Pudagla

Aus Ortschroniken
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Kenndaten des Orts
Name (heute)Pudagla
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl17429
VerwaltungsamtAmt Usedom-Süd
LandkreisVorpommern Greifswald
Zahlen
Einwohner482 (2018)
KoordinatenBreite: 53.969 / Länge: 14.0667


Der Ort liegt südlich der Eisenbahn der Haltestelle Schmollensee auf der Insel Usedom.


Geographische Lage

Einführende Information

Amt Pudagla Verwaltung im Schloss

1779 begreift 12 Meilen im Umfange. Die an dem Achterwasser und an der Peene belegenen Dörfer desselben leiden sehr durch die fortdauerende Abspülung ihrer Aecker, Hütungen und Wiesen, ohne daß ein sicheres Mittel zur Abwendung dieses Schadens anzuwenden möglich ist. Denn der Acker besteht aus lehmigten. An diesen setzet sich im Winter das Eis, welches, da es von den Frühlingsstürmen mit Gewalt davon abgerissen wird, einen Teil des Lehmbodens unterwärts wegnimmt, so daß bei dem beständigen Anspülen das Wasser der obere Teil der Erde nachfallen muß. Auf diese Art leiden insonderheit die in dem so genannten Uesedomschen Winkel belegene Zecherin und Gnewentin, das Vorwerk Wilhelmshof, und die sämtlichen am Achterwasser belegenen Dörfer des so genannten Lieper-Winkels, und vornehmlich das Dorf Grüssow. Unter der Schwedischen Regierung war das Amt Pudagla von dem Amte Wolgast, welches auch zum Teil auf der Insel Usedom liegt verschieden. Zu dem letzten gehörten die Vorwerke Mälschow, Crummin, Damerow, Neberg, Zempin und Zitz, jetzt Zinnowitz genannt, daher derjenige District, in welchem diese Oerter liegen, auch noch jetzt der Wolgastische Ort genannt wird. Nach dem Friedenschluße aber von 1720. Da der Peenestrom zur Grenze zwischen dem Preußischen und Schwedischen Gebiete gesetzt word, wurden die vorhin genannten Oerter mit dem Amte Pudagla vereiniget. Von den Amtsdörfern sind nicht nur die von den Pommerschen Herzogen verpfändte Dörfer und Vorwerke Labömitz und Lütebock, Catschow, Retzow und Sallentin, Cavelacker mit den Kämpershusen und Gerichtslande, Mönchow mit der Ziegelei Westklüne, und 1 Coßäthe in Pretenow wiederum eingelöset, sondern auch die Vorwerke Mölschow und Ziemitz mit den dazu gehörigen Dörfern, welche von der Krone Schweden an den Bürgermeister Cülemann in Stralsund verpfändet worden, gleichfalls von dem Könige Friedrich Wilhelm wieder zu dem Amte gebracht worden.

Das Wappen von Pudagla

Wappen von Pudagla

Blasonierung:

In Silber ein durchgehender grüner Hügel mit abflachenden Seiten, darauf rechts ein grüner Laubbaum, links ein grüner Nadelbaum; darunter eine beiderseits gestutzte rote Ziegelmauer mit offenem schwarzen Tor, dessen bogenförmiger Giebel die Mauer etwas überragt; in der Toröffnung drei natürliche goldene Rosen pfahlweise.

Das Wappen wurde von dem Reestower Jens Kuhle gestaltet. Es wurde am 8. Mai 1998 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 161 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge, Schwerin 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0

Kurztext zum Ort Pudagla

Pudagla (Putglow – put Glowe – unter dem Berge)

1273 Ersterwähnung - wir von Barnim I. dem Kloster Grobe geschenkt, einschließlich einer Mühlenstelle an der heutigen Bäcke.

1278 erhält das Kloster jährlich zwei Mark aus der herzoglichen Fischereikasse. von Pudagla.

1307 gestattet Bogislav IV. die Verlegung des Klosters nach Pudagla.

1308 vom Bischof Heinrich von Kammin und 1310 vom Papst Clemens V. genehmigt.

1309 Kloster aus Grobe bei Usedom hier errichtet.

1355 war die Klosterkapelle im Bau. (Heute nicht mehr vorhanden)

1534 Auflösung des Klosters, Land zur herzoglichen Domäne geschlagen und bis 1808 von den Bauern der Amtsdörfer bewirtschaftet.

1574 wurde das Schloss - Hauptgebäude erbaut als Witwensitz der Herzogin Marie von Pommern.

1779 der Sitz des königlichen Beamten und Generalpächters des Amtes Pudagla, 2 Meilen von Uesedom gegen Norden, lieget an dem Achterwasser und dem Schmollensee, und hat ein Schloß, welches der Herzog Ernst Ludewig 1574 für seine Frau Mutter, die verwitwete Fürstinn Maria, zu einem Leibgedinge erbauen ließ, und in welchem jetzt der Beamte wohnet, 3 Büdner, 2 Colonistenfamilien, 1 Oberförster, welcher einen Holzwärter unter sich hat, 1 Krug an der Landstraße über welchen diejenigen, welche von Uesedom, Swienemünde und Wolgast kommen, oder dahin reisen wollen, ihren Weg nehmen müssen, und ist zu Benz in der Uesedomschen Synode eingepfarret. Das hiesige ritterfreie Vorwerk hat 1786 Morgen 124 Ruthen. Der Teil des Ackers bis an die Schäferei heißt das Binnenfeld, und derjenige Teil, welcher jenseits der Schäferei liegt, das Sandfeld. Jedes ist wiederum in 3 Felder abgeteilt, von welchem jährlich so wohl in dem Binnen- als in dem sandfelde ein Feld mit Winter- und ein Feld mit Sommerkorn besäet wird, das 3te aber brache lieget. Der Acker träget guten Roggen und gute Gerste, und die Wiesen sind ebenfalls ziemlich gut. Die Weide hat das Vorwerk in den bei Pudagla befindlichen Brüchen, welche weitläufig, jedoch auch zugleich sehr tief sind. Die Dienste werden von den Dorfschaften Benz, Neppermin, Stoben, Sellin, Qulitz und Rankwitz geleistet. Die Fischerei hat das Vorwerk in den Schmollen- Schwarzen- Paskenseen, und in dem so genannten großen Bache. Pudagla war ehemals ein berühmtes Augustinerkloster, und wurde nach der Reformation zu einem Amte gemacht. Auf die von Klostergebäuden übrig gebliebenen Mauern ist nachher das Brau- und Brandweinbrennerhaus gesetzet worden. Auch sind noch Ueberbleibsel einer hieselbst gewesenen Kapelle vorhanden, welche ohngefähr seit 50 Jahren zerstöret worden.

1858 Königliches Amts-Vorwerk und Dorf nebst ehem. Oberförsterei, am Schmollensee und Achterwasser belegen und nach Benz eingepfarrt, hat außer dem herrschaftlichen Hofe nebst Branntweinbrennerei 1 Müller, 1 Krüger und 6 Büdner. Die Zahl der Wohnhäuser beträgt 18 mit 178 Einwohnern.

Einzige Bockwindmühle auf Usedom 1997 umfassend restauriert.

Pudagla im Spiegel von Karten und Luftbildern

Bildergalerie

Ortschronik/en von Pudagla

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

Weiterführende Information zu Pudagla

Kontakte

Sammlungen von Postkarten, Prospekten und Zeitungsausschnitten: Einsicht bei Hilde Stockmann rohrspatz@gmx.com