Willershagen: Unterschied zwischen den Versionen

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Manfred Labitzke und Wilfried Steinmüller
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Willershagen liegt 18 km östlich der Hansestadt Rostock an der Bundesstraße 105
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Das Dorf war von seiner Gründung bis zu seiner Eingemeindung nach Gelbensande im Jahre 1945 ein Rostocker Stadtdorf.
  
 
==Geographische Lage==
 
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"Willershagen bei Gelbensande, an der alten Rostock-Ribnitzer Landstraße, Hof und Dorf mit 5 Erbpächtern,  
 
"Willershagen bei Gelbensande, an der alten Rostock-Ribnitzer Landstraße, Hof und Dorf mit 5 Erbpächtern,  
1 Hauswirth, Forstgehöft, Schule. Hof hat 1890 58 Einw. , Dorf 169 Einw., zusammen 227 Einw. (1855 zus. 279 Einw..
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1 Hauswirth, Forstgehöft, Schule. Hof hat 1890 58 Einw. , Dorf 169 Einw., zusammen 227 Einw. (1855 zus. 279 Einw.).
 
Willershagen von ausgedehnter Länge und nahe südlich an der Rostocker und Fürstlichen Heide gelegen, ist zu 3244,6 Scheffeln bonitirt und gehörte früher den von Levetzow, die lange Zeit zwischen Rostock und Ribnitz ansässig waren und noch bis ins 17. Jahrhundert ihr altes Erbbegräbnis in der Kirche zu Bentwisch hatten."
 
Willershagen von ausgedehnter Länge und nahe südlich an der Rostocker und Fürstlichen Heide gelegen, ist zu 3244,6 Scheffeln bonitirt und gehörte früher den von Levetzow, die lange Zeit zwischen Rostock und Ribnitz ansässig waren und noch bis ins 17. Jahrhundert ihr altes Erbbegräbnis in der Kirche zu Bentwisch hatten."
  
 
==Kurztext zur Ortsgründung==
 
==Kurztext zur Ortsgründung==
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Name, geographische Lage und Gesamtstruktur des Dorfes Willershagen begründen eine hohe Warscheinlichkeit, daß es sich hier um eine typische westphälisch/niedersächsiche Hagen-Dorf-Gründung handelt. Das Straßendorf zweigt (parallel zu einem wasserreichen Bach, dem Wallbach) von der überregionalen Trasse des historischen Botenweges ab. Bis in das 19. Jahrhundert ist die typische Hufengliederung einer solchen deutschen Siedlungsgründung aus "frischer Wurzel" deutlich erkennbar. Sie besteht aus einer größeren Anzahl von Bauernstellen auf Einzelhufen, sowie einer Doppelhufe für den Schulzenhof und einer abseits gelegenen Doppelhufe für den Lokator. Eine weitere Doppelhufe für eine einst vorhandene Kirche mit Pfarrstelle (vieleicht die Hufe des viel später entstandenen Forsthofes oder am Standort der späteren Schule?) steht zu vermuten. Eine Kapelle und ein Pfarrkaten finden im 16. Jahrhundert letztmalig Erwähnung. Das spricht insgesamt für eine Gründung als Waldrodungsdorf in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, auch wenn uns aus dieser Zeit bislang keine urkundlichen Belege vorliegen.
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==Willershagen im Spiegel von Landkarten==
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Datei:Willershagen in der Hoinkhusen-Karte von 1700.jpg|Willershagen in der Hoinkhusen-Karte 1700
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Datei:Willershagen Schmettau 1788.jpg|Willershagen in der Schmettau-Karte 1788
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Datei:Charta von dem Rostockischen Bauer Dorfe 1793.jpg|CHARTA von dem ROSTOCKISCHEN-BAUER DORFE WILLERSHAGEN nach der geschehenen Regulierung in 7 Schlägen für 5 Bauern verfertigt anno 1793 von H. Breckenfelder (Stadtarchiv Rostock)
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Datei:Willershagen.jpg|Flurnamenkarte der Gemarkung Willershagen 1926 (Quelle: Ludwig Krause "Die Rostocker Heide im Spiegel ihrer Orts- Forst- und Flurnamen"
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==Willershagen im Spiegel von Luftbildern==
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Datei:Willershagen Blick von Südwest 2006.jpg|Gesamtüberblick von Südwesten (Luftbild: Wilfried Steinmüller 2006)
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Datei:Willershagen Wallbachschleife 2006 b.jpg|Willershagen an der Wallbachquerung der Dorfstraße (Luftbild: Wilfried Steinmüller 2006)
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Datei:Willershagen Kreuzung Dorfstrasse Behnkenhäger Weg 2006.jpg|Willershagen Kreuzung Dorfstrasse Behnkenhäger Weg (Luftbild: Wilfried Steinmüller 2006)
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Datei:Willershagen Behnkenhäger Weg 2006.jpg|Willershagen Behnkenhäger Weg (Luftbild:Wilfried Steinmüller 2006)
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==* [['''aktuell fortlaufene Chronik von Willershagen''']]==
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==Ortschroniken von Willershagen==
 
==Ortschroniken von Willershagen==
* [[Gemeinde Gelbensande - Chronik-]]
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* [[Willershagen - Mecklenburg]]
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* [[Willershagen - Mecklenburg]] Autor Manfred Labitzke
 
* [[Auszug zu Willershagen aus H.F.Beckers “Chronik von den Waldungen der Stadt Rostock angefangen 1839“]]
 
* [[Auszug zu Willershagen aus H.F.Beckers “Chronik von den Waldungen der Stadt Rostock angefangen 1839“]]
* [[Sagen, Geschichten und Legenden um Willershagen]]
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* [[Bedeutende Willershäger]]
  
 
==Weiterfuehrende Information zu Willershagen==
 
==Weiterfuehrende Information zu Willershagen==

Version vom 18. Mai 2022, 18:13 Uhr

Manfred Labitzke und Wilfried Steinmüller


Kenndaten des Orts
Name (heute)Willershagen (OT von Gelbensande)
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18182
VerwaltungsamtAmt Rostocker Heide
LandkreisRostock
Zahlen
Einwohnernoch einfügen
KoordinatenBreite: 54.1958 / Länge: 12.3239


Willershagen liegt 18 km östlich der Hansestadt Rostock an der Bundesstraße 105 Das Dorf war von seiner Gründung bis zu seiner Eingemeindung nach Gelbensande im Jahre 1945 ein Rostocker Stadtdorf.

Geographische Lage

  • Koordinaten: Lat 54.1958 (54º 11' 44 N), Lng 12.3239 (12º 19' 26 O)

Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe" 1894:

"Willershagen bei Gelbensande, an der alten Rostock-Ribnitzer Landstraße, Hof und Dorf mit 5 Erbpächtern, 1 Hauswirth, Forstgehöft, Schule. Hof hat 1890 58 Einw. , Dorf 169 Einw., zusammen 227 Einw. (1855 zus. 279 Einw.). Willershagen von ausgedehnter Länge und nahe südlich an der Rostocker und Fürstlichen Heide gelegen, ist zu 3244,6 Scheffeln bonitirt und gehörte früher den von Levetzow, die lange Zeit zwischen Rostock und Ribnitz ansässig waren und noch bis ins 17. Jahrhundert ihr altes Erbbegräbnis in der Kirche zu Bentwisch hatten."

Kurztext zur Ortsgründung

Name, geographische Lage und Gesamtstruktur des Dorfes Willershagen begründen eine hohe Warscheinlichkeit, daß es sich hier um eine typische westphälisch/niedersächsiche Hagen-Dorf-Gründung handelt. Das Straßendorf zweigt (parallel zu einem wasserreichen Bach, dem Wallbach) von der überregionalen Trasse des historischen Botenweges ab. Bis in das 19. Jahrhundert ist die typische Hufengliederung einer solchen deutschen Siedlungsgründung aus "frischer Wurzel" deutlich erkennbar. Sie besteht aus einer größeren Anzahl von Bauernstellen auf Einzelhufen, sowie einer Doppelhufe für den Schulzenhof und einer abseits gelegenen Doppelhufe für den Lokator. Eine weitere Doppelhufe für eine einst vorhandene Kirche mit Pfarrstelle (vieleicht die Hufe des viel später entstandenen Forsthofes oder am Standort der späteren Schule?) steht zu vermuten. Eine Kapelle und ein Pfarrkaten finden im 16. Jahrhundert letztmalig Erwähnung. Das spricht insgesamt für eine Gründung als Waldrodungsdorf in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, auch wenn uns aus dieser Zeit bislang keine urkundlichen Belege vorliegen.

Willershagen im Spiegel von Landkarten

Willershagen im Spiegel von Luftbildern

* '''aktuell fortlaufene Chronik von Willershagen'''

Ortschroniken von Willershagen

Weiterfuehrende Information zu Willershagen