Bemerkenswerte Persönlichkeiten aus Müritz und Graal
Aufgenommen wurden Personen, die in Müritz oder Graal geboren oder verstorben sind, beziehungsweise in einem persönlichen Lebensabschnitt zeitweise in besonderer Beziehung zum Ort standen.
Richard Aßmann
geb. am 16.12.1875 in Berlin, gest. am 20./21.6.1933 in Berlin-Köpenick
Richard Aßmann war SPD-Mitglied und Kreisleiter des Reichsbanners, Versicherungsangestellter der AOK und Betriebsratsvorsitzender. Aufgrund seiner Hitler-kritischen Haltung und antifaschistischen Haltung wurde er von der SA aus der Straßenbahn gezerrt, festgenommen, im SA-Heim Müggelseedamm misshandelt und ermordet.Seine Leiche fand man am 11.7.1933 in einem Sack eingeschnürt im Oder-Spree-Kanal oder in der Dahme bei Schmöckwitz (Quellen sind hier widersprüchlich). Er gilt als das erste Opfer der Köpenicker Blutwoche. Ende Juli 1933 erhielt er im Krematorium Wedding das letzte Geleit. In Graal-Müritz erinnern ein Gedenkstein und eine Büste an Aßmann auf dem Gelände des nach ihm benannten Sanatoriums.
Bartelmann, Rudolf - Kaufmann, Heimatforscher
geb. 21.3.1921 Graal-Müritz gest. 21.1.2003 Kühlungsborn
Vater: Wilhelm B., Kaufmann Bis 1986 Inhaber eines Kaufhauses in Kühlungsborn (Hermannstraße); in der Freiwilligen Feuerwehr und im Aufsichtsrat der Volks- und Raiffeisenbank; Aufbau der Stationen der Rettungsschwimmer; beförderte den Neubau der Seebrücke in Kühlungsborn (1990); Ortschronist und Sammler; »Alte Ansichten. Ostseebad Kühlungsborn« (1994); »Ostseebad Kühlungsborn. Bäderarchitektur einst und jetzt« (1997); »Kaufmann Wilhelm Bartelmann in Müritz und Graal« (1997), »Geschnitzte Sprüche im Brückengelände der Seebrücke Graal-Müritz« (1998) und »Strandkörbe Ostseeküste« (1998) Beiträge in »Windflüchter«.
Bartelmann, Wilhelm - Kaufmann
geb. 12.8.1871 Rostock gest. 10.3.1953 Schwerin
Vater: Wilhelm B., Handwerker, Erfinder 1886 Lehre als Messerschmied, danach Ausbildung zum Kaufmann; zwei Jahre Handlungsgehilfe in Kiel; eröffnete 1894 im Holzpavillon in (Graal-) Müritz ein eigenes Geschäft, das er bald erweitern konnte; in den Wintermonaten Verkäufer in Hamburg; erwarb in Müritz 1903 ein Grundstück und ließ ein größeres Geschäftshaus darauf errichten; eröffnete Zweiggeschäfte in Graal und Dierhagen; richtete sich auch eine Bernsteinschleiferei ein; verkaufte Ende der 1930er Jahre sein Geschäft und zog 1942 nach Warnemünde; später in der Heilanstalt Sachsenberg bei Schwerin, wo er starb; Herausgeber einer »Wanderkarte von Warnemünde und Zingst« (1925).
Bassewitz, Ina (Elisabeth Bertha Ilsabe) von(Gräfin)- Diakonisse
geb. 10.2.1850 Schwerin gest. 30.1.1940 Ludwigslust
Vater: Karl (Heinrich Ludwig) von Bassewitz-Levetzow, Gutsbesitzer, Parlamentarier, Minister Wuchs in Bristow auf; 1877 an der Gründung des Mecklenburgischen Paramenten-Vereins beteiligt; 1883 Probeschwester in Stift Bethlehem; Ende des Jahres leitende Schwester im Anna-Hospital Schwerin; danach Diakonissin im Peter-Friedrich- Ludwig-Hospital in Oldenburg und im Krankenhaus in Brake; nach dem Tod der Oberin Helene von Bülow 1890-1922 Oberin des Stifts Bethlehem Ludwigslust; 1892 Erweiterung der Helenen-Schule durch einen Anbau; ließ aus eigenen Mitteln 1893 ein Schwestern- Erholungsheim im Ostseebad (Graal-)Müritz bauen ("Haus Ina").
Bast, Günter - Mediziner
geb. 28.10.1922 Düsseldorf gest. 7.12.1997 Graal-Müritz
Gymnasium in Düsseldorf; Medizinstudium in Rostock und Bonn; 1947 Promotion in Bonn; 1957 Habilitation und Privatdozent, 1962 Professor in Rostock, 1965 Chefarzt der Klinik für Innere Medizin des Bezirkskrankenhauses Rostock; unter seiner Leitung Ausbau der Hämatologischen Abteilung der Klinik der Universität Rostock zu einem leistungsfähigen Zentrum; Vorsitzender der Promotionskommission der Universität Rostock; Mitglied der Gesellschaft für Hämatologie und Bluttransfusionswesen der DDR, der Gesellschaft für Internisten Mecklenburgs und der Gesellschaft für Innere Medizin der DDR; Gründungsmitglied der Ärztekammer Mecklenburg- Vorpommern; 1968 Verdienter Arzt des Volkes; 1974 Obermedizinalrat; Ernst-von-Bergmann-Plakette der deutschen Ärzteschaft; Chefredakteur der »Folia haematologicae« (1956 ff.) und des »Ärzteblatts Mecklenburg-Vorpommern« (1991 ff.); »Mastitis in graviditate« (Diss., 1947); »Viktor Schilling 1883- 1983« (1983) in »Folia haematologica«.
Curschmann, Hans (Heinrich) - Mediziner
geb. 14.8.1875 Berlin gest. 10.3.1950 Rostock
Vater: Heinrich C., Mediziner Bruder: Fritz C., Historiker, Geograph Gymnasium in Hamburg und Leipzig; 1895-1900 Medizinstudium in Freiburg (Breisgau), München und Leipzig; 1900 Promotion in Leipzig; 1904 Assistent bei Ernst von Romberg in Tübingen; 1906 Habilitation in Tübingen; 1907 Leitung des Rochus-Hospitals in Mainz; 1916-1941 außerordentlicher, 1921 ordentlicher Professor und Direktor der Medizinischen Poliklinik und Klinischen Propädeutik in Rostock; hielt nach 1945 noch drei Jahre Vorlesungen; 1916 Direktor der Medizinischen Poliklinik; 1921 ordentlicher Professor der Inneren Medizin und Leiter der Medizinischen Universitätsklinik in Rostock; schuf 1930 in Warnemünde die Heilklimatische Forschungsstation; 1925 Mitgründer und 1948 Ehrenvorsitzender der Nordwestdeutschen Gesellschaft für Innere Medizin; 1948 Ehrenmitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde an der Universität Rostock; Mitglied des Ausschusses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin; Mitglied und Zweiter Vorsitzender der Gesellschaft deutscher Nervenärzte; 1962 Namensgebung des Instituts für Meeresheilkunde in Timmendorfer Strand (bei Lübeck) und 1970 mit der Curschmann-Klinik vereint; über 400 Publikationen (mit Handbucheinträgen und Zeitschriftenaufsätzen); »Über Cystitis typhosa« (Diss., 1900); »Beiträge zur Physiologie und Pathologie der kontralateralen Mitbewegungen« (Habil., 1906); »Lehrbuch der Nervenkrankheiten« (1909); »Lehrbuch der Differentialdiagnose innerer Krankheiten« (1924; 13. Aufl., 1950); Herausgeber der Märchenbücher »Märchen für Große und Kleine« (1920) und »Neue Märchen« (1926); »Die Geige Amadei« (1925; Operntext); »Dem Friedrich-Franz-Hospiz im Ostseebad Müritz i. M. zum fünfzigsten Geburtstag« (1930) , »Über den Heilwert der Ostsee (1931) und »Medizinisches über Bad Sülze« (1933) in »Mecklenburgische Monatshefte«.
Dennstedt, Severa - Malerin, Schriftstellerin
geb. 3.12.1893 Hamburg gest. 25.1.1971 Rostock begr. Graal-Müritz
Vater: Professor Als Kind kränklich und mehrfach Aufenthalt im Süden (Rom, Florenz und Paris); 1912 Privatstunden in Genf, in Paris und 1914 in Berlin bei Marie Kierulf; kaufte nach deren Tod ein Haus in Neuendorf auf Wollin, wo sie mit der Malerin Auguste Schubert zusammenlebte; als das Dorf 1945 polnisch wurde, mussten beide den Ort verlassen und verloren ihr Haus sowie Teile ihres künstlerischen Werks; Landarbeiterin in Dorf Mecklenburg; kaufte ein halbfertiges Haus in Graal-Müritz, wo sie nach dem Tod ihrer Lebensgefährtin 1954 allein lebte; Malereien am Meer, vor allem kleine Aquarelle; starb an den Folgen eines Fahrradsturzes; 2006 Ausstellung im Heimatmuseum Graal-Müritz; seit 1931 auch schriftstellerisch tätig; »Wege zum Ich« (1931); »Von der Kiste zum Eigenheim. Ein froher Roman vom tapferen Dennoch« (1951).
Ehlers, Heinrich - Pädagoge, Schriftsteller
geb. 5.12.1921 Gehlsdorf gest. 23.6.1988 Graal-Müritz
Nach dem Abitur und der Militärzeit Studium der Naturwissenschaften; 1946-1959 Lehrer; 1960-1979 Lektor im Hinstorff Verlag Rostock; seit 1979 freiberuflich; 1980 Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR; 1970 Kulturpreis der Stadt Rostock; »Hanna Mahler. Aufzeichnungen einer jungen Frau« (1980); »Königskinder. 6 Liebesgeschichten« (1981); »Hamanns Haus« (1982); »Die letzten Jahreszeiten« (1985); Übertragung aus dem Niederdeutschen von John Brinckmans »Herr Lorenz bei Abukir« (1963); Mitherausgeber von Brinckmans »Werken« (2 Bde.; 1964) und Fritz Reuters »Gesammelten Werken« (9 Bde.; 1966/67); »Liebe zu Rostock« in »Mecklenburg. Ein Reiseführer« (1985); »Drüben liegt die Stadt« in »Die Rostocker Sieben und andere Merkwürdigkeiten« (2000); »Antonin« (unveröffentlicht).
Engel, Johanne - Bildhauerin
geb. 1.1.1875 Mittenwalde (Dahme-Spreewald) gest. 17.6.1960 Gehlsdorf
Lebte mit ihrer Schwester in Graal-Müritz im Haus Min Hüsung; vermietete Sommerwohnungen; ihr Haus war Treffpunkt für Konzertabende; fertigte mehrere Gipsköpfe, wie »Ulrike Sed« und »Elisabeth Schlaposzek«.
Evert, Friedrich-Karl - Gartenarchitekt
geb. 4.1.1903 Gehlsdorf gest. 1991 Rostock
1920/21 Baumschullehre; 1924/25 kaufmännische Lehre im Samen- und Getreidegroßhandel; 1925-1927 an der Baumschule Teschendorff in Dresden und in Stuttgart; 1927-1929 Studium der Gartengestaltung an der Lehr- und Forschungsanstalt in Berlin-Dahlem; 1930 Aufbau einer Abteilung Landschaftsgestaltung in der Gärtnerei seines Vaters in Rostock- Gehlsdorf; gründete eine Arbeitsgemeinschaft der Rostocker Landwirtschaftsgärtner; nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1945 eigener Betrieb der Garten- und Landschaftsgestaltung; Aufzucht von Baumschulenpflanzen, besonders Rhododendron; 1959/60 Gründung der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft Rostock und bis 1967 deren Vorsitzender; schuf den Rhododendronpark in Graal-Müritz; gärtnerische Gestaltung des Naherholungsgebietes Schnatermann; Begrünung von Wohnbauten im Hansa-Viertel, Komponisten- Viertel und Dierkow-West; Planung und Leitung der ersten Gartenbauausstellung nach dem Krieg in Güstrow; 1930-1937 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst; 1983 Mitglied des Bezirksfachausschusses Rostock für Dendrologie; 1976 Ehrennadel in Gold der Natur- und Heimatfreunde des Kulturbundes und 1977 Schinkel- Medaille in Bronze.
Graetz, René - Grafiker, Bildhauer
geb. 2.8.1903 Berlin gest. 17.9.1974 Graal-Müritz begr. Berlin
Vater: Gustav Emil G., Drucker Ehefrau: Elizabeth Shaw, Grafikerin, Schriftstellerin Die Eltern lebten in Genf, die Mutter war Italienerin, der Vater deutsch-russischer Herkunft; während eines Reiseaufenthaltes in Berlin geboren; lebte bis 1928 in der Schweiz; 1915-1923 am Rousseau- Institut in Genf; Tiefdruckerlehre beim Vater; 1926- 1928 Studium in Graz und Zürich; 1929 für die Londoner »Times« zum Aufbau einer Druckerei in Kapstadt (Südafrika); 1932 Studium und danach Lehre an der dortigen Primavera School of Art; 1935 Beginn bildhauerischer Arbeiten; antifaschistisches Engagement; ging 1938 über die Schweiz nach Paris; 1939 nach London; 1940 auf der Isle of Man und in Kanada interniert; seit 1941 in London; 1943 Begegnung mit Henry Moore; 1946 Übersiedlung nach Berlin; seit 1944 mit der Künstlerin Elizabeth Shaw verheiratet; widmete sich plastischen Arbeiten für die Mahn- und Gedenkstätten Buchenwald und Sachsenhausen; schuf 1946 gemeinsam mit Arno Mohr und Horst Strempel das Wandbild »Metallurgie Hennigsdorf«; 1972/73 Serie von Pastellen an der Ahrenshooper Küste (»Küste am Meer«, »Ahrenshooper Ufer«, »Ahrenshooper Küste«); 1978 Gedenkausstellung in den Staatlichen Museen Berlin; 2002 Doppelausstellung (Graetz-Shaw) im Kunstkaten Ahrenshoop; schriftlicher Nachlass in der Stiftung Archiv der Akademie der Künste Berlin; Grabstätte auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof Berlin.
Heincke, Ida (geb.: Dreckmann) - (Niederdeutsche) Schriftstellerin
geb. 16.9.1860 Lübtheen gest. 19.11.1936 Graal(-Müritz)
Heiratete 1881 den Forstbeamten Paul Heincke; lebte seit 1885 in Rostock; als Witwe in Graal im Haus Flora; schrieb hoch- und niederdeutsche Gedichte; »In Freud und Leid« (1897); »Waldblumen« (1898); »Sommermetten. Upheiterungsgeklaehn« (1904); »Aus dem Tagebuch eines Naturphilosophen« (1909).
Kästner, Erich - Schriftsteller
(Pseud.: Berthold Bürger, Melchior Kurtz, Peter Flint, Robert Neuner) (NHG) Schriftsteller geb. 23.2.1899 Dresden gest. 29.7.1974 München
- Sein leiblicher Vater soll der jüdische Hausarzt Emil Zimmermann gewesen sein
- der Ehemann seiner Mutter war Sattler, dann Arbeiter in einer Kofferfabrik
- intensive Beziehung zu seiner Mutter
- nach dem Abitur Goldenes Stipendium der Stadt Dresden
- 1919-1925 Studium der Geschichte, Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft in Leipzig
- 1921 ein Semester Germanistikstudium in Rostock, schrieb sich als Sachse ins Matrikelbuch ein
- Beziehung mit der Chemiestudentin Ilse Julius (auch Beeks) aus Dresden und beschrieb das Ende des Verhältnisses im Gedicht »Sachliche Romanze« (1927)
- wohnte in Rostock in der Moltkestraße (Thomas-Mann-Straße)
- besuchte die Lehrveranstaltungen für Frühneuhochdeutsch bei Wolfgang Golther
- reimte über die Marienkirche und Schiffe im Hafen von Rostock im Gedicht »Die kleine Stadt« (1921)
- literarischer Schauplatz seines Kinderbuches »Emil und die drei Zwillinge« (1933) ist ein Ort an der Ostseeküste (wohl Graal-Müritz)
- beschrieb in »Die verschwundene Miniatur« (1935) ein Warnemünder Hotel (vermutlich das Ball- und Gesellschaftshaus des Herrn Heinz) und ließ seine literarischen Figuren im Hotel Beringer wohnen
- war bereits 1914 als 15-Jähriger mit seiner Mutter am Ostseestrand in Müritz (im Haus Seeblick) und durchwanderte die Rostocker Heide
- schwärmte in seinen Erinnerungen »Als ich ein kleiner Junge war« (1957) vom Rostocker Hafen und den sternklaren Nächten am Meer
- 1925 Promotion in Leipzig
- Feuilletonredakteur der »Neuen Leipziger Zeitung«
- von ihm sind wohl auch fast 200 Artikel unter dem Pseudonym Klaus und Kläre in der Familienzeitschrift »Beyers für Alle«, ab 1928 »Kinderzeitung für Klaus und Kläre«
- 1927-1933 produktive Zeit in Berlin (über 350 Artikel)
- freier Mitarbeiter für das »Berliner Tageblatt« und die »Vossische Zeitung«
- sowie für »Die Weltbühne«
- blieb 1933-1945 trotz Publikationsverbot und Bücherverbrennung in Berlin
- Sein Roman »Drei Männer im Schnee« (1934) erschien in der Schweiz
- Schrieb 1942 unter Pseudonym Berthold Bürger das Drehbuch zum Film »Münchhausen« (mit Hans Albers)
- lebte 1945-1974 in München
- 1948 Redakteur des Feuilletons der »Neuen Zeitung« und Herausgeber der Kinder- und Jugendzeitschrift »Pinguin«
- arbeitete für das literarische Kabarett (Die Schaubude und Die kleine Freiheit) und für den Hörfunk
- nach seinen Werken entstanden über 40 Filme
- 1951-1962 Präsident des PEN-Zentrums, 1965 Ehrenvorsitzender
- Mitbegründer der Internationalen Jugendbibliothek in München
- 1951 Filmband in Gold für das beste Drehbuch (»Das doppelte Lottchen«)
- 1956 Literaturpreis der Stadt München
- 1957 Georg-Büchner-Preis
- 1959 Großes Bundesverdienstkreuz
- 1960 Hans-Christian-Andersen-Preis
- Erich-Kästner-Kinderdorf in Mainbernheim
- Erich-Kästner-Preis für Literatur der Erich-Kästner-Gesellschaft
- »Friedrich der Große und die deutsche Literatur: die Erwiderungen auf seine Schrift ›De la littérature allemande‹« (Diss., 1925)
- »Herz auf Taille« (1928; Gedichte)
- Kinderbücher: »Emil und die Detektive« (1929, in 59 Sprachen übersetzt),
- »Pünktchen und Anton« (1931),
- »Das Fliegende Klassenzimmer« (1933)
- »Fabian. Die Geschichte eines Moralisten« (1931)
- Tod im Klinikum Neuperlach, begraben auf dem Friedhof München-Bogenhausen.
Kaulbach, Georg - Maler
geb. 22.3.1866 Szillen (Ragnit/Ostpreußen; Zillino/Litauen) gest. 29.8.1945 Graal-Müritz begr. Rostock
1884-1888 Studium an der Kunstakademie Königsberg (bei Carl Steffeck, Maximilian Schmidt und Emil Neide) und 1889/90 in Karlsruhe (bei Gustav Schönleben); 1890-1895 mehrfach Studienreisen nach Russland; 1897-1915 in einem Fotoatelier in Köln; lebte seit 1915 in Rostock-Gehlsdorf (Sommeraufenthalte in Graal); 1922 mit Paul Wallat und Käthe Reine Mitbegründer des Mecklenburgischen Künstlerbundes; 1924 Ausstellungsbeteiligung im Münchner Glaspalast; 1933 Ausstellung der Künstler der Gehlsdorfer Malerkolonie bei der Gehlsdorfer Heimatwoche; 1941 anlässlich seines 75. Geburtstags Ausstellung (mit 125 Bildern) im Kulturhistorischen Museum Rostock; Porträt-, Landschafts- und Industriemaler; »Selbstporträt« (1896), »Werkbahnhofsszene« (1924), »Landstraße bei Gehlsdorf« (1925), »Herbstwald« (1928), »In den Dünen«; »Aus dem Industriegebiet. Blick auf die Gasanstalt Köln-Ehrenfeld« (1930).
Kirsch, Hans Vollrath - Maler, niederdeutscher Schriftsteller
geb. 15.8.1886 Rostock gest. 4.4.1953 Graal-Müritz
(NHG)
Seit 1904 in Graal ansässig; Reiseleiter, vorrangig in den nordischen Ländern; widmete sich vor allem der Seemalerei; mehrere Kunstausstellungen im Pavillon neben dem Hotel Waldfrieden in Graal; vom Graal- Müritzer Kunstmaler Karl Rettich gefördert; in der NSZeit mehrfach verhaftet und im KZ Sachsenhausen; Schauspieler und Regisseur bei Laienaufführungen; lebte allein und ohne Nachkommen in einem kleinen Haus in der Kurstraße (1926 wurde das Häuschen in den heutigen Ostseering versetzt, 1990 abgerissen); sein gesamter Nachlass wurde auf Anweisung des Bürgermeisters vernichtet; verunglückte tödlich; seine niederdeutschen Gedichte erschienen in norddeutschen Zeitungen; »Durch die Großherzogliche Forst und die Rostocker Heide. Von Graal über Klein-Müritz nach Gelbensande, zurück über Meyershausstelle und Waldhaus« (um 1910); »Führer durch Müritz-Graal und Umgebung« (1914); »Durch die Rostocker Heide von Graal über Moorhof nach Markgrafenheide, zurück über Hinrichshagen und Torfbrücke« (um 1915); »Revolutschon in Graal. Spaßigen Kram ut de narsche Tid« (um 1920); »Gereimtes« (um 1925; mit zwölf eigenen Bildern illustriert).
Langhans, George (Leopold) - Mediziner
geb. 16.12.1895 Bremen gest. 31.7.1972 Rostock
Vater: Georg L., Kapitän 1914 Abitur in Bremen; 1914 Medizinstudium in Bremen; 1914-1918 Kriegsteilnehmer; 1919-1922 Medizinstudium in Rostock; 1922 Promotion in Rostock; 1922-1926 Assistent an der Medizinischen Poliklinik Rostock; 1926-1933 Fürsorgearzt in Güstrow, daneben Lehrer an der Schule für Fürsorge in Rostock-Michaelshof; 1933-1945 Fach- und Schularzt für Kinderheilkunde in Rostock; 1939-1945 Wehrmacht, Reservelazarettarzt, Oberstabsarzt; 1945 Bürgermeister in Graal-Müritz; 1945/46 Oberregierungsrat bei der Landesverwaltung in Schwerin; 1945 Obermedizinalrat; 1946 Kontrollarzt bei der Zentralverwaltung der sowjetischen Zone, Schularzt; 1947-1950 Professor mit Lehrauftrag für Sozialhygiene, 1950-1953 für Schulhygiene, 1953- 1962 für Anatomie und Physiologie in Rostock; 1950- 1952 Direktor des Instituts für körperliche Erziehung und Schulhygiene; »Versuche zur Mikrobestimmung des wahren Blutzuckers vermittels Gärung« (Diss., 1922).
Mettenheimer, Carl (Friedrich Christian) von - Mediziner, Komponist
geb. 19.12.1824 Frankfurt (Main) gest. 18.9.1898 Schwerin begr. Frankfurt (Main)
Vater: Theodor M., Kaufmann Gymnasium in Frankfurt (Main); 1843/44 Medizinstudium in Göttingen und Berlin; 1847 Promotion in Berlin; zu Studienzwecken in Prag und Wien; 1849 Volontärarzt in Gießen, an der Irrenanstalt Siegburg und in Paris; 1850 Staatsexamen und praktischer Arzt in Frankfurt; 1849-1851 Arzt am Dr. Christschen Kinderspital; 1854-1861 Direktoriumsmitglied der Frankfurter Augenheilanstalt; bemühte sich um die Einrichtung von Krippen; 1853 erste Einrichtung in Frankfurt; 1856 Prüfung für operative Chirurgie; gründete 1857 den Mikroskopischen Verein; 1861 Medizinalrat und Leibarzt des Großherzogs Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin; 1870/71 Oberleitung des Reserve-Lazaretts in Schwerin; 1871 Obermedizinalrat; 1871/72 Begleiter des Großherzogs auf dessen Orientreise; 1875 Gründung einer Krippe in Schwerin; 1876 Leitender Arzt am Kinderhospital und 1883-1898 am neu errichteten Anna-Hospital in Schwerin; seit 1880 Kurator des erstes Kinder-Asyls in Müritz; 1895 von Friedrich Franz III. geadelt; sang im Chor des Caecilienvereins; eigene Kompositionen, von denen einige gedruckt und am Großherzoglichen Hof aufgeführt wurden; Ehrenmitglied der Schweriner Singakademie; schrieb eine Kantate auf den Tod von Friedrich Franz II.; 1850 Mitglied (seit 1857 in der Redaktions- und Bücherkommission) der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft und 1852 des Ärztlichen Vereins Frankfurt; 1877 Mitwirkung bei der Gründung des Allgemeinen Mecklenburgischen Ärztevereins; 1880 Vorstandsmitglied des Mecklenburgischen Marien- Frauen-Vereins; Mitglied des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg und des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; 1887-1889 Mitglied des Wissenschaftlichen Vereins zu Schwerin; Goldmedaille für Kunst und Wissenschaft; Hausorden der Wendischen Krone (Großkomtur); Preußischer Kronenorden; Russischer Stanislaus Orden; »De membro piscium pectorali« (Diss., 1847); »Ueber Anstalten zur Versorgung und Verpflegung des höheren Alters« (1862); »Nosologische und anatomische Beiträge zu der Lehre von den Greisenkrankheiten« (1863); »Beobachtungen über die typhoiden Erkrankungen der französischen Kriegsgefangenen in Schwerin« (1872); »Die Einführung einer ärztlichen Standesordnung« (1878); »Medicinische Schediasmen« (1881); »Geschichte der Schweriner Säuglingsbewahranstalt (Krippe)« (1881); »Das Seebad Groß-Müritz an der Ostsee und das Friedrich-Franz-Hospiz (Kinderasyl) daselbst« (1885); »Die Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten« (1886); »Die Kinderheilstätte Müritz« (1898); Teilnachlass im Landeshauptarchiv Schwerin; Hauptnachlass im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt; seine Söhne Friedrich und Heinrich änderten ihren Namen 1914 in von Mettenheim.
Möckel, (Gotthilf) Ludwig - Architekt
geb. 22.7.1838 Zwickau gest. 26.10.1915 (Bad) Doberan
Vater: Gotthilf Heinrich M., Kupferschmied 1844-1852 Bürgerschule in Zwickau; 1852/53 Königliche Gewerbeschule in Chemnitz; 1853-1856 Maurerlehre und Ausbildung an der Königlichen Baugewerkeschule in Chemnitz; 1856-1858 Maurergeselle; 1858-1860 im Ingenieurbüro der Obererzgebirgischen Staatsbahn in Chemnitz und im Architekturbüro Edwin Opplers in Hannover; 1861/62 Studium am Polytechnikum Hannover; 1867-1875 Gewerksmeister und freier Architekt in Zwickau, 1875-1885 in Dresden; 1873-1878 Neubau der Johanneskirche Dresden; übernahm 1877 die Restaurierung des Beinhauses der Doberaner Klosterkirche; seit 1885 Wohnsitz in Doberan; ließ sich 1887/88 eine neugotische Villa errichten (seit 1983 Stadtmuseum Möckel-Haus); seit 1884 Leiter des mecklenburgischen Kirchenbauwesens; 1897 Großherzoglich mecklenburg-schwerinscher Geheimer Baurat; 1900 Geheimer Hofbaurat; baute Villen, Wohn- und Geschäftshäuser, städtische und Staatsgebäude, Schulen, Dorf- und Stadtkirchen in neugotischem Stil (meist mit roter Backsteinblende); 1885 Großherzogliches Jagdschloss Gelbensande; 1887-1889 Großherzogliches Gymnasium Doberan; Schloss Melkof (bei Vellahn; 1888); 1888-1893 Ständehaus Rostock; 1897 Schloss Groß Lüsewitz; 1904 Kapelle in Heiligendamm,
- 1908 Kirche in Müritz,
1909 Katholische Christuskirche Rostock (1971 gesprengt); 1873 Mitglied des Sächsischen Ingenieur- und Architektenvereins in Leipzig, 1875 des Architekten- und Ingenieurvereins Hannover; 1885 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, 1891 des Vereins für Naturgeschichte Mecklenburgs; Mitglied des Heimatbundes Mecklenburg; Ehrenbürger von Doberan; 1878 Ritterkreuz des Königlich sächsischen Albrechtsordens; 1881 Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste Dresden; 1887 Ritterkreuz des Großherzoglich Mecklenburgischen Greifenordens; 1893 Großherzoglich mecklenburgische Große Goldene Medaille der Wissenschaften und Künste mit Band; 1901 Roter Adlerorden; 1915 Hausorden der Wendischen Krone (Komtur).
Müschen, Friedrich - Baumeister
geb. 13.10.1850 Teterow gest. 18.3.1905 Rostock
Vater: (Samuel Christian) Heinrich M., Pädagoge, Kantor, Gärtner Bruder: Carl (Christian Friedrich Hermann) M., Theologe Enkel von Franz Hermann M.; 1881 Baukondukteur in Boizenburg (Elbe) und bausachverständiges Mitglied des Elbdeichamtes; 1883 Distriktbaumeister; 1889 Landbaumeister; 1895 Versetzung nach Rostock, zuständig für die Ämter Ribnitz und Toitenwinkel; für die Hausgutsverwaltung tätig; Technischer Beistand der Salinenverwaltung in Sülze; gehörte dem Vorstand des Friedrich-Franz-Hospizes in Müritz an.
Nachbar, Herbert - Schriftsteller
geb. 12.2.1930 Greifswald gest. 25.5.1980 Berlin
Vater: Fischer Schule in Wolgast und Oberschule in Rostock; Bildungsanstalt Pasewalk; Elektrikerlehre; nach 1945 Abitur; abgebrochenes Medizinstudium an der Humboldt-Universität Berlin; Lokalreporter und Redakteur bei Zeitungen in Berlin (Ost); Lektor im Aufbau-Verlag Berlin; ab 1957 freischaffender Journalist und Schriftsteller; wechselte häufig seinen Wohnsitz: 1959 auf Ummanz (Rügen), 1960-1963 in Berlin (Ost), 1963-1969 in Graal-Müritz, 1969 wieder in Berlin; 1968 Chefdramaturg am Volkstheater Rostock, später beim Fernsehen der DDR in Berlin; durch schwere Krankheit seit 1978 an den Rollstuhl gefesselt; Mitglied des Schriftstellerverbandes und des PEN-Zentrums der DDR; 1957 Heinrich-Mann-Preis; 1961 Literaturpreis des FDGB; 1976 Nationalpreis der DDR; Hintergründe seiner Erzählungen und Romane um junge Menschen sind Verhältnisse in Fischerdörfern an der Ostsee und eigene Erlebnisse; »Der Mond hat einen Hof. Roman« (1956; 14. Aufl., 1982); »Die gestohlene Insel. Eine Robinsonade« (1958; 4. Aufl., 1981); »Die Hochzeit von Länneken. Roman« (1960; 13. Aufl., 1981); »Der Tod des Admirals. Ein paar Geschichten« (1960); »Brasilienfahrt« (1961); »Oben fährt der Große Wagen« (1963; 6. Aufl., 1976); »Haus unterm Regen. Roman« (1965); »Die Millionen des Knut Brümmer« (1970); »Ein dunkler Stern. Roman« (1973); »Pumpendings seltsame Reise. Irrfahrt und Gleichnis« (1975); »Der Weg nach Samoa. Eine Sommergeschichte« (1976); »Keller der alten Schmiede. Roman« (1979); »Der Junge mit den knielangen Hosen. Geschichten« (1984); »Zu Nachbar. Ein Almanach« (1982); Grabstätte auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin.
Reinmöller, Matthäus (Max) - Mediziner
geb. 10.5.1886 Bebra gest. 18.3.1977 Graal-Müritz
Vater: Adam R., Eisenbahnbeamter Bruder: Johannes (Albert) R., Mediziner, Parlamentarier 1892 Dorfschule in Bebra; 1896 Gymnasium in Hersfeld; 1906 Medizinstudium in Breslau und Rostock; 1910 zahnärztliche Staatsprüfung in Rostock; 1911 Assistent in Breslau, 1912 in Rostock; 1914-1918 Offizier im Ersten Weltkrieg; 1920 Promotion in Rostock und Assistent an der Universitäts- und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kiefernkrankheiten Rostock, 1922 Oberarzt; 1923 Habilitation; 1928 außerordentlicher, 1933-1955 ordentlicher Professor und Direktor der Universitätsund Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in Rostock; schuf die Voraussetzungen für den Bau einer Fachklinik (1938 fertig gestellt); 1939-1948 Oberarzt (1940 Stabs-, 1943 Oberstabs-, 1944 Oberfeldarzt) im Reservelazarett Rostock; 1960 Dr. h. c. der Universität Rostock; 1950 Vorstandsmitglied der Medizinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaft für Zahn- , Mund- und Kieferheilkunde für Mecklenburg, später Ehrenmitglied; Philipp-Pfaff-Medaille der Gesellschaft für Stomatologie der DDR; »Konkrementbildung in der Kieferhöhle« (Diss., 1921); »Denkschrift über die Notwendigkeit des Neubaus einer Klinik für Kiefer-, Mund- und Zahnkrankheiten an der Universität Rostock« (1934); »Klinische Untersuchungen über Alveolarpyorrhoe« (Habil., 1926); »Die Zahn-, Mundund Kiefernklinik der Universität Rostock von 1907- 1957« (1961; Manuskript).
Rettich, Karl (Lorenz) - Maler
geb. 10.6.1841 Rosenhagen (Dassow/Nordwestmecklenburg) gest. 12.9.1904 Lübeck
Vater: Meno Wilhelm R., Gutsbesitzer Bruder: Meno (Friedrich Simon) R., Gutsbesitzer, Parlamentarier, Redakteur 1861-1863 Studium an der Akademie in München, 1863-1867 in Düsseldorf, 1867-1871 in Dresden und 1871-1884 Studien bei Theodor Hagen in Weimar; bereiste Norwegen und Italien; 1886-1896 in München; ließ sich 1896 in Graal nieder und baute sich ein Jugendstilhaus; schuf über 200 Gemälde mit Motiven aus Graal, Müritz und der Rostocker Heide; »Am Strand von Graal Müritz« (1902); »Panorama von Warnemünde« (1903), »Dühnen bei Ahrenshoop« (1903); »Diakonissen am Strand«; »In der Gaststätte Zur hohen Düne«; »Blick von der Stoltera nach Warnemünde«; ließ sich zur Ausstellung seiner Gemälde eine kleine hölzerne Halle bauen; gehörte zur Ahrenshooper Malerkolonie; kopierte den Hofgartenzyklus von Karl Rottmann; Verkauf von Kunstmappen und einer Postkartenkollektion; stellte seit 1864 regelmäßig im Lübecker Künstlerverein aus; gewann Medaillen bei den Ausstellungen 1874 in London und 1876 in Melbourne und München; »Wald und Meer. 10 Bilder aus der Rostocker Heide« (1902); »Karl Rettich Album« (1904).
Schaper, Wolfgang - Bildhauer
geb. 1895 Berlin gest. 1930 Berlin
- Mitglied der Akademie der Künste Berlin
- Schuf im Auftrag der Berliner Verkehrsgesellschaft den Bären-Brunnen auf dem Gelände des Richard Assmann-Sanatoriums.
- Der Brunnen war eine seiner letzten Arbeiten, bevor er jung im Alter von 35 Jahren starb.
Schilling, (Adolf) Viktor (Theodor Georg) - Mediziner
geb. 28.8.1883 Torgau gest. 30.5.1960 Rostock
Vater: Adolf Wilhelm Rudolph S., Mediziner Studium an der Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen Berlin; 1909 Promotion in Berlin; 1910-1914 Mitarbeiter am Tropen-Institut in Hamburg; Studien über Infektionskrankheiten und Hämatologie; 1914-1917 Kriegsdienst als Lazarettchef und Hygieniker; 1917- 1921 Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik der Charité in Berlin; 1921 Habilitation in Berlin; 1922 außerordentlicher Professor; 1926 Vortragsreisen nach Moskau und Leningrad; 1934-1941 ordentlicher Professor der Inneren Medizin in Münster; 1938-1941 nebenamtlicher Leiter des Bluttransfusionslabors der Militärärztlichen Akademie Berlin; 1937 Begründer der Hämatologischen Gesellschaft; 1941-1957 Direktor der Medizinischen Klinik in Rostock; 1952 Dr. h. c. der Universität Rostock; veranlasste den Neubau der Medizinischen Klinik in der nach ihm benannten Schilling-Allee; schuf im Zweiten Weltkrieg Hilfskrankenhäuser in Rostock, Bad Sülze und Graal- Müritz; »Zur Morphologie, Biologie und Pathologie der v. Kupferschen Sternzellen, besonders der menschlichen Leber« (Diss., 1909); »Das Blutbild und seine klinische Verwertung« (1912; 12. Aufl., 1943); »Praktische Blutlehre. Ein Ausbildungsbuch für prinzipielle Blutbildverwertung in der Praxis« (1922; 16. Aufl., 1959); »Über die neue Medizinische Universitäts-Klinik Rostock« in »Zentralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde, Infektionskrankheiten und Hygiene« (1957).
Schreiber, Heinrich (Albert August Friedrich) - Theologe, Heimatforscher
- geb. 18.7.1864 Rehna gest. 6.6.1936 Brunshaupten (Kühlungsborn)
- Vater: Heinrich S., Kaufmann
- Gymnasium in Parchim, 1886 Theologiestudium in Tübingen, Leipzig und Rostock
- 1891 Privatschulleiter in Rehna
- 1895 Hilfsprediger in Sülze
- ab 1902 Pastor
- veröffentlichte Reiseführer und Beiträge zur Geschichte der Ortschaften Brunshaupten, Kröpelin, Sülze und Rehna,
- »Festschrift zur 300-jährigen Jubelfeier der Stadtschule Sülze« (1898),
- »Johann Albrecht I. Herzog von Mecklenburg« (1900)
- »Saline und Solbad Sülze« (1902)
- »Rehna als Dorf, Kloster und Stadt« (1903)
- »Illustrierter Führer durch die Kühlung, Brunshaupten, Arendsee« (1910)
- »Mecklenburgs westliche Seebäder Doberan-Heiligendamm-Brunshaupten-Arendsee mit Wismar« (1912)
- »Mecklenburgs östliche Seebäder Warnemünde-Müritz-Graal mit Rostock« (1912)
- »Der Kröpeliner Brandbettag« (1907)
- »Ein Ablaßkrämer in Mecklenburg« (1907)
- »Die Grabsteine in der Kirche zu Brunshaupten« (1908)
- »Zwei Hexenprozesse in Mecklenburg« (1908) in »Die Heimat«.
Sell, Lulu von (Freiin; Pseud.: Margarete Treu)- Schriftstellerin
geb. 24.6.1846 Schwerin gest. 31.3.1913 Schwerin
Vater: Adolf von S., General, Oberhofmeister Schwester: Sophie von S., Schriftstellerin Kam 1862 nach Berlin, wo ihr Vater Gesandter war, der 1868 als Oberkammerherr an den Schweriner Hof zurückkehrte; widmete sich den Armen und Kranken der Stadt; pflegte viele Jahre ihren erblindeten Vater († 1891); Mitarbeiterin verschiedener religiöser Zeitschriften und Kinderblätter; »Glockenblumen. Gepflückt in Sonnenlicht und Schatten« (1877); »Glockenblumen. Ein neuer Strauß. Gedichte« (1881); »Das Friedrich Franz-Hospiz in Müritz, eine Zuflucht für kranke Kinder« (1888); »Ein Strauß in der Heide. Gedichte« (1890); »Erlebnisse zweier Knaben im fernen Westen« (1902); »Gedenket der kranken Kinder der Armen! Das Anna-Hospital (Kinder-Hospital) in Schwerin i. M.« (1889); »Wort und Bitte zur Errichtung eines Heimathauses für Frauen und Mädchen in Schwerin i. M.« (1902).
Timm, Werner - Kunstwissenschaftler, Heimatforscher
geb. 23.1.1927 (Graal)-Müritz) gest. 22.4.1999 Graal-Müritz
Vater: Gerhard T., Elektriker, Schmied Oberschulen in Ribnitz und Rostock; 1946-1952 Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Archäologie in Rostock; 1952-1961 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Rostock; 1955 Promotion in Rostock; 1961-1966 Direktor des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Museen Berlin; freiberuflich tätig; 1979 Übersiedlung in die BRD; 1982-1991 Direktor des Museums Ostdeutsche Galerie Regensburg; Forschungen zu Käthe Kollwitz, Edvard Munch, Albrecht Dürer, Lovis Corinth und Lyonel Feininger; Herausgeber von 40 Ausstellungskatalogen; 1995 Mecklenburger Kulturpreis; »Die Schabkunst in Deutschland. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Grafik« (Diss., 1955); »Meisterzeichnungen aus sechs Jahrhunderten« (1960); »Selbstbildnisse 1752- 1962. Von Chodowiecki bis zur Gegenwart« (1962); »Edvard Munch. Graphik« (1969; 5. Aufl. 1979); »Russische Graphik des 20. Jahrhunderts« (1970); »Kapitänsbilder. Schiffsporträts seit 1782« (1971); »Schiffe und ihre Schicksale. Maritime Ereignisbilder« (1976); »Käthe Kollwitz« (1978; 4. Aufl., 1986); »Lovis Corinth, die Bilder vom Walchensee« (1986); »St. Georgen zu Wismar. Die grösste deutsche Kirchenruine« (1991); »›Hier will ich bleiben‹. Das Ostseebad Graal-Müritz 1328-1994. Vom Klosterhof zum Seeheilbad. Aufzeichnungen aus sieben Jahrhunderten« (1994); »Vom Badehemd zum Bikini. Bademoden und Badeleben im Wandel der Zeiten« (2000; postum).
Wagner, Albert - Mediziner
geb. 15.6.1835 Neustrelitz gest. 21.12.1922 Hamburg
Medizinstudium; 1862 Promotion in Rostock; 1862- 1918 Arzt in Ribnitz; 1886 Arzt der Kinderheilstätte Friedrich-Franz-Hospiz Müritz; 1891 Sanitätsrat; 1905 Geheimer Sanitätsrat; zog nach 56-jähriger Arztpraxis zu seinen Kindern nach Hamburg; »Ein Beitrag zur Lehre von der Combination verschiedener Krankheitsformen« (Diss., 1862).
Westphal, Hans - Kaufmann, Landwirt, Maler
geb. 23.9.1887 Rostock gest. 1.3.1969 Schwerin
Vater: Kaufmann Oberrealschule in Teterow; Kaufmannslehre in Hamburg; drei Jahre Landwirtschaftsausbildung; Inspektor auf Gut Stormsdorf; 1913 Pächter des Gutes Bisdamitz (Rügen); 1914-1918 Soldat im Ersten Weltkrieg; gab die Landwirtschaft auf und widmete sich der Malerei; lebte in Rostock, in Schwerin und in den Sommermonaten in Graal; malte vor allem Landschafts-, Gebäude- und Tierbilder sowie Stillleben; beliebte Motive waren Windflüchter, Steilküsten, Segelboote, die Rostocker Heide und die Rostocker Stadttore; malte im Auftrag
- Kaiser Wilhelms II. großformatige Ölbilder für Schloss Doorn;
»Blumenschale« (1929); »Bauernhaus«; »Haus Ithaka«; »Nikolaikirche in Rostock«; »Zum Löns- Gedächtnis«; 2005 Ausstellung im Heimatmuseum Graal-Müritz.