Sage und Volksglaube aus Laage: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. November 2022, 14:48 Uhr
Sage und Voklsglaube aus Laage
Aus Laage. Alle Seminarist Cammin. (Bei Karl Bartsch)
Rauher Montag, glatte Woche.
Wird einem jungen Apfelbaum seine erste Frucht gestohlen, so hat er keine Art.
Am Neujahrsmorgen wird der Obstbaum beschenkt
durch Umbinden eines Strohseils etc., damit er wieder
reichlich Früchte schenke.
Eine schwarze Spinne, die einem Menschen zu Leibe
kriecht, bringt Glück.
Dem Kinde steckt man eine Nadel in die Kleidung,
ebenso auch der Wöchnerin; beide haben so mehr
Augen oder Köpfe, als zu sehen sind, und sind deshalb sicher vor bösen Leuten.
Wer beim Essen liest, wird gedankenlos.
Wer Abends Stiefel schmiert, der hat Unglück.
Ein unbenutzter Besen im Kuhstall schützt die Kuh
vor bösen Leuten.
Wird eine Kuh zum Bollen geführt, so läßt man sie
über eine offene Wassertracht gehen, kommt sie zurück, so muß sie eine geschlossene Tracht überschreiten.
Kälber müssen bei zunehmendem Monde angesetzt
werden.
Werden Kälber angesetzt, die in der schwarzen Nacht
(Neumondsnacht) geboren sind, so werden sie nicht
tragend.
Wer ein Schwein von auswärts kauft, muß es auf der
Feldscheide blutwunden, zum Schutz gegen böse
Leute.
Von einem schwarzen Schwein sagt man ›Dat 's 'n
Swin för 'n Juden.‹
Je nachdem die Mondstellung ausgießend ist oder
nicht, gibt es nasses oder trockenes Wetter.
Eine Leiche darf nichts von ihrem Todtenkleide in
den Mund kriegen, sonst zieht sie die ganze Familie
nach.