Quellenauszüge zur Vor- und Frühgeschichte

Aus Ortschroniken
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Vorbemerkung

In einschlägiger Literatur zur Ur-und Fühgeschichte Mecklenburgs wird oft die Annahme vertreten, das in der Nordöstliche Heide Mecklenburgs zu Zeiten der Ur- und Frühgeschichte deren Besiedlung vergleichsweise gering gewesen sei.
Aus archäologischer Sicht mß dazu Einiges richtig gestellt werden.
Die Dichte der gemachten Bodenfunde in einem Gebiet muß in erster Linie im prozentualen Verhältnis der Bodenaufschlüsse betrachtet werden.
Vergleicht man hier agrarisch bewirtschaftete Flächen, die fast jährlich beackert und damit aufgeschlossen werden, so erfolgen auf forstlich genutzten Flächen, also in den Wäldern, nur punktuell beim ausheben von Grabensystemen, betreiben von Bodenentnahmstellen oder unter Wurzeltellern bei Windwurf.
Auf landwirtschaftlichen Nutzflächen erfolgt im Laufe von 100 Jahren auf 80% der Fläche mindestens ein einmaliger Bodenaufschluss. Auf forstlich genutzten Flächen werden im gleichen Zeitraum 8 bis 10 % der Flächen aufgeschlossen.
Linear durchgehend haben wir darüber hinaus Bodenaufschlüsse nur an der Küste, an den jeweiligen Rückgangslinien des Ostseestrandes.
Diese Funde sind dann oft auch durch ihren Fundplatz in der Dünung "gerollt", also abgeschliffen.
Fundorte an der Küste an denen vor rund 100 Jahren Eugen Geinitz, Robert Beltz, Ludwig Krause oder Otto Kolp, Hans Wendt, Hubert Westphal vor rund 50 Jahren Funde gemacht haben, liegen heute 50 - 100 und mehr Meter im Meer.
Angesichts des immer schneller werdenden Küstenrückganges ist es angebracht, schon allein weil hier Badegäste Fünde meist als Urlaubs-Souvenir ohne eine Meldung einstecken und mitnehmen, die Küstenrückgangslinier regelmäßig zu begehh und zu untersuchen.
Es ist bekannt, das derartige Mitnahme von "Urlaubs-Andenken" in jedem Jahr häufig geschehen, was einen nicht zu unterschätzenden großen Schaden für die Forschung ausmacht.

*1957 Aus Otto Kolp "Die Nordöstliche Heide..."

*1985 Aus Ostseezeitung