Teterow fortlaufende Chronik: Unterschied zwischen den Versionen

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==Teterow in der Slawenzeit==
 
==Teterow in der Slawenzeit==
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vom '''9. bis zum 12. Jahrhundert''' existierte auf der heutigen "Burgwallinsel" im Teterower See eine in drei Bauperioden errichtete dedeutenden slawische Burganlage
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==Teterow im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)==
 
==Teterow im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)==
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==Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)==
 
==Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)==
 
==Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)==
 
==Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)==
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===Das Rathaus===
 
===Das Rathaus===
 
===Die Stadtmühle===
 
===Die Stadtmühle===
===Die Stadtbefetigung===
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===Die Stadtbefestigung===
 
===Der Burgwall===
 
===Der Burgwall===
 
===Der Bergring===
 
===Der Bergring===
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=='''Teterow - über die Jahrhunderte im Spiegel von Zeitgenossen'''==
 
=='''Teterow - über die Jahrhunderte im Spiegel von Zeitgenossen'''==
 
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=='''Teterower Persönlichkeiten'''==
 
=='''Teterower Persönlichkeiten'''==
  
===Asmus, Gisela (Emma Carla Therese) – Archäologin===
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* [['''Teterower Persönlichkeiten''']]
 
 
geb. 17.6.1905 Teterow
 
gest. ?
 
 
 
Vater: Rudolf (Wilhelm Friedrich Theodor) A., Mediziner,
 
Heimatforscher
 
Bruder: Wolfgang Dietrich (Ludwig Erhard Konrad Heinz
 
Valentin) A., Archäologe
 
1937 Promotion in Kiel mit der Dissertation »Die
 
vorgeschichtlichen rassischen Verhältnisse in
 
Schleswig-Holstein und Mecklenburg«; Tätigkeit an
 
den Museen für Vorgeschichte in Berlin, Schwerin,
 
Breslau und Kiel; arbeitete 1946-1960 auf
 
anthropologischem und paläontologischem Gebiet
 
in Hannover; seit 1960 am Institut für Ur- und
 
Frühgeschichte Köln; betrieb Forschungen in ganz
 
Europa; Veröffentlichungen zu anthropologischen
 
Funden in Mecklenburg; »Frühkaiserzeitliche
 
Schädelfunde aus Mecklenburg und Pommern« in
 
»Offa« (1939); »Das Mittelneolithikum zur Zeit der
 
Trichterbecherkultur in Nordostholstein« (1987);
 
»Unsachliches über Teterow« in »Mecklenburgische
 
Monatshefte« (1935).
 
 
 
===Asmus, Rudolf (Wilhelm Friedrich Theodor) - Mediziner, Heimatforscher===
 
 
 
geb. 10.2.1875 Rostock
 
gest. 31.12.1965 Güstrow
 
 
 
Vater: Ludwig A., Kaufmann
 
1895 Abitur in Rostock; Studium in Rostock und
 
München; 1900 Approbation und Promotion in
 
Rostock; seit 1900 praktischer Arzt in Teterow; 1907
 
Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte
 
und Altertumskunde und des Vereins der Freunde der
 
Naturgeschichte in Mecklenburg; beschäftigte sich
 
mit Archäologie und Anthropologie; »Die Schädelform
 
der altwendischen Bevölkerung Mecklenburgs«
 
(1900); »Der Burgwall von Teterow und seine
 
Eroberung durch die Dänen« (1927) und »Spuren der
 
wendischen Siedlungen und des wendischen Kultes
 
in den Flurnamen der Feldmark Teterow« (1929)
 
in »Mecklenburg. Zeitschrift des Heimatbundes
 
Mecklenburg«; »Vorgeschichtliche Fundstellen im
 
Bereich der Mecklenburgischen Schweiz« (1929) und
 
»Frühgeschichtliches und Vorgeschichtliches vom
 
Teterower See« in »Mecklenburgische Monatshefte«
 
(1935); Nachlass im Landeshauptarchiv Schwerin.
 
 
 
===Asmus, Wolfgang Dietrich (Ludwig Erhard Konrad Heinz Valentin,auch: Wolf-Dieter A.) - Archäologe===
 
 
 
geb. 24.9.1908 Teterow
 
gest. 13.2.1993 Hannover
 
 
 
Vater: Rudolf (Wilhelm Friedrich Theodor) A., Mediziner,
 
Heimatforscher
 
Schwester: Gisela (Emma Carla Therese) A., Archäologin
 
1928-1932 Archäologie-, Geologie- und
 
Anthropologiestudium in Rostock, Greifswald,
 
Wien und Kiel; 1935 Promotion in Kiel; 1935
 
wissenschaftlicher Hilfsarbeiter, 1940 Kustos,
 
1953-1974 Direktor der Urgeschichtsabteilung des
 
Niedersächsischen Landesmuseums Hannover; bis
 
1961 Landesarchäologe für die ehemalige Provinz
 
Hannover; 1950 Mitbegründer, Schriftführer und bis
 
1974 Vorsitzender (seit 1975 Ehrenvorsitzender) des
 
Niedersächsischen Landesvereins für Urgeschichte;
 
»Tonwarengruppen und Stammesgrenzen
 
in Mecklenburg während der ersten beiden
 
Jahrhunderte nach der Zeitenwende« (Diss., 1938);
 
Herausgeber der von Carl Schuchardt begründeten
 
Reihe »Die Urnenfriedhöfe in Niedersachsen«
 
(8 Bde.; 1961-1970); gab sechs Bände in der
 
Reihe »Veröffentlichungen der urgeschichtlichen
 
Sammlungen des Niedersächsischen Landesmuseums
 
zu Hannover« heraus; »Aus Teterows längst
 
vergangenen Tagen« (1931), »Mecklenburgs Not im
 
dreißigjährigen Krieg« (1931), »Teterow vor und nach
 
dem dreißigjährigen Krieg« (1933) und »Teterower
 
Wappen« (1933) in »Ostmecklenburgische Heimat«;
 
»Vorgeschichtliche Bodenfunde« in »Mecklenburgische
 
Monatshefte« (1933); seit 1953 Redakteur der
 
Zeitschrift »Die Kunde«; »Bronzezeit im Norden«
 
(1979) und »Der Bildstein von Anderlingen und
 
seine Verbindung zu Skandinavien« in »Die Kunde«
 
(1990/91).
 
 
 
===Bansow, Joachim – Theologe===
 
 
 
geb. 2.2.1527 Teterow
 
gest. 23.3.1593 Rostock
 
 
 
Vater: Heinrich B.
 
1551/52 Zweiter Pastor in Teterow; 1554 Diakon,
 
1578-1593 Pastor an der Nikolaikirche Rostock.
 
 
 
===Bartels, Karl - Naturschützer, Museologe===
 
 
 
geb. 29.6.1884 Teterow
 
gest. 24.1.1957 Waren (Müritz)
 
 
 
1901 Angestellter der Post, ab 1923 der
 
Finanzverwaltung in Waren; ab 1945
 
Obersteuerinspektor; seit 1920 Bemühungen
 
um die Erhaltung und den weiteren Ausbau des
 
Müritz-Museums Waren; 1941-1948 Mitarbeiter,
 
1948-1956 Leiter des Müritz-Museums Waren;
 
1936-1957 Kreisnaturschutzbeauftragter
 
Waren; 1946-1950 Bezirkskonservator für
 
Naturschutz in Ostmecklenburg; schuf 1931 das
 
Naturschutzgebiet »Müritzhof«; 1949 Erweiterung
 
des Naturschutzgebietes »Ostufer der Müritz«;
 
1954 Gründung einer Biologischen Station, der
 
Lehrstätte für Naturschutz Müritzhof; verdient um den
 
Schutz der Fisch- und Seeadler; seit 1921 Mitglied
 
des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in
 
Mecklenburg; 1922 Mitbegründer der Vereinigung
 
für Heimatschutz in Waren; Karl-Bartels-Linde am
 
Müritzhof; Karl-Bartels-Straße in Waren; keine
 
eigenen Veröffentlichungen, lieferte aber faunistisches
 
Material zu Rudolf Kuhks »Vögel Mecklenburgs«
 
(1939).
 
 
 
===Batt, Kurt - Philologe, Literaturwissenschaftler===
 
 
 
geb. 11.7.1931 Hamburg
 
gest. 20.2.1975 Rostock
 
begr. Teterow
 
 
 
Vater: Buchdrucker
 
In Teterow aufgewachsen; 1951-1955
 
Germanistikstudium in Leipzig; 1958 Promotion in
 
Leipzig; 1955-1959 Dozent am Konservatorium in
 
Rostock; 1960 Lektor, 1961-1975 Cheflektor des
 
Hinstorff Verlags; 1974 Habilitation in Greifswald;
 
engagierte sich für die Werke junger DDR-Autoren
 
wie Jurek Becker, Thomas Brasch, Fritz Rudolf
 
Fries, Ulrich Plenzdorf und Rolf Schneider; viele
 
Jahre Lektor von Franz Fühmann; widmete sich
 
vor allem der Fritz-Reuter-Forschung; Mitglied
 
des Beirats für Literaturwissenschaft des Aufbau-
 
Verlages Berlin; Mitarbeiter der Hauptverwaltung
 
Verlage und Buchhandel des Ministeriums für
 
Kultur der DDR; 1966 Mitglied der Kulturbund-
 
Kreisleitung Rostock; 1967-1971 Vorstandsmitglied
 
des Schriftstellerverbandes der DDR; 1974 HeinrichMann-
 
Preis der Akademie der Künste der DDR;
 
»Untersuchungen zur Auseinandersetzung zwischen
 
Klaus Groth und Fritz Reuter« (Diss., 1958);
 
Herausgebertätigkeit: »Klaus Groth: ›Quickborn‹«
 
(1962), »John Brinckman: ›Gesammelte Werke‹« (2
 
Bde.; 1964), »Fritz Reuter: ›Gesammelte Werke und
 
Briefe‹« (8 Bde.; 1966/67 nebst einem 9. Bd. »Fritz
 
Reuter – Leben und Werk«), »Klaus Groth: ›Voer de
 
Goern. Kinderreime‹« (1970), »Mecklenburg. Ein
 
Lesebuch« (1977; 4. Aufl., 1990); neben seinem
 
Schaffen für die niederdeutsche Sprache und
 
Literatur auch Literaturkritiker zur hochdeutschen
 
Literatur in »Sinn und Form«, »Weimarer Beiträge«
 
und »Neue Deutsche Literatur«; »Anna Seghers.
 
Versuch über Werdegang und Werke« (Habil.,
 
1973); »Die Exekution des Erzählers. Westdeutsche
 
Romane zwischen 1968 und 1972« (1974);
 
»Revolte intern. Betrachtungen zur Literatur in der
 
BRD« (1974); »Über Anna Seghers. Ein Almanach
 
zum 75. Geburtstag« (1975); »Widerspruch und
 
Übereinkunft. Aufsätze zur Literatur« (1978);
 
»Schriftsteller. Poetisches und wirkliches Blau.
 
Aufsätze zur Literatur« (1980); »Kurt Batt gewidmet«
 
(1976; Heft 10 der Hinstorff-Reihe »trajekt«);
 
»Porträt einer mir bekannten Person« in »Mitteilungen
 
der Willi-Bredel-Bibliothek Rostock« (1970;
 
Selbstcharakteristik); Nachlass im Literaturarchiv der
 
Akademie der Künste Berlin.
 
 
 
===Behrens, Rudolf – Parlamentarier===
 
 
 
geb. 27.10.1880 Teterow
 
gest. ?
 
 
 
Mittelschule in Neubrandenburg; Buchdruckerlehre;
 
seit 1914 Betriebsleiter der Hofbuchdruckerei
 
Wilhelm Sandmeyer in Schwerin; seit 1919 Mitglied
 
des Schweriner Wohnungsamtes und führend in der
 
Mieterbewegung tätig; Mitglied des Beirates des
 
Reichsbundes deutscher Mieter in Berlin; 1925 Erster
 
Vorsitzender des Landesverbandes Mecklenburgischer
 
Mieter-Vereine und Redakteur der Mecklenburgischen
 
Mieter-Zeitung; seit 1925 Stadtverordneter in
 
Schwerin; 1926-1933 Mitglied des Landtages von
 
Mecklenburg-Schwerin (Gruppe für Volkswohlfahrt).
 
 
 
===Blohm, Georg (Friedrich) – Agrarwissenschaftler===
 
 
 
geb. 25.10.1896 Thürkow
 
gest. 9.5.1982 Kiel
 
 
 
Vater: Gutsbesitzer
 
Schulen in Teterow und Lübeck; Agrarstudium in
 
Halle; dort 1924 Promotion; bis 1930 Privatdozent
 
am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung
 
in Halle; übernahm 1930 die betriebswirtschaftliche
 
Abteilung der Landwirtschaftskammer für die
 
Provinz Pommern in Stettin; 1931 Geschäftsführer
 
in der »Landbauberatung Pommern GmbH«;
 
1934 Habilitation an der Landwirtschaftlichen
 
Hochschule Berlin; 1936 ordentlicher Professor für
 
Landwirtschaftliche Betriebslehre und Agrarpolitik an
 
der TH Danzig; 1941 Professor in Posen; nach dem
 
Zweiten Weltkrieg in Greifswald und Halle; 1952-
 
1965 Direktor des Instituts für Landwirtschaftliche
 
Betriebs- und Arbeitslehre der Universität Kiel;
 
Mecklenburgisches Verdienstkreuz; 1960 Dr. h. c.
 
der TH München; 1969 Großes Verdienstkreuz
 
der BRD; 1970 Justus-von-Liebig-Preis der
 
Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität
 
Kiel; beschäftigte sich mit bodenphysikalischen
 
Problemen und mit betriebswirtschaftlichen
 
Fragen; »Die Kalkung der schweren Böden«
 
(1928); »Die Förderung der Bodenfruchtbarkeit
 
als Aufgabe der Betriebsorganisation« (1952);
 
»Die Naturgebundenheit
 
 
 
===Böhmer, Gerhard - Pädagoge, Geograph, Heimatforscher, (niederdeutscher) Schriftsteller===
 
 
 
geb. 15.7.1895 Teterow
 
gest. 4.12.1978 Warendorf (Westfalen)
 
 
 
Vater: Albert B., Pädagoge
 
Philologie- und Geographiestudium in Göttingen
 
und Rostock; 1922 Promotion in Rostock; 1925-
 
1932 Studienrat an der John-Brinckmann-Schule
 
Güstrow, dann am Realgymnasium in Teterow;
 
1947-1951 Übersiedelung nach Rothenburg
 
(Tauber) und literarische Tätigkeit; 1951-1956
 
Landeskulturreferent in der Landsmannschaft
 
Mecklenburg in Nordrhein-Westfalen und ab 1953
 
Realschullehrer in Mühlheim (Ruhr); Studienrat
 
an der Marienschule in Warendorf; Geograph,
 
Lokalhistoriker, Sagen- und Flurnamenforscher;
 
Sammlung von Dokumenten zur mecklenburgischen
 
Kulturgeschichte und Mecklenburgern in der ganzen
 
Welt; Lyrik, Romane, Novellen, Essays, Skizzen und
 
Erzählungen; auch niederdeutsche Gedichte wie
 
»Mandschien« und »Hillig-Abend tau Hus«; »Der
 
Glaube an die Güte. Ein programmatischer Entwurf
 
über das Lichtleid-Erleben« (1921); »Flußdichte im
 
Gebiet der mecklenburgischen Seenplatte und ihrer
 
Vorländer« (Diss., 1922); »Die Regia-Legende«
 
(1926); »Die Mecklenburgische Schweiz« (1927);
 
»Die Hexe von Teterow« (1927); »Das Lebensbild des
 
Grafen Hans von Schlitz« (1930); »Die Geheimnisse
 
um Hinnerk Beckmann zu Teterow 1722« (1931);
 
»Mein Teterower Skizzenbuch« (1931); »Flurnamen
 
und Lokalbezeichnungen der Stadt und Feldmark
 
Teterow« (1934); »Chronik und Lebensbild einer
 
mecklenburgischen Kleinstadt« (1946/47);
 
»Prof. Dr. Karl Georg Christian von Staudt, ein
 
Lebensbild« (1953); »Heimat als Ethos und Aufgabe.
 
Eine Auswahl aus dichterischen Fragmenten« (1961);
 
»Rahnstädter Billerbauk« (1966); »Mecklenburger
 
im Rheinland und in Westfalen. Eine biographische
 
Darstellung« (1968); »Sursum corda. Einführung
 
in das Lebenswerk des Bildschnitzers Otto Flath«
 
(1968/69); »Der Glaube an die Güte« (1970);
 
»Kalendarium mecklenburgischer Persönlichkeiten«
 
(1978); 1960 Fritz-Reuter-Jubiläumsmedaille; 1974
 
Kulturpreis der Landsmannschaft Mecklenburg;
 
Nachlass im Landeshauptarchiv Schwerin.
 
 
 
===Danneel, Heinrich – Chemiker===
 
 
 
geb. 2.3.1867 Teterow
 
gest. 17.5.1942 Göttingen
 
 
 
Vater: Otto Beatus D., Jurist, Botaniker, Ornithologe
 
Entstammte einer alten Gelehrtenfamilie aus Teterow;
 
Studium der Physik und Chemie; 1897 Promotion in
 
Göttingen; 1900-1903 Privatdozent der Elektrochemie
 
in Aachen; 1908-1911 Leiter des Versuchsbetriebes
 
der Elektrischen Werke Lonza in Genf, seit 1911
 
Leiter des Zentrallabors der Firma in Basel; 1923-
 
1926 Privatdozent an der Universität Rostock; seit
 
1926 in Münster; 1930 außerordentlicher Professor
 
der Technischen Chemie in Münster; 1932 Ruhestand
 
in Göttingen; Herausgeber des »Jahrbuches für
 
Elektrochemie« (1904-1908); mehrere Bände zum
 
Thema Elektrochemie; »Studien zur elektrolytischen
 
Abscheidung von Metallen nach dem Faraday’schen
 
Gesetz« (Diss., 1897); »Michael Faraday’s Leben und
 
Werk« (1900); »Elektrochemie und ihre physikalischchemischen
 
Grundlagen« (4 Bde.; 1905-1928);
 
»Praktischer Leitfaden der Elektrotechnik zum
 
Selbststudium« (1907).
 
 
 
===Danneel, Otto Beatus - Jurist, Botaniker, Ornithologe===
 
 
 
geb. 30.10.1810 Teterow
 
gest. 1.5.1883 Teterow
 
 
 
Vater: Senator
 
Entstammte einer alten Teterower Familie,
 
aus der Gerichtsräte, Bürgermeister und
 
Senatoren hervorgegangen sind; Jurastudium
 
aus gesundheitlichen Gründen nach drei Jahren
 
abgebrochen; wurde Landmann, Stadtsekretär
 
und Senator, Landwirt, Botaniker und Ornithologe;
 
bewirkte vieles für die Landschaft der Teterower
 
Umgebung durch die Gestaltung der Feldmark
 
(vor allem des Galgenbergs), Trockenlegung
 
des Mühlenbruchs, Anpflanzung von Alleen und
 
Schaffung von Oasen für die Vogelwelt; sorgte für die
 
Wasserversorgung der Stadt Teterow mit Quellwasser.
 
 
 
===Danneel, Wilhelm Carl Christian – Theologe===
 
 
 
geb. 11.1.1781 Teterow
 
gest. 29.4.1871 Wittenburg
 
 
 
Vater: Christian Otto Joachim D., Bürgermeister
 
1811 Hilfsprediger, 1815 Zweiter, 1832 Erster Pastor
 
in Wittenburg; 1861 Kirchenrat.
 
 
 
===Fiedler, Felix – Theologe===
 
 
 
geb. 1633 Rostock
 
gest. 8.1.1707 Teterow
 
 
 
Vater: Constantin F., Theologe
 
1661 Zweiter, 1672-1705 Erster Pastor an der
 
Stadtkirche Teterow; gründete am 24. Juni 1699
 
die Stiftung Zum Besten armer Schulkinder; zum
 
Fiedlerschen Schul- und Armenstift gehörten (an
 
die Stadt Teterow vererbpachtete) Acker- und
 
Gartenflächen auf dem Fliederkamp (Schulkamp),
 
deren Pachterlös der Unterstützung armer Schüler
 
diente; hier wurde 1860 das neu erbaute Schulhaus
 
eingeweiht; 1885, 1903 und 1966 entstanden auf
 
demselben Gelände weitere Schulen; das 1875 als
 
Kleinkinderschule gebaute Haus trägt seinen Namen
 
und beherbergt heute die Kommunale Kulturstiftung
 
Teterower Kreis.
 
 
 
===Friese, Willi – Soldat===
 
 
 
geb. 26.4.1890 Teterow
 
gest. ?
 
 
 
Ausbildung als Funkoffizier; Studium der
 
Hochfrequenztechnik in Berlin; Kadett auf dem
 
deutschen Kaiserlichen Segelschulschiff Niobe;
 
folgte dem Angebot von Telefunken, türkische
 
Funkoffiziere in Istanbul auf einer Bahn-Station der
 
Bagdad-Linie zu schulen; Fachmann für Funkwesen
 
im Dienste Tschiang Kai-scheks in der Mandschurai;
 
Generalmajor im Pekinger Militärrat; 1937 Flucht
 
aus China und Rückkehr nach Teterow; 1939
 
Korvettenkapitän im Oberkommando der Marine;
 
1945 Stadtkommandant von Neustrelitz; neun Jahre
 
Gefangenenlager Stalingrad; lebte dann in Hannover
 
 
 
===Funk, Eduard – Musiker===
 
 
 
geb. 6.9.1861 Teterow
 
gest. ?
 
 
 
Seit dem 8. Lebensjahr Kirchenchorsänger; besuchte
 
die Rittersche Musikschule Teterow; 1881 Hoboist
 
im 107. Infanterie-Regiment in Leipzig; 1890-
 
1893 Studium an der Königlichen Hochschule für
 
Musik in Berlin; Militärkapellmeister-Laufbahn;
 
Obermusikmeister im Füsilier-Regiment Königin
 
Nr. 86 Flensburg; Dirigent der Künstlerkonzerte im
 
Flensburger Gesangverein; Dirigent des gemischten
 
Chorvereins Euterpe Flensburg; Ehrendirigent des
 
Colmarer Zitherklubs; Komposition von Liedern,
 
Märschen, Orchesterwerken, Chorwerken und der
 
Operette »Die Liebesinsel«.
 
 
 
===Giesenhagen, Karl (Friedrich Georg) – Botaniker===
 
 
 
geb. 18.6.1860 Teterow
 
gest. 7.4.1928 München
 
 
 
Vater: Staatskämmereiberechner
 
Studium in Rostock, Berlin und Marburg; 1889
 
Promotion und 1890 Habilitation in Marburg;
 
1891 ordentlicher Professor der Botanik und
 
Pharmakognosie in München und Vorsteher
 
des Botanischen Instituts an der TH München;
 
reiste nach Java und Sumatra, von wo er reiches
 
botanisches Sammelgut mitbrachte; 1926 Geheimer
 
Regierungsrat; 1883 Mitglied des Vereins für
 
mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde;
 
»Das Wachsthum der Cystolithen von Ficus elastica«
 
(Diss., 1889); »Die Hymenophyllaceen« (Habil.,
 
1890); »Lehrbuch der Botanik« (1894; 10. Aufl.,
 
1928); »Auf Java und Sumatra. Streifzüge und
 
Forschungsreisen im Lande der Malaien« (1902);
 
»Studien über die Zellteilung im Pflanzenreiche«
 
(1905); »Befruchtung und Vererbung im
 
Pflanzenreiche« (1907).
 
 
 
 
 
===Glüer, Joachim Christoph - Pädagoge, Kantor===
 
 
 
geb. ?.5.1671 Thelkow
 
gest. 28.1.1765 Teterow
 
 
 
Vater: Theologe
 
Schulbesuch in Wismar und Lübeck; Studium in
 
Rostock; Sekretär des Wismarer Obristen Jürgen
 
Graf von Mellin und danach des dänischen Obristen
 
von Passow; zwei Jahre Studium in Greifswald,
 
konditionierte in vornehmen Häusern; 1710-1762
 
Kantor in Teterow.
 
 
 
 
 
===Haeger, (Jacob) Friedrich - Theologe, Pädagoge===
 
 
 
geb. 11.7.1763 Teterow
 
gest. 20.5.1840 Slate
 
 
 
Vater: Johann Friedrich H., Theologe
 
Gymnasium in Wismar; 1783 Theologiestudium
 
in Halle; neun Jahre Hauslehrer, zuletzt bei der
 
Familie von Both in Kalkhorst; 1800-1802 Subrektor
 
in Parchim; 1802-1835 Pastor in Slate; während
 
seiner Amtszeit besuchte Fritz Reuter das Parchimer
 
Gymnasium (1828-1831); literarische Gestalt (»De
 
Paster Säger tau Salaten«) in Reuters Geschichte vom
 
Bauern Brand, der von seinem Pastor bewirtet wird
 
(»Dat smeckt dor aewerst ok nah!«) in »Läuschen un
 
Rimels« (1853).
 
 
 
===Hane, Christoph Vollrath – Theologe===
 
 
 
geb. 26.8.1750 Teterow
 
gest. 30.6.1828 Schwerin
 
 
 
Vater: Vollrath Heinrich H., Theologe
 
Gymnasium in Güstrow; 1769 Theologiestudium
 
in Rostock; 1784 Prediger bei Herzog Friedrich in
 
Ludwigslust; 1786 Pastor in Plate; 1798 Domprediger
 
in Schwerin; 1804 Mitvorsteher des Schweriner
 
Waisenhauses; Mitglied des Großherzoglichen
 
Armenkollegiums und Mitscholarch des Gymnasiums
 
Fridericianum Schwerin; 1825 Kirchenrat.
 
 
 
===Hecht, Heinrich - Pädagoge, Parlamentarier===
 
 
 
geb. 12.8.1866 Teterow
 
gest. ?
 
 
 
Bürgerschule und Präparandum Neukloster;
 
Hilfslehrer in Waren und Malchin; Lehrerseminar
 
Neukloster; Lehrer in Dargun; seit 1891 in Güstrow;
 
seit 1904 Mitglied des Bürgerausschusses in Güstrow;
 
Vorsitzender des Güstrower Bienenzuchtvereins;
 
Mitglied des städtischen Komitees für Volksernährung;
 
1919/20 Mitglied des verfassungsgebenden Landtages
 
von Mecklenburg Schwerin (DDP).
 
 
 
===Heilmann, Ernst – Kaufmann===
 
 
 
geb. 21.4.1866 Berlin
 
gest. ?.12.1923 Güstrow
 
 
 
Vater: Kaufmann
 
Friderizianisches Gymnasium Berlin; Studium
 
in Heidelberg; 1889 Promotion in Berlin; 1894
 
gemeinsam mit Fritz Hillringhaus Gründung der
 
Chemischen Fabrik Güstrow (Herstellung von
 
Milchzucker, ab 1898 auch Borax und ab 1900
 
hauptsächlich Medikamente); Forschung auf dem
 
Gebiet der Schwer- und der Nahrungschemie;
 
ab 1915/16 auf Heilmannshöh an der Teterower
 
Chaussee in Güstrow; die Chemische Fabrik wurde
 
1936 arisiert und zwangsverkauft; erhielt für seine
 
außerordentliche Kriegsfürsorge während des Ersten
 
Weltkrieges 1917 das Friedrich-Franz-Kreuz; »Das
 
Xylalphtalid und seine Derivate« (Diss., 1889).
 
 
 
===Hirsch, Aaron - Kaufmann, Bankier===
 
 
 
geb. 1781 Teterow
 
gest. 19.1.1832 Teterow
 
 
 
Vater: Manufakturhändler
 
Durch Hauslehrer erzogen; übernahm die
 
Manufakturwarenhandlung des Vaters in Teterow;
 
betrieb Woll- und Bankiersgeschäfte bis nach England
 
und Frankreich; Mitglied des Mecklenburgischen
 
Patriotischen Vereins.
 
 
 
===Ihrke, Walter – Philologe===
 
 
 
geb. 22.11.1894 Teterow
 
gest. 7.2.1980 Rostock
 
 
 
Lektor; Mitarbeiter am Mecklenburgischen
 
Wörterbuch; Bearbeiter von Fritz Reuters »Ut
 
mine Stromtid« (1967); »Litzenbroder« (1955)
 
und »Doppeltbenennungen zweiseitig verbundener
 
Teile beim Spinnrad nach mecklenburgischen
 
Belegen« (1958) in »Korrespondenzblatt des
 
Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung«;
 
»Pfingstbräuche der mecklenburgischen Hirten«
 
in »Neue Mecklenburgische Monatshefte« (1956);
 
»Wie sich der mecklenburgische Volksmund
 
über die frühere gesellschaftliche Spannung
 
äußert« in »Wissenschaftliche Annalen« (1956);
 
»Mecklenburgische Fastnachtsbräuche« in »Deutsches
 
Jahrbuch für Volkskunde« (1960).
 
 
 
===Kaempf, Carl – Seemann===
 
 
 
geb. 3.1.1855 Teterow
 
gest. 13.12.1930 Rostock
 
 
 
1903-1910 Kapitän und Erster Offizier der
 
Hamburger Großreederei HAPAG (Hamburg-
 
Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft);
 
gewann 1906 als erster Deutscher das Blaue Band
 
des Atlantiks für die schnellste Atlantiküberquerung
 
mit dem Schnelldampfer Deutschland; begleitete
 
Kaiser Wilhelm II. auf dessen Nordland- und
 
Mittelmeerreisen.
 
 
 
===Kirchhoff, (Gottlieb Sigismund) Constantin – Apotheker===
 
 
 
geb. 15.2.1764 Teterow
 
gest. 4.2.1833 (15.2.1833) St. Petersburg (Russland)
 
 
 
Vater: Apotheker, Postmeister
 
Zunächst Apothekengehilfe, später Direktor der
 
Ober-Apotheke (Hofapotheke) St. Petersburg;
 
arbeitete als Chemiker zur Zinnoberherstellung
 
auf nassem Wege; verminderte die Entzündbarkeit
 
von Holz; Herstellung von unglasiertem irdenen
 
Geschirr; Verwendung von Kartoffelmehl zum
 
Brotbacken und zur Branntweingewinnung; berichtete
 
darüber in Fachzeitschriften; 1811 Entdeckung der
 
Stärkeverzuckerung beim Kochen mit verdünnter
 
Schwefelsäure und 1814 der Stärkeverflüssigung
 
durch Kleber aus gekeimter Gerste; 1912 Mitglied der
 
russischen Akademie der Wissenschaften.
 
 
 
===Koß, Ella (geb.: Freudenthal) - Niederdeutsche Schriftstellerin===
 
 
 
geb. 21.5.1884 Teterow
 
gest. ?
 
 
 
Vater: Ludwig Johann Friedrich Freudenthal, Gastwirt
 
Heiratete den Kaufmann Heinrich K.; Wohnsitz
 
in Grimmen; in der Evangelischen Frauenhilfe
 
aktiv; enger Kontakt zum Heimatdichter Rudolf
 
Tarnow; schrieb niederdeutsche Gedichte, auch zur
 
Heimatstadt Teterow.
 
 
 
===Leo, August - Theologe, Parlamentarier===
 
 
 
geb. 27.11.1861 Teterow
 
gest. 1.5.1946 Rostock
 
 
 
Vater: Theodor L., Musikpädagoge
 
1882 Abitur am Gymnasium in Neustrelitz;
 
Theologiestudium in Rostock, Leipzig, Erlangen und
 
Berlin; 1886 Prädikant am Dom in Güstrow; 1887-
 
1890 Lehrer am Realgymnasium in Ludwigslust;
 
1890-1892 Pastor in Cramon; 1892-1901 Pastor in
 
Ludwiglust; 1901-1907 Domprediger in Schwerin; seit
 
1907 Superintendent in Malchin; 1916 Vorsitzender
 
der Prüfungskommission; 1918 Konsistorialrat;
 
1919/20 Mitglied des verfassungsgebenden Landtages
 
von Mecklenburg-Schwerin (DNVP); 1921 Mitglied der
 
verfassungsgebenden Landessynode; 1903 Mitglied
 
des Vereins für mecklenburgische Geschichte und
 
Altertumskunde.
 
 
 
===Mohr, Werner – Pädagoge===
 
 
 
geb. 27.12.1873 Teterow
 
gest. 5.10.1930 Parchim
 
 
 
Vater: Wilhelm M., Pädagoge
 
Volksschule in Teterow, dann Höhere Bürgerschule;
 
1888-1891 Präparandum Neukloster; 1891-1894
 
Assistent in Sternberg; 1894-1896 Lehrer in Grabow,
 
Schwerin und Rostock; 1905 Mittelschullehrerprüfung,
 
1907 Rektorenprüfung; 1908-1930 Rektor des
 
Gymnasiums in Parchim; sorgte für die Einrichtung
 
einer Volksbücherei und freie Lehrgänge in der
 
Erwachsenenbildung; Mitbegründer und 1921-
 
1930 Vorsitzender des Heimatvereins Parchim;
 
unter seinem Vorsitz u. a. Veröffentlichung der
 
Parchimer Stadtgeschichte von Karl Augustin;
 
Vorträge im Landeslehrerverein zu pädagogischen
 
und psychologischen Themen; Veröffentlichungen
 
zur Didaktik, Schulgeschichte und niederdeutschen
 
Sprache; »Die Deutsche Oberschule« (1917);
 
»Begabungsauslese und Intelligenzprüfung« (1920);
 
»Die fremden Sprachen in der Deutschen Oberschule«
 
(1919); »Einiges aus der plattdeutschen Wortkunde«
 
in der Zeitschrift des Heimatbundes »Mecklenburg«
 
(1925); »Geschichte der Mittel- und Volksschule zu
 
Parchim« in der Beilage zur »Norddeutschen Post«
 
(1933).
 
 
 
===Müschen, Friedrich – Baumeister===
 
 
 
geb. 13.10.1850 Teterow
 
gest. 18.3.1905 Rostock
 
 
 
Vater: (Samuel Christian) Heinrich M., Pädagoge, Kantor,
 
Gärtner
 
Bruder: Carl (Christian Friedrich Hermann) M., Theologe
 
Enkel von Franz Hermann M.; 1881 Baukondukteur in
 
Boizenburg (Elbe) und bausachverständiges Mitglied
 
des Elbdeichamtes; 1883 Distriktbaumeister; 1889
 
Landbaumeister; 1895 Versetzung nach Rostock,
 
zuständig für die Ämter Ribnitz und Toitenwinkel; für
 
die Hausgutsverwaltung tätig; Technischer Beistand
 
der Salinenverwaltung in Sülze; gehörte dem
 
Vorstand des Friedrich-Franz-Hospizes in Müritz an.
 
 
 
===Müschen, (Johann) Georg Bogislaw - Pädagoge, Organist, Kantor, Gärtner===
 
 
 
geb. 26.1.1812 Belitz
 
gest. 21.8.1897 Belitz
 
begr. Teterow
 
 
 
Vater: Franz Hermann M., Pädagoge, Organist, Kantor, Gärtner
 
Bruder: (Samuel Christian) Heinrich M., Pädagoge, Kantor,
 
Gärtner
 
1844 Nachfolger seines Vaters im Amt als Lehrer,
 
Organist und Kantor und bei der Obstbaumzüchtung
 
in Belitz; beging 1884 sein 50-jähriges Lehrerjubiläum
 
in Belitz; 1875 betrug sein Sortiment an Obstsorten
 
2.000 Sorten; benannte zu Ehren seines Vaters eine
 
Apfelsorte Müschen-Rosenapfel; »Die Behandlung
 
des Obstbaumes. Nebst einer Anweisung zum Wein-
 
Hopfen- und Kümmelbau« (1836); »Der Obstbau in
 
Norddeutschland. Erfahrungen und Rathschläge für
 
die allgemeine Einführung desselben« (1876); »Winke
 
über die ertragreichste Cultur der Spargelpflanze«
 
(1864), Ueber die Behandlung der Obstbäume und
 
Sträucher in den ersten Jahren nach ihrer Pflanzung
 
auf festen Standort« (1864), »Die Ernte des Obstes
 
und die Aufbewahrung desselben« (1866), »Welche
 
Obstsorten sollen wir anpflanzen? Ein Beitrag zur
 
Hebung der Obstkultur in Mecklenburg« (1864) in
 
»Archiv für Landeskunde«.
 
 
 
===Müschen, (Samuel Christian) Heinrich - Pädagoge, Kantor, Gärtner===
 
 
 
geb. 2.10.1801 Belitz
 
gest. 18.10.1897 Teterow
 
 
 
Vater: Franz Hermann M., Pädagoge, Organist, Kantor, Gärtner
 
Bruder: (Johann) Georg Bogislaw M., Pädagoge, Organist,
 
Kantor, Gärtner
 
Lehrer und Kantor in Teterow; Georginen- (Dahlien)
 
und Rosenzüchter; 1869 an der Internationalen
 
Gartenbauausstellung in Hamburg beteiligt (zwei
 
erste Preise); auch Fritz Reuter bezog von ihm
 
Georginen und Rosen für seine Gartenanlage
 
in Eisenach; als Lehrer erst im 81. Lebensjahr
 
pensioniert; »Die Schule bleibe im Bunde mit der
 
Kirche. Offenes Wort an Jedermann, zunächst an die
 
Lehrer und Eltern der vaterländischen Jugend« (1848)
 
 
 
===Müschen, Carl (Christian Friedrich Hermann) – Theologe===
 
 
 
geb. 23.5.1852 Teterow
 
gest. 10.10.1925 Wittenburg
 
 
 
Vater: (Samuel Christian) Heinrich M., Pädagoge, Kantor,
 
Gärtner
 
Großvater: Franz Hermann M., Pädagoge, Organist, Kantor,
 
Gärtner
 
Theologiestudium in Rostock und Leipzig; Hauslehrer
 
in Lüssow (bei Gützkow) und in Mallin (bei
 
Neubrandenburg); 1880 Konrektor in Lübz, 1885
 
Zweiter, 1896 Erster Pastor in Wittenburg; 1919
 
Präpositus; Bearbeiter des von Friedrich Petersen
 
herausgegebenen »Haus-Choralbuch. Mit einem
 
Anhange geistlicher Lieder« (1905; 8. Aufl., 1923);
 
sein einziger Sohn Franz (*1887) war Regierungsund
 
Baurat in Schwerin.
 
 
 
===Noack, Wilhelm - Maler, Grafiker, Bildhauer===
 
 
 
geb. 7.11.1892 Berlin
 
gest. 1939 Cottbus
 
 
 
Schule in Teterow; 1911-1913 Studium an der
 
Staatlichen Kunstschule Berlin bei Erich Kuithan,
 
Martin Brandenburg und Willi Maillard; studierte
 
bei Lewin Funcke und Lovis Corinth in Berlin;
 
Professor an der Pädagogischen Akademie Dortmund;
 
Zeichenlehrer in Remscheid; 1919 Professor am
 
Realgymnasium in Elbing, dann in Hannover,
 
Dortmund und Cottbus; Studienrat; Teterow war seine
 
Wahlheimat und die Heidberge ein beliebtes Motiv
 
seiner Malerei; malte im Auftrag des städtischen
 
Verkehrsamtes Teterow den Zyklus »Mecklenburgische
 
Schweiz« (1929) und »Alt Teterow«; schuf Altarbilder,
 
Kirchenfenster, Bildnisse und Figurales; später
 
Grafiker, Holzschneider und Radierer; »Frühlingswald
 
am Rackauer See«; »Marktleben in Osterode«;
 
»Blick auf St. Marien in Elbing«; »Am Holzstock.
 
Selbstbildnis« (1925); »Der Blick aus dem Fenster«
 
(1922) und »Schwalbenflug« (1923) in »Westermanns
 
Monatshefte« (1924) und »Stadtteich« (1923) in »Die
 
Gartenlaube« (1923) abgebildet.
 
 
 
===Passow, Richard (Carl Gebhard Friedrich) – Wirtschaftswissenschaftler===
 
 
 
geb. 2.7.1880 Teterow
 
gest. 29.3.1949 Göttingen
 
 
 
Vater: Friedrich (Heinrich Johann) P., Landgerichtssekretär
 
Realschule in Teterow und Große Stadtschule Rostock;
 
1898 Jura- und Nationalökonomiestudium in Rostock
 
und Berlin; 1901 und 1902 Promotion in Rostock;
 
Assistent Richard Ehrenbergs; mit der Ordnung und
 
Verzeichnung der Briefe und Manuskripte Johann
 
Heinrich von Thünens befasst; arbeitete 1902-
 
1905 bei der Firma Siemens & Halske AG in Berlin;
 
1906 Habilitation an der Akademie für Sozial- und
 
Handelswissenschaften in Frankfurt (Main); bis 1908
 
Privatdozent, 1909-1916 ordentlicher Professor der
 
Privat- und Volkswirtschaftslehre an der TH Aachen;
 
1916-1922 ordentlicher Professor der Wirtschaftlichen
 
Staatswissenschaften in Kiel; 1922-1938 Professor
 
in Göttingen; geriet mit regimetreuen Mitarbeitern
 
in Konflikt und wurde nach einer Intrige gegen
 
ihn des Amtes enthoben; 1945 Rehabilitation und
 
bis 1948 wieder in seinem Amt; 1904 Mitglied
 
des Vereins für mecklenburgische Geschichte und
 
Altertumskunde; Thünenforscher; Mitherausgeber
 
der von Ehrenberg edierten Schriftenreihe »Archiv
 
für exakte Wirtschaftsforschung (Thünen-Archiv)«
 
(1912-1916); Mitarbeiter am »Handwörterbuch der
 
Staatswissenschaften« (1923) und am »Wörterbuch
 
der Volkswirtschaft« (1931); »Die Methode der
 
nationalökonomischen Forschungen Johann Heinrichs
 
von Thünen« (Diss., 1901); »Die Kreditgefährdung
 
des § 187 St.G.B. in historischer, dogmatischer
 
und kritischer Darstellung« (Diss., 1902; Reprint
 
1977); »Die Bedeutung des Aufsichtsrats für
 
die Aktiengesellschaft« (Habil., 1906); »Die
 
Bilanzen der privaten Unternehmungen« (1910;
 
Reprint 1981); »Die Bilanz der preussischen
 
Staatseisenbahnen« (1916); »Kapitalismus. Eine
 
begrifflich-terminologische Studie« (1918); »Die
 
Aktiengesellschaft« (1922); »Betrieb, Unternehmung,
 
Konzern« (1925); »Freie und gebundene Wirtschaft«
 
(1932).
 
 
 
===Pentz, Franz (Heinrich Friedrich) von - Jurist, Bürgermeister, Parlamentarier===
 
 
 
geb. 30.10.1850 Gremmelin
 
gest. 22.11.1908 Teterow
 
 
 
Vater: Gotthard von P., Domänenrat
 
Abitur in Güstrow; 1870/71 Kriegsteilnehmer;
 
Jurastudium in Rostock, Leipzig und München; 1875
 
Examen in Rostock; 1879 Richterexamen; Amtsrichter
 
im Ratzeburgischen; 1880-1908 Bürgermeister in
 
Teterow (1905 25-jähriges Amtsjubiläum); Mitglied
 
des Mecklenburgischen Landtages; 1883 Mitglied
 
des Vereins für mecklenburgische Geschichte und
 
Altertumskunde; »Teterower Verhältnisse im Jahre
 
1668 unter den Bürgermeistern N. Griephan und
 
J. Schmidt« in »Teterower Nachrichten« (1905).
 
 
 
===Peterss, Willi - Kaufmann, Sportler, Sportfunktionär===
 
 
 
geb. 10.2.1923 Teterow
 
gest. 14.6.2009 Bernau
 
 
 
Handelswirtschaftler; 1942-1945 Kriegsdienst
 
und Gefangenschaft; 1955 Leiter einer Konsum-
 
Verkaufsstelle in Teterow; 1959-1964 Studium
 
an der Fachschule für Binnenhandel; Leiter einer
 
Großhandelsgesellschaft; 1969-1978 Bereichsleiter
 
bei der HO, 1978-1988 Fachdirektor für Beschaffung
 
und Absatz; bis 1956 aktiver Fußballspieler im
 
Teterower Verein; 1959-1990 Rennleiter des
 
Bergringrennens in Teterow und Schiedsrichter;
 
seit 1960 Präsidiumsmitglied (Ehrenmitglied) des
 
Allgemeinen Deutschen Motorsport Verbandes;
 
als Speedway-, Sand- und Grasbahn-Referee 630-
 
mal im Einsatz (sieben Weltmeisterschaften, 260
 
internationale Rennen); Ehrenmitglied (1998
 
Ehrenvorsitzender) des MC Bergring Teterow und
 
des MC Nordstern Stralsund; Mitbegründer des
 
Bergringmuseums Teterow; 1990 Ehrenbürger
 
von Teterow; zusammen mit Horst Baumann »50
 
Jahre Bergring. Ein Streifzug durch die Geschichte
 
des Teterower Bergrings« (1980), »Vom Dirt-Track
 
zum Speedway. Ein Streifzug durch die Geschichte
 
des Speedwaysports« (1989), »Männer, könnt ihr
 
linksrum tanzen? Teterower Bergringrennen – eine
 
über 60jährige, ewig junge Faszination« (1994) und
 
»Die Gipfelstürmer des Bergrings. Alle Bergringpokalund
 
Goldhelmgewinner auf einen Blick« (1998); starb
 
im Pflegezentrum Birkenhof in Bernau-Waldsiedlung.
 
 
 
===Ringel, Fritz – Sportler===
 
 
 
geb. 19.6.1917 Grabow
 
gest. 27.3.2002 Prisdorf
 
 
 
Lehre des Vergolderhandwerks in der Goldleistenfabrik
 
Grabow; seit 1938 an den Bergringrennen in Teterow
 
und anderen Sandbahnrennen im In- und Ausland
 
beteiligt; nach 1945 in Hamburg; 1962 Europameister
 
der Sandbahnfahrer; gab den aktiven Motorsport
 
nach schweren Verletzungen infolge eines Sturzes
 
bei einem internationalen Sandbahnrennen 1962 in
 
Jübeck auf; 1963-1970 Rennleiter großer Rennen und
 
Nachwuchstrainer.
 
 
 
===Römer, Lambert Heinrich - Kaufmann, Jurist, Bürgermeister===
 
 
 
geb. 31.1.1749 Teterow
 
gest. 29.6.1825 Ratzeburg
 
 
 
Seit 1790 in Ratzeburg; Justizrat; 1803 Acht-, 1805
 
Ratsmann; 1809-1825 Bürgermeister in Ratzeburg;
 
Ritter des Dannebrogordens; Grabstelle auf dem
 
Friedhof am Steindamm in Ratzeburg.
 
 
 
===Scharf, Friedrich (Joachim Ludwig Christian) -  Jurist, Bürgermeister, Minister===
 
 
 
geb. 25.8.1897 Penzin (Güstrow)
 
gest. 31.12.1974 Kempen (Krefeld/Nordrhein-Westfalen)
 
 
 
Vater: Peter S., Erbpächter
 
Realgymnasium in Bützow; 1917/18 Jura- und
 
Staatswissenschaftsstudium in Kiel und Rostock;
 
1922 Referendarexamen; 1924 Promotion in
 
Rostock; 1926 Assessorexamen, Gerichtsassessor in
 
Rostock, Güstrow und Warin; Mitglied der NSDAP;
 
1926-1932 Bürgermeister und Stadtrichter in
 
Teterow; 1932 Amthauptmann des Amtes Güstrow;
 
1932-1934 Innen-, Justiz-, 1932/33 Unterrichts-,
 
1933/34 Finanz- und 1934-1945 Staatsminister
 
von Mecklenburg-Schwerin; 1945 Tätigkeit
 
als kaufmännischer Angestellter; 1952-1968
 
Rechtsanwalt in Krefeld; »Das Nachvermächtnis nach
 
dem Recht des Bürgerlichen Gesetzbuches« (Diss.,
 
1923).
 
 
 
===Scheven, Friederike (Ernestine) geb.: Boll – Schriftstellerin===
 
 
 
geb. 18.2.1842 Neubrandenburg
 
gest. 21.4.1908 Teterow
 
 
 
Vater: Franz Boll, Theologe
 
Ehemann: Hermann (Johann Ludwig) S., Apotheker,
 
Unternehmer
 
1861 Heirat mit Hermann S. in Malchin, der
 
dort 1860-1875 eine Apotheke betrieb; 1876
 
Übersiedlung nach Teterow; hinterließ handschriftliche
 
»Erinnerungen an Neubrandenburg und Umgebung«;
 
schilderte in ihren Erinnerungen »Für meine
 
Kinder. Erinnerungen aus meiner Kindheit und
 
Jugendzeit« das Leben im Hause der Familie Boll
 
und Begegnungen mit dem Hausfreund Fritz Reuter;
 
beschrieb in »Lang’ lang’ ist’s her!« ihre Erinnerungen
 
an Julklapp und Heiligabend in Neubrandenburg.
 
 
 
===Scheven, Hermann (Johann Ludwig) - Apotheker, Unternehmer===
 
 
 
geb. 5.8.1830 Malchin
 
gest. 21.1.1902 Teterow
 
 
 
Vater: Helmuth (Friedrich Albrecht) S., Mediziner
 
Bruder: Heinrich (Helmuth Martin) S., Unternehmer
 
Bruder: Helmuth (Friedrich Ludwig Gottlieb) S., Mediziner
 
Bruder: Rudolph (Carl Wilhelm August) S., Unternehmer
 
Ehefrau: Friederike (Ernestine) S., Schriftstellerin
 
Kaufte 1864 die Ratsapotheke Malchin, die in der
 
Folgezeit mehrfach den Besitzer wechselte; gründete
 
mit seinem Bruder Heinrich die Eisengießerei
 
und Maschinenfabrik Gebr. Scheven in Teterow;
 
1876 Bürger von Teterow; »Die Entwicklung der
 
Wasserversorgung unserer Heimatstadt Teterow«
 
in »Mecklenburg. Zeitschrift des Heimatbundes
 
Mecklenburg« (1934).
 
 
 
===Scheven, Hermann (Ludwig), von – Unternehmer===
 
 
 
geb. 6.6.1869 Malchin
 
gest. 15.6.1957 Geislingen an der Steige
 
 
 
Vater: Hermann (Johann Ludwig) S., Apotheker, Unternehmer
 
Ingenieur; Kommerzienrat; soll den Adelstitel nach
 
dem Ersten Weltkrieg abgelegt haben; letzter Inhaber
 
der Eisengießerei und Maschinenfabrik Gebr. Scheven
 
in Teterow (nach 1945 enteignet); »Nachrichten über
 
unseren Zweig der Familie Scheven« (1914).
 
 
 
===Scheven, Otto (Helmuth) – Ingenieur===
 
 
 
geb. 4.5.1912 Teterow
 
gest. 11.1.1965 Rheydt (Mönchengladbach)
 
 
 
Vater: Hermann (Ludwig) (von) S., Unternehmer
 
Schulzeit in Teterow und Rostock; Praktikant
 
in der Industrie; Studium an der TH München;
 
1936 Diplomingenieur für Elektrotechnik bei
 
der AEG in Berlin; im Zweiten Weltkrieg Offizier
 
bei einer technischen Truppe; 1945 Leiter der
 
Betriebsverwaltung Northeim der Elektrizitäts-
 
AG Mitteldeutschland in Kassel; 1953 Prokurist
 
bei der Hannoverschen-Braunschweigischen
 
Stromversorgungs-AG Hannover; 1963 Direktor der
 
Niederrheinischen Licht- und Kraft-AG Rheydt; starb
 
durch einen Verkehrsunfall.
 
 
 
===Scheven, Rudolph (Carl Wilhelm August) – Unternehmer===
 
 
 
geb. 17.12.1838 Malchin
 
gest. 4.7.1903 Teterow
 
 
 
Vater: Helmuth (Friedrich Albrecht) S., Mediziner
 
Bruder: Heinrich (Helmuth Martin) S., Unternehmer
 
Bruder: Helmuth (Friedrich Ludwig Gottlieb) S., Mediziner
 
Bruder: Hermann (Johann Ludwig) S., Apotheker, Unternehmer
 
Mitbesitzer der Eisengießerei und Maschinenfabrik
 
Gebr. Scheven in Teterow; 1868 Bürger von Teterow.
 
 
 
===Schröder, Carl - Pädagoge, Sportler===
 
 
 
geb. 7.10.1897 Rostock
 
gest. 26.3.1973 Teterow
 
 
 
Wuchs in Zepelin (bei Bützow) auf; Realgymnasium
 
in Bützow; Studium in Rostock und Kiel, 1924-
 
1926 Studienreferendar; später Assessor in
 
Neukloster und Rostock; 1926 an der Realschule
 
Teterow; 1928 Studienrat; 1935 Sportreferent
 
im Ministerium in Schwerin; gilt als Begründer
 
des Bergring-Rennens; setzte sich für eine Gras-
 
Rennstrecke in den Teterower Heidbergen ein, die
 
1930 erstmals befahren wurde; organisierte über
 
50-mal das Internationale Grasbahn-Bergrennen in
 
Teterow; nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an der
 
Erweiterten Oberschule Teterow; »Bergring Teterow«
 
in »Ostmecklenburgische Heimat« (1933).
 
 
 
===Schultetus, (Johann) Carl (Christian) – Apotheker===
 
 
 
geb. 20.7.1786 Teterow
 
gest. 20.1.1869 Plau
 
 
 
Vater: Johann Peter S., Apotheker, Senator
 
1828 als Magistratsmitglied und Senator in
 
städtischen Diensten und 1844 Gründer einer
 
Kleinkinderschule in Plau; Straßenbenennung in Plau;
 
1835-1846 Mitglied des Vereins für mecklenburgische
 
Geschichte und Altertumskunde; als Ortschronist
 
Zuarbeit für Friedrich Lischs Werke »Mecklenburg
 
in Bildern« (4 Bde.; 1842-1845) und »Geschichte
 
der Stadt Plau« (1851); Beiträger zu Karl Bartschs
 
»Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg«
 
(2 Bde.; 1879/80); Nachlass im Landeshauptarchiv
 
Schwerin.
 
 
 
===Thoms, (Johann) Ernst (Gottlob) – Mediziner===
 
 
 
geb. 30.7.1781 Schwerin
 
gest. 2.3.1829 Teterow
 
begr. Schwerin
 
 
 
Medizinstudium; 1805 Promotion in Würzburg;
 
1806-1813 praktischer Arzt in Güstrow, 1813-
 
1829 in Teterow; »Bemerkungen über die
 
Wechselfieberepidemie in Güstrow in den Jahren
 
1807-1809« (1810).
 
 
 
===Thünen, Johann Heinrich von - Agrarwissenschaftler, Landwirt, Gutsbesitzer===
 
 
 
geb. 24.6.1783 Kanarienhausen (Jeverland)
 
gest. 22.9.1850 Tellow
 
begr. Belitz
 
 
 
Vater: Edo Christian von T., Landwirt
 
1789-1796 Schule in Hooksiel (bei Jever),
 
1796-1798 Hohe Schule in Jever; drei Jahre
 
landwirtschaftliche Lehre; 1802/03 Studium an der
 
Landwirtschaftlichen Lehranstalt bei Lukas Andreas
 
Staudinger in Groß Flottbek (bei Hamburg); 1803
 
Landwirtschaftsstudium bei Albrecht Daniel Thaer in
 
Celle, danach zwei Semester Kameralistikstudium in
 
Göttingen; pachtete 1805 das Gut Rubkow, das er
 
nach drei Jahren misslicher Wirtschaft wieder abgab;
 
übernahm 1810 das Lehngut Tellow (465 Hektar)
 
im ritterschaftlichen Amt Güstrow, das er durch
 
Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit zu einem Mustergut
 
entwickelte; seine 10-jährige Tellower Buchführung
 
diente ihm als Grundlage für seine Forschungen;
 
Mitglied des Mecklenburgischen Patriotischen
 
Vereins, Zweiter Hauptdirektor, 1836-1838
 
Vorsitzender des Teterower Distrikts; entschiedener
 
Kämpfer gegen die Macht des junkerlichen Adels;
 
1848/49 Verfechter der bürgerlich-demokratischen
 
Revolution; bei der Abgeordnetenwahl für die
 
Frankfurter Nationalversammlung als Stellvertreter
 
Johann Pogges aufgestellt, konnte die Reise
 
jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht
 
antreten; 1830 Dr. h. c. der Universität Rostock;
 
1848 Ehrenbürger von Teterow; bedeutendster
 
deutscher Nationalökonom des 19. Jh.,
 
Pionier der Landwirtschaft und Begründer der
 
landwirtschaftlichen Betriebslehre; »Der isolierte
 
Staat in Beziehung auf Landwirtschaft und
 
Nationalökonomie« (2 Bde.; 1826, 1850); »Über
 
die Einführung eines Kreditsystems in Mecklenburg
 
und über die Bestimmung des Pfandwerths der
 
Mecklenburgischen Landgüter« (1817) und
 
»Ansichten über die Wirkung der englischen Korn-
 
Akte auf Mecklenburg« (1819) in »Neue Annalen der
 
Mecklenburgischen Landwirthschafts-Gesellschaft«;
 
»Bruchstücke aus einer Abhandlung über die
 
Steuerreform in Mecklenburg« in »Freimüthiges
 
Abendblatt« (1846); Büsten von Johann Heinrich
 
Daniel Kaehler (1850), von Ludwig Brunow (1889)
 
und von Margarete Scheel (1955) im Thünen-Museum
 
sowie Bronzebüste von Fabian Vogler (2009) vor
 
dem Herrenhaus in Tellow; Thünen-Gesellschaft in
 
Tellow; Thünen-Archiv im Universitätsarchiv Rostock;
 
Familien-Thünen-Archiv im Universitätsarchiv
 
Hohenheim; Grabstelle in Belitz ist erhalten.
 
 
 
===Wickede, Anton (Christoph) von - Soldat, Gutsbesitzer, Verwaltungsbeamter===
 
 
 
geb. 8.6.1773 Dammerstorf
 
gest. 6.7.1822 Teterow
 
 
 
Vater: Eggert Christian Thomas von W., Gutsbesitzer
 
1788-1793 Sekondeleutnant in Herzoglich
 
mecklenburgischen Diensten, als Hauptmann
 
verabschiedet; 1802 Kammerherr; 1814-1819 Landrat
 
des Herzogtums Güstrow, gleichzeitig Provisor des
 
Klosters Dobbertin; 1814 Ritter des Johanniter-Orden;
 
1792-1797 Herr auf Dammerstorf (bei Gnoien),
 
1798-1819 auf Gorschendorf und Jettchenshof;
 
mit Rechtsvertretung und Vermögensaufsicht des
 
minderjährigen Grafen Friedrich von Hahn (1804-
 
1859) aus Basedow beauftragt; Förderer der
 
Bienenzucht in Mecklenburg; »Ueber die Wichtigkeit
 
einer Bienenzucht im Großen für alle Staaten in
 
besonderer Beziehung auf die Großherzoglich
 
Mecklenburgischen Lande« (1820).
 
 
 
===Zander, Gottlieb (Ernst August) - Theologe, niederdeutscher Schriftsteller===
 
 
 
geb. 4.6.1791 Lüningsdorf
 
gest. 21.5.1864 Teterow
 
 
 
Vater: David Heinrich Z., Gutspächter
 
Schule in Wismar; 1810 Theologiestudium in Rostock
 
und Halle; Teilnehmer der Befreiungskriege 1813-
 
1815; Hauslehrer in Malchin; 1819 Rektor in Waren;
 
1822-1864 Pastor in Teterow, 1850 Präpositus; 1863
 
Kirchenrat; Herausgeber der Vierteljahresschrift
 
»Der Nordische Volksbote« (1846/47; darin eigene
 
niederdeutsche Tierfabeln); »Christus der Heiland
 
der Welt« (1835); »Wie entgeht man der Armut«
 
(1838); »Das 25jährige Jubelfest der freiwilligen
 
mecklenburgischen Kämpfer von 1813 und 1814 am
 
27. März 1838 zu Güstrow« (1838); »Der christliche
 
Staat und seine Berechtigung« (1847); »Was hat die
 
Religion mit der Politik zu thun?« (1849).
 
 
 
===Zander, Heinrich (Johann Ernst Friedrich) – Theologe===
 
 
 
geb. 24.3.1837 Teterow
 
gest. 8.2.1919 Schwerin
 
begr. Rostock
 
 
 
Vater: Gottlieb (Ernst August) Z., Theologe, niederdeutscher
 
Schriftsteller
 
1850-1856 Schule in Rostock; 1862 Lehrer an der
 
Vorbereitungsschule in Parchim; 1864 Rektor und
 
Hilfsprediger in Sülze; 1869 Zweiter, 1891 Erster
 
Pastor, 1900-1910 Präpositus in Stavenhagen;
 
Ruhestand in Rostock; Herausgeber des »Christlichen
 
Monatsblatts für die lutherischen Gemeinden
 
Mecklenburgs« (1869-1879).
 
 
 
===Zingelmann, Vollrath (Johann Jacob) – Parlamentarier===
 
 
 
geb. 19.8.1808 Teterow
 
gest. 7.2.1866 New York (USA)
 
 
 
Vater: Michael (Wilhelm) Z., Bäcker
 
Lehre als Zimmermann; 1829 in Kopenhagen; 1830
 
Bürger in Teterow; um 1831 Eigentümer eines
 
großen Anwesens, später noch weiterer Immobilien
 
in Teterow; 1848/49 Mitglied der konstituierenden
 
Abgeordnetenversammlung; Bürgervorsteher in
 
Teterow; hielt 1848 die Festansprache bei der
 
Verleihung der Ehrenbürgerurkunde an Johann
 
Heinrich von Thünen; November 1850 Fluchthelfer
 
und Gastgeber von Gottfried Kinkel, Carl Schurz
 
und Karl Petermann; 1851 Verkauf des Anwesens
 
im Altstadtbereich; 1854 letztmals in Teterow
 
nachweisbar; Auswanderung nach Amerika.
 
 
 
===Asmus, Gisela (Emma Carla Therese) -  Archäologin===
 
 
 
geb. 17.6.1905 Teterow
 
gest. ?
 
 
 
Vater: Rudolf (Wilhelm Friedrich Theodor) A., Mediziner,
 
Heimatforscher
 
Bruder: Wolfgang Dietrich (Ludwig Erhard Konrad Heinz
 
Valentin) A., Archäologe
 
1937 Promotion in Kiel mit der Dissertation »Die
 
vorgeschichtlichen rassischen Verhältnisse in
 
Schleswig-Holstein und Mecklenburg«; Tätigkeit an
 
den Museen für Vorgeschichte in Berlin, Schwerin,
 
Breslau und Kiel; arbeitete 1946-1960 auf
 
anthropologischem und paläontologischem Gebiet
 
in Hannover; seit 1960 am Institut für Ur- und
 
Frühgeschichte Köln; betrieb Forschungen in ganz
 
Europa; Veröffentlichungen zu anthropologischen
 
Funden in Mecklenburg; »Frühkaiserzeitliche
 
Schädelfunde aus Mecklenburg und Pommern« in
 
»Offa« (1939); »Das Mittelneolithikum zur Zeit der
 
Trichterbecherkultur in Nordostholstein« (1987);
 
»Unsachliches über Teterow« in »Mecklenburgische
 
Monatshefte« (1935).
 
  
 
=='''Teterow, das Schilda Norddeutschlands?''' (Edmund Schroeder 1957)==
 
=='''Teterow, das Schilda Norddeutschlands?''' (Edmund Schroeder 1957)==
  
 
* [['''Teterow, das Schilda Norddeutschlands?''' (Edmund Schroeder 1957)]]
 
* [['''Teterow, das Schilda Norddeutschlands?''' (Edmund Schroeder 1957)]]
 
=='''Tätrowsch Geschicht(en) ok up Platt'''==
 
 
===Dat niege Rathus===
 
 
Dei Teteröwerhebben sick´n nieges Rathuus bugt. As sei dat fahrig hadden, wir dat düster dor in.
 
Dor sünd weck up den schlauen Gedanken kamen un hebben dat Dacck afhängt. Dor würden sei bi Rägenwäder oewer natt.
 
Donn hebben sei bie Sünnenschien mit Säck, Kätels, Emmers un alle möglichen Dinger Licht rindragen.
 
wiel dat oewer ok nicks nützt het, is ein up den Gedanken kamen, Löckere in dei Wand tau schlagen. Un wiel dat tau dull zugt het, hebbens´dor naher Finstern insett´t. Donn het´t ehr gefollen.
 
 
===De Sprung oewer dat Rathuus===
 
 
In Teterow is eens´n Handwarksburß ankihrt, dee het in de Harbarg`´veretellt, he wull abends Klock soeben oewer dat Rathuus springen.
 
Dat schnackt sick jo nu rüm in de Stadt, un allens löppt tosamen un geiht up´n Markt stahn. As de Klock soeben schleiht, kümmt de Handwarksburß jo ok an, "Ja Lüüd", röppt he dor, "Ìck will woll, oewer ick kann man nich!"
 
 
===Dat Rathuus ward schaben===
 
 
Dei Teterowschen hadden´n Rathuus buugt, oewer as dat trecht wier, sünd´t nich in dei Midd up´n Markt. "Je ", seggt de Bumeister, "dissen Schaden möten wi afhelpen, wi willen´t Rathuusw bet tau schuben !" - Hei leggt sienen Rock hen un seggt: "Bet an den Rock möten wi ran !"
 
Sei gahn nu all nah´t anner End´hen un schuben. Middewiel kümmt´n Handwarksburß un nimmt den Rock mit, dei dor liggt.
 
As sei´n bäten schaben hebben, will dei Burmeister laukieken, ob´t all wiet naug is: "Holt´t doch bloß up !", schriegt hei, "dat is alll tai wiet, dat isa all baben nah mienen Rock rup !"
 
  
 
=='''Sagen, Geschichten, Legenden und Volksweisheit rund um Teterow und die Mecklenburgische Schweiz'''==
 
=='''Sagen, Geschichten, Legenden und Volksweisheit rund um Teterow und die Mecklenburgische Schweiz'''==
  
===Die Hünensteine bei Teterow.===
+
* [[Sagen, Geschichten, Legenden und Volksweisheit rund um Teterow und die Mecklenburgische Schweiz]]
 
 
Etwa eine Viertelstunde von Teterow, einige Schritte
 
von der Chaussée nach Rostock, liegen fünf ziemlich
 
große Granitsteine aufeinandergethürmt. Mit diesen
 
spielten vor Zeiten, als noch Hünen in der Gegend
 
hausten, die Hünenkinder, wie heute Kinder mit kleinen
 
Kieselsteinen spielen. Jetzt liegen die letzten
 
Hünen darunter begraben; wer die Steine von ihrem
 
Platze entfernt, findet sie am anderen Morgen wieder
 
auf dem Hünengrabe aufeinandergelegt wie vorher.
 
Seminarist Mohr aus Teterow.
 
 
 
===Der Burgwall im Teterower See.===
 
 
 
Im Teterower See ragen zwei Inselchen ziemlich hoch
 
aus dem Wasser hervor. Die größere von beiden führt
 
den Namen Burgwall und ist zum Theil mit dichtem
 
Gebüsch bewachsen; die hohen Pyramidenpappeln
 
auf derselben sind weithin sichtbar.
 
Vor langer Zeit stand auf dem Burgwall ein
 
Schloß. Eines Morgens war das Schloß verschwunden,
 
und man glaubte, daß es in die Erde hinabgesunken
 
sei. Am Johannistage zwischen 12 und 1 Uhr
 
Mittags sah man manchmal eine Oeffnung in der
 
Erde; und wer dahineinging, der fand die einstigen
 
Bewohner des Schlosses in einem Gemach beisammen
 
– ein Kindlein in einer goldenen Wiege liegend –
 
in tiefen Schlaf versunken. Mit dem Schlage 1 Uhr
 
that sich dann die Oeffnung wieder zu; und wer in das
 
Gemach gedrungen und vor 1 Uhr nicht wieder zurückgekehrt
 
war, der schlief drinnen, bis sich einmal
 
wieder am Johannistage die Erde aufthat.
 
Seminarist Mohr aus Teterow.
 
 
 
===Der Hütten-See bei Teterow.===
 
 
 
In der Gegend von Teterow, nicht weit von dem Dorfe
 
Krevtsee, ist ein See, der Hütten-See genannt. An seiner
 
Stelle soll früher ein Dorf mit einer Glashütte gestanden
 
haben. Die Glashütte sei ausgebrannt und an
 
der Stelle ein See entstanden. Der Fischer behauptet,
 
daß man bei klarem Wetter noch Ueberreste der Glashütte
 
auf dem Boden erblicke.
 
Seminarist G. Rühberg.
 
 
 
===Die Räuber im Schloßberg bei Schrödershof.===
 
 
 
Auf der Schrödershöfer Feldmark bei Teterow, unweit
 
des jetzigen Hofes, liegt in einem Wiesengrunde der
 
›Schloßberg‹, ein mit tiefen Gräben umgebener kegelförmiger
 
Hügel. In einer Entfernung von etwa 60 Ruthen
 
ist ein ähnlicher Platz, der ›Bullerberg‹, der aber
 
viel kleiner ist. Beide waren durch einen noch zu verfolgenden
 
aufgeschütteten Erddamm mit einander verbunden.
 
Hier an der Straße zwischen Rostock und
 
Demmin sollen vor Zeiten Räuber gehaust haben. Ein
 
über den Weg gezogener und mit einer Glocke verbundener
 
Draht verrieth ihnen das Vorüberziehen
 
jedes Wagens. Ihre Schätze, darunter eine goldene
 
Wiege, sind noch im Schloßberge begraben aber nur
 
ein Sonntagskind kann in ihren Besitz gelangen.
 
A. Schröder bei Niederh. 3, 178 ff.
 
 
 
===Einkehr===
 
 
 
Ein in einem Teterower Gasthause eingekehrter Fremder
 
fragt den Hausknecht, ob er ihm nicht ein Teterow'sches
 
Stückchen vormachen könne. Der Hausknecht,
 
der nicht auf den Kopf gefallen ist, erwidert
 
ganz trocken: er wolle sich die Sache einmal beschlafen.
 
Am nächsten Morgen, als der Reisende gerne
 
zum Aufstehen ein paar Pantoffeln haben will, die
 
ihm aber gut passen müßten, bringt ihm der Hausknecht
 
ein Paar aus seinen – des verdutzten Fremden
 
– schönen, neuen Stiefeln geschnittene Pantoffeln
 
und die Schäfte davon vors Bett.
 
Niederh. 4, 142 ff.
 
 
 
===Teterower Volksweisheiten===
 
Zusammengetragen für Karl Bartsch durch Seminarist Mohr aus Teterow als Gewährsmann bis 1867
 
 
 
Das Zeug, das ein Kind vor seiner Taufe trägt, darf
 
nach Sonnenuntergang nicht draußen hängen, sonst
 
wird das Kind ›betöwert‹.
 
 
 
Wenn eine junge Frau nach der Trauung ihren Brautkranz1
 
in den Hut ihres Mannes legt, so bekommt sie
 
die Herrschaft über ihren Mann.
 
 
 
Wenn der Bräutigam der Braut während der Trauung
 
auf die Zehen tritt, so bekommt er die Herrschaft im
 
Hause.
 
 
 
Die beiden Brautjungfern, welche bei dem Hochzeitsmahl
 
unmittelbar an der Seite des Bräutigams und der
 
Braut sitzen, sind die Ersten, welche sich von der
 
Hochzeitsgesellschaft verheiraten.
 
 
 
In dem Hause, wo eben Jemand gestorben ist, müssen
 
Vieh und Topfgewächse angerührt werden, sonst verkümmern
 
diese.
 
 
 
An einem Tage, auf welchen Gallus fällt, darf man
 
das ganze Jahr hindurch kein Fleisch von einem Ort
 
an den andern hängen oder legen, im andern Falle
 
verdirbt dasselbe.
 
 
 
Schaut ein Mädchen in der ersten Stunde des neuen
 
Jahres in einen Backofen, in welchem drei Jahre lang
 
kein Feuer gebrannt hat, so sieht es seinen zukünftigen
 
Gatten; ein unverheirateter Mann sieht zu derselben
 
Zeit seine zukünftige Gattin in solchem Ofen.
 
 
 
Wer am Charfreitag mit geputztem Schuhzeug geht,
 
wird von Ottern und Nattern gebissen.
 
 
 
Wer am Ostermorgen nüchtern drei Veilchen ißt,
 
bleibt das Jahr hindurch frei von kaltem Fieber.
 
 
 
Auch wenn man durch einen Erbschlüssel sieht, kann
 
man sie erkennen. Man muß vor Beendigung des Gottesdienstes
 
hinaus, sonst blasen einen die Hexen an
 
und die Augen fallen einem aus dem Kopfe.
 
 
 
Zeug, welches am Johannistage draußen hängt oder
 
gesonnt wird, bleibt vor Motten bewahrt.
 
 
 
Wenn Jemand Abends vor Maitag (1. Mai) von einem
 
Quitschenbaume ein Reis schneidet, damit sein Vieh
 
berührt und spricht:
 
Ik quitsche di, ik quęke di,
 
De leiw Gott dei bęter di;
 
Denn warst du dick un fett un rund
 
Un denn ok gesund!
 
so gedeiht das Vieh gut.
 
  
=='''Flurnamen auf der Wustrower Feldmark'''==
+
=='''Flurnamen auf der Teterower Feldmark'''==

Version vom 22. März 2019, 11:39 Uhr

Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Herkunft von Teterow

Karl Hoffmann : Die Gründung der Stadt Teterow In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 94 (1930), S. 138-139


Mit Penzlin ist die Reihe der Werleschen Städte, von denen uns Stiftungsbriefe erhalten sind, abgeschlossen. Man muß sich daher darauf beschränken, die Entstehung der übrigen Städte der Herrschaft Werle aus späteren Zeugnissen aufzuklären und ihr ungefähres Alter zu bestimmen. Teterow ist die Stadt, die uns in dieser Gruppe am frühesten als solche begegnet. Die Stadt liegt zwischen Güstrow und Malchin am Fuße der Heidberge. Im Jahre 1272 wird die Stadt zum erstenmal erwähnt (M.U.B. II, 1261). Anscheinend hat sie jedoch damals schon einige Zeit bestanden. Denn in diesem Jahr wird der Stadt das Dorf Baudorf mit 43 Hufen von Nikolaus von Werle verliehen. Diese Verleihung deutet darauf hin, daß der Stadt ihre bisherigen Besitzungen nicht mehr genügten, und wir können damit zugleich auch schon auf eine gewisse Blüte der Stadt schließen. Ferner erkennen wir auch aus derselben Urkunde des Jahres 1272, daß Teterow bei seiner Gründung durch Nikolaus von Werle Schweriner Stadtrecht verliehen wurde. Denn es heißt in ihr, daß die Ratmänner für sich den Friedensschilling benutzen sollten (Consules etiam suis vsibus pacis denarios usurpabunt). Da dieses Teterower Ratsprivileg genau dem des Schwerin-Güstrower Rechts entspricht, so können wir daraus schließen, daß auch sonst Schweriner Recht in Teterow galt. Ob damals, als die Stadt gegründet wurde, noch andere Siedlungen hier vorhanden waren, wissen wir nicht. Anscheinend ergibt sich aus der slawischen Namensform Teterow, daß hier einst ein slawisches Dorf vorhanden war. Vielleicht war Teterow auch der Name für den wendischen Burgwall, der noch heute auf der Insel im Teterower See erhalten ist. Schmaltz behauptet, daß das Teterower Kirchspiel bereits um 1226 gegründet worden ist (M.J.B. 73, S. 46). Es handelt sich dabei jedoch nur um Vermutungen. Reifferscheid hat die Entstehung der Teterower Kirche nach ihrem Stil erst in die Zeit um 1270 angesetzt (Reifferscheid a. a. O. S. 147 ff ). Die Stadt ist, wie aus dem Stadtplan hervorgeht, eine Gründung aus frischer Wurzel ( Plan der Stadt Teterow "fecit Teterow, 26. 2. 1753, Christian Adolf Reinhard, Senator"; im Besitz der Stadt Teterow ). Bereits Fritz hat auf den Teterower Grundriß als Beispiel eines Kolonial-Stadtplans hingewiesen (Fritz a. a. O. S. 27). Unter den sechs Ratmännern, deren Namen uns im Jahre 1288 genannt werden (M.U.B. III, 1959), ist anscheinend einer ein Slawe gewesen. Von den sechs Ratmännern sind drei als Deutsche anzusprechen, während wir bei den übrigen drei ihre Nationalität an ihrem Namen nicht erkennen können. Nach dieser Ratsherrnliste vom Jahre 1288 scheint die Zusammensetzung der frühesten Teterower Bevölkerung überwiegend deutscher Herkunft gewesen zu sein.

Teterow in der Slawenzeit

vom 9. bis zum 12. Jahrhundert existierte auf der heutigen "Burgwallinsel" im Teterower See eine in drei Bauperioden errichtete dedeutenden slawische Burganlage

Teterow im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Bis zur Reichseinigung (bis 1871)

Deutsches Reich bis 1918

Deutsches Reich bis 1945

SBZ und DDR bis 1990

die heutige Zeit

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:

Die Kirche

Das Rathaus

Die Stadtmühle

Die Stadtbefestigung

Der Burgwall

Der Bergring

Teterow - über die Jahrhunderte im Spiegel von Zeitgenossen

  • [[]]


Teterower Persönlichkeiten

Teterow, das Schilda Norddeutschlands? (Edmund Schroeder 1957)

Sagen, Geschichten, Legenden und Volksweisheit rund um Teterow und die Mecklenburgische Schweiz

Flurnamen auf der Teterower Feldmark