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==chronistische Arbeiten zu Laage== | ==chronistische Arbeiten zu Laage== |
Version vom 4. Februar 2018, 16:17 Uhr
Kenndaten des Orts | |
Name (heute) | Laage |
Regionale Einordnung (heute) | |
Postleitzahl | 18299 |
Verwaltungsamt | unbekannt |
Landkreis | Rostock |
Zahlen | |
Einwohner | 5403 (Stand 2015) |
Koordinaten | Breite: 53.9252 / Länge: 12.3263 |
Das Städtchen Laage liegt an der Bundesstraße 108 etwa 20 km südlich der Hansestadt Rostock, unweit eines einstigen mittelalterlichen Überganges der Via Regia (Königsstraße).
Geographische Lage
- Koordinaten: E 53.9252°N 12.3263°O 26m
Das Wappen der Stadt
In Gold der schwarze Werle´sche ungekrönte Stierkopf mit einer wachsenden, roten Lilie zwischen den Hörnern.
Kurztext zur Ortsgründung
Laage (von "Lauena" slaw.= "Brückenort") lag bereits in der Zeit der deutschen Ostexpansion an einem Paß der nördlichen Via Regia (Königs-Straße) durch das sumpfige Recknitztal. Hier war auch der Standort einer wendischen Burg als Mittelpunkt der Terra Lauena. 1216 wurde der Ort erstmals genannt, 1253 ein Priester erwähnt. 1270 war Laage noch Dorf. Es war Sitz einer deutschen Vogtei, die in der Nähe des Ortes lag, der 1309 als oppidum bezeichnet wird. Ein rechtlicher Gründungsvorgang ist nicht nachweisbar, auch nicht ein bestimmtes Stadtrecht. In Laage vereinigen sich zwei auf Rostock zulaufende Straßen. Daraus entstand ein dreieckiger Marktplatz.
Die Gründung der Stadt Laage
(Schlie a. a. O. Bd. 1, S. 45 ff.; Bachmann a. a. O. S. 420; Beyer, Geschichte der Stadt Laage (M.J.B. 52, 53).
Die einzige Werlesche Stadt, von der wir mit einiger Bestimmtheit sagen können, daß sie nicht mehr von Nikolaus von Werle gegründet ist, ist Laage, eine kleine Landstadt in der Nähe Rostocks. Rostock hat deshalb schon im Mittelalter mancherlei Beziehungen zu seiner kleinen Nachbarstadt gehabt. So stammte das Rostocker Ratsgeschlecht der von Laage, das im 13. und 14. Jahrhundert in Rostock eine mächtige Stellung innehatte und der Lagerstraße in Rostock den Namen gegeben hat, wie aus deren Familiennamen hervorgeht, aus Laage. Noch im Jahre 1331 besaß diese Rostocker Patrizierfamilie ein Haus in ihrer Heimatstadt (Koppmann, Töllners Handlungsbuch S. XX.). Auch die Kopmanns, gleichfalls ein Rostocker Ratsgeschlecht, waren in Laage begütert (M.U.B. V, 3312). Wie aus einer Urkunde des Jahres 1216 hervorgeht, lag der Ort, der uns in diesem Jahre mit dem Namen "Lavena" zuerst genannt wird, an einer wichtigen Handelsstraße, die von Demmin über Kalen nach Rostock führte (M.U.B. I, 223). Die Stadt wurde jedoch erst um die Wende des 13. und 14. Jahrhunderts gegründet. Im Jahre 1309 wird uns ihre Existenz urkundlich bezeugt (M.U.B. V, 3312). Man hat bis jetzt gemeint, daß die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Laage bereits ins Jahr 1270 fällt; es ergibt sich jedoch gerade aus der Urkunde, durch die man das Vorhandensein der Stadt im Jahre 1270 als erwiesen annimmt, daß Laage im Jahre 1270 noch ein Dorf war (M.U.B. II, 1190). Denn in diesem Jahre wird den cives von Laage ein Moor verliehen, das sich zwischen dem Gebiet der cives von Spotendorf und Laage befindet. Indem man das Wort cives ohne weiteres als Bürger übersetzte, konnte man allerdings auch die Existenz einer Stadt Laage für das Jahr 1270 behaupten. Das Wort cives muß aber in dieser Urkunde mit Bauern übersetzt werden, weil die cives von Laage in der Urkunde mit denen von Spotendorf gleichgestellt werden. Diese aber sind alle Bauern gewesen, wie sich deutlich aus der Zeugenreihe der Urkunde ergibt, in der der Schulze Siegfried aus Spotendorf mit seinen cives als anwesend aufgeführt wird. Außerdem ist ja auch Spotendorf nie eine Stadt gewesen. Danach wird uns im Jahre 1270 einwandfrei von Laager Bauern berichtet, die ebenso, wie es bei den andern in der Urkunde genannten Bauernschaften geschah, von ihrem Schulzen vertreten sein werden. Die Stadt wurde danach erst nach dem Jahre 1270 gegründet. Nach dem slawischen Namen "Lawe oder Lavena" zu urteilen, wird es gewiß einst ein slawisches Dorf in der Nähe der heutigen Stadt gegeben haben, vielleicht auch eine Burg gleichen Namens, deren Wall noch heute in einiger Entfernung von der Stadt erhalten zu sein scheint. Die Gründung der Stadt erfolgte durch Stadtrechtsverleihung an ein Dorf. Der Stadtplan läßt noch heute deutlich den alten Dorfgrundriß erkennen (Plan der Stadt bei Beyer (M.J.B. 52). Die Stadt besteht im Grunde nur aus einer einzigen gebogenen Straße, die sich in ihrem Hauptkrümmungspunkt zu einem nur kleinen, unregelmäßigen dreieckigen Platz, dem Markt, erweitert. Offenbar ist dies nicht der Grundriß einer Stadtanlage aus frischer Wurzel, sondern der eines Dorfes. Wahrscheinlich wird es sich dabei um das Dorf handeln, dessen Bauern uns im Jahre 1270 genannt werden, und das im Unterschied von jenem slawischen Dorf ein deutsches Kolonistendorf gewesen zu sein scheint. Dies Dorf wird, da uns im Jahre 1253 ein Laager Priester genannt wird (M.U.B. II, 721), schon vor diesem Jahre angelegt sein. Daß es ein deutsches Dorf gewesen ist, erkennt man daraus, daß von 14 Bürgern, die uns im Jahre 1330 genannt werden (M.U.B. VIII, 5109), nur einer, wie aus seinem Namen "Went" hervorgeht, slawischer Abstammung gewesen ist, während die übrigen 13, wie ihre deutschen Namen beweisen, deutscher Nationalität waren. Danach scheint Laage aus einem deutschen Kolonistendorf entstanden zu sein.
Plan der Stadt bei Beyer (M.J.B. 52)."
einführende Information
Nachstehender Auszug legt den Status der Stadt Laage im Jahre 1893 dar.
Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Ausgabe Gustav Quade" 1894 (S.439-443 und 1450):
"Laage liegt auf einem Hügel und am Abhange desselben in einer größtentheils ebenen Gegend an der Recknitz, deren linke Ufer von einem breiten Wiesensaume begrenzt, während die jenseitigen von Höhenzügen begleitet werden. Von der rechten südlichen Uferseite an die Anhöhe hinaufgebaut, erscheint die Stadt dadurch als ziemlich berträchtlich und bildet im Verein mit der angenehmen Umgegend eine ganz freundliche Landschaft. Die Stadt hat drei Ausfahrten, das Mühlenthor nach Rostock und Güstrow, das Breeser Thor nach Teterow, das Pinnower Thor nach Tessin und Gnoien. Schon Mitte der 50er Jahre waren an Stelle der Thore nur Schlagbäume vorhanden, die selbstverständlich jetzt auch schon gefallen sind. von den fünf Straßen erstreckt sich die Hauptstraße von der Recknitzbrücke an (an dere sich früher eine Mühle befand) eine ziemlich steile Anhöhe hinauf in beträchtlicher länge. Oestlich neben der Hauptstrae liegt der unregelmäßig geformte Marktplatz mit dem 1870/71 vom Baumeister Thormann in Wismar neu gebauten Rathause. In demselben befinden sich jetzt auch die Räumlichkeiten des Amtsgerichts. die feierliche Einweihung des stattlichen Gebäudes fand am 13, October 1871 statt. Westlich vom Markt führt eine kleine Querstraße zur Kirche, einem großen alten Gebäude mit einem starken abgestumpften Thurm. Der Chor der Kirche ist nach Lisch eins der schönsten und edelsten, wenn auch jüngsten Werke aus der Zeit des Übergangsstils und wird noch vor itte des 13. Jahrhunderts gebaut sein. das Schiff ist im ausgebildeten Spitzbogenstil, also wohl im 14. Jahrhundert gebaut. Der geräumige Kirchenplatz, an welchem u.A. das 1847 ausgebaute Schulhaus liegt und der erst 1831 als Begräbnisplatz außer Gebrauch gesetzt ist, mit Anpflanzungen versehen. Die Pflasterung der Stadt ist gut, die verkehrsreicheren Straßen haben Klinkertrottoire. Die Stadt hat 1890 2342 und 1855 1844 Einwohner, unter denen 1890 16 und 1855 43 Juden sind; die Zahl der häuser beträgt 321. die Versicherungssumme der in der städtischen Brandsocietät versicherten, auf dem 1102 ha umfassenden Stadtgebiet gelegenen Gebäude betrug nach dem Abschluss von Ostern 1891 2 051 200 Mark. Die Stadt ist Sitz eines Amtsgerichtes , eines vereinten ritterschaftlichen Polizeiamts, eines Post- und Telegraphenamts III.Classe, eines Armenhauses, eines Vorschußvereins. Die Erlaubnis zur Errichtung einer Sparcasse wurde der Stadt vor Jahren von der Regierung abgeschlagen, und ist eine solche Casse auch jetzt noch nicht vorhanden. Die Verkehrsverhältnisse des Ortes haben sich nicht so günstig gestaltet, wie man es seiner Lage nach hätte annehmen können. Eine ungewöhnliche Lebhaftigkeit hatte die Stadt früher im Winter zur Zeit der Kornfuhren. Ein großer Theil des Getreides, das damals nach Rostock gesandt wurde, nahm seinen Weg über Laage. Das änderte sich jedoch wesentlich nach Erbauung der Eisenbahn Güstrow-Neubrandenburg, sowie der Chaussee Güstrow-Teterow. ... Der Staatskalender führt von größeren gewerblichen und gemeinnützigen Betrieben nur die folgenden auf: 8 Gastwirthschaften, 7 Schenkwirthschaften, 1 Badeanstalt und die Wassermühle, Hennigsmühle. - Laage hält drei Krammärkte und einen Gänse- und Schweinemarkt. Der Bürgermeister und die beiden Rathmänner werden seit 1855 nicht mehr wie früher durch die gesammte Bürgerschaft gewählt, sondern durch den Bürgerausschuß und eine gleiche Zahl anderweitiger Wahlmänner; die Präsentation der zu erwählenden Rathsmitglieder steht aber nach wie vor dem Rath zu. ... Geschichtliches. Die Stadt Laage, in alten Zeiten Lawe geschrieben, wurde etwa Mitte des 13.Jahrhunderts begründet, der Stiftungsbrief fehlt, doch ist eine Urkunde von Nicolaus von Werle vom Jahre 1270 vorhanden, wonach dieser Fürst der Stadt das Laager Moor schenkte. Laage wird hier schon als bestehnende Stadt erwähnt. Es gehörte von 1316 der Werle-Parchimschen Linie und kam 1436 an Mecklenburg. Im Jahre 1291 eroberte Fürst Heinrich von Mecklenburg die Stadt, erbaute in der Nähe die Burg Kronskamp, auf der Höhe neben dem jetzigen Hofe dieses Namens. Im Jahre 1346 kaufte die Stadt das Dorf Pinnow, von dem dasPinnowsche Thor seinen Namen führt, und zog den Acker zur Stadtfeldmark. Dies Dorf lag nordöstlich von der Stadt an der Kobrower Scheide, wo noch jetzt ein Terrain die Dorfstätte heißt. Die von Möltke stifteten 1371 außerhalb der Stadt eine Kirche, zu der die Stadt den Platz hergab; sie ist längst spurlos verschwunden. Der Name der Stadt ist früher vielfach irrthümlich von Heinrich dem Löwenabgeleitet (de Lau oder Law), woraus dann in der Folge Lauge entstanden sein soll. Es wurde deshalb auch die Schreibart Laage als die allein richtige angesehen, da das zweite a gewissermaßen als Dehnungszeichen , als Ersatz für das ausgefallene u dienen sollte. Diese Schreibart ist jetzt die herrschende, auch im amtlichen Verkehr. (Es werden jetzt leichter Verwechslungen mit Lage im Lippe-Detmoldschen verhütet.) Gleichwohl ist der Name richtiger dahin zu erklären, daß man ihn von dem slavischen lawa =Brücke - ableitet. Es lag hier eine wichtige Brücke über die Recknitz, wie auch von Laage die Straße durch das sumpfige Recknitzthal nach Demmin führte, die aller Wahrscheinlichkeit nach den Hauptweg der Wenden bei ihrem Verkehr mit Pommern bildete. Es liegt hiernach die Annahme sehr nahe, daß Laage als Brückenort bezeichnet wurde, was entschiedn seiner Bedeutung am ehesten entspricht. die älteste Geschichte von Laage ist sehr im Dunkel gehüllt. Zwar war die Stadt schon frühzeitig ein wichtiger Verkehrsort, aber eben deshalb hatte sie auch vorzugsweise unter den kriegerischen Wirren zu leiden, von denen Mecklenburg in früheren Jahrhunderten heimgesucht wurde. Am schwersten litt sie zur Zeit des dreißigjährigen Krieges. Der Krieg und die Pest brachten Laage dicht an den Rand des Abgrunds, zweimal wurde die ast gänzlich verwüstete Stadt von ihren Bewohnern, deren Zahl von früher 4000 im Jahre 1641 auf 50 zusammengeschmolzen war, vorübergehendaufgegeben. Auch die Kriege des 16. und 17. Jahrhunderts brachten schwere Drangsale über Laage, dazu kam eine große Feuersbrunst von 1759. Erstim jetzigen Jahrhundert begann die Stadt sich langsam zu erholen, zumal sie in der bewegten Zeit von 1806 bis 1813 verhältnismäßig wenig zu leiden hatte. Wieder wie in früherer Zeit liegt sie jetzt an einer großen Verkehrsstraße, ohne freilich aus den schon erwähnten Gründen im Besitz aller Vortheile zu sein, welche derartige Verkehrsstraßen für die von ihnen berührten Plätze im Gefolge zu haben pflegen. Die Geschichte der Stadt - bis Anfang dieses Jahrhunderts - ist Gegenstand von Abhandlungen, welche Pastor Beier hieselbst in den Jahrbüchern für meckl. Geschichte und Alterthumskunde, Jahrgang 1887 und 1888, geschrieben hat. Nachtrag: Ein neues Posthaus ist dieser Tage fertig gestellt und bezogen. Seit dem 1.Januar 1893 ist hier eine städtische Ersparnisanstalt errichtet."
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chronistische Arbeiten zu Laage
Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.
- ["Die Gründung der Stadt Laage" Karl Hoffmann Jbb. 94 1930]
- [Laage Chronik von Carl Beyer Teil 1 Jbb.52 1887]
- [Laage Chronik von Carl Beyer Teil 2 Jbb.53 1888]
- [Friedrich Lisch "Die Kirche zu Laage" Jbb.12 1847]
- [August Rudloff "Zur Topographie der Länder Schwaan und Laage" Jbb.58 1893]
- [Robert Beltz "Der Burgwall von Laage" Jbb.58 1893]
- [Heinrich Jahnke "Sagen aus Laage" Ostmecklenburgische Heimat (OMH) 10/1930]
- [Fritz Kähler "Geschichte der Stadt Laage" Teil 1 OMH 18/1931]
- [o.A. "Das Wappen der Stadt Laage" OMH 7/1932]
- [Fritz Kähler "Flurnamen in Laage" OMH 12/1932]
- [o.A. "Das Wappen der Stadt Laage - erläutert nach Quellen der Geschichte, Sage und Rekonstruktion" OMH 7/1934]
- [o.A. "aus dem Musikleben der Stadt Laage" OMH 10/1937]
- [Karl Demmel "Aus zwei Städten der Heimat - Eine Plauderei über Laage und Tessin" OMH 1/1938]
- [Fritz Kähler "Die Pflanzenwelt in und bei Laage" OMH 4/1938]
- ["Laage - ein ABC der Heimat" o.A. Mecklenburgische Monatshefte (MMH)114/1934]
- [Fritz Kähler "Die vermißten Quittungen" OMH 7/1938]
- noch einfügen Fritz Kähler "Geschichte der Stadt Laage" Teil 1 und 2 OMH 19/1931
- Chronik der Stadt Laage von Peter Zeese
- Auszug aus Klüver, Hans Henrich "Beschreibung des Hertzogthums Mecklenburg und dazu gehöriger Länder und Oerter" Hamburg : Wiering , 1728 - 1729
- Laage und die Via Regia
Weiterfuehrende Information zu Laage
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Über Anregungen und Hinweise zu den hier enthaltenen Chroniken, oder generell zur Ortsgeschichte von Laage bin ich dankbar. Wilfried Steinmüller Kontakt über meine E-Mail: