Sport in Doberan

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  • Sportgeschichte nach Sportarten:

Organisation Allgemeines

Bad Doberan
  • Fred Egler (r.), Bad Doberans sportlicher Rentner, ist 80 Jahre alt geworden. Der Kreissportbund, hier vertreten durch den 1. Vorsitzenden Uwe Neumann, ehrt seinen langjährigen Funktionär mit der Ehrennadel in Gold. (Quelle: Rolf Barkhorn, OZ 26.8.2020)
  • Unterlagen Stadtarchiv Bad Doberan:
K 82-1/Lageplan Stülower Sportplatz 1927
Antrag zur Pflanzung einer "Jahneiche" 1928 zur Einweihung am 12.August 1928


  • Broschüre "35 Jahre BSG Lokomotive Bad Doberan":


  • Anlässlich des 50 jährigen Jubiläums des Bestehens des Bad Doberaner Sportvereins wird dessen Sportgeschichte in einer Broschüre 50 Jahre Tradition Doberaner SV dargestellt:


  • Bad Doberaner Sport hatte viele Helfer(Verfasser: Jochen Müller)


  • In und um Bad Doberan ging es schon immer sportlich zu. So wurde einst in Heiligendamm bereis Golf und Tennis gespielt und auch, zunächst auf lebende Tauben später auf Tontauben, geschossen. Auf der ältesten Galopprennbahn Europas fanden spannende Rennen statt und in Bad Doberan war das Vogelschießen sehr beliebt.
  • Ebenfalls in der Münsterstadt war man in der Deutschen Turnerschaft und dem Arbeiter Turnverein sportlich sehr aktiv. Zu den fleißigen Organisatoren zählten damals u.a. Schneidermeister Fritz Gellendin, Dr. Willbrand, Buchhändler Rosenberg, Baumeister Lutz Elbrecht und Heiner Grewe. Neben Turnen, Kegeln und Leichtathletik wurde später auch Hand- und Fußball gespielt. Sportstätten waren seinerzeit die Kegelbahnen auf „Brands Höh“ und im Gasthaus zum „Erbgroßherzog“ in der heutigen Mollistraße sowie die Sportplätze am Kellerswald und am Stülower Weg.
  • Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg „berappelte“ sich der Sport in Bad Doberan schnell. So wurde mit „Sturmvogel“ bald ein Sportverein gegründet. Es folgte KWU (Kommunales Wirtschafts Unternehmen). Besonders aktiv zu dieser Zeit waren Herbert Kohn, Erich Silbersdorf, Herbert Müggenburg und Fritz Rittgarn. Daraus ging 1952 die BSG (Betriebssportgemeinschaft) Lok Bad Doberan hervor. Träger und ein wenig auch „Finanzier“ war die Deutsche Reichsbahn. Vor allem jedoch halfen die Eisenbahner bei der Bereitstellung von Freifahrscheinen. Damit war der Transport zu den Wettkämpfen gesichert.
  • Erste Sektionen waren Fußball, Handball, Tischtennis, Turnen, Kegeln und Leichtathletik. Später kamen Schwimmen, Radsport, Schach, Volleyball, Ringen, Rehasport, Frauengymnastik und zeitweise auch Karate hinzu. Zu den „Machern“ gehörten seinerzeit u.a. Ella Pentzin, Heinrich Wischmann, Günter Trost, Walter Schade, Alfons Peter Grzech, Otto Wolski, Klaus Schäfer und später Jürgen Kruse. Unermüdlicher BSG Leiter war über viele Jahre Walter Schade. Erstaunlich lange, bis 1988 bekleidete der rastlose Lehrer dieses Amt und hatte so maßgeblichen Anteil am Wachsen des heute mit fast 1 000 Mitgliedern größten Sportvereins des alten Landkreises Bad Doberan.
  • Auch wenn hier stets der Breitensport im Vordergrund stand mischten ehemalige Lok Sportler auch international ganz vorne mit. So der Radsportler Karl-Heinz Oberfranz, der bei der internationalen Friedensfahrt immerhin 1972 in Gera die 50. Etappe für die DDR gewann und später auch bei den Olympischen Spielen in München startete. Auch in der Sektion Tischtennis wuchs mit Siegfried Lemke ein großes Talent heran. Sein erster DDR Meistertitel sorgte für viel Aufsehen in der Szene, so das der veranlagte Bad Doberaner schon bald zu SC Lok Leipzig delegiert wurde. In seiner langen Laufbahn brachte es Lemke auf immerhin 30 DDR Meister Titel und viele internationale Einsätze. Sein Pech: Tischtennis war seiner Zeit nicht olympisch.
  • Als Walter Schade den Vorsitz nach knapp 25 Jahren abgab sprang Klaus Schäfer, ein enger Vertrauter von Walter Schade, in die Bresche. Sein größtes Verdienst war es, den Verein über die Wende zu retten und in den Doberaner Sportverein umzuwandeln. Nach Klaus Schäfer folgte Volker Noeske. Heute ist Hartmut Polzin Vereins Vorsitzender.
  • Zeitzeugenbericht zur Sportgeschichte in Bad Doberan

(von Margitta Hilgers, geb. Gonsiorowski, in Zusammenarbeit mit Lisa Ender)

  • Durch meine Sportlehrerin, Frau Zeug wurde meine Vorliebe zum Sport(Turnen) geweckt. Zusammen mit anderen Schülerinnen und Freundinnen wurde ich 1959 Mitglied der SV Dynamo Bad Doberan.
  • Zu Beginn spielten wir mit unserem Trainer Heinz Skrotzki viel Volleyball.
  • Wir wurden aber hauptsächlich zu „Dynamomädchen“ für Turnen und künstlerische Gymnastik. Auf Dorffesten, Wahlveranstaltungen etc. waren unsere Schauturnveranstaltungen als Rahmenprogramm gern gesehen.
  • Fleißiges Üben und viel Freude an unserem Sport brachten uns zu unserem großen Ziel, der Teilnahme am Deutschen Turn- und Sportfest 1961 und 1963 in Leipzig.
  • Übungen mit Reifen, Bändern und Turnen auf dem Schwebebalken und am Barren war unser Auftritt auf dem 2. Turn- und Sportfest 1963 in Leipzig. Die Holme des Stufenbarrens wurden von Soldaten des Armeesportvereins während der Vorführung gehalten.
  • An Mitstreiterinnen wie Lisa Götze(Ender), Irmtraut Götze, Ulla Ostrowski, Dagmar Hancke, Hille Kreuzfeld, Christa Gabrahn, Almut Köller u. a. kann ich mich erinnern. Betreut und vorbereitet wurden wir von Helga Hoffmann, Otto Wolski, O. Jenderney, Otto Pentzin und J. Westendorf.
  • Einige aus unserer Gruppe nahmen in der Folge an regionalen Sportfesten z. B. in Berlin und Gera teil.
  • In den 1970-er Jahren entstand das „Kinderturnen“ in der Turnhalle Rostocker Straße.
  • Einige ehemalige Turner wurden später an der Sportschule Güstrow zu Übungsleiter ausgebildet. Zusammen mit Lisa und Dieter Ender, Karin Krüger, Ingrid Salewski, Käthe Vick , Helga Hoffmann und andere wurde ich ausgebildet.
  • Es gab drei Altersstufen, Vorschulkinder, 1. Und 2. Klasse, übrige Kinder bis 10 Jahren. Unsere eigenen Kinder waren größtenteils auch dabei.
  • In späteren Jahren bildeten einige Frauen eine Prellballmannschaft. Dazu gehörten W. Weichbrot, I. Salewski, Sabine Wollmerstedt, Walter Skrotzkie und Helga Hoffmann.
  • Freitags trafen wir uns zum Turnen und Volleyball spielen(Turnhalle Rostocker Str.), später kamen auch unsere Partner zum Volleyball spielen dazu. Einige sind heute noch bei den Freizeitvolleyballern des Doberaner SV dabei.
  • Die SV Dynamo Bad Doberan war ein Polizeisportverein. Er bestand aus den Abteilungen Leichtathletik(Dieter Schmidt), Turnen(Helga Hoffmann) und Judo(Herr Westphal, Trainer Horst Scheil und Uwe Wrahse)
  • Ingrid und Franz Zeug schreiben Sportgeschichte in Bad Doberan
  • Das Ehepaar Ingrid und Franz Zeug haben in ihrem Leben einen enormen Beitrag für die Entwicklung des Sports in Bad Doberan geleistet. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zeugen von ihrem unermüdlichem Einsatz im Dienste des Sportes, besonders in Bezug der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
  • Ingrid(Jg. 1925), war langjährige Grundschul- und Sportlehrerin an der Pestlozzischule und Übungsleiterin im Polizeisportverein Dynamo.
  • Franz(Jg. 1926), war als Eisenbahner auf dem Bahnhof Bad Doberan tätig und hatte sich dem Schießsport verschrieben.


Stülower Sportplatz in den 1930-ern


Fußball

  • Fußballtorwart Gert Jüsgen spielte bis 1962 bei Aufbau Bad Doberan und später in der Oberliga beim SC Neubrandenburg und dem 1. FC Magdeburg.

[3]


Bad Doberan
Bad Doberan
Bad Doberan

Oben von rechts: Herbert Müggenburg, Horst Dähne, Walter Schoof, Horst Burdenski, Hajo Stremlow, Wolfgang Diedrich, Jürgen Lange, Srykowski, Herbert Kiesling. untere Reihe von rechts: Uwe Peters, Horst Jasiak, „Dackel“ Grimnitz, Willi Reiter, Ulli Manske, Oskar Burdenski(Walter Schoof spielte bis 1965 bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Lok/Aufbau Bad Doberan. 1963 gehörte er zu deren Mannschaft, die den Aufstieg in die drittklassige Bezirksliga Rostock erkämpfte. Zu Beginn der Saison 1965/66 wurde Schoof zum Fußball-Leistungszentrum des Bezirkes Rostock, dem SC Empor Rostock, delegiert(Quelle: Wikipedia).)

1996 Kreisauswahl gegen Hansa Rostock/Stehend v.l.: ???, Thomas Strehlow, Joachim Susa, Ralph Kleiminger, Eckhard Brackenwagen, ???, ???, Jörg Zimmermann, Dieter Schneider, Manfred Nieswandt, ???, Andreas Hermann, Eckhard Krenz, Jochen Gellendin, ???, Hans Albrecht, Gerd Hampel, Karsten Wenzlawski, ???, ???, Rainer Jahros Hockend v.l.: Manfred Scharon, ???, Volker Patzenhauer , ???, ???, Dietmar Hardow, Fred Prange, Eckhard Schmidt, Andreas Capito
DSVII, Hintere Reihe von links: Trainer Eckhard Schmidt, Sponsor Uwe Scheidemann, Holger Preuß, Daniel Schrammke, Sven Stange, Alexander Rehwaldt, Matthias Koch, Roland Schön Vordere Reihe von links: Stefan Liermann, Mirko Davidek, Michael Manske, Dirk Malner, René Orth
DSVII, Juni 1996, Hintere Reihe v.l.: Eckart Schmidt, Knut Kasulke, Marco Roggelin, Jan Grüder, Alexander Rehwaldt, Andreas Capito, Dirk Mazat, Daniel Schramke, Michael Manske, Robert Bauer, Tom Möller Vordere Reihe v.l.: Rene Orth, Tilo Härtel, Mirko Davidek, Christian Ebert, Matthias Heinicke, Tim Hohmuth
Hintere Reihe von links: Matthias Koch, Thomas Zitzmann, Mario Wohlgetan, Michael Schwertz, Torsten Plaschke, Mario Boock und Trainer Achim Susa Vordere Reihe von links: frgl. Heiko Möller, frgl. Tino Exner, Martin Susa, unbekannt, Tim Homuth
hl: René Slumski, Stefan Preuß, Stephan Enskat, Thomas Schulz vl.: Thomas Braun, Sven Stange, Dirk Malner, Frank Warning

Handball

Bad Doberan
Bad Doberan
Bad Doberan
Bad Doberan

Volleyball

Bad Doberan
Bad Doberan
Bad Doberan

Radsport

  • Radsport in Bad Doberan(Autor: Jochen Müller, Hohenfelde)
  • Wo beginnt sie, die Geschichte des Radsports in Bad Doberan?
  • Bei dem Forstmeister Freiherr Karl von Drais (1785-1851), der sich im Januar 1818, nachdem er mit seinem Laufrad (Draisine) am 12. Juli 1817 von Mannheim nach Schwetzingen und zurück radelte, dieses patentieren ließ? Nicht belegt, aber gerne erzählt wurde, dass von Drais einst ein Wettrennen mit einem Läufer Rund um den Bad Doberaner Kamp veranstaltet hat.
  • In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, so wusste es das Doberaner Original, der Fotograf Robert Fischer (Rofi) einst zu berichten, fanden vor den Toren der Münsterstadt bereits Radrennen mit selbst gebastelten Startnummern, kleinen Preisen und natürlich mit viel Begeisterung statt.
  • Der organisierte Radsport zog im beschaulichen Doberan jedoch erst viel später ein. Max Paschke, den es 1938 aus Dresden an die Küste verschlug, und der in der Querstraße einen kleinen Vulkanisierbetrieb besaß, baute gemeinsam mit Herbert Jäger und dem späteren Kreisvorsitzenden des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) Bruno Baade die Sektion Radsport in der BSG Lok Bad Doberan auf. Einmal wöchentlich traf man sich in Paschkes Wohnzimmer, um all das zu besprechen, was für den Aufbau einer Sektion notwendig war. Am 23. September des gleichen Jahres startete mit Herbert Jäger erstmals ein Bad Doberaner Akteur bei einem internationalen Kriterium in Wismar. Die Hansestadt war ein Jahr später auch Austragungsort der Bezirksmeisterschaften im Querfeldeinfahren. Hier fuhr Jäger den ersten Sieg für die noch junge Sektion ein. Unterdessen wurde in Paschkes Wohnzimmer die Idee geboren, in Bad Doberan ein eigenes Radrennen auszurichten. Gesagt, getan. 1957 wurde vor dem Kurhaus das erste Bäderrennen gestartet. Ein Jahr später kam mit Jürgen Kruse ein gestandener Radsport Funktionär aus Wismar nach Bad Doberan. Gemeinsam machte man sich daran das 3. Bäderrennen vorzubereiten. Nach zwei Jahren Erfahrung sammeln sollte es was Großes werden. Am 19. Juli 1959 war es endlich so weit. Unter Federführung von Max Paschke, Bruno Baade, Jürgen Kruse und Heinz Raabe wurde dies immerhin als Qualifikation rennen für die Weltmeisterschaften gestartet. Außer Täve Schur war die gesamte DDR Elite am Start. Das 170 Kilometer Rennen der Asse gewann der mehrfache Friedensfahrt Teilnehmer Johannes Schober.
  • Großes Lob kam von der Fachpresse für die rührigen Organisatoren von der BSG Lok Bad Doberan. So schrieb seinerzeit die „Radsportwoche“: Der DSV tat gut daran, das 3. Bad Doberaner Bäderrennen als Auswahlrennen zur Bildung der Nationalmannschaft auszuschreiben. Der Kreis Bad Doberan, dessen Bewohner und Gäste hatten eine solche Klassebesetzung auf dem 42 Kilometer Rundkurs Bad Doberan- Kühlungsborn-Bastorf-Kröpelin-Bad Doberan redlich verdient. Von der recht schwierigen Quartierfrage über die Organisation an der Strecke bis hin zu den tausenden begeisterten Zuschauern, es fehlte an nichts. Die fast 400 Starter werden trotz der teilweise langen Anreise gern an diese großartige Veranstaltung zurück denken. Klug nutzte Jürgen Kruse die Radsport Begeisterung, die vom Bäderrennen ausging für die Nachwuchsförderung. So wurde an vielen Schulen, auch über die Kreisstadt hinaus, die „Kleine Friedensfahrt“ gestartet.
  • Im Oktober 1959 wechselten die Lok Radsportler zu Dynamo Bad Doberan. Längst war es nur eine Frage der Zeit bis auch Jugendliche zum Radsport stießen. So stand beim ersten Straßenrennen der Saison 1961 in Bützow mit Jochen Müller in der Altersklasse 14-16 erstmals ein Jugendfahrer am Start und am Ende mit Rang drei auch auf dem „Treppchen“. Bei den Junioren trat seinerzeit unter anderen auch der spätere Maler und Grafiker Felix Büttner, der einst den Kussmund der Aida Schiffen kreierte, kräftig in die Pedalen. Später fuhr er die Friedensfahrt mit. Nein, nicht als Akteur sondern als Maler, der viele interessante Sichten auf das Papier zauberte.
  • Mitte der 60er Jahre kam mit Richard Möller aus Kühlungsborn ein weiterer Übungsleiter zu den Bad Doberaner Radsportlern. Ein weiteres Talent reifte unter anderen mit Ralf Schulmeister heran. Zur gleichen Zeit stand bei der Kleinen Friedensfahrt in der Münsterstadt mit Karl Heinz Oberfranz aus Vorder Bollhagen ein kleiner Steppke auf Mutters Damenrad am Start[(https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Oberfranz]. Er kam, sah und siegte auf Anhieb. Beim folgenden Kreisausscheid wurde er Dritter. Das ließ Jürgen Kruse und Reiner Karrasch, der 1966 als junger Sport- und Geschichtslehrer nach Bad Doberan kam , aufhorchen. Karrasch hingegen warb immer neue Talente für den Radsport. Wolfgang Paech zum Beispiel, der 1967 in Sebnitz zweiter im Rennen um den Preis des Deutschen Sportechos wurde. Im gleichen Jahr errang Ralf Schulmeister bei den DDR Titelkämpfen im Querfeldeinfahren in Guben die Silbermedaille. Mit Dietmar Mazewitsch reifte schon bald ein weiteres Talent, das bei Querfeldeinrennen wieselflink über die Hindernisse jagte. Nach intensivem Training wurde er 1968 DDR Meister in Aue. 1969 war das erfolgreichste, aber zugleich auch das traurigste Jahr für den Bad Doberaner Radsport. Mit Karl Heinz Oberfranz und Dietmar Mazewitsch qualifizierten sich gleich zwei Radsportler aus der Münsterstadt für die DDR Meisterschaften im Straßenfahren in Venusberg. Im Jugendrennen dominierte Oberfranz und gewann am Ende den Spurt aus einer vierköpfigen Spitzengruppe. Im Schülerrennen ließ auch Dietmar Mazewitsch keinen Zweifel an seiner Klasse aufkommen, gewann die erste Bergwertung und war maßgeblich an der Bildung einer dreiköpfigen Spitzengruppe beteiligt. Bei einer Abfahrt in der vorletzten Runde geschah dann das unfassbare. Dietmar wurde aus der Kurve getragen, prallte gegen einen Baum und erlag wenig später seinen schweren Kopfverletzungen. Unsagbarer Schmerz bei den Angehörigen und seinen Sportfreunden, die einen bescheidenen Kumpel verloren hatten, der auf dem Weg war, ein ganz großer Radsportler zu werden. Karl Heinz Oberfranz wurde schon bald zum TSC Berlin delegiert, gewann 1972 in Gera die 50. Etappe der Internationalen Friedensfahrt für die DDR und nahm im gleichen Jahr an den Olympischen Spielen in München teil. (Rang 30 im Straßenrennen).
  • In Bad Doberan wurde unter dessen weiter fleißig trainiert. Dietmar Meyer, Eberhard Wachholz und Wolfgang Bruhn gewannen in Cottbus den Pionierpokal und Uta Müller konnte sich über Gold bei den Mädchen freuen. Unvergessen auch ein Forum mit dem zweifachen Straßenweltmeister Gustav Adolf Schur, das 1972 im Bad Doberaner Kurhaus stattfand. Harry Rohrbach, Wolfgang Bruhn, Thomas Nickel, Peter Thiele, Karl Bull und Michael Jahnke waren in dieser Zeit die erfolgreichsten Lok Radsportler, die unter anderen auch bei DDR Auswahlrennen von sich Reden machten. Mitte der 70er Jahre kam mit Dirk Dassel erneut ein veranlagtes Talent aus Vorder Bollhagen zu den Lok Radsportlern. Beim DDR Endausscheidung des Spartakiadekilometers in Merseburg „spulte“ Dirk die 1000 Meter in 1:40,5 Minuten ab und wurde überlegener Sieger.
  • Reiner Karrasch gelang es in dieser Zeit immer hin solche seinerzeit erfolgreichen Rennfahrer wie den vielfachen Friedensfahrt Etappensieger Michael Milde, die Weltmeister Falk Boden und Klaus Grünke nach Bad Doberan zu locken. Gemeinsam mit solchen Lok Akteuren wie Karl Bull, Norbert Thorack, Karl Heinz Jürß und Dietmar Schmied wurden auf dem Sportplatz am Stülower Weg packende Aschenbahnrennen vor mehr als 500 Zuschauern ausgetragen. Rührige Organisatoren waren damals neben Reiner Karrasch auch Hans Jürgen Kowitz und Sektionsleiter Jochen Müller. Trotz solcher veranlagter Rennfahrer wir Thoralf Wiesner, Ralf Seibler, Roland Thorack, Robert Karrasch, Mario Mundt, Rayk Pothmann und Heinz Böckenhauer, die im DDR Maßstab immer wieder auf sich aufmerksam machten, mußte man lange auf größere Erfolge warten. Diese gelangen 1987 Thomas Range, Martin Allwardt, Thomas Höfer und Sven Harder gleich zweifach. Ohne wesentliche Bahn Erfahrung jagte das Bad Doberaner Quartett in Leipzig bei den DDR Meisterschaften im 2000 Meter Mannschaftszeitfahren auf der Bahn zum Erstaunen der Fachwelt als Sieger über den Zielstrich. Nur drei Wochen später wurden die Schützlinge von Reiner Karrasch auch DDR Meister im Mannschaftszeitfahren auf der Straße. Wahrhaftig großartige Erfolg, die es vorher in der Geschichte des Bad Doberaner Radsports so nicht gab.
  • Dann kam die Wende. Der gerade eingestellte diplomierte Trainer Uwe Johren entlassen. Der B1000 Bus futsch. Nahezu alle finanziellen Zuwendungen gestrichen. So begann das Sportjahr 1990 für die Radsportler des gerade in „ Doberaner Sportverein“ umbenannten Clubs. Trotz allem, die Bad Doberaner Radsportler um Reiner Karrasch steckten nicht auf, starteten schon bald wieder bei Rennen in Mecklenburg Vorpommern, Schleswig Holstein, Hamburg, Niedersachsen und darüber hinaus. Robert Karrasch, der Sohn des unverwüstlichen Übungsleiter und auch erfolgreichen Rennfahrers Reiner Karrasch, stand ganz besonders oft auf der höchsten Stufe des „Treppchens“. Wenig später wechselte er zum RC Hamburg, dem Verein, in dem auch der spätere Tour de France Siegers Jan Ullrich trainierte.
  • In Bad Doberan reifte derweilen mit Maik Roßhirt ein weiteres Radsporttalent. 1996 wurde Roßhirt Deutscher Jugendmeister im Punktefahren. Das gab Auftrieb. Etwa zur gleichen Zeit gelangen auch dem jungen Dirk Reichl zahlreiche Siege, zunächst in Norddeutschland. Bereits 1997 wurde er dann nahe Freiburg Deutscher Jugendmeister im Querfeldeinfahren. Noch im gleichen Jahr empfahl er sich für den Kader des Bundes Deutscher Radfahrer, wurde Zweiter bei einem internationalen Crossrennen in Luxemburg, startete gleich zweimal bei Querfeldein Weltmeisterschaften und gewann 1999 unter anderem die „Trophee de Provinces Francaises“, einer vier Etappenfahrt im Südwesten Frankreichs. Ausgangs der Saison wurde Reichl dann erneut Deutscher Meister. Diesmal im Bergzeitfahren bei den Junioren. Nach erfolgreicher Bundesligasaison, unterdessen für das Schweriner „ Greese Team“ startend, wechselte Dirk Reichl zu Beginn des Jahres 2000 zum Jan Ullrich Nachwuchsteam Telekom und wurde nach dessen Auflösung in die Reihen der Großen des Team Telekom übernommen. Zwei mal wurden er in der U 23 zweiter bei „Rund um den Henninger Turm“ und gewann eine Etappe bei der Irland Rundfahrt. Außerdem standen unter anderem Starts bei der Friedensfahrt und auch bei Paris- Roubaix, wo er sich stets auch in den Dienst von Alexander Winikurow, Jan Ullrich und Eric Zabel stellte, auf dem Programm. Reichl verunglückte später bei einem tragischen Verkehrsunfall([4]).
  • In Bad Doberan wurde indes fleißig weiter trainiert. Mit Jacob Fiedler und Marlen Jörend formte Reiner Karrasch, der weiterhin den schmalen Rennsattel drückt, weitere talentierte Akteure, die bei diversen Proficlubs zahlreiche Erfolge einfuhren.


  • „Täve“ in Bad Doberan(Erinnerungen von Reiner Karrasch)
  • An einem Dienstag im Mai 1970-Straßentraining der Radsportler der BSG Lok Bad Doberan, die sich in Richtung Warnemünde auf den Weg gemacht hatten. Kurz vor Elmenhorst stoppt ein entge-gen kommender Trabant. Die Fahrertür wird aufgerissen, der Fahrer springt aufgeregt heraus, strahlt übers ganze Gesicht. Mensch Täve, (Gustav Adolf Schur/zweifacher Rad Weltmeister) denke ich. „Dobberaan (da kam der anhaltinische Dialekt durch) schon wieder fleißig? Wie gehts? Du fährst immer noch auf dem Rad das Training mit?“, Hände schütteln, Schulter klopfen,weitere Komplimente und kurze, schöne Erinnerungen an zurück liegende gemeinsame Wettkämpfe. Täve hat Urlaub und genießt diese Zeit mit seiner Familie in Nienhagen. „Hast du mal ein Stündchen Zeit für uns“? Naja, wenn meine Frau mich lässt.....?“ Ein wenig vergnügt verfolgt sie unser Gespräch. Sie weiß schon was kommt. In einer knappen viertel Stunde ist alles geklärt.
  • Schon drei Tage später empfängt die Bad Doberan Schuljugend den zweifachen Weltmeister und Friedensfahrtsieger Gustav-Adolf Schur im Kurhaus der Stadt. Pünktlich um 14.00 Uhr betritt er den abgedunkelten Saal. Unter den Klängen der Friedensfahrt Fanfare stürmt Täve auf einem Wand füllenden Lichtbild als erster ins Stadion.Tosender Beifall von den gut 100 Anwesenden setzt ein. Sie hatten noch nicht gemerkt, daß Täve unter ihnen weilt. Als die Vorhänge wieder zurück gezogen werden, steht er leibhaftig vor ihnen. Jeder kann ihm die Hand schütteln, Blumen werde überreicht. Schon bald ist er hinter den vielen Blumen kaum noch zu sehen. Der sympathische Sportler ist sichtlich beeindruckt. Locker beginnt das Frage und Antwort Spiel. Täve erzählt etwas über sich,viel über andere, ihm wertvolle Menschen, Freunde und sportliche Gegner. Über Anstrengungen und Fleiß, die nötig sind, um solch sportliche Ergebnisse zu erreichen. Vom Kollektiv der Nationalmannschaft, von der Hilfe durch andere und der gemeinsamen Freude nach den vielen Wettkampfreisen wieder in der Heimat zu sein. Und vom Stolz, den einen Sportler erfüllt, wenn nach einem bedeutenden Sieg die Nationalhymne erklingt. Die Zeit verging wie im Fluge, aus einer vereinbarten Stunde wurden drei. Noch einmal wurden Hände geschüttelt-auf wiedersehen-alles Gute.
  • Vor dem Kurhaus sagte er ein wenig gerührt, ganz unter alten Sportfreunden zu mir: „Du, ehrlich, das war schon gut hier bei euch. Prima Urlaubstag!“
  • Ich bin glücklich und auch ein wenig stolz über diesen Nachmittag, der unseren Mädchen und Jungen noch lange in Erinnerung bleiben wird.(Reiner Karrasch ist seit Jahrzehnten Trainer in der BSG Lok Bad Doberan/Doberaner SV, der Verf.)





Bad Doberan
Bad Doberan

Leichtathletik

  • DSV Leichtathleten setzen alte Tradition fort (Verfasser: Jochen Müller)
  • Wohl nur noch ältere Doberaner erinnern sich an den Sportplatz am Bollhäger Weg. In den 30er Jahren gab es hier neben packenden Handball- und Fußballspielen auch spannende Leichtathletik Veranstaltungen zu erleben. Hans Westphal, Baumeister Lutz Elbrecht und Walter Eichstädt waren nur einige der damals erfolgreichen Akteure.
  • Gleich nach dem 2. Weltkrieg formierte sich unter dem Namen „Sturmvogel“ eine neue Leichtathletik Generation. Bereits 1947 wurde der Ivendorfer Albert Becker Landesmeister im 400 Meter Lauf. Eine Bad Doberaner Lauflegende war seiner Zeit Tischlermeister Alfred Haber, der zunehmend mehr junge Männer für diese schöne Sportart begeisterte. Dies gipfelte in den legendären Staffelläufen Rund um den Bad Doberaner Kamp. So zu Ostern 1951, als zur Olympischen Staffel zahlreiche Zuschauer die Läufer anfeuerten. Nach spannenden Wettkämpfen lagen sich am Ende Ekkehard Gerik (100 m), Siegfried Türk (200 m), Heinz Spörk (400 m), Günter Niebuhr (800 m) und Schlussläufer Alfred Haber (1500 m) überglücklich als Sieger in den Armen. Haber, der unterdessen in den alten Bundesländern lebt verfolgte stets die sportliche Entwicklung in seiner Heimat und war einst auch bei einer der ersten „Molliläufe“ in der Münsterstadt zu Gast.
  • Auch eine überaus engagierte Frau muss unbedingt genannt werden, wenn es um die Bad Doberaner Leichtathletik Geschichte geht: Sigrid Bauch. Sie hielt in den 50er Jahren zumindest kurzzeitig mit 2:30,1 Minuten den DDR Rekord im 800 Meter Lauf. Später stießen u.a. Dieter Ulonska und Dieter Schmidt zu den Leichtathleten, die sich bereits 1952 in der gerade gegründeten BSG Lok Bad Doberan ansiedelten. Letzterer erkämpfte als B Jugendlicher den Bezirksmeistertitel im Speerwurf. Leider wurde diese Sektion wenig später aufgelöst. Schmidt ließ diese schöne Sportart jedoch nie los. 1962 nach seinem Studium baute er gemeinsam mit Erwin Schulze in der SG Dynamo Bad Doberan eine Leichtathletik Sektion und später auch ein Trainingszentrum auf. Auch hier ließen Erfolge nicht lange auf sich warten. So wurde z. B. Eckhard Höfer DDR Jugendmeister im Crosslauf, Rita Jahnel und der spätere Bad Doberaner Landrat Thomas Leuchert, um nur einige zu nennen, nahmen erfolgreich an Kinder- und Jugendspartakiaden im DDR Maßstab teil. Zahlreich waren seiner Zeit auch die Delegierungen zum Leistungszentrum SC Dynamo Berlin.
  • Nach der Wende wurde die SG Dynamo und damit auch die so erfolgreiche Leichtathletik Sektion aufgelöst. Dieter Schmidt begann sich im Doberaner SV in der Abteilung Handball zu engagieren. Sein Herz schlug jedoch auch weiter für die Leichtathletik. Auf Drängen des Vorstandes baute er 1998 eine Abteilung Leichtathletik auf. Schon bald mischten die jungen Leichtathleten in der Spitze des Landes mit. Immerhin auf 60 Mitglieder wuchs die Abteilung und mit Joachim Wessel, Silke Burmeister und Katharina Berndt gewann Schmidt schon bald neu Mitstreiter, die für den Kinder- und Jugendsport wirkten. Immer deutlicher beherrschten die jungen Bad Doberaner Leichtathleten die Spitze des Landes, oft auch gegen die übermächtige Konkurrenz vom SC Empor (später LAV) Rostock und dem SC Neubrandenburg. Johanna und Carolin Pügge, Georg Burmeister, Dana Borgwardt, Odett Erdmann, Carolin Heiden, Antje Völker und Julia Wilder zählten u.a. zu den erfolgreichsten Akteuren zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
  • Mollilauf - und wieder ein Wettkampf zwischen Mensch und Maschine
  • Wenig später profilierte sich neben Wettkämpfen auf dem Sportplatz „Am Stülower Weg“ oder im Kellerswald (Cross Läufe) mit dem „ Mollilauf“ auch eine hochkarätige Laufveranstaltung. Unter Federführung von Hotelier Dr. Horst Metz, der gerade privatisierten Bäderbahn „Molli“, dem Kreissportbund und dem Doberaner Sportverein profilierte sich der Volkslauf über drei, sechs und 12 Kilometer schnell. Für Aufsehen sorgte stets der sechs-Kilometer Start, der in Heiligendamm unter dem lauten Pfeifen des „Mollis“ erfolgte. Dann kämpfte auf der Strecke Heiligendamm-Bad Doberan erneut Mensch gegen Maschine, wie einst auf dem Kamp zwischen Mensch und Draisine. Irgendwann kam dieser Traditionslauf ins straucheln. Beherzt sprang dann das Bad Doberaner Rote Kreuz in die Bresche und setzt diese schöne Tradition erfolgreich fort.
  • „Doberanner“ joggen 10 000 Kilometer über den Rennsteig
  • Sie laufen, laufen, laufen-am liebsten über den Rennsteig im Thüringischen. Und das schon seit über 23 Jahren. Genau am 28. September 1997 fanden sich am Rande des Bad Doberaner Kellerswaldes ein gutes Dutzend Laufbegeisterte zusammen, um eine Laufgruppe zu gründen.“Zur Pflege der läuferischen Traditionen in der Münsterstadt“, wie es auf der Gründungsurkunde der „Doberanner“ zu lesen ist. Seither treffen sich die Laufbesessenen jeweils sonntags um 10.00 Uhr an der Förderschule zum gemeinsamen Joggen. Jährlicher Höhepunkt ist unbestritten der Thüringer Rennsteiglauf, der größte Crosslauf Europas. Sage und schreibe 10 000 Kilometer legten die „Doberanner“ bisher auf dem Kamm des Thüringer Waldes zurück. Mit 27 Starts über die Marathon-Distanz (zuvor 45 km) war Winfried Heinike mit 1 139 Kilometern der ausdauerndste. Es folgten Andreas Knoch (969 km), Jochen Müller ((810 km), Magdalena Edner (758 km) und Klaus Luther (737 km/Kilometer Angaben von 2017). „Wir rennen nicht vorne mit, wollen Spaß haben und einfach dabei sein in den großen, bunten Starterfeldern“, so Magdalena Edner. Die Marathon-Strecke war jedoch nicht das Ende der Fahnenstange. Magdalena Edner, Klaus Luther, Frank Strietz und Andreas Knoch wagten sich sogar an den Super Marathon über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld. Die „100 Kilometer von Biel“ absolvierten Magdalena Edner und Klaus Luther erfolgreich. Weitere Marathons liefen die „Doberanner“ u.a. in Rom, Wien, Paris, New York, Zermatt, Palma, Hamburg, Berlin, Bremen, Kiel, auf dem Darß und dem Brocken. Nicht alle „Doberanner“ beschränken sich jedoch nur aufs Laufen. So bestieg etwa Magdalena Edner den Kilimandscharo und Jochen Müller startete immerhin 15 mal beim 300 km Radmarathon rund um den schwedischen Vätternsee. Birgit Starck nimmt außerdem an zahlreichen Triathlons teil, u.a. am Ironman 70.3 in Binz.
  • Auch dies ist durchaus erwähnenswert: Bereits zu DDR-Zeiten steckten Gerhard Schirmer und Johannes Mährlein eine gut drei Kilometer lange Runde im Kellerswald ab und trainierten emsig für den Rennsteiglauf. Dann kam die Wende. Viele große Marathon-Läufe waren plötzlich möglich. Besonders der Hamburg-Marathon hatte es den Beiden angetan. Das Problem: er fand am gleichen Wochenende statt, an dem auch der Rennsteiglauf gestartet wurde. Was also tun? Die beiden Laufverückten starteten am Sonnabend bei ihrem geliebten Rennsteiglauf, fuhren spät abends durch die Nacht in Richtung Norden und standen tags darauf pünktlich um 10. 00 Uhr am Start zum Hamburg-Marathon. So „verrückt“ war später keiner mehr.
  • Kilimandscharo bezwungen. Magdalena Edner meisterte große sportliche Herausforderung
  • Eisiger Wind, Schneetreiben aber auch gleißende Sonne und Temperaturen bis an die 40 Grad Marke gepaart mit unbeschreiblichen Naturschauspielen in fünf Vegetationszonen erlebte die Bad Doberanerin Magdalena Edner beim „Kilimann“, einer sportlichen Herausforderung in Afrika. Seit nunmehr 25 Jahren schnürt die einstige Handballerin die Laufschuhe. Erst startete sie bei kleineren Volksläufen, später nahm die Bad Doberanerin auch „Klassiker“, wie den Hamburg- und Berlin Marathon sowie den Rennsteiglauf unter die Sohlen. Dem langen „Kannten“ über 72 Kilometer von Eisenach nach Schmiedefeld folgten die 100 Kilometer von Biel in der Schweiz. Gerade über die Ziellinie gelaufen nahmen neue Herausforderungen bereits Konturen an. Diesmal sollte es gen Afrika gehen. So kam der „Kilimann“, eine Mischung aus der Besteigung des höchsten Berges des schwarzen Kontinents und einem Marathon am Fuße des Riesens gerade recht. So brach Magdalena Edner an der Seite von Extremsportler Michael Kruse aus Schwerin in Richtung Süden auf. Mit 30 Gleichgesinnten aus den USA, Afrika, Deutschland und Dänemark ging es von 1 800 Metern in sieben Tagen hinauf auf den Gipfel in fast 6 000 Meter Höhe. Beim Aufbruch stöhnten die Akteure noch über brütende Hitze. Das sollte sich mit zunehmender Höhe schnell ändern. Auf dem Gipfel dann Schneestürme und Temperaturen von 27 Grad unter null. Total erschöpft aber überglücklich hisste die kleine hiesige Delegation eine Flagge aus Mecklenburg Vorpommern auf dem Gipfel. Am darauf folgenden Sonntag ging Magdalena Edner trotz nahezu 40 Grad beim „ Kilimandscharo Marathon“ an den Start. Von 1 000 Meter Höhe ging es bei fließendem Fahrzeug Verkehr zunächst auf 950 und dann hinauf auf 1 300 Meter. Nicht nur Hitze und Auto Abgase sondern auch die Anstrengungen der Kilimandscharo Bezwingung machte den 300 Startern zu schaffen. Nach 4:45 Stunden lief die Doberanerin über den Zielstrich. „Das war das absolut Härteste, was ich während meiner langen sportlichen Laufbahn erlebt habe. Dennoch hatte ich kaum ernsthafte Probleme und konnte den Kilimandscharo noch weit vor dem Extremsportler Michael Kruse bezwingen“, so die Bad Doberanerin.
  • Leichtathletikasse des Doberaner Sportvereins(benannt von Frank Lehmann)
  • Lara Kempka Jahrgang 1997
  • 2011 Wechsel zum SC Neubrandenburg
  • größter Erfolg: 3. Platz Olympische Jugendspiele 2014 in Nanjing (China) Diskus 50,70 m
  • Jonas Baedeker Jahrgang 1999
  • 2016 Wechsel zum SC Neubrandenburg
  • größter Erfolg: Deutscher Meister U18 2016 in München 800m 1:53,04 min.
  • Niklas Tuschling Jahrgang 2002
  • 2014 Wechsel zum 1. LAV Rostock
  • größter Erfolg: 3. Platz bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften 2020 in Vaterstetten 6.832 Pkt.
  • Liam Zippert Jahrgang 2004
  • Seit 2014 beim Bad Doberaner SV
  • größter Erfolg: Deutscher Vizemeister 2019 in Bremen Weitsprung 6,43 m


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  • Frank Paschek, 1956 in Bad Doberan geboren, ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet, der – für die DDR startend – bei den Olympischen Spielen 1980 die Silbermedaille im Weitsprung gewann...


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Bad Doberan


Sonstige Sportarten

  • Tennis
  • Hundesport
  • Frauensport
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  • Mach mit-mach`s nach-mach`s besser.....(Erinnerungen von Jochen Müller)
  • ......so hieß es am 3. Februar 1985 um Punkt 10. 00 Uhr original per DDR Kinderfernsehen aus Bad Doberan. Adi, der Hauptakteur dieser Sendung begeisterte die Bad Doberaner Mädchen und Jungen auch schon früher zum 1. Mai. Da wurde die Idee geboren, auch einmal eine Original Fernsehsendung, in der Schulen des Kreises miteinander wetteifern sollten, original aus Bad Doberan zu senden.
  • Und so hieß es schließlich: „Und nun liebe Kinder, seht ihr original aus Bad Doberan die Sendung ‚mach mit-mach`s nach-mach`s besser`. Es stehen sich gegenüber die Mannschaften der gastgebenden Ernst-Schneller-Oberschule Bad Doberan und der Fritz-Reuter-Oberschule Kühlungsborn.“
  • Adi, Ariane und die beiden engagierten Mannschaften wussten die Besucher auf den Rängen genauso zu begeistern, wie die vielen Fernsehzuschauer zu Hause an den Bildschirmen, denen auch viel wissenswertes aus unserem Kreis vermittelt wurde.
  • Indes wogte der Kampf zwischen beiden Schulen hin und her. Nach vielen ideenreichen Staffeln, die von der grandiosen Schlussstaffel noch überragt wurde, siegten am Ende die Kühlungsborner Mädchen und Jungen mit 24 zu 19 Punkten.

Tischtennis

  • Siegfried Lemke spielt seit 1953 Tischtennis. Er begann seine überaus erfolgreiche Karriere in Bad Doberan und schloss sich 1959 dem SC Leipzig an.

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Bad Doberan
  • Tischtennisländerkampf DDR - Dänemark 1968 im Haus der Freundschaft(HDF):
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Kegeln

Bad Doberan
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  • v.l. vorne: Alfred Ressel, Rudolf Zimmermann, Klaus Pruchner, Bernd Schulze, Horst Arndt
  • hinten: Wolfgang Knauth, Gerhard Thielke, Helmut Knaack, Fritz Bartsch

Sportschießen

Bad Doberan
Bad Doberan
  • Auszüge zur Geschichte des jagdlichen Schießens in Doberan/Heiligendamm:
  • um 1800 Zur Unterhaltung der Badegäste wurden auf dem Kamp in Doberan "Scheibenschießen" durchgeführt.
  • 1828 Charles James Apperly berichtet in seinem "Nimrods Tagebuch" vom Taubenschießen nach dem Bade. Vorzügliche Schützen waren die Grafen Hahn und Voß.
  • nach 1823 Nach dem Bau des Moorbades entstand hier eine Schießhalle. Es konnte auf stehende, laufende und schwebende Ziele geschossen werden.
  • 1849 "... die Doberaner Bürgerwehr führte seit Anfang des Jahrhunderts regelmäßig Schießübungen durch. Unter dem strengen Commando des Herrn v. Langermann erfolgte die Ausbildung. In ihren schmucken Uniformen traten sie diszipliniert im Schützenhaus, später Handwerkerhaus, ihrer 'Burg' auf..."
  • 1857 Bau des Wurftaubenschießstandes in Heiligendamm zum Schießen auf lebende Tauben.
  • 1897 Johann Albrecht verbietet das Schießen auf lebende Tauben. Danach wurde nur noch auf Tontauben geschossen.
  • 1898 hatte Mecklenburgs Großherzog unweit seiner Besitzung Heiligendamm einen Schießstand in den Wald schlagen lassen. Speziell für das Taubenschießen, wie es seiner Zeit üblich war. Männer, die hinter dem Schießstand hockten, mussten lebende Tauben auflassen, auf die dann geschossen wurde. Die Schießanlage stand neben Golf- und Tennisplätzen und der Galopprennbahn hoch in der Gunst Heiligendammer Gäste. Einer der prominenten Schützen war das Boxidol Max Schmeling.
  • Nach 1945 kam keiner mehr. Die Anlage versank in Wald und Sumpf. Erst Anfang der 1960er Jahre besann sich die Bad Doberaner Jagdgesellschaft-Arbeiter, Handwerker, Ingenieure und ein Architekt-vom sportlichen Trubel der „Ostseewoche“ angesteckt des „versunkenen Schießstandes“ und stießen wie Forscher in den Urwald vor. Die in Jahrzehnten herangewachsenen Bäume wurden gerodet, die alte Dieselpumpe, die den Stand einst vor dem steigenden Grundwasser bewahrt hatte, durch eine moderne Drainage ersetzt und schließlich noch ein Jagdhaus in gemeinsamer Arbeit errichtet.
  • Am 27. Oktober 1963, nach nur fünf Monaten Bauzeit, wurde das erste Schießen ausgetragen. Ein Jahr später trafen sich dann bereits die besten Wurftauben Schützen Nordeuropas zum „Großen Preis der Ostseewoche“ unter ihnen die Schweden, die gerade Europameister geworden waren. Das war der Auftakt zu einer international stark beachteten Wettkampfserie, die Jahr für Jahr in Heiligendamm viel sportliche Prominenz im jagdlichen Schießen am Start sah. Mehr und mehr konnten auch Heiligendammer Schützen auf sich aufmerksam machen. Stellvertretend seien an dieser Stelle Helmut Mattke, Siegfried Türk, Manfred Geißler, Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch genannt.
  • Bis 1975Der wurde "Große Preis der Ostseewoche“ ausgetragen. Es folgten internationale Juniorenwettkämpfe und mehrfach auch DDR Meisterschaften im Sportschießen der jagdlichen Disziplinen Trap, Skeet, und laufende Scheibe. Hier konnten immer wieder auch Heiligendammer Schützen wie Uwe Keppke, Ingo Hasse und Michael Windisch mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Die „Väter“ solcher Erfolge waren seiner Zeit u.a. Altmeister Helmut Mattke, selbst mehrfacher DDR Meister, Karsten Beth, Franz Zeug und Jan Garbe.
  • Nach 1990 wurde die „Heiligendammer Schützengilde von 1990 e.V.“ gegründet, die die Traditionen erfolgreich fortsetzt.


Motorsport

  • Doberaner Motorsportgeschichte(Verfasser: Jochen Müller)
  • Erinnern Sie sich noch an die Grasbahnrennen auf der Bad Doberaner Galopprennbahn? Hier gab es in den 50er Jahren spannende Motorradrennen, bei denen Akteure aus ganz Deutschland an den Start gingen. Dannmeyer, Zirk und der Kröpeliner Weitendorf fallen mir spontan ein. Sie zogen Jahr für Jahr unzählige Zuschauer an. So lange, bis die starken Rennmaschinen wieder den Pferden weichen mussten. Bauernrennen waren nun wieder angesagt.
  • Die Motorsportler gingen indessen andere Wege und gründeten 1959 den Motorsportclub Bad Doberan im ADMV. Zu den Gründungsmitgliedern zählten u.a. Willi Hoffstätter, Karl-Heinz Scheffler und Bruno Franz. Als Schwerpunkt galt die Arbeit mit der Jugend. Und gerade junge Leute waren angetan von den K-Wagen Rennen, die in den 60er Jahren „Rund um den Kamp“ gestartet wurden. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Mitte der 70er Jahre eine eigene K-Wagen Gruppe aufgebaut werden konnte. Als Erstes wurden K-Wagen angeschafft und eine Werkstatt in der Neuen Reihe eingerichtet. Hier wurde oft bis in die Nacht hinein geschraubt, getüftelt, verbessert, probiert.... Endlich konnte Peter Lüth dann bei einem K-Wagen Rennen an den Start gehen. So z.B. 1977 beim 1. Kröpeliner K-Wagen Rennen, das der Bad Doberan Motorsportler mit einem Go-Kart, der immerhin mit einem 125 cm3 Motor 20PS auf die Räder brachte, überlegen gewann. Zu den weiteren Erfolgen von Lüth gehörte u.a. auch ein zweiter Platz beim Pokalrennen der Radio DDR-Ferienwelle.
  • Nächster Schwerpunkt für die Bad Doberaner Motorsportler war zweifellos der Bau eines Stützpunktes im Pfarrkoppelweg. Mit großzügiger Unterstützung durch den DTSB Kreisvorstand und dem Rat des Kreises sowie tatkräftiger Mitarbeit einer Vielzahl der damals 200 Vereinsmitglieder, u.a. die Sportfreunde Bartosch, Pingel, Hoffstäter, Friedrich, Köntopf, Kasper, Gerschner, Havemann und Zickert. Am 28. Juli 1979 wurde der Stützpunkt feierlich eingeweiht. Schnell wurde das neue Zentrum mit Leben erfüllt. Die Sportfreunde Bohnsack und Pingel zeichneten für touristische Ausfahrten verantwortlich, Turnier Veranstaltungen wurden von den Sportfreunden Hofstätter, Koepke und Pingel organisiert und für Motocross Rennen zeichneten die Sportfreunde Hemmerling und Hofstätter verantwortlich. Technische Überprüfungen und Scheinwerfer Einstellungen waren das Metier der Motorsportler Hanisch, Prüter und Hofstätter. Ein vielfältiges, buntes Vereins Leben also, dass durch einen lebhaften Urlauberaustausch abgerundet wurde.



Rennbahn

Bad Doberan


  • Das erste und einzige Poloturnier, der "Bentley Polo Cup Heiligendamm", fand vom 10. -12. September 2004 im Innenraum der Bad Doberaner Galopprennbahn statt:

Sommerrodelbahn

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