Sagen, Legenden und andere Volksüberlieferungen zu Müritz und Graal

Aus Ortschroniken
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Der Schatzwächter von Graal.
Im Mühlenberge von Graal liegt ein großer Schatz verborgen, der von einem riesigen schwarzen Hunde gehütet wird.
Er kann zur mitternächtlichen Stunde nur von solchen Leuten gehoben werden, die lautlos ihre Arbeit machen.
Einst stiegen zwei Sucher nach saurem Graben und Schaufeln auf einen großen Topf voll schimmernder Goldstücke
Schon griffen sie gierig darnach. Da erschien plötzlich der unheimliche Wächter. Unwillkürlich schrei einer der Männer laut auf. Jetzt verschwand der Topf mit den herrlichen Dingen auf Nimmerwiedersehen in der Tiefe.
(Karl Krambeer 1927)
Jungbrunnen

(NHG)

Vor der Reformation unterhielt das Klarissenkloster Ribnitz, zu dem ja auch der Müritzer Klosterhof gehörte, enge Beziehungen nach Dänemark, die nicht selten in engen verwandschaftlichen Verhältnissen der Konventualinnen begründet waren.
Dazu erzählt der Volksmund: "Als der Müritzer Klosterhof dänisch war, brachte man aus Dänemark oft schwangere, unkeusche junge Mädchen in den Klosterhof, damals noch abseits in der Einöde. Bald darauf kehrten sie als Jungfrauen wieder in ihre Heimat zurück. Man sprach davon, das es viele "Dänen" in Müritz gäbe.
Erzählt von Klaus Witt 1997
Vom Püstern
Man nehme die Angel einer Natter und stecke sie in das untere Ende des Hirtenstockes; wollen die Kühe beissen, so wird dies sich sofort geben, wenn der Stock in die Erde gestoßen wird.
Von einer alten Büdnerfrau in Groß-Müritz. Pastor Dolberg (Bartsch Nr. 671.)


Am Silvesterabend muß ein Seil von dem sogenannten Wurststroh, d.h. dem Stroh, worauf die Würste gelegen haben, wenn sie gekocht sind, um die Obstbäume gebunden werden, dann tragen sie gut.

Aus Groß- Müritz. Pastor Dolberg. (Bartsch Nr. 1209.)

gegen das Feuer der Schweine gebraucht.

Sta tapper, Für, sta!
So du nich still steist,
So di 't nich goot geit.
Du sast nich schwellen,
Du sast nich rüken,
Du sast nich stinken,
Du sast sin en heil rein Minsch1,
Wie Mariae Mund.
Im Namen u.s.w. – Dabei wird nach beiden Seiten von oben nach unten gestrichen.
Von einer alten Büdnersfrau in Gr.-Müritz. Durch Pastor
Dolberg. (Bartsch 1818.)

Gegen Flechten und Gicht.

Ni-Man', ni Licht,
Still mi de Flecht,
Benimm mi de Gicht.
Im Namen u.s.w. – Dabei zuerst in die Höhe, dann nach unten gestrichen. Zur Zeit des Neumondes.
Von einer alten Büdnersfrau in Gr.-Müritz. Durch Pastor
Dolberg. (Bartsch Nr.1866.)


Schöner Jugend
Reizende Tugend
Macht das Geblüt rein.
Im Namen etc. – Dabei wird mit der Mütze oder Haube vom Maul über den Kopf und Rücken bis zum Ende des Schwanzes gestrichen.
Von einer alten Büdnerfrau in Gr.-Müritz. Durch Pastor
Dolberg. (Bartsch Nr. 2026b.)


Hest du di verfungen in Futter,
Help di Gott Vater un Mutter.
Hest du di verfungen in Wind,
Help di Gott un Minschenkind.
Hest du di verfungen in Water,
Help di Gott, Mus un Kater.
Im Namen u.s.w.
Von einer alten Büdnersfrau in Gr.-Müritz. Durch Pastor
Dolberg. (Bartsch Nr. 2029b.)

Gegen Schlangenbiß.

Sie gehen auf Sand,
Ich stoß sie mit dem rechten Fuß weg.
Im Namen etc.
Von einer alten Büdnersfrau in Gr.-Müritz. Durch Pastor
Dolberg. Bartsch Nr. 2088b.)