Vineta Forschungen Geschichte: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. Januar 2022, 12:08 Uhr

Gesammeltes

über die "sagenhafte" Stadt VINETA, die bei den Insel Usedom und Wollin gesucht wird.

Da die Stadt nachdem sie um 1000 in alten Schriften erschien, später nicht mehr genannt wurde und es schwere Sturmfluten an der Ostsee gegeben hat, meinten die Menschen, diese Stadt ist im Meer untergegeangen.

Um das Jahr 1000 war vieles aus Holz gebaut. Überfälle mit nachfolgenden Bränden haben einiges vernichtet.

Johannes Bugenhagen in Pomerania 1517 Thomas Helms Verlag, 2009 ISBN 978-3-940207-41-8 S. 49 steht:

Zur Zeit Ottos: Versandung der Divenow - Angriff der Dänen nicht mehr möglich – Handel zog sich nach Stettin

in alten Schriften

In alten Urkunden finden wir Hinweise auf eine große Stadt an der Odermündung,

was man zu dieser Zeit unter einer großen Stadt verstanden hat:

Jumne – Jomsburg – Vineta – Julin – Wollin

Sind es fünf verschiedene Orte oder nur einer?

Erste schriftliche Hinweise:

Bücher wurden handschriftlich abgeschrieben – auch mit eigenen Anmerkungen versehen – Namen latinisiert – so finden wir die Schreibweisen:

Jumneta Niniveta Iummuveta Lumneta IVMNETA – LVMNETA – VIMNETA

ein kleiner Schritt zu VINETA

Ein Abschreiber ergänzte: Die Stadt Jumne sei durch den Dänenkönig Magnus den Guten (1042-1047) zerstört worden

Ibrahim ibn Jakub

( 965 n. Chr.) Arzt oder Sekretär kam mit den Gesandten an den Hof des Kaisers OTTO I. nach Merseburg

Er hat die Ostsee nicht gesehen

In seinen Reiseberichten schreibt er: (Sammlung spanisch-arabisches Reisewerk)

„ … im Westen ….wohnt ein slawischer Stamm, welcher das Volk der UBABA heißt. Das Gebiet derselben ist sumpfig und liegt im Nordwesten von Misjkos Reich. Sie haben eine große Stadt mit 12 Toren und einem Hafen. Sie sind im Krieg mit Misjko begriffen; ihre Macht ist groß. Sie haben keinen König und sind niemands Untertanen; ihre Ältesten sind ihre Herrscher.“

polnische Herzog Mieszko I. , der 966 das Christentum annahm)

Adam von Bremen

(ca. 1070 n. Chr.)

fasst in seiner „Hamburgischen Kirchengeschichte“ zusammen, was er vom Wendenland gesehen, erlebt und gehört hatte.

Er schreibt dabei auch: „ In Preußen sind die Menschen dunkelgrün von Farbe. In der Nähe ist auch das Land der Weiber, deren Söhne Hundsköpfe und den Kopf an der Brust tragen. …“

Er schreibt: „Kaum Glaubliches wird berichtet“

„ … Über die Leutizen hinaus, die mit anderen Namen Wilzen genannt werden, tritt uns der Oderfluss entgegen, der reichste Strom des Slawenlandes. An seinen Ufern, da wo die Scythischen Gewässer bespült, bietet die sehr angesehene Stadt JUMNE den ringsum wohnenden Barbaren (Nordländer) und Griechen (russisch orthodox) einen vielbesuchten Standort. Auch die Sachsen erhalten das Recht zu wohnen, freilich nur wenn sie ihr Christentum nicht öffentlich bekennen.

….Denn alle sind noch im Irrwahn heidnischer Abgötterei befangen.

….. im übrigen aber dürfte man kein Volk finden, das in Bezug auf die Sittlichkeit und Gastfreiheit ehrenwerter oder gutherziger wäre. Jene Stadt ist angefüllt mit den Waren aller nordischen Völker und besitzt alles Angenehme und Seltene.

Denn

… Dort befindet sich der Vulkanstopf, den die Einwohner als byzantinisches Feuer bezeichnen. ….

.. von drei Meeren wird jene Insel bespült, deren eins von ganz grünem Aussehen sein soll, das zweite von weißlichem; das dritte ist durch ununterbrochene Stürme beständig wutvoll brausender Bewegung. –

Von JUMNE aus rudert man in kurzer Fahrt nach der Stadt Demmin hinüber, die an der Mündung des Flusses Peene gelegen ist, wo auch die Ranen wohnen.

Nach dieser Stadt (Jumne) floh der dänische König Harald BLAUDZAHN, als er von seinem Sohne Swen besiegt worden war und starb hier.

JUMNE lag … an der Mündung der Oder, dort wo sich die Pommern von den Wilzen scheiden.

Otto von Bamberg

Bischof Otto von Bamberg besuchte 1124 die Stadt Julin / Wollin und 1128 die Stadt Usedom.

Vorgeschichte:

Der polnische Boleslaw hatte im Winter 1121 oder 1122 über zugefrorene Sümpfe und Gewässer Stettin angegriffen und eingenommen. Wartislaw (Slawe) musste sich unterwerfen – Tribut zahlen und das Christentum annehmen.

Boleslaw drohte, sonst mit Krieg! Zur Christianisierung lässt er Bischof Otto von Bamberg kommen.

Berichte von Ottos Begleitern: „… trieben wir die Oder hinab ins Meer und segelten dann nach Julin „ oder „Julin liegt da, wo die Oder einen großen See bildet und ins Meer fließt. „

Die Bewohner sind besonders trotzig und gewalttätig .

Otto wird unter Todesgefahr zuerst aus der Stadt Wollin vertrieben - nach Monaten, nachdem er die Stettiner getauft hatte, konnte er auch hier das Kreuz aufrichten.

Zusammenfassung

Es gab um 1000 eine große Stadt an der Odermündung

Eine Wikingerburg – eigenständig – viel Handel – verschiedene Bewohner Der dänischen König Harold (auch Blauzahn 940-986) errichtete eine Burg im Slawenland – der norwegische König Erik eroberte und zerstörte 1043 ? diesen Seeräuberstaat.

1124 – 1128 werden nur die großen Städte wie Stettin, Julin / Wollin, Usedom, Demmin usw. von Otto von Bamberg besucht.

Es gab zu dieser Zeit keine andere größere Ansiedlung an der Odermündung!

Bischof Adalbert

Amtszeit 1140 - 1161 erster pommerscher Bischof, war Begleiter auf den Missionsreisen von Otto von Bamberg 1140 vom Papst bestätigt eine eigene Diözese Wollin mit den herzoglichen Grenzen Sitz war Cammin

Zeitweise Verlegung des Bischofsitzes (1160 –1176) von Usedom nach Cammin und zeitweise in das Kloster Grobe wegen der ständigen dänischen Kriege. 1176 Bischof Konrad bleibt in Cammin.

Nordische Sagen

aus dem 12. und 13. Jahrhundert, wurden mündlich überliefert und später schriftlich festgehalten.

Sie berichten:

vom Leben, Kampf, Denken und Fühlen der Wikinger. Sie berichten, dass sie an der südliche Ostseeküste ins Slawenland ziehen und eine große Burg bauen – JOM, JOMSBORG auch JOMSBURG - nannten sie diese.

1170 hat Waldemar I. von Dänemark diese Burg angegriffen. Sie wurde zu dieser Zeit JULIN oder WOLLIN genannt und war von Wikingern und Slawen bewohnt und zahlreichen Zerstörungen ausgesetzt.

Schriften von heute

THomas Kantzow * um 1505 in Stralsund; † 25. September 1542 in Stettin, war ein deutscher Chronist und Historiker.

Kantzow schloss sich nach der pommerschen Landesteilung von 1532 dem Hofstaat Philipps I. in Wolgast an. Er sucht auch nach Vineta und ging Hinweisen nach, dass der Ort vor dem Streckelberg gelegen hätte. Dort fand er große Stein im Wasser liegen (siehe Zeichnung). Diese Steine wurden zum Molenbau in Swinemnde verwendet.


In diesem Werk geht Burkhardt auf fast alle bis 1935 erschienen Artikel ein.


Vineta in der Literatur

Fontane: im Roman Effi Briest –

Selma Lagerlöf- Nobelpreisträgerin (1858 – 1940) damit ist VINETA in schöner Variante in die Weltliteratur gekommen.

Christian Morgenstern: „Wir leben doch alle auf dem Meeresgrund“ (dem Grund des Luftmeeres)

Heinrich Heine: In dem Gedicht Seegespenst, sieht ein Jüngling im Wasser „Kirchenkuppeln und Türme“, Männer „mit langen Degen und Gesichtern“ sowie „seidenrauschende Jungfrauen“ Dieses Gedicht spielt in Effi Briest eine Rolle.

Künstler über das Thema Vineta

Flurnamen

Mit Vinetabank, früher auch Vinetariff, wird eine Untiefe der Ostsee in der Pommerschen Bucht bezeichnet. Sie befindet sich etwa auf halber Strecke zwischen Zinnowitz und Koserow 1 bis 1,5 Kilometer vor der Küste in Höhe des ehemaligen Koserower Vorwerks Damerow.