Güstrow - Ortschronik/en: Unterschied zwischen den Versionen

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==Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)==
 
==Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)==
  
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;1520
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:wurde bereits die ,,Hollestrate" oder "Hullstrate" erwähnt. Am Berge wurde damals Markt für Schafe und Ziegen abgehalten. Diese Stelle hieß daher seinerzeit der Ziegenmarkt.
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:Von 1520 bis 1695 war Güstrow Residenz der jüngeren Linie des herzoglichen mecklenburgischen Hauses.
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;1525
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:wurde zum ersten Mal in Güstrow lutherisch gepredigt, hierdurch entstanden erhebliche Unruhen.
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;1527
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:bis 1603 lebte der für die Stadt Güstrow außerordentlich bedeutsame Herzog Ulrich, dessen Marmordenkmal (Ulrich Monument) sich heute im Altarraum des hiesigen Domes befindet. Es stellt den Herzog in betender Stellung dar.
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;1534
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:an 22.Dezember gelangte Herzog Albrecht VII.- der Schöne - in Güstrow zur Regierung. Seine Gemahlin war eine Tochter des Kurfürsten Joachims I. der Mark Brandenburg.
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;1540
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:bedrängte eine Anzahl Güstrower Bürger das von Bülow'sche Schloss im benachbarten Parum, weil sie mit dem Ritter von Bülow wegen der Befischung des Parumer Baches seit langer Zeit im Streit lagen und sich mit Gewalt ihr Recht nehmen wollten. (Ausführliche Beschreibung des Streites in "Mancherlei aus Mecklenburgs Vergangenheit und Gegenwart" von H.C.D. Stadinger, Selbstverlag des Verfassers, Lübsee 1894).
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:Im selben Jahre bestand bereits die Gesellenbruderschaft der Güstrower Schneider.
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;1547
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:bis 1555 regierte Herzog Johann Albrecht I. in Güstrow. Seine Gemahlin war eine Tochter Herzog Albrechts von Preußen.
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;1550
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:ungefähr - verschwanden die St.-Jürgens-Kapelle vor dem Mühlentor und das auf dem rechten Nebelufer gelegene Kirchlein von Alt-Güstrow. Im gleichen Jahre vollendete der anno 1547 nach Güstrow berufene Dompropst Gerd Oemken das Werk der Reformation, indem er auf dem Landtag der mecklenburgischen Stände zu Sternberg die Abschaffung des Papsttums und die Aufhebung des Domkapitels und des Franziskanerklosters durchsetzte.
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;1552
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:ungefähr - fanden in Güstrow die ersten Theater-Vorstellungen statt. Die Darsteller waren ausschließlich Schüler der hiesigen Domschule. Die Vorstellungen wurden bis zum Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) beibehalten.
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;1553
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:bestand bereits die Güstrower Stadtschule. Sie lag am Markt (links an der Ecke, wenn man in die Hollstraße geht), hatte aber nur einen Schulmeister.
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:Ferner wurde das Güstrower Gymnasium, die sogenannte Domschule, errichtet.
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:Das Franziskaner-Kloster wurde säkularisiert.
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:Das städtische Niedergericht wurde errichtet. Dies war für die Bearbeitung der geringen Gerichtsangelegenheiten zuständig, während alle übrigen Sachen vor das fürstliche Hochgericht gehörten.
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;1555
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:ungefähr - wurde das im Jahre 1226 von dem Landesherrn gestiftete Collegiat (Domkirche) säkularisiert.
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:Im Jahre 1555 wurde zum ersten Mal die Ratsapotheke erwähnt.
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;1556
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:siedelte Herzog Ulrich vom Bützower Schloss über. Er übernahm die Regierung. Von diesem Zeitpunkt an setzte für Güstrow eine Glanzzeit ein. Herzog Ulrich war der bedeutsamste Fürst des Güstrower Landesteiles.
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;1557
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:brannte der Südteil des mittelalterlichen Schlosses bis auf den Grund nieder.
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;1558
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:im Februar beauftragte Herzog Ulrich den aus Schlesien stammenden Baumeister Franz Parr mit dem Wiederaufbau des abgebrannten Schlosses. Die erforderlichen Baugelder wurden von den Ämtern, Klostergütern und Städten aufgebracht. Der Bau des Südflügels dauerte von 1558 bis 1565. Seit dem Sommer 1560 wurde Franz Parr von seinem Bruder Christoph Parr in der Bauleitung unterstützt. Dieser erbaute vom Nordflügel des Schlosses bis zum Dom einen verdeckten überirdischen Gang.
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:Nach Vollendung des Südflügels und eines Teils des Westflügels des Schlosses reisten die Gebrüder Parr nach Schweden, um dort zu bauen.
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;1563
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:wurden die ersten Viehmärkte in Güstrow abgehalten.
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;1568
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:Die Domkirche, die jahrelang nicht mehr gereinigt worden war und als Wagenschauer und Lagerhaus gedient hatte, wurde für kirchliche Zwecke neugeweiht.
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;1573
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:Der Güstrower Schlossbau wurde durch den Baumeister Philipp Brandin aus Wismar fortgesetzt.
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:ließ die Herzogin Elisabeth die Heidberge mit Bäumen bepflanzen. Zu ihrem Gedächtnis wurde der bekannte Elisabeth-Stein in den Heidbergen errichtet.
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;1575
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:ließ Herzog Ulrich das Kenotaph im Dom für seinen Ahnherrn Heinrich Borwin II. errichten.
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;1577
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:wurde eine Schlagordnung für Roggen- und Gerstensaat vor den Toren der Stadt erlassen.
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;1579
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:wurde das Schulhaus am Domplatz erbaut (später war es Mädchenschule.)
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;1582
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:wurde den Güstrower Schustern eine Lohmühle gebaut, um die zum Ledergerben erforderliche Lohe selbst herstellen zu können.
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;1584
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:wurde in Güstrow der erste Torf gestochen.
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:Es wurde eine neue Polizeiordnung herausgegeben, durch welche die Blutrache, die also bis dahin des Öfteren vorgekommen sein muss, für Güstrow verboten wurde.
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:Die Zigeuner wurden für vogelfrei erklärt.
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;1585
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:wurde die älteste vorhandene Ansicht von Güstrow durch Vicke Schorler angefertigt. Von 1585 bis 1592 machte der Student Michael Frank Reisen durch Mecklenburg, durch die er auch Güstrow kennen lernte. In seiner anno 1880 gedruckten Reisebeschreibung sagt er bezüglich Güstrows unter anderem, dass die Häuser mit Schilf und Rohr gedeckt seien und dass neben der Schlossbrücke ein schöner fürstlicher Lustgarten hergerichtet sei. Der "Kniesenack" (wendisch = Fürstenbier) sei ein treffliches gutes Bier, es sei trübe wie Lehmjauche, aber ein gewaltiger Kopfreißer.
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;1586
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:Am 3. Dezember brannte der ganze noch mittelalterliche Nordflügel des Schlosses nieder, weil der Schlosshauptmann Gottschalk Berner bei einer Festlichkeit zu stark hatte einheizen lassen. Brandin hatte darauf den abgebrannten Nordflügel und den heute nicht mehr vorhandenen Ostflügel wiederaufgebaut. Die Südecke blieb offen, um einen freien Blick auf die als Orangerie angelegten Gärten zu haben.
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:der Primer ging gegen Abtretung der Wiesen und Plätze vor dem herzoglichen Schloss bis zur Domwiese, in das volle Eigentum der Stadt über. Der Herzog wollte auf dem Gelände vor dem Schloss einen Tiergarten anlegen lassen.
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;1595
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:aus diesem Jahre stammt das älteste vorhandene Amtsbuch der Güstrower Bäcker.
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;1601
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:wurde an der Stelle des jetzigen Stadtarchivs die "Neue Kanzlei" (das herzogliche Regierungsgebäude) erbaut.
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;1603
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:am 14. März gelangte Herzog Karl I. in Güstrow zur Regierung. In diesem Jahre starben rund 800 Menschen an der Pest.
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;1604
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:Herzog Karl lässt das Schloss renovieren.
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:übten Parumer Bauern einen Überfall auf Güstrower Stadtgebiet aus. Die sich hierauf beziehenden Akten befinden sich im Archiv. (Dort werden heute noch viele andere Akten aus jener Zeit aufbewahrt, so z. B. über Giftmischereien, Hexenprozesse, falsche Brandbriefe, usw. auch Hexenverbrennungen sind seinerzeit in Güstrow vorgekommen).
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;1606
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:wurde der Grünwinkel noch Badstubenstraße genannt. In diesem Jahre gehörte das Haus Nummer 4 im Grünwinkel dem Ritter Johann von Bülow auf Zibühl, mit dem die Stadt lange in Fehde gelegen hat.
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:es wurde angeordnet, dass "gassenwärts gelegene Kloaken zu bedecken seien".
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;1608
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:wurde eine Wasserkunst auf dem Pferdemarkt errichtet.
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;1610
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:wurde das Amtssiegel der Güstrower Färber geschaffen und das älteste vorhandene Amtsbuch der Schwarz- und Schönfärber angelegt.
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;1613
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:aus diesem Jahre stammt die älteste vorhandene "Amtsrolle des Amtes der Schuster in Güstrow ". Die gesamte Amtslade war vorher "heimblich und dieblich abgestohlen worden".
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;1620
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:zwei Jahre nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges waren in Güstrow 607 Feuerstellen " in ganzen und halben Häusern und Buden" vorhanden.
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:"Feuerstellen" ist hier im Sinne von Wohnungen zu nehmen und die "ganzen und halben Häuser und Buden" als Klassifizierung der Wohnstätten.
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;1621
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:Aufteilung Mecklenburgs in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow (zweite Landesteilung).
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;1623
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:begann trotz der eingetretenen heftigen Religionsstreitigkeiten der Herzog Hans Albrecht mit dem Bau einer reformierten Kirche in Güstrow.
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:Durch die furchtbar auftretende Pest wurde der Bau jedoch unterbrochen. Kurz vor der geplanten Einweihung ließ Wallenstein 1628 die Kirche zerstören und das Material zum Ausbau des Schlosses verwenden.
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;1627
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:Am 30. August erteilte der Kaiserliche Generalissimus Wallenstein in Dömitz einen Schutzbrief für die Stadt Güstrow. Sie wurde daher von seinen, das Land überflutenden Truppen geschont. Bald darauf widerrief Wallenstein diesen Schutzbrief und Güstrow musste fortan schwerste Kriegslasten tragen und hatte dauernd kaiserliche Truppen als Besatzung.
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;1628
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:am 2. April mussten die mecklenburgischen Stände in Güstrow ihrem neuen Landesherren Wallenstein, dem der Kaiser in Wien das Land Mecklenburg als Entschädigung für die ungeheuren Kriegskosten gegeben hatte, huldigen, obwohl der regierende Herzog Hans Albrecht noch im Güstrower Schloss weilte. Die Huldigung ging im Rathause vor sich. Während derselben hielten kaiserliche Truppen die vier Stadttore, den Marktplatz und den Pferdemarkt stark besetzt, weil Wallenstein bewaffnete Zusammenstöße befürchtete. Nach erfolgter Huldigung wurden die beiden mecklenburgischen Herzöge in Güstrow und Schwerin des Landes verwiesen.
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:Auf Befehl Wallensteins wurden regelmäßige Reitposten eingerichtet, die von Güstrow aus nach allen Richtungen ins Land gingen. In Güstrow (Grüner Winkel 4) befand sich damit die erste Postanstalt Mecklenburgs.
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:Als großer Jagdliebhaber ließ Wallenstein auf der Schöninsel ein Fasanengehege anlegen.
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:Am 27.Juli hielt Wallenstein seinen prunkvollen Einzug in Güstrow. Vorher hatte eine Zusammenkunft der mecklenburgischen Stände stattgefunden, in der diese versuchten, sich der Unterwerfung durch den neuen Landesherrn zu entziehen. Sie gaben ihren Widerstand erst auf, als Wallenstein ihnen drohte, es würde in Güstrow kein Stein auf dem anderen bleiben.
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;1629
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:Auf Befehl Wallensteins, der am 27. Juli 1628 als Herzog von Mecklenburg das Schloss bezogen hatte, wird die "Neue Kanzlei" abgebrochen (Standort des jetzigen Museums und des Stadtarchivs). Wallenstein ließ die offen gelassene Südecke des Schlosses zubauen, so dass das Schloss nunmehr ein vollständiges Viereck bildete.
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:Im April empfing Wallenstein den kaiserlichen Feldherrn Tilly im Güstrower Schloss. Am 23. April verließ er für immer Güstrow. Er wurde 1630 vom Kaiser seiner Ämter enthoben, zog sich alsdann auf seine riesigen böhmischen Besitzungen zurück, stellte, als König Gustav von Schweden gegen die Kaiserlichen Sieg auf Sieg errang, ein neues Privatheer auf, fiel dann wiederum beim Kaiser in Ungnade und wurde 1634 in Eger ermordet.
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:herrschte in Güstrow eine große Lebensmittelteuerung. Das große Peststerben währte drei Wochen lang, die Güstrow'sche Bevölkerung nahm erschrecklich ab. In diesem Jahre wurde die "auf dem Paradies" gelegene Walkmühle, eine alte Mauermühle, erneuert, die für das Tuchmachergewerbe benötigt wurde. Vermutlich ist diese Mühle in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges untergegangen.
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;1630
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:ungefähr- sind wahrscheinlich in den Kriegswirren die vor Güstrow gelegenen Dörfer Glin, Tobbezin und Glevin zerstört worden.
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;1631
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:Nach Wallensteins Sturz zog der geflüchtete Herzog Hans Albrecht am 22. Juni wieder in Güstrow ein, nachdem er zuvor von dem persönlich in Güstrow anwesenden Schwedenkönig Gustav Adolf als Landesherr wieder eingesetzt worden war. Der von Wallenstein erbaute bzw. begonnene Teil der Südostecke des Schlosses wurde wieder abgebrochen. Von Wallenstein geschaffene Einrichtungen wurden beseitigt.
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:Die Stadt Güstrow musste mit Sternberg zusammen die Verpflegung der großen Bützower Besatzung übernehmen. Der Rat der Stadt klagte gegenüber dem Landesherrn über allzu große Schuldenlast.
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;1637
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:berichtete der Güstrower Superintendent Baumeister dem Herzog Adolf Friedrich Einzelheiten über die Gräueltaten der Soldateska während des Dreißigjährigen Krieges.
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;1638
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:beklagten sich die Güstrower Landstände beim Herzog über schwerste Misshandlungen, Plünderungen und furchtbare Quälereien seitens der schwedischen Truppen.
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;1643
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:wurde am Mühlentor eine Papiermühle erbaut.
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;1644
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:lebten im herzoglichen Amt Güstrow von ehemals 414 Bauern nur noch 131.
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;1648
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:als im Jahre 1648 durch den Westfälischen Frieden der Dreißigjährige Krieg beendet wurde, war die Stadt Güstrow gleich dem ganzen mecklenburgischen Land stark gezeichnet und um Jahrhunderte im Wohlstand zurückgeworfen.
  
 
==Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)==
 
==Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)==

Version vom 6. Juli 2022, 11:10 Uhr

Autoren Dieter Kölpien (DK) und Gernot Moeller (GM)


Kenndaten der Ortschronik
OrtBarlachstadt Güstrow
Zeitlicher Schwerpunktfortlaufend
UrheberrechteAutoren
Erstellungszeitraummit Vorarbeit seit 2003
Publikationsdatum
Inhaltliche Kategorisierung
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung


Die Geschichte von der Barlachstadt Güstrow

Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

... im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

1226
war Güstrow noch ein armseliges wendisches Dorf.
Es wurde beschlossen, hieraus eine Stadt zu schaffen. Dies wurde von 1226 bis 1228 in die Tat umgesetzt. Anno 1226 stiftet Fürst Heinrich Borwin (Burwy) II. von Rostock (Enkel von Pribislaw und Heinrich dem Löwen) eine Collegiatskirche, den Güstrower Dom, dessen Bau im selben Jahre begonnen wurde.
1228
wurde Güstrow (am 01.11.1228) mit der Schwerin’schen Stadtverfassung bewidmet. Wahrscheinlich wurde schon in diesem Jahr der neugegründeten Stadt die Nutzung des Primers und der Heidberge vom Landesherren überlassen. Vermutlich bestand zu dieser Zeit bereits eine Kornmühle am Mühlentor. In jener Zeit entstehen die noch heute erhaltene städtebauliche Struktur sowie eine Burg als Vorläufer des Schlosses.
1229
bis 1436 Residenz der Fürsten zu Werle.
1236
Die begründete Domschule Güstrow ist eine der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum. Jetzt Teil des John-Brinckman-Gymnasiums
1248
wurde von Herrn Nicolas zu Werle eine neue Verleihungsurkunde ausgestellt; sie wird als älteste vorhandene Urkunde im Güstrower Rathaus aufbewahrt.
1270
war Gottfried Wessel Bürgermeister von Güstrow.
1287
wurden die Mühlen am Mühlentor und die Gleviner Mühle zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im gleichen Jahre verkaufte Herzog Heinrich zu Werle, der 1291 von seinen Söhnen erschlagen wurde, die Hälfte der Mühle am Mühlentor an das Kloster Doberan. Ein Jahr später ging die zweite Hälfte an der Mühle in den Besitz des Klosters über.
1290
war Güstrow schon über die Grenzen seiner ursprünglichen Umwallung herausgewachsen.
1292
schenkte Herzog Nicolas II. der im Stift Halberstadt gelegenen Abtei Michaelstein die Gleviner Mühle. Vier Jahre später kam die Abtei in den Besitz des ganzen Dorfes Glevin. Vermutlich lag das Dorf in Höhe der ehemaligen Gaststätte Neuen Welt (später "Alte Mühle").
1293
kaufte die Stadt das Dorf Tobbezin, das vor dem Hageböck’schen Tore am Sumpfsee lag. Etwa um diese Zeit wurden zum Schutze der städtischen Besitzungen die Bülower Burg, die Glasewitzer Burg und die Gleviner Burg erbaut.
1305
wurde der Stadt Güstrow in einer noch vorhandenen Urkunde ihre am 01.11.1228 verliehenen Rechte von dem Landensherren von neuem bestätigt.
1307
erhielt die Stadt Güstrow das Eigentum am Gutower See. Die darin gelegene Schöninsel blieb jedoch im Besitze des Domes, dem auch das Fischereirecht auf dem See zustand.
1308
stand bereits die Pfarrkirche, sie war dem Dom unterstellt. Im gleichen Jahre wurde die Heiligengeistkirche zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
1316
bis 1436, als die Stadt Güstrow mecklenburgisch wurde, war Güstrow Residenz der jüngeren Fürsten zu Wenden.
1316 zog sich Herzog Nicolas II. in Güstrow, der an der furchtbaren unheilbaren Leprakrankheit litt, von der Regierung zurück. Auf dem jetzigen Königshorst zwischen den Heidbergen und Klueß, dem damaligen Fürstensitz Pustekow, lebte er noch einige Zeit und starb dann dort.
1323
kam das vor dem Gleviner Tor liegende Dorf Glevin einschließlich der Gleviner Mühle zum Güstrower Stadtgebiet.
1330
setzte aus Anlass der Verletzung einer Hostie in Güstrow heftige Judenverfolgung ein. Es kam zu mehreren Verbrennungen. Das gegen das Judentum erbitterte Volk zerstörte die Synagoge. Anstelle derselben wurde von dem Vermögen der Hingerichteten, sowie aus frommen Beiträgen zur Aufbewahrung der heiligen Hostie, die ,,Kapelle des heiligen Blutes" erbaut. Diese fand im Jahre 1503 bei dem großen Stadtbrande ihren Untergang. Die anno 1330 von den Juden durchstochene Hostie wurde gerettet und in die Domkirche gebracht, wo sie bis zur Reformation ein Gegenstand der abergläubischen Verehrung gewesen ist.
1359
war Dieterich Hasselow Bürgermeister in Güstrow.
1375
kaufte die Stadt das Dorf Glin.
1391
war Nicolaus Köselow Bürgermeister in Güstrow.
1418
bis 1789 hat die Familie Klevenow Güstrow insgesamt zwei Senatoren und fünf Bürgermeister gestellt.
1430
ungefähr - wurde die Gertrudenkapelle erbaut. (1938 zur NS-Ahnenhalle umgestaltet und in Anwesenheit des Gauleiters Friedrich Hildebrandt als zweite ihrer Art in MV in Nutzung genommen).
1436
stirbt die Linie der Fürsten zu Werle aus.
1441
wurde die erste Schützenzunft von Güstrow erwähnt.
1442
erwarb die Stadt Güstrow vom Kloster in Doberan die Kornmühle am Mühlentor. Damals war Jacob Stewenhagen Bürgermeister von Güstrow. Etwa um diese Zeit kaufte die Stadt Klein Schwiesow und sechs Bauernhöfe in Siemitz.
1445
ging die Walkmühle in Rosin in das Eigentum der Stadt Güstrow über.
1449
kaufte die Stadt das Gut Glasewitz.
1450
ungefähr - wurde das Amt der Barbiere, Bader und Chirurgen gegründet.
1483
goss der Glockenschmied Castel aus Frankfurt am Main die Marienglocke des Güstrower Domes.
1484
war Johann Brockmann Bürgermeister in Güstrow.
1486
beurkundeten die Herzöge Magnus und Balthasar dem Rat der Stadt das Recht, dass ,,niemand Wein schenken solle als der vom Rat bestätigte jeweilige Inhaber des Ratskellers". Zum Teil haben sogar die Herzöge ihren Wein vom Rat bezogen.
1500
ungefähr - bestand bereits die Güstrower Bäckerzunft.
1503
28.06. Erster Stadtbrand. Vernichtung des Rathauses mit Archiv Pfarrkirche u. Heiligenblutskapelle - nur Burg, Dom, Gertrudenkapelle und einige Häuser am Ziegenmarkt bleiben erhalten.
1508
Zweiter Stadtbrand. Wiederum wurde Güstrow von großen Bränden heimgesucht, die fast die ganze Stadt zerstörten. Mit Hilfe der Stiftung eines vierzehntäglichen päpstlichen Ablasses wurde die Pfarrkirche wiedererbaut und geweiht.
1508
Das Schneideramt wurde zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
1509
wurde das ehemals im späteren Klosterhof gelegene Franziskanerkloster gestiftet.
1512
wurde Güstrow wiederum von großen Bränden heimgesucht.

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

1520
wurde bereits die ,,Hollestrate" oder "Hullstrate" erwähnt. Am Berge wurde damals Markt für Schafe und Ziegen abgehalten. Diese Stelle hieß daher seinerzeit der Ziegenmarkt.
Von 1520 bis 1695 war Güstrow Residenz der jüngeren Linie des herzoglichen mecklenburgischen Hauses.
1525
wurde zum ersten Mal in Güstrow lutherisch gepredigt, hierdurch entstanden erhebliche Unruhen.
1527
bis 1603 lebte der für die Stadt Güstrow außerordentlich bedeutsame Herzog Ulrich, dessen Marmordenkmal (Ulrich Monument) sich heute im Altarraum des hiesigen Domes befindet. Es stellt den Herzog in betender Stellung dar.
1534
an 22.Dezember gelangte Herzog Albrecht VII.- der Schöne - in Güstrow zur Regierung. Seine Gemahlin war eine Tochter des Kurfürsten Joachims I. der Mark Brandenburg.
1540
bedrängte eine Anzahl Güstrower Bürger das von Bülow'sche Schloss im benachbarten Parum, weil sie mit dem Ritter von Bülow wegen der Befischung des Parumer Baches seit langer Zeit im Streit lagen und sich mit Gewalt ihr Recht nehmen wollten. (Ausführliche Beschreibung des Streites in "Mancherlei aus Mecklenburgs Vergangenheit und Gegenwart" von H.C.D. Stadinger, Selbstverlag des Verfassers, Lübsee 1894).
Im selben Jahre bestand bereits die Gesellenbruderschaft der Güstrower Schneider.
1547
bis 1555 regierte Herzog Johann Albrecht I. in Güstrow. Seine Gemahlin war eine Tochter Herzog Albrechts von Preußen.
1550
ungefähr - verschwanden die St.-Jürgens-Kapelle vor dem Mühlentor und das auf dem rechten Nebelufer gelegene Kirchlein von Alt-Güstrow. Im gleichen Jahre vollendete der anno 1547 nach Güstrow berufene Dompropst Gerd Oemken das Werk der Reformation, indem er auf dem Landtag der mecklenburgischen Stände zu Sternberg die Abschaffung des Papsttums und die Aufhebung des Domkapitels und des Franziskanerklosters durchsetzte.
1552
ungefähr - fanden in Güstrow die ersten Theater-Vorstellungen statt. Die Darsteller waren ausschließlich Schüler der hiesigen Domschule. Die Vorstellungen wurden bis zum Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) beibehalten.
1553
bestand bereits die Güstrower Stadtschule. Sie lag am Markt (links an der Ecke, wenn man in die Hollstraße geht), hatte aber nur einen Schulmeister.
Ferner wurde das Güstrower Gymnasium, die sogenannte Domschule, errichtet.
Das Franziskaner-Kloster wurde säkularisiert.
Das städtische Niedergericht wurde errichtet. Dies war für die Bearbeitung der geringen Gerichtsangelegenheiten zuständig, während alle übrigen Sachen vor das fürstliche Hochgericht gehörten.
1555
ungefähr - wurde das im Jahre 1226 von dem Landesherrn gestiftete Collegiat (Domkirche) säkularisiert.
Im Jahre 1555 wurde zum ersten Mal die Ratsapotheke erwähnt.
1556
siedelte Herzog Ulrich vom Bützower Schloss über. Er übernahm die Regierung. Von diesem Zeitpunkt an setzte für Güstrow eine Glanzzeit ein. Herzog Ulrich war der bedeutsamste Fürst des Güstrower Landesteiles.
1557
brannte der Südteil des mittelalterlichen Schlosses bis auf den Grund nieder.
1558
im Februar beauftragte Herzog Ulrich den aus Schlesien stammenden Baumeister Franz Parr mit dem Wiederaufbau des abgebrannten Schlosses. Die erforderlichen Baugelder wurden von den Ämtern, Klostergütern und Städten aufgebracht. Der Bau des Südflügels dauerte von 1558 bis 1565. Seit dem Sommer 1560 wurde Franz Parr von seinem Bruder Christoph Parr in der Bauleitung unterstützt. Dieser erbaute vom Nordflügel des Schlosses bis zum Dom einen verdeckten überirdischen Gang.
Nach Vollendung des Südflügels und eines Teils des Westflügels des Schlosses reisten die Gebrüder Parr nach Schweden, um dort zu bauen.
1563
wurden die ersten Viehmärkte in Güstrow abgehalten.
1568
Die Domkirche, die jahrelang nicht mehr gereinigt worden war und als Wagenschauer und Lagerhaus gedient hatte, wurde für kirchliche Zwecke neugeweiht.
1573
Der Güstrower Schlossbau wurde durch den Baumeister Philipp Brandin aus Wismar fortgesetzt.
ließ die Herzogin Elisabeth die Heidberge mit Bäumen bepflanzen. Zu ihrem Gedächtnis wurde der bekannte Elisabeth-Stein in den Heidbergen errichtet.
1575
ließ Herzog Ulrich das Kenotaph im Dom für seinen Ahnherrn Heinrich Borwin II. errichten.
1577
wurde eine Schlagordnung für Roggen- und Gerstensaat vor den Toren der Stadt erlassen.
1579
wurde das Schulhaus am Domplatz erbaut (später war es Mädchenschule.)
1582
wurde den Güstrower Schustern eine Lohmühle gebaut, um die zum Ledergerben erforderliche Lohe selbst herstellen zu können.
1584
wurde in Güstrow der erste Torf gestochen.
Es wurde eine neue Polizeiordnung herausgegeben, durch welche die Blutrache, die also bis dahin des Öfteren vorgekommen sein muss, für Güstrow verboten wurde.
Die Zigeuner wurden für vogelfrei erklärt.
1585
wurde die älteste vorhandene Ansicht von Güstrow durch Vicke Schorler angefertigt. Von 1585 bis 1592 machte der Student Michael Frank Reisen durch Mecklenburg, durch die er auch Güstrow kennen lernte. In seiner anno 1880 gedruckten Reisebeschreibung sagt er bezüglich Güstrows unter anderem, dass die Häuser mit Schilf und Rohr gedeckt seien und dass neben der Schlossbrücke ein schöner fürstlicher Lustgarten hergerichtet sei. Der "Kniesenack" (wendisch = Fürstenbier) sei ein treffliches gutes Bier, es sei trübe wie Lehmjauche, aber ein gewaltiger Kopfreißer.
1586
Am 3. Dezember brannte der ganze noch mittelalterliche Nordflügel des Schlosses nieder, weil der Schlosshauptmann Gottschalk Berner bei einer Festlichkeit zu stark hatte einheizen lassen. Brandin hatte darauf den abgebrannten Nordflügel und den heute nicht mehr vorhandenen Ostflügel wiederaufgebaut. Die Südecke blieb offen, um einen freien Blick auf die als Orangerie angelegten Gärten zu haben.
der Primer ging gegen Abtretung der Wiesen und Plätze vor dem herzoglichen Schloss bis zur Domwiese, in das volle Eigentum der Stadt über. Der Herzog wollte auf dem Gelände vor dem Schloss einen Tiergarten anlegen lassen.
1595
aus diesem Jahre stammt das älteste vorhandene Amtsbuch der Güstrower Bäcker.
1601
wurde an der Stelle des jetzigen Stadtarchivs die "Neue Kanzlei" (das herzogliche Regierungsgebäude) erbaut.
1603
am 14. März gelangte Herzog Karl I. in Güstrow zur Regierung. In diesem Jahre starben rund 800 Menschen an der Pest.
1604
Herzog Karl lässt das Schloss renovieren.
übten Parumer Bauern einen Überfall auf Güstrower Stadtgebiet aus. Die sich hierauf beziehenden Akten befinden sich im Archiv. (Dort werden heute noch viele andere Akten aus jener Zeit aufbewahrt, so z. B. über Giftmischereien, Hexenprozesse, falsche Brandbriefe, usw. auch Hexenverbrennungen sind seinerzeit in Güstrow vorgekommen).
1606
wurde der Grünwinkel noch Badstubenstraße genannt. In diesem Jahre gehörte das Haus Nummer 4 im Grünwinkel dem Ritter Johann von Bülow auf Zibühl, mit dem die Stadt lange in Fehde gelegen hat.
es wurde angeordnet, dass "gassenwärts gelegene Kloaken zu bedecken seien".
1608
wurde eine Wasserkunst auf dem Pferdemarkt errichtet.
1610
wurde das Amtssiegel der Güstrower Färber geschaffen und das älteste vorhandene Amtsbuch der Schwarz- und Schönfärber angelegt.
1613
aus diesem Jahre stammt die älteste vorhandene "Amtsrolle des Amtes der Schuster in Güstrow ". Die gesamte Amtslade war vorher "heimblich und dieblich abgestohlen worden".
1620
zwei Jahre nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges waren in Güstrow 607 Feuerstellen " in ganzen und halben Häusern und Buden" vorhanden.
"Feuerstellen" ist hier im Sinne von Wohnungen zu nehmen und die "ganzen und halben Häuser und Buden" als Klassifizierung der Wohnstätten.
1621
Aufteilung Mecklenburgs in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow (zweite Landesteilung).
1623
begann trotz der eingetretenen heftigen Religionsstreitigkeiten der Herzog Hans Albrecht mit dem Bau einer reformierten Kirche in Güstrow.
Durch die furchtbar auftretende Pest wurde der Bau jedoch unterbrochen. Kurz vor der geplanten Einweihung ließ Wallenstein 1628 die Kirche zerstören und das Material zum Ausbau des Schlosses verwenden.
1627
Am 30. August erteilte der Kaiserliche Generalissimus Wallenstein in Dömitz einen Schutzbrief für die Stadt Güstrow. Sie wurde daher von seinen, das Land überflutenden Truppen geschont. Bald darauf widerrief Wallenstein diesen Schutzbrief und Güstrow musste fortan schwerste Kriegslasten tragen und hatte dauernd kaiserliche Truppen als Besatzung.
1628
am 2. April mussten die mecklenburgischen Stände in Güstrow ihrem neuen Landesherren Wallenstein, dem der Kaiser in Wien das Land Mecklenburg als Entschädigung für die ungeheuren Kriegskosten gegeben hatte, huldigen, obwohl der regierende Herzog Hans Albrecht noch im Güstrower Schloss weilte. Die Huldigung ging im Rathause vor sich. Während derselben hielten kaiserliche Truppen die vier Stadttore, den Marktplatz und den Pferdemarkt stark besetzt, weil Wallenstein bewaffnete Zusammenstöße befürchtete. Nach erfolgter Huldigung wurden die beiden mecklenburgischen Herzöge in Güstrow und Schwerin des Landes verwiesen.
Auf Befehl Wallensteins wurden regelmäßige Reitposten eingerichtet, die von Güstrow aus nach allen Richtungen ins Land gingen. In Güstrow (Grüner Winkel 4) befand sich damit die erste Postanstalt Mecklenburgs.
Als großer Jagdliebhaber ließ Wallenstein auf der Schöninsel ein Fasanengehege anlegen.
Am 27.Juli hielt Wallenstein seinen prunkvollen Einzug in Güstrow. Vorher hatte eine Zusammenkunft der mecklenburgischen Stände stattgefunden, in der diese versuchten, sich der Unterwerfung durch den neuen Landesherrn zu entziehen. Sie gaben ihren Widerstand erst auf, als Wallenstein ihnen drohte, es würde in Güstrow kein Stein auf dem anderen bleiben.
1629
Auf Befehl Wallensteins, der am 27. Juli 1628 als Herzog von Mecklenburg das Schloss bezogen hatte, wird die "Neue Kanzlei" abgebrochen (Standort des jetzigen Museums und des Stadtarchivs). Wallenstein ließ die offen gelassene Südecke des Schlosses zubauen, so dass das Schloss nunmehr ein vollständiges Viereck bildete.
Im April empfing Wallenstein den kaiserlichen Feldherrn Tilly im Güstrower Schloss. Am 23. April verließ er für immer Güstrow. Er wurde 1630 vom Kaiser seiner Ämter enthoben, zog sich alsdann auf seine riesigen böhmischen Besitzungen zurück, stellte, als König Gustav von Schweden gegen die Kaiserlichen Sieg auf Sieg errang, ein neues Privatheer auf, fiel dann wiederum beim Kaiser in Ungnade und wurde 1634 in Eger ermordet.
herrschte in Güstrow eine große Lebensmittelteuerung. Das große Peststerben währte drei Wochen lang, die Güstrow'sche Bevölkerung nahm erschrecklich ab. In diesem Jahre wurde die "auf dem Paradies" gelegene Walkmühle, eine alte Mauermühle, erneuert, die für das Tuchmachergewerbe benötigt wurde. Vermutlich ist diese Mühle in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges untergegangen.
1630
ungefähr- sind wahrscheinlich in den Kriegswirren die vor Güstrow gelegenen Dörfer Glin, Tobbezin und Glevin zerstört worden.
1631
Nach Wallensteins Sturz zog der geflüchtete Herzog Hans Albrecht am 22. Juni wieder in Güstrow ein, nachdem er zuvor von dem persönlich in Güstrow anwesenden Schwedenkönig Gustav Adolf als Landesherr wieder eingesetzt worden war. Der von Wallenstein erbaute bzw. begonnene Teil der Südostecke des Schlosses wurde wieder abgebrochen. Von Wallenstein geschaffene Einrichtungen wurden beseitigt.
Die Stadt Güstrow musste mit Sternberg zusammen die Verpflegung der großen Bützower Besatzung übernehmen. Der Rat der Stadt klagte gegenüber dem Landesherrn über allzu große Schuldenlast.
1637
berichtete der Güstrower Superintendent Baumeister dem Herzog Adolf Friedrich Einzelheiten über die Gräueltaten der Soldateska während des Dreißigjährigen Krieges.
1638
beklagten sich die Güstrower Landstände beim Herzog über schwerste Misshandlungen, Plünderungen und furchtbare Quälereien seitens der schwedischen Truppen.
1643
wurde am Mühlentor eine Papiermühle erbaut.
1644
lebten im herzoglichen Amt Güstrow von ehemals 414 Bauern nur noch 131.
1648
als im Jahre 1648 durch den Westfälischen Frieden der Dreißigjährige Krieg beendet wurde, war die Stadt Güstrow gleich dem ganzen mecklenburgischen Land stark gezeichnet und um Jahrhunderte im Wohlstand zurückgeworfen.

Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Bis zur Reichseinigung (bis 1871)

Kaiserreich (1871-1918)

Weimarer Republik (1918-1933)

Drittes Reich (1933-1945)

SBZ und DDR (1945-1990)

Die heutige Zeit

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:

To de Güstrower Geschicht up platt (Läuschen un Rimels in uns tweit Amtssprak)

Mecklenburg-Vorpommern ist wohl das einzige Bundesland, das bereits in seiner Verfassung der plattdeuschen Sprache einen besonderen Schutz und besondere Pflege angedeihen läst. Daß es sogar offizielle Amtssprache ist, kann man nicht nur in der plattdeutschen Version der * Verfassung von Mecklenburg-Vorpommen nachlesen, sondern in einer Vielzahl von Orten und Regionen hören und lesen. Plattdeutsches aus den Regionen sollte auch im volkskundlichen Kapitel der Orte festgehalten und bewahrt werden.
Anregung
Im Wossidlo-Archiv kann fast jeder mecklenburgische Ortschronist etwas zur niederdeutschen Volkskunde seines Ortes finden.

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Musterdorf

Flurnamen auf der Güstrower Feldmark

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