Richard Wossidlo

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Kopp klüftig, Hand driftig, Hart warm, kann nich verdarben. Kopf scharfsinnig, Hand tüchtig, Herz warm, kann nicht verdarbn.
Richard Wossidlo


Wossidlo, Richard (Carl Theodor August) - Philologe, Pädagoge, Heimatforscher, niederdeutscher Schriftsteller

geb. 26.1.1859 Friedrichshof (bei Tessin/Wüstung) gest. 4.5.1939 Waren (Müritz) begr. Ribnitz(-Damgarten)
Vater: Alfred (Ferdinand) W., Gutsbesitzer
1863
Umzug der Familie nach Bützow; Realschule in Bützow, 1872-1876 Große Stadtschule Rostock, 1876-1882 Studium der Klassischen Philologie und Archäologie in Rostock, Leipzig und Berlin, 1883/84 Abbruch der Dissertation zur griechischen Sprache »Scholien zum Aristides«, 1884 Prüfung für das höhere Lehramt an der Universität Rostock,
1885/86
Probejahr an der Großen Stadtschule Wismar,
1886-1923
Lehrer (1894 Oberlehrer, 1908 Gymnasialprofessor für Latein und Griechisch am Städtischen Gymnasium Waren (ab 1922 Freistellung vom Dienst für seine Sammeltätigkeit),
1890
Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde
1890
Beginn der Sammlung von Volksüberlieferungen (Sagen, Legenden, Volksglaube, Erzählgut, Arbeitsleben und Brauchtum) im Auftrag des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.
Verbreitung von Fragebögen und Zuarbeit von Gewährsleuten aus ganz Mecklenburg.
1900
Beginn der Sammlung von materiellen Zeugnissen der Volkskultur (Arbeits und Hausgeräte, Gebrauchsgegenstände und Trachten),
1912
Verkauf der Sammlung an das Land (Museum Schwerin), seit 1936 im Mecklenburgischen Bauernmuseum (Wossidlo-Sammlung) im Schloss Schwerin (heute Mecklenburgisches Volkskundemuseum Schwerin-Mueß).
1906
Gründungs-, bis 1931 Vorstandsmitglied (Leiter der Arbeitsgruppe Volkskunde),
1906
Dr. h. c. der Universität Rostock
1912
Große Medaille für Kunst und Wissenschaft
1919
lehnt eine Berufung als Professor für Niederdeutsche Philologie in Rostock ab,
1923
John-Brinckman-Preis (erster Preisträger) des Plattdeutschen Landesverbandes; anlässlich des 70. Geburtstages
1924
Ehrenmitglied des Plattdeutschen Landesverbandes Mecklenburg
1924
Mitglied der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde
1925
Mitglied, 1929 Ehrenmitglied des Mecklenburg-Strelitzer Vereins für Geschichte und Heimatkunde
1929
Ehrenmitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde
1929
Ehrenmitglied und Ehrensenator der Universität Rostock und Ehrengabe (Wossidlo-Stiftung)
1929
Übereignung seiner wissenschaftlichen Bibliothek (2000 Bde.) an die Wossidlo-Stiftung (seit 1954 Wossidlo-Forschungsstelle) Rostock.
1932
Ehrenmitglied des Heimatbundes Mecklenburg
1933
Wossidlo-Linde mit Gedenkstein in Körkwitz
1934
Goethe-Medaille der Reichsregierung; 1934 Ehrenbürger von Waren
1934
John-Brinckman-Preis (zum 2. Mal)
1934
Erneuerung der Ehrenpromotion in niederdeutscher Sprache
1937
Leibniz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften
1939
landesweite Wossidlo-Feiern, Wossidlo-Festwoche in Waren und Namensgebung des Städtischen Gymnasiums
1951
Namensgebung der Erweiterten Oberschule Ribnitz-Damgarten;
1954
Gründung der Wossidlo-Forschungsstelle als Außenstelle des Instituts für deutsche Volkskunde der Akademie der Wissenschaften in Rostock (damit Auflösung der Wossidlo-Stiftung)
ab 1999
Integrierung in die Universität Rostock als Institut für Volkskunde & Wossidlo-Archiv
2000
Übernahme der Archiv- und Bibliotheksbestände der ehemaligen Arbeitsstelle Mecklenburgisches Wörterbuch


Sonstiges
als Auszeichnung für beste Schüler in Waren 1955 Wossidlo-Preis und 1969 Wossidlo-Medaille (Walter Preik)
1959 Gedenktafel (Preik) an der Wossidlo-Oberschule und 1969 Gedenkstein mit Bildnis (Preik) im Vorgarten seines Wohnhauses (Weinbergschloss) in Waren
1959 Ausstellung im Müritz-Museum Waren
seit 1985 Mecklenburg-Pommeraner Folkloreensemble Richard Wossidlo in Ribnitz-Damgarten
seit 1986Interessengemeinschaft Richard Wossidlo in Waren
seit 2002 Gesellschaft zur Förderung des Wossidlo-Archivs
seit 2005 Wossidlo-Museum in Walkendorf
2009 zum 150. Geburtstag Wossidlo-Kolloquium der Universität Rostock, Wossidlo-Ausstellungen in Ribnitz-Damgarten, Waren und Schwerin
Begründer und anfangs gemeinsam mit Hermann Teuchert Herausgeber des »Mecklenburgischen Wörterbuchs« (7 Bde.; 1942-1992, Nachtrag 1998)
»Volkstümliches aus Mecklenburg« (1885)
»Einige beachtenswerte Wortbedeutungen im Mecklenburger Platt« (1886)
»Imperativische Bildungen im Niederdeutschen« (1890)
»Mecklenburgische Volksüberlieferungen« (4 Bde. 1897-1931: »Rätsel«, »Die Tiere im Volksmund«, »Kinderwartung und Kinderzucht«, »Kinderreime«)
»Ein Winterabend in einem mecklenburgischen Bauernhause« (1901, Volksstück in Malchin uraufgeführt und in der Folgezeit häufig gespielt)
»Aus dem Lande Fritz Reuters. Humor in Sprache und Volkstum« (1910)
Herausgeber der »Bökerie von’n Plattdütschen Landesverband Meckelborg« (6 Bde.; 1924/25: »Volks-Rimels«, »Lustig Vertellers«, »Von allerhand Slag Lüd’«, »Oewer den Humor in de Mekelbörger Volkssprak«, »Von Hochtiden«, »Von de lütten Ünnerierdschen«) :»Buernhochtiet« (1925, Uraufführung in Waren)
»Erntebräuche in Mecklenburg« (1927)
»Mecklenburgische Sagen. Ein Volksbuch« (2 Bde.; 1939)
»Reise, Quartier un Gottesnaam. Das Seemannsleben auf den alten Segelschiffen im Munde alter Fahrensleute« (2Bde.; 1940, 1943; aus dem Nachlass hrsg. von Paul Beckmann)
»Das große Wossidlo-Lesebuch« (2009 hrsg. von Susan Lambrecht; gesammeltes Sprachgut
(Zettelkästen) im Wossidlo-Archiv Rostock
Grabstätte auf dem Alten Friedhof in Ribnitz-Damgarten.

Bibliographie '''von und über''' Richard Wossidlo

"Der Zettelmann" - Geschichten um Richard Wossidlo"

Das Mecklenburgische Wörterbuch

Die Richard Wossidlo Forschungsstelle]

Das Wossidia-Online-System

Gesellschaft zur Förderung des Wossidlo-Archivs e.V.

Die Richard-Wossidlo Ausstellung in der Ausspanne Walkendorf

Wossidlo-Gedenk-Orte