Graal-Müritz
Kenndaten des Orts | |
Name (heute) | Graal-Müritz (Ostseeheilbad) |
Regionale Einordnung (heute) | |
Postleitzahl | 18186 |
Verwaltungsamt | unbekannt |
Landkreis | Rostock |
Zahlen | |
Einwohner | 4154 (31. Dez. 2015) |
Koordinaten | Breite: 54.2532666 / Länge: 12.2478825 |
Das Ostseeheilbad Graal-Müritz liegt am nördlichen Rande der Rostocker Heide.
Geographische Lage
- Koordinaten: E 012°14'33 / N 054°10'36
einführende Information
- Das Ostseeheilbad Graal-Müritz besteht historisch betrachtet aus den zwei Orten Graal und (Groß-)Müritz, die bis zur 1938 per Verwaltungsreform erfolgten Zusammenlegung eine eigenständige, teilweise sogar konkurierende Entwicklung nahmen, sodass bis zur Vereinigung der beiden Orte auch eine jeweils eigenständige Ortsgeschichtsschreibung zu verzeichnen ist.
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Das Wappen von Musterdorf
Musterdorf schmettau0003.jpg
Wappen von ... nach Teske
Kurztext zu den Orten
Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe, Ausgabe Gustav Quade" 1894:
S.718/719 "Graal bei Müritz, unfern der Ostsee und des in die Ostsee fließenden Strom-Grabens, rings von Waldungen umgeben, eindreiviertel Meile westlich von Ribnitz, Dorf mit 1 Erbpächter, 18 Büdnern (1 Müller, 1 Krüger), 1 Häusler, Schule. 1855 116 Einw., 1890 146 Einw. Graal liegt inmitten der großen Waldung, die sich längs der Ostseeküste von der Warnow fast bis zur Ribnitzer Binnenseee und südlich etwa 1 Meile erstreckt. Die Waldung setzt sich aus Laub- und Nadelholz zusammen, die nahe von Graal durch den Wald getrennte Küste ist ganz freiliegend dem Wellenschlag ausegesetzt. In den schönen Waldpartien am Strande hat man den Genuß der gemischten Wald und Seeluft. Graal ist demnach sehr als Badeort geeignet und hat auch schon seit Jahren Badegäste aufgenommen; doch sind eigentliche Bade-Einrichtungen (durch Erbauung eines Hotels, Restaurants und von Logirhäusern) erst seit zwei Jahren bei Bestand. Graal kann seitdem zu den Badeorten Mecklenburgs gezählt werden; die Zahl der Badegäste erreichte hier 1891 die Höhe von 210 und 1892 von 300.
S.720/721 "Müritz besteht im älteren Theil aus Büdnereien, deren Eigenthümer sich mit Fischfang und Ackerbau beschäftigen und im Sommer ihre Wohnungen für Badegäste einräumen. In den letzten Jahren ist außerdem eine Reihe von Gast- und Logirhäusern entstanden, welche lediglich zur Aufnahme von Badegästen dienten. Müritz hat solche schon seit Jahren angezogen, da es sich nicht nur nahe am Ostseestrand befindet, sondern auch von drei Seiten von herrlicher Waldung umgeben ist. Im Osten sind ältere und jüngere Tannenbestände, im Süden trifft man hauptsächlich Laubwald und im Westen einen aus Laub- und Nadelholz gemischten Bestand. Diese reiche Abwechslung in den Bäumen, sowie die zahlreichen grünen Waldwiesen, die hohen Farnkräuter, der wildreichtum der Waldung verleihen der Gegend einengroßen Reiz. Im Osten in dem Ribnitzer Forst ist die Kroneiche der mächtigste Baum der umliegenden Wälder. sie hat einen Umfang von über 5 m. Südöstlich etwa eine halbe Meile weit, Klein-Müritz. etwa in der Mitte des Weges dehnt sich die Waldwiese an der Burghardschneise aus, woselbst sich viel Wild aufhält. - Am Strande sind besondere Bade-Einrichtungen geschaffen, östlich in der Nähe des Forsthofes und Zollhauses ist ein Strand-Pavillon für Badegäste. Im östlichen Theil des Dorfes befindet sich ferner das Kinderasyl. Es ist dies das Friedrich Franz-Hospiz, welches die Bestimmung hat, scrophulösen, lungenkranken, blutarmen und schwachen Kindern aus allen Ständen den Aufenthalt an der See zu ermöglichen. Nachdem überhaupt die hohe Wichtigkeit von Kinderheilstätten in Deutschland besser erkannt war und sich in Berlin unter Protection der Kaiserin Friedrich ein Verein für Kinder-Heilstätten zusammengethan, ward ein besonderes Augenmerk der Begründung von See-Hospizen zugewandt. In Mecklenburg interessierte sich für die Begründung eines solchen Hospizes an der mecklenburgischen Küste in erster Linie der Geheime Medicinalrath Dr. Mettenheimer in Schwerin. am 25. April 1884 bewilligte der vorgenannte Verein für den Bau eines Hospizes in Müritz 5000 Mark. Der Großherzog Friedrich Franz II. gab das erforderliche Terrain dazu und konnte so das Hospiz, das als Wohlthätigkeitsanstalt zur Heilung constitutionell erkrankter Kinder unbemiittelter oder wenig bemittelter Stände vom Geh. Medicinalrath Dr. Mettenheimer bereits 1880 begründet war, nun, da ihm auch von anderer Seite Mittel zuflossen, ein würdiges Heim erhalten. Dasselbe bestehtaus drei größeren und zwei kleineren Häusern. 1890 wurden in dem Hospiz 190 Kinder verpflegt. Curator desselben ist der Geh. Medicinalrath Dr.Mettenheimer, Oberin FrauB.von Bülow, geb. v. Blücher."
Musterdorf im Spiegel von Karten und Luftbildern
Bildergalerie
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Musterdorf Vogelschau Merian 1650 kolorierter Kupferstich
Chroniken von Graal-Müritz
Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten, die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken, die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht offenkundig ist, sind Bestandteil der Liste.
- [L.L.Ludwig Dolberg "Eine Küstenwanderung von der Warnow bis Wustrow durch die Rostocker Haide, Grahl, Müritz, Dändorf und Dierhagen wie das Fischland" Ribnitz,E.Biscamp´s Buchhandlung 1885 zum Digitalisat]
- [Dr. Mettenheimer/ Dr. Wagner/ Forstm. Garthe "Das Seebad Groß-Müritz an der Ostsee und das Friedrich-Franz-Hospiz (Kinderasyl) daselbst" Rostock 1885 61 S.]
- [Werner Timm "Hier will ich bleiben - Das Ostseebad Graal-Müritz 1328-1994 Vom Klosterhof zum Seeheilbad - Aufzeichnungen aus sieben Jahrhunderten"]
- Fortlaufende Chronik von Graal-Müritz
- "Prospekt des Ostsee-Bades und Waldluft-Kurortes Müritz in Mecklenburg" 1917 herausgegeben von der Badeverwaltung 48S.
- | Ortsplan von Müritz 1900
Weiterfuehrende Information zu Graal-Müritz
Kontakte
Über Anregungen und Hinweise zu den hier enthaltenen Chroniken, oder generell zur Ortsgeschichte der Dörfer in und um die Rostocker Heide freue ich mich. Ebenso erwünscht sind Hinweise zu weiteren chronistischen Arbeiten dieser Orte.
- Wilfried Steinmüller
- Kontakt über meine E-Mail: windfluechterMV@aol.com