Friedrichsruhe - Fortlaufende Ortschronik von Autor Jürgen Senger

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Datei:Autor Jürgen Senger



Kenndaten der Ortschronik
OrtFriedrichsruhe
Zeitlicher Schwerpunktab 1344; fortlaufend
UrheberrechteAutor Jürgen Senger
Erstellungszeitraumab 2023
Publikationsdatumveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungGeschichte von Hof und Dorf Friedrichsruhe
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung


Die Geschichte von Hof und Dorf Friedrichsruhe

Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Ur- und Frühgeschichte

1. Urkundliche Erwähnung

1.Urkundliche Erwähnung

Die erste Bekannte urkundliche Erwähnung im Mecklenburger Urkundenbuch der Dörfer Gömtow heute Friedrichsruhe Hof und Goldenbow vom 12. Mai 1344

Die Schreibweise des alten Namens hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer geändert.

Ghometowe (1344) , Gömetow (1385) , Gametow (1464) , Gemtow (1741), Gömtow der Name hielt sich bis zur Umbenennung 1780 in Friedrichsruh

Der Ursprung des Namens ist slawischer Herkunft und bedeutet.

nach dem altfl. homatu , poln. chomato , chometowe >>Joch Kummert (Pferdegeschirr )

Der Hof Friedrichsruhe seine Eigentümer und Pächter 1458 bis 1945

Zeitleiste Gemtow, Gömtow, Hof Friedrichsruh, Hof Friedrichsruhe
1458 Belehnung des Gunther von Fineke mit u.a. Goldenbow
bis 1469 Titke von Bülow
ab 1469 Teilverkauf? von Gömtow und Goldenbow mit Mühle an Joachim von Grabow
bis 1482 Henning von Bülow
ab 1482 Teilverkauf? Curt, Achim und Lüder von Grabow
Jan. 1526 Christoffer Grabowen
6.5.1562 Curt Graboway wayland Christoff Graboway Sohn Lorenz Graboway wayland Moritz – Sohn
23.8.1582 Curt Grabow zu Gametow
1582-16.6.1588 Reichsgerichtsakten Fineke ge. Grabowen
13.10.1587 Curt Grabow
18.4.1589 Christoff, Georg und Moritz di Grabowey
1.10.1588 – 8.10.1589 Reichsgerichtsakten Joachim und Jürgen Fiencke gegen Ernest Elert von Grabow
13.1.1592-10.1.1600 Reichsgerichtsakten der Finken zu Werder contra Elert Grabowen
6.6.1602 Gebrüder Curdt und Franz die Grabowen auf Gömetow
16.8?1602 Reichsgerichtsakten Fineken contra die Grabowen zu Gemitow
1637 Moritz von Grabow (siehe Rutenbeck D.A. Crivitz Nr. 2238)
5.6.1700 Cord Josua Grabow, auch Curdt Josua v. Grabowe
10.3.1741 Stellungsnahme in einem Schreiben bezüglich eines Antrages der v. Sperlings zur verfallenen Capelle in Gemtow
10.4.1741 „ … von mir ohnlangst erkauften Gute Gemtow …” (Ernst Friedrich) v. Sperling zu Radepohl
17.1.1742 „Das Gut wurde Antonij 1742 abgegeben an Jürgen Christopher v. Sperling
17.1.1757 ab Antonij 1757 neuer Besitzer von Gömtow, Frauenmark, Goldenbow und Schönberg Schlosshauptmann Carl Baron von Forstner
1770 Auflistung sämtlicher Untertanen auf Gömtow
1777 Gömtow - Ritt. Güter, A) Herzogtum Schwerin, Im Amte Crivitz
1779 Auflistung sämtlicher Untertanen auf Gömtow, Frauenmark, Goldenbow und Schönberg (als menschliches Inventar für den Verkauf dieser Güter)
17.1.1780 Ankauf der Höfe Gömtow, Frauenmark, Goldenbow und Schönberg durch den Erbprinzen Friedrich Franz I. von Mecklenburg (in einigen Obligationen als Gut Friedrichsruh bezeichnet)
(12.7.1780?) vor 26.9.1780 Umbenennung von Gömtow in Friedrichsruh

Der Erbprinz hatte die Kaufsumme mit weiteren 48 privaten Geldgebern aufgebracht. Sein Anteil betrug 10000 Thaler

11.7.1780 erste Erwähnung des Inspector Schröder
1781-1785 Se. Hochfürstl. Durchl. der Prinz Friedrich Franz zu Mecklenburg-Schwerin (Staatskalender)
24.6.1786-1797 Pächter des Hofes Friedrichsruh: Inspector und Pensionär Carl Christoph Schröder aus Moisall

Die jährlichen Abrechnungen enthielten auch die halbjährlichen Dividenden für die namentlich aufgeführten Kreditgeber mit einem Zinssatz von 4-5 Prozent. Die jeweiligen Empfangsbestätigungen sind in den ersten Abrechnungsjahren erhalten geblieben.

1787 im Staatskalender jetzt beim Domanialamt Crivitz aufgeführt
bis 24.6.1798 Pächter: Christian Wilhelm Schröder
ab 24.6.1798-1822 Pächter: Georg Ludwig Oldenburg
18.5.1805 Erteilter Contact bis Joh. 1829, 2701 Thaler Pacht
bis 24.6.1823 Pächter: Georg Ludwig Oldenburg´s Erben
ab 24.6.1823-1825 Pächter: Detlof Christoph Wilhelm Fischer, Vertrag bis Joh. 1844
ab 24.6.1825-1844 Pächter: Georg Diestel, Vertrag bis Joh. 1846
1844-24.6.1846 Pächter: Georg Christian Heinrich Diestel, Vertrag bis Joh. 1846
1.7.1846-25.6.1857 Pächter: Oeconom August Hagemeister zu Lüningsdorf
26.6.1857-30.6.1867 Übergabe der Pacht an Pensionär Victor M. Mann
28.11.1866 Pensionär Ludwig Geertz aus Plau ist der Meistbietende mit 4860 Thalern
21.6.1867 Übertragung der Pacht an den Oeconomen Otto Schwieger, da Geertz kränklich ist
25.6.1867 Cessionscontract
1.7.1867-30.6.1888 Pächter: Pensionair Otto Schwieger aus Muschwitz, Bau der Stärkefabrik zwischen 20.7.1886 - 13.10.1886
1.7.1888–30.6.1895 Pächter: Oeconom Otto Schwieger; jährliche Pachtsumme 145180 M.
3.11.1894 Versteigerung der Pacht bei 6 Interessenten, Höchstgebot Schwieger 10200 M.
6.11.1894 Erhöhung des Angebotes von Schwieger freiwillig auf 11000 M.
1.7.1895-30.6.1909 Pächter: Oeconomierath Otto Schwieger
2.7.1909 Rücknahme des Pachthofes (an Amt Crivitz)
15.3.1909 Aushändigung des neuen Pachtvertrages. Der Pachtvorschuss betrug 14500 M. für die neue Pachtung
1.7.1909-25.5.1916 Pächter: Otto Schwieger Oeconomierath Schwieger ist verstorben. Weiterführung der Pachtung durch Landwirt Hugo Voss (Schwiegersohn). Es erfolgte eine Vollmacht zur Bewirtschaftung durch den Administrator Hugo Voss.
5.6.1919 betrifft Hofverpachtung im Übergang auf Hugo Voss.
20.6.1923 Rücknahme des Pachthofes von der Verpachtung.
1.7.1923-30.6.1930 Pächter: Hugo Voss (dieser verstorben)
1.7.1930-30.6.1943 Pächter: Alfred Karlowa
21.9.1944 Angedacht Weiterverpachtung 1.7.1945 – 30.6.1948
1.7.1943-30.6.1945 Neuverpachtung an Alfred Karlowa Am 3.5.1945 gehen der Pächter und dessen Familie in den Freitod.
21.9.1945 Zum Abschluss der Verpachtungsakten wurde der Tod des Pächters unter sowjetischer Besetzung bekannt gegeben.

Genealogischer Wortbegriff wayland oder weiland oder weyland in alten Dokumenten: dieser Ausdruck steht oft für "verstorben" "Weiland" heißt streng genommen "ehemals", "früher". Es bezieht sich fast immer auf Verstorbene, jedoch kann es sich auch auf eine früher ausgeübte Berufstätigkeit beziehen. Das bedeutet wenn das Wort in Dokumenten auftaucht, muss dieser nicht zwingend verstorben sein!

Untertanen und Tagelöhner

Datei:Friedrichsruhe Unterrtanen 1770 und 1779.pdf Untertanen 1770 und 1779

Abschrift nach einer Kopie des Originals um 1905

V e r t r a g s – V e r h ä l t n i s der Hoftagelöhner zu H o f – F r i e d r i c h s r u h e nach bisheriger Vereinbarung mit dem Pächter Otto Schwieger

Datei:Friedrichsruhe Vertragsverhältnis-1905.pdf

Geschichtliche Ereignisse

1812 erscheint im April in der "Beylage zum Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten" eine Verkaufsannonce von Herzog Friedrich Franz I für seine Güter Friedrichsruh und Goldenbow sowie Frauenmark und Schönberg. Was daraufhin konkret geschah, ist nicht bekannt. Goldenbow verbleibt jedoch weiterhin in der Verwaltung des Domanialamtes Crivitz. Datei:Friedrichsruhe Verkaufsanzeige1812.pdf

Ab 1870 wird die ehemalige Reichs- und Heerstraße zwischen Schwerin und Parchim im Ergebnis der bereits seit Jahrzehnten geforderten Verbesserung des Straßenzustandes in Mecklenburg im Rahmen des hierzu erlassenen Straßenbauprogramms gepflastert und zu einer Chaussee ausgebaut.

1877 Gesetzliche Überprüfung der Eigenschaft der Wegeverbindung Friedrichsruhe-Frauenmark. Der Weg ist im Verzeichnis des Ritterschaftlichen Amtes Crivitz ab dem 4. August 1854 aufgeführt.

Gefunden in den Malchower Nachrichten vom 17. August 1898

Parchim, 12. August gestern Abend zwischen 10 und 11 Uhr ging auf dem Gute Friedrichsruh Feuer auf, durch welches das Viehhause in Asche gelegt wurde; jedoch kam kein Vieh in den Flammen um. Man führt die Entstehung zurück auf Selbstentzündung der ca. 120 Fuder Klee, welche in dem Viehhause lagerten.

Das Jahr 1899 brachte den Einwohnern Neuerungen und Veränderungen. Die Eisenbahnstrecke Crivitz – Parchim wurde gebaut und am 1. August 1899 für den öffentlichen Verkehr freigegeben.

Mit der Einweihung der Bahn entstanden Zeitgleich, eine Postagentur sowie eine Telegraphenanstalt mit Fernsprechbetrieb. Damals war die richtige Bezeichnung Friedrichsruh wie unser Dorf zu diesem Zeitpunkt genannt und geschrieben wurde.

Am 27. November 1899 wurde Offiziell, die Schreibweise geändert Friedrichsruh bekam ein kleines „ e „ an sein Ende und heißt seit dem Friedrichsruhe. Erstmals zu Lesen im Mecklenburger Staatskalender von 1901.

Grund für die Veränderung, man wollte eine Verwechslung mit dem bei Hamburg liegenden Friedrichsruh vermeiden denn beide Orte liegen an einer Bahnstrecke und haben einen Bahnhof.

Gefunden in den Malchower Nachrichten vom 25. August 1904

Das in der Nähe der Mühle in Friedrichsruhe liegende Wohnhaus ist gestern gegen ½ 10 Uhr ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer griff so schnell um sich dass die in dem Hause befindlichen Kinder halbnackt durch ein Fenster heraus geholt werden mussten.

1909/10 Bau eines Fußweges von Domsühl über Severin nach Friedrichsruhe.

1914–1916 Bau einer neuen Brücke über den Klinker Bach an der Parchim–Crivitzer Chaussee.

Der bereits vor dem 1. Weltkrieg begonnene Ausbau der Straße von Friedrichsruhe über Goldenbow nach Frauenmark wurde fortgesetzt und Anfang der 1920er Jahre beendet.

10. Februar 1916 fahrlässige Brandstiftung. Der Schuljunge M., der die Kühe des Büdners W. in Friedrichsruhe gefüttert hatte, rauchte nachher in der Scheune eine Zigarette und warf den brennenden Stummel achtlos beiseite. Bald darauf brach Feuer aus, das die ganze Büdnerei vollständig einäscherte. Die Futter- und Kornvorräte und das ganze Wirtschaftsgerät sind mit verbrannt, dagegen konnte das Vieh und der größte Teil des Mobiliars gerettet werden.

Im Mecklenburger Telefonbuch von 1927 werden in Dorf Friedrichsruhe eine öffentliche Sprechstelle bei Gastwirt und Kaufmann Ferme verzeichnet. Diese gehörte zum Ortsnetz von Domsühl.

In Friedrichsruhe Hof wird eine öffentliche Sprechstelle ( zeitlich begrenzt ) in der Postagentur bei Postschaffner Gielow und bei dem Domänenpächter Voß verzeichnet. Diese gehören zum Ortsnetz von Kladrum.

Die Ortsnetze sind heute die gleichen wie die damals vor fast 100 Jahren.

1930/31 kam eine im 1. Weltkrieg ausgebaute Glocke zurück und wurde vom Bahnhof Friedrichsruhe in einem feierlichen Zug durch die Dörfer des Kirchspiels zur Frauenmarker Kirche gebracht und neu geweiht.

Am 19. Dezember 1931 fand im Schloss des Nachbarorts Severin die Hochzeit von Goebbels mit Magda Quandt, der geschiedenen Frau des Großindustriellen Quandt und eine geborene Granzow aus Severin, statt. Die weltliche Trauung wurde im Haus des Standesbeamten in Goldenbow im Beisein von Adolf Hitler als Trauzeuge vollzogen und musste selbst vor den Einwohnern geheim gehalten werden. Hiervon berichtete W. Pagenkopf, der als jugendliches Mitglied des örtlichen Posaunenchors Augenzeuge der Zeremonie war.

Im gleichen Jahr organisierte Hitler gemeinsam mit W. Granzow, dem Bruder von Magda Goebbels, von Severin aus auch den Wahlkampf der NDSAP in Mecklenburg und erreichte mit 49% der Stimmen die Mehrheit, so dass Granzow der erste nationalsozialistische Ministerpräsident des Landes wurde. Auch die Kommunisten waren von Parchim aus auf den Dörfern aktiv. 1932 wurde in der Gastwirtschaft von Friedrichsruhe eine öffentliche Versammlung für die Gemeinden Friedrichsruhe, Goldenbow, Frauenmark und Severin organisiert, die von SA-Schülern aus Severin gestört werden sollte. Dies verhinderte jedoch der kommunistische Kampfbund und hinterließ damit bei der Dorfbevölkerung laut eigener Propaganda einen starken Eindruck.

Die Gemeinden gleichen Namens sollen auf Vorschlag des Mecklenburgischen Landrats des Kreises Parchim und Erlass des Reichsstatthalters und Gauleiters für Mecklenburg und Lübeck, Friedrich Hildebrandt zusammen gelegt werden. Zum 01.04.1937 erfolgte die Zusammenlegung. Hof Friedrichsruhe wird in die Gemeinde Dorf Friedrichsruhe eingegliedert.

Dorf Friedrichsruhe

Dorf Friedrichsruh(e)

In alten Akten kann man auch die Bezeichnung Neu Friedrichsruh(e) lesen

1866 stellte die Amts- und Baubehörde den Antrag, die Pachtung Hof Friedrichsruh zu verkleinern. Der Auftrag betraf eine Ausrichtung einer Dorfschaft. Vorgesehen waren hier:

4 Erbpachtstellen zu 20.000 Quadratruten

6 Büdner zu 3.000 Quadratruten

12 Häusler zu 85 Quadratruten

Schule zu 3.000 Quadratruten

Gemeindezwecke 3.000 Quadratruten

1867 wurde die Gemeinde in der Hoffeldmark von Friedrichsruh gegründet und zum Schulzen wurde der Erbpächter Wilhelm Erdmann gewählt.

01.07.1870 Dem Dorf wurden Ländereien von 9.901 Quadratruten mit Zubehör per Grundbrief durch das Domanialamt Crivitz verliehen. Ausgeschlossen blieb aber das Jagdrecht.Die Schulzenstelle musste jedes Jahr neu vergeben werden.

Am 31.5. 1870 wurde der Mühlenpächter Westphal als Schulze eingesetzt, gleichzeitig wurde eine Gemeinde-Ordnung eingeführt.

Ab dem 12.05.1873 wurde der Büdner Johann Grützmacher als Schulze eingesetzt.

Johann und Christina Grützmacher

1875 Die Namen von Häusler Janitz, Ferm, Holtz, Zündel, Weier und Mickow sowie die Einlieger Niemann, Schult, Bartels, Borchert und Rohrdantz sind bekannt.

10.01.1877 Genehmigung für den Bau einer Häuslerei für den Landbriefträger Christoph Koch, angestellt in der Postagentur Severin

16.09.1880 Antrag des Arbeitsmannes Johann Niemann zum Bau einer Häuslerei

06.11.1880 Der Antrag wurde genehmigt, er bekam neben der Parzelle VI eine Fläche von 85 Land Ruten zu einem Preis von 330 Reichsmark, Häuslerei Nr. 7 Niemann

17.02.1881 Antrag zum Bau der Häuslerei Nr. 8 für den Einlieger Möller

30.03.1882 Die Namen von Häusler Koch, Marquardt und Niemann sowie von Einlieger Zeidel waren zu finden.

12.02.1884 Schulze Grützmacher verkaufte seine Büdnerstelle und zog nach Goldenbow. Schulze wurde der Erbpächter Wilhelm Thiessen.

04.02.1885 Antrag auf erneute Anstellung des Wilhelm Thiessen als Dorfschulze

18.02.1885 Einsetzung des Wilhelm Thiessen als Dorfschulze

28.09.1885 Einlieger Heinrich Knaack möchte eine Parzelle kaufen und eine Häuslerei errichten.

05.10.1885 Der Antrag wurde bewilligt, Häuslerei Nr. 9 neben Nr. 8

25.10.1888 Antrag von den Einliegern Borchert und Rohrdantz zum Erwerb von Land und den Bau von Häuslereien

15.10 1888 Die Genehmigung wurde erteilt, Häuslerei Nr. 10 und 11

31.07.1891 Die Namen von Häusler Johann Marquardt, Lembke aus Zieslübbe, Paschen, Häusler und Tischler Pölkow sowie dem Büdner Frank sind zu finden.

Am 05.11. des vorherigen Jahres hat der Häusler Johann Paschen aus dem Dorf Friedrichsruhe vorgetragen, dass der Häusler Johann Marquardt aus Dorf Friedrichsruh zusammen mit dem Tischler Pelkow daselbst und dem Häusler Lembke aus Zieslübbe die Erbpachthufe Nummer 4 zu Dorf Friedrichsruh gekauft haben.

19.10.1893 Häusler Ernst Janitz ist kurz vor Weihnachten 1890 verstorben, dessen Frau am 14.01.1893. Seit 1884 wohnt der Schwiegersohn Häusler Heinrich Piel (34 Jahre alt) bei den Schwiegereltern. Nach dem Tode der Häusler-Eheleuten Janitz wurde vom Gemeindevorstand dem Heinrich Piel die Nutzung übertragen. Es gab Streitigkeiten über die Nachfrage der Häuslerei Janitz zwischen Heinrich Piel und Einlieger Knaack. Knaack hat Einspruch gegen die Entscheidung des Gemeindevorstandes beim zuständigen Ministerium in Schwerin gestellt.

05.12.1893 Die wegen Umzugs des Landbriefträgers Koch freigewordene Competenz hat der Einlieger Carl Niemann diese übernommen.

02.10.1899 Das Schulzenamt wurde dem Erbpächter Johann Westphal (Hufe Nr. 1) auf ein Jahr vergeben. Der Schulze Wilhelm Thießen wurde auf seinen Wunsch aus gesundheitlichen Gründen entlassen.

16.10.1899 erwähnt ist der Büdner Nr. IV Engeland

27.11.1899 Veränderung der Schreibweise von Friedrichsruh in Friedrichsruhe. Offizielle Bekanntmachung im Mecklenburgischen Staatskalender von 1901.

12.09.1900 Zum Schulzen der Gemeinde Friedrichsruhe Dorf, Domanialamt Crivitz, wird der Erbpächter Johannes Westphal auf der Hufe Nr. II bestellt. 28.02.1908 In dem Steuerfuß der Gemeinde Dorf Friedrichsruhe, Domanialamt Crivitz, wurde unterzeichnet mit Westphal, Muchow, Thiessen, Kruse und Röpke.

13.10.1908 Der Schulze Westphal zu Dorf Friedrichsruhe ist im August des Jahres gestorben. Die Bestellung des Büdners und Rademachers Carl Engeland zum neuen Schulzen erfolgte mit Vorschlag vom 30.09.1908. Er leistete den Amtseid am 20.11.1908.

09.01.1913 Büdner, Lehrer und Unterförster Kruse Schriftwechsel bezüglich zusätzlicher Beiträge zur Gemeinde und Armenkasse

22.02.1913 Es wird angewiesen, dass der Büdners Nr. IV Carl Engeland zu Dorf Friedrichsruhe als Schulze zu beauftragen ist.

05.05.1919 Häusler Wieser im Dorf Nr. 10

17.02.1920 Beschwerde von Häusler Rambow

15.10.1920 Es werden die Häusler Dunker, Wieser sowie Häusler und Schuhmacher W. Wiesner genannt.

12.02.1921 Im Gemeindevorstand sind die Namen Engeland, Muchow und Piel zu lesen.

04.08.1921 Einführung der Hundesteuer

14.10.1933 Der Büdner Wilhelm Beckendorf kaufte Land in Friedrichsruhe.

1935 Die Dorfstraße, die bisher nur ein Sandweg war, wurde gepflastert.

1935-1937 Schriftverkehr über die Zusammenlegung von Gemeinden gleichen Namens. Auf Vorschlag des Mecklenburgischen Landrats des Kreises Parchim und Erlass des Reichsstatthalters und Gauleiters für Mecklenburg und Lübeck, Friedrich Hildebrandt sollen Hof Friedrichsruhe und Dorf Frirdrichsruhe zusammengelegt werden. Es gab Streitigkeiten über den Zusammenschluss. Ein Schreiben von 21.09.1936 über die Verhandlung der Frage über die Zusammenlegung von Hof und Dorf Friedrichsruhe liegt vor. Unterschrieben für Hof Friedrichsruhe wurde dieses Schreiben von: Meyer, Bürgermeister; Wunderow, 1. Beigeordneter; Otto Lau, Dobbertin und Karlowa; Gemeinderäte. Für Dorf Friedrichsruhe: Niemann, Bürgermeister; Möller, 1. Beigeordneter; Beckendorf, 2. Beigeordneter und Ortsbauernführer; Köhn, Kröger, Wunderow, Bossow, Gemeinderäte; Bartels, Ortsgruppenleiter.

Zum 01.04.1937 erfolgte die Zusammenlegung. Hof Friedrichsruhe wird in die Gemeinde Dorf Friedrichsruhe eingegliedert.

Drittes Reich (1933-1945)

SBZ und DDR (1945-1990)

Die heutige Zeit

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:

z.B.

Herkunft und erste Erwähnung von ...

Der Bahnhof Friedrichsruhe an der Bahnstrecke Schwerin-Crivitz-Parchim

Schule in Friedrichsruh(e)

Bis 1793 Unterrichtete Lehrer Renner

1793/94 Unterrichtete Lehrer Mügge

1795 Zur Wiederbesetzung der freigewordenen Schulmeisterstelle,

haben wir den Schneider Wilhelm Reinke, Sohn des derzeitigen Küsters aus Klinken, nach gehöriger Prüfung und befundener Geschicklichkeit ihm die freie Stelle anzuweisen.

1802 Bitte des Reinke an die Herzogliche Kammer um zusätzliches Heu für den Winter.

Die zur Schulstelle gehörende Wiese soll 2 Fuder Heu im Jahr Ertrag bringen. Diese ist aber so bemoost und werde immer schlechter, so dass ich jährlich nur ein Fuder Ertrag habe und es mir unmöglich ist mein Vieh damit zu überwintern. In diesen teuren Zeiten und bei einer stets kranken Ehefrau muss ich Brotroggen zukaufen und mir ist es unmöglich noch ein Fuder Heu dazu anzuschaffen. Ich bitte gnädigst mir dieses Jahr Heu vom Stalle Friedrichsmoor nebst freier Fuhr daher zu bewilligen.

Schreiben der Herzoglichen Kammer an Reinke.

Der Schulhalter Reinke besitzt eine Wiese von 200 Ruthen, welche ihm wie von Beamten in Crivitz berichtet wurde, sein Bedarf an Heu in der Regel liefern wird und er sich wie sein Vorgänger im Dienst damit begnügen muss. Aus diesen Grund und weil ohnehin aus der Lewitz kein Heu zu entbehren steht, ist von der Herzoglichen Kammer abschlägig entschieden worden.

1804 ein Ähnliches Schreiben wie das von 1802 mit einen abschlägigen Bescheid.

1808 Von seiner Herzoglichen Durchlaucht und der höchst der selben Kammerkollegiums erhielt ich die gnädigste Nachricht, das ich in diesem Jahr die beantragte Wiese und Acker erhalten solle. Die Beamten in Crivitz haben mir auch eine Wiese angewiesen, die aber nicht die verordneten Ruthenzahl enthält. Auf den durchführenden Fuhrweg ist nicht Rücksicht genommen worden, an die Anweisung von Acker ist jedoch auch nicht gedacht worden. Ich bitte der Herzoglichen Durchlaucht gnädigst den Beamten in Crivitz zu befehlen mir eine Wiese mit der verordneten Fläche zu zuweisen.

Die Verlegung der Dorfschule von Friedrichsruh nach Goldenbow wurde beschlossen, wo der Schulhalter Reinke die meisten Schulkinder hat. Es ist das nötigste in dem Friedrichsruher Pachtkontrakt von Johannes 1808 bis 1829 eingeleitet worden und wird bei der neuen Verpachtung von Goldenbow berücksichtigt.

Herzogliche Kammer

Auszüge von Amtlichen Schreiben des Großherzoglichen Ministeriums, des Amtes Crivitz und der Dorfschaft Friedrichsruhe 1868 bis 1890

Die Dorfschaft hat den Wunsch, dass die Errichtung der Schule bis zur Vollendung des Schulhauses verschoben wird, sondern schon zu Ostern des Jahres von einem unverheirateten Lehrer oder Assistenten verwaltet werden möge.Für den Fall,dass das Großherzogliche hohe Ministerium die Erfüllung des Wunsches erfüllen würde, kann die Dorfschaft von dem Schäfer Ferm zu Hof Barnin, der die neuerbaute wohnbare Häuslerei Nr. 2 zu Friedrichsruhe besitzt, könnte das Haus als Lokal für die Schule und Wohnung für den Lehrer unter Vorbehalt gemietet werden. Das Haus ist ungefähr in der Mitte des Dorfes gelegen und enthält hinreichende Räumlichkeiten.

Amt Crivitz den 8. Februar 1868

Nachdem die Eröffnung einer Schule im Dorfe Friedrichsruhe zu Ostern des Jahres von seinem Großherzöglichen hohen Ministerium genehmigt worden ist und für die Erteilung des Unterrichts der Assistent Walter aus Mirow in Friedrichsruhe eingetroffen ist, bitten wir das Großherzogliches hohes Ministerium die Zahlung der einen Hälfte des Gehaltes für den Assistenten mit 60 Rthlr. aus der Schulkasse bis auf weiteres zu genehmigen und des Mietbetrages sowie wegen Abgabe des Feuerungsdeputats die erforderlichen Verordnungen zu veranlassen.

Amt Crivitz, den 21. April 1868

Die neu angelegte Domanialortschaft Dorf Friedrichsrühe, welche bis jetzt 17 Schüler zählt, ist vorläufig in einem gemieteten Lokal untergebracht und von einem Assistenten verwaltet wird. Seit Michaelis ist es der Assistenten Hackbusch aus Röbel.

Parchim, den 18. Januar 1869

Der Gemeinde wird mit ausdrücklicher Genehmigung der Großherzoglichen Kammer, die für die Errichtung einer Familienschulstelle reservierten Schulländereien mit einem Gesamtflächeninhalt von 3185 Ruthen als Eigentum überwiesen.

Amt Crivitz, den 12. Juli 1870

Abschrift eines Briefes des Justiz Ministeriums an den Superintendenten Schmidt in Parchim, Schwerin den 23. September 1871

Wir wollen die Lehrerstelle an der Schule zu Friedrichsruhe Amt Crivitz dem Lehrer Ullrich aus Lichtenhagen bei Rostock zu Michaelis des Jahres verleihen und befehlen euch, demselben an die genannte Stelle, welche eine Einzelwohnung das für unverheiratete Lehrer bestimmte Feurungsdeputat und ein bares Gehalt von 120 Rthlr. Cour. gewährt, mit der Verpflichtung, den Kindern seiner Klasse auch während des Sommers, ausschließlich der gesetzlichen Ferien, täglich vier- bis fünfstündigen Unterricht zu erteilen, und sonst in unseren Namen anzuweisen. Dabei habt ihr ihm ausdrücklich zu eröffnen, dass er so lange, als er diese Stelle bekleidet, ohne Genehmigung unseres Ministeriums nicht berechtig ist, sich zu verheiraten.

Protokoll über die Verteilung der Schullasten zwischen den Gemeinden Friedrichsruh und Goldenbow mit Rücksicht auf die wahrscheinlich bevorstehende Aufhebung dieser Schulgemeinschaft im Laufe des Jahres.In Betreff zur Aufhebung der Schulgemeinschaft kam es zur Vereinigung von Hof und Dorf Friedrichsruh zu einer Schulgemeinschaft. Alle beteiligten waren sich darüber einig, das diese Vereinigung wünschenswert sei, da die Goldenbower Schule überfüllt ist und der Lehrer der selben schon hoch betagt ist.

Amt Crivitz 4. Juni 1872

Nach einem Schreiben des hohen Ministeriums vom 12. Juli des Jahres ist der Neubau eines Schulhauses in Dorf Friedrichsruh und dessen Vollendung bis spätestens zu Michaelis 1874 angeordnet worden sei.

Crivitz den 17. Dezember 1872

1874 Heinrich Wildhagen wird an die Dorfschule Friedrichsruh versetzt

Nach der Gründung der Familienschulstelle zu Friedrichsruh Amt Crivitz ist zu Michaelis des Jahres eine Industrieschule eingerichtet worden. Das Kammer und Forst Kollegium wird ersucht wegen der Abgabe des Feuerungsdeputats und Zahlung des Zuschusses zum Gehalt des Lehrers das nötigste aus der Amtskasse zu verfügen.

Schwerin den 12. November 1874

Nach dem die Schulstelle zu Dorf Friedrichsruh zu Michaelis des Jahres neu besetzt worden ist besteht die Notwendigkeit einer neuen Industrielehrerin. Der Versetzte Schullehrer Sporns ist noch unverheiratet, derselbe hat eine unverehelichte Schwester Sophie Sporns, die ihm die Wirtschaft führt. Ihre Qualifikation zur Erteilung des Industrieunterrichts ist mit einem Attest ausgewiesen. Auf Empfehlung des Pastors Greve zu Frauenmark hat die selbe seit Beginn der Winterschule den Unterricht bereits erteilt. Eine Anstellung derselben wird unter dem allgemeinen Vorbehalt gegenseitiger halbjähriger Kündigung gewährt bis der Schullehrer Sporns eine Ehefrau, welche zur Erteilung des Unterrichts Qualifiziert ist, besitzen wird.

Amt Crivitz, 19. Dezember 1882

Nachdem die im Jahre 1887 als Industrielehrerin an der Schule zu Dorf Friedrichsruh angestellte Lehrerfrau Sporns geb. Hahn, daselbst kürzlich gestorben ist, wird die Neubesetzung dieser Stelle erforderlich. Als geeignete Person zur Erteilung des Industrieschulunterrichts befähigte Persönlichkeit ist unter Zustimmung des Lehrers Sporns die Ehefrau des Büdners Reinhold, Ida geb. Vick. Dieselbe hat bereits früher den Industrieschulunterricht zur Zufriedenheit an der Friedrichsruher Schule verwaltet und hat sich gegenüber dem Pastor Greve zur einstweiligen Verwaltung des Amtes bereit erklärt. Ehrerbietigst erbitten wir die Hohe Genehmigung zur Anstellung der Büdnerfrau Reinhold.

Crivitz den 2. April 1889, Großherzogliche Beamte

Der Lehrer Sporns zu Friedrichsruh hat sich bereits jetzt wiederverheiratet und wir sind daher in der Lage, die Stelle der zu Ostern des Jahres als Industrielehrerin daselbst vorbehältlich jederzeitiger Aufhebung dieses Verhältnisses angestellten Büdnerfrau Reinhold geb. Ida Vick zur definitiven. Die Besetzung dieser Stelle der Ehefrau des Sporns, Caroline geb. Pierstorf ehrerbietigst in Vorschlag zu bringen. Dieselbe ist zur Übernahme dieses Amtes bereit und nachweislich bestandenen Prüfungszeugnisses zur Verwaltung desselben befähigt. Im Einverständnisse mit dem Geistlichen, Herrn Pastor Greve zu Frauenmark bitten wir ehrerbietigst die Anstellung der Sporns als Industrielehrerin an der Schule zu Friedrichsruh zu genehmigen.

Crivitz den 27. Juni 1889, Großherzogliche Beamte

In Betreff des Halbtagsunterrichts an der Schule zu Friedrichsruh überreichen wir anliegend ehrerbietigst den vom Geistlichen; Pastor Greve zu Frauenmark aufgestellten Stundenplan, nach welchem der Unterricht während des laufenden Sommerhalbjahres erteilt wird. Die Stundenzahl beträgt 32.

Crivitz den 17. Juli 1889, Großherzogliche Beamte

Dorfversammlung über den Bau des Windfanges an der Schule zu Friedrichsruh abgehalten im Schulzenhause am 24. März. Es ist beschlossen, den besagten Anbau nicht auf der Nordseite, sondern auf der Südseite des Schulhauses zu machen. Den die Versammlung zu diesem Entschlusse bestimmte Grund ist der engbemessene Raum des Hofplatzes, dieser wird in Folge des landwirtschaftlichen Betriebes sehr oft mit Bauwagen befahren und bei der Abnahme den zu dem Windfange erforderlichen 2 Meter würde dieses nicht nur erschwert, sondern fast unmöglich werden.

Friedrichsruh den 24. März 1890

Durch ein hohes Schreiben vom 12.November 1889 ist die Fortführung des Halbtags Unterrichts in der Schule zu Friedrichsruh zunächst bis Ostern des Jahres genehmigt worden. Die Zahl der Schüler betrug 65. Bei einer so großen Schülerzahl, welche in dem engen Raum des bisherigen Schullokales kaum unterzubringen ist. Der Lehrers Sporn ist bestärkt und der Überzeugung, dass die Einführung des Halbtagsunterrichts eine im Interesse des Unterrichts und der Gesundheit der Schüler gebotene Maßregel war. Während dieser Ferien werden die baulichen Veränderungen, welche zum Zweck der Vergrößerung der Schulstube durchgeführt werden sollen, beendet. Die durch den Bau gewonnene Erweiterung des Schulraumes wird dann gestatten, an Stelle des Halbtagsunterrichts den ordentlichen Schulunterricht wieder aufzunehmen.

Crivitz den 1. Juli 1890, Großherzogliche Beamte


Lehrer Johann Friedrich Christian Kruse

geb. 10. Februar 1866 in Mirow, Amt Schwerin (Vater Johann Friedrich Christian Kruse, Büdner in Mirow), Lehrerseminar in Neukloster 1887-1888, Lehrer in Dorf Friedrichsruhe seit Oktober 1895 (laut Volkszählungsliste auch noch im Oktober 1919), 25. Oktober 1895 Heirat mit Louise Maria Emma Nevermann, geb. 21. Juni 1869 in Schwerin, in der Schloßkirche in Schwerin, 21. August 1896 Geburt des Sohnes Hans Martin Karl Wilhelm Kruse in Dorf Friedrichsruhe

Klassenfoto der Dorfschule Friedrichsruhe um 1933/34

Alle Namen nach Erinnerungen von Heinrich Kröger † : Lehrer Hans Köhn

v.l. oben: Regina Kludt , Liebeth Dunker , Lehmkühler , Johanna Häfner , Paula Schult , Lucy Brandt , Hilde Brinkmann , Else Niemann , Paula Meyer , Else Schütt , Elfiede Genkel , Ursula Schult , Lisa Kröger

v.l. mitte: Emil Schut , Gerd Westphal , Franz Klatt , Stapmehl , Gerhard Tank , Otto Lau , Werner Schütt

v.l. unten: Willi Möller , Heinrich Kröger , Johannes Wedel , Fritz Tank , Paul Niemann

Zeugnis von Heinrich Kröger † aus seiner Schulzeit 1929 bis 1937

1929 - 1931 Lehrer Kruse , 1932 - 1937 Lehrer Hans Köhn

Post und Postgeschichte

Quelle: Auszug aus dem Buch von Puskeiler-Wickbold, Dorfpostämter und Postagenturen im Bereich der Ober/Reichs-Postdirektion Schwerin, Postgeschichte 1868-1945, Band 1 Schwerin D-H, Seite 141-145, Eigenverlag 2016

Sport und Vereine

Radfahrerverein Frohsinn Friedrichsruhe

Verein Frohsinn ist der Radfahrerverein von Friedrichsruhe


Gründungsdatum des Vereins ist der 20 März 1905 ( Norddeutsche Post Nr. 68 vom 22. März 1905 ). In der Parchimer Zeitung vom 22.1. 1931 ist zu lesen: Am Sonntag den 11. Januar hielt der Club Frohsinn seine Generalversammlung ab. Der Kassierer wurde entlastet. Der erste Vorsitzende Richard Niemann wurde durch zuruf wiedergewählt, der Kassierer und der Schriftführer H. Bringmann und Wilhelm Ferme schieden als Vorstandsmitglieder aus.Der Vorsitzende dankte beiden für treue Mitarbeit, gleichzeitig wurde W. Ferme, welcher dem Club Frohsinn schon 26 Jahre als Schriftführer angehörte, zum Ehrenmitglied ernannt. Für den stellv. Vorsitzenden H. Gielow der auch ausschied, wählte man Fritz Dunker. Als Schriftführer wurde Ernst Lohse und als Kassierer Karl Möller gewählt.

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Der Männer-Turn-Verein Friedrichsruhe von 1927


Von diesem Verein ist wenig bekannt. Erhalten geblieben sind einige Fotos und eine Urkunde von 1936. Bild 1 und 2 Ein Tag auf der Insel Kaninchenwerder im Schweriner See mit der Fahne der Deutschen Turnerschaft bis 1936, Dachverband der bürgerlichen Turnvereine in Deutschland. Bild 3 und 4 Radtour durch die Lewitz, Hohe Brücke am Störkanal

Friedrichsruher Sportler Tragen das Olympische Feuer
Erinnerungsurkunde zum 2. Staffellauf zur Olympiade 1936


Am 3. August 1936 trugen u.a. Friedrichsruher Sportler das Olympische Feuer durch Mecklenburg. Bild der Sportler vor der Gaststätte Tank in Dorf Friedrichsruhe v.l. Franz Klatt, Karl Wollenzin, Gustav Gideon, Karl Bartels und Paul Niemann


Im Sommer 1936 fanden in Berlin die XI. Olympischen Spiele statt. Der Austragungsort war schon zu Zeiten der Weimarer Republik festgelegt worden. Obgleich weltweit gegen Nazi-Deutschland als Veranstalter protestiert wurde, blieb der Beschluss bestehen. Hitler versprach, dass ohne Einschränkungen auch Juden als Sportler teilnehmen könnten. Er wollte wohl mit organisierten Spielen das Ansehen Deutschlands in der Welt aufbessern.

Nach einer Idee des Olympia-Organisators Carl Diem fand erstmals ein Fackellauf statt. Am 20 Juli 1936 wurde das Olympische Feuer in Olympia entzündet. Als erster Läufer startet der Grieche Konstantin Kondyllis. Es ging durch sieben Länder: Griechenland, Bulgarien, Jugoslawien, Ungarn, Tschechoslowakei, Österreich bis weiter nach Deutschland. Für die 3187 Kilometer lange Strecke benötigen die Läufer 12 Tage und 11 Nächte. Die letzten Meter bis ins Berliner Olympiastadion absolvierte der Mittelstreckenläufer Fritz Schilgen. Das olympische Feuer wurde von Sportlern Kilometer für Kilometer weitergetragen.

Dieses Prozedere galt auch für die Segelwettbewerbe in Kiel. Die Fackelträger für diesen kleineren Lauf waren ortsansässige Sportler. Das damalige Regime nutzte das für ihre Propaganda aus, wie die Aktionen in Schwerin belegen. Aber die Teilnehmer sahen ihren Kilometer-Lauf als sportliche Aktion an und waren mit Recht stolz darauf.

Jürgen Senger

Olympisches Feuer in Mecklenburg 1936

Am 2. und 3. August 1936 fand der Fackel-Staffel-Lauf zur Eröffnung der Segelolympiade in Kiel statt. Der Start war in Berlin am 2. August um 16.35 Uhr. Die Strecke führte über Nauen, Kyritz und Pritzwalk zur Landesgrenze in Mecklenburg. Am nächsten Morgen um 6.38 Uhr übernahm der erste Läufer vom Männer-Turnverein Suckow am Ortsschild (Kilometerstein 18) die Flamme. Die Strecke verlief über Marnitz bis kurz vor Tessenow. Die nächsten vier Kilometer lief der Spornitzer Verein „Frisch auf“. 15 Läufern des Männerturnvereins Parchim trugen das Feuer über Slate bis Parchim. Kurz vor Slate, am Kilometerstein 6, es war 7.26 Uhr, übernahm der erste Parchimer das Feuer. Es ging durch die Putlitzer Chaussee weiter zur Kaserne in der Friedrich-Franz-Straße (Putlitzer Straße), wo man um 7.46 Uhr ankam. Auf der Strecke von der Kaserne zum Moltkeplatz begleitete Rittmeister von Bassewitz mit sechs Offizieren und Unteroffizieren des Kavallerieregiments Nr. 14 die Fackelträger. Auf dem Moltkeplatz fand eine Begrüßungszeremonie von Vertretern von Partei und Staat statt. Von dort aus ging es über die Wallallee zur Schweriner Chaussee. In Bergrade wurde das Feuer an vier Läufer des Parchimer Sportclubs übergeben, die es nach Severin brachten. Die Männer der Turnvereine Friedrichsruhe und Zölkow trugen es bis kurz vor Crivitz. Sie gaben es gegen 9.15 Uhr an den Turnverein Crivitz weiter.

Ungefähr einen Kilometer vor dem Waldschlösschen übernahm der Schweriner Polizei Sportverein das Feuer und brachte es bis Pinnow Ausbau. Nun schlossen sich die vier Läufer des Vereins für Leibesübungen Schwerin an. Sie liefen durch den Forst von Raben Steinfeld zur Fähre bis nach Mueß. Von hier brachte der Schweriner Fußball Club 03 die Fackel über Zippendorf, dem Püsserkrug bis zum Schlossgartenpavillon. Der älteste Schweriner Läufer war Dr. R. Faust. Auf der letzten Strecke vor dem Schloss lief der Militärsportverein.

Leutnant Volquardsen trug die Fackel - gefolgt von 100 Arbeitsmännern - über die Schlossbrücke. Ungefähr eine Stunde vor dem Eintreffen des Läufers drängten sich die Menschenmassen vor dem Schlosseingang, so dass die Polizei eingreifen musste, um Platz zu schaffen. Bald konnte niemand mehr auf den Schlosshof gelassen werden, da dort die Menschen schon dicht an dicht standen. Sogar aus den Fenstern des Schlossmuseums schauten sie heraus. Vor der Obotritentreppe wehte eine große Olympiafahne und es wurde ein Dreifuß mit einer Schale aufgestellt, die das Olympische Feuer aufnehmen sollte. Die Ehrenposten neben der Schale stellten Schweriner Sportler und auf der Treppe standen weißgekleidete Flaggenschwingerinnen. Sämtliche Schweriner Sportvereine waren in weißer Sportkleidung angetreten. Viele Ehrengäste von Partei und den Behörden der Wehrmacht und des Arbeitsdienstes erwarteten den Läufer. Ab 10 Uhr leitete das Musikcorps der Infanterie die Feierstunde ein. Eine halbe Stunde später kam Bewegung in die Menschenmassen. Eine Welle begeisterter Rufer eilten dem Läufer voraus, als dieser unter den Klängen der Olympiahymne um 10.35 Uhr in den Schlosshof einbog. Unter Jubel wurde das Feuer in der Schale entzündete. Es dauerte noch eine geraume Zeit, bis sich der stellvertretende Gauleiter von Koerber Gehör verschaffen konnte, um seine Ansprache zu halten.

Nach der Feierstunde mit den Nationalhymnen übernahm der Leutnant Volquardzen vom Ortsgruppenführer Seiler die Fackel und verließ durch das Spalier der grüßenden Menge den Schlosshof. Fahnenschwingend begleitete eine Gruppe von Läufern des Militärsportvereins den Läufer über den Alten Garten der Schloßstraße zur Kaiser-Wilhelm-Straße (Mecklenburgstraße). Am Postamt übernahm der Postsportverein das Feuer und brachten es bis zum Hindenburgplatz (Grunthalplatz). Am Bahnhof stellte der Reichsbahn-Turn und Sportverein den Läufer, durch die Friedrich-Franz-Straße (Lübecker Straße) bis Lankow trug der Männerturnverein die Fackel. Hinter Lankow folgten noch drei Läufer des Postsportvereins, ein weiterer Läufer des Männerturnvereins, zwei Läufer des Reichsbahn-Turn und Sportvereins und noch 13 Läufer des Militärsportvereins bis kurz vor Gadebusch. Ab hier lief der Männerturnverein Gadebusch die Staffel. Weiter ging es mit Läufern aus Rehna, Grevesmühlen und Dassow nach Schönberg. Hinter Selmsdorf übernahm um 14.44 Uhr der erste Lübecker Läufer das Feuer. In Lübeck war eine weitere Feierstunde vorgesehen. Die Schlussstrecke führte über Bad Schwartau, Eutin und Plön. In Kiel wurde das Olympische Feuer zu Beginn der Eröffnungsfeierlichkeiten auf der alten Hanse-Kogge entzündet, die kurz vor dem Olympiaheim festgemacht hatte.

Quellen: Mecklenburgische Zeitung Schwerin, 3.August 1936, Niederdeutscher Beobachter, 1. Beilage der Landeszeitung vom 30. Juli 1936, Ludwigsluster Tageblatt 31.Juli 1936, Landeszeitung Neustrelitzer Zeitung, Gadebusch-Rehnaer Zeitung 1. August 1936, Gerd Behrens: Parchim – Stadtgeschichte in Daten. Teil 2: 1901–1945, Schriftenreihe des Museums der Stadt Parchim, Heft 20, 2004, Edda Schulz: Allerlei Geschichte, Slate, Heft 14, 2014

Veröffentlicht: 2019 im Pütt Heft des Parchimer Heimatbundes und in der SVZ vom 14. Oktober 2022

Opfer von Krieg und Gewalt aus ...

Napoleonische Zeit

Opfer in französischen Diensten: Französische Flotte, Rußlandfeldzug u.a.

Befreiungskriege

Deutsch/ Französischer Krieg 1870/71

Erster Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg

Nachkriegszeit (z.B. Lager Fünfeichen)

To de Xyz-er Geschicht up platt (Läuschen un Rimels in uns tweit Amtssprak)

Mecklenburg-Vorpommern ist wohl das einzige Bundesland, das bereits in seiner Verfassung der plattdeuschen Sprache einen besonderen Schutz und besondere Pflege angedeihen läst. Daß es sogar offizielle Amtssprache ist, kann man nicht nur in der plattdeutschen Version der * Verfassung von Mecklenburg-Vorpommen nachlesen, sondern in einer Vielzahl von Orten und Regionen hören und lesen. Plattdeutsches aus den Regionen sollte auch im volkskundlichen Kapitel der Orte festgehalten und bewahrt werden.
Anregung
Im Richard Wossidlo-Archiv kann fast jeder mecklenburgische Ortschronist etwas zur niederdeutschen Volkskunde seines Ortes finden.

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Musterdorf

Die Flurnamen und Friedrichsruhe Hof und Dorf

Die Flurnamen von Friedrichsruhe Hof




Die Flurnamen von Friedrichsruhe Hof bearbeitet von Burghard Keuthe

erarbeitet: 26.07.2017



1 Tannen 21 Wullewagen 41 Auf dem Rähden
2 Goldenbower Bauernweiden 22 Haut 42 Der Hühn Stein
3 Goldenbower Bauernwiesen 23 Krempe 43 Müllerwiese
4 Trift 24 In ruschen Koppel 44 Mülleracker, Mühlacker
5 Tannensoll 25 In Bergens Koppel 45 Bei dem Hühn Stein
6 Der Schmiedeacker 26 Das runde Soll 46 Frauenmarker Scheide
7 Buerlandsche Koppel 27 Hoff Wiese 47 Die Hühn Stein Koppel
8 Tannensollkoppel, Jerkoppel 28 Jungfernwiese 48 Die Brüggenfelds Koppel
9 Reitsoll 29 Unter-, Mittel- und Oberteich 49 Lange Felln
10 Koppel, Hofländereien 30 Achtern Garn 50 Binnenschläge I-VII
11 Die Fleder Breite 31 Im Häwen Dämm 51 Schapstallbarg
12 Mühlbach 32 Schönberger Scheide 52 Backofenkoppel
13 In die Achter Wisch 33 Schweinekoppel 53 Steendamm
14 Feldbahn 34 Herzogslinn 54 Borchgraben
15 Die Capellen Stelle 35 Roenschkoppel 55 Steinbrugge
16 Achterbrauk 36 Dreangel 56 Sebberiner Drift
17 Weitzenkoppel 37 Lütt Mühlen Kamp 57 Wedigenhorst, Lage unbekannt
18 Kirchweg nach Frauenmark 38 Müller Acker 58 Mummelkengraven, Lage unbekannt
19 Wulhagen Wiese 39 Die Mühle, Gömtower Mühle 59 Borchwall
20 Wulhagen Koppel 40 Möllesoll


Die Flurnamen von Hof Friedrichsruhe und deren Bedeutung

Datei:Friedrichsruhe FlurnamenBeschreibung.pdf