Quellenauszüge zur Vor- und Frühgeschichte: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ortschroniken
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 10: Zeile 10:
 
:Diese Funde sind dann oft auch durch ihren Fundplatz in der Dünung "gerollt", also abgeschliffen.
 
:Diese Funde sind dann oft auch durch ihren Fundplatz in der Dünung "gerollt", also abgeschliffen.
 
:Fundorte an der Küste an denen vor rund 100 Jahren Eugen Geinitz, Robert Beltz, Ludwig Krause oder vor rund 50 Jahren Otto Kolp, Hans Wendt, Hubert Westphal Funde gemacht haben, liegen inzwischen 50 - 100 und noch mehr Meter von der Küste entfernt im Meer.
 
:Fundorte an der Küste an denen vor rund 100 Jahren Eugen Geinitz, Robert Beltz, Ludwig Krause oder vor rund 50 Jahren Otto Kolp, Hans Wendt, Hubert Westphal Funde gemacht haben, liegen inzwischen 50 - 100 und noch mehr Meter von der Küste entfernt im Meer.
:Der wendische Wohnplatz am Stolperort, den Ludwig Krause und Robert Beltz 1925 beschreiben, ist also schon lange vom Meer verschlungen. 1995 im Spülsaum vor dem Rosenort gefundene wendische Schmuckperlen verschwanden als "Urlaubsandenken".
+
:Der wendische Wohnplatz am Stolperort, den Ludwig Krause und Robert Beltz 1925 beschreiben, ist also schon lange vom Meer verschlungen. 1995 im Spülsaum vor dem Rosenort gefundene wendische Schmuckperlen verschwanden als "Urlaubs-Andenken".
:Angesichts des immer schneller werdenden Küstenrückganges ist es angebracht, schon allein weil hier Badegäste Funde meist als Urlaubs-Souvenir, ohne eine behördliche Meldung einstecken und mitnehmen, Kontrolle von Nöten.  
+
:Angesichts des immer schneller werdenden Küstenrückganges ist, schon allein weil hier Badegäste Funde meist als Urlaubs-Souvenir, ohne eine behördliche Meldung einstecken und mitnehmen, Kontrolle von Nöten.  
 
:Die Küstenrückgangslinie regelmäßig zu begehen und zu untersuchen wäre also längst angesagt um diesen Effekten entgegen zu wirken.
 
:Die Küstenrückgangslinie regelmäßig zu begehen und zu untersuchen wäre also längst angesagt um diesen Effekten entgegen zu wirken.
 
:Es ist bekannt, daß derartige Mitnahmen von "Urlaubs-Andenken" in jedem Jahr ausgesprochen häufig geschehen, was einen nicht zu unterschätzenden Schaden für die Forschung ausmacht.
 
:Es ist bekannt, daß derartige Mitnahmen von "Urlaubs-Andenken" in jedem Jahr ausgesprochen häufig geschehen, was einen nicht zu unterschätzenden Schaden für die Forschung ausmacht.

Version vom 28. Dezember 2021, 12:15 Uhr

Vorbemerkung

In einschlägiger Literatur wird oft die Annahme vertreten, das in der Nordöstlichen Heide Mecklenburgs in ur- und frühgeschichtlichen Zeiten deren Besiedlung gering gewesen sei.
Dabei wird die Gesamtzahl der Funde zum Vergleich einfach neben einander gestellt.
Aus archäologischer Sicht muß dazu Einiges richtig gestellt werden.
Die Dichte der gemachten Bodenfunde in einem Gebiet muß in erster Linie im prozentualen Verhältnis der Bodenaufschlüsse betrachtet werden.
Vergleicht man hier agrarisch bewirtschaftete Flächen, die fast jährlich beackert und damit aufgeschlossen werden, mit forstlich genutzten Flächen, also Waldflächen, so erfolgen Bodenaufschlüsse hier nur punktuell, beim ausheben von Grabensystemen, erschließen und betreiben von Bodenentnahmestellen, oder unter Wurzeltellern bei Windwurf.
Auf landwirtschaftlichen Nutzflächen erfolgt im Laufe von 100 Jahren auf 80% der Fläche mindestens ein einmaliger Bodenaufschluss. Auf forstlich genutzten Flächen werden im gleichen Zeitraum 8 bis 10% der Flächen aufgeschlossen.
Linear als Querschnitt durchgehend haben wir darüber hinaus Bodenaufschlüsse legiglich an der Küste, an den jeweiligen Küstenrückgangslinien des Ostseestrandes.
Diese Funde sind dann oft auch durch ihren Fundplatz in der Dünung "gerollt", also abgeschliffen.
Fundorte an der Küste an denen vor rund 100 Jahren Eugen Geinitz, Robert Beltz, Ludwig Krause oder vor rund 50 Jahren Otto Kolp, Hans Wendt, Hubert Westphal Funde gemacht haben, liegen inzwischen 50 - 100 und noch mehr Meter von der Küste entfernt im Meer.
Der wendische Wohnplatz am Stolperort, den Ludwig Krause und Robert Beltz 1925 beschreiben, ist also schon lange vom Meer verschlungen. 1995 im Spülsaum vor dem Rosenort gefundene wendische Schmuckperlen verschwanden als "Urlaubs-Andenken".
Angesichts des immer schneller werdenden Küstenrückganges ist, schon allein weil hier Badegäste Funde meist als Urlaubs-Souvenir, ohne eine behördliche Meldung einstecken und mitnehmen, Kontrolle von Nöten.
Die Küstenrückgangslinie regelmäßig zu begehen und zu untersuchen wäre also längst angesagt um diesen Effekten entgegen zu wirken.
Es ist bekannt, daß derartige Mitnahmen von "Urlaubs-Andenken" in jedem Jahr ausgesprochen häufig geschehen, was einen nicht zu unterschätzenden Schaden für die Forschung ausmacht.

*vor 1924 Ludwig Krause Fundchronik

*bis 1926 Eugen Geinitz

*vor 1942 Robert Beltz

*1957 Aus Otto Kolp "Die Nordöstliche Heide..."

*1985 Aus Ostseezeitung

*2008 Aus Wilfried Steinmüller "Rostocker Heide - Geschichte, Landschaft ...