Bedeutende Anklamer

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Adelung, Johann Christoph (Pseud. Ajax) Philologe, Bibliothekar, Redakteur, Lexikograph

geb. 8.8.1732 Spantekow gest. 10.9.1806 Dresden
Vater: Johann Paul A., Theologe Stadtschule Anklam und Klosterschule Bergen (bei Magdeburg)
1752-1758 Theologiestudium in Halle
1752-1756 Bibliothekar seines Lehrers Siegmund Jacob Baumgarten, für den er auch aus dem Englischen und Französischen übersetzte
1759- 1762 Professor am Evangelischen Gymnasium in Erfurt
bereits mit 28 Jahren in die Kurfürstliche Mainzische Akademie der nützlichen Wissenschaften in Erfurt aufgenommen
1762 Sachsen-Gothaischer Rat
1764-1787 Privatgelehrter in Leipzig
1787- 1806 Oberbibliothekar und Leiter der Kurfürstlichen Bibliothek in Dresden, seit 1793 gleichzeitig Bibliothekar an der kurfürstlichen Privatbibliothek
1785 Mitglied der Deutschen Gesellschaft
arbeitete an einem mehrbändigen deutschen Wörterbuch, gab elf Zeitungen und Zeitschriften heraus, deren Inhalt er größtenteils selbst verfasste
»Leipziger Zeitung« (1769-1787
zeitweise mit der Beilage »Leipziger Allerlei«)
»Leipziger Wochenblatt für Kinder« (1772-1774
älteste deutschsprachige Kinderzeitschrift)
»Grammatischkritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart« (1793-1801)
Herausgeber von Werken anderer mit Ergänzungen, Verbesserungen und Literaturhinweisen; Fortsetzung von Christian Gottlieb Jöchers »Allgemeinem Gelehrten-Lexikon« mit mehreren Ergänzungsbänden
»Über die Geschichte der deutschen Sprache, über deutsche Mundarten und deutsche Sprachlehre« (1781, Reprint, 1975)
»Magazin für die deutsche Sprache« (2 Bde., 1782, 1784; Reprint, 1969)
»Ueber den Deutschen Styl« (1785; Reprint, 1974)
»Vollständige Anweisung zur Deutschen Orthographie nebst einem kleinen Wörterbuch für die Aussprache, Orthographie, Biegung und Ableitung« (1788, Reprint, 1978)
»Jacob Püterich von Reicherzhausen. Ein kleiner Beytrag zur Geschichte der Deutschen Dichtkunst im Schwäbischen Zeitalter« (1788)
»Grammatischkritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen« (5 Bde; 1793- 1798, Reprint, 1970)
»Versuch einer Geschichte der Kultur des menschlichen Geschlechts« (1800; Reprint, 1979); »Aelteste Geschichte der Deutschen, ihrer Sprache und Litteratur bis zur Völkerwanderung« (1806, Reprint, 1971)
»Mithridates oder allgemeine Sprachenkunde. Mit dem Vater Unser als Sprachprobe in bey nahe fünfhundert Sprachen und Mundarten« (4 Bde., 1806-1817, von Johann Severin Vater beendet, Reprint, 1970)
auch Gelegenheitsdichter (einziger nachweisbarer Titel »Cantata Per Felicitar Sua Altezza Reale …« von 1752)
Teilnachlässe in der Landesbibliothek Dresden und in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin.

Balthasar, Augustin Theologe

geb. 23.9.1632 Anklam gest. 26.11.1688 Greifswald
Vater: Jacob B. (d. J.), Theologe Stadtschule in Anklam, Philosophie- und Theologiestudium in Greifswald und Wittenberg
1656 Promotion in Wittenberg
außerordentlicher Professor der Logik und Metaphysik in Greifswald
1659 Prediger an der Nikolaikirche Stralsund
1664 Pfarrer an der Jakobikirche Stralsund und Assessor am Konsistorium
1667 Hofprediger
1671 Promotion in Greifswald
1680 an der Jakobikirche Greifswald
1680 Professor der Theologie in Greifswald (auch Rektor) und Generalsuperintendent von Vorpommern und Rügen Predigten und Dissertationen
»LeichPredigt auf Herrn Bernhard Wulffrad« (1660)
»De aeterna aeterni filii ab aeterno patre generatione« (Diss., 1670).


Balthasar, Jacob Jurist

geb. 24.12.1652 Anklam gest. 1.5.1706 Rostock
Vater: Heinrich B. 1670 Jurastudium in Jülich und Helmstedt
1681 Promotion
1682 außerordentlicher, 1685 ordentlicher Professor der Rechte, der Moral und der Geschichte in Rostock
1687 Rektor; seit 1689 auch Syndikus der Universität
1697 Assessor am Königlichen Tribunal in Wismar
1701 Dr. h. c. der Universität Greifswald
seit 1704 Herzoglich mecklenburgischer Regierungsrat und Vizedirektor der Justizkanzlei Rostock
»Discursus Politicus, De Legato« (Diss., 1685).

Bauer, Johannes Architekt, Bürgermeister

geb. 18.1.1884 (Berlin-)Charlottenburg gest. 21.7.1961 Braunschweig
Regierungsbaumeister in Stettin
1924 Baudezernent in Anklam
1927 Bürgermeister, gleichzeitig Polizeichef und Vorsitzender des Seemannsamtes
in seiner Amtszeit wurden Bewässerungsanlagen, die Peene-Klappbrücke, neue Straßen und Wohnhäuser gebaut
eine Warmbadeanstalt und ein modernes Krankenhaus entstanden
wirtschaftsfördernde Maßnahmen wie die Ausbaggerung des Hafens, die Befestigung der Kaimauern und der Neubau eines Getreidesilos
die Errichtung der Arado-Flugzeugwerke und der Bau des Flugplatzes hatten eine steigende Bevölkerungszahl zur Folge
nach Beendigung seiner Amtszeit 1945 Übersiedlung nach Braunschweig, wo er als Architekt und Ratsherr tätig war.


Behncke, Gustav Adolf Apotheker

geb. 14.9.1805 Anklam gest. 20.4.1863
Berlin 1805 Apothekenlehre in Anklam
Pharmaziestudium in Berlin; 1835 Apotheker in Jarmen
1839 Amtmann;
1849 Verkauf der Apotheke und Pharmazieund Naturwissenschaftsstudium in Berlin
1854 Promotion
1858 Eröffnung einer Pharmazeutischen Schule in Berlin
1862 Professor
»Das Staatsexamen des Pharmaceuten und die Ausbildung desselben« (1851).


Behrens, Karl Friedrich Schriftsteller

geb. ? Rostock gest. vor 1747
Vater: Schriftsteller Als Kind fünf Jahre Aufenthalt bei seiner Großmutter in Anklam
seit 1713 Handlungsbedienter auf Wanderschaft (Königsberg, Kurland, Livland, St. Petersburg, Elbing, Danzig) :1721-1723 Sergeant der holländisch-westindischen Kompanie; Teilnehmer einer Expedition (mit drei Schiffen) des Admirals Jakob Roggeveen von Texel aus in die Südsee
reiste als Kommandant der Seesoldaten auf dem Schiff Thienhoven
Reise nach Brasilien, durch die Magellanstraße, um Kap Horn in die südlichen Länder
soll später in der Nachbarschaft seines Jugendfreundes Adam Krämer als Lebkuchenbäcker in Nürnberg gelebt haben
schilderte seine Reiseerlebnisse, berichtete von den Osterinseln, Samoa, den Molukken und ihren Bewohnern
seine Reisebeschreibung erschien auf dreierlei Art und in französischer Übersetzung
»Reise nach den unbekannten Südländern und rund um die Welt« (1735)
»Reise durch die Südländer und um die Welt 1721-1723« (1737)
»Der wohlversuchte Süd-Länder, das ist: ausführliche Reise-Beschreibung um die Welt« (1738)
»Histoire De L'Expédition De Trois Vaisseaux. Envoyés par la Compagnie des Judes Occidentales des Provinces-Unies, aux Terres Australes en MDCCXXI« (1739, Übers. ins Franz.).


Behte, Friedrich Goldschmied

geb. ? gest. nach 1664 1633-1664 nachgewiesen
bat 1661 zusammen mit Christoffer Köler den Magistrat in Anklam, statt vier nur noch zwei Meister im Amt zuzulassen
fertigte 1662 den Pokal der Anklamer Schuhmacher.


Beintker, Eduard Philologe, Pädagoge, Heimatforscher

geb. 28.9.1853 Hamm (Nordrhein-Westfalen) gest. 7.12.1926 Anklam
Studium der Alten Sprachen, Geschichte, Germanistik und Geographie in Göttingen und Greifswald
über 41 Jahre Lehrer am Gymnasium in Anklam
auch Bibliothekar des Lehrerinstituts
Mitglied des Kollegiums des Pommerschen Philologenverbandes; Magistratsmitglied
schrieb die Geschichte der Anklamer Schützenkompanie; »Über die Handschriften und den Verfasser der Geschichten und Thaten Wilwolts von Schaumburg« (1883)
»Die Grundlagen des protestantischen Kirchenund Schulwesens in Anklam 1535-1562« (1901)
"»Aus Anklams vergangenen Tagen« (1906)
»Vor hundert Jahren. 1. Die Bedeutung d. Städteordnung v. 19. Nov. 1808 u. ihre Einführung in d. Stadt Anklam. 2. Der Anklamer Stadtkommandant v. Zepelin« (1808/09)
»Zur Geschichte der lateinischen Schule in Anklam« (1900), »Die Grundlagen des protestantischen Kirchen- und Schulwesens in Anklam 1535 bis 1562« (1900) und »Beiträge zur Geschichte der Reformation in Pommern« (1901) in »Baltische Studien«; »Die Gründungsurkunden des Armenhauses zum heiligen Leichnam zu Anklam« (1901), »Die Urkunden über die Auflösung des Augustiner-Eremitenklosters in Anklam (1530)« (1901) und »Die ältesten Urkunden der Anklamer Fischerinnung« (1912) in »Monatsblätter der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde«.


Berckmann, Johann (auch Berkmann, Bergtmann, Berchmann, Bergmann, Barkmann) Theologe, Historiker

geb. ? Neubrandenburg gest. 12.3.1560 Stralsund
Mönch im Augustinerkloster Anklam, dann im Franziskanerkloster in Stralsund
nach 1520 Anhänger der Reformation
1523 erster lutherscher Prediger in Neubrandenburg; kehrte 1524 nach Stralsund zurück, um dort das Kirchenwesen zu organisieren
1525 Prediger an der Nikolaikirche Stralsund
1525 an der Abfassung der ersten Schul und Kirchenordnung beteiligt
1527-1555 Prediger (ab 1552 Erster Prediger) an der Marienkirche Stralsund, bis 1556 auch als Seelsorger bei den Brigittinnen im St. Katharinenkloster; Verfasser der Stralsundischen Chronik (1548-1560): »Johann Berckmanns Stralsundische Chronik und die noch vorhandenen Auszüge aus alten verloren gegangenen Stralsundischen Chroniken« (1833, aus den Handschriften hrsg. von Gottlieb Christian Friedrich Mohnike und Ernst Heinrich Zober).

Berends, Karl August Wilhelm Mediziner

geb. 19.4.1759 Anklam gest. 1.12.1826 Berlin
Medizinstudium in Frankfurt (Oder) und Wien
1780 Promotion in Frankfurt; Habilitation und Privatdozent
1786 Physikus der Stadt Frankfurt (Oder) und des Lebusschen Kreises
1788 ordentlicher Professor der Medizin an der Viadrina in Frankfurt (Oder)
nach Schließung der Frankfurter Universität 1811 ordentlicher Professor der Medizin in Breslau und Direktor der Ärztlichen Klinik
1815 Leitung der Charité in Berlin
»Ueber den Unterricht junger Ärzte am Krankenbett« (1789)
Vorlesungen »Die praktische Arzneiwissenschaft« (9 Bde.; 1827-1829).

Berling, Georg Julius Mediziner, niederdeutscher Schriftsteller

geb. 30.5.1817 Altenkirchen gest. 16.6.1873 Anklam
Vater: Landwirt Nach dem frühen Tod des Vaters 1823 von seinem Onkel, Pastor Gustav Heinrich Elias Sellin, in Blesewitz (bei Anklam) erzogen; dichtete über seine glückliche Jugend »Dat oll Preisterhus«; Gymnasium in Friedland und in Greifswald
1837- 1843 Medizinstudium in Greifswald und Jena
1842 Promotion in Greifswald
1844-1873 praktischer Arzt in Anklam
schickte seine Sammlung niederdeutscher Gedichte zur Begutachtung an Fritz Reuter, der ihm anerkennende Worte sandte
»De telangiectasia« (Diss., 1842)
»Lustig und Trurig as’t jerer hewn will« (2 Bde.; 1860, 1862)
»Der practische Thier-Ausstopfer (Taxidermist), oder gründliche Anweisung, Säugethiere, Vögel, Amphibien, Fische und Schaalthiere nach einer neuen Methode … auszustopfen« (1861).

Biedebach, Felix Apotheker

geb. 24.8.1905 Anklam gest. 16.6.1963 Frankfurt (Main)
Gymnasium in Anklam; Pharmazielehre
1926 Pharmaziestudium in Berlin und Göttingen
1928 Staatsexamen
tätig in verschiedenen Apotheken
1935 Assistent an der Universität Frankfurt
1938 Promotion und 1942 Habilitation in Frankfurt (Main), wo er bis zu seinem Tod wirkte
»Über Lupeol« (Diss., 1938).


Biesendahl, Karl Journalist, Dramatiker

geb. 10.8.1856 Anklam gest. ?
Vater: Theologe Gymnasium in Anklam; Studium der Klassischen Philologie und Geschichte in Greifswald, Berlin, Leipzig und Tübingen
1882 Promotion in Tübingen und 1883 Philologisches Staatsexamen in Greifswald; Mitarbeit an verschiedenen Zeitschriften
ab 1888 in der Redaktion des von Joseph Kürschner neu bearbeiteten Piererschen Konservationslexikons
1893 Chefredakteur der Zeitschrift »Deutscher Radfahrer«
1909 Redakteur der »Sächsischen Dorfzeitung« in Dresden
»Katechismus des Radfahrsports« (1897)
schrieb Dramen und Lustspiele
»Ein Seemannskind« (1887)
»Karl Bleibtreu« (1891)
»Zar und Jüdin« (1894).


Bissing, Henriette (Ilsabe) von (geb. Krohn) Schriftstellerin

geb. 31.1.1798 Waren (Müritz) gest. 22.1.1879 Anklam
Vater: Johann Carl Martin Krohn, Chirurg
Heiratete den hannoverschen Offizier Baron Ferdinand von B.
begleitete ihren Mann zu den Garnisonen und zu militärischen Einsätzen
ließ sich 1837 in Nieburg an der Weser nieder
1856 verwitwet
ab 1858 in Rostock bei ihrer Mutter und nach deren Tod bei der Schwester in Anklam
schrieb die Romane »Victorina« (1842), »Iwan« (1844), »Minona (1844) und »Don Manuel Godoi« (1845)
»Das Leben der Dichterin Amalie von Helwig« (1889).

Bollnow, Hermann Pädagoge, Heimatforscher

geb. 19.7.1906 Stettin (Pommern; Szczecin/Polen) gest. 31.3.1962 Wilhelmshaven
Vater: Otto (Ludwig Karl Richard) B., Pädagoge, Heimatforscher, niederdeutscher Schriftsteller Bruder: Otto Friedrich B., Philosoph, Pädagoge
1924 Abitur am Humanistischen Gymnasium Anklam; Philologie-, Philosophie- und Psychologieund Geschichtsstudium in Greifswald
1928-1936 Assistent am Pommerschen Landesmuseum in Stettin
1930 Promotion in Greifswald
1938-1945 Studienrat am Luisen-Lyzeum in Anklam
1943 Habilitation in Greifswald
nach 1945 in Niedersachsen
1950 Studienrat und Lehrbeauftragter für Soziologie an der Bergakademie in Clausthal-Zellerfeld
1952 Dozent für neuere Geschichte an der Hochschule für Sozialwissenschaften Wilhelmshaven
ab 1. April 1962 zum ordentlicher Professor an die Universität Göttingen berufen, starb aber vorher; Mitglied der Historischen Kommission für Pommern
Schriften zur pommerschen Geschichte und Kulturgeschichte, zum Burgen- und Städtewesen, zum Bildungswesen und zur Sozialgeschichte
Aufsätze im »Heimatkalender für den Kreis Anklam« zur engeren Geschichte der Stadt, so über die Gründung, über Juden im alten Anklam, über die Pest und über Anklamer Vornamen
weitere Aufsätze in den »Baltischen Studien«, im »Niedersächsischen Jahrbuch« und »Oldenburgischen Jahrbuch«
»Die Grafen von Werl. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte des 10. bis 12. Jahrhunderts« (Diss., 1930)
anlässlich des 400. Jubiläums »Festschrift des Gymnasiums zu Anklam 1535-1935« (1935)
»Untersuchungen zur Geschichte der pommerschen Burg im 12. und 13. Jahrhundert« (Habil., 4 Bde.; 1942)
Herausgeber von »Das Stadtbuch von Anklam 1401-1429« (1960).


Bollnow, Otto (Ludwig Karl Richard) Pädagoge, Heimatforscher, niederdeutscher Schriftsteller

geb. 18.6.1877 Latzow gest. 31.3.1959 Wilhelmshaven
Schule in Latzow
1892-1894 Präparandenanstalt in Tribsees
1894-1897 Lehrerseminar Franzburg
1897/98 Hauslehrer in Davos; 1899 Hilfslehrer an der Landwirtschaftsschule in Eldena
1899-1902 Lehrer in Greifswald, 1902-1914 in Stettin
1915- 1918 Kriegsdienst
1914 und 1918-1936 Direktor der Stadtschule in Anklam
auch an der Volkshochschule tätig; Umzug nach Stettin, Lehrer in Buchholz
1945 Flucht nach Latzow
1946 in Freest, 1956 in Rüstersiel bei Wilhelmshaven
1934 Kommissar für Naturdenkmalpflege Kreis Anklam, 1935 Kreisnaturschutzbeauftragter Kreis Anklam
verdient um den Aufbau des Heimatmuseums Anklam
»Plattdeutsch in der Schule« (1922)
»Volkssagen aus dem Kreise Anklam« (1925)
Herausgeber des »Heimatkalenders für den Kreis Anklam« (1925-1935) und darin eigene Aufsätze, wie »Die Franzosenzeit in Anklam« (1930), »Aus Anklams Gründungs- und Blütezeit im 13. und 14. Jahrhundert« (1934)
»Anklamer Hochzeitssitten und Gebräuche im 17. Jahrhundert« (1935)
Herausgeber: »Unse Kinner. Plattdütsche Gedichte un Prosastücke« (1923), »Up’n Lann’ in de vier Johrestiden. Utwahl ut Fritz Reuter sein ›Kein Hüsung‹, ›Hanne Nüte‹ un ›De Reis’ nah Belligen‹« (1925), »Allerhand Späuk. Plattdütsche Balladen« (1925).

Brack, Walter F. A. (Pseud. Stephen Hay) Schriftsteller

geb. 17.3.1902 Anklam gest. ?
Lebte in Hamburg-Groß Flottbeck
Mitarbeiter bei der »Wild-West-Roman-Reihe«
schrieb auch Kriminalromane: »Hallo, kleiner Schutzmann« (1936), »Indische Waffen« (1947) »Tödlicher Anruf« (1948) und »Der Mann im Hintergrund« (1949).

Bruhn, Max (Johann Wilhelm) Pädagoge

geb. 4.9.1902 Sanzkow gest. 6.2.1987 Hamburg
Vater: Hofbesitzer Schulen in Demmin und Stettin; Lehrerseminar Anklam
1936 Promotion in Greifswald
1931- 1933 Lehrer in Stralsund, 1933-1938 in Stettin, 1938-1945 in Waren
nach dem Zweiten Weltkrieg Waldarbeiter
1950-1953 Fachlehrer an der Oberschule in Waren
1953-1957 an der Goethe Oberschule in Demmin, dann am Goethe-Gymnasium Berlin-Wilmersdorf
zog nach seiner Pensionierung nach Hanstedt (Nordheide)
widmete sich der pommerschen Geschichte und Genealogie
Redakteur des »Sedina-Archivs. Familiengeschichtliche Mitteilungen Pommerns«
mehrere PommernBände des »Deutschen Geschlechterbuchs«
»Siedlungsgeographische Untersuchungen in der Grenzzone Pommern-Mecklenburg« (Diss., 1936)
»Die höhere Schule in Demmin und ihre Lehrer« (2 Bde. 1957, 1960)
»Lehrerseminar Anklam mit den dort von 1902 bis 1925 tätigen Seminar und Präparandenlehrern und den Absolventen des Seminars« (1973-1975) und »Bürgermeister Pommerns« (1981-1984) in »Sedina-Archiv«; :»Wüstungen im Gebiet der Grenzzone Pommern Mecklenburg« in »Unser Pommerland« (1936)
Arbeiten zur Personengeschichte Pommerns in »Ostdeutsche Familienkunde« (1962 ff.).

Bruinier, Johannes Weygardus Philologe, Pädagoge

geb. 6.11.1867 Abconde (Amsterdam/Niederlande) gest. 16.3.1939 Demmin begr. Anklam
Vater: Direktor einer Eisenhütte Abkömmling einer aus Frankreich vertriebenen Hugenottenfamilie
1878-1884 am Gymnasium Weißenburg (Westfalen)
Studium der Vergleichenden Sprachwissenschaften, des Sanskrit und der Germanistik in Leipzig, ab 1888 in Greifswald
1890 Promotion in Greifswald
1893 Habilitation und bis 1898 Vorlesungen an der Universität Greifswald
1898 Lektor an der deutschen Universität Oslo
Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften Oslo; nach seiner Rückkehr Studium der Klassischen Philologie
1906 Staatsexamen in Latein, Griechisch und Deutsch
1908-1930 Oberlehrer am Gymnasium Anklam
Aufsätze im »Anklamer Heimatkalender«
»Das deutsche Volkslied« (1899, 7. Aufl., 1927)
»Minnesang« (1912), »Die germanische Heldensage« (1915).

Buchholz, Kurt Architekt

geb. 11.9.1890 gest. ?.2.1966 Anklam
Eröffnete 1919 ein Architekturbüro in Anklam
1946 Stadtrat von Anklam
danach freischaffender Architekt,
1949 ehrenamtlicher Denkmalpfleger für den Kreis Anklam; mit der Restaurierung der Marienkirche Anklam und der Sicherung der Befestigungsanlagen beschäftigt, wie der Landwarte Hoher Stein, dem Pulverturm und dem Steintor
Entwürfe für die Wiederherstellung der Nikolaikirche Anklam
Restaurierung der Dorfkirchen Murchin und Putzar und des Schlosses Quilow.

Buddeus, Johann Franz (eigentl. Budde) Theologe

geb. 25.6.1667 Anklam gest. 10.11.1729 Gotha
Vater: Theologe
1685 Theologiestudium in Wittenberg und Jena
1687 Magister in Wittenberg
1689 Adjunkt
1689 in Jena, wo er sich besonders historischen Studien widmete und Vorlesungen hielt
1692 Professor für Griechisch und Latein am akademischen Gymnasium in Coburg
1693 Professor der Moralphilosophie an der Universität Halle
1705 Professor, 1715 ordentlicher Professor der Theologie in Jena
»Propositiones Historico-Geographicas« (Diss., 1687)
»Elementa philosophiae practicae« (1697)
»Institutiones theologiae moralis« (1711)
»Institutiones theologicae dogmaticae« (1723);
»Bedenken über die Wolffianische Philosophie« (1724).

Buhtz, Johann August Mediziner

geb. 18.10.1809 Groß-Ottersleben (Magdeburg) gest. 25.9.1872 Anklam
Vater: Landwirt Gymnasium in Magdeburg
Medizinstudium in Leipzig und Greifswald
1929 Mitglied der Alten Greifswalder Burschenschaft
im Zuge der Demagogenverfolgung nach Auflösung der Greifswalder Burschenschaft als Mitglied des geheimen engeren Vereins wegen Hochverrats zu sechs Jahren Festungshaft verurteilt
später amnestiert
1832 Promotion in Greifswald
Sanitätsrat und praktischer Arzt in Anklam.

Burmeister, Paul Maler

geb. 1.1.1847 Anklam gest. 1923 München
Bis 1866 Gymnasium in Anklam
Studium an der Akademie der Künste Berlin bei Julius Schrader, später in München; Ausstellungen in Berlin, Kassel und München
anfangs Historienmaler, siedelte 1874 nach München über und malte ab den 1880er Jahren Genre-Darstellungen in der Tradition von Ernest Meissonier und dem Neorokoko
Historienbilder: »Szene aus dem Bauernkrieg« und »Maria Stuart flieht nach England«.

Burwitz, Max Pädagoge, Parlamentarier, Bürgermeister

geb. 9.2.1896 Anklam gest. 22.3.1974 Rostock
Vater: Beamter
Volksschule und Gymnasium in Anklam
1910- 1914 Lehrerseminar in Anklam
1914-1919 Militärdienst und englische Gefangenschaft
1919/20 Lehrerseminar und 1920-1922 Hilfslehrer in Anklam; 1922/23 Gewerbelehrerseminar in Berlin Charlottenburg
1923-1933 Gewerbeoberlehrer in der Städtischen Berufsschule Anklam
1924 Mitglied der SPD
1924-1933 Stadtverordneter und Mitglied des Kreisausschusses der SPD in Anklam
1933 aus dem Staatsdienst entlassen und danach in der Industrie tätig
1939/40 Kriegsdienst, 1942-1945 dienstverpflichtet
1945 Bürgermeister in Greifswald Eldena
Stadtrat
1945-1947 Kulturdezernent und Stadtschulrat, 1947 Oberbürgermeister in Greifswald
1949-1952 Oberbürgermeister in Rostock
1952-1961 Leiter des Staatlichen Vertragsgerichts des Bezirkes Rostock und Mitglied der SED-Bezirksleitung Rostock
1961-1965 Lehrer für Staatsbürgerkunde an der Erweiterten Oberschule Rostock
1964 Studienrat
Nachlass im Stadtarchiv Rostock
»Vor vierzehn Jahren in Greifswald« in »Wir sind die Kraft« (1959)
»Was war am Anfang da?« in »20 Jahre sozialistische Bildungspolitik« (1966).


Cothenius, Christian Andreas von Mediziner

geb. 14.2.1708 Anklam gest. 5.1.1789 Berlin
Vater: Eberhard Wolfgang C., Mediziner
1716 Schule in Anklam,
1720 in Stettin und 1723 in Stralsund
1728 Medizinstudium und 1732 Promotion in Halle
1734 Arzt in Havelberg
1738 Hofrat
1740 Kreisphysikus der Prignitz
1748 Arzt am Potsdamer Waisenhaus
1750 Leibarzt König Friedrichs II. von Preußen
1756-1763 im Siebenjährigen Krieg oberster Militärarzt
1784 Direktor des Obercollegium medicum
seit 1783 erblindet, praktizierte trotzdem weiter
1743 Mitglied der Kaiserlich LeopoldinischCarolinischen Akademie der Wissenschaften
Ehrenmitglied der Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften
1757 Geheimer Rat
1770 Kaiserlicher Leibarzt und Pfalzgraf des Römischen Reiches
»Casus De Purpura Scorbutica« (Diss., 1732)
»Anweisung, wie sich der Landmann nicht nur vor der Ruhr präserviren, sondern auch glücklich und mit wenigen Kosten selber curiren könne« (1775)
»Chemische Untersuchung der rothen Chinarinde« (1783)
stiftete der Stadtschule Anklam (1938 nach ihm benannt) 500 Taler
Cothenius-Medaille
Grabmal auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof Berlin nicht mehr auffindbar.

Dietze, (Christian Friedrich Heinrich) Wilhelm Buchdrucker, Verleger, Buchhändler

geb. 2.2.1808 Dessau gest. 3.11.1869 Anklam
Seit 1840 Buchhändler in Anklam; Inhaber einer Druckerei; verlegte Fritz Reuters »Läuschen un Rimels« (2. Aufl., 1854; 3. Aufl., 1856).

Edzardi, Anton (Philipp) Philologe

geb. 11.3.1849 Anklam gest. 6.6.1882 Leipzig
Vater: Kaufmann
1857-1868 Gymnasium in Anklam
1869-1873 Philologiestudium in Heidelberg, Kiel und Leipzig
1873 Promotion
1876 Habilitation in Leipzig; Professor für Ältere deutsche und nordische Sprachen und Literatur in Leipzig; »Untersuchungen über König Rother« (Diss., 1874)
»Schön Helga und Gunnlaug. Eine Dichtung frei nach der altnordischen Gunnlaugssaga« (1875)
Herausgeber von Friedrich Zarnckes »Die Klage. mit vollständigem kritischen Apparat und ausführlicher Einleitung. Unter Benutzung der von Fr. Zarncke gesammelten Abschriften und Collationen« (1875)
»Untersuchungen über das Gedicht von St. Oswald« (Habil., 1876)
»Bilder aus deutscher und nordicher Sage« (1876)
»Die Saga von den Volsungen und Nibelungen. Aus der altnordischen Volsunga-Saga frei übertragen« (1881).

Elzow, Albrecht Genealoge, Heraldiker

geb. ? gest. 14.10.1698 1671-1698
Ratsherr in Anklam
Landsyndikus in Pommern
»Pommerscher Adelsspiegel für Vor- und Hinterpommern, Rügen, Lauenburg und Butow mit Personenbeschreibungen und Stammtafeln« (Manuskript im Landesarchiv Greifswald).


Friedrich, (Max) Wilhelm (Karl) Verleger

geb. 5.11.1851 Anklam gest. 9.10.1925 Brenzone (Gardasee/Italien)
Vater: Kreisbaumeister
Oberrealschule und Buchhandelslehre in Elbing
reiste nach Bonn, Venedig, Kiew, Tiflis und Lyon, um seine Buchhandels- und Sprachkenntnisse zu vertiefen
eröffnete 1878 eine Internationale Buchhandlung in Leipzig
Herausgeber der literarischen Wochenschrift »Magazin für die Literatur des Auslandes« (1879- 1888)
seit 1885 Verleger der Werke von Detlev von Liliencron, Karl Bleibtreu und Hermann Heiberg
in seinem Verlag erschien die führende naturalistische Zeitschrift »Die Gesellschaft« (1887-1896)
zog sich an den Gardasee zurück, als er seinen Verlag 1896 verkaufen musste
während des Ersten Weltkrieges aus Italien ausgewiesen und Übersiedlung in die Schweiz, wo er 1916-1919 den Buch- und Kunstverlag Ernst Finckh und danach den von ihm begründeten Arbeits-Verlag leitete.

Gadski, Johanna (Emilia Agnes) (auch Gadsky, verh.: Tauscher) Sängerin

geb. 15.6.1871 Anklam gest. 22.2.1932 Berlin
Gesangsausbildung bei Anna Schroeder-Chaloupka in Stettin
1889 Debüt als Agathe in Carl Maria von Webers »Der Freischütz« an der Berliner Kroll-Oper
1889/90 am Stadttheater Stettin, 1890/91 in Mainz, 1892-1895 am Stadttheater Bremen engagiert
Konzertreise durch Holland
Gastspiele in den Niederlanden und den USA, wo sie 1895 mit der Damrosch Opera Company als Elsa in Wagners »Lohengrin« an der Metropolitan Opera New York (Met) auftrat
1900-1917 Engagement an der Met
1898-1901 Gastspiele an der Covent Garden Opera London (Elisabeth in Wagners »Tannhäuser«)
1899 Eva in Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« bei den Bayreuther Festspielen
sang 1905 bei den Münchner Mozart-Festspielen, 1906 und 1910 bei den Salzburger Mozart-Festspielen
trat in 455 Vorstellungen in 25 Rollen mit berühmten Künstlern wie Enrico Caruso auf; musste 1917 New York nach Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg verlassen, weil ihr Mann Hans Tauscher ein deutscher Leutnant war
kehrte nach Deutschland zurück und beendete ihre Karriere als Liedsängerin in Berlin
gründete 1928 die German Opera Company, die zwei Jahre durch die USA reiste
eine der bedeutendsten Wagner-Sängerinnen ihrer Zeit
auch als Mozart-Interpretin berühmt
115 Schallplattenaufnahmen
starb nach einem Autounfall.

Giese, Bruno Bildhauer

geb. 28.11.1904 Anklam gest. 20.7.1986 Anklam
Volksschule in Anklam, erlernte den Beruf eines Holzbildhauers
1923-1926 Besuch die Kunstgewerbeschule in Stettin
danach Umschulung als Steinmetz und Steinbildhauer
in den Kriegsjahren als Porträtzeichner tätig
1948-1972 selbstständiger Steinmetzmeister
1978-1985 Leiter des Keramikzirkels im Kulturbund
fertigte neben den handwerklichen Arbeiten in seiner Firma Plastiken, Denkmäler und Reliefs; Büste des Boxmeisters Rudolf Pautz (1924)
Relief von Otto Lilienthal im Rathaus (1952), Stele der Entwicklung der Natur, Wissenschaft und Technik in Pasewalk (1964), Denkmal der auf See gebliebenen Hochseefischer in Saßnitz (1965), Ernst-Thälmann-Denkmal im Park von Anklam (1965).

Giese, Gabriel Goldschmied

geb. ? Güstrow gest. 1729 Anklam 1691-1697
Lehre in Hamburg bei Nicolaus Bodstedt
ab 1907 in Anklam
sein Markenzeichen (GG in geschweiftem Schild) ist auf verschiedenen Arbeiten im Raum Anklam nachweisbar
sein vermutlicher Sohn Gabriel Christof (um 1708-1777) wurde 1730 als Geselle in Anklam erwähnt
ab 1737 Meister in Greifswald
Kelch in der Pfarrkirche Kasnevitz.

Glasewald, Franz Eduard Mediziner

geb. 24.3.1811 Straach gest. 21.10.1876 Anklam
Vater: Pädagoge 1826-1828 Gymnasium in Friedland und 1828- 1832 in Greifswald
1832-1834 Medizinstudium in Greifswald
1833 Alte Greifswalder Burschenschaft Arminia
wegen Burschenschaftsbeteiligung 1834 verhaftet und in die Berliner Hausvogtei gebracht, wo er mit Fritz Reuter zusammentraf
Festung Kolberg
1836 Todesurteil und Umwandlung in 30 Jahre Festungshaft
1840 nach der Amnestie Friedrich Wilhelms IV. entlassen
Fortsetzung des Medizinstudiums in Greifswald
1844 Promotion in Greifswald; danach praktischer Arzt
spätestens seit den 1850er Jahren in Anklam
1866 dort Armenarzt.

Griehl, Elisabeth Parlamentarierin

geb. 15.12.1893 Gollnow (Naugard/Pommern, Gołeniów/Polen) gest. 2.11.1973 Rostock
Vater Arbeiter Volksschule
bis 1933 Lehre und Tätigkeit als Weißnäherin
1947/48 Lehrgangsleiterin der Kreis-Parteischule der SED in Anklam
bis 1949 Erste Kreissekretärin in Anklam
1946-1950 Mitglied des Mecklenburgischen Landtages (SED)
seit 1951 in Rostock.

Grischow, Augustin Mathematiker, Meteorologe

geb. 13./14.12.1683 (13./14.10.1683) Anklam gest. 10.11.1749 Berlin
Vater: Kaufmann Schulen in Anklam und Danzig; Studium der Theologie, Philosophie und Mathematik in Jena
Promotion in Jena
Adjunkt der Philosophischen Fakultät
1725 Professor der Mathematik in Berlin
Mitglied der Akademie der Wissenschaften
astronomische und meteorologische Studien zu meteorologischen Beobachtungen, zur Verbesserung des Barometers und anderer Instrumente
»Isagogs ad studia mathematica« (1712)
»Introductio in philologium generalem« (1714/15)
»Ophthalmographia« (1716).


Haack, Walter Verwaltungsbeamter

geb. 8.11.1920 Anklam gest. 3.7.2007 Bad Godesberg
Volksschule und Gymnasium in Anklam
1938- 1940 Lehrling in der Sparkasse in Anklam
1940-1945 Soldat im Zweiten Weltkrieg
1962 Mitglied des Bundesvorstandes der Pommerschen Landsmannschaft, 1995 Ehrenmitglied
1967 Referent der SPD-Bundestagsfraktion für Geschädigtenfragen für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler in Bonn
1968 Vorsitzender des Lastenausgleichs-und Wirtschaftsausschusses beim Beirat des Ministers für Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen
seit 1970 Mitglied des Ständigen Beirats beim Bundesausgleichsamt in Bad Homburg
1972 Mitglied der Forschungsgesellschaft für das Weltflüchtlingsproblem in Bad Homburg
1979 und 1991 Bundesverdienstkreuz
Lastenausgleich für Flüchtlinge und Aussiedler. »Tips zur Eingliederungshilfe für Behörden und Betroffene« (1984)
»Ein Leben für eine humane und soziale Gesellschaft in der jungen Demokratie von 1945- 1990« in »Heimatkalender Anklam und Umgebung« (1999).

Hagemeister, Johann (Gottfried Lucas) Pädagoge, Schriftsteller, Dramatiker

geb. 15.1.1762 Greifswald gest. 4.8.1806 Anklam
Bruder: Emanuel Friedrich H., Jurist
1779-1781 Studium der Englischen und Französischen Literatur in Greifswald,
1782-1784 Studium der Geschichte, des Hebräischen und der Ästhetik in Halle
1784-1786 Lehrer am Schindlerschen Waisenhaus in Berlin
kam 1792 in seine Heimat zurück und lebte auf Rügen
ab 1802 Rektor in Anklam; Dramatiker, Lyriker, Theaterkritiker, Dramaturg, Herausgeber, Übersetzer und politischer Publizist
Herausgeber des »Dramaturgischen Wochenblatts« (1792)
Mitherausgeber des »Journals für Gemeingeist« (1792/93)
»Römische Dichtungen« (1794) enthalten drei Dramen mit Bezügen zur Französischen Revolution, »Die Volkswahl«, »Brutus und seine Söhne«
Schauspiele: »Die Jesuiten« (1787), »Die Vorurtheile. Der Prüfstein« (1787), »Das große Loos« (1791), »Johann von Procida oder Sicilische Vesper« (1791).


Hasselbach, Karl Friedrich Wilhelm Pädagoge

geb. 22.9.1781 Anklam gest. 29.6.1864 Grünhof (Stettin/Pommern; Polinko/Szczecin/ Polen)
Vater: Wilhelm Christoph H., Theologe
Lateinschule in Anklam
1799 Theologie- und Philologiestudium in Halle
1802 Lehrer am Grauen Kloster Berlin
1803 Kollaborator am Akademischen Gymnasium, 1805 Subrektor,
1828-1854 Rektor am Marienstifts- und Ratsgymnasium Stettin
»Ueber den Philoktetes des Sophokles« (1818)
»Ueber Sell’s Geschichte des Herzogthums Pommern« (1821)
»Die Stellung der Schule zu Kirche und Staat« (1848)
»Das Jageteufelsche Collegium zu Stettin« (1852)
Mitherausgabe des ersten Bandes des »Codex Pomerania diplomaticus« (1862).

Hechy, Alice Schauspielerin, Sängerin

geb. 21.7.1893 Anklam gest. 26.5.1973 Berlin
Gesangsausbildung bei Ludwig Mantler
1912- 1916 Filmrollen, wie die Gliederpuppe in »Hoffmanns Erzählungen«
wechselte dann zur Bühne
spielte am Lustspielhaus, am Theater in der Kommandantenstraße, im Neuen Theater am Zoo und im Theater in der Behrendstraße in Berlin
als Sängerin mehrfach bei Gastspielen von Operettenaufführungen und Revuen in Wien
Star der Haller-Revuen
nach dem Ersten Weltkrieg Engagement am Theater in der Kaiserallee Berlin
Gastspielreisen
dann an der Neuen Deutschen Bühne der Jugend in Berlin.

Helwig, Christoph (d. Ä.) (auch Hellwig, Halwich, Helvig, Helwigius, Helvigius; auch: Christophorus) Mediziner

geb. 20.9.1642 Anklam gest. 27.5.1690
Vater: Anton H., Mediziner
Stadtschule in Anklam;
1656-1662 Medizinstudium in Greifswald und Leipzig
Studienreisen durch Deutschland, Holland, England, Frankreich und Italien
1666 Promotion in Basel; 1667-1690 Professor der Medizin in Greifswald
viermal Rektor; hinterließ der Universität ein umfangreiches Herbarium
auch praktischer Arzt
Autor der Schrift »Consilius medicum de peste« (1683) und mehrerer Dissertationen.

Henk, Ludwig (Wilhelm) von Soldat, Parlamentarier

geb. 4.3.1820 Anklam gest. 17.10.1894 Berlin
Gymnasium in Anklam
1835 Seemann und Offiziersausbildung
1849-1879 bei der preußischen Marine
1857-1859 Kriegsschiffsdienst auf der englischen Flotte
1859 Korvetten-Kapitän
1861- 1865 Dezernent im preußischen Kriegsministerium
1867 Kapitän zur See
1870 Kommandant der Panzerfregatte König Wilhelm
1871 Chef der Marinestation Nordsee
1872 Konteradmiral und Direktor der Kaiserlichen Admiralität
1877 Vizeadmiral
1878 geadelt
1879 zur Disposition gestellt
1890-1893 Mitglied des Deutschen Reichstages (DKP, Wahlkreis Ueckermünde-Wollin)
»Die Kriegführung zur See in ihren wichtigsten Epochen« (1884)
mit dem Marinemaler Eugen Niethe Prachtband zur Geschichte der deutschen Marine »Zur See« (1892).

Hill, Emil Kaufmann, niederdeutscher Schriftsteller

geb. 13.1.1851 Pasewalk gest. ?
Vater: Rudolf H., niederdeutscher Schriftsteller
Bis zum 15. Lebensjahr Gymnasium in Prenzlau; kaufmännische Lehre
ab 1884 selbstständig in Anklam
zog 1890 nach Stettin
schrieb »Plattdütsche Schnurren un Vertellzel« (1899)
die in Anklam bei Hermann Wolter erschienen.

John, Johann Friedrich Chemiker

geb. 10.1.1782 Anklam gest. 5.3.1847 Berlin 1806
Professor der Chemie und Pharmazie in Frankfurt (Oder), dann in Berlin
»Das Laboratorium oder chemische Untersuchungen mineralogischer, vegetabilischer und animalischer Substanzen« (6 Bde. 1808-1821)
»Handbuch der allgemeinen Chemie« (4 Bde. 1817-1819).

Johnson, Uwe Schriftsteller

geb. 20.7.1934 Cammin (Pommern; Kamień Pomorski/Polen) gest. 22.2.1984 Sheerness-on-Sea (England)
Vater: Landwirt, Gutsinspektor Bis 1944 in Anklam
1944/45 im NS-Internat Köslin in Pommern
kam bei Kriegsende mit der Familie nach Mecklenburg
1946-1952 John-Brinckman-Oberschule in Güstrow
1952-1956 Germanistikstudium in Rostock und Leipzig
1956 Diplom
1957-1959 aus politischen Gründen ohne Anstellung
lebte von Übersetzungsarbeiten (u. a. »Nibelungenlied« von Herman Melville) und schrieb seinen ersten Roman »Ingrid Babendererde«, der weder von einem DDR-Verlag noch von Suhrkamp angenommen wurde
1959 Umzug nach Berlin (West)
freischaffender Schriftsteller
1962 in Rom (Villa Massimo)
1966- 1968 Schulbuchlektor in New York, dann wieder in Berlin
zog 1974 auf die Themse-Insel Sheerness-on-Sea in England
wurde dort 1984 erst Wochen nach seinem Tod aufgefunden
1969 Mitglied des PEN-Zentrums
1972 Vizepräsident der Akademie der Künste in Berlin
1960 Fontane-Preis der Stadt Berlin (West), 1971 Georg-Büchner-Preis, 1975 Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig, 1978 Thomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck, 1983 Literaturpreis der Stadt Köln
zentrales Thema seines literarischen Schaffens ist das Verhältnis von Individuum und totalitärer Macht, häufig dargestellt am Leben in mecklenburgischen Kleinstädten
»Mutmaßungen über Jakob« (1959)
»Das dritte Buch über Achim« (1961)
»Karsch und andere Prosa« (1964)
»Zwei Ansichten« (1965)
»Jahrestage. Aus dem Leben der Gesine Cresspahl« (4 Bde., 1970-1983, Verfilmung 2000)
»Skizze eines Verunglückten« (1982)
»Ingrid Babendererde« (1985, postum)
»Begleitumstände. Frankfurter Vorlesungen« (1986)
»Internationales Uwe-Johnson-Forum« (10 Bde.; 1988-2006)
»Johnson-Jahrbuch« (13 Bde., 1994-2006)
»Heute neunzig Jahr« (1996, hrsg. aus dem Nachlass)
seit 1994 Uwe-Johnson-Preis der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft in Neubrandenburg
2006 Uwe-Johnson-Literaturhaus in Klütz
2007 Uwe-Johnson-Stele (Wieland Förster) in Güstrow
seit 2008 Uwe-Johnson-Stiftungsprofessur an der Universität Rostock
2010 Uwe-Johnson-Gesellschaft in Rostock
Nachlass in der Universität Frankfurt (Main).

Kaliebe, Luise (Helen Martha) (Pseud. M. Düsterbrock) Niederdeutsche Schriftstellerin

geb. 18.2.1865 Anklam gest. 14.2.1947 Anklam
Vater: Bademeister
Die Familie erwarb 1870 in Schlatkow eine Molkerei, später eine Mühlenwirtschaft in Stolpmühl
erster Unterricht (auch im Klavierspiel) im Pfarrhaus, dann an der Höheren Töchterschule Jarmen
kam 1900 nach dem Tod der Mutter und des älteren Bruders wieder nach Anklam
schrieb Geschichten für »De truge Husfründ« (1898-1901)
erteilte Klavierunterricht und hielt Vorträge
veranstaltete Kaliebe-Abende mit Rezitationen; schrieb Alltagslyrik anlässlich Jubiläen und Hochzeiten
in den Kriegswirren verschwand der größte Teil ihres literarischen Werkes
13 gedruckte Theaterstücke und Erzählungen, u. a. »En poor Breiw«, »Blag Oeschen«, »Kater Murr«, »En poor Planten ut minen Goren« (1905), »Jeremias Bräsig. Heiteres aus einer kleinen Stadt« (1907), »Rimels un Spletters« (1909) und »Bur Kranich un anner Lüd« (1912).

Kirstein, Carl-Friedrich Bürgermeister, Parlamentarier

geb. 14.5.1803 Swinemünde gest. ?
Vater: Carl-August Wilhelm K., Bürgermeister 1846-1864 Bürgermeister in Anklam
setzte 1847 die Neugründung des Gymnasiums durch und ließ ein neues Schulgebäude bauen
sorgte 1849 für die Gründung der ersten öffentlichen Sparkasse
Anklam wurde Sitz des Geschworenengerichts für die Kreise Anklam, Demmin, Ueckermünde und Usedom-Wollin
Der Bluthsluster Park wurde 1853 fertig gestellt
1856 Bau der städtischen Badeanstalt an der Peene
Umbau der bisherigen Heilig-Geist-Kirche zu 24 Stiftswohnungen für alte Menschen
verdient um die Wiederaufnahme des Schiffbaus 1855
1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.

Klappenbach, Georg Joachim Friedrich August Jurist, Bürgermeister

geb. 20.12.1810 Lenzen (Elbe) gest. 1866 New Braunfels (Texas/USA)
Vater: Posthalter, Kaufmann, Ratsmann Stadtschule in Lenzen, Gymnasium in Salzwedel und Graues Kloster Berlin
1829-1831 Jurastudium in Greifswald, 1831/32 in Berlin
1829 Mitglied der Alten Greifswalder Burschenschaft und 1840 des Kränzchenvereins Berlin :1832/33 Auskultator beim Stadt- und Landgericht Lenzen
im Zuge der Demagogenverfolgung 1833 in Untersuchungshaft, wo er mit Fritz Reuter zusammentraf
zu sechs Jahren Festung und Amtunfähigkeit verurteilt
1838 begnadigt und Dienstantritt am Oberlandesgericht Köslin
1839 Referendar
1840 Hilfsrichter am Land- und Stadtgericht Neustettin
1842 Hilfsarbeiter im Anklamer Magistratskollegium
1844-1846 Bürgermeister in Anklam
1846 Rücktritt und Auswanderung in die USA
Beamter des Zentralvereins zum Schutze deutscher Einwanderer, dann Bürgermeister in New Braunfels (Texas).

Koch, Karl (Friedrich Wilhelm) Pädagoge, Parlamentarier

geb. 21.11.1830 Anklam gest. 7.6.1889 Hamburg
Progymnasium in Anklam
Studium in London
Privatlehrer und Vorsteher des Englischen Instituts in Hamburg
zugleich Generalbevollmächtigter der Stuttgarter Lebensversicherung
1881-1884 Mitglied des Deutschen Reichstages (DFP, Wahlkreis Schleswig-Holstein).

Kolbe, Victor Gutsbesitzer, Jurist, Parlamentarier

geb. 4.10.1809 Anklam gest. 19.10.1888 Pritzlow
Progymnasium in Anklam, Gymnasium in Stettin
Jurastudium in Heidelberg und Berlin
Bildungsreisen in Mitteleuropa
Assessor am Appellationsgericht Stettin
1849-1856 Kreisrichter in Stettin; Rittergutsbesitzer in Pritzlow
im Kreistag und Kreisausschuss für den Regierungsbezirk Stettin
1874-1878 Mitglied des Deutschen Reichstages (NLP, Wahlkreis Stettin).

Kretschmer, Andreas (auch Kretzschmer, Kretzschmar) Musikwissenschaftler

geb. 1.11.1775 Stettin (Pommern; Szczecin/Polen) gest. 5.3.1839 Anklam
Justizkommissar, später Geheimer Kriegsrat
»Ideen zu einer Theorie der Musik« (1833)
sammelte mit Wilhelm von Zuccalmaglio »Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen« (1840).

Kretzschmer, (Johann) Hermann, Maler

geb. 28.10.1811 Anklam gest. 5.2.1890 Berlin 1829-1831
Studium bei Karl Wilhelm Wach an der Akademie der Künste Berlin und 1831 bei Friedrich Wilhelm von Schadow an der Kunstakademie Düsseldorf
1837-1839 Aufenthalt in Rom, Neapel und Sizilien
1839-1842 Reise nach Griechenland, Ägypten und Konstantinopel sowie Nilreise; porträtierte in Nubien den ägyptischen Vizekönig Mehemed Ali und die Mitglieder seiner Familie
1842 Rückkehr nach Düsseldorf mit einer Sammlung von Waffen, Trachten und ethnographischen Gegenständen
1845 Übersiedlung nach Berlin
1856 Professor
malte Historien- und Märchenbilder, Bildnisse und Szenen aus dem orientalischen Leben :»Rotkäppchen« (1833)
»Käthchen von Heilbronn« (1834)
»Aschenputtel« (1836)
»Die Karawane in Samum« (1844)
»Das Frühstück in der Wüste«
»Gebet in der Wüste«
»Unfreiwillige Einschiffung«
»Landung des Großen Kurfürsten auf Rügen« (1862 Goldene Medaille der Berliner Akademie-Ausstellung)
»Reise in Nordost Africa. Skizzen nach der Natur gemalt 1859-1860« (1863).

Kruse, Hans Jürgen, Pädagoge

geb. 25.9.1935 Warnemünde (Rostock) gest. 27.3.1997 Anklam
Seit 1973 Lehrer für Deutsch und Geschichte in Anklam; gründete dort ein Kulturensemble und leitete seit 1974 das Fritz-Reuter-Ensemble
seit 1992 Präsident des Anklamer Karnevalklubs
baute am Anklamer Theater die Abteilung Theaterland auf
1995 Vorsitzender des Anklamer Tennisklubs.

Küchler, Josef Parteifunktionär, Parlamentarier

geb. 28.4.1902 Trebnitz (Schlesien; Trzebnica/Polen) gest. ?
Volksschule
Gewerbeschule, Handwerker- und Kunstgewerbelehrling
1926 Meisterprüfung und Tätigkeit als Schlosserei-Werkmeister
1945 Arbeiter in den Rostocker Industriewerken
Betriebsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrates
Mitglied der CDU und ab 1946 hauptamtlich CDU-Funktionär
Mitglied des CDU-Ortsvorstandes Rostock, des Kreis- und des Landesvorstandes; Stadtverordneter
1946-1950 Mitglied des Mecklenburgischen Landtages (CDU)
Sonderbeauftragter des Wirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommern
Dritter Landesvorsitzender der CDU; 1950 auf Initiative der SMAD Landrat von Anklam
kurz darauf verhaftet und zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt
1955 entlassen
Rückkehr nach Rostock
1961 Festnahme wegen Kritik am Mauerbau
1962-1964 in der Haftanstalt Bützow-Dreibergen inhaftiert.

Lattner, (Konrad) Adolf Bildhauer, Maler, Grafiker

geb. 15.1.1896 Anklam gest. 16.1.1979 Göttingen
1913 und 1917/18 Studium der Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg, Meisterschüler von Richard Luksch
drei Jahre Kriegsteilnehmer
wandte sich danach verstärkt der Malerei zu; kehrte nach Anklam zurück
verkaufte seine Werke an die Museen in Stettin, Berlin und Greifswald
Einzelausstellungen in Stettin, Greifswald, auf Rügen, in Amsterdam und Paris
1933 als ›entarteter Künstler‹ Malverbot und Entfernung seiner Werke aus den öffentlichen Museen
Mitbegründer und Leiter des Kulturbundes in Anklam
ging 1951 nach Berlin (West),
ab 1954 in Düsseldorf,
ab 1959 Wohnsitz in Göttingen.

Lauer, Julius Franz Philologe

geb. 25.7.1819 Anklam gest. 22.3.1850 Anklam
Erster Unterricht am Progymnasium Anklam
ab 1834 am Gymnasium in Neuruppin
1838 Studium in Berlin und nach einem Jahr in Leipzig
1843 Promotion
1846 Habilitation und Privatdozent an der Philosophischen Fakultät der Universität Berlin
Vorlesungen zur griechischen Mythologie und Poesie
»Quaestiones Homericae« (1843)
»Litterarischer Nachlass« (2 Bde., 1851, 1853).

Leesenberg, Ludwig Heinrich Verwaltungsbeamter

geb. 15.6.1806 Anklam gest. 30.11.1888 Strasburg
Vater: Kaufmann
Progymnasium in Anklam und Gymnasium in Friedland
1827-1831 Theologiestudium in Halle und Greifswald
Mitglied der Alten Halleschen und der Alten Greifswalder Burschenschaft
Mitglied einer Kommission der Burschenschaft zur Ausarbeitung einer Kränzchen-Ordnung und einer Verfassung
wegen Burschenschaftsbeteiligung zu sechs Jahren Festungshaft und Amtsunfähigkeit verurteilt
nach Begnadigung 1837/38 Hauslehrer in Kriesow (bei Stavenhagen) und nach Aufhebung der Amtsunfähigkeit Übergang in den Kommunaldienst der Stadt Strasburg, wurde dort Mitglied des Magistrats und Stadtältester.

Lenski, Gerhard Kaufmann, Parlamentarier

geb. 29.1.1914 gest. ?
Volksschule und Gymnasium, kaufmännische Lehre
Verkäufer; Reisender
Leiter der Umsiedler-Abteilung Anklam
Hauptreferent bei der Stadtverwaltung Anklam
1945 Vorsitzender der Ortsvereinigung der CDU Anklam
Stadtverordneter
1946-1950 Mitglied des Mecklenburgischen Landtages (CDU).

Lilienthal, (Louis Wilhelm) Gustav Baumeister, Flugzeugbauer

geb. 9.10.1849 Anklam gest. 1.2.1933 Berlin
Vater: Karl Friedrich Gustav L., Tuchhändler
Bruder: (Karl Wilhelm) Otto L., Maschinenbauingenieur, Flugzeugbauer, Erfinder
1865 Realschule in Anklam
baute 1862 gemeinsam mit seinem Bruder die erste Flugmaschine, der 1868 eine weitere folgte
1869 Studium an der Bau-Akademie in Berlin
Bauleiter in Berlin und im Ausland (1872 in Prag, 1873/74 in London, 1880-1885 in Melbourne
1886/87 in Paris, 1912- 1914 in Rio de Janeiro)
trat mit seinem Bruder 1873/74 in die älteste flugtechnische Vereinigung Aeronautical Society of Great Britain ein
richtete 1877 eine Werkstatt für weibliche Handarbeit ein
fertigte Kinderspielzeug (Rechenapparat, Lesespiel, Modellbaukasten)
wanderte 1880 nach Australien aus, kehrte 1885 nach Europa zurück und betrieb eine Baukastenproduktion; seit 1888 Architekt
baute Villen (kleine Burgen in englischem Tudor-Stil), die noch heute ein eigenes Viertel in Berlin-Lichterfelde bilden
begründete die Wohnungsbaugenossenschaft Freie Scholle in Waidmannslust
errichtete 1912 im Auftrag einer brasilianischen Firma tropen- und termitensichere Fertigteil-Bauten in Rio
kam wieder nach Berlin und experimentierte mit verschiedenen Flugmodellen.

Lilienthal, (Karl Wilhelm) Otto Maschinenbauer, Flugzeugbauer, Erfinder

geb. 23.5.1848 Anklam gest. 10.8.1896 Berlin
Vater: Karl Friedrich Gustav L., Tuchhändler
Bruder: (Louis Wilhelm) Gustav L., Baumeister, Flugzeugbauer
Gymnasium in Anklam
1864 an der Gewerbeschule in Potsdam
Praktikum in der Maschinenfabrik von Louis Victor Robert Schwartzkopff in Berlin
Maschinenbaustudium an der Königlichen Gewerbeakademie Charlottenburg
Freiwilliger im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71
ein Jahr Ingenieur in der Maschinenbaufabrik M. Weber und acht Jahre Konstrukteur in der Maschinenfabrik von C. Hoppe in Berlin
entwickelte hier eine Schrämmaschine zum Abbau von Kohle
verwirklichte die Idee seines Bruders zum Bau eines Steinbaukastens für Kinder
verkaufte das Verfahren, als die Vermarktung der Entwürfe für einen Baukasten fehlschlug (die Anker-Steinbaukästen wurden als Kinderspielzeug berühmt)
richtete 1881 eine eigene Werkstatt ein, die er zu einer Fabrik mit 60 Arbeitern erweiterte
beteiligte die Arbeiter seit 1890 am Gewinn des Betriebes, was für seine Zeit ungewöhnlich war
fabrizierte die von ihm erfundenen Schlagenrohr-Dampfkessel, Dampfmaschinen für Kleinbetriebe und Akkordsirenen für Nebelhörner
mit 20 anerkannten Patenten erfolgreich
bereits 1868 erste Experimente mit dem Flugschlagapparat in Demnitz
an seinen Flugexperimenten war meist auch sein Bruder beteiligt
1873 Mitglied der Aeronautical Society of Great Britain
beobachtete das Flugverhalten der Vögel, baute neue Fluggeräte, konstruierte Messgeräte zur Ermittlung der Luftbewegung
begann nach der Darstellung seiner Versuche und Ideen im Buch »Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. Ein Beitrag zur Systematik der Flugtechnik« (1889, Reprint 2003) mit der praktischen Erprobung in Flugversuchen
1891 im Gelände erstmals von Derwitz Flug von 15 m
Flugversuche in den Rhinower Bergen
ließ 1894 in Lichterfelde einen 15 m hohen Fliegeberg errichten
baute mehr als 30 Fluggeräte verschiedener Typen in immer verbesserter Form
erste Gleitflüge bis zu 400 m Länge in über 2000 Probeflügen in zahlreichen Fotos dokumentiert
umfangreicher flugtechnischer Briefwechsel
Vorträge im Verein zur Förderung der Luftfahrt
Pionier der Luftfahrt
starb infolge eines Flugzeugabsturzes
Ehrengrab auf dem Friedhof Lankwitz in Berlin
vollständige Sammlung aller Flugapparate und Experimentiergeräte im Otto-Lilienthal-Museum Anklam
Nachlassteile im Deutschen Museum Berlin
1914 Lilienthal-Denkmal (Peter Breuer) am Teltowkanal in Berlin
1932 Umgestaltung des Fliegebergs in Berlin-Lichterfelde zur Lilienthal-Gedenkstätte
1982 Lilienthal-Stele in Anklam (Walther Preik)
1991 Denkmal (Wilfried Statt) auf dem Windmühlenberg zwischen Krielow und Derwitz.

Löwe, Hans (eigentl. Johannes Wilhelm Gotthilf L.) Bürgermeister

geb. 28.6.1857 Lobsens (Posen; Łobzénica/Polen) gest. 22.9.1909 Berlin-Friedenau
Vater: Bürgermeister Königliches Gymnasium Bromberg
1878 Jurastudium in Berlin; 1885 Stadtrat von Gera
1889 Bürgermeister von Anklam
förderte das musikalische Leben der Stadt
gründete 1889 den Anklamer Konzertverein
musizierte selbst und pflegte mit Freunden die Kammermusik
widmete sich besonders der Verbesserung der Verkehrswege zur Belebung des Handels und der Verschönerung des Stadtbildes
ließ drei Kleinbahnstrecken im Kreis Anklam bauen
die erste Warmbadeanstalt entstand
Verbesserung der Straßenbeleuchtung, Umstellung auf Gasglühlicht und Straßenpflasterung
im Aufsichtsrat der Bergschlossbrauerei und dem der Mecklenburg-Pommerschen Kleinbahnen
förderte 1905/06 die Errichtung einer zentralen Wasserleitung
1906 Eröffnung eines Lehrerseminars und einer Präparandenanstalt
aus gesundheitlichen Gründen 1908 pensioniert und Übersiedlung nach Berlin-Friedenau.

Manderssen, Georg Pädagoge

geb. ? Waren (Müritz) gest. nach 1694 Anklam
Studium in Rostock
Lehrer an der Lateinschule in Anklam
1689 Pensionierung
lebte bis mindestens 1694 in Anklam
Schriften: »Bellum grammaticale« (1694) und »Jocoseria poetica« (1689).

Manzel, (Karl) Ludwig Bildhauer, Maler

geb. 3.6.1858 Kagendorf gest. 10.11.1936 Berlin
Vater: Georg M., Schneider, Landarbeiter Kindheit und Jugend in Kagendorf und Boldekow
1867-1875 Gymnasium in Anklam
1875-1881 Ausbildung an der Hochschule für bildende Künste Berlin bei Albert Wolff und Fritz Schaper
arbeitete während der Studienzeit für die Zeitschriften »Ulk« und »Lustige Blätter«
Zeichenlehrer an der Fortbildungsschule für Handwerker
1885 Staatspreis für seine Plastik »Am Wege«
lebte drei Jahre in Paris, 1889 wieder in Berlin
für die Plastik »Der Friede durch Waffen geschützt« Goldmedaillen 1890 auf der Großen Berliner Kunstausstellung, 1891 in Wien und 1892 in Münster
»Abendlied« (1896, Nationalgalerie)
1896 Große Goldene Medaille und Ehrenpreis der Stadt Berlin für seinen Monumentalbrunnen in Stettin
1903-1925 Leiter des Meisterateliers für Bildhauerkunst an der Akademie der Künste Berlin
1912-1918 Präsident der Akademie der Künste in Berlin
Vorsitzender der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft
Ehrenvorsitzender des Verbandes deutscher Illustratoren
Monumentalbrunnen in Minden und Brandenburg, Kaiser-Friedrich-Denkmal in Stettin, Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Anklam und Kaiserdenkmal in Straßburg
»Der Kampf des Menschen gegen den Zentauren« in Stettin
Standbild »Die Europa« auf Sylt
Christusrelief »Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid« (1909-1924) und Grabmal für Friedrich Wilhelm Murnau (1932) auf dem Friedhof Stahnsdorf
Monumentalgruppe Nr. 15 in der Siegesallee in Berlin.

Marcus, Michael Mediziner

geb. 1814 Greifswald gest. 1887 Hamburg
Medizinstudium in Greifswald
1840 Promotion
Arzt in Greifswald, später in Anklam
seit 1869 Arzt in Hamburg
lernte in seiner Anklamer Zeit Fritz Reuter kennen und war häufiger Gast in seinem Haus
auf die am 18. November 1858 in der »Stralsunder Zeitung« erschienene Falschmeldung vom Tod Reuters schrieb Marcus M. in derselben Zeitung ein niederdeutsches Gedicht, dass man das doch nicht zu glauben brauche, da es gerade in diesem Jahr so vielen guten Wein gäbe
Reuter antwortete am 27. November 1858 ebenfalls in der »Stralsunder Zeitung« mit einem Gedicht, in dem er seinem Freund dankte, dass er ihn wiedererweckt habe.

Marx, Hans-Joachim Musiker, Komponist, Musikpädagoge

geb. 18.7.1923 Anklam gest. 27.8.2010 Flensburg
Vater: Jurist Seine Vorfahren waren Kirchenmusiker und Musikpädagogen
wuchs in Stralsund auf
Musikstudium an der Hochschule für Musik in Berlin
Kriegsdienst und russische Gefangenschaft
schrieb 1945 den Konzertwalzer Lebensfreude
1949 Rückkehr aus der Gefangenschaft und Studium an der Musikhochschule Rostock,
1952 Staatsexamen als Kapellmeister
1954 Musikalischer Oberleiter am Theater Stralsund
1958 Übersiedlung in die BRD
1959-1977 Musikdirektor an der Landesbühne Schleswig-Holstein Rendsburg
Gastdirigent verschiedener Rundfunkorchester
1977-1988 Musikpädagoge am Alten Gymnasium Flensburg
1990/91 Musikalische Oberleitung des Theaters Stralsund
Komposition von Bühnenwerken, sinfonischen Stücken und Kirchenmusik
1986 zur 700-Jahrfeier der Marienkirche Rendsburg Uraufführung des Chorwerkes »Canticum Mariae«, auch 1989 zur Wiedereinweihung der Nikolaikirche Greifswald aufgeführt
1989 zur 800-Jahrfeier des Domes in Schleswig Aufführung des geistlichen Konzertes »Tu es Petrus«; schrieb 1983 für die Domsingschule Braunschweig die Kinderoper »Wittkopp«
1988 folgte die »Biblische Ballade vom Syrer Naëman« für Kinderchöre, Solisten und Orchester; 2010 Uraufführung eines Chorwerkes bei der Wiedereinweihung der Orgel in der Nikolaikirche Flensburg.

Maß, Konrad Jurist, Historiker, (niederdeutscher) Schriftsteller

geb. 16.11.1867 Anklam gest. 13.12.1950 Zippendorf
Vater: Jurist Jurastudium in Heidelberg, Göttingen, Berlin und Greifswald
1899 Ratsherr in Stralsund
1901 Stadtrat in Stettin
1905 Oberbürgermeister in Homburg
1907 in Görlitz, wo er 1919 seinen Abschied nahm
seit 1919 als freier Schriftsteller in Schwerin-Zippendorf
Erzähler nieder- und hochdeutscher pommerscher Geschichten
»Pommersche Geschichte« (1899)
»Der Goldschmuck von Hiddensee« (1902)
»Der Mönch von Pudagla« (1903); »Das Haus Stavenhagen« (1903); »Dörch Blaumen und Nettel« (1903); »Von de Waterkant« (1913)
»Von allerlei Lüd« (1919)
»Die deutsche Hanse« (1926)
»Der deutsche Bauer einst und jetzt« (1936)
Nachlass im Landesarchiv Greifswald.

Mellin, Jürgen von (Graf; auch Mallin, Mallyn, Mellyn) Soldat

geb. 2.11.1633 Urpala (Finnland) gest. 13.1.1713 Stettin (Pommern)
Seit 1640 in schwedischem Militärdienst
1675 Oberst des Wrangelschen Regiments in Pommern
anschließend Kommandant in Anklam und Stettin
seit 1681 Oberbefehlshaber aller schwedischen Truppen in Pommern
seit 1690 Kommandant des schwedischen Reichskontingents
1696 in den Grafenstand erhoben, schwedischer Rat und Feldmarschall
1698-1711 Generalgouverneur in Pommern und Kanzler der Universität Greifswald.

Moderow, Hans-Martin Theologe

geb. 1943 Altwigshagen gest. 27.7.2008 Wackerow
1961-1966 Theologiestudium in Greifswald und Halle
1966/67 Assistent am Ökumenischen Institut der Evangelischen Kirche in Berlin
1967/68 Vikar in Hohenbollentin
1971 Pfarrer in Altefähr (Rügen)
1975-1981 Studienreferent für Ökumene in der Theologischen Studienabteilung beim Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR
1981 Gemeindepfarrer in Anklam und gleichzeitig Landespfarrer für Mission und Ökumene
1990 Superintendent des Kirchenkreises Anklam, 1997 des Kirchenkreises Stralsund
1999-2006 Dezernent im Konsistorium der Pommerschen Evangelischen Kirche in Greifswald
Herausgeber von »Orientierung Ökumene. Ein Handbuch« (1979).

Musselius, Jacobus Theologe

geb. ? Anklam gest. 1637 Poseritz
Vater: Kaufmann Schule in Anklam und Stettin
1613 Studium in Greifswald, in Wittenberg und Jena
1632 Promotion zum Magister in Greifswald
1626 Rektor in Anklam
1633 Pastor und Präpositus in Poseritz.

Natzmer, Gert von Philosoph, Schriftsteller

geb. 8.11.1895 Anklam gest. 20.11.1981 Karlsruhe
Philosophie- und Naturwissenschaftsstudium
Privatgelehrter
»Wilhelm Herschel« (1938)
»Lebendige Natur. Daseinsgeheimnisse der Tier und Pflanzenwelt« (1942)
»Atomenergie« (1946)
»Der Mensch in der Welt. Eine ganzheitliche Menschenkunde« (1949)
»Lebensgeheimnisse der Natur« (1952)
»Die Kulturen der Vorzeit« (1955)
»Die geistigen Mächte unseres Jahrhunderts« (1958)
»Tierstaaten und Tiergesellschaften« (1967)
»Auf der Suche nach dem Sinn. Deutungen der Welt« (1980).

Nernst, Karl (Ludwig) Pädagoge

geb. 1775 Anklam gest. 4.1.1815 Stockholm (Schweden)
Seit 1797 in Stockholm
1800 Lehrer, später Rektor an der Deutschen Schule in Stockholm
führte daneben auch eine Privatschule und betrieb einen Bücher- und Musikalienhandel
Ernst Moritz Arndt wohnte 1806 bei ihm in Stockholm; Herausgeber von Fibeln und Lesebüchern
»Karl Nernst's Wanderungen durch Rügen« (1800, hrsg. Von Ludwig Theoboul Kosegarten, Repr. 1994)
»Läseöfningar för Barn« (1802).

Perkow, Max Redakteur, Schriftsteller

geb. 1.2.1887 Anklam gest. 12.12.1962 Heidelberg
Redakteur in Heidelberg, Erzähler, Feuilletonist
Wanderschilderungen »Der Odenwald-Wanderer« (1950).

Peter, Karl Ludwig Pädagoge

geb. 6.4.1808 Freyburg (Unstrut) gest. 6.8.1893 Jena
Domschule in Naumburg und Landesschule Pforta
1827 Theologie-, Mathematik- und Philologiestudium in Halle
Pädagoge in Halle
1835 Leitung des Lyzeums in Meiningen
1843 Konsistorialrat und Schulrat in Hildburghausen
vier Jahre im Ministerium in Meiningen
1856-1873 Direktor des Gymnasiums in Anklam
Roter Adlerorden
Dr. h. c. der Universität Jena
»Zeittafeln der griechischen Geschichte« (1835)
»Die Epochen der Verfassungsgeschichte der römischen Republik« (1841)
»Zeittafeln der römischen Geschichte« (1841)
»Der Geschichtsunterricht auf Gymnasien« (1849)
»Geschichte Roms« (3 Bde., 1853-1869).

Peters, Bernhard Maler

geb. 13.9.1817 Anklam gest. 2.5.1866 Anklam
1838-1842 Studium an der Berliner Malerakademie
jahrelange Studienreisen in die Alpen und nach Schottland
Widerspiegelung der Reiseeindrücke in seinen Landschaftsbildern
1839, 1840, 1842, 1844 und 1848 Beteiligung an Berliner Akademieausstellungen.

Prost, Dietrich W. (eigentl. Dietrich Wilhelm P.) Musiker, Organist, Musikpädagoge

geb. 8.7.1928 Anklam gest. 3.11.2000 Stralsund
Wuchs in Greifswald auf
spielte mit 13 Jahren die Orgel in der Marienkirche Greifswald
bis 1950 Musikstudium in Berlin; 1951-1993 Organist an der Marienkirche Stralsund
leitete die Wiederherstellung der im Krieg zerstörten Stellwagen-Orgel ein (1972 erfolgt)
veranstaltete jährlich die Stellwagen-Orgel-Sommerkonzerte
spielte anlässlich der Greifswalder Bachwochen und in Konzerten das gesamte Orgelwerk Bachs
führte Oratorien auf
1960 Kirchenmusikdirektor
1953- 1995 Orgelsachverständiger und Orgelfachberater
engagierte sich nach 1990 für fast 300 sanierungsbedürftige Orgeln
1959-1962 zusätzlich Dozent an der Kirchenmusikschule Greifswald, danach Lehrauftrag an der Sektion Theologie der Universität Greifswald
1991 Promotion »Der norddeutsche Orgelbau des 17. und 18. Jahrhunderts« (1985)
»Stralsund als Orgelstadt. Orgeln und Orgelbauer im praktisch-theologischen Dienst für die Kirchen Stralsunds« (Diss., 1991)
»Stralsunds Orgeln« (1996)
»Orgeln auf Rügen und Usedom« (1998)
»Das Wirken des Berliner Orgelbauers Buchholz in Vorpommern« (1988), »Die Orgelbauerfamilie Grüneberg« und »Der Orgelbauer Friedrich A. Mehmel« (1993) in »Acta organologica«
»Die Stellwagen-Orgel in der Marienkirche zu Stralsund« (1969), »Die Orgel in der Jakobikirche zu Stralsund« (1979) und »Orgeln in der Pfarrkirche St. Nikolai und in den Kirchen der Klöster und Hospitäler zu Stralsund« (1982) in »Greifswald-Stralsunder Jahrbuch«.

Reinhold, Anna Pädagogin, Schriftstellerin

geb. 16.4.1839 Anklam gest. ?
Vater: (Carl) Werner R., Historiker, (niederdeutscher) Schriftsteller
Stadtschule in Pollnow (Pommern) und Privatunterricht durch den dortigen Geistlichen Johann Heinrich Friedrich Avé-Lallemant
fünf Jahre Hauswirtschafterin auf Landgütern, dann Erzieherin und Hauslehrerin
seit 1895 auf der Insel Rügen
»Bilder und Stimmen aus der Natur (1888; Gedichte).

Reinhold, (Carl) Werner (auch Carolus Guernherus; Pseud.: Hilarius Satyr) Historiker, (niederdeutscher) Schriftsteller

geb. 23.11.1806 Woldegk gest. 21.5.1863 Landsberg (Warthe/Schlesien; Gorzów Wielkopolski/Polen)
Vater: Friedrich Ludwig R., Theologe, Pädagoge
Bruder: (Ludwig) Albert R., Theologe, niederdeutscher Schriftsteller Gymnasien in Friedland und Neubrandenburg
Philosophie- und Theologiestudium in Greifswald und Rostock
Burschenschafter
1830 Promotion in Greifswald
Privatlehrer, Chronist und Schriftsteller in Mecklenburg, Pommern, Brandenburg und Schlesien
Fritz Reuter spöttelte in »De Urgeschicht von Meckelnborg« (1874) ›De Poet Herr Dokter Werner Reinhold ut Woldegk … hei is Dokter un red’t natürlich för gewöhnlich hochdütsch‹
unter seinem Pseudonym erschienen 21 Schriften
»Adnotationes criticas in Terrentii Andriam, Eunuchum, Adelphos, et Heauton Timorumenon« (Diss., 1830)
arbeitete seit 1838 an der Werkausgabe »Publii Terentii Afri Comoediae« (1842/43)
»Die im Großherzoglich-Strelitzischen Georgio befindlichen Götzenbilder in Stein« (1831)
»Kleines wissenschaftlich-praktisches Lehrbuch der deutschen Sprache« (1834)
»Chronik der Stadt Rostock« (1836)
»Chronik der Stadt Anklam« (3 Bde., 1837/38)
»Chronik der Städte Friedland, Neubrandenburg und Woldegk« (1838)
»Die römische Kaisergeschichte, ein von den Geschichtschreibern aufgestelltes Zerrbild« (1839)
»Ueber die Anwendung der Musik in den Comödien der Alten« (1839)
»Chronik der Stadt Prenzlau« (2 Bde., 1839/40)
»Napoleon von der Schattenseite, oder der vergötterte Napoleon in seiner Schändlichkeit, Jämmerlichkeit und Renomisterei« (1842)
»Chronik der Fabrikstadt Finsterwalde« (1844)
»Chronik der Stadt Dahme und der Umgegend« (2 Bde., 1845/46)
»Chronik der Fabrikstadt Luckenwalde und der Umgegend« (2 Bde., 1845/46)
»Chronik der Stadt Soldin, von der ältesten bis auf die neueste Zeit« (1846)
»Die Junitage in Neukalden oder unparteiische Darstellung des Vorfalles zu Neukalden« (1846
Beschreibung der Ereignisse im Juni 1845, als der Bürgermeister aus der Stadt gejagt wurde)
»Urgeschichte der Stadt Woldegk in Mecklenburg-Strelitz und deren Umgegend« (1859)
»Holtrevolutschon to Holteck. Eine humoristische Erzählung in plattdeutscher Mundart« (1861)
»Chronik der Stadt Stolp« (1861)
»Chronik der Städte Belgard, Polzin und Schivelbein und der zu beiden Kreisen gehörigen Dörfer« (1862).

Rühl, Hugo Pädagoge, Sportler

geb. 10.10.1843 Anklam gest. 17.10.1922 Stettin (Pommern; Szczecin/Polen)
Vater: Gelbgießer Gymnasium in Anklam
1863 Philosophie- und Turnstudium in Greifswald
1868 Promotion
Hauslehrer der Familie von Vahl in Gahlkow (bei Greifswald)
nahm am Krieg 1870/71 teil
danach wissenschaftlicher Hilfslehrer am Marienstiftgymnasium Stettin
trat an die Spitze der pommerschen Turnerschaft
übernahm 1874 den Vereinsvorsitz des Stettiner Turnvereins und verhalf ihm zum Aufstieg
1884 Gründer und viele Jahre Leiter des Pommerschen Turnlehrer-Vereins
1873 Oberlehrer am Stadtgymnasium Stettin
Stadtverordneter
1900-1912 Stadtschulrat
während seiner Amtszeit wurden Turnhallen gebaut sowie Spiel- und Turnplätze geschaffen
1893-1919 Geschäftsführer der Deutschen Turnerschaft
danach Ehrenmitglied
der 1925 eingeweihte große Turnplatz in Stettin erhielt den Namen Rühl-Kampfbahn
»Entwicklungsgeschichte des Turnens« (1895, 5. Aufl., 1912)
Herausgeber des »Handbuchs der Deutschen Turnerschaft« (6. Aufl., 1899)
»Deutsche Turner in Wort und Bild« (1901)
Aufsätze in der Tagespresse, der »Deutschen Turnerzeitung« und der Fachpresse für Leibesübungen.

Sahm, Heinrich Jurist, Bürgermeister

geb. 12.9.1877 Anklam gest. 3.10.1939 Oslo (Norwegen)
Vater: Kaufmann 1896-1900 Jurastudium in München, Berlin und Greifswald
1900 Referendar
1904 Assessor
Vertreter für Rechtsanwälte in Anklam, Greifswald und Stargard
1905 Magistratsassessor in Stettin
1906 Stadtrat in Magdeburg
1912 Zweiter Bürgermeister in Bochum
1915-1917 Kommunalreferent für die deutsche Zivilverwaltung in Warschau
1918 Geschäftsführer des Deutsch-Preußischen Städtetages in Berlin
1919 Oberbürgermeister in Danzig
1930 Oberbürgermeister in Berlin
1936-1939 Gesandter in Norwegen
»Die Entwicklung des Hospitals St. Georgii zu Magdeburg in der Zeit von 1860-1910« (1911)
»Entwurf einer Verfassung für die Freie und Hansestadt Danzig« (1919)
»Material zur Geschichte der Freien Stadt Danzig« (1930)
»Erinnerungen aus meinen Danziger Jahren 1919-1930« (1955).

Sander, Max Pädagoge, Heimatforscher

geb. 29.10.1853 Kölleda gest. 12.8.1924 Anklam
1878-1924 Lehrer am Gymnasium in Anklam
Gymnasialprofessor
sammelte Gegenstände und Dokumente aus der Stadt und der Umgebung, um ein Heimatmuseum einzurichten, dessen Eröffnung er nicht mehr erlebte
Herausgeber des »Heimatkalenders für den Kreis Anklam« (1906 ff.)
»Stammbuch des Anklamer Gymnasiums 1847-1897. Zur 50jährigen Stiftungsfeier« (1897)
»Anklam. Beiträge zur Stadtgeschichte 1783-1816« (1900)
»Album Gymnasii Tanglimensis 1847-1922« (1922)
»Die illustrierten französischen Bücher des 19. Jahrhunderts« (1924).

Sander, Ulrich (Pseud. Ulrich Sander-Bodenhagen) Schriftsteller, Maler

geb. 29.3.1892 Anklam gest. 16.3.1972 Leversen (Harburg)
Vater: Max S., Pädagoge, Heimatforscher Lilienthal-Gymnasium in Anklam
1910-1914 Philologie- und Geschichtsstudium in Greifswald
1914-1918 Kriegsteilnehmer
1919-1926 Geschäftsführer beim Landbund in Pommern
1926 Erwerb eines Hofes in Bodenhagen (bei Kolberg); ab 1927 Aufsätze in Regionalzeitungen und Heimatkalendern, ab 1932 Buchveröffentlichungen; 1939-1945 Kriegsteilnehmer
lebte ab 1945 in Walsrode, später bei seinem Sohn in Sieversen (Gemeinde Leversen)
Grafiken in pommerschen Heimatkalendern, Kunstbeilagen und Illustrationen
malte in Öl und Aquarell vor allem Küstenlandschaften; Verkaufsausstellungen in Kolberg
Literaturpreis des Deutschen Städtetages und Raabe-Preis
Verfasser völkischer Romane und Kriegserzählungen
»Norddeutsche Menschen« (1935)
»Bauern, Fischer und Soldaten. Norddeutsche Geschichten« (1936)
»Pioniere. Ein Frontbericht« (1937)
»Das feldgraue Herz. Bekenntnis des Frontsoldaten« (1938)
»Mann vom See. Roman« (1941)
»Einmal Soldat – immer Soldat« (1941)
»Jungens. Sturmjahre der Vorkriegsjugend. Roman« (1943)
»Kompost. Roman« (1943)
Nachlass in der Universitätsbibliothek Greifswald.

Schade, Eduard Pädagoge

geb. 24.1.1800 Sorau (Niederlausitz; Żary/Polen) gest. 14.1.1871 Anklam
Vater: Theologe Abitur am Gymnasium in Sorau
1820 Studium in Leipzig, 1823 in Greifswald
1824 Hauslehrer
1827 Lehrer am Gymnasium in Greifswald
1831 an der Bürgerschule in Anklam
1847-1867 am Gymnasium in Anklam; ab 1847 Redakteur des »Pommerschen Volks- und Anzeigenblattes«.

Scheel, Hermann Pädagoge, Heimatforscher

geb. 22.10.1885 Zingst gest. 1.3.1968 Anklam
Schule in Zingst
Lehrerseminar in Franzburg
Dorfschullehrer in Ramitzow
1910-1945 Lehrer an der Knabenschule in Anklam
1914-1917 Soldat im Ersten Weltkrieg
1927 Mitarbeiter und seit 1937 Herausgeber des »Anklamer Heimatkalenders«
rettete im Zweiten Weltkrieg die Bestände des Anklamer Stadtarchivs
barg 1945 die 1500 Matrikelkarten der schwedischen Landesvermessung von 1700 mit den dazugehörigen Akten, die heute im Landesarchiv Greifswald lagern
nach dem Zweiten Weltkrieg im Internierungslager Neubrandenburg
1951-1968 Leiter des Stadtarchivs Anklam
»Das Kloster Stolpe 1153-1953« (1953)
»Anklams Schiffbau im Wandel der Jahrhunderte« (1967-1969)
»Der Anklamer Marktplatz vor 140 Jahren« (1970) in »Heimatkalender für den Kreis Anklam«
»Haus- und Meistermarken in Anklam und Umgebung« (1972/73) in »Greifswald-Stralsunder Jahrbuch« (1972)
Nachlass (Belege zur Geschichte der niederdeutschen Sprache, Abriebe von Siegeln, Vorarbeiten zur Geschichte des Anklamer Wappens) im Museum der Stadt Anklam.

Scheven, Joachim Nikolaus (von) Theologe

geb. 24.2.1718 Anklam gest. 11.4.1795 Ivenack
Vater: Johann Niclas von S., Bäcker Ratsschule Anklam
1735 Theologiestudium in Rostock, Greifswald und Halle
Hauslehrer in Anklam und Krien
1744-1759 Pfarrer auf Usedom
1759- 1773 Pastor in Kastorf (bei Stavenhagen)
1773- 1778 Hofprediger des Helmuth Burchard Hartwig von Maltzan, Graf von Plessen in Ivenack
unterrichtete seine vier Söhne, die alle Pastoren wurden, bis zur Vorbereitung auf das Studium
der älteste Sohn Joachim August wurde sein Nachfolger in Ivenack
soll den Adelstitel abgelegt haben (im Staatskalender nur unter Scheven geführt)
Grabmal (Obelisk) auf dem Friedhof in Ivenack erhalten.

Schmidt, August Wilhelm Goldschmied, Freiheitskämpfer

geb. 11.2.1795 Anklam gest. 12.9.1899 Wolgast
Freiwilliger Jäger in den Befreiungskriegen 1813- 1815
nahm an den Schlachten bei Bautzen, Großbeeren, Dennewitz, Leipzig und Waterloo teil
lebte seit 1817 als Goldschmied in Wolgast
gilt als der letzte Veteran aus den Befreiungskriegen
Erinnerungstafel (»… letzter Freiheitskämpfer, 104 Jahre und 7 Monate«) in der Petrikirche Wolgast.

Schmidt, Hermann Grafiker

geb. 8.12.1824 Anklam gest. 9.9.1897 Anklam
Herausgeber der Zeitung »Anzeiger für Anklam und Umgebung«, die lithographiert und nicht im Druck hergestellt war (Januar bis März 1854)
schuf detailgetreue Bilder von Anklam und Malchin, wie »Ein altes Haus – genannt der Grise Hund«, »Das Stolper Tor«, »Blick auf Anklam« und »Anklam vor dem Steintor«.

Schönemann, Daniel Theologe, Pädagoge

geb. ? Anklam gest. ?.4.1716 Barth
Vater: Daniel S., Pädagoge, Kantor Theologiestudium in Greifswald
1685 Lehrer, 1687 Konrektor, 1691-1696 Rektor der Ratsschule in Greifswald
1695 oder 1697 Pfarrer in Barth
1710 Streit wegen katholischer Gottesdienste mit Stanislaus Leszcinski in Barth
1714 wegen Geisteskrankheit ausgeschieden.

Schröder, August (Friedrich) Theologe, Dichter

geb. 6.9.1772 Anklam gest. 27.3.1814 Medow (Ostvorpommern)
1796 Feldprediger beim von Güntherschen Bosniakenkorps
seit 1799 Pfarrer in Medow
»Gesänge mit Kirchen-Melodien« (1800, 7. Aufl., 1835)
»Ueber die Kuhpocken. Eine öffentliche Rede vor Handwerkern und Ackersleuten gehalten« (1803)
»Oden, Elegien und kleinere lyrische Gedichte« (1803)
»Nachricht von den traurigen Schicksalen des gewesenen Königl. Preußischen Oberförsters Herrn Kühl in Crien« (1805).

Schröder, Walter (Georg Karl) Theologe, (niederdeutscher) Schriftsteller

geb. 30.4.1884 Anklam gest. 5.5.1955 Berlin(-Köpenick)
Gymnasium in Anklam
1903-1907 Philologie- und Theologiestudium in Halle und Greifswald
1909 Oberlehrer in Neubrandenburg
1912 Redakteur
1914 Vikar, 1917 Pfarrer in Stettin,
1915-1928 Geschäftsführer der Evangelischen Landes-Frauenhilfe und Redakteur ihrer »Mitteilungen«
1928-1932 Pfarrer in Reinberg (bei Grimmen)
1933 Anstaltspfarrer am Arbeits- und Bewahrungshaus Berlin-Köpenick und am Waisenhaus in Rummelsburg
nach dem Zweiten Weltkrieg im Altersheim Biesdorf-Süd
hielt Gottesdienste in niederdeutscher Sprache
Mitglied der Pommerschen Provinzialsynode
Begründer und Vorsitzender des Plattdeutschen Landesverbandes Pommern
1925 Dr. h. c. der Universität Greifswald
Lebensbilder aus der Heimat und Arbeiten über seine Heimatstadt Anklam im Nachlass
»Chronik von Reinberg« (Manuskript, Universitätsbibliothek Greifswald)
»Snurrig Minschen. Lustig Rimels un Vertellsels« (1907)
»Schnickschnack. Rimels« (1908)
»Ick weit einen Eikbom« (2 Bde., 1916/17)
»Von Huus un Heimat« (1920, 4. Aufl., 1934)
»Plattdütsche Kirchenlieder« (1921, 4. Aufl., 1932)
Herausgeber von Klaus Groths »Briefen« (1931)
»Von niederdeutschen Dichtern« (1932)
»Land am Meer. Pommersche Dichtung der Gegenwart« (1943)
»Warum es zu einer Aussöhnung zwischen Klaus Groth und Fritz Reuter nicht kam« in »De Eekboom« (1933).

Schultz, Johann Christian Friedrich von Theologe

geb. 17.3.1757 Anklam gest. ?
Vater: Damastweber Schule in Anklam und Stettin
1774-1778 Studium in Königsberg
Konrektor in Ueckermünde
dreieinhalb Jahre Zweiter Prediger in Usedom
1784 Pastor in Bobbin
1785 Oberprediger in Strasburg; bezog 1795 seine Güter Pinnow und Letschow
1820 Privatier in Greifswald; Mitarbeiter am »Pommerschen Archiv« (1783 ff.)
1789 von Kaiser Joseph II. geadelt
Verfasser der Gedichte »Die Kranke am Teiche Bethesda«, »Die Zerstörung Jerusalems« und »Schilderung einer Sommernacht«.

Schulz, Walter Parteifunktionär

geb. 27.1.1900 Anklam gest. 10.2.1973 Anklam
Vater: Arbeiter Seit 1916 Mitglied der SAJ
1946-1948 stellvertretender Leiter der Abteilung Personalpolitik und Staatliche Verwaltung beim SED-Landesvorstand
1947 Mitglied des SED-Landessekretariats
1949 Leiter der neu gegründeten Abteilung Staatliche Verwaltung beim SED-Landesvorstand
1951/52 Generalstaatsanwalt bzw. Landesstaatsanwalt von Mecklenburg.

Schwerin, Maximilian (Heinrich Karl Anton) von (Graf, auch Schwerin-Putzar) Gutsbesitzer, Parlamentarier, Minister

geb. 30.12.1804 Boldekow gest. 2.5.1872 Potsdam begr. Putzar
Vater: Carl Ludwig Wilhelm Heinrich von S., Gutsbesitzer, Landrat, Landschaftsdirektor Gymnasium in Friedland
1824-1828 Jurastudium in Berlin und Heidelberg
Oberlandesgerichtsreferendar in Stettin, Regierungsreferendar
1833-1848 Landrat von Anklam
heiratete 1834 Hildegard Maria, die jüngste Tochter des Philosophen Friedrich Schleiermacher
seit 1833 Verwalter von Rittergütern in Pommern
ab 1837 Besitzer der Rittergüter Schwerinsburg, Wussecken, Löwitz, Sarnow, Wendfeld, Boldekow und Bornmühl
bewirtschaftete ab 1839 die Familiengüter in Putzar
seit den 1840er Jahren Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Vereins von Anklam und der Gesellschaft für Pferdezucht
1842 Direktor des vorpommerschen Landschaftsdepartements
kämpfte für eine freie Kirchenverfassung
seit 1840 Teilnahme am Pommerschen Provinziallandtag, trat als Liberaler auf dem Vereinigten Landtag von 1847 auf
1848/49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung (Casino, Wahlkreis Pommern)
1850 im Erfurter Unionsparteitag
März bis Juni 1848 Kultusminister
Rücktritt, da er seine Grundsätze der Religionsfreiheit nicht durchsetzen konnte
1849-1872 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses (Centrum/Linke/ Konstitutionelle, Wahlkreis Stralsund; 1849-1855, 1859 Präsident)
1856-1859 führendes Mitglied der Liberalen
1859-1862 Preußischer Innenminister und 1862-1872 Preußischer Kultusminister
1867 Mitglied des Konstituierenden Reichstages, 1867- 1870 des Reichstages des Norddeutschen Bundes (Nationalliberale, Wahlkreis Stettin)
Ehrenbürger von Anklam
»An seine Wähler« (1858).

Spörer, (Friedrich Wilhelm) Gustav Pädagoge, Astronom

geb. 23.10.1822 Berlin gest. 7.7.1895 Gresse
1840-1843 Mathematik- und Astronomiestudium in Berlin
1843 Promotion in Berlin
an der Berliner Sternwarte tätig
Staatsprüfung
25 Jahre Lehrer am Gymnasium in Anklam, zuletzt Prorektor
unterrichtete Otto Lilienthal in Physik und Mathematik
betätigte sich als Astronom und richtete eine provisorische Sternwarte auf dem Wachturm in Anklam ein
arbeitete mit bescheidenen Instrumenten, war aber als Sonnenbeobachter anerkannt
erhielt auf Befürwortung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm einen fünfzolligen Refraktor für seine Beobachtungen
auf seinen Vorschlag Gründung des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam
1875 Observator in Potsdam
»De cometa qui anno MDCCXXIII apparuit« (Diss., 1843)
»Ueber den mathematischen Unterricht auf Gymnasien« (1855)
»Die Reise nach Indien zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsterniss am 18. August 1868« (1869)
»Beobachtungen von Sonnenflecken zu Anclam« (1874)
»Über die Periodicität der Sonnenflecken seit dem Jahre 1618« (1889)
»Beobachtungen von Sonnenflecken in den Jahren 1885 bis 1893« (1894).

AHK 1976 p26ff

Stavenhagen, Carl Friedrich Jurist, Historiker

geb. 7.10.1723 Anklam gest. 26.9.1781 Anklam
Vater: Kaufmann
Bis 1746 Jurastudium in Halle
1748 Erzieher der Söhne Ernst Georg, Carl Friedrich und Johann Friedrich Hermann des Kanzlers Dietrich von Kayserlingk in Kurland
1754 Stadtsekretär von Anklam
1777 Stadtsyndikus
»Topographische und chronologische Beschreibung der Pommerschen Kauf-und Handels-Stadt Anclam« (1773).

Strecker, (Friederike Charlotte) Caroline (geb. Schenk; Pseud.: Auguste Kinderlieb, auch: Lina) Schriftstellerin

geb. 14.12.1825 Stettin gest. 28.3.1895 Anklam
Heiratete den Pastor Wilhelm S.
»Die Perlen. Erzählungen für die reifere Jugend« (1874)
»Engelschutz. Erzählung für die reifere Jugend« (1876)
»Die Familie Neels. Eine Dorfgeschichte für das Volk erzählt« (1876)
»Der Kindertausch oder: Die treuen Geschwister. Erzählung für das Volk« (1880)
»Ein reicher Lazarus und ein armer Reicher. Volkserzählung« (1895)
»Eva. Eine Erzählung für junge Mädchen« (1897).

Stülpnagel, Johann Friedrich von Kartograph

geb. 13.3.1786 Anklam gest. 18.10.1865 Gotha
Vater: Soldat 1802 Fahnenjunker in der preußischen Armee
1806-1815 an allen Feldzügen der Befreiungskriege beteiligt
nahm 1822 wegen eines Ohrenleidens seinen Abschied
1823 Mitarbeiter in der Geographischen Anstalt Justus Perthes in Gotha
arbeitete an »Stieler’s Hand-Atlas über alle Theile der Erde und über das Weltgebäude« mit und führte den Atlas nach Adolf Stielers Tod (1836) unter gleichem Titel weiter
vollendete dessen »Karte von Deutschland, dem Koenigreich der Niederlande, dem Koenigreich Belgien, der Schweiz und den angränzenden Ländern« (25 Blätter, 1857)
»Eisen-Bahn-Atlas Von Deutschland, Belgien, Elsass Und Dem Nördlichsten Theile Von Italien. In zehn Specialkarten und einer Uebersichtskarte« (1846, 15. Aufl., 1861).

Tancré, Rudolf Ornithologe

geb. 24.12.1842 Anklam gest. 19.9.1934 Anklam
Vater: Seidenfabrikant, Ratsherr Übernahm 1868 das väterliche Geschäft
Jäger und Erforscher der Fauna und Flora, insbesondere der Schmetterlinge und Vögel
mehrere Reisen nach Osteuropa und Asien
lieferte den Hauptteil der paläarktischen Vögel, Eier und Nester für viele europäische Museen
ausführlicher Bericht über die Avifauna von Hiddensee und der Küste Rügens in einem Brief an Eugen Ferdinand von Homeyer, gedruckt in »Ornithologische Briefe« (1881).

Tetschke, Wilhelm Pädagoge

geb. 13.3.1796 Hamburg gest. 8.5.1879 Anklam
Vater: Johann Samuel T., Staatsbeamter Gymnasium Zum Grauen Kloster Berlin,
1817 Abitur
1813-1815 Landwehrsoldat (Kriegstagebuch)
Theologiestudium; Mitgründer der märkisch-pommerschen Landsmannschaft Machia, später deren Senior
1821-1923 Hauslehrer bei der Familie von Bernstorf auf Gut Wedendorf, Gartow und in Berlin
1824 Oberlehrer
1827 Promotion in Erlangen
unterrichtete am Grauen Kloster Berlin
1828- 1865 Gymnasiallehrer in Stralsund
mit Ernst Zober Herausgeber und Übersetzer von Philipp von Strengs »Tagebuch während des Feldzuges in Afghanistan 1838-1839« (1844)
»›Wir haben in Kanonendonner gestanden!‹ Das Kriegstagebuch des Berliner Gymnasiasten Wilhelm Tetschke 1813-1815« (1998; hrsg. von Olaf Rose).

Uecker, Max (Robert Ernst) Bildhauer

geb. 11.5.1887 Anklam gest. 1.3.1978 Bolgenach (Österreich) begr. Hittisau
Vater: Heinrich U., Handwerker
Als jüngstes von zwölf Kindern geboren
1900 Schnitzerlehre bei Otto Matthey in Lassan
1902 Arbeit in einer Grabsteingesellschaft in Strasburg, im Atelier von Gotthold Riegelmann in Berlin und in der Bau- und Möbeltischlerei Carl Bartel & Söhne in Swinemünde
1908-1910 Militärdienst in Stargard (Pommern)
1910-1912 Mitarbeit bei der Restaurierung der Marienkirche Stargard
übernahm gemeinsam mit Franz Vögele und Gustav Hoffmann Restaurierungsarbeiten
1914-1918 Kriegsdienst
1919 Heirat mit Charlotte Drescher in Kolberg und Wohnsitz in Hoff (bei Treptow/Pommern)
Restaurierungen pommerscher Herrenhäuser und Kirchen
1926 Ausstattung der Kirche in Damsdorf (bei Bütow)
fertigte 1927 einen Schrank zum 80. Geburtstag Paul von Hindenburgs
1928-1945 Kunsterzieher an der Höheren Mädchenschule Treptow (Pommern) und Restaurator für das Institut für Denkmalpflege in Stettin
1945 Flucht zu seiner Schwester Bertha Wolter in Altentreptow
1946/47 Arbeiten für die Kirche in Züssow
1947- 1960 Restaurator in Greifswald (Altäre, Taufbecher, Plastiken in Kirchen und Schlössern)
1949-1951 Arbeiten am neuen Altar für die Kirche in Vorland (bei Grimmen), das Kruzifix für die Kirche in Loitz und die Orgelfiguren Paulus und Petrus an der Orgelempore der Petrikirche Altentreptow
an der Restaurierung der Klosterkirche Bad Doberan beteiligt
Restaurierung der Stellwagenorgel von 1648 in der Marienkirche Stralsund
1960 Besuch der Tochter Ingeborg in Lindau (Bodensee), bis 1963 Unterkunft bei Bekannten in Stapelfeld, in Fintel (Niedersachsen) und in Stansstad (Vierwaldstätter See/Schweiz)
1963-1966 im Mathias-Claudius-Altenheim in Rothenburg (Wümme)
weiterhin Restaurierungsarbeiten und Schnitzereien
»Der deutsche Michel« (1950, Selbstporträt)
»Die Schrecken der Flucht« (1960, Skulptur)
1966 Umzug zu seiner Tochter Ingeborg nach Bolgenach (Bregenzer Wald)
fertigte noch 1967 ein Holzmosaikkruzifix für die Petrikirche Wolgast
seine letzte Arbeit war die Gestaltung einer Seehütte in Bolgenach
2007 Ausstellungen in der Petrikirche Altentreptow, der Petrikirche Wolgast und im Museum im Steintor Anklam.

Urgiss, Julius Journalist, Schriftsteller

geb. 6.8.1873 Anklam gest. 12.3.1948 New York (USA)
Vater: Kaufmann Gymnasium; ausgedehnte Reisen in Europa
dann Musiker und Musikschriftsteller
leitender Redakteur der Theaterzeitschrift »Der Theater-Curier« (1894 ff.)
Herausgeber der »Internationalen Literatur- und Musikberichte« (1903-1908)
Filmkritiker und leitender Journalist der Filmfachzeitschrift »Der Kinematograph« (1907 ff.)
ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift »Der Artist« (1883 ff.)
ab 1918 Drehbuchautor für den Film
arbeitete 1919-1927 mit dem Autor Max Jungk, 1928-1933 mit Friedrich Raff zusammen
nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Emigration nach New York
schrieb Drehbücher zu Dramen, Komödien und Historien:
»Der Trompeter von Säckingen« (1918),
»Störtebeker« (1919),
»Fräulein Julie« (1920),
»Kohlhiesels Töchter« (1930) und
»Luise, Königin von Preußen« (1931)
Autor von Schauspielerbiographien und musikgeschichtlichen Abhandlungen
»Allgemeine Musiklehre« (1902)
»Wegweiser für den Opernbesuch« (1908)
»Wegweiser für den Operettenbesuch« (1910)
»Henny Porten« (1920).

Vogel, Heinrich Pädagoge, Maler, Schriftsteller

geb. 9.4.1879 Stettin (Pommern; Szczecin/Polen) gest. 14.10.1960 Anklam
Gymnasium in Stettin; Lehrerseminar Pölitz; Dorfschullehrer in Hinterpommern
seit 1904 Lehrer in Stettin
unternahm viele Reisen nach Nord- und Südeuropa
1946-1948 Rektor, dann wieder Lehrer am Gymnasium in Anklam
Maler Anklamer Motive; nach dem Zweiten Weltkrieg am Wiederaufbau des Heimatmuseums Anklam beteiligt; Bodendenkmalpfleger :1946-1955 Kreisnaturschutzbeauftragter Kreis Anklam
»Das Schiff in der Flasche. Meine wunderbare Reise mit dem Klabautermann auf der Brigg Albatros am 24. Sept. 1908« (1909)
»Die gelbrote Glatze« (1922)
»Das rote Licht. Roman« (1922)
»Die Käsewährung. Lustige Geschichten aus trüber Zeit« (1923)
»Die Fürstin Babidow und andere Geschichten« (1924)
»Die Sundischen. Wallenstein vor Stralsund« (1934)
Aufsätze in »Unser Pommerland«.

Wegner, Eginhard Geograph

geb. 8.7.1918 Anklam gest. 20.1.2001 Greifswald
Vater: Otto W., Pädagoge
Seit 1920 in Stettin und 1925-1937 dort Gymnasium
1938/39 Hochschule für Lehrerbildung in Kiel;
1939-1946 Kriegsteilnehmer, Verwundung und amerikanische Gefangenschaft
1947 Geographie-, Geschichts-, Germanistik- und Philosophiestudium in Greifswald
1959 Promotion in Greifswald
1948 Hilfskraft,
1953 Assistent,
1968 Oberassistent,
1971-1983 Dozent für ökonomische Geographie am Geographischen Institut der Universität Greifswald,
1976 stellvertretender Direktor für Forschung
»Das Land Loitz zwischen 1200 und 1700« (Diss., 1959)
mit Peter Krägenow »Regionalführer Mecklenburg, Vorpommern« (1991)
mit Rolf Meincke »Mecklenburg-Vorpommern.
Kleine Landeskunde« (1992)
seit 1992 Bearbeitung der »Schwedischen Landesaufnahme von Vorpommern 1692-1709.
Karten. Texte. Ortsbeschreibungen«; verfasste für den »Historischen und geographischen Atlas von Mecklenburg und Vorpommern« (1995) den Abschnitt »Historische Geographie Mecklenburg-Vorpommern«
»Wandlungen im ländlichen Siedlungs-und Wirtschaftsbild des 17. Jahrhunderts im Amt Loitz und ihre Ursachen« (1962)
»Loitz. Ein Beitrag zur Geographie der Stadt Loitz« (1967) und
»Dreißig Jahre Entwicklung sozialistischer Landwirtschaft im Kreis Greifswald. Ein historisch-geographischer Abriß« (1979) in »Greifswald-Stralsunder Jahrbuch«
»Zur Topographie von Bergen. Ein Versuch zur Erklärung der Entwicklung des Stadtplanes« (1963) und
»Göhren auf Rügen um 1700. Eine historisch-geographische Skizze« (1978) in »Wissenschaftliche Zeitschrift der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald«
»Das Geographische Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität zu Greifswald« (1963) und »100 Jahre geographische Lehre und Forschung an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität zu Greifswald« (1981) in »Geographische Berichte«
»Geographische und historische Beiträge zur Landeskunde Pommerns. Eginhard Wegner zum 80. Geburtstag« (1998) hrsg. von Ivo Asmus)
»Historische Geographie und Kulturlandschaftsforschung. Beiträge zum Gedenkkolloquium für Dr. Eginhard Wegner am 4. Mai 2001 in Greifswald« (2002) hrsg. von Reinhard Zölitz-Möller)
Nachlass im Landesarchiv Greifswald.

Wertheim, Abraham Kaufmann

geb. 18.11.1819 Anklam gest. 3.7.1891 am Vierwaldstätter See begr. Berlin (Jüdischer Friedhof)
1852 gemeinsam mit seinem Bruder Theodor Eröffnung eines Manufaktur- und Modewaren-Geschäftes in Stralsund (Wasserstraße)
eröffnete 1875 mit seiner Frau Ida einen kleinen Laden in Stralsund (Mühlenstraße/Ecke Mönchstraße)
erweiterte das Kaufhaus Wertheim 1880 mit dem Erwerb eines größeren Hauses in der Mühlenstraße 56 (später Hotel Artushof), das er wieder verkaufte
1903 Eröffnung des Neubaus Ossenreyerstraße 8-10, 1928 Erweiterungsbau Ossenreyerstraße 11/12
1876 traten die Söhne Hugo und Georg ins Geschäft ein
Einführung fester Preise und der Barzahlung
ermöglichte Umtausch und Rückgabe der Ware
1884 Eröffnung einer ersten Filiale in Rostock
seit 1885 Ausweitung der Wertheim-Kaufhäuser in Berlin
1892 Eröffnung des Warenhauses in der Leipziger Straße, 1894 Neubau in der Oranienstraße, weitere Filialen am Moritzplatz und in der Königstraße
nach seinem Tod wurde das Geschäft von seinen Söhnen Georg, Franz, Wilhelm und Wolf weitergeführt, die zu gleichen Teilen Eigentümer waren
die Geschichte der Firma und der Familie ist in Simone Ladwig-Winters »Wertheim – Geschichte eines Warenhauses« (1997) dargestellt.

Westphal, Andreas Historiker

geb. 16.10.1685 Anklam gest. 23.4.1747 Greifswald
Vater: Andreas W., Kaufmann Stadtschule in Anklam
1702 Theologie-, Geschichts- und Jurastudium in Rostock, Greifswald, Jena und Halle,
1709 Magister in Greifswald,
1718 Professor der Poesie und Eloquenz, bald auch der Moral und Geschichte in Greifswald
1726 Mitglied der Akademie der Wissenschaften Berlin,
1738 Mitglied der Societas Latina Jenensis
lehnte eine Professur an die Universität Uppsala ab
»De Hebdomade Magna, Von der Marter-Woche« (Diss., 1706)
»Reflexionen über die allerneueste Historie der europäischen Länder« (1722-1726)
»Leben Karls XII.« (1729)
»Kurtze Anleitung zur Erlernung der Historie« (1729).

Witt, Peter Ingenieur, Schriftsteller

geb. 9.10.1928 Anklam gest. 6.1.1997 Ludwigsfelde
Lilienthal-Gymnasium Anklam; 1944 Luftwaffenhelfer in Peenemünde; 1947-1949 Ausbildung zum Neulehrer in Putbus; eineinhalb Jahre Junglehrer in Ducherow; Ingenieurstudium in Warnemünde; kurze Zeit im Schiffbau tätig, dann Wechsel zum Automobilbau; Ingenieur im Automobilwerk Eisenach, dann in Ludwigsfelde (bei Berlin); Autorennfahrer; schrieb wissenschaftliche und unterhaltsame Literatur; »Gasturbinen. Entwicklung, Konstruktion, Anwendung« (1963); »Steine, Staub und fremde Straßen. Ein Buch um den Rallyesport« (1963); »Lastkraftwagen. Entwicklung, Konstruktion, Ausführungen« (1989); »Nutzfahrzeuge« (1989); »Motorräder. Technik, Trends, Modelle« (1989); »Links und rechts der Peene – Benzingeschichten und Kindheitserinnerungen aus Vorpommern« (1994); »Autos und Motorräder zwischen Moskau und Eisenach. Kraftfahrzeugentwicklung von 1896 bis heute« (1997).


Quelle noch auswerten
Kielmann, Peter
Wer ist wer? Anklamer Persönlichkeiten. Persönlichkeiten aus fünf Jahrhunderten in und um Anklam. - Friedland, 2003. - 160 S.