Fortlaufende Chronologie und Geschichtsschreibung der Hansestadt Anklam
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Die Geschichte der Hansestadt Anklam - Chronologie
Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.
Das Anklamer Gebiet in der Ur- und Frühgeschichte
- 1153
- Gründung des Klosters Stolpe
Anklam im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)
- 1243
- erste Erwähnung des Ortes Tanchlim
- Es wird zum ersten Mal ein Schultheiß zu Anklam erwähnt.
- 1264
- In einer Urkunde des Pommernherzogs erhalten die Anklamer Schiffer Zollfreiheit in Barnims I. Landen. Hier wird Tanchlim (Anklam) erstmals als Civitas (Stadt) genannt
- 1282
- Die Stadt kann das Dorf Rosenhagen durch Kauf erwerben
- 1283
- Anklam wird als Mitglied des Hansebundes genannt
- 1302
- die Anklamer Fähre ("Oldenvir") rechtmäßig von der Stadt Anklam erworben
- 1325
- Die Stadt Anklam erhält vom Fürsten Wartislaw IV. das Recht eigene Münzen zu schlagen.
- 1338
- König Waldemar VII. von Dänemark gestattet den Anklamern das Recht auf freien Fischfang in Schonen.
- 1339
- Wird ein Landfriedensbündnis mit den Städten Stralsund, Greifswald und Demmin geschlossen. Anklam stellt hier 15 Reiter.
- 1349/50
- Erste Pestwelle in Anklam
- 1362-1369
- Anklam beteiligt sich am Hansekrieg gegen Waldemar III. von Dänemark
- 1364-1370
- Die ersten Fehden der Stadt mit den Schwerinen
- 1376
- Großer Brand von Anklam. Es bleiben nur die Marienkirche und einige Häuser verschont
- 1394
- Die Stadt Anklam beteiligt sich an der Strafverfolgung der Vitalienbrüder.
- 1404
- Erster beurkundeter Chirurg in Anklam: "Meister Albrecht der Arste"
- 1412
- Wird zum ersten Mal der Hohe Stein erwähnt
- 1427
- Die Hansestadt Anklam wird aus dem Hansebund ausgeschlossen, da sie sich nicht am dänischen Kriege beteiligte
Reformation und Nachreformationszeit in Anklam (1517 bis 1648)
- 1525
- Das Anklamer Rathaus brennt ab.
- 1535
- 26.6. - Einführung der sogenannten "Neuen Kirchen- und Schulverfassung". Die beiden früheren selbständigen Lateinschulen werden zur "Gelehrten Stadtschule" vereinigt (gilt als Geburtsjahr des Anklamer Gymnasiums).
- 1553
- Die Pest in Anklam.
- 1555
- Gründung der ersten Apotheke (Ratsapotheke)
- 1565
- Pest in Anklam. Es sterben 1600 Menschen, etwa ein Drittel aller Einwohner
- 1570
- werden die Befestigungsanlagen um die Stadt erneuert.
- 1576
- Erster approbierter Arzt in Anklam (Jacob Seidel), dannab 1580 Hochschullehrer in Greifswald
- 1580
- Erste Anklamer Wasserleitung, Bestehen aus "Pipen" (Holzrohre).
- Die Wasserquelle lag bei Jargelin und die Leitung führte durch das Peenebett bis zum Markt.
- 1580/1581
- Dritte Pestwelle in Anklam. Zu den Opfern gehört auch der Bürgermeister der Stadt.
- 1605
- Bei der vierten Pestwelle starben 1386 Einwohner.
- 1630
- Fünfte Pestwelle in Anklam
- Errichtung des ersten Krankenhauses ("Pesthaus am Brink")
- 1627
- Anklam ist durch kaiserliche Truppen besetzt
- 1638
- Sechste Pestwelle, bei der zwei zwei Drittel derStadtbevölkerung starben.
- 1648
- Schwedische Truppen besetzen die Stadt. Anklam wird schwedisch.
Anklam zur napoleonischen Zeit (bis 1813)
- 1676
- Belagerung und Beschießung der Stadt Anklam durch die Truppen des Großen Kurfürsten.
- 1679 bis
- Wird die Stadt von den Brandenburgern und dann wieder von den Schweden besetzt.
- 1710/11
- Siebente und letzte Pestwelle in Anklam
- Der letzte und wohl bedeutendstePestbarbier Anklams war Eberhard Wolfgang Cothenius.
- 1713
- 1. April Auf Befehl Zar Peters des Großen soll die Stadt Anklam eingeäschert werden.
- 1718
- Gründung der Löwenapotheke durch Andreas Gottlieb Meyer.
- 1720
- Die Stadt Anklam wird preußisch (der Peendamm erst 1815) und die Peene nun bis 1815 schwedisch - preußische Staatsgrenze.
- 1728
- Bau eines Lazaretts in der Brüderstraße.
- 1762
- Der größte Teil der Anklamer Stadtmauer wird abgerissen.
- 1806-1808
- Die Stadt ist von den Franzosen besetzt.
- 1809
- Erste Stadtverordneten-Wahlen in Anklam
- 1812
- Die Truppen Napoleons durchziehen die Stadt Anklam am Beginn ihres Feldzuges nach Rußland.
- 1813/14
- Typhusepidemie in Anklam
- Sehr große Sterblichkeit (Gesamtopferzahl unbekannt), wobei 19 Personen des Pflegepersonals und einer von dreiÄrzten gestorben sind.
Bis zur Reichseinigung (bis 1871)
- 1823
- Errichtung eines Krankenhauses.
- 1827
- Die allgemeine Stadtschule in der Schulstraße wird eingeweiht.
- 1838
- Am 26.4. erste Kinderbewahranstalt in der Stadt eröffnet.
- 1839
- Im Herbst des Jahres erscheint das erste Dampfschiff auf der Peene
- 1842
- Das alte gotische Rathaus am Markt wird abgerissen
- 1846
- Das Stolper Tor an der Demminer Straße wird abgerissen.
- 1848
- 23-Mai - Otto Lilienthal in Anklam geboren
- 1849
- Erste Choleraepidemie, bei der rund Hundert Einwohner sterben.
- 25.6. Eine Badeanstalt an der Peene wird erwähnt.
- 1851
- Das neue Gymnasium in der damaligen Wollweberstraße wird bezogen.
- 1863
- 16.März - Eröffnung der Eisenbahnlinie Pasewalk - Stralsund
- 1870
- Errichtung der Kriegsschule
Kaiserreich (1871-1918)
- 1876
- Das neue Rathaus in der Peenstraße wird bezogen
- 1878
- Bezieht die Post ihr Gebäude in der Steinstraße.
- 1883
- Die Anklamer Zuckerfabrik nimmt ihre Arbeit auf
- !884
- der Turm der Marienkirche wird vom Blitz getroffen und zum größten Teil durch Brand zerstört. Der Neubau hat einen wesentlich höheren Turm
- 1887
- dasSchlachthaus in der Ravelinstrassewird bezogen
- 1896
- 9.August - Otto Lilienthal stürzt mit seinem Flugapparat in den Rhinower Bergen ab und stirbt an den Folgen seiner Verletzung.
- 1899
- der Getreidespeicher (Silo) des Ein- und Verkaufsvereins wird errichtet
- 1901
- die katholische Kirche in der Friedländer Straße wird eingeweiht
- 1904
- der Rathausneubau an der Peene wird durch den Aufbau des Turms vollendet
- 1905
- Neuau der Oberschule der Mädchen (Lyzeum, später Käthe-Kollwitz Schule in der Baustraße)
- Beginn des Baus des Lehrerseminars in der Leipziger Allee
- Anklam erhält eine Wasserleitung
- 1909
- Die Nikolaikirche wird erneuert
- 1914
- das Schulhaus in der Wördeländer Straße wird vollendet. Durch den ersten Weltkrieg bedingt wird es zunächst als Lazaret genutzt
Weimarer Republik (1918-1933)
- 1921
- Die Stadt Anklam erhält elektrisches Licht.
- 1926
- Johannes Falk baut die Dampfmühle in der Mühlenstraße 8
- 1927
- Eine Neue Brücke über die Peene wird dem Verkehr übergeben.
- Eröffnung des Heimatmuseums in der Leipziger Allee 27
Drittes Reich (1933-1945)
- 1934/1935
- Das Krankenhaus in der Hospitalstraße wird gebaut
- 1943
- 9. Oktober - Erster Luftangriff auf Anklam
- 1945
- 29. April - Einnahme Anklams durch die Rote Armee.
SBZ und DDR (1945-1990)
- 1950
- 30.Juli- Grundsteinlegung für das Rathaus am Markt
- 1962
- 11.Oktober - Die ersten Wohnblocks im neuen Stadteil Südstadt werden bezogen
- 1967
- August - Das Lilienthal-Denkmal in der Peenstraße wird aufgestellt
- 1968
- 30. September - Die "erste Volksschwimmhalle der DDR" wird nach neunmonatiger Bauzeit eröffnet
- 1969
- 1. Juni - Der Reisezugverkehr auf der Kleinbahnstrecke Anklam- Friedland wird offizill eingestellt
- 1971
- 1.11. - Gründung des Anklamer Knabenchores
- 1973
- Sprengung des Schornsteins der ehemaligen Falkschen Dampfmühle in der Mühlenstraße 8
- 1977
- 30. Juni 50jähriges Bestehen des Anklamer Museums
- 1978
- 23. September - Die Fliegerkosmonauten Sigmund Jähn und Waleri Bykowski besuchen Anklam
- 1982
- ab 25. Juni - Die 19. Arbeiterfestspiele finden in Anklam statt
- 26. Juni - Einweihung des Otto-Lilienthal-Denkmals am Markt
- 1986
- 21. März - Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in der Peenestraße
- 1987
- 30. Juni - Straßenbauarbeiten zur Umgehung des Steintores sind abgeschlossen
- 1988
- 5. Juli - Die neue Eisenbahnbrücke wird dem Verkehr übergeben
- 1989
- Juni - 725-Jahrfeier der Stadt Anklam
- Juni - Eröffnung des Heimatmuseums im Steintor
- 24. Okober - Rund fünftausend Einwohner demonstrieren auf dem Markt für Reformen in der DDR
- 1990
- 9. November - Unterzeichnung der Städtefreundschaft Anklam - Heide
- 1991
- Lilienthal-Festwoche zum Jubiläum "100 Jahre Menschenflug"
- 13. Juli - Eröffnung des Otto-Lilienthal-Museums
- Mai - Die Zuckerfabrik wird von einem dänischen Unternehmen erworben
Die heutige Zeit
Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:
z.B.
Herkunft und erste Erwähnung von Anklam
Groswin
Die Hansestadt Anklam
Grenzort zwischen Preußen und Schweden
Das Anklamer Stadtbild einst und jetzt
Die Marienkirche
Die Nikolaikirche
Die Garnisonskirche
Die Kreuzkirche
Die Pfarrkirche Salvator
Die Rathäuser
Das Kaiserliche Postamt
Das Steintor
Der Pulverturm
Der Hohe Stein
Das Otto-Lilienthal-Museum
Das Wesselsche Mühle
Die Zuckerfabrik
Das ehemalige Amtsgericht
Das "Haus des Friedens"
Der Anklamer Hafen
Die Eisenbahnbrücke
Die Schulen
- Schule Peeneburg
Die Volksschwimmhalle
Bilder aus dem Frühjahr 1969, ein halbes Jahr nach der Einweihung der Volksschwimmhalle
* Bedeutende Anklamer
*Opfer von Krieg und Gewalt aus Anklam
Sagen, Geschichten und Legenden rund um Anklam
Rings um den Hohen Stein
- In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trieben in der Anklamer Umgebung zwei berüchtigte Diebe ihr Unwesen, die besonders auf dem Lande sehr gefürchtet waren. Sie trafen sich meistens des Nachts am Hohen Stein und teilten dort ihre Beute. Eines Abends bei hellem Mondschein war einer der iebe mit gestohlenen Kohlköpfen am Hohen Stein angelangt und wartete dort auf seinen Kameraden, der einen Hammel zum Kohl stehlen wollte. Ihm wurde die Zeit lang und er fing darum an, die Kohlköpfe einzuteilen. Dabei sagte er laut: "Dits mien Kopp, dats dien Kopp." usw.. Endlich sah er jemanden ankommen, der etwas auf dem Rücken trug. Er meinte das sei sein Freund mit dem Hammel, und rief ihm darum entgegen: "na, das man schön, dat du endlich kümmst! Laat em mal vom Nacken gliden, ick will em glieks dei Kähl afschnieden." Nun aber war der Mann, den er herankommen sah, nicht der Dieb mit dem Hammel, sondern ein Vater aus Kosenow, der sein Kind auf dem Rücken trug. Dieses hatte sich das Bein gebrochen und sollte zum Arzt nach Anklam gebracht werden. Als der Vater den Dieb bei seiner Beschäftigung sah und seine Worte vernahm, da packte ihn großes Entsetzen. Er lief , so schnell er konnte, nach Anklam und erzählte dort, er habe am Hohen Stein den Teufel gesehen, wie er Totenschädel zählte, und der habe seinen Sohn umbringen wollen. Niemals wieder werde er bei Nacht am HohenStein vorbeigehen.