Fortlaufende Ortschronik von Dargen und den Ortsteilen.: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 82: | Zeile 82: | ||
Das Wohngebäude hat der Schloßhauptmann Apelman auf eigene Kosten errichten lassen, was ihm doch von Ihrer majestät Königin Christina vergolten wurde. | Das Wohngebäude hat der Schloßhauptmann Apelman auf eigene Kosten errichten lassen, was ihm doch von Ihrer majestät Königin Christina vergolten wurde. | ||
+ | |||
+ | '''1693''' Lütebock (''später in Kachlin aufgegangen'') Dort haben vormals 3 Vollbauern gewhnt, zur gerade vergangenen Osterzeit seit 4 Jahren, als Verwalter Caspar Windorff, der jetzt dort wohnt, von Herrn Rittmeister Horn das übernahm. .... Diese Dorf ist durch eine Feuersbrunst vernichtet worden. | ||
===unter Preußen (1720-1813)=== | ===unter Preußen (1720-1813)=== |
Version vom 6. März 2020, 09:29 Uhr
Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.
... im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)
Dargen
1386 gehörte es wenigstens zur Hälfte den Brüdern Heinrich und Kurt von Heyden und Martin von Winterfeld, zur anderen Hälfte jedenfalls dem Herzoge. Am 23.November kaufte Egghard von Schwerin die Heydenschen Rechte, welche in 19 Mark Pacht und 7/16 der Einkünfte des hohen und niederen Gerichts bestanden. Als Zeuge diente u.a. der Krüger vom „Unsoltenen Kruge“ zu Dargen.
1389 stiftete Egghards Sohn, Hans von Schwerin, in der Kapelle des heiligen Leichnams in Anklam eine Vikarie zum Andenken seines Vaters und wies ihr Einkünfte aus 3 1/2 Hufen Dargens an. Es werden erwähnt die Bauern Peter und Hans Gustemer und Hans Pirkevitze, der Müller Claus Molner und der Tabernator (Krüger) Raddemer Rybe.
1417 verkaufte Hans seinen dargener Anteil an Pudagla. 1419 überwies die Herzogin Agnes aus ihrer Hälfte dem Kloster Pudagla p.a. 4 Mark 2 Schillinge, 1421 desgleichen 18 Schillinge aus dem Kruge und eine Hakenhufe des Kopeke Pirkevitze.
1431 erhält Pudagla weitere Hebungen aus Dargen für Aufwand, den es für den Bischof von Kammin geleistet hatte.
Bossin
1256 Ersterwähnung - Eigentum des Ritters Wilhelm von Kräpelin, der es an das Kloster Grobe für Crakow bei Gützkow abtrat. 1260 erhielt Kloster Grobe den Zehnten aus Bossin.,
1305 hat es wahrscheinlich dem Kloster Stolp gehört,
1325 Bossin und Neverow durch das Kloster Pudagla vom Anklamer Bürger Bernhard Bosch abgekauft.
Görke
1305 Ersterwähnung – gehört ein Ort Gorike samt einer Mühle zum Kloster Stolp.
1408 wird Görke vom Kloster Pudagla der Gertrud von Schwerin, Bisprawe Schwerins Witwe, für 200 Mark abgekauft. Bischof Siegfried von Cammin gestattete
1427 dem Kloster Pudagla, in Görke im Kirchspiel Zirchow auf Usedom eine Kapelle zu Ehren des Pommernapostels Otto zu errichten. Auch in diesem Falle wäre an eine Wegekapelle zu denken.1)
Kachlin
1251 Ersterwähnung, Besitz der Familie Schwerin.
1319 vermachen nach dem Tode Gerhards von Schwerin dessen Söhne Hermann, Florin, Gerhard und Tamno dem Kloster Pudagla eine jährliche Rente, welche aus dem Hofe zu Cachlin, den Alardus bewirtschaftete, zu zahlen war.
1389 Streit zwischen den Schwerinen auf Cachlin und Catschow über die Nutzung des Cachliner See.
1417 musste Hans von Schwerin den Ort Pudagla abtreten.
1434 war Jochen Goedekens Ortsschulze.
Katschow
1251 Ersterwähnung, Gerhard von Schwerin als Lehen – Dorfgerichte nachweisbar.
1260 Barnim I. schenkt das Dorf dem Kloster, bleibt aber als Klosterlehen der Familie Schwerin. 1355 Florin Schwerin hat jährlich 7 Last Getreide an Pudagla abzugeben.
1376 verkauft Bauer Reymar Wacholt eine Hebung von 8 Schillingen p.a. an Pudagla.
1415 tritt Mechthild von Schwerin ihr Drittel des Dorfes an Pudagla ab, die Bezahlung erfolgte erst 1417 und 1428.
1431 kauft Pudagla das zweite und 1434 das letzte Drittel des Dorfes.
1434 ist Ortsschulze Nikolaus Lorenz. Der Ortsschulze aus Bansin Johann Labahn ist Beisitzer des Schulzengerichtes in Catschow.
1435 muß Pudagla noch an einen Schwerinschen Erben wegen Catschow 30 Mark und ein Drömt Roggen zahlen.
Neverow
1270 Ersterwähnung als Kammin den Zehnten von Neverow an Grobe gibt gegen Jargenow bei Gützkow.
1325 Neverow und Bossin durch das Kloster Pudagla vom Anklamer Bürger Bernhard Bosch abgekauft.
Prätenow
1529 Ersterwähnung - gehörte Drewes Luder aus Prätenow zu den Schuldnern der Marienkirche in Usedom.
Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)
bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)
unter Schwedens Herrschaft (1648 bis 1720)
Görke
1693 Dieses Dorf liegt im Usedomer Land, wird für 1 1/2 Landhufen unter dem Amt Pudagla gerechnet und geht zu Sirkows Kirche. Zum Norden grenzt es an das Moor Die Thur, östlich an Cutzow, südlich an Neverow und Bossin und im Westen an Lütebock. Hier haben vor 19 bis 20 Jahren 3 Bauern gewohnt, von denen jeder 1/2 Landhufe hatte, und das ganze Dorf wurde mit 1 1/2 Landhufe berechnet, aber seit der letzten Brandenburgischen Belagerung haben hier ein Bauer und ein Verwalter auf den anderen 2 Bauernhöfen gewohnt. Auch hat er jährlich 25 Rthl gegeben, doch keine Hufesteuer, nur jetzt nachdem Neuwarp niedergebrannt worden ist.
Kachlin
1693 Dieses Ackerwerk liegt unter dem AmtPudagla auf Üsedoms Land und geht nach Zirkow zur Kirche. Dort wohnt der Verwalter David Windorp. Dieser Ort ist vor 30 Jahren ein Bauerndorf gewesen oder ein Bauernbesitz, aber dann vom Schloßhauptmann Apelman zu einem Ackerwerk gemacht worden.
Das Wohngebäude hat der Schloßhauptmann Apelman auf eigene Kosten errichten lassen, was ihm doch von Ihrer majestät Königin Christina vergolten wurde.
1693 Lütebock (später in Kachlin aufgegangen) Dort haben vormals 3 Vollbauern gewhnt, zur gerade vergangenen Osterzeit seit 4 Jahren, als Verwalter Caspar Windorff, der jetzt dort wohnt, von Herrn Rittmeister Horn das übernahm. .... Diese Dorf ist durch eine Feuersbrunst vernichtet worden.
unter Preußen (1720-1813)
Dargen
1779 ein zu den Mellentinschen Güter gehöriges Gut, 1 Meile von Uesedom ostnorsostwärts, und ¼ Meile von dem Haff, auf der Poststraße von Anklam nach Swienemünde, hat 1 Vorwerk, 2 Bauern, 2 Coßäthen, 1 Krug, 10 Feuerstellen, gute Fischerei in dem Haff, und zwar einige Züge mit dem großen Garne, keine Holzung, ist zu Zirchow in der Uesedomschen Synode eingepfarret, und ein Allodialgut (Eigentum), welches der Kriegesrath Peter Ernst von Meyenn besitzet.
Bossin
1779 1 Meile von Swienemünde westsüdwestwärts, nahe am Haff, hat 4 Bauern, 1 Coßäthen, 2 Büdner, deren Katen auf Stellen stehen, welche den Bauern zugehören, und ist zu Zirchow in der Uesedomschen Synode eingepfarret. Die Einwohner haben teils guten, teils sandigen Acker, und treiben im Haff die Sommerfischerei.
Görke
1779 1½ Meilen von Swienemünde südwestwärts, zwischen den beiden Vorwerken Cachlin und Cutzow, auf der Poststraßr von Anklam nach Swienemünde, hat 3 Bauern, 1 Büdner, und ist zu Zirchow in der Uesedomschen Synode eingepfarret. Die Einwohner haben guten Acker, und treiben die Fischerei in dem Haff.
Kachlin
1750 Vom Kachliner See bis zum Wolgastsee wird ein Entwässerungsgraben über den Zerninsee bis ins Haff gebaut. Der Graben wird nach dem Baumeister Knüppel, als Knüppelgraben bezeichnet.
1779 Cachlin mit dem dazu gehörigen Vorwerke Lütebock, 1 Meile von Uesedom ostnordostwärts, an dem Cachlinschen See, hat 1670 Morgen 88 ½ Ruthen, und ist zu Zirchow in der Uesedomschen Synode eingepfarret. Der Acker liegt in 3 Schlägen, und ist ziemlich gut, jedoch etwas kaltgründig. Die Wiesen liegen bei Swienemünde auf dem Mellin, wie auch einige bei Caminke, die meisten aber im Thurbruche. Das Rindvieh hat keine andere Weide, als die dem Vorwerke in dem Thurbruche beigelegte 481 Morgen 24 Ruthen. Die Schäferei hat die Abtriften auf die kleinen Feldmarken der Dörfer Boßin, Pretenow und Görke. Die Dienste werden von 4 Bauern und 1 Coßäthen aus Boßin, 3 Bauern aus Görke, und 5 Bauern und 1 Coßäthen aus Pretenow verrichtet.
Katschow
1779 1½ Meilen von Uesedom ostnordostwärts, hat außer einem Vorwerk 5 Bauern, 3 Büdner, und ist zu Benz in der Uesedomschen Synode eingepfarret. Der Acker trägt guten Roggen und Gerste.
1779 Vorwerk hat 315 Morgen 41 Ruthen. Der Acker liegt mit dem Baueracker vermengt in 3 Schlägen, und ist, bis auf das nach Labömitz liegende Feld, welches etwas sandig ist, dennoch aber guten Roggen trägt, durchgängig tragbar. Die Wiesen liegen an dem Thurbruche, und sind geringe. An Weide hat dieses Vorwerk, welches mit Labömitz verbunden ist, ebenfalls 72 Morgen in dem Thurbruche nunmehro erhalten, wodurch dem Mangel der Weide etwas abgeholfen ist. Die Dienste werden von den bei Labömitz dienenden 5 Bauern aus Catschow und 5 Bauern aus Retzow zugleich mit verrichtet.
Neverow
1779 1 Meile von Swienemünde südwestwärts, nahe am Haff, hat 2 Bauern, welche mehrenteils guten Acker haben, die Sommerfischerei in dem Haff treiben, und zu Zirchow in der Uesedomschen Synode eingepfarret sind.
Prätenow
1779 1 Meile von Uesedom gegen Osten, nahe an dem Haff, hat 5 Bauern, 1 Coßäthen, welcher 3 Coßäthenhöfe besitzet, von welchen er keine Contributionen, auch sonst nichts weiter als Dienstgeld giebet, 2 Büdner, welche auf Bauerstellen wohnen, und daher nur das gewöhnliche Schutzgeld an das Amt bezahlen, und ist zu dem adelichen Dorfe Stolpe in der Uesedomschen Synode eingepfarret.
bis zur Reichseinigung (1813-1871)
Dargen
1858 ein Rittergut mit 4 Büdnerstelle, in der Nähe des Haffs belegen und nach Zirchow eingepfarrt, in 8 Wohnhäusern befinden sich 98 Einwohner.
Bossin
1858 Bauerndorf am Haff belegen, 4 Bauern, 1 Kossäthenhof, 5 Büdner, 12 Wohnhäuser, 67 Einwohner.
Görke
1858 Bauerndorf an der Landstraße nach Usedom und am Thurbruch belegen, nach Zirchow eingepfarrt, hatte 3 Bauernhöfe, wovon zwei in eine größere Wirtschaft vereinigt sind. Ein Hof ist aber geteilt, 5 Büdnerstellen, eine Schule für die Orte Görke, Cachlin, Dargen und Bossin. 11 Wohnhäuser, 61 Einwohner.
1890 Hünengrab mit 9 Grabkammern geöffnet
Kachlin
1858 Bauerndorf Lutebock ist ein während des nordischen Krieges wüst gewordenes Bauerndorf, die Feldmark ist mit Kachlin vereinigt worden. 1858 ein königliches Amtsvorwerk am Thurbruch unweit des Cachliner Sees belegen, ist nach Zirchow eingepfarrt, 4 Wohnhäuser mit 62 Einwohnern.
Katschow
1858 Vorwerk und Dorf am Cachliner See und beim Thurbruch belegen, nach Benz eingepfarrt, hat außer dem Gut 3 Kossäthen, 1 Müller, 6 Büdner. In 14 Wohnhäusern befinden sich 110 Einwohner.
Neverow
1853 wurden mehrer Hünengräber in der Nähe von Neverow zerstört und zum Neubau der Cutzower Wirtschaftsgebäude verwendet.
1858 ein Bauerndorf in der Nähe des Haffs, nach Zirchow eingepfarrt. 1 Bauer, 2 Halbbauern, 1 Büdner, 4 Wohnhäuser, 31 Einwohner.
Prätenow
1858 ein Bauerndorf am Haff, nach Stolpe eingepfarrt, bestand sonst aus 5 Bauernhöfen und 1 Kossätenhof. Durch Verkauf sind 4 Bauernhöfe an das adliche Gut Dargen übergegangen. Zur Zeit 1 Bauern- und 1 Kossätenhof, 9 Büdner, 14 Wohnhäuser, 97 Einwohner.
Kaiserreich (1871-1918)
Dargen
1876 am 15. Mai Einweihung der Bahnstrecke Ducherow - Swinemünde - Dargen ist Bahnstation - Bahnhof
1881 Gutshof wird geteilt verkauft.
Weimarer Republik (1918-1933)
Kachlin
1920 wird ein Windkraftschöpfwerk von der Firma Köster aus Heide gebaut. In Tätigeit bis 1965. 1979 wird es vom Sturm zerstört. 1995 wieder aufgebaut.
Drittes Reich (1933-1945)
Dargen
1933 FF Dargen gegründet.
1939 ca. Hafen ausgebaut als Munitionsverlade Punkt für die Mellenthiner Heide.
Katschow
1937 wird offiziell der Ortsname statt C mit K geschrieben.
SBZ und DDR (1945-1990)
Kachlin
1945 bis 1955 Torfgewinnung durch VEB Inseltorf. Torf in der Nachkriegszeit als Brennstoff benutzt. Torf auch für Badekuren verwendet. Schon in der Vorzeit wurde dort Torf abgebaut.
die heutige Zeit
Dargen
1997 Technikmuseum und Zweiradmuseum auf dem ehemaligen Gelände der Bäuerlichen Handelsgesellschaft BHG eröffnet.
2006 Wehrführer Jens-Peter Jager, Sttellvertreter Fred Labahn
2015 Neues Feuerwehrfahzeug erhalten.
Görke
1995 Kartoffellagerhalle der LPG wird zum Sägewerk und Holzhandlung umgebaut
2019 Ein Schaf wird in Görke durch einen Wolf getöttet, vier weitere verletzt.
Prätenow
2004 am 29.06. wird das Wiesentgehege eröffnet.Die Tiere stammen aus dem polnischen Wolliner Nationalpark.
2012 die Wisente entwickeln sich prächtig. Drei Tiere werden nach Springe bei Hannover gebracht.
Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:
z.B.