Die Sage von Jäger Brandts Kreuz in der Rostocker Heide

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Die Sage von Jäger Brandts Kreuz in der Rostocker Heide
In Markgrafenheide, zwischen Warnemünde und Hinrichshagen wohnte vor mereren Jahrhunderten der Jäer Brandt.
Der war ein gar wilder Geselle, gefüchtet von allen Tieren des Waldes. Nur ein gewaltiger Keiler machte sch wenig aus dem raffgierigen Grünrock. Das ärgerte diesen nicht wenig und er versuchte es nun alle Tage, dem Keiler das Lebenslicht auszublasen.Vergebens! Es war, als ob alle Kugeln Brandts von dem dicken Fell des schwarzen Borstentieres abprallten.
Wochenlang dachte der erboste Jäger nach, wie er es anfangen könne, dem Ebee an den Kragen zu kommen. zuletztt verfiel er auf den Gedanken, sich mit dem Teufel zu verbinden. Allein der Satan ließ sich auf nichts ein und war zu keinem Dienste erbötig. Wußte er doch ganz sicher, daß die Seele Bandts ihm ohnehin gehöre.
Da grübelte der Jäger weiter. An einem Grünen-Donnerstagmorgn schoß ihm einneuer Gedanke durch den Kopf. Hoch erfreut rief er aus: "Jetzt habe ich´s! Heute gehe ich nach Röershagen zum Abendmahle, bringe die Oblate mit, lade sie in meine Büchse und erschieße dann meinen Todfeind!"
Gedacht, gesagt, getan! Er rüstete sich zum Gottesdienste und vergaß nicht, seine Flinte mitzunehmen. Ubterwegs erblicke er in der Ferne seinen alten Freund den Keiler, und schroe ihm zornig zu : "Wenn ih zurückkomme, schieße ich Dich, daß dir die Eingeweide aus dem Leiebe heraushängen, oder sonst schlägst dDu mich, daß es mir so ergeht."
Der eiler sagte nichts, sondern dachte nur: "Das wird sich finden."
Jäger Brandt kam zur Kirche. Er fühlte nichts von Reue über seine Sünde, nichts von Sündenschmerz. Nur zum Schein machte er ein reumütiges Gesicht. Seine Gedanken waren auf seinen Gegner dort hinten im Walde gerichtet.
Sobald das Abendmal ausgeteilt wurde, nahm der Frevler die Oblate heilich aus dem Munde und verbarg sie in seinem Ärmel. Er konnte das Ende des Gottesdienstes kaum erwarten. Ungeduldig rückte er auf seinem Platze