Fortlaufende Ortschroniken von Mölschow, Bannemin und Zecherin bei Wolgast: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | '''1779''' 5 Meilen von Uesedom nordwestwärts, eine halbe Viertelmeile von der Peene, an einem See, in welchen die Peene durch einen Graben fließet, hat außer einem Vorwerke 6 Halbbauern, 6 Büdner, und ist zu Crummin in der Uesedomschen Synode eingepfarret. In einer Entfernung von anderthalb Meilen von hier gegen Norden lag an dem Ausflusse der Peene in die Ostsee die Peenemünder-Schanze, welche 1763 rasiret wurde. Jetzt steht daselbst nur das königliche Zoll- und Licenthaus, und eine Baracke nebst einem Wachhause. Vor der gewesenen Schanze von hier aus lieget das Dorf Peenemünde und die Holländerei Gaatz, welche zwar beide der Stadt Wolgast gehören, aber unter königlicher Preußischer Hoheit stehen. | ||
+ | '''1779''' Vorwerk hat 1699 Morgen 4 Ruthen. Der Acker, welcher in 3 Schläge eingeteilt ist, ist durchgängig von ziemlicher Güte. Die Wiesen bringen sämtlich gutes und gedeiliches Futter, welches das Vieh gerne frißt, weil es etwas salzig ist. Unter denselben sind insonderbeit die bei Zecherin belegene Hofkoppel, die Radewiese und die Wiese längs des Ackers die vorzüglichsten, zumahl da sie nicht so sehr , als der so genannte Stawen und de Fittling, öftern Ueberschwemmungen ausgesetzet sind. Die Weide ist hier ebenfalls besonders gedeilich und gut. Das Vorwerksvieh wird beständig in der so genannten Holzkoppel gehütet, in welcher sehr gutes Gras wächset, so daß das Vieh zu allen Zeiten als fettes Vieh zu gebrauchen ist. Die Schäferei hat Abtriften auf die Banneminschen und Zecherinschen Felder, und außerdem die ansehnliche Hütung, welche sich längst der hohen Heide befindet. Die Dienste verrichten die Einwohner der Dörfer Bannemin, Zecherin und Mölschow, an welche so wie an die Peenemündsche Heide das Vorwerk gränzet. Die Fischerei wird in dem großen Mölschowschen See, und in den auf dem Felde belegenen Pfülen getrieben. Zu diesem Vorwerke gehöret der dicht an der Heide gelegene so genannte Hammelstall für die Schafe. Bei demselben befindet sich auch ein Büdnerhaus, wovon 2 Rthlr. Grundgeld an das Amt bezahlet werden. | ||
==bis zur Reichseinigung (bis 1871)== | ==bis zur Reichseinigung (bis 1871)== |
Version vom 22. Januar 2020, 12:17 Uhr
Kenndaten der Ortschronik | |
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Ort | Mölschow |
Zeitlicher Schwerpunkt | fortlaufend |
Urheberrechte | .. |
Erstellungszeitraum | seit 2020 |
Publikationsdatum | veröffentlicht |
Inhaltliche Kategorisierung | Geschichte der Gemeinde Mölschow |
Status (Ampelsystem) | in fortlaufender Bearbeitung |
Die Geschichte von Mölschow
Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.
... im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)
1282 Ersterwähnung - Bogislav IV. verleiht der Stadt Wolgast das Lübische Recht. Wolgast erhielt auf Usedom Land südlich “bis zum See Molcekowe”.
1410 Ritter Henning von Waldborg schenkt den Nonnen von Krummin 20 Hufen aus Mölschow, zum Genuss seiner im Kloster lebenden Schwestern.
1465 löst das Kloster Krummin das verpfändete Mölschow für 100 Mark ein.
1488 bestimmte Bogislav X., dass zu den Einkünften der Vogtei Wolgast je eine Ackerhufe aus Loddin und Mölschow gelegt werde.
1523 weist Bogislav X. dem Kloster Krummin für Dienste, die die Klosterbauern ihm in Mölschow geleistet hatten, jährlich eine Last Roggen aus dem Amte Wolgast, an.
1858 Königliches Amts-Vorwerk, bildet mit dem dabei befindlichen Dorf eine Gemeinde, nach Krummin eingepfarrt. 6 Halbbauernhöfe, davon ist ein Hof parzelliert, 1 Schule, 19 Büdner. Vorwerk und Dorf haben 29 Wohnhäuser mit 222 Einwohnern.
Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)
bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)
Unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)
unter Preußen
1779 5 Meilen von Uesedom nordwestwärts, eine halbe Viertelmeile von der Peene, an einem See, in welchen die Peene durch einen Graben fließet, hat außer einem Vorwerke 6 Halbbauern, 6 Büdner, und ist zu Crummin in der Uesedomschen Synode eingepfarret. In einer Entfernung von anderthalb Meilen von hier gegen Norden lag an dem Ausflusse der Peene in die Ostsee die Peenemünder-Schanze, welche 1763 rasiret wurde. Jetzt steht daselbst nur das königliche Zoll- und Licenthaus, und eine Baracke nebst einem Wachhause. Vor der gewesenen Schanze von hier aus lieget das Dorf Peenemünde und die Holländerei Gaatz, welche zwar beide der Stadt Wolgast gehören, aber unter königlicher Preußischer Hoheit stehen.
1779 Vorwerk hat 1699 Morgen 4 Ruthen. Der Acker, welcher in 3 Schläge eingeteilt ist, ist durchgängig von ziemlicher Güte. Die Wiesen bringen sämtlich gutes und gedeiliches Futter, welches das Vieh gerne frißt, weil es etwas salzig ist. Unter denselben sind insonderbeit die bei Zecherin belegene Hofkoppel, die Radewiese und die Wiese längs des Ackers die vorzüglichsten, zumahl da sie nicht so sehr , als der so genannte Stawen und de Fittling, öftern Ueberschwemmungen ausgesetzet sind. Die Weide ist hier ebenfalls besonders gedeilich und gut. Das Vorwerksvieh wird beständig in der so genannten Holzkoppel gehütet, in welcher sehr gutes Gras wächset, so daß das Vieh zu allen Zeiten als fettes Vieh zu gebrauchen ist. Die Schäferei hat Abtriften auf die Banneminschen und Zecherinschen Felder, und außerdem die ansehnliche Hütung, welche sich längst der hohen Heide befindet. Die Dienste verrichten die Einwohner der Dörfer Bannemin, Zecherin und Mölschow, an welche so wie an die Peenemündsche Heide das Vorwerk gränzet. Die Fischerei wird in dem großen Mölschowschen See, und in den auf dem Felde belegenen Pfülen getrieben. Zu diesem Vorwerke gehöret der dicht an der Heide gelegene so genannte Hammelstall für die Schafe. Bei demselben befindet sich auch ein Büdnerhaus, wovon 2 Rthlr. Grundgeld an das Amt bezahlet werden.
bis zur Reichseinigung (bis 1871)
Kaiserreich (1871-1918)
Weimarer Republik (1918-1933)
Drittes Reich (1933-1945)
SBZ und DDR (1945-1990)
die heutige Zeit
Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:
z.B.