Das Zisterzienserkloster Doberan und seine Geschichte

Aus Ortschroniken
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Aus der Geschichte des Englischen Gartens in Bad Doberan

  • (von Dr. Helge Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
  • Die beiden Teiche stammen noch aus den Tagen der Mönche
  • Schon in der Klosterzeit dürfte das Gelände um das Münster herum eine parkähnliche Grünanlage gewesen sein, allerdings stärker bebaut als heute, wo nur noch das Beinhaus und die Ruine der „Wolfsscheune" von den einstigen Bauten übriggeblieben sind.
  • Rätselhaft bleibt ein Mauerrest nördlich des größeren Teiches, der zur Überraschung der Fachleute vor etwa 20 Jahren bei Baggerarbeiten zutage trat. Er lag nur kurze Zeit frei und ist jetzt wieder von Gras überwachsen.
  • Die beiden Teiche stammen ebenfalls noch aus den Tagen der Mönche. Sie mögen der Karpfenaufzucht gedient haben.
  • Eine weitere Erinnerung an die Klosterzeit ist der alte Mönchsfriedhof, der sich als flache Erhebung im Norden der Kirche westlich des Beinhauses abzeichnet.
  • Auf den ältesten Lageplänen des herzoglichen Amtes Doberan (um 1740) wird das Gelände als „Thiergarten" bezeichnet. Nähere Angaben über die Art der Nutzung fehlen bis jetzt. Allerdings ist schon 1702 in einer Instruktion von Eichelpflanzungen im Tiergarten (zur Schweinemast?) die Rede.
  • Im Herbst 1795 wurde die Anlage von Ludwigsluster Gärtnern zu einem Park im naturnahen englischen Stil umgestaltet.
  • Damals wurde auch der Friedhof an der Klostermauer, der heutige Alte Friedhof, angelegt, der etwa bis 1840 genutzt wurde.
  • Zur Erheiterung der Badegäste wurden die Teiche „mit kleinen Fahrzeugen versehen und diese des Sonntags schon öfter, wie die benachbarten Gänge illuminiert, wozu immer Benachbarte, besonders Rostocker „herbeiströmten."
  • Ende 1804 (nicht 1805, wie auf dem Stein zu lesen ist) fand man bei Ausgrabungsarbeiten einen Teil des Klosterschatzes, allerdings nicht am „Kreuzgang", sondern auf dem heutigen Parkplatz. Die Gold- und Silbermünzen dürften in die herzoglichen Sammlungen gelangt sein.
  • Einen Höhepunkt für den Englischen Garten brachte das Jahr 1819, als von einer Wiese Madame Reichard zu ihrer Ballonfahrt aufstieg.
  • Schon Ende der dreißiger Jahre wurde der Park mehr und mehr von den Kurgästen und auch von den Behörden vernachlässigt. Die Lustbarkeiten fanden meist auf dem Kamp statt.
  • Das Denkmal für den legendären Schwan, der 1186 durch sein „dobre-dobre" den guten Ort angezeigt hatte, wurde 1855 erstmals erwähnt.
  • In den 50-er Jahren unseres Jahrhunderts erhielt die Anlage den Namen „Johann-Sebastian-Bach-Garten", obgleich Bach keinerlei Beziehung zu Doberan hatte. Der Name wurde allgemein zu "Bach-Garten" verkürzt und auf den (leider oft übelriechenden) Bach bezogen. Der aber trägt seit altersher den Namen „Doberbach“ und bewahrt damit die Erinnerung an die slawische Vorzeit Doberans.

Wirtschaftsgebäude: Finanzierung nicht gesichert (Fördermittelzusage in Höhe von 5 Millionen Euro liegt im Bad Doberaner Rathaus noch nicht vor) Ostseezeitung, Anja Levien

  • Bad Doberan. Die Sanierung des Wirtschaftsgebäudes im Kloster Bad Doberan ist derzeit nicht gesichert. 7 Millionen Euro soll die Revitalisierung des denkmalgeschützten Gebäudes kosten. Der Bund möchte das Projekt mit fünf Millionen Euro fördern.
  • Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte im Juni 2018 grünes Licht gegeben. Doch laut Bürgermeister Jochen Arenz liegt im Rathaus kein Förderbescheid vor. Und: Auch mit den Eigenmitteln der Stadt in Höhe von 2,5 Millionen Euro, die im Haushalt eingestellt sind, gibt es Probleme. „Sie sind nicht werthaltig", sagt Jochen Arenz. Heißt laut Rathauschef, dass mit dem Geld — das aus dem Gewinn durch den Verkauf der Ostseewohnparkgrundstücke an die Stadt gehen sollte — noch Rechnungen bezahlt werden müssen. „Es stehen noch Forderungen aus. "
  • Mit dem Fördermittelgeber sei die Stadt im Gespräch. Ob die Eigenmittel im Haushalt zur Verfügung stehen, wird sich noch zeigen, Immerhin plant die Stadt auch den Bau zweier neuer notwendiger Schulgebäude.
  • Das Wirtschaftsgebäude soll in zwei Bauabschnitten saniert werden. Im ersten— 7,5 Millionen teuren Abschnitt — wird der Bestand gesichert, das Gebäude geschlossen. Heißt, es werden Fenster und Türen eingebaut, ein komplettes Dach drauf gesetzt. Derzeit ist ein Teil des Gebäudes eine Ruine ohne Dach.
  • Die Stadt habe bereits eine sechsstellige Summe für Planungen, Gutachten und vorbereitende Maßnahmen ausgegeben, informiert Jörn Rachowe, Sachgebietsleiter Hochbau im Amt für Stadtentwicklung und Umwelt, auf den Klostertagen der obereTeil des Anbaus nicht gehalten werden, informiert Jörn Rachowe. Er werde abgetragen. Der untere Teil, der im Mittelalter erbaut wurde, bleibe erhalten, ergänzt Sabine Krahn-Schulz vom Verein der Freunde und Förderer des Klosters Bad Doberan.
  • Im März 2022 soll es dann mit der Revitalisierung des Gebäudes losgehen. Zuerst sei der Mühlenbereich dran, so Rachowe. Ab März 2023 sind dann die Arbeiten im ruinösen Teil, der im Erdgeschoss eine Veranstaltungshalle beinhalten soll, begonnen.Im Juni 2023 starten dann parallel die Arbeiten im südlichen Gebäudeteil. 2024 könnte der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein.
  • Für den zweiten Bauabschnitt, der dann das Haus für die künftige Nutzung gestaltet, fehlt es noch an einer Finanzierung. Stadt und Klosterverein wollen gerne Fördermittel über das Land erwerben. Ihre Nutzungsideen hätten sie Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) bereits vorgestellt.
  • So könnte im Wirtschaftsgebäude eine zentrale Anlaufstation für alle Klosterstätten in Mecklenburg Vorpommern werden. Grund: Bad Doberan liege an fünf europäischen Kulturrouten, davon sind drei Klosterwege, die durch Mecklenburg-Vorpommern führen, erläutert Günter Rein vom Kloster-verein. Zusammen mit der Gemeinschaft Klosterstätten Mecklenburg-Vorpommern habe man das Ziel, die Wege durch Mecklenburg sichtbar werden zu lassen. Einige Flyer sind dafür bereits schon erschienen. Drei hat der Klosterverein Bad Doberan herausgebracht, darunter die Route zum Kloster Dargun. Eine zentrale Station könnte Öffentlichkeitsarbeit leisten, Kontakte pflegen, Routen entwickeln und betreuen.
  • Geplant sind im Wirtschaftsgebäude bisher Räume für das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek, Gastronomie, Veranstaltungssaal, öffentliche Toiletten und ein Ausstellungsraum.