Bennin
Kenndaten des Orts | |
Name (heute) | Bennin |
Regionale Einordnung (heute) | |
Postleitzahl | 19260 |
Verwaltungsamt | |
Landkreis | |
Zahlen | |
Einwohner | |
Koordinaten | Breite: 53.4443099 / Länge: 10.8794741 |
Geschichte des Dorfes Bennin
bearbeitet von Dieter Greve Schwerin
Geographische Lage
- Koordinaten: Breite: 53.4496 Länge: 10.8865
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Kurzbeschreibung nach Quade
Bennin, Poststation, Dorf an der Schaale, 2 Meilen nordöstlich von Boizenburg, mit einer zur Pfarre von Granzin gehörigen Kapelle, Schule, 11 Erbpächtern (?), 10 Büdnern (?) (1 Krug, 1 Schmied, 1 Müller), 7 Häuslern, 1 Stationsjäger, 256 (357) Einw.
Bennin gehörte sonst zum Fürstenthum Ratzeburg, wurde aber 1820 gegen die Landesherrschaft bei der Krappmühle bei Neubrandenburg sowie gegen die diesseitigen so lange zum Amte Rehna gehörenden Antheile von Grieben und Lübseerhagen von Mecklenburg-Strelitz an Mecklenburg-Schwerin vertauscht. Das Dorf war früher eins der bekannten Tafelgüter des Bischofs von Ratzeburg; aus diesem Grunde gehörte es vormals zu Mecklenburg-Strelitz. Die (St. Dionysius) Kapelle, welche der Bischof Johannes von Parkentin 1503 bauen ließ, enthält unter den Glasmalereien noch einige Wappen von bekannten Domherren und einen bemerkenswerthen Altaraufsatz, der nach seiner eigenthümlichen Gothik in die Zeit von 1400 weisen dürfte.
Hinweis: Quades Text hat einige Ungenauigkeiten:
- Die Zahl der Erbpächter war 21, davon 12 Hufen und 9 Cossaten,
- Die Zahl der Büdner war 5.
- Der Stationsjäger und der Müller gehörten zu den Häuslern.
Darstellung der Benniner Geschichte
- 1. Die vor- und frühgeschichtliche Entwicklung
- 2. Das Mittelalter bis zum Jahre 1500. Bennin als Tafelgut des Bischofs von Ratzeburg
- 3. Die nachreformatorische Zeit bis 1648.
- 4. Entwicklung des Dorfes im 17. und 18. Jahrhundert. Bennin als Bestandteil des Fürstentums Ratzeburg
*4.1 Berichte aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg *4.2 Bauern, Cossaten und Handwerker in Bennin *4.3 Das Schulzenamt in Bennin *4.4 Die Schulverhältnisse in Bennin *4.5 Krüge, Hamdwerk und Gewerbe in Bennin
- 5. Das 19. Jahrhundert
*5.1. Bennin wechselt vom Fürstentum Ratzeburg in Mecklenburg-Strelitz in das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin *5.2. Regulierung der Feldmark Bennin und Vererbpachtung *5.3 Die weitere Besetzung des Schulzenamtes *5.4 Entwicklung der Benniner Schule *5.5 Das Armenwesen in Mecklenburg. Die Verhältnisse in Bennin *5.5.1 Situation im Domanialamt Boizenburg, speziell bezogen auf Bennin *5.5.2 Die Auswanderung als Ventil für die Armen
1. Die vor- und frühgeschichtliche Entwicklung
Der Name des Dorfes Bennin wird von den Slawisten Mühlner und Eichler von dem Personennamen Ben einer Kurzform von Benjamin abgeleitet. Dagegen wollen Kühnel und Trautmann ihn auf altslawisch ben- für töten beziehen.
- 235000 - 125000 v.u.Z. Saaleeiszeit. In deren letztem, dem Warthe-Stadium, entstehen die Grundmoränenplatten nordwestlich Boizenburg (Siedlung bis Rensdorf), sowie um Badekow-Granzin und um Vellahn-Wittenburg)
- 115000 - 8000 v.u.Z. Weichseleiszeit. In deren Frankfurter Stadium entsteht die südliche Endmoräne zwischen dem Schaalsee, dem Dümmer See und dem Schweriner See. Das abfließende Schmelzwasser hinterlässt die Sandergebiete der Griesen Gegend, aber auch entlang des Schaalelaufes, des Boizelaufes, um Kogel bis Valluhn und um Schwanheide.
- 10000 – 8000 v.u.Z. Arktische Jäger und Sammler des Spätpaläolihikums (Altsteinzeit)
- 6000 - 3000 v.u.Z. Jäger, Fischer und Sammler des Mesolithikums (mittlere Steinzeit)
- 3000 - 1800 v.u.Z. Ackerbauer und Viehzüchter des Neolithikums (Jungsteinzeit)
- 1800 - 600 v.u.Z. Bronzezeitliche Besiedlung
- 600 v.u.Z - 600 u.Z. Eisenzeitliche Besiedlung
- um 0 Langobarden siedeln in den Ämtern Boizenburg und Wittenburg, im Amt Boizenburg nachgewiesen durch Grabungen bei Wiebendorf 1973/74, im alten Amt Wittenburg u. a. bei Körchow und Hagenow.
- 6. Jhdt. Slawische Stämme besiedeln das durch die germanischen Stämme verlassene Land zwischen Oder und Elbe. Das ehemalige langobardische Land besiedeln die Polaben (Elbanwohner), ein Stamm der Stammesgruppe der Abodriten (Obotriten), die zwischen der Kieler Förde und der Warnow ansässig waren. Die Polaben siedeln von der Elbe bis an die Trave. Deren Zentrum und Heiligtum befindet sich bei Ratzeburg.
2. Das Mittelalter bis 1500. Bennin als Tafelgut des Bischofs von Ratzeburg
- 1142 Gründung der Grafschaft Ratzeburg im ehemaligen Polabenland. Mit der Grafschaft wird Heinrich von Badewide belehnt. Zu der Grafschaft Ratzeburg gehören u.a. die Länder Boizenburg und Wittenburg.
- 1154 Errichtung des Bistums Ratzeburg durch Heinrich den Löwen. Er setzt Evermod von Cambrai, den Probst des Prämonstratenserstifts Magdeburg als Bischof in Ratzeburg ein. Zu dem Bistum Ratzeburg gehören die polabischen Länder (Burgbezirke) Ratzeburg, Sadelbande (Lauenburg), Gadebusch, Schwerin (1160 getauscht mit dem Land Breesen um Klütz und Dassow), Wittenburg, Boizenburg, Jabel, Darzing (Amt Neuhaus), Waninke (Wehningen-Dömitz).
- 1158 Lüneburg: Heinrich der Löwe stattet das Bistum Ratzeburg aus. Dabei ist auch das Dorf Bennin genannt - „in Boyceneburg benin“, das als Tafelgut an den Bischof übergeht.
Diese Urkunde, die wahrscheinlich in verunechteter Form vorliegt, stellt die erste Erwähnung des Dorfes Bennin und des Landes Boizenburg dar. In diesem Jahr hat es zumindest bereits die Burg Boizenburg gegeben, die dem Burgbezirk/Land den Namen gegeben hat.
- 1171 Heinrich der Löwe befreit einige Dörfer im Bistum Ratzeburg, u. a. Bennin „in Boyceneburg benin“), von der Heerfolge, dem Markding und dem Burgwerk.
- 1180/81 Heinrich der Löwe gibt das Land Boizenburg an den Grafen Gunzelin von Schwerin. Die tatsächliche Übernahme kann jedoch erst 1227 erfolgen.
- 1194 Isfried, Bischof von Ratzeburg, bestimmt durch Schiedsrichter die ratzeburgischen Stiftsgüter, für den Bischof und das Dom-Capitel (Regestentext).
Dabei werden als Stiftsgüter im Land Wittenburg u.a. genannt: In parrochia Zarnethin (Zarrentin): Cultsin (Kölzin) der halbe Zehnte, Vilun (Valluhn) der halbe Zehnte, Scalisce (Schaliß) der halbe Zehnte. In parrochia Vilen (Vellahn): In eben diesem Dorf der dritte Teil, Bansin (Banzin) der dritte Teil, Domerace (Dammereez) der dritte Teil, Bralistorp (Brahlstorf) der dritte Teil, Paniz (wüst) der dritte Teil, Bolbruche (Bollbrügge, wüst) der dritte Teil. In parrochia Camin: in eben diesem Dorf der dritte Teil. Offenbar sind nur Stiftsgüter innerhalb der Grafschaft Ratzeburg betroffen, zu der die Länder Boizenburg und Sadelbande (Lauenburg) noch nicht gehört haben.
- 1203 Die Grafschaft Ratzeburg wird aufgelöst. Das Land Ratzeburg fällt an Holstein unter Albrecht von Orlamünde, einem dänischen Vasallen, das Land Gadebusch an Mecklenburg unter Heinrich Burwy von Mecklenburg-Ilow und das Land Wittenburg an die Grafschaft Schwerin unter Gunzelin II. Diesem bestätigt Waldemar auch den Besitz des Landes Boizenburg.
- 1214 Der deutsche König Friedrich II. (ab 1220 Kaiser) und der Papst erkennen die dänische Oberlehnsherrschaft zwischen Elbe und Ostsee an. Nachdem Waldemar die Grafen von Schwerin erneut besiegt hat, müssen auch diese die dänische Oberhoheit anerkennen. Während Heinrich, Graf von Schwerin, auf Pilgerfahrt ist, besetzt Waldemar 1221 die Burg Schwerin.
- 1227 Waldemar hat sich mit Otto dem Kinde von Braunschweig-Lüneburg verbündet. Seine Gegner erklären den Askanier Herzog Albert von Sachsen zum Oberlehnsherrn von Noralbingien. Dieser gibt die Länder Schwerin, Wittenburg und Boizenburg an den Grafen Heinrich zum Lehen. Damit gehört das Land Boizenburg jetzt auch de facto zur Grafschaft Schwerin. Waldemar wird in der Schlacht bei Bornhöved von Albert von Sachsen den mecklenburgischen Fürsten, dem Grafen von Schwerin, dem Erzbischof von Bremen und der Stadt Lübeck endgültig besiegt. Er verzichtet auf die Lehnshoheit im Norden des Reiches. Graf Heinrich nimmt Otto von Brauschweig-Lüneburg gefangen und bringt ihn in den Turm, während er Albrecht von Orlamünde unter der Bedingung freilässt, dass er die askanische Oberhoheit über Nordalbingien anerkennt. Mit dem Verschwinden des Orlamünders geht auch die Grafschaft Ratzeburg endgültig unter.
- 1230 Im Ratzeburger Zehntlehenregister verleiht der Bischof von Ratzeburg den Zehnten in seinem Bistumssprengel. Darin ist der das Land Boizenburg betreffende Teil sehr schlecht erhalten. Wittenburg wird bereits als civitas erwähnt. Zu Boizenburg ist keine nähere Aussage erkennbar. Die Übersetzung des Boizenburg betreffenden Abschnittes lautet:
Im Lande Boizenburg ist der Graf von Schwerin solcherart vom Bischof belehnt. Im Lande Boizenburg hält Gunzelin, Graf von Schwerin, zwei Teile des Zehnten als Lehen des Bischofs von Ratzeburg, der dritte Teil ist frei für den Bischof.
Dort sind bischöfliche Einkünfte:
- Im Dorfe Granzin (Grancin) … sind für den Bischof die Zehnten abgelöst … XXIIII, XX,
- Nieklitz (Niclesse) XII, Klimprow (Calinterowe) IIII, Niendorf (Niendorpe) …, Bahlendorf (Balendorpe) …, Karrentin (Carpentin) VII.
- In der Curie Bengerstorf (Bunserstorpe) VI, Dersenow (Darsenowe) V, … , Zahrensdorf (Tsarnekestorp) XII,
Blücher (Bluggere) IIII, Lüttenmark (Lvttekemarc) IIII, Leisterförde (Leisteruorde) IIII.
- Das ganze Dorf Bennin (Benin) ist frei gemacht für den Bischof in Feldern und Wäldern, Weiden und Wiesen, welche Herzog Heinrich dem Bischof von allen Diensten befreit gewährt hat. … old… im Lehen vom Bischof haben frei.
Hildegund hat III. In Granzin Wilhelm II, (N)ebande (Neibein) derselbe V, Tessin Reimbold …, (G)amnetin Theoderich Man II, Gallin Gerard II.
Das Dorf (N)ebande (Neibein) hat zwischen Granzin und Bennin gelegen. Auf der Benniner Feldmark befindet sich östlich des Waldes der Acker mit dem Flurnamen Neibein. Die Sage berichtet von einer untergegangenen Stadt Neibein.
- 1245 "Gunzelin, Graf von Schwerin, überlässt dem Bischofe von Ratzeburg alle seine Rechte in Bosow (Boissow, D.G.), Benin und Dodow“ (Regestentext MUB 566):
Aus der Urkunde:
„ … für unsere und auch der Eltern Sünden die Dörfer Bosow (Boissow), Benin (Bennin) und Dadow (Dodow), in unserem Gebiet gelegen, von aller unserer Gerichtsbarkeit, welche wir dort haben und haben werden, frei machen, für Frieden sorgen ist der Wille in der Zukunft, soweit in der Vergangenheit zwischen uns und dem Herrn meinem Bischof und besagter Kirche öfter zu beobachtende Gelegenheit zu entstehender Zwietracht. Ja wahrhaftig unsere Gerichtsbarkeit in den festgesetzten Dörfern schuldig oder gewöhnlich ausüben, bei fernerer Gewalt ausgedehnter Ungewohnheit/Unbekanntheit und Unschuld, worüber gegen unsere beargwöhnten Ursprünge von ihren Gewalttätigkeiten/Übeltaten mein Herr und die Kirche ohne unser öfter vorgenanntes Entgegenstellen. Deshalb alle Vorzeichen oder Streitigkeiten über Material (Holz) freiwillig/gern beruhigen, genannten Dörfern ruhig unser Entgegenkommen Befreiung vom Brückenwerk und Burgwerk oder was anders und alle Bitten oder jede Art von Besteuerung oder die Gerichtsbarkeitdes Lantthincs und des Etthincs; Gerichtsbarkeit auch des Halses und der Hand und irgeneine Gerichtsbarkeit in genannten Dörfern, die bis dahin reserviert waren, gründlich verzichten.“
- nach 1300 verursachen Missernten Hungersnöte in Mecklenburg
- 1371 Die Gebrüder von Züle auf Camin und Gudow verkaufen das Dorf Klemperow an das Kloster Zarremtin, um das Recht der Aufnahme zweier Töchter des Vollrath von Züle in das Kloster zu erreichen. Das Dorf Klemperow dürfte sich auf dem Klimprower Berg nahe der Grenze zu Nieklitz befunden haben. Auf der Nieklitzer Feldmark befindet sich zudem an der Kleinen Schaale nahe dem Holzkrug auch ein Klempower Moor, das sich auf das Dorf Klemperow beziehen wird.
- 1412 In Boizenburg kommt es zu einer Zusammenkunft der Herzogin Agnes, sowie der Herzöge Albrecht und Johann mit Vertretern der Hansestadt Lüneburg, die sich von der Abhängigkeit von Lübeck freimachen will. Lüneburg erhält ein Privileg für den Bau eines Kanals von Boizenburg nach Wismar über die Schaale. Die Mecklenburger wahren sich die Oberhoheit auf der Wasserstraße, versprechen aber die Lüneburger im Falle eines Krieges mit dem Lüneburger Fürsten zu beschützen. Dafür dürfen die Lüneburger keine befestigten Stapel- und Hudeplätze einrichten. Für jede Last Salz ist in Boizenburg ein Zoll von 4 Schilling lübisch zu entrichten, während auf der Rückfahrt das Handelsgut der Lüneburger zollfrei ist.
Dieses Privileg für die Hansestadt Lüneburg berührt auch das Dorf Bennin als Schaaleanlieger. Auf dem Gebiet der heutigen Benniner Ortsteile Tüschow und Schildfeld entstehen Stauanlagen, die der Zuführung von Wasser für die Schleusung der talwärts fahrenden Boote sichern sollen. Das Privileg führt zu wechselseitigen Klagen der Magistrate von Boizenburg und Lüneburg, da die Städte sich durch Handlungen der jeweils anderen Stadt in ihren Rechten beeinträchtigt fühlten. Der Kanal wird etwa 1564 fertiggestellt. In der Zeit des Kanalbetriebs werden Anwohner zum Treideln angestellt.
Erst 1855 verzichtet Lüneburg vollständig auf seine Rechte an der Schaalfahrt, auf die Erhebung des Schaalzolls in Kölzin und Blücher und tritt die Zollgehöfte an die großherzogliche Kammer ab und wird gleichzeitig von allen Instandhaltungspflichten entbunden. Im Jahre 1874 regelt ein Regulativ die Instandhaltung der Schaale durch die Anlieger zwischen der Schildemündung und der Mündung in die Sude.
- 1448 Ersterwähnung von Schild(feld). Werner von Marsow, der häufig als Zeuge in Urkunden auftritt, und sein Sohn Werner auf Zahrensdorf verkaufen an Gerd Bassewitz ihre „erflyken houen und dat gantze gut, dat dat Schylt ghenomet ys, belegen tusken twen wateren, also der Doberschen [Schilde] unde der Schalen … dat horet to deme Schylde, an deme Kerspel to Grantzyn belegen, myt allem akkere buwet unde ungebuwet.“ 1538 zahlen die Benniner Landbede für die Nutzung der wüsten Felder Schilt und Tuskow (Tüschow).
- 1453 Bennin ist im Landbederegister des Landes Boizenburg mit seiner Landbede und mit den Namen der Hufenbesitzer aufgeführt. Es zahlen
*Gereke Wichen, *Cristen, *Holsten, *Linouwe, *Greve, *Hinrik Wichen, *Hans Henninges, *Hans Berchmann, *Rump und *Moller je 1 M, *Beneke Tamme 12 Schillinge, *Lutke Greben, Henneke Boddeker und Beke Drinkgerne zahlen nichts.
Die Zahlung der Landbede war eine „öffentlich-rechtliche“ Abgabe an den Landesherrn, die auch von den Bauern der geistlichen Territorien zu zahlen war.
- 1462 Im Landbederegister findet sich der Eintrag „Bennyn in deme olden register 10 M
noch eimal „Bennyn van 14 hoven unde molen hebben nicht geven“ Nun wird erstmalig eine Mühle in Bennin genannt, 1453 bereits „Moller“.
- 1468 „Bennyn 12 M“
- 1473 Im Landbederegister wird „Hinrik Rumpt, burmester“ genannt. Die späteren Schulzen wurden zu dieser Zeit noch Burmester, hochdeutsch Bauermeister, genannt.
- 1496 Das Kaiserbederegister nennt für Bennin die Namen der zahlungspflichtigen mit der Zahl der zugehörigen Personen:
*Gercke Rump 4 Personen *Bertoldt Schroder 3 P. *Hinrick Claver 2 P. *Pawel Christ 3 P. *Heyne Crabbe 2 P. *Hans Holsten 2 P. *Henrick Henniges 6 P. *Jurgen Greven 3 P. *Heinrich Wychen 4 P. *Henecke Wichen 3 P. *Hinrick Lutke 3 P. *Titke Pingh 3 P.
für die 4 fl. (Gulden) und 8 ß (Schillinge) zu zahlen sind.
Die Personenzahl beinhaltet nur die Erwachsenen, so dass die Zahl der Einwohner des Dorfes größer gewesen sein dürfte als die genannte 38 Personen. Kinder, Gesinde, und nicht Steuer zahlende Einwohner sind nicht genannt.
1503 Der Ratzeburger Bischof Johannes von Parkentin lässt die dem heiligen Dyonysos geweihte Benniner Kapelle als Filiale von Granzin erbauen.
Das Dorf Bennin scheint vom Beginn der Christianisierung zum Pfarrsprengel Granzin gehört zu haben, obwohl die Landeshohit beim Bistum Ratzeburg lag. Das wird durch die Zuordnung der Benniner Kapelle als Filiale von Granzin bestätigt.
3. Die nachreformatorische Zeit bis 1648
- 1538 Doppelte Landbede zahlen:
Tho Bennyn:
Hinrich Rump 2 Mark Achim Kroger 2 M. Hans Wyche 2 M. Wylke Wyche 2 M. Arendt Arendes 2 M. Pawell Wyche 2 M. Hans Nielandt 2 M. Pawell Christh 2 M. Tytke Greve 2 M. Hinrich Hengevos modo Peter Heninges 1 M. Thies Scroder 1 M. Clawes Lutkens 1 M. Tytke Holste 8 ß Hinrich Christ 8 ß Gerike Stopell 8 ß Hans Boddiker 8 ß de Bur samptlich vor twe wuste velthmarke, de Schilt und Tuskow genannt 8 Mark. 2 Mark zahlen die Vollhüfner, 1 Mark die Halbhüfner und 8 Schillinge (1/2 Mark) die Viertelhüfner.
- 1543 Im Amtsregister wird erstmalig die Schildmühle genannt, die anstelle der Zahrensdorfer Mühle zur Amtsmühle wurde. Vermutlich wurde die Zahrensdorfer Mühle im Zuge des Ausbaus der Schaalfahrt aufgegeben.
- 1553 Boizenburger Amtsregister 1 oßen van Grantzin und
Bennyn Offenbar haben die Granziner und die Benniner gemeinsam einen Ochsen gegeben.
- 1554 Im Boizenburger Amtsregister zahlen die Benniner an Ablager-Geld und Pachthaver
* Hinrich Wichen 18 ß (Schillinge), 8 Scheffel * (Pavel Wichen) 18 ß, * Achim Kroger 12 ß, 8 Schfl., * (Achim Koster) 6 ß, * Marquart Nigelant 18 ß, 8 Schfl. * Achim Greive 18 ß, 8 Schfl. * (Titteke Greve) 8 Schfl. * Claves Klockman 18 ß, 8 Schfl. * Idel Arens 18 ß, 8 Schfl. * Pavel Christ 18 ß, 8 Schfl. * Peter Hengevos 12 ß, 4 Schfl. * Thies Bene(Beneke) 6 ß, 4 Schfl. * (Thies Bentin) 3 ß, * Hans Bolte 4 ½ ß, * Claves Iske 4 ½ ß, * Gerke Sthopel 4 ½ ß, * Hinrich Christ 4 ½ ß, * (Henneke Lutekens) 4 Schfl.
Die eingeklammerten Namen bezeichnen offenbar die Nachkommen des vorhergehend genannten Bauern. Für das Ablager (Quartiernahme des Landesherrn bei Jagden und Reisen) wurde von allen bäuerlichen Untertanen eine Abgabe in Geld oder Naturalien erhoben unabhängig davon, wo das Ablager stattfand.
In den Registern ist die Kontinuität der Familien interessant.
- 1555 Amt Boizenburg, Ablager
Es zahlen Hinrich Wichen, Hinrich Wichen, Achim Kroger, Markus Nigelanth, Titteke Grove, Hans Klockman, Idel Arenth und Pavel Kruße jeweils 3 Schillinge und 2 Scheffel Hafer, Thes Beneke (Ties Bentin), Peter Hengevos und Henneke Luttekens jeweils 1 Schilling 6 Pfennige und 1 Scheffel Hafer, weiterhin Hans Bolthe, Claves Jeske, Gerke Sthoppel und Hinrich Christh jeweils 9 Pfennige und außer H Crist) 2 fat Hafer
- 1560 Doppelte Landbede zahlen in Bennin:
*Henrich Rump, *Achim Kroiger, *Hans Wiche, *Claus Klockemann, *Arend Arendß, *Henrich Wiche, *Claus Nigelanth,
*Paul Christh,
*Titke Greve, jeweils 2 Mark für eine Vollhufe
*Peter Henningß, *Merten Schroder, *Claus Lutkens, jeweils 1 Mark für eine Halbhufe
*Lutke Holste, *Gereke Stoppel, *Hans Boddicker, *Henrich Christh, jeweils 8 Schillinge für eine Viertelhufe,
geben di Benyner samptlich von den wusten feldern Schilde und Tuskow 8 Mark.
- 1565 Laut dem Amtsregister liefern die Benniner für das Ablager Hafer an das Amt.
*Hinrich Wichen, *Paull Wichen, *Achim Kruiger, *Claus Nigelant, *Achim Grieve, *Claus Klockeman, *Arendt Arends, *Paull Christ, jeweils 8 Scheffel
*Peter Hennings, *Merten Beneke, *Henneke Lutke, jeweils 4 Scheffel
„Ablagergeldt vor 10 ½ huifen 9 fl 4 ß 6 & (Gulden, Schillinge, Pfennige),
giftschape 2 (zu gebende Schafe),
die pauren semptlichen von einer wusten feldtmarck 6 fl.“
- 1565 Eine verheerende Pestepidemie entvölkert mehrere Dörfer an der unteren Schaale. Inwieweit Bennin betroffen war, geht aus der Quelle nicht hervor.
- 1569 das Register der doppelten Landbede nennt wiederum die Namen der Abgaben zahlenden Bauern in Bennin:
Heinrich Wiche, Achim Kruiger, Hanß Wiche, Willeke Wiche, Arendt Arendes, Hanß Nigelandt, Pawel Wiche, Titke Grieve zahlen jeweils 2 Mark Paul Christ zahlt 3 M „von einer huiffen und vom kroege Peter Hennings, Tike Schroder, Claus Luidtkens, zahle jeweils 1 M für eine Halbhufe Titke Holste, Gereke Stapel, Hanß Boedicker, Henrich Christ zahlen jeweils 8 Schillinge für eine Viertelhufe. die pauren semtlichen vom felde Tüskow und zum Schilde 7 M 12 ß
- 1570 doppelte Landbede
Die Namen weichen nur geringfügig ab. Es zahlen Heirich Wiche, Achim Kruger, Hanß Wiche, Wilke Wiche, Arendt Arendes, Hanß Neiglandt, Pawel Krist und Chim Greve jeweils 2 Mark, Pawel Wiche „von einer huefen und krueg“ 3 Mark, Peter Hennings, Ties Schroder und Claus Ludtkens jeweils 1 Mark, sowie Tidtke Holste, Gerke Stapel, Hans Bodecher und Heinrich Krist je 8 Schillinge.
- 1570 Herzog Christoph von Mecklenburg unterbindet als Administrator des Stiftes Ratzeburg – das Bistum ist im Jahre 1554 aufgelöst und in ein evangelisches Stift umgewandelt worden – vorübergehend den Verkehr auf dem Schaalekanal durch einen übergelegten Baum, weil er im Bereich des Dorfes Bennin durch seinen Herrschaftsbereich verläuft.
- 1573 Landbederegister
Es zahlen Hinrich Hannemann, Chim Kruger, Chim Rump, Willike Wiche, Hinrich Arendeß, Hinrich Wiche, Hanß Nielandt, Paul Christ und Achim Greve jeweils 1 Mark, Chim Rump zusätzlich 8 Schillinge „vom kruge“, Peter Henniges, Merten Kruße und Clauß Lutkens 8 Schillinge, sowie Clauß Jiseke, Chim Stapel, Hanß Bolthe und Hanß Krist je 4 Schilling, zusätzlich „die pauren semtlichen vom felde Tußkow und Schilde 3 M 14 ß.
- 1577 Amtsregister
Es liefern Hinrich Wiche, Paul Wiche, Achim Kruger, Claus Nielandt, Achim Greve, Clauß Klockman, Arendt Arendes und Paul Christ je 8 Scheffel, sowie Valentin Henniges, Merten Kruße und Hehnneke Lutkens je 4 Scheffel Hafer. „Ablagergeldt für 10 ½ huefen 9 fl 4 ß 6 & (Gulden, Schillinge, Pfennige), giftochse siehe Grantzin giftscheffe 2. Die paurn semptlichen von einer wusten feldtmarke 6 fl.“
- 1579 Kirchenhebung
Im Kirchspiel Granzin geben die „hufener ½ Scheffel rogken und der kotener 1 fass“. Aus Bennin erhält der Pfarrer 7 Scheffel Roggen. „vom hofe tußkow hat er nichts zu heben, sondern Jochim Czule gibt ihm nach seinem guten willen. Da soll ehzeits ein dorff gelegen sein, den meisten acker davon haben die Beninschen zur pacht. „ Die Bodener geben dem Küster“ jeder halben Schffl. rogken und einen halben Schffl. habern“
- 1584 Doppelte Landbede
Es zahlen Chim Hannemann, Chim Kroger, Chim Rumpf, Clauß Wiche, Heinrich Arents, Heinrich Wiche,, Clauß Nielandt,Pawel Christ und Chim Greve jeweils 1 Gulden und 8 Schillinge, dazu Chim Rumpf „vom kroge“ 16 Schillinge, die Halbhüfner Harmen Wich, Clauß Schmit und Clauß Luetkenß je 8 ß, letzterer „idem vom schmideambt“ 8 ß, der koster vom schneiderambt 4 ß, Chim Schroder vom hagkwerke 4 ß. (Hackamt Bozenburg ist das Amt der Kaufleute, somit hat Chim Schroder offenbar als Kaufmann gehandelt). Chim Greßmann wird als „muller aufm Schilde“ genannt
- 1587 in einer von Daniel Freese im Auftrage des Lüneburger Rates gezeichneten bildhaften Karte ist das Dorf Bennin mit einigen Häusern dargestellt, auch die Brücke über die Schaale bei Bennin, die Schildmühle, die Walckmühle beim Karrentin, das Gut Tüschow mit einem Herrenhaus und die Schäferei Vietow (Fincow) sind zu sehen, ebenso auch Holzstapel an der Schaale oberhalb der Schildemündung.
- 1590 Kirchenhebung
„Bennin, gibt iglicher ½ Schffl. Rogken“ Chim Rump, schultze, Ties Beneke, Chim Havemann, Jochim Wyche, Achim Kruger, Peter Hennings, Claws Nielandt, Tidtke Greve, Hans Wyche, Hinrich Arens, Claws Ludtkens, Claws Christ, Kossaten Hans Bolte, Jochim Gißeke, Jochim Schloppel, Hinrich Christ, Bodener Peter Luberts 2 ß, Jochim Bullups 2 ß, Hinrich Klockeman, Jochim Klockman, Jochim Hagemann, Gereke Rump,
- 1598 Kirchenhebung
Hinrich Rump, Matthias Beneke, Achim Hamman, Achim Wiche, Achim Kroger, Peter Hennings, Claus Nielandt, Titke Greve, Hans Wiche, Hans Arends, Claus Luetke, Achim Christ“ je ½ Schffl. rogken
die Koeter 1 vatt: Hans Bolte, Chim Jyßeke, Chim Stoppel, Hinrich Christ,
„bödener geben 2 ß vor den rogken“: Peter Lubbert, Jochim Arneke, Hinrich Suelstorp, Gerke Rump, Claus Christ, Jurgen Gruttmaker auf Tuskow“
anderes Verzeichnis des Küsters
die hovesteden:
Chim Rump, der schultze,
Ties Beneke,
Chim Hannemann,
Chim Wiche,
Chim Kroger,
Peter Henninges,
Clawes Nielandt,
Tiecke Greve,
Hans Wiche,
Hans Arndes,
Clawes Luitken,
Clawes Krist, je „½ Schffl. rogken“ und „½ Schffl. habern“
die katesteden: Peter Lubberdt, Chim Jisseke, Chim Stoppell, Hinrick Krist, Gercke Rump, je 1 Schillling
Bei diesem Register ist auffällig, dass nun wie erstmalig 1590 Chim Rump als Schultze genannt wird. Die Namen der beiden Verzeichnisse weichen teilweise voneinander ab, da sie zum Einen vom Pfarrer und zum Anderen vom Küster verfasst sind. Insbesondere fällt auf das Peter Lubbert und Gerke Rump einmal als Köter und dann als Bodener (Büdner) genannt werden. Einige Namen werden erstmals genannt, wie Arneke, Suelstorp und Gruttmaker, dieser in Tüschow.
In der Tabelle wird deutlich, dass einige Namen wie Rump, Wich, Christ, Greve und Hennings seit 1453/1496 bis 1598 durchgängig vorhanden waren. Andere wie Lutkens, Nieland und Arends kommen wenig später hinzu, bleiben aber, während wieder andere nur vorübergenhend vorhanden sind. Teilweise erscheinen sie später wieder, wie Schröder, Klockmann, Kruse und Beneke.
- vor 1600
Nach Baumgarten ist das in den 1950er Jahren abgebrochene alte niederdeutsche Hallenhaus der Hufe 10 mit dem sogenannten „Boizenburger Gefüge“ noch vor 1600 erbaut worden. Es wies zwar an seinem Torgiebel die Jahreszahl 1709 auf. Das von Baumgarten erkannte Gefüge deutet jedoch auf ein etwa 120 Jahre älteres Baujahr hin. Im ausgehenden 16. Jahrhundert entwickelte sich erst die spätere Form des niederdeutschen Hallenhauses, das lange Zeit als Niedersachsenhaus oder Altsächsisches Haus bezeichnet wurde. Im Bereich der Nordseeküste in Butjadingen und auch an Dorfwüstungen in Mecklenburg (Ramm bei Lübtheen, Hungerstorf bei Grevesnühlen) weisen sie noch sehr einfache hallenartige Hausgrundrisse auf. Mit dem Boizenburger Gefüge sind u.a. die Häuser der Hufen 13 (1632, jetzt von Walsleben) und 14 (ehemals Hinzmann) in Groß Bengerstorf errichtet worden.
"Eines der ältesten Fletthäuser des gegenwärtigen Bestandes in Mecklenburg ist das ehemalige Wohnhaus auf der Hufe X in Bennin, Kr.Hagenow. Bis zu seiner letzten Untersuchung im Jahre 1957 wurde es in seiner Bedeutung von der Forschung nicht erkannt, galt es doch – entsprechend der Inschrift an seinem vorderen Giebel – allgemein als erst im Jahr 1709 erbaut. Eine genaue Überprüfung seines Gefüges erwies jedoch, daß es ohne Frage in seinem Kern um etwa 120 Jahre älter ist, als bisher angenommen wurde. Ein ähnlich verzimmertes Bürgerhaus der nahe Bennin gelegenen kleinen Stadt Boizenburg ist sicher auf das Jahr 1574 datiert. Das erlaubt, die Errichtung des Benniner Bauernhauses zumindest in das ausgehende 16. Jahrhundert zu setzen. Zur Zeit der Aufmessung war das Gebäude nur noch Ruine. Schon um die Mitte unseres Jahrhunderts war von der Erstform des Gebäudes kaum mehr als das Gerüst bewahrt, ein zweireihiges Ständerwerk mit auffallend niedriger Balkenlage. Die Höhe der Diele beträgt nicht einmal ganz 3.00 m. Mit nur rund 0,40 m sind die Überstände der den breiten Ständerzapfen aufgekämmten Balken ungewöhnlich klein. Auf diese Weise fußen die Sparren nahezu oberhalb der Ständer. Als Winkelhölzer sind – längs wie quer – nur Kopfbänder eingebunden. Sie sind an Balken, Ständern und Rähmen mit gerade genagelten Hakenblättern befestigt. Bemerkenswert ist die Anschürzung der Rähme. Sie sind nicht wie sonst üblich geblattet, sondern gelascht, eine Verbindung, die auffallend an die mit Hilfe einer natürlichen Astgabel gewonnene Rähmstückung in einer nordwestmecklenburgische Scheune aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erinnert. Die Einzüge sind in den Außenwänden als Steckbalken verzimmert, ein Pflock durch ihre Ohren verhindert das Zurückrutschen. Riegel besitzt das Ständerwerk nicht, dafür sind den Ständern über mehrere Fach hinwegreichende Holme vorgeblattet. Seinen Eigenarten nach erscheint das Benniner Gerüst somit weit stärker längs- als quergebunden. Das Dachwerk ist ein echtes Sparrendach mit angebletteten Kehlbalken und „stehend“ verzimmerten Walmsparren. Die Abseitensparren sind aufgeschoben und fußen auf den das Wandrähm durchstoßenden Zapfen der Ständer.. Das ursprüngliche Raumbild des Hauses wird durch gewisse Relikte im Kerngerüst angedeutet. Unterbrechungen in den Ständerreihen erweisen Luchten beiderseits der Diele. Zusammen mit dem Herdraum bilden sie das Flett, wobei allerdings gesagt werden muß, daß diese Bezeichnung für den Querraum vor dem Stubenende in Mecklenburg – zumindest in den letzten Jahrhunderten – nicht mehr gebräuchlich war. Wie das Ständerwerk weiter bekundet, sind die Luchten in Bennin kleiner als die der Durchgangshäuser. Sie umfassen beiderseits nur eineinhalb Fach. Zweifellos wurde das restliche halbe Fach als Butze genutzt. Abgesehen von diesen Wohnnischen besaß das Haus Bennin – bereits seit seiner Errichtung – als weiteren Sitzraum eine Stube, allerdings nicht die zuletzt angetroffene. Nach Ausweis des alten Rähmendes muß das Kammerfach zunächst beträchtlich schmaler gewesen sein. Dieser Stube zur Seite ist – wie in jüngerer Zeit – eine Kammer anzunehmen."(Baumgarten 1970, Nr.18)
Vermutlich aus dieser Zeit stammt auch das noch bewohnte Hallenhaus der Hufe 14
(ehemals Garber, jetzt Nikolaus/Pettera).
1604 tritt die Pest wieder in Mecklenburg auf (nach Klaus Finck)
1618 bis 1648 überzieht der Dreißigjährige Krieg das Deutsche Reich, auch Mecklenburg und führt zu großen Verlusten an Menschenleben und Schäden in Dörfern und Städten.
1620 anlässlich einer Kirchenvisitation beklagt sich der Granziner Pfarrer Jonas Angelus den schlechten Besuch der Gottesdienste in Bennin. Die Kapelle und der Glockenturm seien in schlechtem baulichen Zustand. Die Benniner beherrschten den Katechismus nur sehr mäßig. Die Kapelle verfüge nicht über eigene Einnahmen aus Abgaben. Reparaturen wären nur durch Sammlung von Geldern und Materialien bei den Gemeindegliedern möglich. Als Kirchenjuraten nennt er Thies Benecke und Hans Arens. Der Gottesdienst finde nur alle 3 Monate statt. (nach Klaus Finck)
1640 Tabelle nach der Amtsbeschreibung für das Amt Boizenburg
1640 Tabelle nach der Amtsbeschreibung für das Amt Boizenburg
Die Tabelle stellt zur Verdeutlichung der Kriegsschäden die Stellenbesetzung in den Dörfern des Amtes für die Jahre 1618 und 1640 dar. Da Bennin seinerzeit nicht zum Amt Boizenburg gehörte, ist das Dorf nicht genannt. Die Verhältnisse dürften aber übertragbar sein.
Eine Kirchenvisitation im Jahre 1641 sagt aus, dass in Bennin 4 Hufen, eine Kossatenstelle und eine Büdnerstelle wüst lägen. Eine im Jahre 1635 vom Stift Ratzeburg nach Bennin gesandte Kommission fand ein von seinen Bewohnern verlassenes Dorf vor.
1648 In Münster und Osnabrück wird der Westfälische Frieden geschlossen, der den Dreißigjährigen Krieg beendet. Ein Ergebnis dieser Friedensverhandlungen war es, dass das Stift Ratzeburg, das frühere Bistum, aufgelöst wurde und das Stiftsland als Fürstentum Ratzeburg dem Herzogtum Mecklenburg als Entschädigung für die dem Königreich Schweden zugesprochenen Landesteile und Rechte (Stadt Wismar, Ämter Poel und Neukloster und Nutzung des Warnemünder Zolls) zugesprochen wurde. Dadurch wurde Bennin Bestandteil des Domaniums (herzoglicher Besitz), blieb aber im Fürstentum Ratzeburg, speziell im Amt Schlagsdorf. Als im Hamburger Vergleich 1701 das Herzogtum Mecklenburg in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz aufgeteilt wurde, erhielt Mecklenburg Strelitz das von seinem Kernland getrennt liegende Fürstentum Ratzeburg, das ihm eine Stimme im Reichstag brachte.
4. Entwicklung des Dorfes im 17. und 18. Jahrhundert. Bennin als Bestandteil des Fürstentums Ratzeburg
4.1 Berichte aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg
Für Bennin ist die Zeit nach dem großen Krieg arm an Nachrichten. Wie aus der Beschreibung des Amtes Boizenburg aus dem Jahre 1640 - diese konnte Bennin nicht erfassen - zu ersehen ist, sind die Dörfer unterschiedlich, jedoch generell in hohem Maße betroffen. Die Schäden betreffen nicht nur die materielle Basis des Lebens in den Dörfern, das verwüstete bzw. wüst liegende Land, die zerstörten Gehöfte, sondern vor allem das Leben selbst. Es sind eine Reihe von Einwohnern bei den räuberischen Kriegshandlungen ums Leben gekommen.
Eine Kirchenvisitation im Jahre 1641 sagt aus, dass in Bennin 4 Hufen, eine Kossatenstelle und eine Büdnerstelle wüst lägen. Eine im Jahre 1635 vom Stift Ratzeburg nach Bennin gesandte Kommission fand ein von seinen Bewohnern verlassenes Dorf vor.
- 1667 Amtsbeschreibung (Boizenburg)
Das Feld Schilde ist gegen eine jährliche Pachtzahlung von 133 Talern und 44 Schillingen an die Benniner verpachtet. (nach Klaus Finck)
- 1680 In diesem Jahr soll ein Prüß die spätere Hufe 2 übernommen haben.
- 1682 Die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Benniner Kapelle wird neu errichtet. Dabei wird auch der aus drei Seiten des Achtecks konstruierte Chorschluss hergestellt.
- Der Dreißigjährige Krieg hat nicht nur Schäden an Leben, Gesundheit und materielle Lebensgrundlagen hinterlassen, sondern auch geistige Auswirkungen auf das soziale leben der Dörfer hinterlassen. Es blühte der Hexenwahn. Im Jahre 1689 werden aus Bennin zwei „Hexen“ in Schönberg angeklagt und hingerichtet, am 19. Juni Sophie Nieland, die Frau des Benniner Hirten und am 2. August Grete Jirschen, ebenfalls aus Bennin (nach Klaus Finck).
- 1701 Im Hamburger Vergleich wird das Herzogtum Mecklenburg geteilt in das größere Herzogtum Mecklenburg-Schwerin und das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz. Dieses besteht aus zwei Landesteilen, die etwa 200 km voneinander entfernt liegen. Der größere Teil ist das historische Land Stargard um Strelitz und Neubrandenburg, der kleinere das Fürstentum Ratzeburg, das aus dem ehemaligen Stiftsland besteht mit einem Kern um Schönberg und einer Anzahl von Exklaven in den Herzogtümern Lauenburg und Mecklenburg-Schwerin, zu denen auch Bennin gehört. Bennin ist dem Amt Schlagsdorf zugeordnet.
- 1704 Die Pastoren aller Pfarren in Mecklenburg berichten über den Zustand ihres Pfarrsprengels. In den Berichten sind die Namen der in den Dörfern eingepfarrten Beichtkinder (Einwohner) aufgeführt. Die Namen der Benniner Gemeindeglieder fehlen jedoch. Der Pfarrer Simon Andreas Strack berichtet:
„Eingepfarrete aus der Schildmühle, ist eine Fürstl. Mühle und gehöret unter das Ampt Boitzenburg.
- Gradtschof, Jochim 55 Müllermeeister
- Anna Sophia 30 E
Kinder: Anna 14 - August 10 - Ludwig ¾
- Brüll, Fridrich 38 Mühlenknecht
- Hostman, Pagel 22 Lehrjunge, Tellau
- Burmeisters, Dorthie 28 Magd
- Zimmerman, Johann 76 Kuhhirte"
„Noch ist ein Dorf zu Grantzien eingepfarret mit Namen Bennien, gehöret dem Hertzog von Strölitz, zum Stift Ratzeburg. Dieses Dorf hat sich nicht wollen anschreiben laßen und den Küster zurückgewiesen mit der Excüse: Weil sie nicht unter Schwerinscher Jurisdiction stünden, hätten sie nicht nötig, sich diesem Befehl zu submittieren, man sollte ihnen Befehl von ihrer Obrigkeit vorzeigen: Es wohnen aber in diesem Dorf 12 Hüfner und 9 Koßaten und sind an Beichtkindern in Bennien 89 … Im Dorfe Bennien ist auch eine Capelle, gehöret dem Hertzog von Strölitz, darin wird des Jahrs 9mal geprediget: 1) Unschuldig Kindertag, 2) Fastelabend, 3) Mittwoch nach Ostern, 4) Mittwoch nach Pfingsten, 5) Mariä Magdal:, 6) Creutzerhöhung, 7) Dionysii, 8) Allerheiligen, 9) Thomätag. In dieser Capell communiciren die Hauswirthe alle miteinander, wenn ihre Zeit kompt, doch aber nicht alle auf einmal. Wann in der Benniener Capelle geprediget wird, so muß der Pastor selbst dahin kommen, aber nach Hause müßen die Leute ihn wieder fahren. Dies Dorf Bennien lieget etwas weiter von Grantzien als Greven und Gallien, will fast eine halbe Meile sein. Es laßen die Benniener alle ihre Toten auf dem Capellenkirchhof begraben. Specification der Intraden und Einkünfte des Pastors von Grantzien: Stehend Geld hat der Pastor nichts. … Meßkorn aus Bennien: Daselbst sind 12 Hüfener, geben wie die andern Dörfer (Granzin, Greven und Gallin): je ½ Schfl. Roggen und ¼ Schfl Gerste, 3 Koßaten geben ein jeder ¼ Schfl.Rogken und ¼ Schfl. Gersten. Noch sind 5 Kifner, geben kein Korn, einer gibt 1 (?), die andern nichts. Thut 7 Schfl. Rogken, 3 ¼ Scfl. Gersten. … Der Hof Tüschau gibt auch 2 Schfl. Rogken und 2 Schfl. Gersten, wie auch 2 Schfl. Erbsen Wittenb. Maaß. Noch ein Koßate aus Tüschau gibt ½ Schfl. Rogken Boitzenb. Maaß. Noch sind 3 Katen in Tüschau, ein jeder gibt eines für alles an Gelde 22 ß. Vom Hofe Tüschau wird auch alle Jahr 1 gute Seite Speck, davon bekömpt der Küster bald die Helfte. Noch gibt der Hof Tüschau 2 Mk an Opfer, davon kömpt an den Pastor 1 Mk, die ander Mk kompt an die Kirche. … Die Schildmühle gibt dem Pastori frey mahlen. Noch gibt ein jeder Hüfener und große Koßate (die Kifner ausgeschloßen) in den 3 Dörfern Greven, Gallien und Bennien, dem Pastori alle Jahr eine Mistbahre voll Heu, als 2 Kerle tragen können, und dabey 6 Korngarben, als 2 Garben Rogken, 2 Garben Gersten, 2 Garben Habern. Grantzien gibt nichts, weil sie gantz keine Wiesen haben. Die Benniener aber haben mir solches Heu im vergangenen Jahr auch entzogen, darumb, weil sie das Schildfeld haben verlieren müßen, und solches an den H. Küchenmeister Lefers an der Schaale, und an den Schildmüller Jochim Gradschaft, ist verheuret worden und selbst kein Heu gewinnen können. Solches aber muß an den Hertzog von Strölitz geklaget und sein Ausspruch darüber erwartet werden. …“ Offenbar ist die vom Pfarrer angesprochene Beendigung der Pacht des Schildfeldes eine Folge des Hamburger Vergleichs, weil Bennin und das Schildfeld dadurch in verschiedenen Herzogtümern liegen.
4.2 Bauern, Cossaten, Handwerker in Bennin. Entwicklungen in der Einwohnerschaft, dargestellt an Hand von Kopulationsregistern
4.2.1 Kopulationen bis 1750
Da Bennin nicht im Beichtkinderverzeichnis aufgeführt ist, sollen nun einige Angaben aus den Kopulationsregistern (Heiraten) folgen .
Kopulationsregister der Pfarre Zahrensdorf (vor 1704):
- 1669 H. Rudolff Rump, Bennin heiratet Ann Elis. Trilken aus Gr. Bengerstorf,
- 1676 Jochen Jenkel Bretzin heiratet Elisabeth Glockmanns aus Bennin
- 1704 heiratet Cathrin Nieland aus Bennin den Kl.Bengerstorfer Jochim Prick (Pinck?)
Lise Ahrendts aus Bennin heiratet H. Hintzmann aus Zahrensdorf Maria Böckens aus Bennin heiratet H.Kruse aus Tessin
Kopulationsregister der Pfarre Granzin 1704 bis 1750:
- 1704 Peter Hennings, HW. heiratet Anna Marg. Bencken, Vater Marten
- 1705 Hanß Lübcke, Leineweber Bennin heiratet Wwe. Anna Hafeman, Bennin
- 1731 werden genannt Martin Behncke der Anna Maria Wich heiratet, Vater Hanß Wich,
auch genannt Peter Hennings aus Bennin
- 1732 heiratet ein Hanß Jürgen Willen aus Bennin, Vater Thieß Willen,
Hinrich Ahrens HW, Bennin heiratet Wwe. Cath. Wegner, Bennin
- 1733 Anna Maria Wich, Wwe. von M.Behncke heiratet Hintzmann, Zahrensdorf
- 1733 Martin Behncke, HW, 1733
- 1733 genannt: Jochen Wilhelm Nieland, Vater Hanß Nieland, Hauswirt und Jurat, Bennin
und dessen Schwester Anna Elisabeth, die jeweils heiraten, auch genannt: Martin Hennings, V. Hauswirt Peter Hennings, Bennin, der heiratet
- 1734 Jochen Hinrich Behrends, Hochfürstl. Holzvogt und Schulze zu Bennin heiratet (Heitsche) Dorthie, (Holzvogt), Schulzen u. Kirchen-Juraten Hanß Wilhelm Rumpffs Wwe, Bennin
- 1737 Knecht Joh.Jürgen Bruhns, Bennin heiratet Anna Catharina Wich, Bennin
- 1737 Jürgen Pamprien, Schneider, Bennin heiratet …
- 1737 Joh. Hinr. Banthin heiratet Cath Elis. Lemm aus Greven, Vater Hans Jürgen
- 1738 Jochen Stieger Wwer. Bennin heiratet Trien Liesche Rumpf, V. Hauswirt in Bennin, *1738 Johann Christoph Neuland, HW, Bennin, V. HW. Hanß heiratet *1738 Anna Catharina Stieger, V. Hans Jochen, HW, Bennin
- 1738 Johann Jochim Bläffert, Schuhmacher, Bennin, Vater aus Wollin, heiratet Anna Maria Steinmann, V. Hans Hinrich Tischer-M., Bennin,
auch genannt: Johann Banthin, Wwer. HW, Bennin.
- 1739 Hanß Neuland, HW Bennin , Vater Hanß, HW und Jurat Bennin heiratet Thriene Grethe, HW Jochen Schröders Wwe. Bennin,
- 1739 Claß Jochen Wich HW, Vater Jochen Bennin heiratet
Anna Grethe Hennings, Vater Peter Hennings
- 1740 Jürgen Christoph Prüß, Wwer, Schmied, Bennin heiratet …
- 1743 Hinrich Wich, Wwer. Bennin heiratet …
- 1743 Hanß Niclaß Hagemann, Rademacher in Bennin, V. Peter das. heiratet Anna Catharina Behncke, Vater HW Jürgen daselbst
- 1743 Johann Jürgen Klockmann, HW Granzin, Vater HW Jochen in Bennin heiratet Anne Lene, Jochen Martens Wwe. Granzin
- 1744 Anna Ilsche Behncke, Vater HW. Marten B. Bennin heiratet …
- 1744 Jürgen Behncke, Wwer. Bennin heiratet Wwe. Marie Dorthie Stuhlmacher (Tüschow?)
- 1745 Martin Behncke Hw, Bennin, Vater Martin, heiratet Marie Dorthie Böck, V.Christian, Bennin
- 1745 Conrad Hanß Stieger, HW. Bennin, V.Hanß Jochen das. heiratet Cath. Dor. Vater Peter das.
- 1745 Hanß Peter Mancke HW. Bennin, V. Johann, Marsow heiratet Wwe. Anne Grethe Lange, Bennin
- 1745 Hanß Christoph Wegner, HW. Bennin, Vater Johann heiratet Thriene, Jochen Hinrich Ahrens Wwe.
- 1746 Thrien Ilsche Wich, Vater HW. Jochen, Bennin heiratet …
- 1746 Jochen Hinrich Klockmann, HW., Vater Jochen, Bennin heiratet *1746 Marie Liese Ahrens, V. Jochen Hinrich, HW. in Bennin
- 1746 Jochen Hinrich Prüß, Wwer, Schmied, Bennin und
Lucie Margarethe Hennings, Vater Peter H.
- 1748 Hans Hinrich Prüß, Vater HW Hans Hinrich, Bennin, heiratet Catherine Lucie Wegner, Vater HW Jochen, Bennin
1750 Jochen Christian Trilke Gr. Beng., Vater Holzvogt Joch. Adam heiratet Lucie Catherine Rump, V. Holzvogt Hans Wilhelm in Bennin
Es kann festgestellt werden, dass die bereits in den Registern seit 1453 in Bennin festgestellten Familiennamen teilweise bis in das 18. Jahrhundert hinein noch vorhanden sind, so dass die oben festgestellte Kontinuität sich bei den Namen Rump, Wich, Nieland, Ahrens und Hennings, auch bei Klockmann, weiter fortgesetzt hat. In der Frühzeit häufige Namen wie Christ und Greve sind nun nicht mehr in den Registern vorhanden. Neue Namen wie Prüß, Behrens und Bantin, die später häufiger genannt werden, treten nun auf.
4.2.2 Kopulationen 1751 bis 1800
- 1751 Jürgen Andres Behnke, Vater Jürgen HW Bennin heiratet Anna Christina Hagemann, Vater Peter, Rademacher, Bennin
- 1751 Thriene Dorthie Schröder, Vater Jochen, HW Bennin heiratet Hans Hinr. Froe aus Camin
- 1751 Simon Niclas Prüß, Wwer., Schulmeister in Bennin heiratet Anna Cath. Wulff, Vater Hanß, Schulmeister in Bantzien
- 1752 Hinrich Jürgen Wegner, Vater Joh. HW in Bennin heiratet …
- 1759 Jürgen Henrich Sorge, Schustergeselle heiratet Thrien Marie Diestel, Vater Christoph, Weber in Bennin.
- 1759 Marie Liese Bantien , Vater Joh., Hausmann in Bennin heiratet einen Granziner
- 1760 Andreas Haake, Bennien, gewesener Gefreiter unter dem Lüneburger Hattorfischen Inf.-Regiment heiratet Cath. Abel aus Gr. Bengerstorf
- 1760 Frantz Jochim Arens, V. Jochen Hinrich, Bennin heiratet Trien Marie Nielandt, Vater Jochen Willhelm, Bennin
- 1760 Beencke, Hans Jochim heiratet Anne Trien Lange, beide Bennin
- 1761 Rump, Joh. Fridrich, Frstl. Schulz und Holzvoigt, Bennin heiratet Anne Marie Barckholtz, Vater der Brockmüller Barckholtz in Vellahn
- 1762 Claus Rudolph Schröder HW, Bennin heiratet Ann Greth Hennigs, V. Martin Daniel HW Bennin
- 1764 Christian Wilhelm Beencke heirratet Ann Greth Bantien, beide Bennin
- 1764 Thrien Liese Hagemann, V. Hans HW in Bennien heiratet einen Granziner
- 1765 Frantz Jochim Ahrens HW aus Bennin heiratet Bengerstorferin
- 1766 Johann Daniel Arens, HW Bennin heiratet Marie Greth Hagemann, Vater Hinrich, HW Bennin
- 1768 Hinrich Wegener verw. HW aus Bennin heiratet …
- 1768 Frantz Jacob Beencke, Bennin heiratet Anna Catharina Wwe. Mütel, geb. Neuland
- 1768 Hans Caspar Stüve, Schulz und Holzvoigt in Bennin heiratet Anna Maria Barkholtz, Wwe. Joh. Friedrich Rump, Schulze und Hozvoigt in Bennin
- 1768 Hans Jochim Hagemann JG. aus Bennin, Mit-Meister des Schönberger Schuhmacher-Gewerks, heiratet J. Ann Dorthie Hintzmann aus Bennien (7. Ahnengeneration D.G.)
- 1769 Lucie Ilse Demmin aus Bennin heiratet einen Groß Bengerstorfer (Mancke)
- 1769 Hans Jochen Lange, Hauswirt, heiratet Lucie Dorthie Hennigs, Vater Marten Daniel
- 1770 H. Christian Ernst Susemihl, Wohlgeb. Amts-Rat Tüschow heiratet Fr. Anna Christine Hinrietta, geb. Berner, Wwe. Erdmann Koch, Amts-Rat und Erbherr auf Tüschow und Beckendorf
- 1770 Hans Jochim Christian Nielandt HW Bennien, heiratet Thrien Marie Hennigs, Bennin, Vater Marten Daniel, HW.
- 1770 Jochim Daniel Nielandt, Schneidergeselle, Vater Joh. Christoffer, Schul-Meister, Schneider, heiratet Thrien Greth Stieger, Vater Hans Conrad, Schneider, Bennien
- 1771 Joh. Pauli Gammelin, Schuster, Bennien heiratet Marie Liese Mundt, eine lose Person
- 1771 Hans Hinrich Kruse, Käther aus Bennien, Vater Jochim Gr. Bengerstorf, heiratet (Wille) Catharina, verw. Jensen, Käthersfrau aus Bennien
- 1772 Hans Caspar Stüve aus Bennin, Schulze und Fürstl. Holvoigt heiratet Anna Elisabeth Voss, Bennin, Vater Frantz Hinrich Voß, Granzin
- 1772 Maancke, Greth Liese, verw. Beencke aus Bennin heiratet einen Hamwarder
- 1772 Cath. Maria Diestel, verw. Sorge aus Bennin heiratet den Schuster Carl Jürgen Pulss aus Schwechow
- 1772 und Friedrich Carl Prillwitz, Jäger bei H. Oberforst-Mstr. V. Pentz vom Schildfeld Fr. Dor. Maria Gertzen, Wwe. Pfannenstiel aus Tüschow
- 1772 Hans Jochim Ahrens, Bau-Knecht, Vater: Jochen Peter HW. Bennin heiratet Cath. Marg. Nielandt, Vater Willh., alter HW
- 1773 Anna Maria Tabel , Vater: Joh. Christian, Erb-Mühlenmester zum Schilde, heiratet Joh. Bernhard Beerling, Bauermeister auf Bartelsdorf, Vater: Hans Jürgen Pensionär Nicklitz, cop. Auf der Schildmühle
- 1773 Joh. Joachim Garber, Schul-Meistr./HW. Bennin heiratet Thrien Marie Nielandt, V. Joh. Christoffer, Schul-Mstr./HW. Bennin
- 1773 Jochim Hinrich Nielandt, HW. Bennin heiratet (Hagemann) Marie Gret, Wwe. Joh. Daniel Ahrens
- 1773 Jochim Christian Tesch, HW. Bennien, heiratet Lucie Dorthie Hennigs, verw. Lange
- 1775 Hans Jochim Klockmann, HW heiratet Ann Stien Beencke, Vater Marten HW
- 1776 Jochim Hinrich Wieg, Vater Clas Jochen, HW heiratet Thrien Marie Prüss, Vater Johann Jochim, Schmied in Bennien
- 1776 Hans Jürgen Beencke, Vater Jürgen, HW heiratet Ann Thrien Prüss, Vater Hans Hinrich HW und Capellen-Jurat
- 1777 Erdmann Ulrich Behrens Einwohner, Bennien heiratet Anna Maria Barckholtz, Wwe. Rump, geschiedene Stüve
- 1777 Hans Jochim Hagemann, verw. Schuster heiratet Ann Dorthie Prüss, Vater Hans Hinrich, HW/Capellen-Vorsteher
- 1777 Hinrich Beencke, HW heiratet Thrien Marie Hagemann
- 1777 Hans Martin Beencke, HWheiratet eine Steer aus Gallin
- 1777 Joachim Jacob Buck, Schäfer-Knecht aus Bennin heiratet Dorthie Lisch Lammers aus Bennien
- 1778 Hans Hinr. Kruse, HW. bennin heiratet Ann Thrien Wich, V. Hausmann Bennin
- 1778 Jochim Christian Bruhns, HW Bennin heiratet (Hennigs) Ann Thrien, Wwe. Hans Bennin
- 1778 Joachim Hinrich Kruse, Wwer. HW in Bennin (aus Gr. Bengerstorf) heiratet Ann Stien, geb. Beencke, verw. Klockmann, HWin.
- 1779 Maria Hedwig Rump, Vater Joh., Wilh. Freischulz und Kirchenjurat Bennin heiratet einen Frank Joseph Wilke, der in königlich dänischen Diensten gestanden hat
- 1779 Hinrich Christian Kruse, HW in Bennin (aus Gr. Beng.) heiratet Cath. Maria, geb. Hennigs , verw. Nielandt, Hausfrau Bennien
- 1779 Hans Jochim Beencke aus Gr. Bengerstorf heiratet Cath. Ilsche Nielandt, Vater Willhelm, HW in Bennin
- 1781 Hans Joachim Schröder, Vater Joachim HW Bennin heiratet …
- 1781 Joachim Christian Bruns, HW Bennin heiratet …
- 1781 Jürgen Hinrich Cord Burmeister, Vater Joh. Diederich, Draguner im Hannöverschen heiratet Anne Cath., geb. Prüss, Wwe. von Jürgen Beencke, HW Bennin
- 1784 Hans Christian Hagemann, Schuster in Bennin heiratet Anna Elisabeth Prüss, V. Hausmann Granzin.
- 1784 Cath. Dor. Beencke, Vater Hausmann Bennin heiratet …
- 1785 Christian Burmeister, Bennin heiratet Anna Marg. Prüss, Vater Jurat, Bennin
- 1785 Hans Wilhelm Nieland, Bennin heiratet …
- 1785 Hans Hinrich Mütel, Bennin heiratet Cath. Maria Hennigs, verw. Cruse, Bennin
- 1785 Franz Jochim Cruse, HW, Bennin heiratet (Prüss) Wwe. Cath. Maria Wich, Bennin (copul. 1776)
- 1786 Joh. David Tepp, Wwer. Schuster, Bennin heiratet Dorothea Nieland, Vater Christoffer, Schneider, Bennin
- 1787 Joh. Jochim Garber, Wwer. Schulmeister, Bennin heiratet Cath, Marg, Mütel, Vater Hans, HW., Bennin
- 1787 Hans Jochim Bantin, Knecht, Bennin heiratet Trine Dor. Lüders, Bennin
- 1788 Cath. Maria Prüss, Vater Hans Hinrich Capellen-Vorsteher heiratet …
- 1790 Hinrich Christian Prüß, Schmied Bennin heiratet Christine Dor. Hagemann, Vater Hans Jochim, Schuster Bennin
- 1790 Hans Jochim Hühn, Knecht Bennin heiratet Anna Dor. Wich, Vater Clas Jochim, Hausmann Bennin
- 1790 Jochim Hinrich Ahrens, HW. Bennin heiratet Anna Dor. Nieland, Vater Hans Jochim, HW. Bennin
- 1791 Johann Jochim Rösecke, Tagelöhner Bennin heiratet Anna Magd. Lübbe, Vater Tgl. Bennin
- 1791 Cath. Maria Bencke, Vater Martin, HW. Bennin heiratet einen Leers aus Bretzin
- 1792 Marcus Hinrich Röper, Müller zu Schildfeld heiratet Frau Henrietta Aven, Wwe. von August Hinrich Tabel, Schildmüller
- 1792 Jochen Wilhelm Cruse, HW Bennin heiratet Marg. Dor. Hagemann, Vater Christian, HW Bennin,
- 1793 Christian Hagemann Wwer. Altenteiler-Mann Bennin heiratet (Schwarz) Wwe. Maria Dor. Prüß
- 1793 Hans Detlof Rump, Maurer-G- Bennin heiratet Dorothea Schröder, Vater Joh. Jochim, Schneider Bennin
- 1793 Hans Jürgen Prüß, Knecht in Bennin heiratet Cath. Maria Nieland, Vater Hans Jochim, HW. Bennin
- 1794 Friedrich Hartwig Rösecke, Weber Bennin heiratet …
- 1794 Caspar Friedich Jenckel, Schneider Bennin heiratet Anna Elisabeth Hagemann, Vater Hans Jochim, Schuster Bennin
- 1794 Jochim Hinrich Mütel heiratet eine Steer aus Gallin
- 1795 Cath. Elisabeth Mütel, Vater Hans Hinrich, HW. Bennin heiratet einen Galliner
- 1796 Heinrich Franck, Knecht, Bennin heiratet …
- 1797 Hans Hinr. Schmidt, Knecht, Bennin heiratet die Wwe. Anna Rebecca Warncke
- 1797 Joch. Hammer, Weber Bennin heiratet die Wwe. Cath. Ilsabe Rösecke
- 1797 Hans Hinr. Cruse Wwer. Altenteiler-Mann Bennin heiratet die Wwe. Dor. Sophia Prüßke
- 1797 Anna Maria Lange, Vater Hans Jochim, HW. heiratet einen Pampriner (HW. Jochim Niklas Jürß)
- 1798/1799/1800 keine Kopulatinen von Benninern im Verzeichnis
- 1802 Erdmann Wilhelm Behrens, Wwer. (+ 1813 in Bennin) heiratet Dorothea Christiane Barckholz (* ca. 1783, + 1821 in Bennin)
Bereits im 18. Jahrhundert finden sich in unterschiedlichen Archivalien neue Namen: Kruse (1719), Garber (1738), Müthel (1754), Tesch (1773), Schlichting (Rademacher, 1797), Barghahn (vor 1800) Im 19. Jahrhundert treten neue Namen unter den Gehöftsbesitzern in Bennin in Erscheinung: Barkhahn, Behm, Bühring, Burmeister, Dahl, Dahlenburg, Dien, Greve, Hühn, Jenckel, Johns, Lange, Luck, von Lücken, Schlichting (Schulze), Stier und Wilcken.
Auffällig ist, dass nun häufig auch die Namen von Handwerkern genannt werden. Das sind die typischen Dorfhandwerker, wie Schmied und Rademacher, aber auch Schneider, Schuster und Weber. Dabei ist die häufig in Dörfern auftretende Kombination des Schneiderberufs mit dem Schulmeister auch in Bennin zu finden, ein Zeichen des geringfügig höheren Bildungsstandes der Handwerker gegenüber der bäuerlichen Bevölkerung.
4.3 Das Schulzenamt in Bennin
- 1479 Landbederegister: Hinrik Rumpt, burmester
Der Bauermeister war die älteste Bezeichnung für den Vorsteher der Dorfschaft.
- 1496 Das Kaiserbederegister nennt Gercke Rump an erster Stelle. War er auch der Schultze?
- In den nachfolgenden Registern erscheint der Name Rump nicht. Häufig werden Träger des Namens Wich an erster Stelle genannt. Da das Schulzenamt an die Schulzenstelle gebunden war, kann der mögliche Wechsel des Schulzenamts von Rump auf Wich aus der weiblichen Erbfolge und der Einheirat des Trägers eines anderen Namens erklärt werden, wie es für das 18. Jahrhundert an Hand des Kopulationsregisters nachgewiesen werden kann.
- 1590 Kirchenhebung Pfarre Granzin: Chim Rump, schultze
- 1598 Kirchenhebung: Chim Rump, der schultze
- etwa 1700 bis 1733 Holzvogt, Schulze und Kirchenjurat Hanß Wilhelm Rumpff
- 1734 Jochen Hinrich Behrends, Hochfürstl. Holzvogt und Schulze zu Bennin heiratet (Heitsche) Dorthie, (Holzvogt), Schulzen u. Kirchen-Juraten Hanß Wilhelm Rumpffs Wwe, Bennin
- 1760 Schulze Friederich Rump (laut Liste der Hofbesetzung)
- 1761 Rump, Joh. Fridrich, Fürstl. Schulz und Holzvoigt, Bennin heiratet Anne Marie Barckholtz, Vater der Brockmüller Barckholtz in Vellahn
- 1768 Hans Caspar Stüve, Schulz und Holzvoigt in Bennin heiratet Anna Maria Barkholtz, Wwe. Joh. Friedrich Rump, Schulze und Hozvoigt in Bennin
- 1772 Hans Caspar Stüve aus Bennin, Schulze und Fürstl. Holvoigt heiratet Anna Elisabeth Voss, Bennin, Vater Frantz Hinrich Voß, Granzin; nach Scheidung von A.M. Barkholtz.
- 1777 Erdmann Ulrich Behrens Einwohner, Bennien heiratet
Anna Maria Barckholtz, Wwe. Rump, geschiedene Stüve; übernimmt offenbar Schulzenstelle und Amt ad interim. -- ohne Jahresangabe (laut Liste der Hofbesetzung): Schulze Friederich Behrens
- 1779 Maria Hedwig Rump, Vater Joh., Wilh. Freischulz und Kirchenjurat Bennin heiratet einen Frank Joseph Wilke, der in königlich dänischen Diensten gestanden hat.
- 1793 Erdmann Rump (laut Liste der Hofbesetzung), mäglicherweise der Sohn von Freischulz Joh. Wilh. Rump
4.4 Die Schulverhältnisse in Bennin
Bereits 1650 hatten die Herzöge Adolf Friedrich und Ulrich in einer neuen Kirchenordnung angeordnet, dass in den Kirchdörfern Pastoren, Küster und deren Frauen zwischen Michaelis (29. September) und Ostern Unterricht für die Landjugend erteilen sollten. Diese Regelung kam folglich für Bennin nicht zum Tragen. Für die Schulen im Domanium wurde 1771 eine landesherrliche Schulordnung erlassen, die ebenfalls im wesentlichen die Winterschule vorsah, jedoch zusätzlich vorschrieb, dass an einigen Tagen in der Woche auch zwischen Ostern und Michaelis Unterricht erteilt werden sollte.
Aus eine Kirchenvistation der Pfarre Granzin aus dem Jahre 1650 ist uns die Nachricht überliefert, dass der Küster Jochim Nohm zum Schulehalten ermahnt worden sei. Das galt sicher entsprechend der herzoglichen Verordnung für das Kirchdorf Granzin.
Im Jahre 1693 beschweren sich der Pastor und die darüber, dass es in Bennin kein Schulhaus gäbe. Sie bitten Um Bauholz für ein Schulhaus. Sie hätten auch einen guten und gottesfürchtigen Lehrer in Person des Albrecht Nilhius.
In der Kirchenvisitation des Jahres 1703 heißt es: "Wegen der Schule und des Schulehaltens wurden die Benniner schon bei vorheriger Vistation angehalten. Es hat aber dazumal und bis daher ihrem Verlangen nach keine Schule erbaut werden können, weil man nicht hat absehen können, woher die Baukosten sollten genommen werden. Bei jetziger Visitation aber und nach geendigten Gottesdienst und Gesang aber hat sich einer in der Capell angegeben, so in Bennin wohnhaftig, seines Handwerks ein Schmied, namens Jürgen Prüß, dass er wohl wollte in seinem Hause eine Schul anfangen und seine Frau nebst ihm mit Lesen sich ganz gut behelfen könnte. Da nun derselbe wegen seines guten Lebens und Wandels von dem Herrn Pastor und von den gesamten Benninern ein gut Zeugnis hatte und recommandiret ward, ist er im Namen Gottes zum Schulmeister konstituiert und demselben die Jugend zu treuer Information überlassen worden."
In den Kopulationsregistern werden nachfolgend einige Schulmeister genannt, es heiraten:
- 1751 der Witwer Simon Niclas Prüß, Schulmeister
- 1770 Schneidergeselle Jochim Daniel Nielandt, Sohn des Schulmeisters Johann Christoffer Nielandt Schulmeister und Schneider
- 1773 Johann Joachim Garber Schulmeister und Hauswirt (Cossat?) heiratet die Tochter von Schulmeister Johann Christoffer Nielandt
- 1787 Witwer Johann Jochim Garber, Schulmeister heiratet eine Mütel.
4.5 Krüge, Handwerk und Gewerbe in Bennin
Das älteste in den Quellen genannte Gewerbe ist die Müllerei. Bereits in dem Landbederegister aus dem Jahre 1453 wird ein Müller in Bennin erwähnt. Es folgt 1462 die Nennung einer Mühle, die ebenso wie die Hufen keine Landbede gezahlt hat.
Ähnlich früh werden Krüge genannt:
- 1569 zahlt Paul Christ 3 M doppelte Landbede von einer "huiffen und vom kroege"
- 1570 ist es dann Pawel Wiche, der "von einer huefen und krueg" Landbede entrichtet.
- 1573 erfolgt wiederum ein Wechsel. Nun zahlt Chim Rump außer 1 M Bede von der Hufe 8 Schillinge "vom kruge" und
- 1584 derselbe wiederum "vom kroge"
- 1584 müssen darüber hinaus auch Claus Luetkens "vom schmideambt" und der koster vom "schneiderambt" Bede zahlen.
- 1584 zahlt dann Chim Schroder "vom hagkwerke".
Das "Hagkwerk" war die Tätigkeit eines Hökers, eines Kleinkrämers. In Boizenburg nannte sich die Kaufmannsgilde das "Hackamt.
In den Kopulationsregistern werden im 18. Jahrhundert verschiedentlich Handwerker genannt:
- 1705 Hans Lübcke, Leineweber,
- 1738 Johann Jochim Bläffert, Schuhmacher,
- 1740 Jürgen Christoph Prüß, Schmied,
- 1743 Hans Niclas Hagemann, Rademacher,
- 1746 Jochen Hinrich Prüß, Schmied,
- 1751 Peter Hagemann, Rademacher,
- 1759 Jürgen Henrich Sorge, Schustergeselle,
- 1759 Christoph Diestel, Weber,
- 1765 ersucht der Schmied Prüß um Unterstützung beim Aufbau seiner Schmiede. Diese war bei einem Sturm zerstört worden. Ihm wird die Contribution erlassen und Bauholz bewilligt
- 1768 Hans Jochim Hagemann, Schuhmacher,
- 1770 Hans Conrad Stieger, Schmied,
- 1770 Jochim Daniel Nielandt, Schneidergeselle, sein Vater
- 1770 Johann Christoffer Nielandt, Schneider und Schulmeister
- 1771 Johann Paul Ganmmelin, Schuster,
- 1776 Johann Jochen Prüß, Schneider,
- 1777 Hans Jochim Hagemann, Schuster,
- 1784 Hans Christian Hagemann, Schuster,
- 1786 David Tepp, Schuster,
- 1793 Hans Detlof Rump, Maurer-Geselle
In dieser Aufstellung ist es nicht verwunderlich, dass mehrfach die typisch ländlichen Berufe Schmied und Rademacher vorkommen. Darüber hinaus fällt die relativ große Zahl der Schuhmacher/Schuster auf, die ebenso wie die Schneider und Weber für die Versorgung der Einwohner von Bedeutung waren, die Schneider außerdem mehrfach mit der Tätigkeit als Schulmeister verbunden. Erstmalig wird im Jahre 1793 auch ein Maurer genannt.
4.6 Die Dorfform und die Höfe in Bennin
Die nahezu gleiche Zahl der Hufen des Mittelalters bis in das 18. Jahrhundert hinein lässt darauf schließen, dass die Dorfform in Bennin im Wesentlichen die gleiche wie gegenwärtig war, wenn man davon absieht, dass die Büdnereien und Häuslereien nicht bestanden, die erst im 18. und 19.Jahrhundert entstanden sind. Die Karte von Wiebeking (1786) zeichnet ein ähnliches Bild wie die gegenwärtige Form des Dorfes es darstellt.
In der Karte ist deutlich die Reihung der Hufen von Süden beginnend auf der Ostseite der Dorfstraße die Hufen 5 bis 1 und auf der westlichen Seite die Hufen beginnend mit der Hufe 8 bis 16. Auch die beiden abseits liegenden Hufen 6 und 7 erkennt man, ebenso den Hirtenkaten (später B.1) am Weg nach Granzin, sogar das weiter zurück liegende Gehöft der Hufe 2. Am Brink sind weitere Gebäude zu erkennen. Diese werden sogenannte Kiffner oder Kuffner gewesen sein, die - auch als Brinksitzer bezeichnet - nur im Besitz eines kleinen Hauses (Kiffe oder Kuffe) auf der Dorffreiheit, dem Brink, ohne eigenen Grund und Boden waren.
Die historische Dorfform von Bennin ist nach ENGEL das Sackplatzdorf. Diese Form geht jedoch davon aus, dass das sackförmige Dorf nur einen Zugang hat, nach der Form hier aus Richtung Bengerstorf und Schildfeld. Es gibt jedoch den wichtigen Weg in das Kirchdorf Granzin, sowie einen weiteren nach Tüschow. Somit dürfte die Bezeichnung als kleines Angerdorf weitaus mehr zutreffen.
Die Gehöfte der Vollhüfner bestanden allgemein aus einem Niederdeutschen Hallenhaus, einer Scheune, auch mit einem kleinen zusätzlichen Stall, einem Backhaus oder Backofen, selten einem gesonderten Speicher, später auch einem Altenteilerhaus oder Tagelöhnerhaus, oft auch beides. In Bennin standen die Altenteiler- und Tagelöhnerhäuser häufig auf einem besonderen Grundstück abseits des Gehöftes. Die nebenstehende Flurkarte von 1921, die teilweise auf Vermessungen von 1821 beruht, zeigt noch Gebäude mit Hallenhausgrundrissen, die so nicht mehr vorhanden sind. Das betrifft die Hufen 1, 2, 6, 8, 13, 17, 19, 20 und 21.
Während im niederdeutschen Raum, speziell auch in Mecklenburg die allgemeine Zuordnung der Gebäude auf dem Gehöft einer Regel unterlagen, ist diese in Bennin nicht eindeutig zu erkennen. Die Regel war, dass das Niederdeutsche Hallenhaus mit dem Dielentor zur Straße orientiert belegen war, davor links oder rechts nahe der Dorfstraße die Scheune. Zu der Straße öffnete auch die Scheunendiele. Weitere Gebäude, wie Schweinestall und Speicher standen allgemein seitlich des Wohnhauses. Da für Bennin kein typisches Beispiel mehr bildlich belegt werden kann, soll hier das Bild der Hufe 3 in Klein Bengerstorf eingefügt werden.
5. Das 19. und das 20 Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkrieges
5.1. Bennin wechselt vom Fürstentum Ratzeburg in Mecklenburg-Strelitz in das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin
Das beginnende 19. Jahrhundert brachte für Bennin eine bewegte Zeit. Zum Einen wechselten häufiger die Schulzen, zum Anderen war bereits im ausgehenden 18.Jahrhundert von der Regulierung der Feldmark Bennin die Rede und zum Dritten zeichnete sich der Wechsel des Dorfes aus Mecklenburg-Strelitz nach Mecklenburg-Schwerin ab.
Auf dem Wiener Kongress, der die Auseinandersetzungen mit dem napoleonischen Frankreich beendete erhielten die mecklenburgischen Herzöge eine Standeserhöhung. Sie wurden Großherzöge, was eine höhere Souveränität zur Folge hatte.
Über die Zeit der napoleonischen Kriege ist für Bennin nicht viel überliefert. Es soll aber etwa 1812/13 eine größere Konzentration französischer Truppen bei Bennin gegeben haben, die dann im Raum zwischen Groß Bengerstorf und Beckendorf/Bretzin auf deutsche Freischärler getroffen sind. Bei den Kämpfen sollen zahlreiche Franzosen gefallen sein, die dann in Beckendorf auf einer erhöhten Fläche am Bachtal begraben worden sind. Diese trägt noch immer den Flurnamen "Franzosenkopp".
Ab dem Jahre 1818 verhandeln die Großherzogtümer Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin über den Tausch des strelitzischen Dorfes Bennin gegen Anteile von Mecklenburg-Schwerin an anderen Dorfern und Liegenschaften. Es gibt jedoch auch Widerstand der Benniner Einwohner. Sie wenden sich an ihren "Landesvater" Großherzog Georg mit der Bitte, den Tausch nicht zu realisieren. Die "bewegenden Worte" verfolgen jedoch den Zweck die durch die Abgelegenheit der Exklave Bennin vom Verwaltungssitz des Fürstentums Ratzeburg erhaltene relative Unabhängigkeit zu erhalten.
Ende des Jahres 1820 steht jedoch der "Permutations-Contract" (Tauschvertrag). Ihm wird von der Strelitzer Seite am 8.Dezember 1820 und von der Schweriner Seite am 5.Januar 1821 zugestimmt.
Nahezu gleichzeitig mit dem Wechsel von M.-Strelitz nach M.-Schwerin wird in beiden Großherzogtümern die Leibeigenschaft durch die Patentverordnung vom 18. Januar 1820 aufgehoben aufgehoben. Die Aufhebung der Leibeigenschaft wurde dann bis 1824 beginnend ab Ostern 1821 realisiert.
Im Landeshauptarchiv Schwerin befindet sich die Archivalie:
- LHAS, Nr.108, Fasc. 10: Permutations-Contract fürs Amt Boizenburg vom 8ten December 1820
- Bennin wurde getauscht gegen Anteile in Grieben und Lübseerhagen bei Grevesmühlen sowie gegen die Hoheitsrechte für das Wilkensche (ehemals Frankische) Gehöft in Kratzeburg bei Waren und die Rechte an der Krappmühle „ohnweit Neubrandenburg“, von Strelitzer Seite wurde anderweitige Regelung für den Boizenburger Elbzoll in Aussicht gestellt. (Strelitz hatte seit Bestehen 1701 die Rechte der Güstrower Linie am Elbzoll übernommen)
Auszug aus dem Vertrag: "Es wird das gedachte Mecklenburg-Strelitzische zwischen Schildfeld, Großen Bengerstorf, Tüschow und Granzin gelegene Dorf Bennin in seinem ganzen Umfange mit allen dazugehörigen Äckern, Wiesen, Weiden, Hölzungen, Brüchen, Mooren, Gebäuden, Einwohnern, mit allen und jedem Hoheits- und sonstigen Rechten und Befugnissen, mit der hohen und nideren Gerichtsbarkeit, dem Patronat in Ansehung der Kapelle, mit der Jagdgerechtigkeit, allen Geld- und Naturaleinkünften, allen Abgaben und Pflichten der Dorfeinwohner, kurz mit allem und jeden Berechtigungen, welche Mecklenburg-Strelitz rücksichtlich des Dorfes Bennin zustehen und großherzoglich Mecklenburg-Strelitzer seits bisher besessen, genossen und ausgeübt werden können, ohne den geringsten Vorbehalt, dem großherzoglich Mecklenburg-Schwerinschen Hause zu wahren, auschließlichen Eigentum, Besitz und Genuss von Johannis dieses Jahres an abgetreten und überwiesen."
In der obigen Archivalie sind auch enthalten:
- „Extract aus der Reservaten-Rechnung von Ostern 1819/20 über die Einnahmen aus dem nicht regulirten Dorfe Bennin“
darin genannt (neue Hufennummern hinzugefügt):
*1. Schulze Joh.n Schlichting, neue Hufen-Nr. 1 *2. Franz Kruse, Nr.10 *3. Hans Jochim Benthin, Nr.8 *4. Hans Joch.Behncke, Nr.20 *5. Joch. Hein.Ahrent, Nr.4 *6. Johann Hein.Burmeister, Nr.5 *7. Franz Hein.Ahrent, Nr.11 *8. Hans Joch.Nieland, Nr.9 *9. Christian Tesch, Nr.3 *10. Hans Heinr. Prüß, Nr.2 *11. Jürgen Hein. Burmester, Nr.13 *12. Hans Joch.Lange, Nr.12 *13. Weber Christian Lühck, (wohl Büdner B 1) *14. Hans Joch.Hagemann, Nr.21 *15. Heinrich Ahrens, Nr.19 *16. Hans Joch.Behncke, Nr.18 *17. Hans Joch.Schröder, Nr.16 *18. Heinrich Schlichting, Nr.15 *19. Garbers Wittwe, Nr.14 *20. Hans Jochen Nieland, Nr.6 *21. Jochen Hein.Müthel, Nr.7 *22. Christian Hagemann, Nr.17
- Dazu kommen noch die Abgaben:
*Mastgeld von den Hauswirthen, *Schmidt Preuß für den Handel, *Rademacher Schlichting, desgl. derselbe Krugpacht, *die Cossaten Schlichting, Schröder, Gerber und Behncke auf Pacht für die Koppel Nebein.
- Auch „Contributionsverzeichnis von 1818“
u.a. genannt:
*unter Hans Joch. Banthien 1 Stiefsohn Fried. Reusch, für den Contribution gezahlt wird, dito.1 Tochter Maria Reusch, *ehemal. Schulmeister Joh. Garbau, *Grobschmidt Hans Hein.Prüß, *Tagelöhner Hans Joch.Huhnsen, *Weber Christian Luck, *Schneider Lütkens.
Die aus Bennin zu zahlenden Abgaben und Pachten beliefen sich auf 393 Reichsthaler, 11 Schillinge und 3 Pfennige.
5.2 Regulierung der Feldmark Bennin
Bereits im Jahre 1771 ersuchen einige Benniner Bauern die Verwaltung des Fürstentums Ratzeburg um eine gleichmäßigere Verteilung der Ländereien in Bennin zu erreichen. Offenbar hatten sie seinerzeit keinen Erfolg. Erst in einem Schreiben der Herzogl. Cammer in Neustrelitz an das Amt Schlagsdorf zu Ratzeburg vom 23.Mai 1797 wird eine Untersuchung angeregt, ob die Ungleichheit der Benniner Hauswirte nicht durch „Beylegung aus der Freyheit“ zu heben ist, um die übrigen Hauswirte zur Regulierung zu bewegen.
Neuerliche Aktivitäten die Feldmarksregulierung betreffend sind aus den Archivalien für die Zeit unmittelbar vor dem Übergang in das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin zu erkennen. Die offenbar angeregte Regulierung stößt auch dann noch auf Widerstand, wie aus der nachstehenden Aufstellung des Schulzen Schlichting zu erkennen ist.
30.Sept.1819: „Vorstellung des Schulzen Schlichting zu Bennin um Regulirung der Feldmark“
„Zur Regulirung haben Neigung und wollen die Vermeßungskosten hergeben“
- der Schulze Schlichting, Hufe 1
- der Vollhüfner Prüß, Hu. 2
- „ Franz Ahrens, Hu.11
- " Lange, Hu.12
- der Kather Schlichting, Hu.15
- „ Joch. Hagemann, Hu.21
- „ Hinr. Ahrens, Hu.19
- „ Behncke, Hu.18
- „ Garber, Hu.14
- „ Nieland, Hu. 6
- „ Müthel, Hu. 7
"Gegen die Regulirung sind und wollen darin nicht willigen.“
- der Vollhufner Tesch Hu. 3
- „ Nielandt Hu. 9
- „ Banthin Hu. 8
- „ Burmeister Hu. 5
- „ Behncke Hu.20
- „ Kruse Hu.10
- „ Joch. Ahrens Hu. 4
- „ Jochen Burmeister Hu.13
- der Kather Schröder Hu.16
Dieses Schreiben des Schulzen lässt die unterschiedliche Interessenlage deutlich werden. Bis auf den Schulzen und drei weiteren Hauswirten, sind mit einer Ausnahme nur die Cossaten an der Regulierung interessiert, die sich davon eine größere Landzuteilung versprochen haben werden.
Zur Vorbereitung der Feldmarksregulierung ist 1825 offenbar eine Bonitierung erfolgt, die in einem Ertragsanschlag mündete:
Ertragsanschlag der Büdner in Scheffel u. Abgaben rtl./ß/&
- I. Büdner Hirtenkathen ... 2 5/32 ... 7/-/4 1/3,
- II. „ Barghahn ... 2 6/32 ... 7/3/10 1/3,
- III. „ Behrensche Erben ... 2 6/32 ... 7/2/3 1/3,
- IV. „ Schlichting ... 2 6/32 ... 7/4/2 1/3,
- V. „ Schmidt Prüß ... 2 26/32 ... 7/36/2 1/3,
- VI. „ (ohne Namen) ... 2 3/32 ... 6/25/11 1/3 (wurde nicht geschaffen).
Offenbar waren die Widerstände gegen die Feldmarksregulierung in Bennin noch immer nicht ausgeräumt, denn vom 6. Nov.1826 gibt es ein amtliches Schreiben (großherzogl. Kammer)
„An den Schulzen Schlichting und Consorten zu Bennin“, die sich gegen die Regulierung auf Grund „schlechter Ratgeber“ wehren, nur Hebung ihres Wohlstandes beabsichtigt. Eine Copie geht an den Oberamtmann Wendt in Hagenow, der klärend eingreifen soll. Erwähnt sind in dem Zusammenhang auch Holzwärter Jenkel und Altsitzer Martin Behncke pp. sowie Oberförster Schmarsow. Genannte Grundlage: Großherzoglich-Strelitzsche Constitution vom 30.Juli 1776. Am 2.Jan.1827 beklagen sich die Hauswirte Heinr. Prüß, Hans Joch.Jenkel, Heinr.Ahrens, Joh.Burmeister, Franz Kruse, Hans Joch.Lange, Hans Joch.Behnk, Franz Ahrens beim Cammerrath von Steinfeld über Ungleichheit der Wiesen und am 2. Januar 1827 der Büdner Joch. Heinr. Barghahn beklagt sich, daß er nur Weide für eine Kuh auf einem Sandberg erhalten soll, Er hat auch zu wenig Gartenland zum Kartoffelbau. Büdnerei stamme aus „alten Zeiten“ (wohl vor dem Tausch aus Strelitz nach Schwerin), hätte sie 1817 von Weber Luck gekauft, Großherzog von Strelitz und sein Minister Scheve hätten Kaufvertrag unterschrieben, 1808 hätte Amt Schlagsdorf Haltung von 2 Kühen, 2 Schweinen und 6 Schafen bestätigt.
Die Continuation (Fortsetzung) im Schulzenhause zu Bennin den 6ten April 1827 sollte offenbar dem Zweck dienen, die Bauern von den Vorteilen der Regulierung zu überzeugen. Genannt sind die Teilnehmer der Continuation: Schulze Schlichting und die 11 Hauswirte Heinrich Prüß, Joch.Jenkel, Heinr.Ahrens, Joh, Burmeister, Jochim Bantien, Jochim Nieland, Franz Kruse, Franz Ahrens, Jochim Lange, J.Burmeister, Jochim Behncke. Die Käther: Jochim Nieland, Heinrich Müthel, Franz Garbe, Heinr. Schlichting, Joch.Schröder, Peter Hagemann, Jochim Behncke, Heinr. Ahrens, Jochim Hagemann. Im Jahre 1828 liegt bereits eine Classification der Feldmark Bennin, bezeichnet als "Recapitulatio generalis", vor, die die Ergebnisse der Regulierung und einer nachfolgenden Bonitierung zusammenfasst:
Nr.108 a, Fasc. 9: Regulierung 1828
Recapitulatio generalis, 1828
*Pagina................[]R...Scheffel...Fuder ----------------------------------------------------- *1. Hausw. Jenkel ......15875...59 .......1 1/,, *6. Schulz Schlichting..14867...83 .......1 2/,, *11. HW. Ahrens ........14469...76 7/32...2 9/,, *16. " Burmeister......13863...81 .......1 13/,, *21-25 "Franz Ahrens....12329...78 3/32...1 14/,, *26–30 "Joh.Burmeister..14498...82 8/32...2 *31–35 "Heinr.Prüß .....13834...73 10/32..1 6/,, *36–40 "Joch.Nieland....15824...89 15/32..2 10/,, *41–45 "Joch.Lange......16127...84 9/32...1 5/,, *46–50 "Joh.Behnke......13761...79 8/32...1 2/,, *51–55 "Heinr.Banthin...13316...77 7/32...2 8/,, *56–60 "Kruse...........13420...76 14/32..3 7/,, *61-62 "Communion-Weide HW.44253.172 4/32
*63-66 Cossat Hagemann...2662...13 7/32...1 10/,, *67-70 „ Joch.Hagemann...2338...12 9/32...1 5/,, *71-74 „ Schröder........4402...21 10/32..4 5/,, *75-78 „ Schlichting.....3851...18 12/32..2 14/,, *79-82 „ Behncke.........3887...20 10/32..1 7/,, *83-86 „ Gerber..........3736...19 7/32...1 4/,, *87-90 „ Ahrens..........3851...18 13/32..1 5/,, *91-94 „ Nieland.........3840...19..........9/,, *95-98 „ Müthel..........2154....9 15/32..1 7/,,
*99-101 sämtliche Büdner..2254..11 16/32...10/,, *102 Communion-Weide für Büdner 4190..14 11/32
Bemerkung D.G.: Bei der Regulierung der Benniner Feldmark wurde nicht wie u.a. 1853/54 in Groß und Klein Bengerstorf die Hufengröße der Halbhüfner und der Kossaten der der Vollhüfner angeglichen. Die Kossaten blieben Achtelhüfner und waren deshalb auf außerbäuerlichen Erwerb angewiesen. Sie übten deshalb vielfach ein Handwerk aus. Auch wurde, wie zu dieser Zeit noch nicht üblich, keine Ausweisung von Ländereien für die Einlieger vorgesehen.
Für die Durchführung der Feldmarksregulierung war eine wichtige Voraussetzung, dass die Grenzen der Feldmark mit ihren Rechten sicher bestimmt sind. Die Archivalien berichten von der Grenzregulierung mit Groß Bengerstorf 1815 und mit Granzin/Sternsruh 1825/31. Die Grenze mit Granzin war schon seit alten Zeiten ein Streitpunkt gewesen. Bereits 1744 beklagen sich die Benniner Bauern bei ihrer Ratzeburger Obrigkeit über die ständigen Grenzüberschreitungen durch Granziner Bauern. 1804 gab es Grenzstreitigkeiten zwischen Bennin und dem Gut Tüschow. Unmittelbar darauf auch mit Granziner Bauern, die ihr Vieh auf die Koppeln der Hauswirte Kruse, Ahrens und Burmeister getrieben haben. Als Gegenmaßnahme erlaubte ihnen Ratzeburg die Pfändung des unberechtigt weidenden Viehs.
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Die endgültige Regulierung der Grenze mit Granzin ist aber erst mit der Separation von Granzin, Tüschow und Sternsruh erfolgt. So lautet der Titel der Granziner Separationskarte:
"Separationscharte von dem bisherigen Communion Dorffe Grantzin R.A. Wittenburg unter Berücksichtigung der im Jahre 1843 stattgefundenen Permutation so wie der Grenzregulirung mit den Feldmarken Bengersdorf, Bennin, Tüschow, Niecklitz, Gallin, Greven und Lüttenmark, modo Hatzberg enthaltend 1. den nunmehrigen Domanial-Antheil; 2. Das aus dem Tüschower Antheile gebildete Hauptgut Sternsruh; 3. den vormaligen Zurower, nun Incamerirten Antheil in Grundlage der Separations Contracte ueber die Grantziner Communionhebung und des Permutations Contracts ueber die geistlichen Grundstuecke, copirt von der Grantziner Directorial Charte de 1770 und den Cammer Charten der angrenzenden Domanial Feldmarken im August 1845 durch C.M.R.Burchardt, beeidigter Landmesser."
Über die Bearbeitung und den Ablauf der Regulierung wurden keine Unterlagen aufgefunden. Ein Blick auf die dabei entstandenen Feldmarkskarten lässt uns jedoch die Verteilung der Ländereien erkennen:
- Die Hauswirte der Hufen 1 bis 5, 8-13 und 20 erhielten in der Regel zwei große Ackerkoppeln in drei Komplexen zum einen an der Bengerstorfer Grenze (Bäkfeld, Baukhoop und Quinkel) die Hufen 3, 1, 4, 5, 11, 13 und 2, zum andern am Quinkel-/Niekoppelweg (Pissbrauk, Langen Stück, Hanstein und Oll' Koppel) die Hufen 10, 8, 20, 12 und 9 und zum dritten an der Granziner und der Tüschower Grenze (Neibein, Middelbrauck, Reithstücken) die Hufen 1, 2, 13, 11, 20, 4, 10, 58, 12 und 3. Hinzu kommen die Weidekoppeln/Wehkoppels zwischen dem Quinkelweg und dem Baukhoopweg, die Hufen 7, 8, 5, 4, 2, 10, 9, 11, 12, 20 und 1, dabei die zwei kleinen Koppeln der Hufen 12 und 3. Eine Ausnahme bildet die Hufe 9, die nur eine Ackerkoppel, die Oll' oder Grot' Koppel in entsprechender Größe erhalten hat.
- Die Kossaten erhielten ihre ziemlich kleinen Ackerkoppeln zwischen dem Granziner Weg und der Tüschower Grenze mit Ausnahme der Hufe 7, die ihre Koppel (Acker und Weide im Heisterbusch) unmittelbar am Gehöft erhalten hat.
- Nach der Grenzregelung mit Granzin und Sternsruh 1843 entstanden in dem bisher gemeinsam genutzten Grenzsaum die Niekoppels (Neue Koppeln). Das waren kleinere Ackerkoppeln, die nur als Ergänzung für die Hufen gesehen werden können (Hufen 20, 1, 12, 9, 11, 3, 2, 5, und die Kossaten-Hufen 7, 6, 19, 14, 18, 17, 21, 16 und 15). Hinzu kommen der Kapellennacker und die dort gelegenen sehr kleinen Ollendeilsstücken der Hufen 4, 12, 20, 5 und 8.
- Die Büdner erhielten ihre kleinen Koppeln zwischen dem Bengerstorfer Weg und der Schaale.
- Wiesen waren in Bennin von recht geringem Umfang entlang der Schaale und an der Tüschower Grenze vorhanden, so dass deren verteilung immer ein Streitpunkt war.
Verteilung der Acker- und Weidekoppeln der Hauswirte
*Hu.1...Bäkfeld..Neibein..Niekoppels..Wehkoppels * " 2...Quinkel..Neibein..Niekoppels..Wehkoppels * " 3...Baukhoop..Reithstücken..Niekoppels..Wehkoppels * " 4...Baukhoop..Neibein..Wehkoppels * " 5...Baukhoop..Neibein..Niekoppels..Wehkoppels * " 8...Langen Stück..Middelbrauck..Wehkoppels * " 9...Oll' (Grot') Koppel..Niekoppels..Wehkoppels * " 10..Pissbrauck..Neibein..Wehkoppels * " 11..Baukhoop..Neibein..Niekoppels..Wehkoppels * " 12..Hanstein..Middeelbrauck..Niekoppels..Wehkoppels * " 13..Quinkel..Neibein * " 20..Langen Stück..Neibein..Niekoppels..Wehkoppels
Im Jahre 1830 erhielten die Benniner Hauswirte und Cossaten ihren Erbpacht-Contract. Darüber gibt es das "Protocollum Commissionis gehalten zu Boitzenburg in der Wohnung des Herrn Amtmanns Schmarsow, den 15ten Juli 1830" praes. Des Herrn Oberamtmanns Wendt zu Hagenow als Großherzohl. Commissarius des Herrn Schmarsow et subscripti.
Zur Vollziehung des zwischen den Hauswirthen und Cossaten zu Bennin hiesigen AmtsAllerhöchst ertheilten Erbpacht-Contracts, hatte Commissarius sich mit den herren Beamten hieselbst an dem heutigen tage vereinbart und waren dazu ladungsmäßig erschienen
- 1. der Hauswirth Jenckel
- 2. der Schulze Schlichting
- 3. der Hauswirth Ahrens
- 4. u. 6. der Hauswirth Johann Burmeister
- 5. der Hauswirth Franz Ahrens
- 7. der Hauswirth Heinrich Prüß
- 8. der Hauswirth Jochen Nieland
- 9. der Hauswirth Jochim Lange
- 10.der Hauewirth Jochim Behncke
- 11.der Hauswirth Heinrich Banthin
- 12.für den verstorbenen Hauswirth Franz Kruse der Interimswirth Jenckel
So wie
*1. der Cossat Peter Hagemann
- 2. der Cossat Joch. Hagemann
- 3. der Cossat Hans Schröder
- 4. der Cossat Detloff Schlichting
- 5. der Cossat Jochim Behncke
- 6. der Cossat Franz Garbers
- 7. der Cossat Heinr. Ahrens
- 8. für den krankheitshalber abwesenden Joch. Nieland der vorhin genannte Cossat Franz Garbers
- 9. der Cossat Jochim Müthel
mit ihrem gemeinschaftlichen Rechtsbeistand Herrn Advocat balck aus Schönberg. der zu vollziehende Contract wurde den Comparanten langsam und deutlich verlesen.
Die Erbpacht der ehemaligen Hauswirte wurde zwischen 14 Rtl. 42 Sch. 2 Pf. für Jenckel und 29 Rtl. 45 Sch. 4 Pf. für Nieland festgesetzt.
Die Erbpacht der Cossaten betrug zwischen 4 Rtl. 9 Sch. für Nieland und 13 Rtl. 12 Sch. für Hans Schröder.
Da für die Übergabe der Hufen in Erbpacht größere beträge als Ablöse für die herrschaftliche Hofwehr (Gebäude, lebendes und totes Inventar) und als Erbstandsgeld zu zahlen waren, wurde für die Erbpächter ein Hypothekenbuch angelegt
Aus Fasc. 12: 1831 „Hypothekenbuch der Erbpächter zu Bennin und zwar
*Gehöft Nr.1. Schulze Karl Wilhelm Schlichting *2. Hauswirth Joh.Heinr.Prüß *3. „ Hans Jochen Jenckel *4. „ Heinr.Ahrens *5. „ Joh.Heinr.Burmeister *6. Kossat Joh.Jochim Nieland *7. „ Joh.Heinr.Müthel *8. Hauswirth Joch.Heinr.Banthin *9. „ Hans Joch.Nieland *10. „ Franz Heinr.Kruse Erben *11. „ Franz Heinr.Ahrens *12. „ Hans Joch.Lange *13. „ Joh.Heinr.Burmeister *14. Kossat Franz Joch.Garbers *15. „ Dethloff Friedr.Schlichting *16. „ Hans Jochim Schröder *17. „ Hans Peter Hagemann *18. „ Hans Joch.Behnke *19. „ Joch.Heinr.Ahrens *20. Hauswirth Hans Joch.Martin Behnke *21. Kossat Hans Joch.Hagemann“
5.2.1 Die Hufe in Mecklenburg
Da im bisherigen Text der Chronik vielfach der Begriff Hufe verwendet wurde, dessen Begriffsinhalt oft nicht richtig verstanden wird, soll an dieser Stelle eine diesbezügliche Einfügung erfolgen:
In dem ehemals von Wenden besiedelten ostelbischen Raum, so auch in Mecklenburg, wurden bei der deutschen Wiederbesiedlung die Bauern nach der deutschen Hufenordnung angesetzt. Der Bauer erhielt eine bestimmte Fläche zugewiesen, die einer Hufe entsprach und die Ernährung der bäuerlichen Familie sichern sollte. Die Größe der Hufe eines deutschen Bauern betrug im allgemeinen 20,7 ha, während die wendische Hakenhufe nur die halbe Größe hatte. In den über die märkischen Lande besiedelten Gebieten Ostmecklenburgs und des südlichen Vorpommerns war die Hufengröße ebenfalls nur etwa 10,4 ha. Dafür erhielten die deutschen Bauern im Stargardischen allgemein zwei Hufen zugewiesen. Später wandelte sich der historische Begriff Hufe zu einem Begriff mit zwei Bedeutungsinhalten:
- Bezeichnung für die Bauernstelle des Hüfners, dann mit einer Nummer auch zur Abgrenzung von anderen Hufen, Büdnereien und Häuslereien.
- Klassififierung der Größe des landwirtschaftlichen Grundbesitzes, zunächst nach der Fläche, dann nach Scheffel Einsaat.
Als im beginnenden 18. Jahrhundert der landesherrliche Besitz im Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, das Domanium, neu vermessen wurde, bonitierte man den Boden nach der erforderlichen Einsaatmenge in Scheffeln. Dabei ging man von der damals herrschenden Ansicht aus, dass geringwertiger Sandboden eine geringere Einsaat benötigt als hochwertiger, da er weniger Korn trägt, oder anders, dass der Scheffel Saatkorn auf eine größere Fläche eingesät wird. Daraus leitet sich ab, dass bei Angaben in alten Registern, die sich auf konkrete Flächen beziehen, bei Sandböden immer eine größere Zahl in Quadratruten je Scheffel Einsaat ausgewiesen ist als bei besseren Böden. Der nunmehrigen Bezeichnung "bonitierte Hufe" entsprachen 100 Scheffel Einsaat und damit je nach Ackerklasse etwa 21,7 bis 43,4 ha. Bei gutem Acker sollten 100, bei schlechtem 200 Quadratruten einem Scheffel Einsaat entsprechen. Dazu kam das Wiesenland, das in Fuder Heu bewertet wurde. Ein Bauerfuder sollte auf Flächen zwischen 150 und 300 Quadratruten geworben werden. 20 Fuder sollte eine Hufe erhalten.
Mit dem Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich einigten sich die Stände 1755 mit den beiden Herzögen über eine neue Steuerbasis. Zur Sicherung der gerechten Steuerverteilung zwischen dem Domanium und der Ritterschaft und auch innerhalb der Ritterschaft wurde nun die "katastrierte Hufe" mit 300 Scheffel Einsaat definiert. Zur Klassifizierung der Bonitäten des Ackers wurden 6 Ackerklassen eingeführt:
- Klasse 75 Qu.-Ruten je Scheffel Einsaat
- Kl. 75-90 Qu.R.
- Kl. 90-110 Qu.R.
- Kl. 110-150 Qu.R.
- Kl. 150-200 Qu.R.
- Kl. 200-250 Qu.R.
Die Bonitierung erfolgte im Rahmen der Direktorialvermessung zwischen 1756 und 1778, im Domanium teils auch danach. Die landwirtschaftlichen Nutzungsarten wurden in der Direktorialvermessung in "Capita" eingeteilt:
- Acker, Koppeln, Wöhrte (Hofländereien),
- Wiesen,
- Hausstätten, Lust-, Kohl- und Obstgärten,
- Holzungen, Moore, Brüche, Brinke und andere als Weide brauchbare Flächen,
- Seen, Teiche, Sölle, Kolke und alles übrige,
- Priester-, Küster- und Kirchenbauernacker sowie Wiesen.
Erkennbar wird, dass nun außer Äckern und Wiesen auch Gärten, Weiden u.a. in die Bonitierung einbezogen wurde, Wälder hinsichtlich der Nutzung als Waldweide, nicht des Baumbestandes. Die Wiesen wurden in 4 Klassen eingeteilt. Ein Fuder Heu wurde zur Umrechnung zwei Scheffeln Einsaat gleichgesetzt. Die Weiden wurden in 6 Klassen eingeteilt und unmittelbar in Scheffeln bonitiert.
Einer Hufe entsprachen nun auf guten Böden etwa 49 ha, auf geringen bis zu 162 ha.
Zu Zeiten der Direktorialvermessung galt immer noch die aus dem Mittelalter überkommene Regel, dass die Hälfte der Ritterhufen nicht in die Besteuerung einbezogen wurde. Das war ursprünglich mit dem Heeresdienst (Rossdienst) der Ritter begründet, der seit Jahrhunderten aber nicht mehr geleistet wurde und sich zunächst auch nur auf die Ritterhufen (allgemein 4 Hufen) bezog. Um das formal zu bereinigen, wurden seit 1808 alle ritterschaftlichen Hufen besteuert. Gleichzeitig aber wurde die ritterschaftliche Hufe auf 600 Scheffel Einsaat festgesetzt, während die domaniale Hufe bei 300 Scheffel verblieb, so dass hinsichtlich der Steuern nach altem mecklenburgischen Brauch all's bi'n Oll'n bleiw (alles beim Alten blieb). Eine weitere Veränderung wurde 1854 im Domanium durch die Einteilung in 9 Acker-, 6 Wiesen- und nur 5 Weideklassen vorgenommen.
In den Registern gibt der Hufenstand die Größe eines landwirtschaftlichen Besitztums in Scheffel Einsaat und Fuder Heu an, Das dient zur Ermittlung der zu versteuernden Hufen. In den Summen der Register findet man auch die Angabe in Hufen mit Bruchteilen oder auch ergänzend in Scheffel. So hatte das Domanialamt Boizenburg lt. Staatskalender 1825 insgesamt 60 3/4 Hufen (18225 Scheffel Einsaat). Das Gut Wiebendorf hatte in Klein Bengerstorf "eine Hufe vier Zwölf Sechzehnteltheil (4 12/16) Scheffel" gleich 104,75 Scheffel und in Tessin "eine Viertel Hufe Zwanzig Eilf-Zwei-und-Dreyßigsteltheil (20 11/32) Scheffel" gleich 45,34 Scheffel. Das waren in Klein Bengerstorf der Besitz von drei Hauswirts-Hufen (2 nominale Dreiviertel- und eine nominale Dreiachtel-Hufe und in Tessin eine Hauswirts-Hufe (nominale Dreiviertelhufe). Der nominelle Hufenstand beruhte noch auf der alten Hufengröße von 100 Scheffeln Einsaat.
5.3 Die weitere Besetzung des Schulzenamtes
In der Archivalie zur Regulierung findet sich auch ein Vorgang, der nicht unmittelbar mit der Regulierung im Zusammenhang steht:
- 3. Mai 1806 Eid und Instruction des Schulzen Johann Gotthard Solvie Bennin, Amt Schlagsdorf zu Ratzeburg
und
- 5.Mai 1806 "Der gegenwärtige Hauptschulz Rump übergab .... Käufer dem Schulzen Johann Gotthard Solvie das verkaufte Schulzengehöft, ... ."
- Am 24.4.1812 wählen die Benniner Hauswirte Jochen Ahrens zum Schulzen.
- Am 18.6.1821 wird Schulze Carl Christian Schlichting vereidigt.
- 1848 "entsagt" Schlichting dem Schulzendienst. Im Namen der Hauswirte fordern J.Ahrens, Grimm, Prüß und Nieland die Abgabe der Schulzenkompetenz. Offenbar ist es zu ähnlichen Differenzen gekommen wie in Klein Bengerstorf im selben Jahr der Revolution.
- Am 10.11.1848 Erbpächter Nieland wird zum Schulzen bestellt, nachdem er gewählt worden ist, unter Teilnahme auch der Einlieger im Gegensatz zu dem Vorschlag des Commissarius Amtshauptmann Dankwardt aus Wittenburg, der die Wahl durch Erbpächter und Büdner vorgeschlagen hatte.
Im Jahre 1874 gab es Probleme mit dem Schulzen Nieland, "unfreiwillige Entfernung aus dem Amte " ins Auge gefaßt.
- 1878 bittet Nieland aus Altersgründen um Entlassung (dem Schreiben ist Schwäche anzusehen).
- Schulze wird dann wieder ein Schlichting (Wilhelm)
1889 bittet Schlichting um Entlassung aus dem Schulzenamt.
- 1891 wird Johann Haack Schulze
- 1912 folgt ihm sein Sohn Johann Haack junior.
5.4 Weitere Entwicklungen in der Benniner Schule
- Im Jahre 1803 nahm Franz Behnke seine Tätigkeit als Schulmeister in Bennin auf.
- Im Jahre 1825 in der Dienstzeit des Schulmeisters Behnke wird mit dem Bau eines Schulhauses begonnen. Die Arbeiten verzögern sich laut einer Beschwerde Behnkes beim Domanialamt in Boizenburg jedoch wieder. Er hatte in dieser Zeit 100 bis 120 Schüler aller Altersstufen in einer "Schulstube" zu unterrichten.
- Aus dem Jahre 1834 findet sich eine Beschreibung des Schulhauses. Es war 61 Fuß (ca.18m) lang und 41 Fuß (ca.12m) breit, mit Stroh gedeckt und in Lehmfachwerk erbaut. Die Schulstube hatte 4 Fenster. Die Wohnung des Schulmeisters bestand aus 3 Stuben, einer Kammer und einer Küche. Auch das Inventar wurde genannt: 2 Tische, 6 Bänke, 1 Ofen, 1 Feuereimer und 1 Feuerhaken, das Lehrmaterial: 1 Lesetafel, 1 Choralbuch, 1 Brettertafel, und ein Buch "zur Umterweisung bei Verunglückten".
- 1838 betragen die Einkünfte des Benniner Schulmeisters 91 Reichsthaler in bar und 12 Scheffel Roggen. Hinzu kommt die Nutzung der Schulkompetenz von 1495 Quadratruthen Acker und 579 []Ruthen Wiese, sowie das Gartenland von 100 []Ruthen. Über die Qualität des sehr sandigen Schullandes wird immer wieder geklagt. Der ab 1857 tätige schulmeister Krüger brachte zum Ausdruck, dass er nicht einmal das "dritte Korn" (das Dreifache der Aussaat) geerntet hätte.
- 1848 wird das Schulhaus bereits als baufällig bezeichnet.
- Nach einem Umbau der Schule, an dem sich der Tüschower Gutsbesitzer von Stern beteiligt hatte, können ab 1852 auch die Tüschower Kinder in Bennin unterrichtet werden.
- 1851 wird ein Assistent Moll für den Schulmeister eingestellt
- 1856 war die Zahl der Schüler auf 72 gesunken. deshalb wurde die zweite Lehrerstelle gestrichen.
- Im Jahre 1857 verstirbt der Schulmeister Franz Behnke, nachdem er 1853 bereits 50 Jahre im Amt gewesen war.
- Ihm folgt der Schulmeister Krüger, der aus Retgendorf kommt. Krüger verstirbt bereits 1873.
- Im Jahre 1873 tritt der Schulmeister Prahl sein Amt an.
Er hat ständig Differenzen mit den Benninern. Im Jahre 1891 wird er an eine andere Schule versetzt. Nun folgen in jeweils kurzen Abständen die Schulmeister Flotow und bereits 1896 Parge, 1899 Tessmann, 1901 Dunze, 1905 Assistent Drenken, 1906 Hofe und 1911 Paul Bruhn. Letzterer fällt noch in den letzten Tagen des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918. Eine kurze zeit musste der Groß Bengerstorfer Schulmeister Brockmöller Aushilfe leisten.
5.5 Das Armenwesen in Mecklenburg, Verhältnisse in Bennin
5.5.1 Situation in den Dörfern des Domanialamts Boizenburg, bezogen auf Bennin
Bereits die Bede-, Landbede- und Schloßregister aus dem 15./16. Jahrhundert lassen erkennen, dass es eine Schicht der Armen gab, die keine oder nur geringe Abgaben zahlten. Da ist in einigen Dörfern die Rede von den Kuffeners oder Kiffeners, die teils wie die Kother (Cossaten) teils auch nur die Hälfte der Abgaben zahlten. Diese werden nur ihre "Kuffe", einen kleinen Katen ohne Land besessen haben. Im benachbarten Lüneburgischen und in Sachsen-Lauenburg wurden sie auch als Brinksitzer bezeichnet, weil ihre Katen auf dem Brink, der Dorffreiheit standen, die Gemeineigentum der landbesitzenden Dorfbewohner war. Auch werden hin und wieder Hüfner genannt mit dem Zusatz "pauper" (arm), die obwohl sie wie Marten Kruße in Groß Bengerstorf 1554 noch Abgaben zahlten, doch danach in die Armut gefallen sein können.
Im Kirchenhebungsverzeichnis von 1598 sind auch die "bödeners", die Büdner, als eine Spezies der bäuerlichen Unterschichten genannt. Diese wurden in beiden Mecklenburg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit zeitlich und räumlich unterschiedlicher Intensität gezielt angesetzt. Damit sollten die wüst liegenden Ländereien erneut genutzt werden. Im 19. Jahrhundert entstanden zahlreiche Büdnereien im Zuge der Regulierung der Feldmarken.
Das in Norddeutschland verbreitete altsächsische für den Erhalt der Hufen vorteilhafte Anerbensystem, bei dem der älteste Sohn den Hof erbte und an seine Geschwister nur einen kleinen Anteil auszahlte, führte dazu, dass die Geschwister, wenn sie nicht in einen anderen Hof einheiraten konnten, zu Einliegern herabsanken oder sich einen eigenen Katen ohne Landbesitz bauten. Diese mussten sich ihr Brot durch Arbeit auf den Hufen anderer, als Hirten oder als Dorfhandwerker verdienen. Dieser Zustand hielt bis in das 20. Jahrhundert hinein an, wenn sich auch dann erweiterte Möglichkeiten boten.
Da unter den Bedingungen der Adelsherrschaft über den Ständelandtag, durch mittelalterliche Einrichtungen wie Zunftzwang und Bannmeile sowie auch wegen mangelnder natürlicher Voraussetzungen eine frühkapitalistische Entwicklung sehr behindert wurde, ergaben sich in Mecklenburg für eine wachsende Bevölkerung nicht genügend Erwerbsmöglichkeiten. Deshalb entwichen zahlreiche Leibeigene ihren Herren, den Rittergutsbesitzern und dem Herzog. Sie fanden im 18. Jahrhundert im Preußen Friedrichs II., genannt der Große, Möglichkeiten zur Ansiedlung in den kultivierten Brüchen (Oderbruch, Warthe- und Netzebruch, Havelländisches Luch). Auch in Rußland fanden Ansiedlungen in nahezu unbebauten Landstrichen statt. Im 19. Jahrhundert wanderten viele Mecklenburger nach Hamburg und Berlin aus. Hamburg wurde häufig scherzhaft "Hauptstadt von Mecklenburg" genannt, weil dort mehr Mecklenburger lebten als in der größten mecklenburgischen Stadt. Ein weiteres Ziel der Auswanderer wurde im 19. Jahrhundert Amerika.
Im 19.Jahrhundert entwickelte sich insbesondere nach der Aufhebung der Leibeigenschaft in verstärktem Umfange eine Schicht der grundbesitzlosen Dorfeinwohner. Diese bestand aus den Gehöftstagelöhnern, die zur Miete in den Katen oder anderen Nebengebäuden bei den Hauswirten bzw. Erbpächtern wohnten und den Einliegern, die ebenfalls bei den Hüfnern oder Büdnern zur Miete wohnten. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen bestand darin, dass die Tagelöhner ein vertragsähnliches Arbeitsverhältnis mit den jeweiligen Gehöftsbesitzern hatten, während die Einlieger freier Lohnarbeit in der Landwirtschaft, in der Forst, im Torfstich oder als Handwerksgesellen nachgingen.
Die Wohnungen dieser Grundbesitzlosen in den Katen bestanden aus einer, selten zwei Stuben, einer Kammer, Küche, wenig Nebengelass und kleinen Ställen. Die Einrichtung von Mietswohnungen war begrenzt und durch das Amt zu genehmigen. Dadurch ergab sich die Situation, dass die Kündigung bei Tagelöhnern, mit deren Arbeit oder Verhalten der Gehöftsbesitzer nicht zufrieden war, oder bei Nichtzahlung der Miete bei den Einliegern schwer durchsetzbar war.
Offenbar hatte das Domanialamt Boizenburg die Schulzen der Dörfer aufgefordert, über die Mietverhältnisse der Einlieger zu berichten, denn sowohl in Bennin als auch in Groß und Klein Bengerstorf haben die Schulzen am selben Tage berichtet. Aus dem: Verzeichniß über die nachstehenden Einlieger hieselbst, bei wem sie wohnen und wie viel Miethe jeder für seine Wohnung jährlich giebt
*1. Schlichting *H.Luck *Wittwe Nieß *2. Prüß *J.Großspitz *3. Jenckel *H.Hühn *J. Behnke *4. v.Lücken *J.Gammelin *Wittwe Behnke *5. Wittwe Burmeister *L.Barkhahn *E.Kruse *Wittwe Hühn *H.Burmeister *J.Hagemann *J.Reusch *7. Müthel *H.Dien *8. Bantin *J.Röhring *9. Nieland *J.Ahrens *H.Behm *11.Brand *J.Jehring *16.Lange *J.Schröder *F.Schröder *19.Ahrens *H.Behncke *20.Behncke *J.Burmeister *H.Hagemann *21.Hagemann *Wittwe Eckermann
*B 1.Barkhahn *Diedmer *B 2.Behrns *F.Kruse *B 3.Barkhahn *J.Behmm *H.Fick *Wittwe Pagel *Martha Bantin *B 5. Wilcken *H.Beerkahr *H.Birnbaum Bennin den 22.Januar 1857 Schulze Nieland
1860 in Bennin auf Hufe 5 Erbpächter Greve, hat 2 Wohnungen vermietet an Barkhahn (5 Kinder), und H.Goßmann (3 Kinder).
Es war im Domanium nicht gestattet, Mieter auf die Straße zu setzen, so dass sie dann der Gemeinde als Obdachlose zur Unterbringung im Armenkaten und zur Zahlung von Unterstützung anheim gefallen wären. Das führte wiederum bei einigen Einliegern und Tagelöhnern zum Ausnutzen dieser Rechte, indem Mieten nicht bezahlt wurden (oft auch nicht bezahlt werden konnten) und die Arbeitspflichten der Tagelöhner nicht erfüllt wurden bzw. anderweitig gearbeitet wurde. Die Tagelöhner hatten contractmäßig von ihren Hauswirten Acker, Wiese und Weide zu erhalten, um eine Kuh oder ersatzweise einige Ziegen oder Schafe und in der Regel auch ein Schwein halten zu können. Die Einlieger hatten diese Möglichkeit zunächst nicht. Bei den Feldmarksregulierungen gingen die Ämter seit der Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr dazu über, von den Hufen oder von den extensiven Weideflächen Einliegerkaveln zu separieren, für die im Dorf wohnenden Einlieger und später auch die Häusler die Nutzungskompetenz (Nutzungsrecht) übertragen bekamen. Sie wurden deshalb Kompetenzländereien oder auch Einliegerkompetenzen genannt. Da nicht in allen Dörfern die Möglichkeit bestand Einliegerkompetenzen zu separieren, erhielten diese nach Möglichkeit auf den Nachbarfeldmarken diese Ländereien. So erhielt Bennin, wo die Separation schon 1830 stattgefunden hatte, als es noch nicht üblich war Einliegerkompetenzen zu separieren, dieser bei der Groß Bengerstorfer Feldmarksregulierung 1853/54 am Grämsberg auf der Groß Bengerstorfer Feldmark von Amts wegen zugewiesen. Im Jahre 1868 gab es in der Feldmark von Groß Bengerstorf schon Benniner Einliegerländereien. Dementgegen gab es nach dem Ersten Weltkrieg Bestrebungen der Gemeinde Groß Bengerstorf in Unkenntnis der Rechtslage diese "verpachteten" Ländereien zurückzuholen.
Die Spann- und Fuhrleistungen für die Tagelöhner mussten von den jeweiligen Gehöftsbesitzern gegen zusätzliche Arbeitsleistung erbracht werden. Die Einlieger, die spannviehlosen Häusler und vereinzelt auch Büdner mussten mit den Hauswirten bzw. Erbpächtern Vereinbarungen zur Durchführung der Spann- und Fuhrleistungen treffen. Für diese waren sie ebenfalls verpflichtet, Arbeitsleistungen zu erbringen. Das führte in vielen Familien zu Überforderungen insbesondere der Frauen, da die Männer in der Regel einer anderweitigen Arbeit nachgingen. Es blieb auch wenig Zeit für die eigene Ackerwirtschaft und das insbesondere zu den für die Arbeiten günstigen Terminen, zu der der Bauer sie auch anforderte. Balck klagt 1864 in seinem Buch "Domaniale Verhältnisse": "Bei einiger, für Häusler selbst principmäßiger Entfernung der Ländereien vom Dorfe können jene schon zu gewöhnlicher Zeit mit den oft spärlich bemessenen Mußestunden zu eigner täglicher Ackercultur nicht ausreichen, von ihren Ehefrauen nicht die nöthige Hilfe erhalten und müssen auch hier wieder Arbeitsverdienst opfern, wenn sie es nicht nur zu oft vorziehen, den Kirchenbesuch der Sonntage einzustellen und dann gesetzlich nur bis 1 Stunde vor Anfang und für ihre Gärten seit 1 Stunde nach Beendigung des öffentlichen Gottesdienstes ihnen gestattete landwirthschaftlichen Arbeiten vorzunehmen." Wenn man von der gesetzlichen Regelung der Sonntagsarbeit absieht, hatten diese Aussagen bis in die 1950er Jahre hinein Gültigkeit. Für die Nutzung der Kompetenzen waren die Einlieger verpflichtet, sich anteilig an den Lasten in der Gemeinde und der Kirche zu beteiligen, z.B. an den Beiträgen zu den "geistlichen Gebäuden" und für die Schule, sowie die Handdienste, während die Spanndienste nur von den Hufenbesitzern und den Büdnern mit Spannvieh zu leisten waren. Andererseits erhielten sie "die nothwendigen Fuhren zur Anholung von Holz und Torf sowol innerhalb als auch außerhalb der Feldmark, nach dem Prediger, dem Arzte, der Hebamme, zur Saline und zur Mühle, nach Ermessen des Amtes unentgeltlich oder gegen billige Bezahlung "übers Dorf", d.i. von den contractlich dazu verpflichteten Hufenbesitzern in abwechselnder Reihenfolge derselben, ..., geleistet, wogegen sie aber schuldig sein sollen um billigen Tagelohn bei diesen zu arbeiten." (Balck, ebd.)
Die Erbpächter und Hauswirte in Bennin nahmen im allgemeinen eher "Dienstboten" als Tagelöhner in Stellung. Dadurch, dass diese ledig waren, konnten sie sich besser in die noch sehr patriarchalischen Verhältnisse in den Bauernfamilien einfügen, zu denen sie nahezu gehörten. Das hatte für beide Seiten Vorteile, in manchen Familien aber auch den Nachteil der größeren Ausnutzung. Gehalten wurden meist ein Grot'knecht (älterer Knecht) und ein Lütt'knecht (jüngerer Knecht) und ein bis zwei Mädchen (Grot' und Lütt'deern). Wie der Bauer im wesentlichen die Feldarbeit mit den Pferden erledigte und die Bäuerin der Arbeit in Haushalt und Viehwirtschaft vorstand, übertrug sich diese geschlechterspezifische Arbeitsteilung auch auf die Knechte und Mädchen. Die Stelle dieser Dienstboten konnten auch die erwachsenen unverheirateten Familienangehörigen übernehmen (s. Kopulationsregister). Knechte und Mädchen wurden zunächst in erster Linie mit Naturalien entlohnt (Kleidung, Schuhe, Leinen, Wolle) und dazu Bargeld, dessen Zahlung mit der Zeit die Naturalvergütung immer mehr zurück drängte. Die Knechte und Mädchen wohnten in den Bauernhäusern in den Kammern der Abseiten neben der "Grot'däl". Der Wechsel des Dienstpersonals erfolgte in älteren Zeiten immer zu Michaelis (29. September).
Die Verhältnisse nach der 1820 aufgehobenen Leibeigenschaft brachten es mit sich, dass sich die großherzogliche Regierung 1821 gezwungen sah, eine "Allgemeine Armenordnung" zu erlassen. Darin wurde unter anderem geregelt, dass jedem am Ort seiner Geburt oder des langjährigen Aufenthalts das "Heimatrecht" zu gewähren war. Damit war die Gestellung einer Wohnung verbunden. In der 1823 nachfolgenden Verfügung war ausgeführt, "daß solches Obdach, da es Schutz gegen die Witterung gewähren soll, mindestens mit einem von dem Hilfsbedürftigen zu benutzenden Herde und Ofen versehen sein muß." Wenn diese Festlegung auch mehr auf die Rittergüter zielte, so gibt sie doch ein allgemeines Bild über die Lebensbedingungen der Armen. Mit dem Heimatrecht verband sich auch die Gewährleistung der Versorgung der Armen, weshalb die Gemeinden und die Ämter nicht unbegrenzt bereit waren, Arme aufzunehmen. Häufig entstanden daraus entwürdigende Streitigkeiten. Nach der am 9. Mai 1859 erneuerten Armenordnung, die die Verhältnisse etwas günstiger gestaltete, wurden auch Armenkaten in den Domanialämtern gebaut, in denen Obdachlose untergebracht wurden. Diese hatten, nachdem sie wieder in Lohn und Brot standen, der Armenkasse die Mietszahlung nachträglich zu erstatten.
5.5.2 Die Auswanderung als "Ventil für die Armen"
Die Akten des Landeshauptarchivs enthalten eine Vielzahl von Auswanderungsfällen. Dabei ist zu unterscheiden in die Auswanderung in einen anderen deutschen Bundesstaat, die auch bereits die Entlassung aus der Staatsbürgerschaft - im mecklenburgischen Ständestaat noch "Unterthanen-Verband" genannt - zur Folge hatte, und der Auswanderung nach Übersee. Zur Auswanderung haben sich, entgegen der landläufigen Annahme, jedoch nicht nur die Armen, die Unterschichten der Dörfer, sondern in einigen Fällen auch die Erbpächter mit teilweise beträchtlichem Vermögen entschlossen. Hier sollen Bennin betreffende Fälle kurz aufgeführt werden:
Auswanderung in andere Bundesstaaten:
Notwendig waren Geburtsurkunden, Entlassung aus dem "Unterthanenverband", wenn die neue Zugehörigkeit zum Staatsverband im anderen Bundesstaat genehmigt war., anderenfalls Nachweis des Heimatrechts durch Vorlage eines Heimatscheines, der im Falle der sozialen Bedürftigkeit die Abschiebung in die Heimat ermöglichte, bei dienstpflichtigen Männern der Nachweis der genügten militärischen Dienstpflicht. Da aus Bennin keine Fälle der Auswanderung in andere deutsche Bundesstaten bekannt sind, sollen hier beispielhaft drei Fälle aus Bengerstorf stehen.
- 1866 Knecht Franz Joachim Christian Behnke aus Klein Bengerstorf beantragt die Entlassung aus dem Untertanenverband, um sich in Hof Grabow im preußischen Amt Lüchow niederzulassen. Nach knapp einem Jahr teilt das Amt Lüchow mit, dass der Hofmeister F.J.C Behnke das Wohnrecht in Hof Grabow erhalten hat, und sendet den Heimatschein zurück.
- 1867 Büdner Nr.5 Heinrich Boldt aus Groß Bengerstorf will am 2. März nach Hamburg übersiedeln, wo er eine Krugwirtschaft erworben hat, muss aber den Heimatschein vorlegen, der ihm erteilt wird.
- 1867 Hausknecht Franz Wilhelm Christian Behnke aus Klein Bengerstorf, zu der Zeit in Eutin, beabsichtigt sich dort niederzulassen und bittet um Entlassung aus dem Untertanenverband. Wenige Wochen später erfolgt aus Eutin die Mitteilung, dass Behnke in den dortigen Staatsverband übernommen sei. (Großherzogtum Oldenburg)
Auswanderung nach Übersee
Die Akten des Archivs enthalten eine Vielzahl von Auswanderungsfällen mit besonderer Häufung in der Teldau in Besitz und Gülze. Teilweise sind ganze Familienverbände ausgewandert. Um das deutlich zu machen, werden hier Fälle aus Bennin, Granzin, Bengerstorf und Tessin aufgeführt: 1826 Hans Heinrich Fick aus Granzin wandert mit seiner Frau, zwei Kindern und den Verwandten der Familie Bantin von Hufe 8 aus Bennin aus.
- 1854 Grenadier Franz Ahrens aus Bennin, der seine Militärdienstzeit noch nicht beendet hat, möchte mit seinen Eltern, der Erbpächterfamilie Ahrens aus Bennin, nach Amerika auswandern, beantragt Befreiung von der Dienstpflicht nur für den Fall der Auswanderung.
- 1857 Der vormalige Erbpächter Franz Heinrich Jacob Abel aus Klein Bengerstorf Nr.5 (Rehmen), der seine Hufe verkauft hat, beantragt für sich, seine Ehefrau, geb. Bantin aus Bennin, und seine acht Kinder den Auswanderungkonsens, weist Vermögen von 4500 Taler Courant nach, Protokoll beim Amt Boizenburg regelt noch erbrechtliche Angelegenheiten, ältester Sohn als Gehöftserbe erhält 400 Taler Bruder und Schwester des vormaligen Erbpächters erhalten die noch ausstehende Abfindung, zweiter und dritter Sohn sollen noch ausstehender militärischer Dienstpflicht genügen, bitten aber mit Unterstützung des Schulzen um Befreiung, Konsens wird ohne Auflagen erteilt, Abel verpflichtet sich zum Dank zu einer Zahlung in die Armenkasse.
- Die Auswanderung erfolgte mit dem Einlieger J.H.E.Bantin aus Granzin und Musicus J.H.C.Bantin aus Bennin, den Verwandten der Frau am 1.September 1857.
- 1857 wandert Johann Heinrich Wilhelm Prüß aus Bennin aus,
- 1858 beantragt auch der Erbpächter Bantin Nr.8 (später Tiedemann) für seine Familie den Auswanderungskonsens, dazu der Einlieger Fick aus Granzin (Frau Fick war Schwester des Bantin) und dessen Bruder aus Gallin.
- 1858 Johann Hinrich Chr. Voß wandert mit Frau und Tochter nach Australien aus.
- 1858 beantragt der Büdner Franz Hintzmann Nr.1 aus Tessin für seine Tochter Maria den Auswanderungskonsens, die dem Musicus Joh. Bantin "in Begleitung der Bantinschen Familie" folgen möchte.
- 1858 Knecht Heinrich Erdmann Kruse wandert mit seiner Schwester Anna Catharina Dorothea aus.
- 1858 kehrt aber auch ein Groß Bengerstorfer, der Knecht Heinrich Garber, nach vierjährigem Aufenthalt aus Amerika zurück, erhält jedoch die "verwirkte Unterthanenschaft" nicht zurück, darf aber auf Grund seines "Ortsangehörigkeitsverhältnisses" sich bei seinem Bruder (Hufe 10) in Groß Bengerstorf aufhalten.
- 1859 beantragt der Einlieger Jehring (Jähring) aus Bennin, 55 Jahre alt und nahezu arbeitsunfähig die Auswanderung für seine Familie zu seinen vor vier Jahren ausgewanderten Söhnen, beantragt wegen fehlenden Vermögens Unterstützung von 300 Talern, erhält nach Befürwortung des Benniner Schulzen Nieland und des Klein Bengerstorfer Schulzen Wöhlke, als Distriktsarmenkassenvorsteher, Unterstützung von 50 Talern, Überfahrt am 1. September 1859 für 140 Taler.
- 1866 Knecht und Bauernsohn Johann Joachim Heinrich Abel aus Groß Bengerstorf beantragt für sich und für Sophie Elisabeth Dorothea Behm aus Bennin sowie beider Tochter die Auswanderung, Überfahrt 7.Juli 1866.
- 1867 wandert aus Bennin wieder ein Familienverband aus, der Erbpächter Nieland und dessen Schwager Barghahn mit Familien, dann 1869 auch Catharina Margeretha Elisabeth Barghahn aus Groß Bengerstorf (verwandt?)
- 1867 Joachim Heinrich Franz Bernfeld, Maurer aus Bennin wandert mit Familie und seinem Bruder Friedrich Christian aus.
- 1868 Häuslersohn Nr.5 (H 5; heute Hartwig Mundt) Johann Hermann Jacob Schwarz aus Klein Bengerstorf beantragt Auswanderungskonsens, erklärt, dass er bereits Verwandte in Amerika hätte, mit ihm die von ihm geschwängerte Marie Rähse aus Häuslerei 6, Überfahrt 30. September 1868,
- 1868 mit beiden auch Christina Grospitz, geb. in Bennin, im Dienst auf Hufe 2 in Klein Bengerstorf und deren Verlobter, der Knecht Wilhelm Pätow, geb. in Pritzier und Knecht Franz Jochim Heinrich Grospitz aus Bennin.
- 1871 Christian Joachim Jennerjahn, Tagelöhner aus Bennin
- 1872 Catharina Jiske, geb. Krull, Einliegerwitwe aus Bennin
- 1873 Joachim Heinrich Bergfelde, Tagelöhner und Frau Catharina Marie, geb. Prüß
- 1874 Friedrich Heinrich Fick und Bruder Hans, beide Knechte aus Bennin
- 1879 Fr.Heinrich Müthel Hauswirt aus Bennin
[Kategorie: Auswanderung]
5.6 Entwicklungen unter den Erbpächtern, Büdnern und Häuslern
In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts gab es unter den landwirtschaftlichen Betrieben unterschiedlicher Klassen neue Entwicklungen. Zum einen gab es Wechsel der Eigentümer der Hufen und Büdnereien, zum anderen wurde durch eine neue Patentverordnung aus dem Jahre 1846 die Gründung von Häuslereien möglich, zunächst nur als Hausgrundstücke von 25 []Ruthen, später erweitert um 60 []Ruthen Gartenland. Während jedoch in den benachbarten Domanialdörfern die ersten Häuslereien bald nach dem Erlass der Patentverordnung von 1846 eingerichtet wurden, hat es in Bennin mangels Baugrundstücken, abgesehen von der Häuslerei H.1, die 1848 wohl durch Kruse errichtet wurde, bis 1888 gedauert, als Hermann und Wilhelmine Bruhn die Häuslerei Nr. 2 gebaut haben, dann folgen bis 1900 die Häuslereien Nr.3 bis Nr.6 (3.Forstarbeiter Wilhelm Hühn, 4. Schuhmacher Fritz Grimm, 5. Stationsjäger Adolph Krüger und 6. Forstarbeiter Fritz Greve) auf Grundstücken die von den Erbpächtern zur Verfügung gestellt wurden. Es folgten in den Jahren 1902 und 1903 (7.Wilhelm Mahnke, 8.Schleede/Hühn)
Auf den Erbpachthufen und Büdnern haben in dieser Zeit einige Besitzer gewechselt. Die Wechsel der Namen von Erbpächtern auf ihrer Hufe kann natürlich auch auf weiblicher Erbfolge infolge von Einheirat geschehen sein. In vielen Fällen, in denen ein Erbpächter ohne volljährige Erben verstorben ist, trat ein Interimswirt als Bewirtschafter der Hufe auf, der dann häufíg auch die Witwe geheiratet hat. Bei Volljährigkeit des Erben musste er jedoch die Hufe an diesen übergeben. Es hat jedoch in 19.Jahrhundert bereits Verkäufe von Hufen gegeben. Der älteste bekannte Fall ist der der Hufe 15, die bereits 1797 von Franz Nicolas Lemm durch Verkauf an Hinnerich Schlichting übergegangen ist und sich gegenwärtig noch in der Hand der Nachkommen befindet. Im amtlichen Verzeichnis der Hufenbesitzer findet sich der Nachtrag: "Erbpächter und Rademacher, 1797 angekauft und 1798 allerhöchst bestätigt".
Weitere Verkäufe von Hufen der Erbpächter:
- 1806 wird die Schulzenhufe vom "Haupt"-Schulzen Rump an den Käufer Johann Gottfried Solvie übergeben, der damit auch das Schulzenamt übernimmt.
- 1807 kauft Jürgen Heinrich Burmeister die Hufe 13 von den Behnkeschen Erben.
- 1837 erwirbt Heinrich Christian Grimm aus Albertinenhof die Hufe 12 von Hans Joch. Lange vermutlich durch Kauf. Grimms Ehefrau stammt aus Groß Bengerstorf, so dass eine Einheirat ausgeschlossen werden kann.
- um 1840 Johann Joachim Nieland verkauft die Cossatenhufe Nr.6 an Franz Jacob Johns, der 1842 im Verzeichnis der Benniner Erbpächter genannt wird. Familie Nieland wandert 1867 nach Amerika aus. In dem Zusammenhang wird Nieland jedoch noch als Erbpächter bezeichnet.
- 1854 verkauft Heinrich Ahrens seine Hufe 4 an von Lücken und wandert mit der Familie nach Amerika aus. Die Hufe wurde dann 1857 sehr schnell weiterverkauft an Dahlenburg (dokumentiert auf dem Torprellstein)
- 1857 verkauft Familie Bantin die Hufe 8 an Bühring aus Schwerin und wandert nach Amerika aus. Im Jahre 1892 baut der 1867 in Tessin geborene Heinrich Tiedemann das stattliche Bauernhaus. Er wird die Hufe kurz zuvor von Bühring erworben haben.
- 1873 Johann Martens aus Lüttenmark erwirbt die Hufe 17 von Mattis Alward (Volkszählung 1867). Dieser war möglicherweise nur Pächter, denn sowohl bei der Volkszählung 1867 als auch bei der von 1900 ist der Altenteiler Heinrich Hagemann, der Vorbesitzer, aufgeführt. 1921 wird sie von Otto Trittel aus der Altmark erworben.
- 1876 erwirbt Johann Haack aus Gresse vom Erbpächter Brand die Hufe 11, der sie vor 1857 (erste Erwähnung Brands) von Jochen Heinrich Ahrens gekauft haben wird.
- nach 1886 wurde die Hufe 5 von Burmeister an Wilhelm Jammer, geboren 1861 in Melkof verkauft.
- um 1890 erwirbt der 1861 in Sternsruh geborene Jochim Luck die Kossatenhufe Nr.7 von Müthel. Im Jahre 1900 wohnt die Witwe Müthel noch als Altenteilerin auf der Hufe.
- vermutlich ebenfalls in dieser Zeit erwirbt Heinrich Barkhan die Kossatenhufe Nr. 6 von Johns.
- 1900 erwirbt Heinrich Schuldt aus Gülze, dessen Sohn Erich im gleichen Jahr noch in Gülze geboren war, die Hufe 20 von Behnke
- 1909 Heinrich Jann aus dem Lüneburgischen erwirbt die Hufe 9 von dem in der Volkszählung 1900 als Erbpächter genannten Johann Lüneburg aus Bahlen, der sie vom Erbpächter Nielandt gekauft hatte.
Die nachfolgenden Aufstellungen belegen den Wechsel der Hufenbesitzer:
14.April 1842 „Verzeichnis sämtlicher Erbpächter zu Bennin Gehöft Nr.1. Hauswirth Schulze Carl Schlichting 2. Hauswirth Heinrich Prüß 3. „ Hans Jenkel 4. „ Heinrich Ahrens 5. „ Wittwe Maria Burmeister 8. " Jochen Banthin 9. „ Hans Joch. Nieland 10. „ Heinrich Jenkel 11. „ Joch.Heinr.Ahrens 12. „ Heinr.Christian Grimm 13. „ Burmeistersche Stelle 20. „ Hans Joch.Behnke 6. Cossat Franz Jacob Johns 7. „ Joch.Müthel 14. „ Wittwe Maria Garbers 15. „ Detloff Schlichting 16. „ Heinrich Schröder 17. „ Peter Hagemann 18. „ Heinr.Christian Behnke 19. „ Joch.Ahrens 21. „ Wittwe Maria Hagemann
Boitzenburg den 14ten April 1842 Amtslandreiter Schulze Schlichting
1860 in Bennin
*Hufe 4 Dahlenburg, *Hufe 5 Erbpächter Greve, *Hufe 8 Erbpächter Bühring, *Hufe 10 Erbpächter Lemitz, *Hufe 13 Erbpächter Greve, auch Greves Stelle Nach 1860 sind in den Kirchenbüchern mehrfach der Erbpächter Lemitz und ein Cossat und Jurat Alwart genannt, dieser nach der Volkszählung 1867 auf Hufe 17.
Volkszählung 1867 Vollhufen * Hu.1 Schlichting Wilhelm * Hu.2 Prüss, Heinrich * Hu.3 Jenkel, Fritz * Hu.4 Dahlenburg, Wilhelm * Hu.5 Greve, Carl * Hu.8 Bühring, Friedrich * Hu.9, Nieland, Franz * Hu.10 Lemitz, Jochen * Hu.11 Haack, Johann * Hu.12 Grimm, Heinrich * Hu.13 Burmeister Heinr. Weber/Mieter, Grevesche Stelle * Hu.20 Behncke, Heinrich
Cossaten
* Hu.6 Johns, Joachim, * Hu.7 Müthel, Ernst, Tischler * Hu.14 Garber, Johann * Hu.15 Schlichting, Fritz, Stellmacher * Hu.16 Lange, Johann * Hu.17 Alward, Mattis, Maurer * Hu.18 Behncke, Christian * Hu.19 Ahrens, Wilhelm * Hu.21 Böttger, Fritz
Büdner
*B.1 Dien, Heinrich, Altenteiler ist Barkhan, Jochim *B.2 Behrns, Frantz *B.3 Barkhan, Frantz, Maurer *B.4 Dahl, Johann, Schmied *B.5 Wilcken, Heinrich, Maurer, ist Altenteiler
*Häusler H.1 Kruse, Heinrich
Volkszählung 1900
Vollhufen
*Hu.1 Schlichting, Wilhelm *Hu.2 Prüss, heinrich *Hu.3 Jenkel, Friedrich *Hu.4 Dahlenburg, Wilhelm *Hu.5 Jammer, Wilhelm *Hu.8 Tiedemann, heinrich *Hu.9 Lüneburg, Johann *Hu.10 Wegner, Wilhelm *Hu.11 Haack, Johann *Hu.12 Grimm, Heinrich *Hu.13 Burmeister, Wilhelm *Hu.20 Schuldt, Heinrich
Cossaten
*Hu.6 Barkhan, Heinrich *Hu.7 Luck Jochim *Hu.14 Garber, Friedrich *Hu.15 Schlichting, Fritz *Hu.16 Wulf, Wilhelm *Hu.17 Martens, Johann *Hu.18 Behncke, Heinrich *Hu.19 Ahrens, Wilhelm *Hu.21 Bottger, Fritz
Büdner
*B.1 Barkhan, Fritz *B.2 Stier, Ulrich *B.3 Scharnberg, Joachim *B.4 Dahl, Johann *B.5 Wulff, Carl
Häusler *H.1 Johns, Heinrich *H.2 Bruhn, Hermann *H.3 Hühn, Wilhelm *H.4 Grimm, Friedrich *H.5 Krüger, Adolph *H.6 Greve, Fritz
Bennin 1912:
*1 Schlichting *2 Prüß, Bemerkung: soll 1680 übernommen haben. *3 Jenkel *4 Lange *5 Jammer *6 Strohkirch *7 Luck *8 Tiedemann *9 Jann *10 Struckmann *11 Haack, Schulze *12 Grimm *13 Wilhelm Burmeister *14 Garber *15 Schlichting, Stellmacher *16 Wulf *17 Martens *18 Behncke *19 Ahrens *20 Schuldt *21 Böttcher *B1 Barkhahn *B2 Stier *B3 Scharnberg *B4 Dahl, Schmied *B5 Jenkel
5.7 Gewerbe und Handwerker in Bennin
Wie unter 4.5 dargestellt hat es bereits recht früh Handwerker und erste Gewerbe (Mühlen und Krüge) in Bennin gegeben. Im 19.Jahrhundert hat es eine Weiterentwicklung in größerem Umfang gegeben. Das wurde insbesondere durch die Aufhebung der Leibeigenschaft bewirkt. Die klassischen dörflichen Handwerke, wie Schmied und Stellmacher sind nach wie vor vorhanden. Stellmacher sind weiterhin Angehörige der Familie Schlichting. Der Schmied Prüß wird 1824 noch unter den Büdnern (B.5) genannt. Schmidt Preuß zahlt 1819 noch Pacht für den Handel, ebenso Rademacher Schlichting, dieser auch Pacht für den Krug. 1818 zahlt Schmied Prüß, wie auch Scheider Lütkens und Weber Luck Contribution, eine öffentlich-rechtliche personenbezogene Abgabe. Mit den Volkszählungen 1867 und 1900 zeichnet sich ein gutes Bild der Entwicklung für die Mitte und das Ende des 19.Jahrhunderts ab.
1867 finden sich neben dem Schmiedemeister Johann Dahl und dem Stellmacher Fritz Schlichting auch bis dahin seltenere Berufe wie die Zimmergesellen Johann Grimm und Heinrich Hühn, die Maurergesellen Mattis Alward, Franz Barkhan und Heinrich Wilcken, jetzt auch den Tischler Ernst Müthel, die Böttcher Frantz und Wilhelm Behrns, die Schuhmacher oder Schuster Wilhelm Ahrens, Joachim Johns, die Schneider Christian Barkhan, Friedrich Brumm, Godfried Reusch, auch die Schneiderinnen Maria Garber und Maria Hühn (bezeichnet als Kleidermacherin), den Weber Heinrich Burmeister und als Exot ein Musikus Johan Schröder.
1900 ist das Bild nur geringfügig anders. Es gibt nun auch den Krämer Wilhelm Schlichting und den Kaufmann Hermann Bruhn, dann aber den Schmiedemeister Johann Dahl mit dem Schmiedegesellen Friedrich Dahl und den Stellmachermeister Fritz Schlichting mit dem Stellmachergehilfen Johann Schlichting, die Zimmerer Johann Hühn und Wilhelm Meyer, die Maurer Friedrich und August Hühn (Lehrling), sowie Wilhelm Wulf, den Schuhmacher Friedrich Grimm mit dem Lehrling Paul Grimm, den Schneider Franz Hühn und jetzt neu die Hebamme Therese Mayer.
Eine wichtige Neuerung gab es im Jahre 1872 als Bennin Poststation wurde. Diese wurde im Hause des Gastwirts und Kaufmanns Schlichting auf der Hufe 1 eingerichtet. Die Post wurde nach Bennin per Kutsche aus Boizenburg gebracht. Von Bennin aus gingen Postboten zu Fuß auch in die Nachbardörfer Granzin, Groß und Klein Bengerstorf, Schildfeld und Tüschow. 1928 wurde die Posstation in das neu erbaute Haus, Häuslerei H.10, von Wilhelm Jann verlagert. Ab 1937 bis nach 1950 fuhr ein Postauto aus Boizenburg die Runde über Dersenow, Vellahn, Banzin nach Bennin und zurück über Groß und Klein Bengerstorf nach Boizenburg. Es bestand in geringem Umfang auch die Personenbeförderung, jedoch immer nur in einer Richtung.
Im Jahre 1910 gründeten Bauern aus Klein und Groß Bengerstorf, Bennin und Tessin die Molkereigenossenschaft Klein Bengestorf. Die Milch wurde mit einem Pferdewagen in Kannen von den Gehöften abgeholt und nach Klein Bengerstorf gefahren. Die Benniner Bauern fuhren wochenweise abwechselnd den Milchwagen. Um den Weg etwas abzukürzen, wurde die hölzerne Brücke über die Schilde gebaut, die nun durch einen Steg ersetzt ist.
6. Die Zeit vom Ende des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges
6.1 Die dörfliche Entwicklung in den zwanziger und Dreißiger Jahren des 20.Jahrhunderts
Die Kriege belasteten die Dörfer, auch wenn sie nicht unmittelbar von den Kriegshandlungen betroffen waren. Immerhin kehrten einige Männer nicht aus dem Krieg zurück und sind in fremder Erde begraben. Andere kamen als Kriegsversehrte in die Heimat und konnten nicht mehr den gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Der Krieg selbst belastete auch die Familien nicht unerheblich, wo alle Arbeiten auf den Schultern der Ehefrauen lasteten. Auch die Versorgung war eingeschränkt, wenn es im dörflich-landwirtschaftlichen Milieu noch immerhin eine einigermaßen gesicherte Versorgung mit Lebensmitteln gab.
Gefallene im Ersten Weltkrieg
- Hans Grospitz,
- Willi Lange (Hu.4?),
- Karl Schlichting (Hu.1),
- Karl Hinze,
- Paul Bruhn (H.2),
- Ernst Jenkel (Hu.3),
- W. Schuldt (Hu.20?),
- W. Jammer (Hu.5),
- Karl Tiedemann (Hu.8),
Nach der Novemberrevolution und der Auflösung des Ständestaates mit der Abdankung des Großherzogs sollte nun ein demokratisches politisches System eingeführt werden. Zunächst gab es auch in den Dörfern analog zu den Arbeiter- und Soldatenräten in den Städten Bauernräte, deren Mitglieder von der Dorfeinwohnerschaft bestimmt werden sollten. Über diese ist in Bennin nichts überliefert. Die Schulzen wurden nun von den Einwohnern gewählt. Ähnlich wie bereits seit der Revidierten Gemeindeordnung von 1869 wurden dem Schulzen zwei gewählte Schöffen an die Seite gestellt. Als Schulze wurde wieder Johann Haack junior gewählt. Als zeitweiliger Schöffe ist Heinrich Jann bekannt. Er wurde im Jahre 1933 auch zum Schulzen gewählt, legte sein Amt wegen des Einflusses der Nationalsozialisten aber bald wieder nieder. Dann trat ein Vertreter der Familie Prüß das Amt an, der aber an den Folgen eines Unglücksfalles verstorben ist. Sein Nachfolger wurde der Stellmachermeister Wilhelm Schlichting. Ab 1936 wurde der Schulze dann Bürgermeister, die Schöffen Beigeordnete und die Gemeindevertretung musste sich Gemeinderat nennen.
Die durch Revolution und Kämpfe zwischen verschiedenen politischen Gruppen belastete Nachkriegszeit brachte über viele Jahre noch keine Besserung der politischen und wirtschaftlichen Lage. In Tüschow unterhielt der Gutsbesitzer Major von Henning enge Verbindungen zu den Kapp-Putschisten und stellte das Gut als Treffpunkt zur Verfügung.
Am 29.11.1920 ersuchten die Häusler und Einlieger Karl Dümling, Emil Hühn, Paul Grimm (H.7), August Hühn (H.8), Wilhelm Ahrens (H.1), Friedrich Hühn (H.3), Johann Goosmann, Fritz Greve (H,6), W.Scharnberg die Ansiedlungskommission um Überweisung von Ländereien
- 9.8 ha Wiese im Forstreservat in Brahlstorf
- Acker in Tüschow
Das Amt lehnte das ab mit dem Bemerken, es stünde genügend Land an Kompetenzen zur Verfügung, Tüschow könne nichts abtreten.
Die Zeit brachte aber auch einige positive Neuerungen. So bot sich die Möglichkeit an das elektrische Versorgungsnetz angeschlossen zu werden. In Bennin geschah das ein Jahr früher als beispielsweise in Groß und Klein Bengerstorf in den Jahre 1922/23 in der Zeit der größten Inflation. Da das Geld allgemein knapp war, wurde die Zahl der Brennstellen in den Häusern häufig klein gehalten. Durch die inflationäre Geldentwertung konnten viele den Anschluss aber dann doch leicht bezahlen. Ernst Greve, Vater des Verfassers und Sohn des Häuslers Fritz Greve, erzählte, dass sein Vater zum Ausdruck gebracht hatte "Hard'n wi dat ahnt, denn hard'n wie in jeden Ruum Licht leggen laten". Die Klein Bengerstorfer Großeltern mussten ein Jahr später wesentlich tiefer in die Tasche greifen.
Einige Jahre später 1931/32 wurde die Chaussee von Zahrensdorf über Klein und Groß Bengerstorf gebaut, die den Anschluss an die bestehende Chaussee von Brahlstorf nach Wulfskuhl in Schildfeld schaffen sollte. Die Trassenführung war lange Zeit umstritten. Sie sollte zunächst auf der Trasse des alten Postweges von Klein Bengerstorf über den Karrentin nach Schildfeld führen. Dann hätte die Forst einen großen Teil der Kosten tragen müssen. Sie war dazu jedoch nicht bereit. Auch Klein Bengerstorf hätte wesentlich höhere Kosten für 5 bis 6 km Trassenlänge aufbringen müssen. So wurden nun Groß Bengerstorf und Bennin unmittelbar angeschlossen. Zwischen Klein und Groß Bengerstorf wurde eine neue Brücke über die Schaale gebaut. Bei Bennin blieb es vermutlich auch hier wegen der Kosten für die Gemeinde Bennin zunächst bei der bestehenden Holzbrücke. Sie wurde erst etwa 1950/51 durch eine Stahlbetonbrücke ersetzt (nach eigener Erinnerung des Verfassers).
Im Jahre 1933 wurde die Versiedlung des Gutes Tüschow in Angriff genommen. Einige Benniner Cossaten, Büdner und Häusler bemühten sich um zusätzlichen Landerwerb.
- Stellmacher Friedrich Schlichting schloss 1935 einen Kaufvertrag für 2,07 ha Acker, 0,87 ha Wiese und 0,81 ha Weide.
- Büdner Fritz Barkhahn über 3,41 ha Acker, 0,22 ha Wiese und 0.09 ha Holzung/Bruch,
- Maurer August Garber über 1,60 ha Acker und 0,15 ha Wiese,
- Cossat Wilhelm Ahrens über 2,76 ha Acker, 0,55 ha Wiese und 2,80 ha Holzung/Bruch
- Cossat Heinrich Behncke über 4,456 ha Acker, 0,27 ha Wiese und 0,17 Holzung/Bruch,
- Maurer Wilhelm Wulf (B.2) über 8,27 ha Acker, 1,40 ha Wiese und 0,33 ha Holzung/Bruch,
- Cossat Hermann Wulf (Hu.16) über 2,92 ha Acker, 0,51 ha Wiese und 0,32 ha Holzung/Bruch,
- Schuhmachermeister Paul Grimm über 0,52 ha Acker, 0,24 ha Wiese
- Schuhmachermeister Fritz Grimm über 0,60 ha Acker und 0,16 ha Wiese,
- Maurer Friedrich Hühn über 0,60 ha Acker und0,15 ha Wiese,
- Forstarbeiter Otto Schwedt über 0,57 ha Acker und 0,17 ha Wiese,
- Forstarbeiter Fritz Greve über 0,53 ha Acker und 0,16 ha Wiese,
- Postagent Wilhelm Jann über 0,60 ha Acker und 0,13 ha Wiese
- Helene u. August Hühn über 0,52 ha Acker und 0,25 ha Wiese,
- Caroline Strohkirch, geb. Barckhahn und Ehemann August über 4,36 ha Acker, 0,42 ha Wiese und 0,22 ha Holzung/Bruch
Die Vertragsabschlüsse erfolgten alle am 18.01.1935.
Am 15.März 1936 stellte Wilhelm Wulf (B.2) den Antrag auf kostenlose Baugenehmigung für eine Scheune. Er erhielt die Genehmigung und die Scheune wurde gebaut.
In Bennin hat sich auch das Handwerk und Gewerbe in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiterentwickelt. Zu den beiden traditionellen Handwerksbetrieben der Stellmacherei Schlichting auf Hufe 15 und der Schmiede Dahl auf der Büdnerei B.4 war bereits vor 1900 der Schuhmacher Friedrich Grimm (H.4) hinzugekommen, dann auch sein Bruder Paul Grimm (H.7). Andere Handwerksbetriebe waren aufgegeben worden. Etwa 1925 erwarb August Grimm senior die Häuslerei H.5 und richtete dort eine Motormühle ein. Im Jahre 1931 erbaute sich sein Sohn August Grimm junior die Häuslerei H.11 und richtete dort seine Bäckerei ein. Der Käufer der Häuslerei H.5 Otto Schwedt betrieb dann die Motormühle weiter.
Als Hebamme war nun Frau Schulz aktiv, die im Altenteilshaus der Hufe 12 wohnte.
6.2 Das gesellige Leben im Dorf
Trotz aller Schwierigkeiten wirtschaftlicher Art ging das gesellige Leben in Bennin in den traditionellen Bahnen weiter. Es wurden Hochzeiten ausgiebig in großer Gesellschaft aus der Verwandtschaft und dem Dorf gefeiert.
Am Himmelfahrtstag wurde das Holzfest auf dem Karrentin gefeiert. Veranstalter waren die Gastwirte Schlichting aus Bennin, der das Zelt aufstellte, und Dahlenburg vom Krug Karrentin. Das Fest hatte in der Umgebung eine solche Resonanz, dass nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, als das Zelt in Bennin durch die Dorfbesetzung verloren gegangen war, die Himmelfahrtsfeiern am Karrentin - nun auf dem Saal der Gastwirtschaft - immer noch einen großen Zulauf hatten.
Die Erntefeste wurden traditionell in Bennin erst in den ersten Novembertagen gefeiert, wenn auch die Kartoffeln und die Futterrüben vom Feld waren. Diese wurden mit einem Festumzug von dem Hof, auf dem die Erntekrone gebunden worden war, durch das Dorf in den Dorfkrug begangen. Die Umzüge wurden teilweise mit geschmückten Erntewagen durchgeführt.
Im Spätsommer noch vor dem Erntefest fand noch bis in die Fünfziger Jahre hinein das Ringreiten am Brink statt. Dieses baute auf die Pferdezuchttradition der Benniner Bauern auf und war in erster Linie ein sportliches Ereignis für die Bauernsöhne, die ihre Geschicklichkeit beim Reiten darstellen konnten. Gleichzeitig war es ein sommerliches Dorfs- und Kinderfest.
In Bennin hatte es vor dem Ersten Weltkrieg einen Männergesangverein gegeben, der aber nach dem Krieg nicht mehr weiter aktiv war.
Ein ausgeprägtes Fußballerdorf war Bennin bereits um 1930 aber auch später in den Fünfziger und Sechziger Jahren.
Im Jahre 1936 wurde in Bennin die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Bereits vorher hat es eine sogenannte Bauernwehr gegeben, deren Gründung noch vor 1900 erfolgt war. Davor hatte Bennin zum Feuerlöschbezirk Groß Bengerstorf gehört zu dem auch Gallin, Greven, Granzin, Schildfeld, Groß und Klein Bengerstorf, Tessin und Kuhlenfeld gehört hatten. Solche Feuerlöschbezirke gab es im Amt Boizenburg auch in Gülze und Nostorf. Deren Wirksamkeit war natürlich in den Zeiten ohne Telefon und nur mit Pferdebespannung der Löschfahrzeuge bei den großen Entfernungen gering. In der Zeit der Bauernwehr wurde das alte Gerätehaus erbaut. In diesem waren ein Spritzenwagen und ein Wasserwagen jeweils für Pferdebespannung untergebracht. Die Spritze war noch eine Handdruckspritze, die von acht Männern betätigt wurde. Erst in der Kriegszeit wurde eine Motorspritze TS8 angeschafft. Der erste Wehrleiter der Freiwillige Feuerwehr war kurzzeitig Werner Ahrens, dann Wilhelm Schlichting. Ihm folgten Willi Burmeister, Willi Leverenz und Günter Grimm.
Die Feuerwehr war in Bennin auch immer ein Hort der Geselligkeit. Es wurden Feuerwehrbälle im Allgemeinen als Kappenfeste gefeiert.
6.3 Der Zweite Weltkrieg und Bennin
Während des Zweiten Weltkrieges haben auch in Bennin Gefangene auf den Bauernhöfen arbeiten müssen.
Im Krieg waren folgende Gefallene zu beklagen:
- Hans Garber (H.9?),
- Richard Kruse,
- Erich Schuldt,
- Paul Grimm (Hu.21),
- Heinz Gärtner (B.2)
- Paul Hoppe,
- Robert Rottenbach,
- Hans Hoffmann,
- Paul Haack (Hu.11),
- Heinrich Jann (Hu.9),
- Werner Ahrens (Hu.19),
- Paul Strohkirch (Hu.6),
- Wilhelm Pusback,
- Otto Goosmann (H.12 )
- August Grimm (Bäcker, H.11),
- Walter Scharnberg,
- Hans Hühn (H.3),
- Wilhelm Garber (Hu.14?)
- Hans Dahl (B.4)
- Wilhelm Tiedemann (Hu.8)
- Albert Scholz (erster Ehemann von Ilse Loseries)
Das Kriegsende erlebten die Benniner durch den Einmarsch amerikanischer Soldaten am 2.Mai 1945. Diese waren noch auf dem alten Postweg auf dem Weg nach Schwerin von Klein Bengerstorf nach Schildfeld gezogen. Die amerikanischen Soldaten wurden dann von britischen abgelöst. Am 1. Juli 1945 zog die sowjetische Besatzungsmacht ein. Bennin wurde ein Hauptquartier. Dafür musste das Dorf geräumt werden. Die Einwohner kamen bei Verwandten und Bekannten in den Nachbardörfern, vorwiegend in Schildfeld und Tüschow unter. Da das Vieh in Bennin verblieben war, gab es Probleme mit der Fütterung, dem Melken usw. Glücklicherweise dauerte dieser Zustand nur einige Wochen.
7. Bennin in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR
7.1 Der politische Umbruch unter der sowjetischen Besatzungmacht
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war mehr noch als nach dem Ersten Weltkrieg geprägt durch Mangel an Lebensmitteln und allen Waren des täglichen Bedarfs. Die Teilung Deutschlands in Besatzungszonen hatte die Region von den benachbarten in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg losgelöst. Viele Verbindungen und Versorgungswege waren getrennt. Hinzu kam die Aufnahme von vielen Vertriebenen und Füchtlingen aus dem Osten. Diese kamen vorwiegend aus Pommern und Ostpreußen, aber auch aus Schlesien und etwas später aus dem sudetendeutschen Gebiet. Sie wurden dann bei allen Hausbesitzern untergebracht, häufig drei bis vier Personen in einem kleinen Zimmer. Viele kamen in den Tagelöhner- und Altenteilerhäusern unter. Auch das Herrenhaus in Tüschow wurde zur Unterkunft. Die Flüchtlinge und Vertriebenen mussten mit fremden Möbeln wohnen und Arbeiten annehmen, die in keiner Weise ihrer Ausbildung entsprachen. Die Familien waren oft auseinander gerissen, da die Männer noch in der Gefangenschaft oder gar gefallen waren. Nicht alle Einheimischen brachten Verständnis für die den Flüchtlingen aufgezwungenen Bedingungen auf. Es gab Fälle, in denen die Notlage für eigene Zwecke ausgenutzt wurde. Die meisten Alteinwohner brachten den Flüchtlingen jedoch Verständnis entgegen. Die Aufnahme von Flüchtlingen brachte es mit sich, dass die Einwohnerzahl wesentlich anwuchs. In den Dörfern wohnten nun über 300 Einwohner (1939 in Bennin 241). Die Zahl verminderte sich jedoch wieder, weil viele den Weg zu den Arbeitsplätzen in der Stadt oder über die recht durchlässige Grenze in die Westzonen suchten.
In den Dörfern wurden die Bürgermeister und die Lehrer ihrer Ämter enthoben, da sie in der Zwischenzeit - teils nach längerem Sträuben - Mitglieder der NSDAP geworden waren. Letzten Endes zählte nur die Mitgliedschaft. Die Ortsbauernführer waren häufig ebenfalls nur NSDAP-Mitläufer aber die erfolgreichsten Bauern gewesen.
Die Besatzungsmacht war bemüht, Kommunisten oder in deren Ermangelung Sozialdemokraten als Bürgermeister einzusetzen. In Bennin wurde jedoch Paul Klockmann, Hufe 4 gewählt. Er wird als "Großbauer" im Dorf sicher einen guten, bei der Kreisverwaltung und der SED aber einen schweren Stand gehabt haben.
Die wirtschaftliche Situation in den Dörfern war - wenn auch nicht in gleichem Maße wie in den Städten - vor allem durch die generelle Lebensmittelknappheit geprägt. Wie nachdem Ersten Weltkrieg wurden wieder die Lebensmittel rationiert und nun konsequenterweise Lebensmittelkarten ausgegeben, deren Belieferung aber keinesfalls nach Menge und Qualität gesichert war. Dabei wurden die Lebensmittelkarten in einige Kategorien eingeteilt. Schwerarbeiter erhielten beispielsweise eine bessere Versorgung als der Normalverbraucher und unter der bäuerlichen Bevölkerung gab es Selbstversorger, die nur Zucker, Waschmittel usw. erhielten, und Teilselbstversorger.
Parallel dazu wurde in der Landwirtschaft für deren Produkte eine konsequente Pflichtablieferung eingeführt. Der Gemeinde wurde vom Rat des Kreises in Hagenow ein Soll für alle abzuliefernden Produkte auferlegt. Das waren z.B. Getreide (Roggen, Weizen, Gerste, Hafer), Kartoffeln, Milch, Schweinefleisch, Rindfleisch, Eier und Wolle, wegen des leichten Bodens keine Zuckerrüben und keine Sonderkulturen. Dieses Soll für die Gemeinde war innerhalb dieser zu differenzieren. Dazu wurden in den Dörfern Differenzierungskommissionen gebildet, in denen die Bürgermeister, die Parteivorsitzenden, die Vorsitzenden der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) u.a. Bauern Mitglied waren. Ausgehend von einem durchschnittlichen Betrieb hinsichtlich der Größe, der Bonität und der Lage wurde das Gemeindesoll auf die einzelnen Betriebe aufgeteilt. Es gab jedoch Vorgaben, nach welchen Maßstäben die unterschiedliche Größe der Betriebe zu berücksichtigen war, eingeteilt in Großbauern (Betriebe ab 20 ha unabhängig von der Bonität), Mittelbauern (ab 10 ha) und Kleinbauern. Aus ideologischen Gründen wurden die angeblich kapitalistisch wirtschaftenden "Großbauern" besonders belastet. Davon waren in Bennin alle Hufen außer den Cossaten betroffen.
In Bennin unterfielen 1945 keine landwirtschaftlichen Betriebe der Bodenreform. In den benachbarten Gütern, wie der Resthof Tüschow, Rodenwalde und Banzin wurde diese jedoch durchgeführt. Einige Benniner Häusler erwarben im Rahmen der Bodenreform Wiesen in Banzin, Schildfelder auch Acker und Wiesen in Rodenwalde.
In Rodenwalde wurde ein Maschinenhof der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) gegründet, der die Aufgabe hatte die Bauern, insbesondere die Neubauern bei der Feldbewirtschaftung zu helfen. Dieser Betrieb wurde bald in den staatlichen Betrieb Maschinenausleihstation (MAS) und später die Maschinen- und Traktorenstation (MTS) umgeformt. Dann hatte sie nicht nur landwirtschaftliche Aufgaben sondern auch politisch-ideologische Aufgaben zu erfüllen. Über die den MTS zugeordneten Kulturhäuser brachten sie aber auch den Landfilm und das Theater in das Dorf.
Die allgemeine Knappheit erfasste in diesen Jahren auch die Energieversorgung. Deshalb gab es fast täglich Stromsperren. Diese waren sehr einschränkend für die Betriebe. So musste manche Kuh beim Licht einer Petroleum-Stalllaterne gemolken werden. Aber auch in den Haushalten und bei den Handwerkern gab es kein Licht und auch keine Maschinenarbeit in dieser Zeit. Diese Stromsperren dauerten bis in die Fünfziger Jahre hinein an. Darüber hinaus war oft die Stromspannung so niedrig, dass beispielsweise nicht mehrere Maschinen beim Dreschen gleichzeitig laufen konnten. Für die Gemeinden entstand dadurch die zusätzliche Aufgabe der Aufstellung von Druschplänen.
7.2 Die Veränderungen in den Fünfziger Jahren
Im Oktober 1949 wurde auf dem Gebiet der der sowjetischen Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet. Dieser trotz formal gegebener Selbständigkeit immer noch unter sowjetischer Besatzungshoheit stehende Staat bestand zunächst weiter aus den Ländern Mecklenburg (mit Vorpommern), Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Jedoch gab es bereits 1950 erste territoriale Veränderungen zwischen den Ländern und vor allem eine Zusammenfassung kleiner Gemeinden.
Am 15.10.1950 wurde eine Kommunalwahl durchgeführt, bei der es erstmalig DDR-typische Wahlergebnisse gab, nämlich 100% Wahlbeteiligung und ja-Stimmen. Bürgermeister wurde 1950 Paul-Friedrich Jenkel von der Hufe 3.
Zu Beginn der Fünfziger Jahre verschärften sich in allen Dörfern die Tendenzen durch wirtschaftliche Maßnahmen die größeren Bauern, die ab einer Betriebsgröße von 20 ha unabhängig von der Bodenqualität als Großbauern bezeichnet wurden, zur Aufgabe ihrer Betriebe zu zwingen. Ein wesentliches Element dazu war die Verschärfung der Pflichtablieferung, die nun durch die Möglichkeit, "Freie Spitzen" zu liefern, ergänzt wurde. Als Freie Spitzen wurden die überschüssigen Produkte bezeichnet, die nicht für die Pflichtablieferung und auch nicht für den betrieblichen Kreislauf benötigt wurden. Für diese wurde ein wesentlich höherer Preis gezahlt. Dadurch konnten gerade die kleineren und die mittleren Betriebe durch intensive Nutzung ihrer Flächen höhere Gewinne erzielen. In einzelnen Fällen konnten auch die größeren Betriebe durch intensive Viehwirtschaft daran teilhaben. Der größere Teil der "Großbauern" hatte nun mit der hohen Sollveranlagung zu kämpfen.
Die Repressalien gegen die "Großbauern" nahmen immer mehr zu. Die Aktionen erinnerten an den Kampf gegen die Kulaken in der Sowjetunion der 1930er Jahre, die auf dem gleichen ideologischen Fundament beruhten. Einige Beispiele sollen dafür stehen:
- Es wurden Hauskontrollen durchgeführt, wenn beispielsweise das Getreide-Ablieferungssoll nicht erfüllt war. Diese Kontrollen konnten innerhalb der Gemeinde angeordnet, aber auch von den staatlichen Erfassungsorganen vorgenommen werden.
- Zur Überprüfung der staatlichen Anbaupläne und Viehhaltungspläne, die bei den Bauern die Art und den Umfang des Anbaus der Kulturen und der Viehhaltung im Detail vorschrieben, wurden Feld- und Hofbegehungen durchgeführt.
- Die Verweigerung der Hausschlachtung an Betriebe, die ihr Soll in der Schlachtviehablieferung nicht erfüllt hatten, war gang und gäbe. Dazu muss man wissen, dass das Schlachten für den Eigenbedarf bereits in der Kriegszeit der Genehmigung durch die Gemeinde bedurfte. Diese durfte nun die Genehmigung an Betriebe mit Ablieferungsschulden nicht erteilen. Da andererseits die Landwirte als Selbstversorger auch keine Fleischversorgung auf der Lebensmittelkarte erhielten, waren sie gezwungen Schwarzschlachtungen durchzuführen, um die Familie und das Personal mit Fleisch zu versorgen. Wurden Schwarzschlachtungen entdeckt, wurden die Bauern wegen Wirtschaftsverbrechen angeklagt.
Die Gemeinde musste sich zunehmend in die Belange der Landwirte einmischen. Nicht nur Anbau- und Viehhaltungspläne waren aufzustellen, sondern in der Erntezeit auch Druschpläne (wegen der niedrigen Stromspannungen) zu erarbeiten und Nachtdruschkolonnen aufzustellen. Auch die Erfüllung der Ablieferungspflicht war zu überwachen. In diesen Jahren war ein verstärktes Auftreten des Kartoffelkäfers zu verzeichnen. Die Gemeinde war dann auch für die Organisation der Kartoffelkäferbekämpfung verantwortlich. Diese bestand in erster Linie im Absammeln der Käfer und Larven von Hand. Daran mussten sich alle Haushalte und die Schulen beteiligen. Zeitweilig wurden sogar die abgesammelten Käfer stückweise bezahlt (bis zu 3 Pfg. je Stck.). Auch dabei oblag die Abrechnung der Gemeinde.
Bei den Betrachtungen der Landwirtschaftspolitik dieser Zeit, muss man feststellen, dass die Anordnungen häufig von politischen Kadern aus ideologischen Gründen getroffen wurden, obwohl sie weder Kenntnisse der Abläufe in der Pflanzen- und Tierproduktion noch von deren Ökonomie hatten. Somit waren ihre Eingriffe eindeutig kontraproduktiv und störten, ja zerstörten die innerbetrieblichen Kreisläufe. Sie erkannten beispielsweise nicht, dass der Bauer als Futtergrundlage immer einen Bestand an Getreide haben musste, sondern verlangten auch das letzte Korn "für den Staat". Ebensowenig erkannten sie, dass der Bauer während der Herbstarbeiten keine Zeit zum Dreschen hatte, was ja traditionell auch eine Winterarbeit gewesen ist. Sie verlangten den schnellen Drusch, damit das Getreide abgeliefert werden konnte.
Dieses Protokoll liefert einige Erkenntnisse, die die Gemeinde Bennin betreffen.
- Der Bürgermeister war zu dieser Zeit bereits der Bauernsohn Paul-Friedrich Jenkel, dessen Vater 46 ha bewirtschaftete.
- Tüschow wird bereits zur Gemeinde Bennin gehört haben, da der Tüschower Landwirt Moritz unter den aktiven Teilnehmern der "Konferenz" war.
- Vor allem liefert es uns den Beleg für die Unkenntnis des landwirtschaftlich-betrieblichen Reproduktionsprozesses und der speziellen Benniner Bedingungen der unterschiedlichen Böden.
- Liefert es den Beweis für die vorgesehene undemokratische Absetzung eines gewählten Bürgermeisters und nun wörtlich "Die Kreisverwaltung wird dafür Sorge tragen, dass hier Ordnung geschaffen wird. Mit der Kreisleitung (der SED, D.G.) ist festgelegt, dass ein neuer fortschrittlicher Bürgermeister in die Gemeinde kommt, damit dort eine Politik im Interesse unserer werktätigen Bauern gemacht wird."
Die Quellen geben jedoch im Gegensatz zu den aus dieser Archivalie zu ziehenden Schlussfolgerungen an, dass der Zusammenschluss der Gemeinden Bennin, Schildfeld und Tüschow im Jahre 1952 erfolgte und P.F.Jenkel nur 1952 Bürgermeister war. Wahrscheinlich wird der Zusammenschluss der Gemeinden wie anderenorts auch im Jahre 1950 erfolgt sein. Im Jahre 1952 wurde Erich Siwinski Bürgermeister, der es vorher bereits in Schildfeld gewesen war.
Nun begann die Zeit der zunehmenden Repressionen gegen die Großbauern. Da viele nicht in der Lage waren, die Sollauflagen zu erfüllen, verließen sie bennin und damit die DDR und gingen in die BRD. Zwischen 1951 waren das die Bauern Paul Jenkel (Hu.3), Tabel (Müller), Vick (Hu.11), Struckmann (Hu.10), Behnke (Hu.18), Ahrens (Hu.19), Jammer (Hu.5) und Schlichting (Hu.15). Diese Betriebe wurden in einem Örtlichen Landwirtschaftsbetrieb (ÖLB) unter der Rechtsträgerschaft der Gemeinde bewirtschaftet.
Im Jahre 1955 wurde die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) mit dem Namen "Bereitschaft" gegründet. Sie umfasste 14 ehemalige bäuerliche Betriebe in Bennin, Tüschow und Schildfeld. Im Jahre 1960 traten unter dem Druck der Werber die letzten Bauern der LPG bei. Die LPG "Bereitschaft" Bennin gehörte imm er zu den leistungsschwächsten. Es gab zahlreiche Wechsel der Vorsitzenden von Kundrus, Rickert, Schlage, Külze, Genenz, Peter Neef, Pechel, Hermann Behncke zu Günther Schulz, der am Ende nach 1990 die Aufgabe hatte den Betrieb zu liqidieren.
In den Fünfziger Jahren war auf dem Hof der Hufe 11 (Haack/Vick) ein Traktoren-Stützpunkt der MTS Rodenwalde eingerichtet worden. Nachdem der Hof der Hufe 3 (Jenkel) 1961 abgebrannt war, errichtete die LPG dort eine Werkstatt und Traktorengaragen. Später wurde dort auch die LPG-Küche eingerichtet, die den Mitgliedern die Einnahme des Betriebsessens ermöglichte.
Das Vieh der LPG war zunächst noch in bäuerlichen Gebäuden untergebracht. Erst in den Siebziger Jahren kam es in größerem Umfang zur Errichtung größerer Stallanlagen. Rinderställe an der Chaussee nach Groß Bengerstorf und Schweineställe in Schildfeld. Die Verwaltung der LPG war im Wohnhaus der Hufe 10 untergebracht.
7.3 Weiterentwicklung der genossenschaftlichen Landwirtschaft in den Siebziger Jahren
Ab 1968 kam eine weitere staatlich initiierte Erscheinung auf die Bauern zu, nämlich die Entwicklung von Kooperationsbeziehungen zwischen den LPG. Dadurch sollte die immer größere Dimensionen annehmende Technik zur Feldbearbeitung, speziell der Erntetechnik, besser ausgelastet werden. Wie bei allen solchen Neuerungen wurde mit staatlichem Druck und mit Unterstützung der Parteipresse versucht, die Bauern in die gewünschte Richtung zu bewegen. Der wiedergegebene Artikel der "Das ist ein Erntekomplex" aus der Schweriner Volkszeitung" vom 2.8.1968 mag das illustrieren.
In den Siebziger Jahren wurde die kooperative Zusammenarbeit mit benachbarten LPG immer weiter intensiviert. Sie begann bereits 1968 mit der Bildung gemeinsamer Erntekomplexe in der Getreideernte mit den LPG in Besitz-Blücher, Tessin-Kuhlenfeld (mit Wiebendorf, Bretzin und Beckendorf), Neu Gülze (mit Zahrensdorf) und Bennin (mit Tüschow und Schildfeld). Bestanden diese zunächst nur aus den Mähdrescherkomplexen mit der entsprechenden Technik für den Körnertransport, so wurden sie im Laufe der Jahre auf die Strohbergung und Transport und teils auch der nachfolgenden Feldbearbeitung ausgedehnt, später auch auf die Silomais- und die Hackfruchternte. Am 1. Januar 1975 bildeten die genannten LPG eine "Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion" (KAP). Diese vom Vorsitzenden der LPG Besitz-Blücher Heinrich Meyer geleitete Einrichtung vereinigte die gesamte Feldwirtschaft der beteiligten LPG in einer Größe von 5860 ha, die sich von der Tüschow/Schaalhofer bis an die Besitz/Niendorfer Grenze über nahezu 20 km erstreckte. Das musste zur Unübersichtlichkeit und zum Desinteresse der beteiligten Bauern führen. Aus dieser Kooperativen Abteilung wurde 1980 unter gleicher Leitung die LPG Pflanzenproduktion gebildet, die eine besseren Rechtsstatus hatte, und durch die massive staatliche Förderung auch eine stabilere Wirtschaft aufbauen konnte als die nun verbliebenen LPG Tierproduktion. Diese blieben auf die bisherigen Orte begrenzt.
Mit der politischen Wende der Jahre 1989/90 zerschlug sich diese kooperative Landwirtschaft.
7.4 Die Gemeinde Bennin in den Jahren der "sozialistischen Entwicklung" in der DDR
Wie bereits dargestellt wurden nach der Gründung der DDR im Zuge des Aufbaus eines zentralistisch geführten Staates die die bisherigen Gemeinden Bennin, Schildfeld und Tüschow zur Gemeinde Bennin auf Beschluss der Rates des Kreises Wagenow zusammengefasst. Das war keine demokratische Entscheidung sondern die einer übergeordneten Verwaltung, wie auch die Gemeinde nur die untere Ebene des Staates darstellt, die an übergeordnete Weisungen gebunden war. In der Regel wurde vom Rat des Kreises entschieden, wer Bürgermeister im Dorf sein sollte. Nötigenfalls wurde ein Ortsfremder eingesetzt. Selbst die LPG-Vorsitzenden wurden vom Kreis vorgeschlagen und dann nur formal von den Mitgliedern gewählt. So wurde in Bennin nun Anfang der Fünfziger Jahre Erich Siwinski Bürgermeister und der Sohn des Großbauern abgelöst, der dann seinem Vater folgte und sich im Rheinland neu ansiedelte. Im Jahre 1953 brachte man dann den ortsfremden Erwin Schlemmer aus einem Elbdorf. Im Jahre 1964 folgte ihm dann Heinrich Banthin, der in die Familie Prüß eingeheiratet und schon längere Zeit in Bennin gelebt hatte. Er wird noch 1987 von Günter Muck aus Schildfeld abgelöst.
Die Entwicklung der Infrastruktur knüpfte an die der Vorkriegszeit an. Alle oben genannte Handwerksbetriebe bestanden zunächst weiter. Für die Versorgung gab es zunächst die privaten Kaufleute Bruhn und Schlichting, die Gemischtwarenläden betrieben. Das Geschäft von Bruhn wurde bereits Anfang der Fünfziger Jahre von der Konsumgenossenschaft Boizenburg übernommen. Verkäuferinnen waren dort Magdalene Behnke, Margarete Schlichting, Irmgard Schlemmer und Lene Grimm. Bei Schlichting wurden vom Konsum einige Jahre Industriewaren verkauft. Im Jahre 1972 bezog die im Bruhnschen Hause betriebene Konsumverkaufsstelle den Laden im Hause Schlichting. Dort waren als Verkäuferinnen für Industriewaren tätig: Fanni Dreier, Herta Benisch und Monika Lewerenz und danach Lene Grimm, Monika Leverenz und Petra Achenbach für Gemischtwaren. Die Bäckerei von August Grimm, die nach dem Krieg von seiner Witwe Elsbeth Grimm und später vom Sohn Günter Grimm betrieben wurde, spielte in der Versorgung mit Brot und Backwaren nicht nur für Bennin eine Rolle. Viele jahre fuhr der Bäckerwagen mit Herrn Kruse aus Schildfeld über die Dörfer und verkaufte dort Benniner Backwaren. Im Hause von Friedrich Behnke betrieb die Familie viele Jahre im Auftrage des Konsums einen Verkauf von Fleisch und Wurstwaren. Die Gastwirtschaft Schlichting wurde wie der Laden vom Konsum übernommen.
Die Entwicklung der Schule in den fünfziger und sechziger Jahren
Der Lehrer Heinrich Dahl wurde 1951 pensioniert. Bereits seit 1947 unterrichtete der aus der Teldau stammende Lehrer Paul Friedrich Behnke als zweiter Lehrer in Bennin. Nach der Pensionierung von Heinrich Dahl kam Gertraude Behnke hinzu. Beide Behnkes unterrichteten bis 1962 in Bennin. Ab 1953 kam Herta Tiltmann als dritte Lehrerin. Außerdem unterrichtete Herr Willy Plewonska, ein ehemaliger Kaufmann aus Breslau, schlecht un recht in der russischen Sprache. Er wohnte in Groß Bengerstorf und unterrichte auch in Bengerstorf, Tessin und Granzin. Bis 1958 wurde in Bennin der Mehrstufenunterricht erteilt. Dann wurden die ersten Schritte in die Richtung "sozialistische Einheitsschule" gegangen.
Ab 1954 wurden jährlich Schüler an die Oberschule in Boizenburg delegiert. Aus Bennin besuchte Frieda Behnke ab 1954 die Boizenburger Oberschule.
Im Jahre 1955 fand erstmalig die Jugendweihe statt. Die Jugendweihen waren 1954 in Berlin als weltliches Gegenstück zur Konfirmation ins Leben gerufen worden. Die erste Jugendweihefeier wurde noch gemeinsam mit anderen Schulen in Boizenburg durchgeführt.
Zum Schuljahresbeginn 1959/60 wurde der Oberschulbereich Bengerstorf gegründet. Die Bezeichnung als Oberschule entsprach nicht dem Empfinden der Bürger, weil diese traditionell für weiterführende Schulen (Mittlere Reife, Abitur) benutzt worden waren. Mit den Bezeichnungen als "Polytechnische Oberschule"(POS) mit Bildung zur Mittleren Reife und "Erweiterte Polytechnische Oberschule" (EOS) mit Bildung zum Abitur sollte die "neue höhere Qualität" der sozialistischen Bildung zum Ausdruck gebracht werden. Zu dem Oberschulbereich Bengerstorf gehörten nun die Dörfer Banzin, Marsow, Rodenwalde, Schildfeld, Tüschow, Bennin,, Groß Bengerstorf, Klein Bengerstorf, Wiebendorf, Bretzin und Beckendorf. Direktor wurde Hermann Rühs. Ziel war es, entsprechend dem Konzept der Polytechnischen Oberschule den Mehrstufenunterricht in allen Klassen einzustellen. Dazu wurden Teilschulen in Bennin - Schulleiter Paul Friedrich Behnke - und Marsow - Schulleiter Paul Barth - eingerichtet. Alle Schüler der 5. bis 8. Klassen wurden mit dem Bus nach Klein Bengerstorf gefahren. Dazu wurden neue Klassenräume geschaffen. Die 1. bis 4. Klassen in Bennin unterrichtet. Als Lehrer waren in Bennin tätig: Paul Friedrich und Gertraude Behnke, Herta Tiltmann, sowie zeitweilig auch Frau Zwirner, Frau Lorenz und Frau Roock, von 1959 bis 1962 auch Erika Behnke.
Die Teilschulleitung in Bennin wurde aufgelöst. Dort nahmen das Lehrerehepaar Karpel und Astrid Fromm ihre Tätigkeit auf. Im Jahre 1975 wurde die Oberschule Bengerstorf nach dem Bau eines neuen Schulgebäudes der Oberschule in Zahrensdorf angegliedert. Danach gab es noch zeitweilig den Unterricht für die 1. und die 2. Klasse durch Bruni Karpel und Herta Tiltmann.
Zur Betreuung der Kinder nach dem Unterricht wurde ein Schulhort eingerichtet, den Gertraud Dahl, Helga Heger, Herta Benisch und Sigrid Siemann betreuten.
Ab 1994 besuchen alle Schüler die Schule in Vellahn.
Im Dorf wurde 1962 im Haus Tiedemann (Hufe (9 ein Kindergarten eingerichtet, der später auch mit einer Kinderkrippe erweitert wurde. Das Haus Tiedemann diente dann auch als ambulante Arztpraxis und als Frisiersalon.
In das Jahr 1958 fiel in Bennin ein großes Ereignis. Das Dorf konnte sein 800-jähriges Bestehen begehen. Die Feier übertraf alles bis dahin Gewesene.
Es begann mit einem großen historische Umzug durch das Dorf. Es folgte eine Feierstunde auf dem Dorfplatz mit Ansprachen und Platzmusik. Für die Kinder war ein Karussell aufgebaut. Getanzt wurde dann im Zelt mit der Kapelle Düring und im Saal mit der Kapelle Cohrs.
8. Die neue Zeit seit 1990 in Bennin
Die Ereignisse des Herbstes 1989 und des nachfolgenden Jahres 1990 mit dem Ende der DDR und der Wiedervereinigung hat auch das Leben in Bennin wesentlich verändert. Die Öffnung der Grenzen und die Wiedervereinigung haben dem Boizenburger Gebiet wieder seine traditionelle Ausrichtung auf Hamburg gebracht. Das betraf nicht nur den Einkauf sondern sehr schnell in vielen Fällen auch den Arbeitsplatz. Noch bevor das Wegbrechen vieler Arbeitsplätze in Boizenburg und Umgebung einsetzte, suchten sich viele eine besser bezahlte Arbeit in Lauenburg, Lüneburg, Hamburg u.a. Orten. Viele Versorgungsfragen ließen sich nach der Währungsunion einfacher lösen. Das betraf insbesondere die Versorgung mit Baustoffen und Kraftfahrzeugen.
Am 2.Oktober 1990 wurde das Land Mecklenburg-Vorpommern aus den drei Bezirken Rostock, Schwerin und Neubrandenburg neu gebildet. Bereits im Mai 1990 fanden die ersten freien Kommunalwahlen nach 1933 statt. Bei diesen Wahlen wurde die CDU die stärkste Partei. In Bennin wurde Hilke Grimm als neue Bürgermeisterin gewählt. Die Gemeindevertretung musste ihre Rolle in der kommunalen Selbstverwaltung erst wieder finden. Zu lange - seit 1935 - war sie verlängerter Arm der Staatsmacht gewesen und durfte nur in bescheidenem Rahmen eigene Entscheidungen treffen. Nun war sie frei in ihren Entscheidungen, jedoch auf Grund schwacher wirtschaftlicher Struktur in der Gemeinde waren die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel dermaßen begrenzt, dass auch nur ein geringer Entscheidungsspielraum verblieb. Im Jahre 1992 wurde Christine Simon als neue Bürgermeisterin gewählt. In dieser Zeit nahmen die ehemaligen Bauern von ihrem Land und den Gehöften, soweit sie noch bestanden, wieder Besitz. Die in die alte Bundesrepublik gezogenen Besitzer verkauften in den meisten Fällen ihr Land und die noch vorhandenen Gehöfte an neue Eigentümer. Als Käufer in größerem Umfange trat der Hamburger Unternehmer Eckler auf, der sich auf der großen Koppel der Hufe 10 am Pissbrauck einen Wirtschaftshof aufgebaut hat. Er hat dann noch weitere Flächen aufgekauft, die er für die Neuanlage von Gehölzen und für jagdliche Zwecke nutzt. Weitere Flächen vor allem in Tüschow hat Volker Anke erworben, der sich in Groß Bengerstorf ein Gehöft mit Pferdezucht und Reithalle errichtet hat. Er hat auch Ställe der LPG gekauft, die jedoch nicht genutzt werden. Weitere Ställe in Schildfeld haben Dirk Reichardt und Karsten Rabeler erworben. Auch diese Ställe werden kaum genutzt.
Im Jahre 2004 wiurde die Großgemeinde Vellahn als Bestandteil des Amtes Zarrentin gegründet. Seitdem hat die ehemalige gemeinde Bennin gemeinsam mit den Ortsteilen Schildfeld und Tüschow einen Ortsvorsteher. Das wurde im Jahre 2004 Ralf Zschocke. Bürgermeister der Gemeinde Vellahn mit den Ortsteilen Banzin, Bennin, Camin (mit Wulfskuhl und Kützin), Kloddram, Melkof (mit Jesow), Rodenwalde (mit Marsow, Goldenbow und Albertinenhof) und Vellahn wurde Horst Geistlinger.
9. Besetzung der Gehöfte (Hufen, Büdner, Häusler und Sonstige)
Die Grundlage dieser Aufstellung ist ein im Landeshauptarchiv Schwerin aufgefundenes '„Verzeichnis der vormaligen und gegenwärtigen Besitzer der Bauer-Gehöfte des Großherzoglichen Amtes Boitzenburg“ vom März 1822 (fortgeführt bis 1836)
Die fett und kursiv geschriebenen Texte entstammen dieser Quelle. Ergänzungen sind in Normalschrift geschrieben.
Hufen 1 bis 12
Hufe: No.1, jetzt Alte Dorfstr. 23
- 1760 Schulze Friederich Rump
- - Schulze Friederich Behrens
- 1793 Erdmann Rump
- - Hans Gotthart Solvie
- 1814 Carl Schlichting
- 1768 heiratet lt. Granziner Kirchenbuch Hans Caspar Stüve, Fürstl. Schulze und Holzvoigt aus Bennien
- 1806 Solvie kauft das Gehöft und wird Schulze
(5.Mai 1806 "Der gegenwärtige Hauptschulz Rump übergab ... Käufer dem Schulzen Johann Gotthard Solvie das verkaufte Schulzengehöft, ... .")
- 1819 Schulze Schlichting
- 1831 Erbpächter Schulze Karl Wilhelm Schlichting
- 1821 Carl Christian Schlichting wird als Schulze vereidigt
- 1824 u. 1830 Schulze Schlichting
- 1842 Schulze Carl Schlichting
- 1848 entsagt Schlichting dem Schulzendienst nach einigen Auseinandersetzungen inm Dorfe (Die Hauswirte J.Ahrens, Grimm, Prüß und Nieland forderten die Abgabe der Schulzenkompetenz)
- 1857 Schlichting
- 1867 Wilhelm Schlichting, Erbpächter und Krüger
- 1878 wird wieder Schlichting Schulze
- 1900 Wilhelm Schlichting Erbpächter und Krämer
- 1912 Schlichting
- 1920 Elise Schlichting
- 1928 Hans Schlichting
- 1950 Hans Schlichting; Erbengemeinschaft Schlichting-Badeda
- 1994 Verkauf an Boesche
- 2007 Kurt-Lorenz Boesche
- 2018 Andreas Handke
No. 2, jetzt Rosenweg 12
- - Heinrich Prüß
- 1785 J. Christoph Burmeister
- 1800 Hans Jürgen Prüß
- 1824 Jürgen Heinrich Prüß
- 1680 soll Prüß die Stelle übernommen haben
- 1819 Vollhüfner Prüß (1820 Hans Heinr. P.)
- 1824 Heinrich Prüß
- 1827 u. 1830 Heinrich Prüß
- 1831 Erbpächter Joh. Heinr. Prüß
- 1842 Heinrich Prüß
- 1857 Prüß
- 1867 Heinrich Prüß
- 1900 Heinrich Prüß
- 1912 Prüß
- 1920 Heinrich Prüß
- 1928 Heinrich Prüß
- 1950 Heinrich Prüß -- Banthin
- 2000 Heinrich Banthin und Lieschen, geb Prüß
- 2007 Nico Polzin
- 2018 Nicole und Sven Hamann, Teilgrundstück
- 2018 Jacquelne Guttentag, kleines Teilgrundstück
- No. 3, jetzt Alte Dorfstr. 17-21
- - Franz Jacob Jenckel
- 1806 J. Christian Tesch
- 1823 Hans Jochim Jenckel
- 1560 Claus Klockmann im Bederegister
- 1797 in Übergabeprotokoll als ehemalige Klockmannsche Stelle bezeichnet
- 1819 Vollhüfner Tesch (1820 Christian Tesch)
- 1824 Jenkel
- 1827 Hans Jochen Jenkel
- 1830 Jenckel
- 1831 Erbpächter Hans Jochen Jenckel
- 1842 Hans Jenkel
- 1857 Jenckel
- 1867 Fritz Jenkel
- 1900 Friedrich Jenkel
- 1912 Jenkel
- 1920 Fritz Jenkel
- 1928 Paul Jenkel
- 1950 Paul Jenkel, geht in die BRD
- 1961 Gehöft abgebrannt, LPG errichtet Werkstatt, Garagen und Betriebsküche
- 1994 Paul-Friedrich Jenkel
- 2007 Paul-Friedrich Jenkel Werkstatt verpachtet an Klaus Abel
- 2018 Helga und Waclaw Kucharycz, hinteres Teilgrundstück
No. 4, jetzt Alte Dorfstr.15
- - Johann Ahrens
- 1820 Hans Heinrich Ahrens
- 1812 Jochen Ahrens wird zum Schulzen gewählt
- 1819 Vollhüfner Joch. Ahrens (1820 Hans Heinr. Ahrent)
- 1824 Heinrich Ahrens
- 1827 Heinrich Ahrens
- 1830 Ahrens
- 1831 Erbpächter Heinrich Ahrens
- 1842 Heinrich Ahrens
- 1854 von Lücken
- 1857 W. Dahlenburg kauft die Hufe (lt. Torprellstein)
- 1860 Dahlenburg
- 1867 Wilhelm Dahlenburg
- 1900 W. Dahlenburg
- 1912 Lange
- 1920 Willy Lange
- 1928 Paul Klockmann
- 1950 Wilhelm Lange
- 1973 Witwe Anna Lange verkauft an Maria Weber
- 2007 Maria Weber
- 2018 Andy Weber und Annika Arvers
No. 5., jetzt Alte Dorfstr. 11
*-Hinnnerich Wey oder Weg (schlecht lesbar), wahrscheinlich Wiech
- 1741 Franz Kruse + Hinnerich Hagemann
- 1811 Johann Hinnerich Burmeister
- 1560 Hans Wiche genannt
- 1590 Jochim Wiche und Hans Wiche genannt
- 1776 Joch.Hinr. Wieg in Kopuöationsregister genannt
- 1819 Vollhüfner Burmeister (1820 Joh. Heinr. B.)
- 1824 Johann Heinrich Burmeister, hatte Erbin Maria Kruse geheiratet (Grundlage für später zwei Burmeistersche u. Grevesche Hufen)
- 1827 u. 1830 Johann Burmeister
- 1831 Erbpächter Joh. Heinr. Burmeister
- 1841/42 Wittwe Maria Burmeister
- 1853 Joachim Friedrich Wilhelm Burmeister
- 1856/57 Wittwe Maria Burmeister ( aus der nächsten Generation)
- 1860 Karl Greve als Interimswirt, hat die Witwe Burmeister geheiratet
- 1875 Christian Heinrich Adolf Burmeister
- um1886 Wilhelm Jammer
- 1912 Jammer
- 1920 Wilhelm Jammer
- 1928 Wilhelm Jammer
- 1950 Paul Jammer
- 1993 verkauft an Grunwald, unbewohnt, verfällt
- 2007 verkauft an Georg und Marion Westphal, abgerissen, wollen neu bauen
- 2018 Marcel und Ines Papenfuß, Teilgrundstück, jetzt Alte Dorfstr.11
- 2018 Vivien und Sebastian Schwarzkopf, Teilgrundstück, jetzt Rosenweg 2
- 2018 Marcus Bruns, Teilgrundstück, jetzt Rosenweg 2a
No. 6, jetzt Rosenweg 6
- - Wiech
- - Hans Jochim Stieger
- - Stieger
- - Jochim Daniel Nieland
- 1811 Johann Jochim Nieland
- 1738 Jochen Stieger in Bennin genannt (Hufe 6?)
- 1819 Kather Nieland (1820 Hans Jochen N.)
- 1824 Cossat Nieland
- 1827 u. 1830 Jochim Nieland
- 1831 Erbpächter Cossat Joh. Jochim Nieland
- 1840 Verkauf an Franz Jacob Johns
- 1842 Franz Jacob Johns
- 1867 Schuster Joachim Johns
- vor 1900 Heinrich Barkhan
- 1912 August Strohkirch u. Caroline, geb Barkhan
- 1960 u. 2000 Ewald Strohkirch
- 2007 Iris Hansen
- 2018 Viola Wicht-Barg und Stefan Barg
No. 7, jetzt Elsterbusch 2
- - Jürgen Banthin
- 1754 Hans Heinrich Müthel
- - Franz Bencke
- 1794 Jochim Heinrich Müthel
- 1822 Jochim Heinrich Müthel
- 1819 Kather Müthel (1820 Joch. Heinr. M.)
- 1824 Cossat Müthel
- 1827 Heinrich Müthel
- 1830 Jochim Müthel
- 1831 Erbpächter Cossat J. Heinr. Müthel
- 1842 Joch. Müthel
- 1857 Müthel
- 1867 Ernst Müthel
- vor 1900 Jochim Luck
- 1912 Luck
- 1950 Otto Luck
- 2007 Otto Luck jun.
- 2018 Steffen Luck
No. 8, jetzt Alte Dorfstr.12
- - J. Jochen Bruhn
- 1788 Hans Jochen Banthin
- 1819 Jochen Hinnerich Banthin
- 1819 Vollhüfner Banthin (1820 Hans Jochim Benthin)
- 1824 Heinrich Banthin
- 1827 Jochim Banthin
- 1830 Heinrich Banthin
- 1831 Erbpächter Jochim Heinrich Banthin
- 1842 Jochen Banthin
- 1857 Banthin
- 1858 wandert die Familie Banthin nach Amerika aus. Sie folgt der verwandten Familie Abel
aus Klein Bengerstorf (Hu. 5,Rehmen, später Meyer, dann Rehse)
- 1860 Bühring
- 1867 Friedrich Bühring
- 1900 Heinrich Tiedemann (1892 Haus erbaut)
- 1912 Tiedemann
- 1920 Heinrich Tiedemann
- 1928 Heinrich Tiedemann
- 1950 Tiedemann, danach vielfältige Nutzung u.a. Kindergarten
- 2000 Riedel, geb.Tiedemann
- 2007 Elfriede Riedel
- 2018 ungenutzt
No. 9, jetzt Alte Dorfstr. 14
- - Hans Jochen Nieland
- 1808 Hans Jochen Nieland
- 1560 Claus Nigelandt im Bederegister genannt
- 1793 Hans Jochim Nielandt, Hauswirth, im Kopulationsregister
- 1819 Vollhüfner Nieland (1820 Hans Joch. N.)
- 1824 Joch. Nieland
- 1827 u. 1830 Jochim Nieland
- 1831 Erbpächter Hans Joch. Nieland
- 1842 Hans Joch. Nieland
- 1848 Erbpächter Nieland wird zum Schulzen gewählt (unter der Beteiligung sogar der Einlieger)
- 1857 Nieland
- 1867 Franz Nieland
- 1878 bittet Nieland aus Altersgründen um Entbindung von den Pflichten eines Schulzen
- vor 1900 Johann Lüneburg
- 1909 Heinrich Jann erwirbt die Stelle
- 1912 Jann
- 1920 Heinrich Jann
- 1928 Heinrich Jann
- 1960 Heinrich Jann
- 1990 Luise Hühn, geb. Jann
- 2000 Christiane Graff, geb. hühn
- 2018 Christiane Graff
No. 10, jetzt Alte Dorfstr.16
- - Hans Hennings
- 1787 Christian Kruse
- - Hans Hinnerich Müthel
- 1813 Franz Hinnerich Kruse
- 1829 Hans Friedrich Jenckel
- 1719 Christian Kruse
- vor1770 Marten Daniel Hennigs
- 1770 Hans Jochim Christian Nielandt heiratet Thrien Marie Hennigs, Vater Marten Daniel Hennigs
- 1779 Hinrich Christian (Franz?) Kruse heiratet Cath. Maria Hennigs, verw. Nielandt
- 1785 Hans Hinrich Mütel heiratet Cath. Maria Hennigs, verw. Cruse
- - Hans Heinrich Müthel ad interim
- 1813 Franz Hinrich Kruse
- 1819 Vollhüfner Kruse
- 1824 Franz Kruse
- 1827 Franz Kruse
- 1829 u. 1830 Interimswirth Heinrich Friedrich Jenkel
- 1831 Erbpächter Franz Heinr. Kruse Erben
- 1842 Heinrich Jenkel
- 1860 Lemitz
- 1867 Jochen Lemitz
- um 1875 Wilhelm Wegner
- 1912 Struckmann
1920 Fritz Struckmann 1928 Fritz Struckmann 1950 Fritz Struckmann
- 2018 Sönke und Jan Herzog
No. 11, jetzt Alte Dorfstr.18-20
- 1779 Peter Ahrens
- - Hans Jochen Barghahn
- 1801 Franz Ahrens
- 1831 Joachim Heinrich Jacob Ahrens
- 1819 Franz Ahrens (1820 Franz Heinr. Ahrent)
- 1824 Franz Ahrens
- 1827 u. 1830 Franz Ahrens
- 1831 Erbpächter Franz Heinr. Ahrens
- 1842 Joch. Heinr. Ahrens
- vor1857 Brand
- 1867 Johann Haack als Erbpächter (Volkszählung)
- 1876 J. Haack (lt. Torprellstein)
- 1891 Johann Haack wird Schulze
- 1900 Johann Haack
- 1912 Haack jun., Schulze
- 1920 Johann Haack
- 1928 Johann Haack
- 1950 Haack/Vick
- 2018 Das Gehöft ist mit Wohnhäusern bebaut
No. 12, jetzt Alte Dorfstr.24, das Altenteilerhaus Nr.22
- '1773 Christian Tesch
- '1803 Hans Jochen Lange
- 1769 Hans Jochen Lange heiratet Lucie Dorthie Hennigs
- 1773 Jochim Christian Tesch heiratet Kucie Dorthie Hennigs, verw.Lange
- 1819 Lange
- 1824 Joachim Lange
- 1827 u. 1830 Hans Joch. Lange
- 1831 Erbpächter Hans Joch. Lange
- 1837 Heinrich Christian Grimm aus Albertinenhof kauft die Hufe 12
- 1842 Heinrich Christian Grimm (seit 1837)
- 1867 Heinrich Grimm
- 1900 Heinrich Grimm
- 1912 Grimm
- 1920 Friedrich Grimm
- 1928 Friedrich Grimm
- 1950 Liesbeth Grimm
- 1960 Franz Owe, durch Einheirat
- 2000 Detlef und Gudrun Avers, geb.Owe
- 2018 wie in 2000
Hufen 13 bis 21
No. 13 , jetzt Alte Dorfstr.26
- 1807 Jürgen Burmeister
- 1817 Hans Jochen Burmeister
- 1824 Johann Heinrich Burmeister
Die Darstellung erfolgt, wie auch schon bei der Hufe Nr.5 ausführlicher, weil der eigentlich illegale Besitz von zwei Hufen in einer Hand ungewöhnlich ist. Er konnte wohl nur mit Rücksicht auf die Erben geduldet worden sein. Außerdem spielt die Familiengeschichte Greve bei dieser ausfühlichen Darstellung eine Rolle.
- 1781 Hans Jürgen Bencke, auch Behnke oder Behncke
- 178 Interimswirth Jürgen Heinrich Burmeister, der 1781 die Witwe Behnke geheiratet hatte
- 1807 Jürgen Heinrich Burmeister junior (1.Sohn), hat die Hufe von der Behnkeschen Erbin über die herzogl. Kammer erworben
- 1817 Hans Jochim Burmeister, zweiter Sohn von Jürgen Heinrich B. übernimmt nach dessen Tod, erster Sohn hat Hufe 5 durch die Heirat mit Maria Kruse erworben
- 1819 Jochen Burmeister
- 1822 verstirbt Hans Jochen B. (Witwe und 2 Söhne 3 ½ und 1 ½ Jahre). Die Hufe kommt unter Curatel.
- 1824 Verkauf der Curatel an Johann Heinrich Burmeister. Er war der ältere Bruder von
Hans Jochen Burmeister und hatte die Erbin der Hufe 5, Maria Kruse geheiratet. J. H. B. wird 1811 auf Hufe 5 genannt, im Jahr 1824 auf beiden Hufen aufgeführt.
- 1827 u. 1830 Johann Burmeister
- 1831 Erbpächter Johann Heinrich Burmeister
- 1841 verstirbt Johann Heinrich Burmeister im Alter von 38 Jahren (Kirchenbucheintrag: Eltern Jürgen Burmeister und Catharina, geb. Prüss)
- 1841 wird „Wittwe“ Maria Burmeister auf den Hufen 5 und 13 (Burmeisters Stelle) genannt.
Nach dem Tod von Maria Burmeister (1853) ist ihr Sohn Joachim Friedrich Wilhelm Burmeister (geb. 1822), der Christina Catharina Dorothea Kiehn, Tochter eines Schmiedes aus Wilkenstorf, Amt Neuhaus geheiratet hat, Inhaber der Hufen geworden.
- 1841/42 Wittwe Maria Burmeister
- 1842 Burmeistersche Stelle
- 1851 am 4. Juni wird Heinrich Friedrich Ludwig Wilhelm Burmeister geboren (Eltern laut Kirchenbuch: Friedrich Wilhelm Burmeister, richtig Joachim Friedrich Wilhelm B. und Dorothea, geb. Kiehn).
- 1853 Joachim Friedrich Wilhelm Burmeister
1854 heiratet Joachim Friedrich Wilhelm Burmeister die Anna Elisabeth Maria Friemann aus Vellahn (Kirchenbuch: Witwer der Christina Catharina Dorothea Kiehn). 1856 verstirbt Joachim Friedrich Wilhelm Burmeister (Kirchenbuch Alter 34 Jahre,Trunksucht).
- 1856/57 Wittwe Maria Burmeister
- 1857 erhält die „Wittwe“ den Dispens der evang. Kirche zur Heirat in der Trauerzeit mit dem Niendorfer Bauernsohn Carl Heinrich Wilhelm Greve (Urgroßvater des Verfasser dieser Chronik).
Carl Greve wird in den Folgejahren auf den Hufen 5 und 13 (Greves Stelle) als Erbpächter genannt.
- 1860 Carl Greve als Interimswirt
- 1860 Erbpächter Greve, auch Greves Stelle
- 1900 Wilhelm Burmeister
- 1912 Wilhelm Burmeister
- 1920 Wilhelm Burmeister
- 1928 Georg Burmeister
- 1950 Georg Burmeister
- 2000 Irma u. Wilhelm Burmeister
- 2020 nach dem Tod von Wilhelm Burmeister Verkauf an Heike Nikolaus (s.Hufe 14)
No. 14 , jetzt Alte Dorfstr.28
- - Hans Krafacke
- 1699 Jochim Nieland
- - Hans Nieland
- - Christoph Nieland
- 1738 Johann Garber
- 1824 Franz Jochim Garber
- 1819 Kather Garber
- 1824 Cossat Garber
- 1827 Franz Garber
- 1830 Franz Garbers
- 1831 Erbpächter Cossat Franz Joch. Garbers
- 1842 Wittwe Maria Garbers
- 1857 Garber
- 1867 Johann Garber
- 1900 Friedrich Garber
- 1912 Fritz Garber
- 1960 Heinrich Garber
- 1995 Elfriede Garber und Sohn Hans-Werner
- 2017 Elfriede Garber
- 2018 Heike Nikolaus und Achim Pettera
No. 15 , jetzt Alte Dorfstr.30
- - Franz Nicolas Lemm
- 1797 Hinnerich Schlichting
- 1826 Detloff Friederich Schlichting
(Nachtrag: Erbpächter und Rademacher
Bemerkung: 1797 angekauft und 1798 allerhöchst bestätigt)
- 1819 Kather Schlichting
- 1824 Cossat Schlichting
- 1827 Heinrich Schlichting
- 1830 Detloff Schlichting
- 1831 Erbpächter Cossat Dethloff Friedrich Schlichting
- 1842 Detloff Schlichting
- 1867 Fritz Schlichting, Erbpächter und Stellmacher
- 1900 Fritz Schlichting, Stellmacher Meister
- 1912 Schlichting, Stellmacher
- 1950 Fritz Schlichting, Stellmacher, der in die BRD geht.
- 1950 bis 1990 Nutzung durch de LPG
- 1993 Fritz Schlichting lässt das baufällige Haus abbrechen.
- 1996 Ein neues Haus wird gebaut.
- 2000 Fritz Schlichting und Tochter Gudrun Kolberg, geb. Schlichting
- 2018 Gudrun und Jürgen Kolberg
No. 16 , jetzt Alte Dorfstr.32
- - Clas Schroeder
- 1807 Hans Jochen Schroeder
- 1819 Kather Schröder
- 1824 Cossat Schröder
- 1827 Jochim Schröder
- 1830 Hans Schröder
- 1831 Erbpächter Cossat Hans Jochim Schröder
- 1842 Heinrich Schröder
- 1857 Lange
- 1867 Erbpächter Lange
- 1900 Wilhelm Wulf
- 1912 Wulf
- 1950 Hugo Wulf
- - - Vorübergehend anderweitige Nutzung
- 1992 Verkauf durch die Erben an Familie Riewe, Umbau
- 2000 Ina Riewe
- 2018 Familie Riewe hat ein neues Haus gebaut.
No. 17 , jetzt Alte Dorfstr.31
- 1685 Jochim Klockmann
- - Christian Hagemann
- - Peter Hagemann
- 1819 Kather Peter Hagemann
- 1824 Peter Hagemann
- 1827 u. 1830 Peter Hagemann
- 1831 Erbpächter Cossat Hans Peter Hagemann
- 1842 Peter Hagemann
- 1860 wird der Cossat Mathias Joachim Alward zu Bennin und Ehefrau Dorothea Sophie Elise geb. Buck im Kirchenbuch erwähnt (Geburt des Sohnes, 1863 Tochter), saß lt. Volkszählung 1867 auf Hufe 17 (Vorgänger Peter Hagemann, Nachfolger wohl Martens).
- 1867 Mattis Alward, Erbpächter und Maurergeselle
- 1873 Johann Martens aus Lüttenmark kauft die Hufe
- 1900 Erbpächter Johann Martens
- 1912 Martens
- 1921 Otto Trittel
- 2000 Bernd Trittel
- 2020 Bernd Trittel
No. 18 , jetzt Alte Dorfstr.29
- 1679 Jochim Böcker
- 1775 Marten Benck
- - Heinrich Bencke
- 1805 Hans Jochen Bencke
- 1819 Kather Behncke
- 1824 Cossat Behncke
- 1827 u. 1830 Jochim Behncke
- 1831 Erbpächter Cossat Hans Joch. Behnke
- 1842 Heinrich Christian Behnke
- 1867 Erbpächter Christian Behncke
- 1900 Heinrich Behncke
- 1912 Behncke
- 1950 Wilhelm Behnke
- 1985 Das Hallenhaus wird abgebrochen
- 1990 Wohnblock auf dem Grundstück im Rohbau
- 2007 Olaf Koops, Sven Sievers, Hermann Steehr erwerben den unfertigen Bau
- 2009 Malermeister Heyse erwirbt das Haus und baut es aus.
- 2020 Michael und Daniela Heyse
No. 19 , jetzt Alte Dorfstr.27
- - Hans Hagemann
- - Johann Daniel Ahrens
- - Jochen Heinrich Nieland
- - Heinrich Ahrens
- 1832 Hans Jochim Ahrens
- 1819 Kather Hinrich Ahrens
- 1824 Cossat Ahrens
- 1827 u. 1830 Heinrich Ahrens
- 1831 Erbpächter Cossat Joch. Heinrich Ahrens
- 1842 Joch. Ahrens
- 1857 Ahrens
- 1867 Erbpächter Wilhelm Ahrens
- 1900 Wilhelm Ahrens
- 1912 Wilhelm Ahrens
- 1950 Werner Ahrens, geht in die BRD
- um 1970 den Stall und Scheunenteil des Gehöftes baut die LPG zu Wohnungen aus.
- 2000 Edda Priefert, geb. Ahrens
- 2015 Ursula und Fred Thurm
No. 20 , jetzt Alte Dorfstr.25
- - Marten Benck
- 1734 Marten Benck
- - Hans Marthin Benck
- 1810 Hans Jochen Marthin Benck
- 1819 Vollhüfner Behncke (1820 Hans Joch. Behncke)
- 1824 Joachim Bosecke (wohl falsch geschrieben, da 1827 wieder Behncke oder Interimswirt)
- 1827 u. 1830 Jochim Behncke
- 1831 Erbpächter Hans Jochen Martin Behncke
- 1842 Hans Jochen Behnke
- 1857 Behncke
- 1867 Erbpächter Heinrich Behncke
- 1900 Erbpächter Heinrich Schuldt
- 1912 Schuldt
- 1920 Heinrich Schuldt
- 1928 Heinrich Schuldt
- 1950 Schuldt
- 1983 Wolfgang Schulz kauft das Grundstück von Klara Abbe, geb.Schuldt
- 2020 Wolfgang Schulz
No. 21 , jetzt Granziner Weg 2
- - Hagemann
- 1799 Hans Jochen Hagemann
- 1832 Jochim Heinrich Hagemann
- - Peter Hagemann (1678-1741), Rademacher in Bennin
(lt. Kirchenbuch)
- - Hans Niclaß Hagemann, Rademacher in Bennin, heiratete 1743 (lt. Kirchenbuch)
- - Hans Jochim Hagemann (1745-1793), lt. Kirchenbuch, Schuster und Cossat
- 1819 Kather Jochim Hagemann (Kirchenbuch: Hans Jochen H. Schuster und Cossat 1773-1850)
- 1824 Joachim Hagemann
- 1827 u. 1830 Jochim Hagemann
- 1831 Erbpächter Cossat Hans Joch. Hagemann
- 1842 Wittwe Maria Hagemann ?
- 1857 Hagemann
- 1867 Erbpächter Fritz Böttger
- 1900 Fritz Böttcher
- 1912 Böttcher
- 1940 Paul Grimm
- 1990 Elise Pusback, verw. Grimm
- 1994 Sobolewski
- 1998 Düwiger, Haus abgebrannt
- 2007 Verkauf an Dieter Heise und Jens Bertram, die aufbauen wollen
- 2007 Weiterverkauf an Axel und Uta Kottke. Bauen auf und siedeln 2012 von Hamburg nach Bennin um.
Büdnereien
Die Nummerierung der Büdnereien könnte einmal geändert worden sein. Daraus würde sich erklären, daß Barkhahn zunächst auf der B.2 und dann auf der B.1 saß, wahrscheinlich auch Dahl auf der ursprünglich als B.5 ausgewiesenen Büdnerei, dann aber auf B.4, ähnlich Behrens.
B.1 , jetzt Granziner Weg 3
- 1824 Hirtenkathen
- 1857 Barkhahn
- 1867 Heinrich Diehn
- 1876 Heinrich Diehn
- 1900 Fritz Barkhan
- 1912 Barkhahn
- 1945 Barkhan
- 2000 Dieter David
- 2007 Dieter David
- 2018 Familie David
B.2 , jetzt Granziner Weg 1
- 1817 Joch. Heinr. Barghahn kauft Büdnerei vom Weber Luk
- 1824 Barghahn
- 1827 Joch. Heinr. Barghahn
- 1857 Behrns
- 1867 Böttcher Frantz Behrns
- 1876 Sohn Wilhelm Behrns verkauft an Ulrich Stier
- 1893 Ulrich Stier
- 1900 Ulrich Stier
- 1912 Stier
- 1914 Wilhelm Behnke
- 1919 W. Wulf
- 2000 Arno Hübscher
- 2007 Achim Schlage
- 2018 Familie Kirchhof-Schlage
B.3 , jetzt Hauptstraße 7
- 1824 Behrensche Erben oder Barkhan
- 1867 Franz Barkhan
- 1876 Hans Barkhan
- 1900 Joachim Scharnberg
- 1912 Scharnberg
- 1937 Adolf Dahlenburg
- 1990 Rolf Grimm
- 2000 Elsbeth Grimm
- 2018 Elsbeth Grimm
B.4 , jetzt Alte Dorfstraße 10
- 1824 Schmied Dahl
- 1867 Schmiedemeister Johann Dahl
- 1900 Johann Dahl
- 1912 Schmied Dahl
- 1950 Ernst Dahl
- 2000 Ernst Dahl jun.
- 2020 Ernst Dahl
B.5 , jetzt Alte Dorfstr. 1/1a
- 1818 Grobschmidt Hans Heinrich Prüß
- 1824 Schmidt Prüß
Eine Bauzeichnung aus dem Jahre 1904 für einen kleinen Anbau zeigt noch einen Hallenhausgrundriss. Die Zeichnung aus dem Jahre 1906 dagegen bereits etwa den gegenwärtigen Zustand mit zwei Wohnungen.
- 1857 Wilcken
- 1867 Maurer Heinrich Wilcken
- 1876 Friedrich Jenkel
- 1900 Jenkel (Einlieger Carl Wulf)
- 2000 Paul Friedrich Jenkel
- 2007 Paul Friedrich Jenkel
- 2018 Ralf und Bettina Behnke, linkes Teilgrundstück (Nr.1)
- - - Ronald Reinke, rechtes Teilgrundstück (Nr.1a)
Häuslereien
H.1, jetzt Rosenweg 8
- 1867 Heinrich Kruse
- 1890 Heinrich Johns
- 1900 Heinrich Johns
- 1930 Ahrens
- 2000 Werner Holst
- 2007 Linda Owe
- 2018 Yvonne u. Dave Grimm haben auf dem Grundstück neu gebaut
H.2 , jetzt Alte Dorfstraße 13
- 1900 Kaufmann Hermann Bruhn
- 1960 Gerhard Bruhn
- 2001 verkauft an Volker Bartsch u. Sabine Elkner
H.3 , jetzt Hauptstaße 9
- 1900 Wilhelm Hühn, Forstarbeiter
- 1920 Friedrich Hühn, Maurer
- 2000 Liselotte Buchholz, geb. Hühn
- 2020 Hühnsche Erben verkaufen an ...
H.4 , jetzt Granziner Weg 6
- 1898 Friedrich Grimm, Schuhmacher
- 1900 Friedrich Grimm
- 1950 Fritz Grimm
- 1980 Werner Grimm
- 1990 Lene Grimm
- 2000 Gerald Grimm
- 2007 Gerald und Rita Grimm
- 2018 Rita Grimm
H.5 , jetzt Alte Dorfstraße 9
- 1900 Adolf Krüger Stationsjäger
- ca.1920 August Grimm, Müller
- 1931 Otto Schwedt, Müller
- 2000 Inga u. Uwe Becker
H.6 , jetzt Hauptstraße 5
- 1898 Fritz Greve, Forstarbeiter (Sohn von Carl und Maria Greve von Hu.5)
- 1900 Fritz Greve
- 1953 Emma Goosmann, geb. Greve
- 1979 Werner Goosmann
- 1998 Werner Goosmann
- 2000 Helga Goosmann
- 2020 Helga Goosmann
H.7 , jetzt Alte Dorfstraße 5
- 1902 Wilhelm Mahnke
- 1920 Paul Grimm Schuhmacher
- 1960 Paula Westphal, geb. Grimm
- 2000 Dirk Reichardt
- 2007 Klaus und Kathleen Wachnowski
- 2018 K.u.K. Wachnowski
H.8 , jetzt Hauptstraße 3
- 1903 Schleede
- 1920 August Hühn und Helene, geb. Schleede
- 2000 Norbert Hühn
- 2018 Norbert Hühn
H.9 , jetzt Hauptstraße 6
- 1920 August Garber, baut auf Schulland
- 1968 Hans Ertler, der Enkel
- 1970 Gisela Ertler
- 2000 Silvia Ertler und Manuela Kronenberg
- 2018 Manuela Ertler
H.10 , jetzt Alte Dorfstraße 4
- 1928 Wilhelm Jann
- 1970 Elfriede Jann
- 2000 Rüdiger Jann
- 2018 Rüdiger Jann
H.11 , jetzt Alte Dorfstraße 6
- 1931 August Grimm
- 1945 Elsbeth Grimm
- ca. 1960 Günter Grimm
- 2000 Klaus Grimm
- 2018 Klaus Grimm
H.12 , jetzt Alte Dorfstraße 8
- 1935 Johann Goosmann
- 2000 Inge Kibelka, geb. Goosmann und Gerhard K.
- 2007 Gerhard und Inge Kibelka
- 2018 Gudrun und Boto Glinka
H.13 , jetzt Hauptstraße 2
- 1937 Friedrich Behnke, Schlachter baut auf Schulland
- 2000 Friedrich Behnke jun. und Erika
- 2018 Friedrich und Erika Behnke
Weitere Häuser
Schule , , jetzt Alte Dorfstraße 3
- 1825/26 wurde die Schule in der Form eines kleinen Hallenhauses aus Lehmfachwerk mit Strohdach errichtet. Nur der hintere Teil mit dem Schulzimmer wurde in Ziegelfachwerk gemauert. Das Dach wurde später mit Ziegeln gedeckt.
- 1990 das Schulhaus wird verkauft. Es wird durch einen Brand geschädigt.
- 2018 Margrit During und Volker Skubich
Betrieb Eckler , Granziner Weg 5
- um 1991 Her Eckler gründete seinen forstwirtschaftlichen Betrieb in Bennin
Dorfstraße 11
- 2018 Ines und Marcel Papenfuß (Teilgrundstück aus Hu. 5)
Rosenweg 1
- vor 1990 Haus gebaut
- 2018 Marlies und Harry Grohs (auf Hofland der Hufe 11)
Rosenweg 2
- 2018 Vivien und Sebastian Schwartzkopf (Teil aus Hufe 5)
Rosenweg 2a
- 2018 Marcus Bruns (Teilgrundstück aus Hufe 5)
Rosenweg 4
- 2018 ? (Teilgrundstück aus Hufe 5)
Rosenweg 8
- 2018 Yvonne und Dave Grimm (ehemals H.1)
Rosenweg 10
- 2018 Christiane und Sebastian Kähler (Teilgrundstück aus Hufe 3)
Rosenweg 10a
- 2020 Bauherr ? (Teilgrundstück aus Hufe 2)
Rosenweg 12a
- 2018 Jacqueline Guttentag (Teilgrundstück aus Hufe 2)
Dorfstraße 19
- 2018 Helga und Waclaw Kucharycz
Elsterbusch 1
- 2018 Fred Hinzmann
Elsterbusch 3
- 2018 Ronny und Grit Grimm (auf Schulland)
Elsterbusch 5
- 2018 Gerhard Wrage (Teilgrundstück vom Hofland der Hu.8)
Dorfstraße 36
- 1989/90 Angelika und Dieter Hübscher (Teilgrundstück von Hufe 16)
- 2018 Angelika und Dieter Hübscher
Dorfstraße 2
- 1986 Petra und Bernd Achenbach
- 2018 Petra und Bernd Achenbach
Hauptstraße 8
- 1999 Jürgen Leverenz
- 2018 Jürgen Leverenz
Hauptstraße 1
- 2018 Stolpmann Lutz und Frau, geb.Hühn
9. Kontinuität der Bauernfamilien von 1453 bis 2020 und Aufstellung der am häufigsten genannten Namen von Arbeiterfamlien
Die Kontinuität der Bauernfamilien in Bennin von 1453 bis 2020
Die in Klammern genannten Hufen sind jeweils die letzten belegten. Zuvor sind oft auch auf anderen Hufen die gleichen Namen zu finden.
• Wich: 1453 bis etwa 1800 (Hufen 5 und 6) • Rump: 1453 bis 1806 (Hufe 1) • Hennings: 1453 bis 1770 (Hufe 10) • Nielandt: 1453 bis vor 1900 (Hufe 9) • Schröder: 1453 bis 1584, 1740 bis 1857 (Hufe 16) • Ahrens: 1538 bis 1950 (Hufe 19) • Behnke: 1554 bis 2020 (Hufe 18/Häuslerei 13) • Kruse: 1554 bis1842 (Hufen 10 und 5) • Prüß: 1685 bis 1950 (Hufe 2) • Schlichting: 1797 bis 1950 (Hufen 15 und 1) • Garber: 1738 bis 2017 (Hufe 14) • Burmeister: 1781 bis 2020 (Hufen 13 und 5) • Bantin: 1740 bis 1858 (Hufe 8) • Hagemann: 1740 bis nach 1800 (hufen 17, 19, 21) • Klockmann: 1554bis 1570, 1670 bis nach 1800 und 1920 bis 1950 (zuletzt Hufe 4). • Grimm: 1837 bis 2020 (Hufe 12 und Häuslereien 4, 5.7 und 11) • Lange:1 1857 bis1900 (Hufe 16), bis 1837 (Hufe 12) , (Hufe 4 • Martens: 1873 bis 1921 (Hufe 179 • Trittel: 1921 bis 2020 (Hufe 17) • Dahleburg: 1857 bis 1912 (Hufe 4) • Dahl: 1824 bis 2020 (Büdnerei 4)
Häufig genannte Namen von Arbeiter- und Tagelöhnerfamilien in Bennin im 19.Jahrhundert
Einige der hier aufgeführten Familien haben im 19. und 20. Jahrhundert den Sprung zum kleinen Grundeigentümer (Büdner oder Häusler) geschafft. Die Namen sind den Volkszählungslisten 1867 und 1900 sowie der Aufstellung der Mieter aus dem Jahre 1857 entnommen. Der am häufigsten genannte Name ist der der Familie Hühn, deren Vertreter die Häuslereien 3 und 7 gebaut haben. Die Familien Barkhan und Barghahn treffen wir später vor allem unter den Büdnern, ebenso Diehn, Behrns und Scharnberg. Häufig genannt sind auch Träger der Namen Goosmann, die später ebenfalls unter den Häuslern auftauchen, sowie die Familien Grospitz, Dühmling und Kaegbein, seltener sind die Namen Brunswig und Reusch.
10. Flurnamen in Bennin
Der Ortsname Bennin ist slawisch, 1158 Benin, so auch im Ratzeburger Zehntenregister 1230. Er leitet sich von einem Personennamen Ben ab, den Eichler und Mühlner von Benjamin ableiten. Kühnel will den Ortsnamen vom altsl. Stamm ben- für töten herleiten.
Die Dorfform wird von Engel als Sackplatzdorf beschrieben. Es dürfte sich aber ähnlich wie bei Groß Bengerstorf um eine Übergangsform zum Angerdorf handeln, da das Dorf nicht nur von einer Straße erschlossen wurde. Die Flur ist ein eindeutig als Langstreifenflur zu beschreiben.
Benutzte Karten: 1. Karte der Dorffeldmark Bennin, DA Boizenburg, 1921, (FMK 1921)
2. Flurkarte 1956, (FK 1956) 3. Wirtschaftskarte vom Forstamt Schildfeld, Kartenblatt I, Reviere Schildfeld und Gr.Bengerstorf, A. Boizenburg, Beginnjahr 1926/27 (Forstkarte 1926)
Gewährsleute: Liselotte Buchholz u. Wilhelm Burmeister, Bennin Paul Friedrich Jenkel, ehemals Bennin
- 1. In’e Höll überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (In die Hölle)
Wald im nordwestlichen Winkel der Gemarkung an der Grenze zur Staatsforst. Benachbart auf der Gemarkung Groß Bengerstorf gibt es die Mecklenburger Hölle. Der Name verbindet sich häufig mit Hohlwegen. Hier wird er wahrscheinlich aber wegen des tiefen Grundes in bewegtem Gelände zu finden sein, ebenso wie angrenzend auf den Gemarkungen Granzin und Groß Bengerstorf.
- 2. Kool’ (Koll’) Grund überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Kalter Grund)
An der Grenze der Benniner Gemarkung zur Staatsforst zieht sich ein tief eingeschnittener quellig-kalter Talgrund entlang.
- 3. Nie’ Koppels überliefert
Neue Koppeln. Die bäuerlichen Äcker in der Benniner Feldmark waren in der Vergangenheit durch Knicks (Wallhecken) begrenzt. Solche Äcker nennt man Koppeln. Die Neuen Koppeln an der Granziner Grenze sind offenbar später als die dorfnahen Alten Koppeln angelegt worden. Wahrscheinlich sind sie erst im Zuge der Grenzregulierung mit Granzin im Jahre 1843 an Bennin gekommen.
- 4. Stemm’n Koppel überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Stubbenkoppel)
Acker (jetzt teiweise aufgeforstet) innerhalb der Nie’ Koppels nahe der Granziner Grenze am Niekoppelschen Weg (siehe Nr. 18). Der Name weist darauf hin, dass in der Fläche lange Zeit nach der Rodung aus dem Wald noch Stubben (Stemm’n) vorhanden gewesen sein müssen.
- 5. Kapellenacker überliefert, FK 1956, WK 1958
Ackerstück (jetzt aufgeforstet) der Kirche nahe der Granziner Grenze am Niekoppelschen Weg.
- 6. Quinkel überliefert, FK 1956, WK 1958
Acker und Grünland am Quinkelschen Weg. Der Flurname wird auf die altndt. Form queck, quick für lebendig zurückzuführen sein. Damit in Verbindung steht das ndt. Wort quinkelig für unbeständig, wechselhaft. Es handelt sich um quellige Flächen mit stark wechselnden Böden.
- 7. Ollendeils-Stücken überliefert
Altenteils-Stücken. Diese Gehölz- und Ackerstücke führten den Namen, weil sie der Versorgung der Altenteiler dienten.
- 8. Swienwee’, auch Swienbarg überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Schweineweide)
Acker und Waldstücke an den Benniner Tannen. Der Name deutet auf früheren Eichen- und Buchenbestand als „Mast“ hin. In der Feldmarkskarte von 1921 findet sich hier auch der Eintrag:
- 9. Gemeinschaftsland der Hufen 1-5, 8-13 u. 20 überliefert, FMK 1921
Das heißt, dass die Fläche nur von den Vollhüfnern, nicht aber von den Kossaten (Hufen 6-7, 14-19 und 21) genutzt wurden.
- 10. Industrie-Schulland überliefert, FMK 1921
Dieses ist Eintrag in der Feldmarkskarte von 1921. Industrie-Schulland wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Dörfern des Domaniums separiert. Es sollte dem Zweck des praktischen Unterrichts dienen, da die Dorfschulmeister beauftragt waren, in den Domanialdörfern den Obstbau zu popularisieren. In Bennin hat die Fläche im 20. Jahrhundert dann als Deputat für die Hebamme gedient.
- 11. Kirchstieg überliefert
Fußweg nach Granzin, von der Dorfmitte bei Hufe 5 ausgehend, über den Brink, am westlichen Rand der Benniner Tannen die Gemarkungsgrenze überschreitend. Der Kirchsteig wird in erster Linie von den Gläubigen aus Schildfeld genutzt worden sein, die nicht am Gottesdienst in der Benniner Kapelle teilnahmen und auch nicht auf dem Benniner Friedhof begraben wurden. In der Flurkarte von 1956 findet sich entgegen der Überlieferung der Eintrag Kirchsteige im angrenzenden Acker der Nie’ Koppels.
- 12. Ohl’ (Oll’) oder Grot’ Koppel überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Alte Koppel)
Acker am Quinkelschen Weg vor den Benniner Tannen. Hier befinden sich hinter dem Brink die dorfnahen Alten Koppeln (dazu auch Nr. 13 bis 17).
- 13. Hanstein überliefert
Acker der Hufe 12 zwischen dem Quinkelschen Weg und dem Granziner Weg. Als Begrenzung zum Quinkelschen Weg diente dort eine Feldsteinmauer. Der deutsche Name für den Acker wird von Einwohnern häufig mit dieser Mauer in Verbindung gebracht. Die Silben ham oder han stehen aber auch in älterem Niederdeutsch für kahle Weideflächen im oder am Wald, die hier vielleicht auch auffallend steinig waren. Möglich ist aber auch der Bezug auf den früheren Bewuchs mit Hainbuchen.
- 14. Hanstein-Barg überliefert, MTB 1881, WK 1958
Berg nordwestlich des Dorfes auf der Hanstein genannten Fläche, so auch auf den Messtischblättern genannt. Die mit Ginster bestandene Kuppe wird auch als
- 15. Brahmbarg oder Ginsterberg überliefert, FK 1956 u.WK 1958 (Ginsterberg)
benannt. Brahm ist die ndt. Form für Ginster.
- 16. Langen Stück überliefert, FK 1956, WK 1958
Acker vor dem Hanstein-Berg zwischen dem Granziner Weg und Quinkelschen Weg.
- 17. Pissbrauck überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Pissbruch)
Grünland/Acker am Brink. Der Name wird von den Alteingesessenen auf das Rinnsal, das aus dem quelligen Bruch fließt, bezogen. Er dürfte aber wohl auf das altsl. pesuku für Sand zurückgehen, obwohl der Acker nicht ausgesprochen sandig ist.
- 18. Quinkelsch Weg überliefert
manchmal auch Niekoppelsch Weg genannt, wie der obere Parallelweg. Der Weg beginnt am Brink und führte früher über die Granziner Grenze. Er scheint eine ältere Verbindung nach Granzin gewesen zu sein (so bei Schmettau 1788).
- 19. Niekoppelsch Weg überliefert
Parallelweg zum Quinkelsch Weg, der zunächst rechtwinklig von diesem abzweigt und die Nie’ Koppels erschließt.
- 20. Lütt’ Koppels überliefert, FK 1956 u.WK 1958 (Kleine Koppel)
Zwei kleine Koppeln unterhalb des Quinkel.
- 21. Schultenkoppel überliefert, FMK 1921 (Schulzen-Dienstland)
Schulzendienstland bei den Lütt’ Koppels.
- 22. Wee’ Koppels überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Weidekoppel)
Ehemals ebenfalls mit Knicks eingehegte Flächen zwischen dem Quinkelschen und dem Bauckhoopschen Weg.
- 23. Bauckhoopsch Weg überliefert
Weg vom Brink zum Bauckhoop.
- 24. Margelkuhl, Leihmkuhl überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Hohe Bruch) Mergel- bzw. Lehmkuhle westlich des Dorfes am Weg zum Bauckhoop. Daraus wurde Mergel (kalkhaltiger Lehm) für die Kalkdüngung entnommen.
- 25. Bauckhoop überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Buchenhaag)
Bauernkoppeln westlich des Ortes an der Bengerstorfer Grenze. Die Übersetzung als Buchenhaag trifft die niederdeutsche Bedeutung nicht. Mit -hoop (wörtlich Haufen) wurden kleine bewaldete Anhöhen (hier mit Buchen) bezeichnet. Auch eine slawische Ableitung des Namens ist möglich (Kühnel für Bockup bei Dömitz: aus buk = Biene und kopati = brechen, damit Bienenbruch). Die slawische Ableitung wird der topographischen Situation aber nicht gerecht. Auf der Fläche wurden bei Ackerarbeiten und Grabungen Siedlungsspuren gefunden. Bei den Benninern verbreitet ist die Meinung, dass hier die ursprüngliche Dorfstelle für Bennin zu finden ist.
- 26. Hohe Brei’ überliefert, WK 1958 (Hohbreier)
Hohe Breite. 1854 an Bennin als Häusler- und Einliegerkompetenzen gegebener Acker auf der Gemarkung Groß Bengerstorf nördlich der Chaussee.
- 27. Grämsbäk überliefert
Bach an der Grenze zur Groß Bengerstorfer Feldmark nach dem Grämsberg, manchmal wohl auch
- 28. Billerbäk überliefert, Flurnamenkartei im Landeshauptarchiv
genannt. Letzterer Name leitet sich vom Bilsenkraut oder Billen her. Dabei handelt es sich um ein giftiges Nachtschattengewächs, das auch Tollkraut oder Zahnkraut genannt wurde, und ein wichtiger Bestandteil der „Hexensalben“ war
- 29. Gräms-Barg überliefert, DVK für Gr.Bengerstorf 1774 Gräwings-Barg u. Graveningsberg. FMK 1854 (Gränsberg), WK 1958 (Grems-Berg)
Berg südlich der Bengerstorfer Chaussee auf der Gemarkung Groß Bengerstorf. Teilweise 1854 an die Gemeinde Bennin als Häusler- und Einliegerkompetenzen gegebener Acker. Eine Deutung des Namens ergibt sich, wenn man weiß, dass im älteren Niederdeutsch „Gräwing“ für Dachs steht. Somit wäre es ein Dachsberg gewesen. Gräms (Gräwnis) heißt ndt. aber Begräbnis, desgleichen Gravening. Der Name könnte folglich auch auf urgeschichtliche Gräber hindeuten.
- 30. Ruug’ Solkow DVK 1774 Ruhm-Zölkow, FMK 1854 u. FK 1957 u. WK 1958 (Rauhe Solkow)
1854 an die Gemeinde Bennin als Häusler- und Einliegerkompetenzen gegebener Acker, südlich der Chaussee an den Schaalwiesen. Ruug oder rauh sollte hier als unbewirtschaftete Heide verstanden werden. In diesem Flurnamen lebt der Name eines im Mittelalter untergegangenen Dorfes auf der Groß Bengerstorfer Feldmark fort. Kühnel deutet den Namen als Ort des Solek, eines guten Menschen, aus altsl. sulu – gut
- 31. Schultenwisch überliefert, FMK 1921 (Schulzen-Dienstland)
Schaalwiese an der Groß Bengerstorfer Grenze als Schulzendienstland.
- 32. Bäkfeld überliefert, FK 1956 u.WK 1958 (Bachfeld)
Acker an der Grämsbäk, nördlich und südlich der Straße
- 33. Hasen Koppel überliefert, FK 1956, WK 1958
Büdnerweiden, jetzt Acker südlich der Bengerstorfer Straße. Dieser Acker vor den Schaalwiesen ist sandig, daher der Name. Hier wurden in der Nähe des Schaaleufers vorgeschichtliche Siedlungsspuren gefunden.
- 34. Bäkwisch überliefert
Bachwiese. Wiese entlang der Schaale hinter der Hasenkoppel.
- 35. Bäkholt überliefert
Kleines Gehölz und Wiese am Bach am Ortseingang.
- 36. Leihmkuhlen-Bäk überliefert, Flurnamenkartei LAHS
Bach am westlichen Ortsrand, der aus dem Bauckhoop und den Wehkoppels kommt, das Wasser aus der Lehmkuhle aufnimmt und unterhalb der Brücke in die Schaale mündet.
- 37 Taterkamp überliefert
Am Ortseingang von Groß Bengerstorf rechts, jetzt mit einer Häuslerei bebaut. Als Tatern wurden niederdeutsch die Zigeuner (Sinti u. Roma) bezeichnet.
- 38. Friebusch überliefert
Am Ortsausgang nach Schildfeld rechts. Der Name wird sich von dem dort noch vorhandenen Gehölz ableiten, das sich sicher vor der 1830 erfolgten Regulierung der Feldmark in gemeiner, d.h. freier Nutzung befunden hat.
- 39. Brüüg Wisch überliefert, FK 1956 u.WK 1958 (Brückenwiese)
Schaalwiese an der Brücke
- 40. Schaulkoppel überliefert, FMK 1921 (Schule D.L.), FK 1956 (Schulkoppel)
Der heutige Sportplatz und heute bebaute Flächen an der Dorfstraße. Es war das frühere Dienstland des Dorfschulmeisters.
- 41. Heisterbusch überliefert, FK 1956 u.WK 1958 (Elsterbusch)
Wiesen unmittelbar am westlichen Dorfrand. Das früher sicher mit Gehölzinseln bestandene Grünland wird ein Nistplatz der Elstern gewesen sein.
- 42. Wauert überliefert
Hofländereien zu mehreren Hufen an der heutigen Straße Elsterbusch. Mit dem Flurnamen Wauert werden generell Hofländereien bezeichnet (von Wöhrde, Wurt).
- 43. Brink überliefert
Dreieckige platzartige Fläche am nordwestlichen Dorfrand. Brinke waren Flächen, die der gemeinen Nutzung unterlagen. Häufiger wurden dort Hirtenkaten oder auch Brinksitzerkaten (vornehmlich Tagelöhnerkaten ohne eigenes Land) errichtet.
- 44. Nie’ Straat überliefert
Kurze Straße zwischen der Dorfstraße und dem Brink.
- 45. Rosenstraat überliefert, FK 1956 u.WK.1958 (Rosenstraße)
Laut Flurkarte wird der Weg am Dorfrand vom Brink zum Granziner Weg und auch der angrenzende Acker so genannt. In der Überlieferung ist es aber der heute Elsterbusch genannte Weg von der Dorfstraße bis zum Brink. Er wurde wegen der dort vorhandenen Wildrosen so genannt.
- 46. Granziner Weg überliefert
Teilweise als Steindamm ausgebildeter Weg zum Kirchdorf Granzin, der auch die nordöstlichen Teile der Feldmark erschließt. Der Ortsausgang zum Kirchdorf ist auch mit dem Namen
- 47. Karkdor oder Karrdor, überliefert,
kark steht ndt. für Kirche, dor für Tor.
- 48. Benniner Tannen überliefert, FMK 1921, FK 1956, WK 1958
Staatsforst zwischen Bennin und Granzin.
- 49. Kahl’ Barg überliefert, Forstkarte 1926 (Kahle Berg)
Berg in den Benniner Tannen am Wege nach Granzin. In den Karten wird er
- 50. Blocksbarg überliefert, FMK 1921, FK 1956, WK 1958
genannt. Beide Namen sind überliefert. Wie an alle Blocksberge knüpfen sich an diesen ebenfalls Hexensagen. Ina Kahns berichtet von der Sage über eine Hexenverbrennung: „Auf dem Kahlenberg wurde ein Holzstoß errichtet. Als das Feuer nicht brennen wollte, rief jemand aus der Zuschauermenge: ‚Rit ehr doch de Huw (Haube) af’. Darauf schlugen die Flammen über der Unglücklichen zusammen.“ Dieser Vorgang wird sich auf die Verbrennung der Sophie Nieland im Jahre 1662 beziehen. Auf dem Berg wurden bei Grabungen Siedlungsspuren gefunden.
- 51. Börn überliefert, FK 1956 (Tränke)
Tränke am Granziner Weg gegenüber dem Abzweig des Neibeinschen Weges. Archäologen haben im gegenüberliegenden Wald Spuren eines Brunnens gefunden.
- 52. Neibeinsch Weg überliefert, FK 1956
Weg vom Granziner Weg am Wald ausgehend, der die Neibeinkoppeln und -wiesen erschließt.
- 53. Neibein überliefert, Wiebeking 1786 u. Schmettau 1788 (Neibehn)
Acker an der Granziner Grenze. Dort soll der Sage nach eine Stadt Neibein untergegangen sein. Dabei handelt es sich wohl um das Dorf Nebande, das im Ratzeburger Zehntenlehenregister als ..ebande ohne Initiale überliefert ist. Der Name könnte slawisch und von altsl. niva gleich Flur, Acker oder aus altsl. ne- und -bad (zusammen nicht stechen) abgeleitet sein. Auf den betreffenden Flächen wurden sowohl urgeschichtliche als auch mittelalterliche Siedlungsspuren gefunden.
- 54. Börn überliefert, FK 1956, WK 1958 (Rüben-Soll)
Gewässer in den Neibeinschen Koppeln. Der übliche Name Börn heißt Tränke für das Weidevieh. Der 1956 genannte Name ist Alteingesessenen und dem Eigentümer unbekannt
- 55. Neibeinsch Wisch überliefert, FK 1956 u.WK 1958 (Neibeinsche Wiese)
Wiese an der Granziner Grenze
- 56. Lang’n Maur überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Langes Moor)
Lage wie Nr 55.
- 57. Tränke FK 1956
Wohl wie Nr.51 und 54 ndt. Börn zu nennen. Gewässer zwischen Neibeinsch Wisch und Langem Moor
- 58. Säuten Mäunen überliefert, FK 1956 (Süße Frösche)
Acker auf Neibein. Der Name müsste nach Wossidlo/Teuchert hdt. Süße Muhme, d.h. Süße Mutter oder Tante heißen. Das Wort Mäuhm wird aber auch für Kröten verwendet, dann in der mythischen Bedeutung als verzauberte Hexen. Dazu will allerdings das Attribut süße nicht richtig passen. Eher würde sich eine Deutung über die ndt. Bezeichnung Watermäuhm für Nixen anbieten (dann: Süße Nixen). Der auf der Flurkarte von 1956 genannte Name Süße Frösche ist nur als eine oberflächliche Übersetzung zu erklären, da er in keiner Weise dem überlieferten Flurnamen gerecht wird.
- 59. Koether Deils überliefert
Kätner-Teile. Gehölze und Wiesen am Oberlauf der Tüschower Bäk, die aber von Vollhüfnern und Kossaten (Kätnern) genutzt werden. Darin die:
- 60. Bullenwisch überliefert, FK 1956 u.WK 1958 (Bullenwiese)
Wiese an der Tüschower Grenze, die als Deputat für die Bullenhaltung in der Gemeinde vergeben wurde. In der Karte von 1921 ist auf dem unteren Ende
- 61. Gemeinde und auf dem oberen
- 62. Gemeinschafts-Land der Hufen 1-5, 8-3, 20 eingetragen (siehe Nr. 9).
- 63. Brümmelholt überliefert
Gehölz an den Koether-Deils. Der Namen bedeutet Brombeergehölz.
- 64. Koether-Deil-Weg überliefert
Weg parallel zur Tüschower Bäk, der die Koether-Deils erschließt.
- 65. Vossbarg überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Auf dem Fuchsberg) Bewaldete Kuppe auf den Neibeinkoppeln.
- 66. Vagelpaul überliefert, Wiebeking 1786 (Vagelpohl), FK 1956 u. WK 1958 (Vogelloch)
Vogelpfuhl. Gehölz, später Acker, am Neibeinschen Weg.
- 67. Middelbrauck überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Mittelbruch)
Acker mit eingeschlossener mooriger Niederung am Tüschower Kirchweg
- 68. Tüschower Kirchweg überliefert
Fahrweg von Tüschow nach Granzin.
- 69. Tüschower Kirchstieg überliefert
Südlich des Kirchweges, diesen noch kreuzend, quer über die Reithstücken von der Niederkoppel an der Tüschower Grenze kommend zum Granziner Weg.
- 70. Reithstücken überliefert, FK 1956, WK 1958
Acker am Granziner Weg, dessen Name auf Nässe (Ried, Rieh) hinweist, was bei der Lage jedoch verwunderlich ist, denn nur unmittelbar vor den Wiesen am Bach finden sich feuchtere Flächen.
- 71. Böbelst Koppels überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Die obersten Koppeln)
Kossatenacker am Granziner Weg. Auf den Ackerflächen wurden vorgeschichtliche Funde verzeichnet.
- 72. Nedder Koppels überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Niederkoppeln)
Kossatenacker an der Tüschower Grenze, der durch einen Feldweg von den Obersten Koppeln getrennt ist. Hier an der Tüschower Grenze wurden Siedlungsspuren aus der vorrömischen Eisenzeit gefunden.
- 73. In’n Rieh überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (In das Reth)
Wiesen zu den dorfnahen Koppeln der Kossaten an der Tüschower Bäk. Der Namen weist auf Nässe hin.
- 74. Koetherweg überliefert
Dieser Weg verlief – beginnend am Granziner Weg – zwischen den Böbelst Koppels und den Nedder Koppels und erschloss diese sowie das Rieh.
- 75. Up’n Kamp überliefert, FK 1956 u. WK 1958 (Auf den Kamp)
Kossatenacker am Dorfrand, an der Tüschower Grenze. Ein Kamp ist ein Feld (von lat.campus), das häufig von anderen abgegrenzt ist. Zu Zeiten der Dreifelderwirtschaft wurde der meist später durch Rodung in Nutzung genommene Acker außerhalb dieser genutzt.
- 76. Im Eichholtz Wiebeking 1786
Acker rechts des Granziner Weges, späterer Kossatenacker (Nr. 71 und 72). Der Name ist gegenwärtig nicht mehr geläufig.
- 77. Tüschower Bäk oder Waschelbäk überliefert
Bach an der Tüschower Grenze, der das Granziner Becken entwässert. Der Name Waschelbäk deutet darauf hin, dass in dem Bach Wäsche gespült wurde.
- 78. Mark, Markt überliefert
So wird in Bennin der Dorfanger genannt.
- 79. Zägenmark überliefert
Ziegenmarkt. So wird der vor den Kossatenstellen Nr. 14 bis 19 gelegene Teil des Dorfangers genannt. Er ist sicher eine Anspielung auf die früher sehr geringe Größe der Kossatenstellen (Achtelhufen), die möglicherweise in manchen Fällen in zurückliegenden Zeiten nur die Ziegenhaltung erlaubte.
- 80. Waderstraat überliefert
Wasserstraße. Von Mauern eingefasster Weg vom Dorfplatz zur Schaale zwischen den Hufen 12 und 13. Er dürfte früher sowohl der Tränkwasserversorgung für das Vieh als auch zu Feuerlöschzwecken gedient haben. Die Hufen, die die Schaalwiesen in der Telow nutzten, fuhren hier durch eine Schaalefurt zu ihren Wiesen.
- 81. Telow oder Tellow überliefert
Schaalwiese gegenüber der Waderstraat, bereits auf der Gemarkung Schildfeld liegend, aber von Benninern genutzt. Der Name der der ndt. Aussprache für Teldau entspricht, wird vermutlich Bezug zu dieser Auenlandschaft an der Elbe mit guten Wiesen haben. Wenn es eine ursprüngliche Bildung darstellen sollte, würde der altsl. Name mit Kälberwiese zu übersetzen sein.
- 82. Fettlock überliefert
Von Benninern genutzte Schaalwiesen auf der Gemarkung Schildfeld unterhalb der Brücke bis vor die Schildemündung. Der Name dürfte auf die gute Qualität der Wiesen hinweisen.
- 83. Bäden Wader überliefert
Schaalwiese an der Schildemündung ebenfalls auf der Schildfelder Gemarkung. Der schwer zu deutende Name könnte auf bäden für beten, bäten für ein bischen, aber – so wahrscheinlicher - auch auf ein verballhorntes beed’ für beide - dann: beide Wasser, d. h. Schaale und Schilde - zurückzuführen sein. Eine weitere Deutung kann aus einer Karte von Gebhardi aus dem Jahre 1770 abgeleitet werden, die auf eine ältere Karte aus dem Jahre 1683 zurückgeht. In ihr steht an der Schildemündung die Eintragung „in den breden Water“. Wahrscheinlich befand sich hier ursprünglich eine Aufweitung der beiden aufeinandertreffenden Flüsse.
- 84. Schaale, Schilde überliefert
Der Fluss Schaale, der aus dem Schaalsee kommend, beim Karrentin die Schilde aufnimmt und dann bei Gülze in die Sude mündet, hat im ausgehenden Mittelalter einige Bedeutung erlangt, als sich Lüneburg zum Ausbau zur Schaal-Fahrt (Schaale-Kanal) entschloss. Auf diesem Wege sollte Salz nach Wismar transportiert werden. Da jedoch die Verbindung über den Schaalsee hinaus sich als zu schwierig erwies, kam es nur zum Holztransport auf der Schaale. Der Name wird allgemein als slawisch erklärt, von scala für Fels, Steine. Es kann jedoch eine indogermanische Wurzel angenommen werden, von idg. skel für schneiden, spalten, auch scheiden. Vielleicht hier als Scheide im Sinne von Grenze. Die gleiche Wurzel ist in Schild, damit auch für den Fluss Schilde, zutreffend. Die wasserreichere Schilde, früher Dobersche, die bei Lützow entspringt mündet unterhalb Schildfeld in die Schaale.
- 85. Wiehenberg Feldregister 1832-Zü.
Die Lage dieser Anhöhe ist nicht bekannt.
11. Vertellers nah Liselotte Buchholz, geb. Hühn
Diese plattdeutschen Kurzberichte von Liselotte Buchholz sind der Chronik 850 Jahre Bennin entnommen.
Liselotte Buchholz ist 1927 in Bennin geboren. Ihr Vater war der Häusler Friedrich Hühn, Maurer und zeitweilig Forstarbeiter. Sie wuchs mit ihrer Schwester Marie und ihren Brüdern unter bescheidenen Verhältnissen auf. Da die Brüder im Krieg gefallen waren, musste sie ihre Eltern in der kleinen Landwirtschaft tatkräftig unterstützen. Sie fuhr mit Pferd und Wagen und erledigte viele landwirtschaftliche Arbeiten. In den Fünfziger Jahren lernte sie den Molkereifacharbeiter Buchholz kennen, der aus Schwanheide stammte und in der Klein Bengerstorfer Molkerei arbeitete. Als ihre Schwester und ihr Ehemann verstorben waren, besorgte sie Haus und Hof tatkräftig bis ins hohe Alter. Als sie 2019 verstarb, war sie die älteste Benninerin.
Einige plattdeutsche Sprüche über die Benniner:
- Dat sünd de twölf Buern!
- Schult an' Enn',
- de Kräuger mit de dicken Lenn'
- Prüß mit de krummen Snut,
- seggt tau Jenkel, kumm' mal rut,
- Kloockmann hett 'n Lus in' Bort,
- Jammer seggt, dat is von min' Oort,
- Tiemann is de Möschen Kaker,
- Jann is de Pötten Schraper,,
- Struckmann seggt, man nich tau knapp,,
- Haack schitt in't Brotschapp,
- Rumpsenbuer will Hoormannsbuer mit den'n
- Bullerwagen inne Höll rin jagen.
Weiterer Spruch:
- Haack slacht 'n Kalw,
- Grimm kriggt dat halw'
- Burmeister kriggt de Poten,
- Garber kriggt dat loopen,
- de Ramaker kickt öwern Tuun,
- un kickt Wulfen Mudder dat Orslock bruun.
``Ein dritter Spruch:
- Böttcher hett Appels,
- de Schauster kriggt dat sappeln,
- Barkhan hett Schaop,
- Murer Wulf is 'n groten Aop.
Woans dei Minschen sick vergnäugt hebbt!
Väl Afwesselung geiw' dat nich in' Dörp. Dat weern so dei traditionellen Feste von früher un dormit harr sick dat denn ok all. Dei Keerls güng'n tau Kraug' un dei Frugens seiten tau Hus. As dei Kraug' noch in dat olle Hus von Slichtings weer, müssen dei Lüd' jo ümmer öwer dei grote Däl, wenn's nich dörch dei Kök wull'. Up dei Däl weer dat öwer männigmal bannig düster un dor hett sich männigein 'n Bruß an Kopp oder süß wo haolt, wenn dor grad' 'n Wagen in' Weg' stünn. Up dei grot' Däl geiw dat ok mal Danz. Dei Kräuger hett denn Danzbrüggen henleggt un an jede Siet stünn ein Reig' Bänken. Dei Mus'kanten kladdern 'n lütt' Trepp' na son' Oort Wiemen hoch un den güng dat mit Schottschen un Schieber un wat' süss noch geiw ümmer dei Däl up un dal. Af un tau käum mal wat natt's von Baoben, wat bannig na Katten rüken deed'. Oewer dei Däl leig jo Heu un Stroh, wo dei Katten up Muus'jagd weern. Denn eersten Friedag in' November weer Oornbeer un eigentlich dei gröttst Festdag in't Dörp. Dei Dag' vörher weeren den Anwaohners bi un klarren un kratzen dei Schiet von dei Straot, dei dei Wagens dat Johr oewer afklackert harr'n. Den' Aobend vörher würr dei Kron bunn'n, dat güng bi dei Buern reig'üm. Friedags güng dat denn los mit Mesik tau'n Kron afhaolen. Twei bäten kräftige Jung'keerls wesseln sick bi dat Drägen af, denn dei Kron würr dei Muskanten vörweg dörch dat ganze Dörp släpt. All's wat einigermaßen taufaut un noch in dei richtigen Johren weer, meschier' achteran. Sünnabends weer dat denn orig still in'n Dörp, oewer sünndags güng dat denn werrer los un denn dörfens ok ut anner Dörper kaomen.
Groten Upstand bröch ok ümmer dat Holtfest an Himmelfohrt up'n Karrntin. Dat Utstaffieren läuten sick dei Benniner un dei Karrntiner Kräuger ümgahn. In dei Bäuken würr ein grot' Danzzelt upbugt un bi dat rüm stellen noch 'n poor Kooplüd ehr Bauden up. Lewis ut Wittenborg bäud' Sprotten, Bückling un Spickaol. Dei Benniner Koopmann Bruhn weer mit Bonsches un sünstigen Säutkraom dor. 'N bäten gröttere Baud' harr dei Bäcker för sien Kauken un Stuten. Sogor 'n Iesmeschin harr hei all, dei allerdings noch von Hand dreiht würr. Ies weer dunntaumaol noch wat ganz besunneres, un för ein' lütte Tüt' müssen fief Penning un för ein grote teiden Penning henleggt warden. För Twintig Penning kunn'n ok bi einen Keerl dat Glücksrad dreid'n, weer oewer meistens 'n Niet'. Den'n Sünndag na Himmelfohrt kunnen dei Lüd' sick noch 'mal in dei Bäuken vergnäugen.
Tau Silvester geiw dat ümmer ein plattdütschet Theaterstück, dat von wääk jung' Lüd' oewer dei Bühn bröcht würr. In den' oll'n Kraug weer dat wägen den'n knappen Platz up dei Grot Däl gornich so einfach. As denn dei Kräuger 1936 den' nied'n Kraug' mit den'n groten Saal bugt harr, geiw dat för dei Spälers ok 'ne schöne Bühn'.. Up den'n nied'n Saal geiw dat denn ok all öfters Danzmesik. Af un an käum ok mal 'n Kinoauto un läut einen Film aflopen. Dei bröchen nich grad dei niesten Filme, oewer dei Minschen weeren ok nich verwöhnt. 1939 güng dat den alls tau Enn'n. Holtfest weer noch (Is ok bet'hen dat letzt west.), oewer as Oorbeer ran weer, weer dei Grote Krieg all in Gang' un dei jung Keerls dei süß dei Kron draogen hebbt, müssen nu 'n Gewehr drägen.
Dei Hannel und Wannel
Väle Johren geiw dat hier twei Kooplüd. Dei ein weer Koopmann Bruhn un dei anner weer Kräuger un Koopmann Slichting. Sei würden einfach bloß dei Koopmann un dei Kräuger nennt. Kriegen kunn'n bie ehr alls, wat so dagdäglich upn Lann' in Hus und Hoff brukt würd'. Wenn'n bi'n Koopmann in de Dör käum, denn stün'n gliek inne Eck dei Pietschen, dornäben an dei Wand hüngen dei Höltentüffel. Ein Reig' growwe Klunken för dei Keerls un denn dei lütten un fieneren för dei Frugens un Kinner. . In wääk weern Lackbiller inbackt, dei kosten denn öwer ok gliek 'n Gröschen meehr. An dei Siet von'n Ladendisch stünn ein grot Tunn' mit Soltheering. Bäten wierer trüch stünn dei Kann' mit Petroleum. Up den'n Ladendisch stünn 'n grote Kruk mit Muster (Mostrich, Senf) un lütte Kruken mit Priem un denn dei Gläs' un Dosen mit dei bunten Bonsches. Wenn Kinner inköpen müssen, würden ehr meistens poor von dei bunten Dinger in dei Hand drückt. Wenn 'n bäten meehr köfft würr, dreih' dei oll Koopmann Hermann ok männigmal ein spitz' Tüt' un steik dor denn poor meehr rinn'. An dei Wand achtern Ladendisch stünn ein langes Regal mit grote un lütte Schufen (Schubladen), wo all dei anner Wor' in weehr, denn dat würr ja alls los' verköfft. Hinnen up'n Ladendisch stünn dat grot' Gewicht (Waage) mit dei Löh' (Lote) dornäben.
Kräuger Slichtings Kolonialwarenladen (so würr dat duntomal näumt) weer ungefeer ähnlich so updeilt. Wenn'n dor na 'n Laden wull, müss 'n oewer dei grot Däl orer dörch dei Koeck, wenn 'n oewer dei Däl güng, denn käum 'n links in den'n Laden un gra' ut in dei Gastsuw. Näben dei Gaststuw geiw dat noch 'n lütt' Stuw, dei nenn sick Poststuw un weer den'n Stammdisch vörbeholl'n. Poststuw nenn sei sick noch ümmer, wiel dor dei Post in wäst is un dei hett Willem Jann 1928, as hei sien Hus bugt harr mitnahmen. Ein Bäckerie geiw dat ok in'n Kraug, "Unkel Pohle" weer dei letzt' Bäcker. 1931 hett August Grimm denn dei nie Bäckerie bugt. Dat weer ein Hoeg un un Läben för dei Kinner, drei Penning kost' ein Rundstück un för fief Pennings kreig' 'n all ein' upgedreihten Säutsemmel. In'n Laden weer 'n Bort mit Mähltüten un ok Mählbüdels. Dei Büdels weern 'n Groschen dürer oewer dull gefragt, denn dei kunn man utsticken. Dat hett woll nich väl Hüser gäben, wo nich ein hübsch utgestickte Mählbüdeldeck einen Disch verschönert hett. Uter dis' beiden Kooplüd hier in' Dörp käum ok noch ümmer ein mit son' lütten Einspänner, Dankert ut Wittenborg. Bi den' köfften ok mehrere Lüd, den dor kunn sei mit Eier betaohln. Borgeld weer väle Städen knapp. Hei näuhm nich bloß Eier in Taohlung, hei köff sei ok annereins up. Mitte dei dörtiger Johren füng Paul Möller (ut Groten Bengerstörp) denn son'n richtigen Eierhannel an. Hei käum mit' Fohrrad, harr hin'n und vör'n ein' groten Spaonkorw up un güng von Hus tau Hus. Dei Lüd wüss'n genau wann Möller käum un wenn kein Tied weer tau täuben, denn würrn dei Eier inne Koeck stellt un dor haol hei sick dei denn rut. Früher würden eigentlich jo kein Dör'n afslaoten un dat Eiergeld leig aftellt up'n Disch. Mit Fisch hett Ernst Röhr ut Gauthmann dei Lüd' hier versorgt. Hei käum ok mit dat Rad un twei grote Körw' up. In dei dörtiger Johren käum denn noch ein Fischhändler mit 'n Dreirad direkt von' Hambörger Haben. Dei harr keinen Twüschenhannel un weer dorüm billiger as Ernst Röhr. Mit poor Kuffers Tüch weer hen un wenn ok Michelsen ut Mölln in'n Dörp antaudraopen. Bi den'n köfften dei Frugens sick denn fix mal 'n nie Schört oder för dei Keerls 'n nie Büx orer sogor 'n Chemisett. Twei Schausters weern ok noch. Sei näumten sick all beid' Grimm, oewer seggt würr Schauster Fritz un Schauster Paul. Sei flicken nich bloß Fauttüch, ne dor kunn 'n ok meehr haolen. Dor kunn man Filztüffel, Sündachsschau, Knobelbecker un dei fiensten Langschäfter kriegen. Bät 1931 harr dei oll' August Grimm noch ein Moehl in Bedriew. Hei föhr ok noch mit'n Pungelwaogen öwer dei Nawersdörper un haol Koorn ran un bröch dat denn as Mähl werrer trüch. Näbenbie maok hei ok noch Lohndöschen un Holtsaogen. Väle Lüd' harrn donn ja noch kein Kraftstrom un oewerhaupt kein elektrisch Licht. As denn dei junge August Grimm dei niege Bäckerie harr, treck hei dor mit hen un verköfft sien Möhl an Otto Schwedt. Dat alls up 'n Fell' un uppe Straot lopen un rull'n ded', dorför sorgt' dei Ramaker Slichting. Dor würrn braoken Dießels und Raoed reperiert un ok ganz niege Wagens bugt. mit Iesen beslagen hett denn Smid Dahl den'n ganzen Kraoms. Dei Smid arbeit' oewer nich bloß för dei Landwirtschaft. Wenn mal einer Malesch mit dat Fohrrad harr, denn würd dat inne Smäd' heil maokt un wenn dat gornich meehr wull, denn kunn 'n dor ok gliek ein nieget köpen. As September 1939 dei Tweite Weltkrieg anfüng, änner sick dei ganze Hannelie. Dei utwardigen Kooplüd' bleiben weg, denn dat geiw Läbensmittelkorten. Dei würden bi einen Koopmann afstempelt un bi denn' müss man denn ok einen Monat lang alls köpen. Üm Tüch tau köpen geiw dat ein' Kleederkort. dei ganze Hannel harr sick vullkaomen wannelt. Vör den' Krieg käum ok noch dei Bäcker Kammlodt ut Zarrentin un dei Slachter Prahl ut Wittenborg einmal inne Woch' na Bennin.
Wat dei Frugens up’n Lann’n leisten müssen
Ob dat dei Fru von ein‘ Buern oder von ein‘ Landarbeiter wäst is, müssen sei all‘ früher hart arbeiten. Morgens güng dat tiedig rut. Ehrer dat Frühstück geiw, müss' dat Veih versorgt warden. Nah'n Frühstück güng dat denn oewer richtig los mit utmessen un dei Hoff- und Feldarbeit.
Wenn all dei Landarbeiters düchtig ran müssen, ehr Frugens harrn noch ein sworert Loss. Ehr Waohnungen weer’n man kümmerlich. Meistens harrn sei uter ein Stuw bloß noch ein lütt‘ Slaopkaomer un dei Koeck weer ok nich grot. Von dei Kinner käumen ümmer 'n poor in ein Bett. In dei Waohnstuw würr denn noch 'n Oesel upstellt, wo dei lütten Kinner in slaopen deden. So‘n Oesel weer ein klappborer Schraogen, oft ut Knüppelholt timmert un mit Linnendauk bespannt. Vör dat Veih harrn dei Lüd‘ ok nich väl Platz. Meistens weern dat so gatliche Löcker. Dor müssen Swien und Häuhner, ok Gäus un oft noch ‘ne Zäg ünnerbröcht warden. Dei Klucken dei sett‘ warden müssen, käumen in dei Koeck näben den‘ Heerd orer sogor inne Stuw an’n Aoben.
Dat Rieck von dei Buerfru weer dei Koeck. In dei Koeck weer ‘n aopen Heerd. Oewer den‘ Heerd hüng‘ ‘ne Käd‘, dei an‘ Swiebaogen befastigt weer. An dei Käd‘ würr dei Graopen anhängt, ein Pott ut Gußiesen. Öfters würr in dat Füer noch ein iesern Dreibein stellt, up dat Pött un Pann‘n tau’n Kaken un Braden stellt würrn. Väl Gewäs‘ würr allerdings üm’t Äten nich maokt, ‘t geiw väl mankkaokt Äten. Dei Heerd weer nich bloß vör’t kaoken, hei geiw ok Warmnis un Licht. Dei Roock von den‘ Heerd sammel‘ sick ünner den‘ Swiebaogen un treck‘ nah dei Däl af. Von dei Köck nah dei Däl weer ‘n niedrige Muer, so dat dat Veih nich in dei Köck kaomen un dei Roock aftrecken kunn. Dit weer oewer bloß in dei ölleren Buerhüser so. Inne kolle Johrstiet würr oewerall slacht und Fleisch un Wust in’n Wiem’n hängt un mit den‘ Roock ut dei Koek rökert. Dei Buern dei so’n Roockdäl harr‘n mäucken dat ok för dei lütten Lüd‘ mit.
Ein Festdag weer ümmer dei Backdag. Meistens backten poor Familien tausaomen, denn nich jeder harr‘ ‘n Backaoben. Morgens tiedig würr dei Aoben anbött un dat weer dei Keerls eer Upgaw‘. Intwüschen knäden dei Frugens den‘ Brotdeig un geiwen em dei richtige Form. Meistens geiw dat bloß Growwbrot, selten mal Fienbrot. 'N besunnere Freud‘ weer, wenn Mudder noch ‘n poor Plaotenkauckens in den Aoben schäuw. In‘ Harwst würden nah dat Backen öfters noch Beern nun Plumm’n in’n Aoben schürrt un drögt. In'n Winter geiw dat denn Backbeernsupp. Dei Backbeern käumen ok, wenn slacht würr, in dat Swartsuer. Winterdag weer dat oewerhaupt bäten ruhiger mit dei Arbeit. Dei Frugens spünnen Flass und Wull‘ un wäwten un knütten denn. Dei Keerls tünten Kiepen un Körw, bünnen Bessens und un maokten orer reperierten Harken, Seisselböm un anners, wat den in'n Sommer up’n Fell‘ un inne Wisch brukt würr. Sei süberten ok die Grabens inne Wischen un maokten Holt inne Knicks und in'n Brauck. In’t Frühjohr güng dei Arbeit denn wedder richtig los. Wenn dat Koorn seiht und dei Kartüffel inne Eerd un ok all hackt weeren, güng dat ok bald in’t Heu. Dei düllste Arbeit weer oewer dei Koornaust. Dei Keerls hebbt mit dei Seissel dat Koorn afmeiht un hinner jeden Meiher müss ein‘ Fru dat Koorn tau Garwen upbinnen. Dat güng meistens as in‘ Akkord un dat weer dorbie jo ok bannig warm un männig Drubben Sweit bleiw up dei Eerd. Achteran müssen dei Garwen ok noch tau Hocken tausamen dragen un upstellt warden. Wenn dat denn inföhrt weer un ünner Dack un Fack leig, harr dat meistens bät in’n Winter Ruh, bät dat döscht würr. Noch bät üm’t Johr 1900 würr oft noch mit‘n Döschfloegel döscht. Nah dei Koornaust güng dat denn ok bald inne Kartüffel. Dor leigen dei Frugens denn in ein‘ Reig‘ näbeneinanner up dei Knei. Jede harr twei Reigen Kartüffel vör sick un inne Hand ein‘ Hacker mit drei orer veer Tienen un näuhmen dei Bülten up. Wenn väl‘ Frugens sammeln deden, weer öfters ok ‘n Keerl dorbie, dei dei Kiepen utschürrt hett. Disse Arbeit tröck sick oewer Wochen hen nun dat weer oftmals all kolt un natt un harr ok all mal froren. Nah dei Kartüffel güng dat glieck in dei Räuben (in Bennin Steckrüben und Runkeln). Bie disse Arbeit geiw dat ein bannig lahm Krüz, denn dorbie stünn‘ denn ganzen Dag mit’n Kopp nah ünnen. Wenn dei Räuben inne Miet weern, würr eerstmal ‘n Waschdag inläggt.
Meistens würr dei Waschbütt an’n Soot henstellt. Wenn ein Bäk inne Näg‘ weer, würr dor dei Wäsch späult. Dat güng flinker as wenn jeder Emmer eerst ut den Soot treckt warden müss.
Dei Melkwagen kümmt
As dat noch kein Molkerie geiw, harrn dei Lüd' allerhand Arbeit mit dei Melk. Dei Buern müssen ja seihn, dat sei dor 'n bäten Geld ut maoken deden. Dei Handwarkers un dei annern, dei ok up Verdeinst güngen, harrn meistens man ein Kauh orer man 'n poor Zägen. Dei höllen sich dat Veih, dat sei wat up'n Disch harrn, denn dat is ein oll' Sprickwort: "Dei Kauh deckt den' Disch". In jeden Husholt geiw dat 'n Borrerfatt, in wääk würr stampt un in anner würr dreiht. Dei Buern un Koeters un wääk, dei poor meehr Käuh harrn, bröchen dei Borrer nah dei Stadt orer verköffen sei an Händlers, dei in' Dörp rümtrecken. As donn 1910 in Lütten Bengerstörp dei Molkerie bugt weer, weer endlich dei Plümperie mit dei Melk tau Enn'. Dei Molkerie köff' dei Melk all' up, oewer sei müss henbröcht warden. Dei Ramaker hett denn twei bäten hochbeinige un breide Waogens bugt un dei Smid geiw ehr den' nödigen Halt mit Iesens. Intwüschen harrn dei meisten Lüd' all an dei Straot ein' Melkbuck bugt un nu kunn dei Föhrerie losgahn. Dei Waogens stünn' up Mark (Dorfplatz). Dor weer An- un Utspann. 1937 hett Georg Burmeister sien Schün' bugt un donn is twüschen dei Schün un dat Sprüttenhus ein Schur bugt worrn, dat dei Waogens in't Drög käumen. Von dei Waogens weer ein dei Burwaog' oder dei grot Waog' näumt un würr afwesselt von dei twölf Buern bespannt. Anfungen würr bi Schuldt (Hufe XX), denn güng dat quer oewer den' Mark nah Burmeister un denn dei Dörpstaot lang bät an den' Smid. Dei Körrerwaog, orer ok lütt Waog näumt, würr von dei Körrers in Wessel bespannt un müss den' Rest insammeln. Up den' Zägenmark füng hei an tau laden. Bi Garbers an dei Muer stünn ein' grötteren Melkbuck, wo ok dei Ramaker Slichting, Wulf, Trittel un Behnken ehr Kann's upsetten deden. Von Werner Ohrens güng dat denn nahher üm dei Eck nah den' Karrdor hoch, denn den' Brink rüm, den' Heisterbusch lang bät an den' Handwieser. Dei Handwieser stünn vör dei Bäunerie Nr.5. Von' Handwieser güng dat dörch den' Friebusch, oewer dei Schaalbrügg', den' Hämelkamp lang, denn oewer dei Schill'brügg', inne Stegsneis' hoch bät an den Postweg. In' Postweg güng dat noch oewer dei Judenbrügg' (dor sall mal ein Jud' ümbröcht worden sien), denn an Karr'ntin un Körrerbusch vörbie nah Lütten Bengerstörp. Disse Weg würr föhrt, nich bloß wiel hei bäten dichter weer, denn dei Weg nah Groten Bengerstörp weer bannig slecht. Dei Bargen weern donn ok noch höger. sei sünd eerst bi den' Chausseebug afflacht worden. Up'n Grämsbarg weer'n bi Rägenwäder bannige Leimlöcker un wenn dat denn ne Tied lang drögt harr, denn weern dei Löcker steinhart, dat dor 'n Waogen in ümsmieten kunn, un dei Bahldamm twüschen dei Bargen weer ein ewiges Mauslock. Dei beste Weg weer oewer'n Karr'ntin. Wenn dei Wagen nu bi dei Molkerie ankäum, föhr hei an dei Ramp un lad' dei Kann's dei Reig' nah af. Jeder Lieferant harr je sien Nummer un ok ein Anlieferbauck. Dat weer son' swart Bauck mit lütt' Finster, wo dei Nummer instünn. Jeden Dag müss dat Bauck mit, denn würr inschräben woväl Melk anliewert weer un woväl Magermelk orer Borrermelk werrer trüch güng, orer woväl Bodder jeder krägen hett. Ümmer dei eersten Dag' in' Monat leig' in dat swart Bauck ein Afräknungszettel un ganz ünn' up dat Ding stünn denn noch tau'n Biespill "heute 2 Uhr" un denn käum Willem Schlüter mit Rad un Rucksack un betaohl in' Kraug' dat Melkgeld ut. Männigein hett dor all up luert. As Camin Mitte dei Dörtiger Johren dei Molkerie dicht mäuk, käumen dei Tüschower ok nah Bengerstörp un dei Schill'felder güngen nah Goldenbow. Dit bleiw bät nah den' letzten Krieg so. 1960 weer ok in Bengerstörp Schluss. Ein Johr würr dei Melk dor noch annahmen un denn güng all's nah Boizenborg. Denn weer mit dei private Landwirtschaft ok Schluss, all's würr tau LPG maokt un dei Melk würr mit'n Trecker orer Lastauto nah Boizenborg bröcht. Bores Geld för dei Melk hätt dat nah 1945 ok nich meehr gäben. Jeder Lieferant müss sick ein Konto bi de BHG inrichten un dorhen würr oewerwiest.
12. Ein‘ Kindheit un Jugend in Bennin. Nah Vertellers von Ernst Greve, von sienen Soehn Dieter Greve
Ernst Greve is bor‘n an‘ 7. Juni 1907 in Bennin in de Hüslerie H.6, de sien Varrer Fritz Grev‘ 1900 bugt hett. Fritz Grev‘ weer de Soehn von Carl Grev‘, de as Niendörper Buersoehn siet 1857 as Interimswirt de Hauwen Nr.5 und Nr.13 bewirtschaft‘ un för de Familie Burmeister erholl‘ hätt. Fritz Grev‘ is up de Hauw‘ 5 in’t Johr 1869 bor’n, harr oewer kein Recht up dat Arw' von de Buerstell. Dorüm hätt hei mit Ünnerstüttung von sienen Swiegervarrer, den‘ Murer Wilhelm Alwart de Hüslerie up Burmeisters Land bugt.
Nu noch ein' kort Geschicht von minen Grotvarrer Fritz Grev'
Fritz Grev' weer ein nich grad' grotwossen un' kraftstrotzenden Keerl, oewer hei weer ein von de taagen un' bewäglichen. Dat hett hei noch in sien letzten Läbensdagen bewiest. Hei is an 7. Januor 1953 mit 83 Johren storben und hett noch Silvester uter Hus' verbröcht. As hei an de Husdör käum, hett hei den' Sloetel nich funn', dor is hei in't Finster klarrert. An 7. Januor würr in' Kraug', wie damaols oewlich, de Rente in baor utbetaolt. Up'n Weg dorhen dröppt hei Franz Ow' vör sin Hus' gegenoewer den' Kraug'. Franz sächt tau em "Na Fritz, Du geihst jo noch so beinig (rüstig)". "Ja, wenn't so wierer geiht, maok ick noch twinnig Johr mit". Hei kümmt rin, achter den' Tresen stünn Margarete Slichting. Hei sächt tau ehr "Margarete mien Buddel hett 'n Lock hatt, schenk mi mal 'n Lütten in. Hei hett em nich mehr drunken, denn hei föll' doot üm". Manch' ein sächt, dat is 'n schönen Dood.
Ernst Grev‘ hadd drei öllere Geschwister Emma (*1898), Wilhelm (*1901) un Fritz (*1903), un twei jüngere Geschwister (He)Lene (*1909) und Hans (*1913). Sien öllere‘ Braurer Willy harr as jung'n Mann ein' Unfall, de em ’n stiew Knei inbröcht hätt und dorüm Snieder lehrt. Hei hätt denn dorför sorgt, dat sien jüngerer Braurer Ernst in Wittenborg Schaumaoker lehren kunn. Varrer Ernst hett bi sien‘ Arbeit inne Warkstäd‘ sien‘ Soehn geern ut sien‘ Kindheit in Bennin vertellt. In dat lütte Hus in Bennin weer för söss Kinner nich väl Platz. Eerst as sien Swester Emma ehren Wilhelm Gausmann heirat‘ hett, würr anbugt. Väl Geld bröch‘ sien Varrer Fritz as Forstarbeiter ok nich in’t Hus. Dorüm müss Ernst as Kind öfters Käuh häuden. Dat weer woll meistens an‘ Hämelkamp un bi Fettlock bät Bäden Warer. Dorbie hett dat väle Jung'sbeschäftigungen gäben. Dor würr inne Schaal bad‘, de damaols noch mehr Waorer harr, dor würr ok angelt. Bi dat Käuhhäuden weer ok Tied tau'n basteln. So würd'n Stöck un Wiedenfläuten schnitzt. De Wiedenfläuten würd'n mit ein‘ Spruck inweiht:
- Piepen, Piepen Basterjahn,
- laot min Fleut ok gaud afgaohn,
- laot se nich verdarben,
- laot se ok gaud warden.
Ok von sien‘ Schaultiet hett Varrer geern vertellt. Hei is Ostern 1914 inne Schaul kamen. Damaols weer de Schaulmeister, wie sei denn Lehrer näumt hebbt, Bruhn, de ut Lehsten bi Möllenhagen nah Bennin verset’t word'n weer. Hei würr oewer noch 1914 in den Krieg introck'n un is denn ok 1918 noch foll‘. Nu in' Krieg käumen de Schaulmeisters ut de Nahwerdörper nah Bennin un geiwen Halfdagsünnerricht, dat weern Kühl ut Granzin un denn Brockmöller ut Groten Bengerstörp. Mien Varrer Ernst hett ümmer tau’n Utdruck bröcht, dat sei dorbi nich väl lehren kunn'n, obschonst sei vör Brockmöller väl Respekt harrn. Ok de Lehrer Schulz, de nah den‘ Krieg käum, kunn nich meehr väl utrichten. Liekers hett man Ernst sien Läben lang sien „Allgemeinwissen“ anmarkt, dat hei bloß dörch Interesse sich aneigen kunn.
Wat hei ut de Schaul mitkrägen hett, is dat Singen. Hei hett tau un tau geern sungen, ok späder in sien Warkstäd' bi de Arbeit un denn in' Bengerstörper Gesangverein. De Greben, wie se meist näumt würden, un de Benniner alltausamen hebbt oewerhaupt geern sungen. Vertellt hett hei, wo oft sei as jung' Benniner Lüd' up'n Hämelkamp uppe Schill'feller Siet vonne Schaal säten un sungen hebbt. In Bennin weer dat Fautballspäl’n all damals grot‘ in Mod‘. Ernst hett anfangs sülwst mitspält un hett dat Interess‘ niemals verloor’n. Genauso wie hei de innere Binnung an Bennin sien Läben lang nich verloor’n un väl oewer de Kinner- un Jugendtiet in Bennin vertellt hett. Sien Soehn hett dorüm väl Kenntnis von de Verhältnisse in Bennin krägen, de em bi disse Arbeit tau gaud' kamen is.
13. Verzeichnis der Quellen für diese Chronik
* Georg Tessin , Mecklenburgische Bauernlisten des 15. und 16. Jahrhunderts, Heft 1: Das Amt Boizenburg, Schwerin, Schwerin 1937 * Karl Baumgarten, Hallenhäuser in Mecklenburg, Berlin 1970 * Dieter Greve Bengerstorfer Chronik, 1999 * Dieter Greve Chronik der Familie Greve, 2005 * Dieter Greve, Die Entwicklung des Bauernhauses und des Gehöftes in einigen Dörfern des historischen Amtes Boizenburg im 19. und 20. Jahrhundert – Eine Bestandsanalyse, Mecklenburgische Jahrbücher 133./2018 * Dieter Greve, Flurnamenatlas des südlichen Westmecklenburg, Bd. 3, Schwerin 2011 * Franz Schubert, Kopulationsregister der Pfarren Granzin und Zahrensdorf, Göttingen * Klaus und Silvia Finck, Bennin - ein Dorf mit Geschichte, Internet-Dokumentation * 850 Jahre Bennin, Chronik * Luise Krieg, Die Schalfahrt im 16. Jahrhundert, Schwerin 1914
- Aus dem Landeshauptarchiv Schwerin:
• Bestand Nr. 108a, fasc 1, Schulzenstelle Bennin • ebendort, fasc. 7, Regulierung 1797/1819 • ebendort, fasc. 9, Regulierung 1828 • ebendort, fasc. 10, Permutations-Contract fürs Amt Boizenburg vom 8ten December 1820 • ebendort, fasc. 12, Hypothekenbuch der Erbpächter zu Bennin 1831
• Protocollum Commissionis gehalten zu Boitzenburg in der Wohnung des Amtmanns Schmarsow 15ten Juli 1836 * Verzeichnis über die nachstehenden Einlieger hieselbst bei wem sie wohnen und wieviel Miethe jeder für seine Wohnung jährlich gibt, 22.Januar 1857 • Verzeichnis der vormaligen und gegenwärtigen Besitzer der Bauer-Gehöfte des Großherzoglichen Amtes Boitzenburg“ vom März 1822 (fortgeführt bis 1836)
• Volkszählungen 1867 und 1900, Bennin betreffend