Heinrich Seidel und Johannes Trojan: Unterschied zwischen den Versionen

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* [["Das neue Seebad" - Erzählung über das Werden von Graal-Müritz]]

Version vom 3. März 2024, 19:50 Uhr

Heinrich Seidel und Johannes Trojan - "Die zwei Seiten derselben Medaille" und die Rostocker Heide

Johannes Trojan das "Wirtshaus zur Stranddistel" am Rosenort in der Rostocker Heide

Heinrich Seidel

Heinrich Seidel war verheiratet mit Forstinspektor Beckers Enkelin Agnes, der Tochter dessen Sohnes Gustav (Auszug aus Seidels Familienstammbaum)
Der bewaffete Friede Heinrich Seidel 1881

Geboren am 25. Juni 1842 in Perlin (Mecklenburg); gestorben am 7. November 1906 in Großlichterfelde.

Seidel war der Sohn eines Pfarrers. Er studierte von 1860-1862 am Polytechnikum in Hannover, ab 1866 an der Gewerbeakademie in Berlin. Ab 1868 war er Ingenieur in einer Maschinenfabrik in Berlin. Seidel konstruierte als Ingenieur die Bedachung des Anhalter Bahnhofs. Seit 1880 lebte er als freier Schriftsteller und schilderte in Erzählungen die idyllischen Seiten des bürgerlichen Lebens. [Heinrich Seidel im Pojekt Gutenberg]


Johannes Trojan

Autor, Chefredakteur
geb. 14.8.1837 Danzig (Gdànsk/heute Polen) - gest. 21.11.1915 Rostock
Vater: Carl Gottfried T., Kaufmann
Gymnasium in Danzig
1856-1858 Medizin- und Naturwissenschaftsstudium in Göttingen, 1858/59 in Berlin
1859/60 Philologiestudium in Berlin und Bonn
1862 Feuilletonredakteur, 1886-1909 Chefredakteur der Zeitschrift »Kladderadatsch«
1898 wegen Majestätsbeleidigung in seinen Satiren angeklagt und zu zwei Monaten Festungshaft auf der Festung Weichselmünde verurteilt
lebte ab 1909 in Warnemünde im Hause Ilion
Mitglied des Literaturkreises Tunnel über der Spree; lebenslange Freundschaft und Briefwechsel mit Heinrich Seidel (später auch mit dessen Sohn Heinrich Wolfgang)
schrieb den Nekrolog auf Heinrich Seidel im »Biographischen Jahrbuch« (1908)
Freundschaft mit Paul Konewka, dessen Schwester Marie († 1873) er 1866 heiratete
nach dem Tod seiner Frau 1874 zweite Ehe mit der Hausdame Clara Bartsch (Tochter des Medizinialrats Carl Bartsch aus Warin)
unternahm 1900 und 1907 mit seiner Frau Schiffsreisen nach Amerika, bei denen er auch Mark Twain besuchte
1912 Dr. h. c. der Universität Rostock
schrieb humoristische Erzählungen, Gedichte und Kinderlieder
»Durch Feld und Wald durch Haus und Hof. Eine komische Kinderschrift« (1863)
»Der schwarze Peter. Ein Bilderbuch für artige Kinder« (1869, mit Silhouetten von Konewka)
»Beim Onkel auf dem Lande. Ein lustiges Bilderbuch für die Kleinen« (1870)
»Scherzgedichte (1883)
»Von drinnen und draußen. Gedichte« (1888)
»Von Strand und Heide und andere Skizzen« (1888)
»Ein Kriegsgedenkbuch aus dem Kladderadatsch in Ernst und Humor aus den Jahren 1870-71« (1890)
»Für gewöhnliche Leute« (1893)
»Das Wustrower Königsschießen und andere Humoresken« (1894)
»Zwei Monate Festung« (1899)
»Hundert Kinderlieder (1899)
»Der Sängerkrieg zu Trarbach. Beiträge zur Geschichte des Wettbewerbs um den Preis für das beste Moselweinlied« (1899)
»Aus dem Reich der Flora« (1910)
»Erinnerungen« (1912).


Auch Johannes Trojan gehört zu den ursprünglich „Landfremden“, die ihr Schicksal zu Mecklenburg in nähere Beziehung brachte und dort Fuß fassen ließ.
Was Trojan mit Mecklenburg verband war persönlicher Art.
Seine zweite Frau war Mecklenburgerin und er nannte ich einen „angeheirateten Mecklenburger“.
Schon Mitte der Achtzehnhundertsiebziger schreibt er: „verlegte ich meine Sommerfrische aus dem Harz nach Warnemünde am mecklenburgischen Ostseestrande und machte mich dort sogleich an die Durchforstung der Rostocker Heide.“
1884 waren die Familien Seidel und Trojan in Warnemünde und wanderten gemeinsam, auch nach dem Rosenort, jenem schönen Küstenvorsprung zwischen Markgrafenheide und Graal, den die Freunde nachher „das Wirtshaus zur Stranddiestel“ nannten.
Trojan war ein Freund der Natur und der landschaftlichen Schönheit.
Als er aus seinem Beruf als Chefredakteur des „Kladderadatsch“, der in der Kaiserzeit meistgelesenen Satire-Zeitschrift Deutschlands, ausschied, wurde Warnemünde seine neue Heimat.
„Ilion“ nannte er sein neu gekauftes Haus nach der homerischen Stadt der Trojaner.
Viele Erzählungen Trojans spielen in der Rostocker Heide und deren Nachbarschaft.
„Das alte Seebad“ und „Wie man die See ansieht“ zum Beispiel entstanden in Groß-Müritz und Graal, „Der alte Kirchhof“, „Beim alten Schiffer“, „Am Seestrand“ und andere offenbaren das Leben in Warnemünde, im „Wustrower Königsschießen“ erzählt er amüsante Begebenheiten aus dem Leben der Fischländer.
In Warnemünde verbrachte er nun auch die letzten Jahre seines Lebens , von den Mecklenburgern als einen der Ihrigen betrachtet bis zu seinem Tode 1915.
[Johannes Trojan im Projekt Gutenberg]
["Ausder Rostocker Heide" Pressebeitag Trojans in der National-Zeitung und der Mecklenburgischen Zeitung am 8.1. 1884 ]