Bad Sülze: Unterschied zwischen den Versionen

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Die seit 1852 verpachtete '''Badeanstalt''' wurde als Soolbad im Jahre 1822 unter der Leitung des Geh. Medicinalraths Vogel, der auch das Seebad Doberan eingerichtet hat, gegründet. vor einigen Jahren hat die ganze Anlage eine Erneuerung erfahren, um der Concurrenz anderer Soolbäder auch in Bezug auf Einrichtung und Comfort begegnen zu können. Die Restaurationsräume, sowie die Logirzimmer sind neu und bequem ausgestattet, besonders aber sind die Bade-Einrichtungen vollständig neu, allen Anforderungen der Neuzeit entsprechend. Als Kurmittel dienen in erster Linie die Soolbäder, die unter ärztlicher Controlle abgegeben werden, ferner Inhalationen in dem neu hergerichteten Inhalirzimmer, Trinkkuren, Elektrotherapie und Massage. In der Vorbereitung ist die Herstellung von Moorbädern. Zur Behandlung kommen alle die Krankheiten, für welche soolbäder überhaupt angezeigt sind: Ccrophulosis, gicht, Rheumatismus, alle Arten Hautkrankheiten usw. Das Kurhaus liegt unmittelbar an der Saline, umgeben von einem großen parkartig angelegten Kurgarten. Es enthält 30 Logirzimmer. Für die Unterhaltung der Gäste wird durch Konzerte, Ausflüge usw. gesorgt.
 
Die seit 1852 verpachtete '''Badeanstalt''' wurde als Soolbad im Jahre 1822 unter der Leitung des Geh. Medicinalraths Vogel, der auch das Seebad Doberan eingerichtet hat, gegründet. vor einigen Jahren hat die ganze Anlage eine Erneuerung erfahren, um der Concurrenz anderer Soolbäder auch in Bezug auf Einrichtung und Comfort begegnen zu können. Die Restaurationsräume, sowie die Logirzimmer sind neu und bequem ausgestattet, besonders aber sind die Bade-Einrichtungen vollständig neu, allen Anforderungen der Neuzeit entsprechend. Als Kurmittel dienen in erster Linie die Soolbäder, die unter ärztlicher Controlle abgegeben werden, ferner Inhalationen in dem neu hergerichteten Inhalirzimmer, Trinkkuren, Elektrotherapie und Massage. In der Vorbereitung ist die Herstellung von Moorbädern. Zur Behandlung kommen alle die Krankheiten, für welche soolbäder überhaupt angezeigt sind: Ccrophulosis, gicht, Rheumatismus, alle Arten Hautkrankheiten usw. Das Kurhaus liegt unmittelbar an der Saline, umgeben von einem großen parkartig angelegten Kurgarten. Es enthält 30 Logirzimmer. Für die Unterhaltung der Gäste wird durch Konzerte, Ausflüge usw. gesorgt.
 
Wie das eben erwähnte Soolbad, erfreut sich auch die nach der landesherrlichen Bestätigung vom 4. Januar 1881 errichtete '''Kinderheilanstalt Bethesda''' in Sülze eines würdigen Heims. Die anstalt ist nach dem Entwurf des Baumeisters Luckow in Rostock ausgeführt und zu Heilung für skrophulöse Kinder bestimmt.
 
Wie das eben erwähnte Soolbad, erfreut sich auch die nach der landesherrlichen Bestätigung vom 4. Januar 1881 errichtete '''Kinderheilanstalt Bethesda''' in Sülze eines würdigen Heims. Die anstalt ist nach dem Entwurf des Baumeisters Luckow in Rostock ausgeführt und zu Heilung für skrophulöse Kinder bestimmt.
Die noch jetzt bestehende
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Die noch jetzt bestehende '''Saline zu Sülze''' existierte bereits 1243 und war größtenteils im Besitze des Klosters doberan, seit 1260 endlich verschiedener Privatpersonen; sämmtlichen Inhabern wurden 1277 wichtige Privilegien ertheilt. Schon im Anfange des 14. Jahrhunderts hatte das Kloster Doberan seine Anteile an Bürger der 1262 gegründete Stadt Sülze vererbpachtet. Beim Beginn des 17. Jahrhunderts waren bereits einige Theile in den Händen der Landesherrschaft, wurden im dreißigjährigen Kriege an die Fsmilie v.d. Lühe verpfändet, 1664 wieder eingelöst, 1744 durch Erwerb der Antheile der sülzer Bürger vermehrt, seit welcher Zeit das ganze Werk herrschaftlich ist. Nach aufhebung des Amtes Sülze wurde mit dem 1. Oktober 1879 hier eine Großh. Salinen-Verwaltung errichtet, die der Großh. Kammer unterstellt ist. An der Spitze steht ein Dirgigent mit zwei technischen Beiständen. außerdem sind bei der Verwaltung ein Salzschreiber, ein Salzmesser und ein Moorwärter angestellt.
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Das Salz auf der Sülzer Saline wird nicht als Steinsalz auf bergmännische Weise zu Tage gefördert, sondern aus Soolquellen gewonnen. Weil diese hier nur eine fünfprocentige Soole enthalten, so bedarf die Herstellung des reinen Salzes umfassender Vorbereitungen. In alter Zeit wurde die Soolquelle einfach in Gefäße geschöpft und durch einkochung und Verdunstung die feste Substanz gewonnen. Jetzt werden die etwa 20 m tief liegenden Soolquellen durch Bohrer erreicht, durch Pumpenwerke, Wasserräder und Windmühlen emporgetrieben und über Gradirwerke geleitet, d.i. Gebäude mit lockeren dornenwänden, durch welche die Soole herabträufelt, um wieder von Neuem gehoben und durch die bei diesem Processe stattfindende Verdunstung allmälig bis über 20% gebracht und gleichzeitig
  
 
==Bad Sülze im Spiegel von Karten und Luftbildern==
 
==Bad Sülze im Spiegel von Karten und Luftbildern==

Version vom 28. März 2017, 21:44 Uhr


Kenndaten des Orts
Name (heute)Sülze (Bad)
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18334
VerwaltungsamtAmt Recknitz-Trebeltal
LandkreisRostock
Zahlen
Einwohner1738 (2015)
KoordinatenBreite: 54.1102 / Länge: 12.6609


Die Stadt Bad Sülze liegt am Fluß Recknitz.....


Geographische Lage


Wappen der Stadt nach Teske

Das Wappen von Bad Sülze

Wappenbeschreibung nach Teske: In gold der auf blauen Wellen stehende schwarze Rostocker Stierkopf, zu dessen Seiten zwei grüne Pflanzen aus den Wellen hervorwachsen.

einführende Information

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Kurztext zum Ort

Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Ausgabe Gustav Quade" 1894:

Seite 480-487"Bad Sülze liegt auf einer sanft aufsteigenden Erhöhung und am Abhange einiger inselartiger Hügel, etwa 14m über dem Ostseespiegel, hart am Rande des Flußthals der Recknitz, die hier ein Knie macht, indem sie, von Südwesten kommend, von Sülze ab ihren Lauf nordwestlich richtet und den Moorgraben entsendet, welcher auf dreiviertel Meilen südöstlich von Sülze die Grenze mit Neuvorpommern bildet und zwischen der Recknitz und der Trebel eine Kanalverbindung herstellt. Nach Pommern und der Recknitz zu finden wir wweit ausgedehnte Wiesen und Moore, während an den anderen Seiten die Umgebung aus hügeligem Boden besteht. Die Stadt hatte zwei Thore, das Rostocker und das Triebseer Thor, die jetzt längst gefallen; sie hat jetzt außer mehreren meist krummen und sehr schmalen Nebenstraßen und Gassen zwei Hauptstraßen, von denen die eine in bogenförmiger Linie zwischen den Thoren sich hinzieht, während die andere, ziemlich gerade fortlaufend, zum Salzwerk oder zu der Saline führt, ferner drei Plätze, den Markt, den Pferdemarkt und den Ziegenmarkt, die aber alle drei, sowie auch der Kirchenplatz nur von geringem und unregelmäßigem Umfange sind. Die Zahl der Einwohner beträgt 2251 (eingerechnet sind hier die Bewohner des Saline-Territoriums, welches 1878 der Stadt incorporirt wurde; 1855 zählte dasselbe 136, die Stadt 2511 Bewohner, zusammen also 2647), darunter 22 (59) Juden, die Zahl der Häuser 339. Die Versicherungssumme der in der städtischen Brandsocietät versicherten, auf dem 1971 ha umfassenden städtischen Gebiet belegenen Gebäude betrug nach dem Abschluß von Ostern 1891 1 515 900 Mark. Sülze ist Sitz eines Amtsgerichts, eines Post- und Telegraphenamts III. Classe, eines Armenhauses, eines Krankenhauses, eines Vorschußvereins und einer am 18. Mai 1849 begründeten Ersparnisanstalt, in die am 1. Januar 1891 166 906 Mark eingelegt waren. Die Stadt ist im Ganzen nicht regelmäßig und hübsch zu nennen, obgleich sie in neuerer Zeit ein besseres Aussehen gewonnen. wesentlich haben hierezu die vom Verschönerungsverein errichteten Anpflanzungen und alleen beigetragen. Die Kirche ist ein ziemlich umfängliches, aus dem 13. Jahrhundert stammendes, im Innern ganz freundliches Gebäude, einschiffig mit Kreuzgewölben. sie ist kürzlich renoviert und hat einen Thurm, dessen 33m lange Spitze im Jahre 1770 niederbrannte und durch ein stumpfes Dachersetzt wurde. Jetzt ist man jedoch im Begriff, die Spitze, und zwar noch höher als früher, wieder herzustellen. Außerdem sind von öffentlichen Gebäuden zu erwähnen das ansehnliche, jetzt als Amtsgerichtsgebäude dienende Amtshaus zwischen dem Salzwerk und der zu letzterem führenden Straße, sowie die dem Amtsgericht schräge gegenüber liegende Badeanstalt mit ihren Gartenanlagen, Alleen und dem Bade- und Logirhause. Die seit 1852 verpachtete Badeanstalt wurde als Soolbad im Jahre 1822 unter der Leitung des Geh. Medicinalraths Vogel, der auch das Seebad Doberan eingerichtet hat, gegründet. vor einigen Jahren hat die ganze Anlage eine Erneuerung erfahren, um der Concurrenz anderer Soolbäder auch in Bezug auf Einrichtung und Comfort begegnen zu können. Die Restaurationsräume, sowie die Logirzimmer sind neu und bequem ausgestattet, besonders aber sind die Bade-Einrichtungen vollständig neu, allen Anforderungen der Neuzeit entsprechend. Als Kurmittel dienen in erster Linie die Soolbäder, die unter ärztlicher Controlle abgegeben werden, ferner Inhalationen in dem neu hergerichteten Inhalirzimmer, Trinkkuren, Elektrotherapie und Massage. In der Vorbereitung ist die Herstellung von Moorbädern. Zur Behandlung kommen alle die Krankheiten, für welche soolbäder überhaupt angezeigt sind: Ccrophulosis, gicht, Rheumatismus, alle Arten Hautkrankheiten usw. Das Kurhaus liegt unmittelbar an der Saline, umgeben von einem großen parkartig angelegten Kurgarten. Es enthält 30 Logirzimmer. Für die Unterhaltung der Gäste wird durch Konzerte, Ausflüge usw. gesorgt. Wie das eben erwähnte Soolbad, erfreut sich auch die nach der landesherrlichen Bestätigung vom 4. Januar 1881 errichtete Kinderheilanstalt Bethesda in Sülze eines würdigen Heims. Die anstalt ist nach dem Entwurf des Baumeisters Luckow in Rostock ausgeführt und zu Heilung für skrophulöse Kinder bestimmt. Die noch jetzt bestehende Saline zu Sülze existierte bereits 1243 und war größtenteils im Besitze des Klosters doberan, seit 1260 endlich verschiedener Privatpersonen; sämmtlichen Inhabern wurden 1277 wichtige Privilegien ertheilt. Schon im Anfange des 14. Jahrhunderts hatte das Kloster Doberan seine Anteile an Bürger der 1262 gegründete Stadt Sülze vererbpachtet. Beim Beginn des 17. Jahrhunderts waren bereits einige Theile in den Händen der Landesherrschaft, wurden im dreißigjährigen Kriege an die Fsmilie v.d. Lühe verpfändet, 1664 wieder eingelöst, 1744 durch Erwerb der Antheile der sülzer Bürger vermehrt, seit welcher Zeit das ganze Werk herrschaftlich ist. Nach aufhebung des Amtes Sülze wurde mit dem 1. Oktober 1879 hier eine Großh. Salinen-Verwaltung errichtet, die der Großh. Kammer unterstellt ist. An der Spitze steht ein Dirgigent mit zwei technischen Beiständen. außerdem sind bei der Verwaltung ein Salzschreiber, ein Salzmesser und ein Moorwärter angestellt. Das Salz auf der Sülzer Saline wird nicht als Steinsalz auf bergmännische Weise zu Tage gefördert, sondern aus Soolquellen gewonnen. Weil diese hier nur eine fünfprocentige Soole enthalten, so bedarf die Herstellung des reinen Salzes umfassender Vorbereitungen. In alter Zeit wurde die Soolquelle einfach in Gefäße geschöpft und durch einkochung und Verdunstung die feste Substanz gewonnen. Jetzt werden die etwa 20 m tief liegenden Soolquellen durch Bohrer erreicht, durch Pumpenwerke, Wasserräder und Windmühlen emporgetrieben und über Gradirwerke geleitet, d.i. Gebäude mit lockeren dornenwänden, durch welche die Soole herabträufelt, um wieder von Neuem gehoben und durch die bei diesem Processe stattfindende Verdunstung allmälig bis über 20% gebracht und gleichzeitig

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Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.


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