Rövershagen: Unterschied zwischen den Versionen

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Wilfried Steinmüller
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}}Die Gemeinde Rövershagen liegt an der Bundesstrasse 105, am südwestlichen Rande der [[Rostocker Heide]].
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Rövershagen wird auch als das '''"Tor zur Rostocker Heide"''' bezeichnet.
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Hier kommt ein Satz her, der den Namen und die regionale Eingrenzung des Orts enthaelt.
 
  
 
==Geographische Lage==
 
==Geographische Lage==
* Koordinaten: [https://www.google.de/maps/@53.307,10.887,15z 53N18' 10E53']
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* Koordinaten: [https://www.openstreetmap.org/?mlat=54.1758&mlon=12.2392#map=14/54.1758/12.2392 Breite: 54.1758 Länge: 12.2392]
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==Wappen von Rövershagen==
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[[Datei:Wappen von Rövershagen.jpg|200px|rechts|Wappen von Rövershagen]]
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==Historische Wurzeln von Rövershagen==
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Am '''25. März 1252''' kaufte die Stadt Rostock vom Fürsten Borwin III. Die heutige Rostocker Heide. In den Folgejahren gründeten die Rostocker hier drei Dörfer: Rövershagen, Wasmodeshagen und Porikeshagen.  
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Am '''17. März 1305''' wird Rövershagen (22 Zinshufen) erstmals erwähnt, Wasmodeshagen (25 Zinshufen) dagegen erst '''1310'''. Rövershagen muß schon '''1305''' eine ausgedehnte Ansiedlung, und von den drei genannten Ortschaften das Hauptdorf, gewesen sein, denn die Stadt gründete dort zwei Krüge, den einen an der Landstraße nach Ribnitz und den anderen im Dorfe selbst bei der neuen Kirche.
  
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Daß sich die Rostocker damals lebhaft für die Gründung von Dörfern in den nordostwärts gelegenen Wald- und Heidedistrikten interessierten erhellt auch die '''1311/12''' niedergelegte Beschwerde des Königs Erik von Dänemark. Denn dort heißt es: „Sie (die Rostocker ) haben einen Teil unseres Ribnitzer Waldes niedergehauen, Ortschaften daselbst gebaut und dort lübisches Recht eingeführt, obgleich sie dies ohne unsern Willen nicht tun durften.“
  
==Kurztext nach Steinmüller==
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Am '''7. April 1325''' erfolgt dann durch den Rostocker Rat eine dauernde Ordnung aller Verhältnisse in den drei Dörfern, die erkennen läßt, daß sie sich allmählich aus dem Walde heraus zu ansehnlichen Rodesiedlungen, sogenannten Hagen-Dörfern emporgearbeitet haben.
  
Nachdem Herr Pastor Gerhard die im Jahre 1839 von Hermann Friedrich Becker begonnene Chronik des Kirchspiels zum Zwecke der  Übertragung der Handschrift in eine für heutige Verhältnisse lesbare Form,öffnete, habe ich mich dem mit viel Freude gewidmet.
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Rövershagen war bereits mit seiner Ersterwähnung am '''17. März 1303''' Hauptgemeinde und Zentrum des Kirchspiels der zur Hansestadt Rostock gehörigen "Heideorte".  
Es war mir Anliegen, dabei möglichst keine Veränderungen des Originaltextes vorzunehmen, selbst wenn offensichtlich Fehler orthografischer, grammatischer oder sogar inhaltlicher Art (wie z.B. die beiden ersten Jahreszahlen in Beckers Chronologie) vorlagen.
 
Die Seitenzahlen des Originalmanuskriptes habe ich in Kursivschrift beigefügt. Im Laufe der Zeit wechselten die Chronikschreiber (offensichtlich waren es auch nicht immer die Pastoren des Kirchspiels)
 
Interessant wäre dazu für die Zukunft noch herrauszufinden wer diese in ihrer zeitlichen Abfolge waren. Gelegentlich waren durch undeutliche Schreibweise oder aus anderen Gründen einzelne Worte oder Zeilen für mich nicht lesbar. Diese Abschnitte habe ich im Text mit einem fettgedruckten Fragezeichen versehen. Vieleicht gelingt ja späteren Lesern eine diesbezügliche Ergänzung.
 
Bemerkenswert ist, daß Hermann Friedrich Becker fast zeitgleich drei Chroniken begonnen hat:`Nachrichten von der Beckerschen Familie nebst Notizen aus dem Leben von Hermann Friedrich Becker (Forstinspector der Stadt Rostock zu Roevershagen)´, begonnen 1836, handschriftliche Abschrift im Rostocker Universitätsarchiv, Original verschollen; `Chronik von den Waldungen der Stadt Rostock angefangen 1839´, Original im Stadtarchiv Rostock, sowie die vorliegende `Chronik von den merkwürdigen Begebenheiten im Kirchspiel Rövershagen und der Umgegend nebst Notizen aus der Vorzeit angefangen 1839´ im Besitze der Rövershäger Pfarre. Aus der Kenntnis aller drei Chroniken herraus gehe ich davon aus, daß kaum eine Region so gut chronistisch dokumentiert ist, wie die Rostocker Heide durch die Komplexität dieser Chroniken im Verbund, was ihren kulturhistorischen Wert ausmacht.
 
  
                                            Wilfried Steinmüller
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'''1912''' erfolgte die verwaltungsrechtliche Trennung der Heideorte Hinrichshagen, Markgrafenheide, Schnatermann, Wiethagen und Meyershausstelle, die unter der Bezeichnung "Heideortschaften" zu einer eigenständigen Verwaltungseinheit auf dem Rostocker Stadtgebiet wurden.
                                            Gelbensande d.31.1.1998
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Für Rövershagen und die verbliebenen Ortsteile Niederhagen, Oberhagen und Purkshof (6 1/2 Zinshufen), war damit die Loslösung vom Rostocker Stadtgebiet und Bildung einer eigenständigen Gemeinde außerhalb der Stadtgrenzen Rostocks verbunden.  
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Die Selbstverwaltung war jedoch sehr eingeschränkt,da die Hansestadt Rostock zu großen Teilen Eigentümer des Grund und Bodens in Rövershagen blieb.
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Ihre geographische und historische Schlüsselfunktion trägt ihr den Beinamen '''"Tor zur Rostocker Heide"''' ein.
  
==Kurztext zur Ortsgründung==
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==Der Status von Rövershagen im Jahre 1894==
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[[ Datei:Rövershagen Mühle an der Purkshöfer Scheide.jpg|thumb|200px|rechts|Die Rövershäger Mühle an der Purkshöfer Scheide]]
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Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe  Ausgabe Gustav Quade" '''1894''':
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S.174/175"Rövershagen
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- '''Niederhagen''' bei Rövershagen, Amt Ribnitz, Hof mit  99 Einw.(1890),83 Einw.(1855), bestand ursprünglich aus 17 Bauerngehöften, die durch Brand zerstört und später gelegt wurden.
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- '''Oberhagen''' bei Rövershagen, Amt Ribnitz, Hof mit 84 Einw. (1890),93 Einw. (1855),
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- '''Mittel-Rövershagen''', Poststation, Dorf, Pfarrkirche, deren Patronat der Stadt Rostock zusteht, Pfarrhaus, 1870 neu erbaut, sodann Schule, 8 Hauswirthe, Forsthof des Rostocker Forst-Inspectors, die Holzwärterei beim Holzlager an der Ribnitzer Chaussee, Theerschweelerei, Schmiede, Krug, Mühle, Ziegelei, Haltestelle an der Rostock-Ribnitzer Bahn, 14,2 km von Rostock entfernt.
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201 Einw. (1890),380 Einw.(1855).
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Mit Rövershagen sind noch zu einer Gemeinde vereinigt die Forstorte der Rostocker Heide, bestehend aus den Forstgehöften '''Meyer´s Hausstelle''' bei Gelbensande und '''Schnatermann''' bei Rövershagen (1 Schankw.), 18 Einw. (1890), 12 Einw. (1855), '''Torfbrücke''' mit '''Waldhaus''' bei Müritz, 50 Einw.(1890), 26 Einw.(1855), und der '''Försterei Wiethagen''' bei Rövershagen , 97 Einwohner (1890), '''Hinrichshagen''' bei Rövershagen, Dorf, Schule, Forsthaus, Baumwärterei, 197 Einw. (1890), 232 Einw. (1855) und '''Markgrafenheide''' bei Rövershagen, Amt Ribnitz, Dorf, 2 Hauswirthe, 1 Holzwärter, 20 Einw.(1890),28 Einw.(1855)
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Markgrafenheide steuert von 414,14, Mittel-Rövershagen, Rostocker Heide und Hinrichshagen von 5008,2, Niederhagen von 3397,10, Oberhagen von 2290,2 bonitirten Scheffeln."
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==Rövershagen im Spiegel von Karten==
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Datei:Roervershagen-Rotermann-aus-Endler-Folkers.png|Rövershagen 1743 F.C. Rotermann
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Datei:Roevershagen Karte 1788 Schmettau.jpg|Rövershagen 1788 Schmettau-Karte (Quelle: Heidearchiv)
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Datei:Rövershagen Preuß Messtischblatt um 1880.jpg|Rövershagen Auszug Preußische Landesaufnahme Stand ca. 1890
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==Rövershagen als zentraler Verwaltungsort der Rostocker Waldungen und die Forstgeschichte der Rostocker Heide==
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* [[Rostocker Heide (Landschaft)|Forstgeschichte der Rostocker Heide]]
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* [[Rövershagen als zentraler Verwaltungsort der Rostocker Waldungen]]
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== Fortlaufende Chronik des Dorfes Rövershagen==
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* [[Was ist ein Hagendorf ?]]
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* [[Rövershagen in chronologischen Stichworten]]
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* [[Rövershäger Geschichte(n)]]
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* [[Aus dem und über das älteste Kirchenbuch Mecklenburgs]]
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* [[Dienst- Bauer- und Wirthschaffts-Ordnung für das der Stadt Rostock gehörige Guth Rövershagen, Rostock, den 10. Mart. 1767]]
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* [[Kirchspielchronik Rövershagen 1839|Kirchspielchronik Rövershagen von Hermann Friedrich Becker; 1839]]
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* [[Bedeutende Bewohner des Dorfes Rövershagen]]
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* [[Sagen und Legenden um Rövershagen]]
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* [[Flurnamen in und um Rövershagen]]
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==Rövershagen im Spiegel von Luftbildern==
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Datei:Rövershagen 2006 LUBI 1.jpg|Rövershagen Graal-Müritzer Str. 2006 (Foto: W. Steinmüller)
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Datei:Rövershagen 2006 LUBI ".jpg|Rövershagen an der Bundesstraße 105 (Foto: W.Steinmüller)
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Datei:Rövershagen LUBI 3 2006.jpg|Rövershagen Oberhäger Straße 2006 (Foto: W.Steinmüller)
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==Ortschroniken von Rövershagen==
 
==Ortschroniken von Rövershagen==
* [[Kirchspielchronik Rövershagen 1839|Kirchspielchronik Rövershagen von Hermann Friedrich Becker von 1839]]
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Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.
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*[[L.L.Ludwig Dolberg "Eine Küstenwanderung von der Warnow bis Wustrow durch die Rostocker Haide, Grahl, Müritz, Dändorf und Dierhagen wie das Fischland" Ribnitz 1885]]
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* [[Rövershagen im "Schlie"]]
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* [[Chronik 700 Jahre Rövershagen - Eine Ortsgeschichte von 1305 bis 2005 von Dr. Wolfhard Strauch]]
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* [http://www.gbv.de/dms/lbmv/mklfiv1925/38290771X.pdf Die Siechenkapelle an der Ribnitzer Landstraße und der geschichtliche Kern der Sage von der bettelnden Hexe beim Landkruge Krause, Ludwig In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock Bd.6 (1912) S.127-142]
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* [[Rövershagen in den Jahrbüchern zur mecklenburgischen Geschichte]]
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* [[Aus dem und über das älteste Kirchenbuch Mecklenburgs]]
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* [["Chronik 120 Jahre Feuerwehr Rövershagen" 1998]]
  
==Weiterfuehrende Information zu Rövershagen==
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<youtube>https://www.youtube.com/watch?v=n9oYpjbNFQc</youtube> '''"Rövershagener Quadrille"''' - Notenbuch des Onkel Ewert, Rövershagen, um 1870
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<youtube>https://www.youtube.com/watch?v=Adx2Z6HWNFg</youtube>  '''Matrosentanz''' - Notenbuch des Onkel Ewert, Rövershagen, um 1870
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</center>
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==Weiterführende Information zu Rövershagen==
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6vershagen Artikel in Wikipedia]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6vershagen Artikel in Wikipedia]
 
* [http://gov.genealogy.net/ROVGENJO64DE Ort in gov.genealogy.net]
 
* [http://gov.genealogy.net/ROVGENJO64DE Ort in gov.genealogy.net]
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* [http://windmuehle-roevershagen.de/ private Seite über die Holländer-Mühle Rövershagen]
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* [https://www.amt-rostocker-heide.de/roevershagen/ Gemeindeseite Rövershagen]
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* [[Fragen zur Geschichte von Rövershagen]]
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== Kontakte ==
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Über Anregungen und Hinweise zu den hier enthaltenen Chroniken, oder generell zur Ortsgeschichte der Dörfer in und um die [[Rostocker Heide]] freue ich mich.
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* Wilfried Steinmüller - [mailto:windfluechterMV@gmail.com windfluechterMV@gmail.com]

Aktuelle Version vom 2. September 2023, 00:24 Uhr

Wilfried Steinmüller


Kenndaten des Orts
Name (heute)Rövershagen
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18182
VerwaltungsamtAmt Rostocker Heide
LandkreisRostock
Zahlen
Einwohner2631 (2015)
KoordinatenBreite: 54.1755728 / Länge: 12.2440201

Die Gemeinde Rövershagen liegt an der Bundesstrasse 105, am südwestlichen Rande der Rostocker Heide. Rövershagen wird auch als das "Tor zur Rostocker Heide" bezeichnet.


Geographische Lage



-Größere Karte von Rövershagen anzeigen-


Wappen von Rövershagen

Wappen von Rövershagen

Historische Wurzeln von Rövershagen

Am 25. März 1252 kaufte die Stadt Rostock vom Fürsten Borwin III. Die heutige Rostocker Heide. In den Folgejahren gründeten die Rostocker hier drei Dörfer: Rövershagen, Wasmodeshagen und Porikeshagen.

Am 17. März 1305 wird Rövershagen (22 Zinshufen) erstmals erwähnt, Wasmodeshagen (25 Zinshufen) dagegen erst 1310. Rövershagen muß schon 1305 eine ausgedehnte Ansiedlung, und von den drei genannten Ortschaften das Hauptdorf, gewesen sein, denn die Stadt gründete dort zwei Krüge, den einen an der Landstraße nach Ribnitz und den anderen im Dorfe selbst bei der neuen Kirche.

Daß sich die Rostocker damals lebhaft für die Gründung von Dörfern in den nordostwärts gelegenen Wald- und Heidedistrikten interessierten erhellt auch die 1311/12 niedergelegte Beschwerde des Königs Erik von Dänemark. Denn dort heißt es: „Sie (die Rostocker ) haben einen Teil unseres Ribnitzer Waldes niedergehauen, Ortschaften daselbst gebaut und dort lübisches Recht eingeführt, obgleich sie dies ohne unsern Willen nicht tun durften.“

Am 7. April 1325 erfolgt dann durch den Rostocker Rat eine dauernde Ordnung aller Verhältnisse in den drei Dörfern, die erkennen läßt, daß sie sich allmählich aus dem Walde heraus zu ansehnlichen Rodesiedlungen, sogenannten Hagen-Dörfern emporgearbeitet haben.

Rövershagen war bereits mit seiner Ersterwähnung am 17. März 1303 Hauptgemeinde und Zentrum des Kirchspiels der zur Hansestadt Rostock gehörigen "Heideorte".

1912 erfolgte die verwaltungsrechtliche Trennung der Heideorte Hinrichshagen, Markgrafenheide, Schnatermann, Wiethagen und Meyershausstelle, die unter der Bezeichnung "Heideortschaften" zu einer eigenständigen Verwaltungseinheit auf dem Rostocker Stadtgebiet wurden. Für Rövershagen und die verbliebenen Ortsteile Niederhagen, Oberhagen und Purkshof (6 1/2 Zinshufen), war damit die Loslösung vom Rostocker Stadtgebiet und Bildung einer eigenständigen Gemeinde außerhalb der Stadtgrenzen Rostocks verbunden. Die Selbstverwaltung war jedoch sehr eingeschränkt,da die Hansestadt Rostock zu großen Teilen Eigentümer des Grund und Bodens in Rövershagen blieb. Ihre geographische und historische Schlüsselfunktion trägt ihr den Beinamen "Tor zur Rostocker Heide" ein.

Der Status von Rövershagen im Jahre 1894

Die Rövershäger Mühle an der Purkshöfer Scheide

Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Ausgabe Gustav Quade" 1894:

S.174/175"Rövershagen

- Niederhagen bei Rövershagen, Amt Ribnitz, Hof mit 99 Einw.(1890),83 Einw.(1855), bestand ursprünglich aus 17 Bauerngehöften, die durch Brand zerstört und später gelegt wurden.

- Oberhagen bei Rövershagen, Amt Ribnitz, Hof mit 84 Einw. (1890),93 Einw. (1855),

- Mittel-Rövershagen, Poststation, Dorf, Pfarrkirche, deren Patronat der Stadt Rostock zusteht, Pfarrhaus, 1870 neu erbaut, sodann Schule, 8 Hauswirthe, Forsthof des Rostocker Forst-Inspectors, die Holzwärterei beim Holzlager an der Ribnitzer Chaussee, Theerschweelerei, Schmiede, Krug, Mühle, Ziegelei, Haltestelle an der Rostock-Ribnitzer Bahn, 14,2 km von Rostock entfernt. 201 Einw. (1890),380 Einw.(1855).

Mit Rövershagen sind noch zu einer Gemeinde vereinigt die Forstorte der Rostocker Heide, bestehend aus den Forstgehöften Meyer´s Hausstelle bei Gelbensande und Schnatermann bei Rövershagen (1 Schankw.), 18 Einw. (1890), 12 Einw. (1855), Torfbrücke mit Waldhaus bei Müritz, 50 Einw.(1890), 26 Einw.(1855), und der Försterei Wiethagen bei Rövershagen , 97 Einwohner (1890), Hinrichshagen bei Rövershagen, Dorf, Schule, Forsthaus, Baumwärterei, 197 Einw. (1890), 232 Einw. (1855) und Markgrafenheide bei Rövershagen, Amt Ribnitz, Dorf, 2 Hauswirthe, 1 Holzwärter, 20 Einw.(1890),28 Einw.(1855)

Markgrafenheide steuert von 414,14, Mittel-Rövershagen, Rostocker Heide und Hinrichshagen von 5008,2, Niederhagen von 3397,10, Oberhagen von 2290,2 bonitirten Scheffeln."

Rövershagen im Spiegel von Karten

Rövershagen als zentraler Verwaltungsort der Rostocker Waldungen und die Forstgeschichte der Rostocker Heide

Fortlaufende Chronik des Dorfes Rövershagen

Rövershagen im Spiegel von Luftbildern

Ortschroniken von Rövershagen

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.


"Rövershagener Quadrille" - Notenbuch des Onkel Ewert, Rövershagen, um 1870


Matrosentanz - Notenbuch des Onkel Ewert, Rövershagen, um 1870

Weiterführende Information zu Rövershagen

Kontakte

Über Anregungen und Hinweise zu den hier enthaltenen Chroniken, oder generell zur Ortsgeschichte der Dörfer in und um die Rostocker Heide freue ich mich.