15:29 Uhr

Altes Kurhaus in neuem Glanz(OZ, April 1987)

  • Ein neues, altes Kleinod der Kreisstadt Bad Doberan ist seit einigen Tagen am Kamp wieder Anziehungspunkt für Einwohner und Gäste.
  • Der von 1793 bis 1796 durch den Baumeister Johann Christoph Heinrich von Seydewitz erbaute Fachwerkbau diente schon seinerzeit als Logierhaus und ist nun als attraktives Hotel nach dreijähriger Rekonstruktion wiedererstanden. Die Hülle des denkmalgeschützten Gebäudes, die mit Akribie und handwerklichem Können originalgetreu wiederhergestellt wurde, birgt jetzt ein modernes Innenleben, in dem bis zu 90 Hotelgäste Quartier finden. Restaurant und Bar bieten insgesamt 88 Besuchern Platz, und auch im Jagdkeller mit 28 und der Mokkabar mit 24 Plätzen kann man sich in die gastronomische Obhut der überwiegend jungen Mitarbeiter begeben.
  • Großen Anteil daran, daß das Haus schön wie nie zuvor wieder Gäste empfangen kann, haben die Werktätigen der ZBO Kröpelin, deren Haupttechnologe Egon Krüger mitverantwortlich war für das gesamte Baugeschehen.
  • Viele Künstler des Kreises gestalteten die Einrichtung mit. Wünschen wir Hotelleiter Reinhard Faick und seinen 90 Mitarbeitern allzeit zufriedene Gäste.OZ/A. Weser Fotos: OZ, H. Klonowski

Salongebäude Goldener Glanz im alten Saal

  • Saal des Rates des Kreises wurde wieder übergeben(OZ März 1984, Volkskorr. Klaus Havemann)
  • Nach einjähriger Arbeit zeigt sich nun der Saal des Rates des Kreises im alten Glanz.
  • Am 31 März nahmen Mitglieder des Sekretariats der Kreisleitung der SED, Abgeordnete des Kreistages und die an der Restaurierung beteiligten Handwerker auf dem neuen, geschmackvollen Gestühl Platz.
  • In einer festlichen Veranstaltung übergab Genosse Rolf Dietze, Vorsitzender des Rates des Kreises Bad Doberan, den Saal wieder seiner Bestimmung. Die Restaurierung so betonte Genosse Dietze in seiner Ansprache, ist eine weitere mit Erfolg gelöste Aufgabe bei der planmäßigen Pflege und Erhaltung der Baudenkmale unserer Stadt.
  • Genosse Dietze verwies darauf, daß der Saal, in dem sich früher die Feudalherren Mecklenburgs tummelten, heute den Werktätigen für die Beratungen des Kreistages und für festliche Veranstaltungen zur Verfügung steht.
  • Mit der sorgfältigen Restaurierung wird auch die Leistung der Handwerker gewürdigt, die vor rund 180 Jahren nach Plänen von Carl Theodor Severin diesen Saal erbauten. Heute verschönert er unser Leben, seine Fertigstellung ist ein würdiger Beitrag zu den Kommunalwahren im Mai 1984.
  • Etwa eine viertel Million Mark stellte unser Staat dafür zur Verfügung.
  • Genosse Dietze dankte den Handwerkern, die im letzten Jahr die Restaurierung durchführten: Peter Ruschke, Horst Kothke und Dieter Folgmann von der PGH Farbe und Glas Bad Doberan, Maurermeister Wolfgang Busch, Kunsthandwerker Gustav Schnippering Tapeziermeister Franz Sengebusch und Tischlermeister Wilfried Stern. * * Ihre Arbeit wurde mit Auszeichnungen und Ehrenurkunden gewürdigt.
  • Der Dank galt auch dem Restaurator Walter Bleisch aus Hagenow, der die Restaurierung fachkundig leitete.
  • Die Aufgabe war nicht einfach, viele ungewohnte Arbeiten mußten durchgeführt werden. Manche Aufgabe flößt schon durch ihren Umfang Respekt ein. So waren z. B. die Arkanthusblätter, ein Element der vielförmigen Stuckdekoration, teilweise zu erneuern, mit Blattsilber zu belegen und mit Goldlack zu überziehen.
  • Die Feierstunde, die von Künstlern des Volkstheaters Rostock umrahmt wurde, klang mit einem herzlichen Beifall aus, welcher derer erfolgreichen Restaurierung und den Gestaltern des Abends gleichermaßen galt.

Roter Pavillon

  • Das I-Tüpfelchen in der Bilanz am Wahltag
  • Unsere „Galerie auf dem Kamp"
  • Reich und vielfältig ist unsere Bilanz der vergangenen fünf Jahre.
  • Die OZ-Lokalredaktion hat in den vergangenen Wochen dazu eine Fülle von Beispielen bringen können.
  • Nachzutragen ist die jüngste Errungenschaft unserer Kreisstadt: Am 1 Mai konnte der Rote Pavillon auf dem Kamp seiner neuen Bestimmung als Galerie übergeben und die erste Ausstellung mit Grafik, Malerei, Bildhauerei und Kunsthandwerk von Künstlern unseres Kreises eröffnet werden.
  • In ihrem Namen dankte Renata Ahrens in herzlichen Worten für diese Möglichkeit, daß nunmehr die Künstler mit ihren Anliegen noch stärker an die Öffentlichkeit kommen. Viele Bürger machten schon Gebrauch davon.
  • Der Pavillon ist täglich (außer montags) von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr mit dieser 1 Ausstellung bis Ende Juni geöffnet.
  • Und ganz bestimmt werden sich auch am morgigen Wahltag viele Besucher an den interessanten Werken erfreuen und feststellen: Ein Besuch in unserer neuen Galerie lohnt sich (Hans-Joachim Marquardt, OZ, Mai 1984)
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Eröffnung der „Galerie auf dem Kamp" in Bad Doberan am 1. Mai in Anwesenheit des I. Sekretärs der SED-Kreisleitung, Ernst Jahnel, des Vorsitzenden des Rates des Kreises, Rolf Dietze, und vieler weiterer Persönlichkeiten und Künstler unseres Kreises. Fotos: Marquardt


Das Rektorhaus am Kamp(OZ, Sept. 1987)

  • Das Haus Am Kamp 13 wurde um 1800 von Severin erbaut.
  • Es war ursprünglich als „Reetorthaus" oder „Cantorhaus" im Besitz der Kirche.
  • Hier wohnten also die Lehrer des Ortes, um 1313 der Kantor und Organist Haßkarl und der Schullehrer Schwemer, übrigens die einzigen Vertreter der Volksbildung im Flecken Doberan, der damals etwa 1400 Einwohner zählte.
  • Hier wurde auch Unterricht abgehalten und zwar bis 1851.
  • Zum Anwesen gehörte anfangs ein großer Garten auf der Südseite, der 1823 mit Vorteil gegen ein Stück Acker bei Stülow und ein Stück Wiese bei Rethwisch eingetauscht wurde.
  • Der Großherzog brauchte das Gelände im Zentrum des Ortes für die Anlage des Springbrunnens mit dem wasserspeienden Schwan, der dem Platz fortan den Namen gab: Fontänenplatz (heute Karl-Marx-Platz).
  • Nach dem Umzug der Schule in ein neues Gebäude wurde das Rektorhaus meistbietend versteigert. Auf der Aktion zeigten sich die Interessenten jedoch recht zurückhaltend, und so wurde die Prozedur einige Zeit später noch einmal wiederholt.
  • Diesmal waren die Bieter großzügiger. Den Zuschlag erhielt Notar Otto für 3800 Taler Courant.
  • Dienstländereien und Wiese wurden nicht mit verkauft, sondern „dem jüngst angestellten Rector vocationsmäßig (funktionsgebunden) wieder eingeräumt".
  • Trotzdem erhielt das Anwesen nun Büdnerrecht, was den Notar, der ohne Land weder eine Kuh noch ein Schwein halten konnte, allerdings nicht glücklich machte. * Schon 1854 verkaufte er an den Kaufmann J. Chr. Becker. Der kam besser zurecht.
  • Einige Jahre später wurde auf der linken Seite ein Flügel angebaut, der die ausgewogenen Proportionen des klassizistischen Baus leider erheblich beeinträchtigte.
  • Becker, später Hoflieferant, starb 1900.
  • Im Besitz seiner Nachkommen blieb das Haus bis 1935(Dr. H. Rehwaldt)
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