Chronologie und Geschichte von Tessin fortlaufend

Aus Ortschroniken
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Tessin, Gnoiener Straße Grafik um 1914 von Georg Schütz

Die Stadt Tessin

chronologischer Abriss der Geschichte von Tessin

Als Quellenangaben werden zu den Hauptquellen in der Chronologie folgende Abkürzungen verwandt:

WeChr. = "Geschichte der Stadt Tessin" von Franz Wessel 1926

UM (dazu Heft Nr. und Jahreszahl)= "Unser Mecklenburg - Heimatblatt für Mecklenburg und Vorpommern" Ausgaben 1951 - 1983 gesamt 451 Ausgaben (mehr nicht erschienen)

WoS = Chronologie von Wolfgang Schulz 2001

HaWs = Heidearchiv Wilfried Steinmüller

Ur- und Frühgeschichte

1121 Erstmalige Erwähnung der slawischen Burg Tesyn. (Q.:WeChr.)

spätes Mittelalter (um 1200 bis 1517)

1209 - 1215 Errichtung der deutschen Burg auf dem Mühlenberg durch Borwin I.(WoS)

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

1810 Die jüdische Gemeinde in Tessin hat 36 Mitglieder. Die Stadt insgesamt hat 1032 Einwohner. (HaWs)

bis zur Reichseinigung (bis 1871)

1830 Die jüdische Gemeinde von Tessin hat 86 Mitglieder. Die Stadt insgesamt hat 2014 Einwohner. (HaWs)

Deutsches Reich bis 1918

Deutsches Reich bis 1945

1938, 9.November Im Zuge der "Reichspogromnacht" wird das Lebensmittelgeschäft der Familie Levy verwüstet. Familie Levy flieht nach Rostock.

1941/42 Bau eines neuen Wasserwerkes

SBZ und DDR bis 1990

1953 erster Nachkriegsneubau am Siedlungsweg (WoS)

1957/1958 Einrichtung einer Ambulanz (WoS)

1960 Errichtung eines Pflegeheims (WoS)

1965 Bau der Anne-Frank-Schule (WoS)

1970 Ein Großfeuer vernichtete am Pfingstsonntag das Haus Rostocker Str.4. vier Familien mußten evakuiert werden. Der Schaden wird mit 50 000 Mark angegeben. (Q.: UM 1970)

1973 Eine kleine Heimatstube wurde im Frühjahr eröffnet. Eine Arbeitsgruppe des Kulturbundes unter der Leitung von Studienrat Erich Witt sammelte und erforschte Materialien, Schriften, Stadtpläne und Gegenstände von der Steinzeit bis zur Gegenwart, die von der wechselvollen Geschichte der kleinen Recknitzstadt künden. So hatte die Stadt sogar einmal eigenes Geld geprägt. (Q.:UM 4/1975 und 12/1975)


Im Tessiner Neubaugebiet "Am Rosengarten" entstehen 263 Wohnungen. Über die Hälfte waren bereits im Sommer bezogen. (Q.: UM 4/1975)

1975 1. Oktober die Zuckerfabrik begann die Rübenkampagne. Mehr als 98 000 Tonnen Rüben kommen zur Verarbeitung, täglich etwa 1000 Tonnen. vor Beginn der Kampagne bauten Maurer und Schlosser des Betriebes eine mechanische Wurf-Feuerung für die letzten drei der insgesamt acht Kessel in dem schon recht "betagten" Werk. Bisher mußten die Kesselheizer in einer Schicht 8 - 10 Tonnen Kohle mit der Schaufel in die glühenden Schlünde werfen. (Q.: UM 4/1975)

1979 Tessin hat 4200 Einwohner (WoS)

die heutige Zeit

Orte und Marksteine in der Tessiner Stadtgeschichte:

Die Zuckerfabrik

Die Rübenbahn

Die Tessiner Wasserversorgung

Im Herbst des Jahres 1975 entdeckte man bei Bauarbeiten in der Gnoiener Straße damals rund 120 Jahre alte Reste einer Trinkwasseranlage. Dabei handelte es sich um "Pipen", damals gängige hölzerne Wasserleitungsrohre. Auch heute werden solche Relikte aus alter Zeit immer wieder bei Bauarbeiten zu Tage geförderet. Und eben diese rund 120 Jahre zuvor, auf dessen Alter man damals die Pfeifenleitungen taxierte weisen auf deren Entstehungszusammenhang hin. Im Jahre 1850 grassierte in Norddeutschland zum wiederholten Male eine Cholerawelle, die in jener Zeit allein in Tessin 76 Todesopfer forderte. Man wußte wohl, daß das Wasser der Hofbrunnen die Ausbreitung der Krankheit begünstigte. Viele Brunnen wurden zugeschüttet, das Wasser in öffentliche Brunnen geleitet. Die Landeskunde von Mecklenburg von Raabe im Jahre 1854 bereichtet in den Zeiten über Tessin, daß die Stadt unter anderem über eine Wasserleitung verfüge. Eine gesundheitsfördernde Einrichtung als Lehre aus der für die Stadt verheerende Opferzahl jener Cholera-Welle. Man wußte wohl, daß das Wasser der Hof- und Straßenbrunnen die Ausbreitung der Krankheit sehr begünstigte. Viele der Brunnen wurden zugeschüttet, wenn man deren flüssigen Inhalt für bedenklich hielt. Ab 1892 begann man schließlich eiserene Wasserrohre durch die ganze Stadt zu verlegen. Bis zu m Jahre 1942 befand sich das "Wasserwerk", eine einfache Pumpstation in der Nähe der damaligen Molkerei. Es konnte nur die Grundstücke der Innenstadt mit Trinkwasser versorgen, wenn das Anwesen im Ort tiefer lag als die Pumpstation selbst. Erst mit dem Bau eines modernen Wasserwerks, ebenfalls in der Nähe der alten Molkerei, konnte man schließlich für alle Bewohner von einer richtigen Wasserversorgung in Tessin sprechen. Durch den Bau des Behälters auf dem Prangenberg, im Volksmund "Wasserberg" genannt trug man dem Wachstum der Stadt Rechnung, vergrößerte Kapazität, Qualität und Kontinuität in der Wasserversorgung des Städtchens.

Die drei Tessiner Mühlen

Die Wolfsberger Mühle (Wassermühle)

Die Stadtmühle auf dem Mühlenberg (Holländermühle)

Die Recknitzmühle (Wassermühle)

Das Mühlenhaus

Am Marktplatz steht das Mühlen- oder Hexenhaus.
In der jüngeren Vergangenheit wurde es zeitweise als Heimatstube, Bibliothek, Hochzeitshaus und Stadtinformation genutzt. Seit 2017 ist es ohne Nutzung und der Öffentlichkeit verschlossen.
An der Südwand des 1742 gebauten Wohnhauses, hinter dem einst eine Windmühle stand, ist im Fachwerk eine Windmühle aus Ziegelsteinen mit ihren Flügeln in "Freudenstellung" zu sehen. Dieses Symbol soll Unheil abwenden, Hexen, Geister und anderen bösen Zauber vom Haus fernhalten. Durch den Zusammenhang Mahlen -> Mehl -> reiche Nahrung gelangte die Mühle zu dieser Symbolkraft. "Mühlen mahlen Gottes Korn", und wo Gott ist sind keine Geister, lautet noch heute die Begründung der Einheimischen für die Wirksamkeit dieses Zeichens.

Das Rathaus von Tessin

Die Tessiner Kirche

Die Schulen

Das Waisenhaus Luisenhöh

Krüge und Gaststätten

Bedeutende Persönlichkeiten aus Tessin

Noch einarbeiten
Julius Simon - Schiffsreeder/ Asienreisender
Paul Moenich (Physiker, Erfinder, Kunstmaler)
Fanny Bernhard (Künstlerin/ Malerin)