Das Zisterzienserkloster Doberan und seine Geschichte: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Aus der Geschichte des Englischen Gartens in Bad Doberan(OZ März 1991)'''
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'''Aus der Geschichte des Englischen Gartens in Bad Doberan'''
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* (von Dr. Helge Rehwaldt  - Ostsee-Zeitung, März 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
 
* Die beiden Teiche stammen noch aus den Tagen der Mönche  
 
* Die beiden Teiche stammen noch aus den Tagen der Mönche  
 
* Schon in der Klosterzeit dürfte das Gelände um das Münster herum eine parkähnliche Grünanlage gewesen sein, allerdings stärker bebaut als heute, wo nur noch das Beinhaus und die Ruine der „Wolfsscheune" von den einstigen Bauten übriggeblieben sind.
 
* Schon in der Klosterzeit dürfte das Gelände um das Münster herum eine parkähnliche Grünanlage gewesen sein, allerdings stärker bebaut als heute, wo nur noch das Beinhaus und die Ruine der „Wolfsscheune" von den einstigen Bauten übriggeblieben sind.
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* Schon Ende der dreißiger Jahre wurde der Park mehr und mehr von den Kurgästen und auch von den Behörden vernachlässigt. Die Lustbarkeiten fanden meist auf dem Kamp statt.
 
* Schon Ende der dreißiger Jahre wurde der Park mehr und mehr von den Kurgästen und auch von den Behörden vernachlässigt. Die Lustbarkeiten fanden meist auf dem Kamp statt.
 
* Das Denkmal für den legendären Schwan, der 1186 durch sein „dobre-dobre" den guten Ort angezeigt hatte, wurde 1855 erstmals erwähnt.
 
* Das Denkmal für den legendären Schwan, der 1186 durch sein „dobre-dobre" den guten Ort angezeigt hatte, wurde 1855 erstmals erwähnt.
* In den 50-er Jahren unseres Jahrhunderts erhielt die Anlage den Namen „Johann-Sebastian-Bach-Garten", obgleich Bach keinerlei Beziehung zu Doberan hatte. Der Name wurde allgemein zu "Bach-Garten" verkürzt und auf den (leider oft übelriechenden) Bach bezogen. Der aber trägt seit altersher den Namen „Doberbach“ und bewahrt damit die Erinnerung an die slawische Vorzeit Doberans(Dr. H. Rehwaldt)
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* In den 50-er Jahren unseres Jahrhunderts erhielt die Anlage den Namen „Johann-Sebastian-Bach-Garten", obgleich Bach keinerlei Beziehung zu Doberan hatte. Der Name wurde allgemein zu "Bach-Garten" verkürzt und auf den (leider oft übelriechenden) Bach bezogen. Der aber trägt seit altersher den Namen „Doberbach“ und bewahrt damit die Erinnerung an die slawische Vorzeit Doberans.
  
  

Version vom 24. Februar 2023, 16:06 Uhr

Aus der Geschichte des Englischen Gartens in Bad Doberan

  • (von Dr. Helge Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
  • Die beiden Teiche stammen noch aus den Tagen der Mönche
  • Schon in der Klosterzeit dürfte das Gelände um das Münster herum eine parkähnliche Grünanlage gewesen sein, allerdings stärker bebaut als heute, wo nur noch das Beinhaus und die Ruine der „Wolfsscheune" von den einstigen Bauten übriggeblieben sind.
  • Rätselhaft bleibt ein Mauerrest nördlich des größeren Teiches, der zur Überraschung der Fachleute vor etwa 20 Jahren bei Baggerarbeiten zutage trat. Er lag nur kurze Zeit frei und ist jetzt wieder von Gras überwachsen.
  • Die beiden Teiche stammen ebenfalls noch aus den Tagen der Mönche. Sie mögen der Karpfenaufzucht gedient haben.
  • Eine weitere Erinnerung an die Klosterzeit ist der alte Mönchsfriedhof, der sich als flache Erhebung im Norden der Kirche westlich des Beinhauses abzeichnet.
  • Auf den ältesten Lageplänen des herzoglichen Amtes Doberan (um 1740) wird das Gelände als „Thiergarten" bezeichnet. Nähere Angaben über die Art der Nutzung fehlen bis jetzt. Allerdings ist schon 1702 in einer Instruktion von Eichelpflanzungen im Tiergarten (zur Schweinemast?) die Rede.
  • Im Herbst 1795 wurde die Anlage von Ludwigsluster Gärtnern zu einem Park im naturnahen englischen Stil umgestaltet.
  • Damals wurde auch der Friedhof an der Klostermauer, der heutige Alte Friedhof, angelegt, der etwa bis 1840 genutzt wurde.
  • Zur Erheiterung der Badegäste wurden die Teiche „mit kleinen Fahrzeugen versehen und diese des Sonntags schon öfter, wie die benachbarten Gänge illuminiert, wozu immer Benachbarte, besonders Rostocker „herbeiströmten."
  • Ende 1804 (nicht 1805, wie auf dem Stein zu lesen ist) fand man bei Ausgrabungsarbeiten einen Teil des Klosterschatzes, allerdings nicht am „Kreuzgang", sondern auf dem heutigen Parkplatz. Die Gold- und Silbermünzen dürften in die herzoglichen Sammlungen gelangt sein.
  • Einen Höhepunkt für den Englischen Garten brachte das Jahr 1819, als von einer Wiese Madame Reichard zu ihrer Ballonfahrt aufstieg.
  • Schon Ende der dreißiger Jahre wurde der Park mehr und mehr von den Kurgästen und auch von den Behörden vernachlässigt. Die Lustbarkeiten fanden meist auf dem Kamp statt.
  • Das Denkmal für den legendären Schwan, der 1186 durch sein „dobre-dobre" den guten Ort angezeigt hatte, wurde 1855 erstmals erwähnt.
  • In den 50-er Jahren unseres Jahrhunderts erhielt die Anlage den Namen „Johann-Sebastian-Bach-Garten", obgleich Bach keinerlei Beziehung zu Doberan hatte. Der Name wurde allgemein zu "Bach-Garten" verkürzt und auf den (leider oft übelriechenden) Bach bezogen. Der aber trägt seit altersher den Namen „Doberbach“ und bewahrt damit die Erinnerung an die slawische Vorzeit Doberans.