Peenemünde: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Ort Peenemünde liegt am Peenestrom im Norden der [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Insel_Usedom Insel Usedom] und grenzt an den Ort Karlshagen.
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Peenemünde '''1282 Ersterwähnung''' - Bogislav IV. verleiht der Stadt Wolgast das Lübische Recht. Auf dieser Urkunde erhält Wolgast Peenemünde. 1306 erhält Wolgast von Bogislav IV. die Wiese Peenemünde und den großen Woitik (Inselwiese bei Peenemünde). 1630 Landung des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf – Eintritt in den Dreißigjährigen Krieg. 1693 Vermessung durch die Schweden: 33 Familien werden genannt (9 Bauern, 10 Kossäthen). 1721 nach dem Nordischen Krieg wird Peenmünde preußisch.   
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;1282: Ersterwähnung - Bogislav IV. verleiht der Stadt Wolgast das Lübische Recht. Auf dieser Urkunde erhält Wolgast Peenemünde.  
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;1306: erhält Wolgast von Bogislav IV. die Wiese Peenemünde und den großen Woitik (Inselwiese bei Peenemünde).  
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;1630: Landung des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf – Eintritt in den Dreißigjährigen Krieg.  
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;1693: Vermessung durch die Schweden: 33 Familien werden genannt (9 Bauern, 10 Kossäthen).  
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;1721: nach dem Nordischen Krieg wird Peenmünde preußisch.   
  
'''1779''' Kämmereidorf Peenemünde gehört der Schwedisch-Pommerschen Stadt Wolgast. Es hat 9 Vollbauern, 9 Halbbauern, 4 Cosäthen, 1 Forsthaus , welches auch das Herrenhaus genannt wird, und den Krug hält, 49 Feuerstellen, eine Holzwärterwohnung zwischen der königlichen und städtischen Holzung, die Peenemünderscheide genannt, Fischerei in der Peene, wie auch in dem so genannten Kerpin und Schwarzensee, Holzung welche in Eichen, Fichten und Brüchern bestehet, und ist zu der Kirche in dem Schwedisch-Pommerschen Dorfe Cröslin eingepfarret. Zu dem Dorfe gehören noch 2 Holländereien, die große und kleine Gaatz genannt, von welchem die erstere von einem Holländer, und die letztere von einem Einlieger bewohnet wird.  1876 Erbauung der Peenmünder Kapelle.  
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;1779: Kämmereidorf Peenemünde gehört der Schwedisch-Pommerschen Stadt Wolgast. Es hat 9 Vollbauern, 9 Halbbauern, 4 Cosäthen, 1 Forsthaus , welches auch das Herrenhaus genannt wird, und den Krug hält, 49 Feuerstellen, eine Holzwärterwohnung zwischen der königlichen und städtischen Holzung, die Peenemünderscheide genannt, Fischerei in der Peene, wie auch in dem so genannten Kerpin und Schwarzensee, Holzung welche in Eichen, Fichten und Brüchern bestehet, und ist zu der Kirche in dem Schwedisch-Pommerschen Dorfe Cröslin eingepfarret. Zu dem Dorfe gehören noch 2 Holländereien, die große und kleine Gaatz genannt, von welchem die erstere von einem Holländer, und die letztere von einem Einlieger bewohnet wird.  1876 Erbauung der Peenmünder Kapelle.  
  
'''1858''' ein Kämmerei – Dorf und Vorwerk der Stadt Wolgast, liegt auf der Nordwestspitze der Insel am Ausfluss der Peene in die Ostsee und ist nach Cröslin in Neuvorpommern eingepfarrt. Das Dorf hat 18 Bauer- und 4 Kossäthenhöfe nebst 14 Büdnerstellen mit 82 Wohngebäuden und 549 Einwohnern. Das gesamte Areal aus Sand- und Moorboden bestehend, begreift 6564 Morgen, wovon bei der Gemeinheits- Teilung von der Stadt Wolgast ein Teil zu einem Vorwerk geschlagen, außerdem wird von derselben besessen die Waldung von 2039 Mg. Nebst der Holländerei Gaatz unweit Peenemünde. Eine dort am Strom befindliche alte Schanze wird noch unterhalten.  
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;1858: ein Kämmerei – Dorf und Vorwerk der Stadt Wolgast, liegt auf der Nordwestspitze der Insel am Ausfluss der Peene in die Ostsee und ist nach Cröslin in Neuvorpommern eingepfarrt. Das Dorf hat 18 Bauer- und 4 Kossäthenhöfe nebst 14 Büdnerstellen mit 82 Wohngebäuden und 549 Einwohnern. Das gesamte Areal aus Sand- und Moorboden bestehend, begreift 6564 Morgen, wovon bei der Gemeinheits- Teilung von der Stadt Wolgast ein Teil zu einem Vorwerk geschlagen, außerdem wird von derselben besessen die Waldung von 2039 Mg. Nebst der Holländerei Gaatz unweit Peenemünde. Eine dort am Strom befindliche alte Schanze wird noch unterhalten.  
[[Datei:2008 Wolgast Peenemünder Schmuck.jpg|rechts 150]]
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[[Datei:2008 Wolgast Peenemünder Schmuck.jpg| thumb|200px|rechts|Goldschatz Kopie im Museum Wolgast]]
'''1905''' Fund des Peenemünder Goldschatzes.  
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;1905: Fund des Peenemünder Goldschatzes.  
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::[[Der Peenemünder Goldschatz - Das Vermächtnis des Försters Schönherr (1825 - 1907)]]
  
'''1925''' Errichtung des Naturschutzgebietes „Peenemünder Haken, Struck und [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Insel_Ruden Ruden]“.
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;1925: Errichtung des Naturschutzgebietes „Peenemünder Haken, Struck und [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Insel_Ruden Ruden]“.
  
'''1930''' Errichtung des Gedenksteines für Gustav II. Adolf mit der Inschrift. „Verzage nicht, Du Häuflein klein“.  
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;1930: Errichtung des Gedenksteines für Gustav II. Adolf mit der Inschrift. „Verzage nicht, Du Häuflein klein“.  
  
'''1936''' Beschluss der Errichtung der Luftwaffen- und Heeresversuchsanstalt. Aussiedlung der Einwohner. 1942 am 3. Oktober erster Start des Aggregates 4, später V 2, - Geburtsstunde der Weltraumfahrt – Beginn einer neuen Waffentechnologie. 1943 am 18. August Bombardierung Peenemündes – über 700 Opfer. 1945 am 4.Mai besetzt die Rote Armee kampflos das Peenemünder Betriebsgelände. Beginn der Demontage. 1948 Sprengung der restlichen Anlagen, Wiederherstellung des Flugplatzes für sowjetische Marineflieger. 1951 Haupthafen Peenemünde wird Basis für die Seepolizei der DDR. 1956 Bildung der Flottenbasis Ost der Seestreitkräfte der DDR. 1958 Luftstreitkräfte der NVA übernehemen die Nutzung des Flugplatzes. 1960 Hafen wird Hauptbasisierungspunkt für die 1. Flottille der Volksmarine der DDR. 1961 Übernahme des Flugplatzese durch das Jagdfliegergeschwader 9 der Luftstreitkräfte der NVA. 1989 Letzter Flugdienst des Jagdfliegergeschwaders 9 in Peenemünde. Öffnung des Sperrgebietes, ca. 820 Einwohner.
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;1936: Beschluss der Errichtung der [https://de.wikipedia.org/wiki/Heeresversuchsanstalt_Peenem%C3%BCnde Luftwaffen- und Heeresversuchsanstalt]. Aussiedlung der Einwohner. 1942 am 3. Oktober erster Start des Aggregates 4, später V 2, - Geburtsstunde der Weltraumfahrt – Beginn einer neuen Waffentechnologie. 1943 am 18. August Bombardierung Peenemündes – über 700 Opfer. 1945 am 4.Mai besetzt die Rote Armee kampflos das Peenemünder Betriebsgelände. Beginn der Demontage. 1948 Sprengung der restlichen Anlagen, Wiederherstellung des Flugplatzes für sowjetische Marineflieger. 1951 Haupthafen Peenemünde wird Basis für die Seepolizei der DDR. 1956 Bildung der Flottenbasis Ost der Seestreitkräfte der DDR. 1958 Luftstreitkräfte der NVA übernehemen die Nutzung des Flugplatzes. 1960 Hafen wird Hauptbasisierungspunkt für die 1. Flottille der Volksmarine der DDR. 1961 Übernahme des Flugplatzese durch das Jagdfliegergeschwader 9 der Luftstreitkräfte der NVA. 1989 Letzter Flugdienst des Jagdfliegergeschwaders 9 in Peenemünde. Öffnung des Sperrgebietes, ca. 820 Einwohner.
  
= Das Wappen von Peenemünde =
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== Das Wappen von Peenemünde ==
  
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[[Datei:Peenemünde Wappen.JPG|thumb|200px|rechts|Peenemünde Wappen]]
  
 
'''Blasonierung:''' Geteilt durch einenspickelförmig nach oben gebrochenen goldenen Faden; oben in Rot drei (1:2) goldene Kronen; unten in Blau ein goldener Fisch.
 
'''Blasonierung:''' Geteilt durch einenspickelförmig nach oben gebrochenen goldenen Faden; oben in Rot drei (1:2) goldene Kronen; unten in Blau ein goldener Fisch.
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Hans-Heinz Schütt, Auf Schild und Siegel ISBN 3-933781-21-3
 
Hans-Heinz Schütt, Auf Schild und Siegel ISBN 3-933781-21-3
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= Kurztext zum Ort Peenemünde=
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== Peenemünde im Spiegel von Karten und Luftbildern ==
  
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= Peenemünde im Spiegel von Karten und Luftbildern =
 
  
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==Bildergalerie Historische Postkarten Peenemünde==
  
 
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=Bildergalerie Historische Postkarten Peenemünde=
 
 
 
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Datei:Krügers Gasthaus.jpg| Krügers Gasthaus
 
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Datei:Niemanns Gasthof Peenemünde.jpg|Gasthof Niemann
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= Ortschronik/en von Peenemünde=
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== Ortschronik/en von Peenemünde==
  
 
Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.
 
Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.
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* [[Fragen bei der Geschichtsaufarbeitung des Ortes Peenemünde]]
 
* [[Fragen bei der Geschichtsaufarbeitung des Ortes Peenemünde]]
  
= Weiterführende Information zu Peenemünde =
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== Weiterführende Information zu Peenemünde ==
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* [[Insel Usedom Kirchen#Peenemünde Friedhofskapelle|Friedhofskapelle Peenemünde]]
  
 
* [http://gov.genealogy.net/item/show/PEENDEJO64VC Peenemünde in gov.genealogy.net]
 
* [http://gov.genealogy.net/item/show/PEENDEJO64VC Peenemünde in gov.genealogy.net]
  
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Peenem%C3%BCnde Peenemünde bei Wikipedia]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Peenem%C3%BCnde Peenemünde bei Wikipedia]
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Heeresversuchsanstalt_Peenem%C3%BCnde Heeresversuchsanstalt Peenemünde bei Wikipedia]
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Historisch-Technisches_Museum_Peenem%C3%BCnde Historisch-Technisches Museum bei Wikipedia]
  
 
* [https://www.amtusedomnord.de/gemeinden/peenemuende Peenemünde Amt Usedom-Nord]
 
* [https://www.amtusedomnord.de/gemeinden/peenemuende Peenemünde Amt Usedom-Nord]
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* [http://www.foerderverein-peenemuende.de/ Förderverein Peenemünde]
 
* [http://www.foerderverein-peenemuende.de/ Förderverein Peenemünde]
  
* [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Greifswalder_Oie#Drittes_Reich_.281933-1945.29 Arbeiten und Starts auf der Greifswalder Oie]
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* [[Greifswalder Oie#Drittes Reich .281933-1945.29 |Arbeiten und Starts auf der Greifswalder Oie]]
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* [[Peenestrom]]
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* [[Greifswalder Oie]]
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* [[Ostsee]]
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* [[Lubinsche Karte]]
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* [[Schwedenzeit]]
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* [[Rohrdach decken| Rohrdach (Reet) decken]]
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* [[Ostseeb%C3%A4der Geschichte| Geschichte der Ostseebäder]]
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* [[K%C3%BCnstler Insel Usedom| Künstler der Insel Usedom]]
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* [[F%C3%A4hren und Br%C3%BCcken Usedom |Fähren und Brücken der Insel Usedom]]
  
* [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/K%C3%BCnstler_Insel_Usedom Künstler der Insel Usedom]
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== Personen in Peenemünde ==
* [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Ostsee Ostsee]
 
* [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Rohrdach_decken Rohrdach (Reet) decken]
 
* [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Ostseeb%C3%A4der_Geschichte Geschichte der Ostseebäder]
 
* [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/K%C3%BCnstler_Insel_Usedom Künstler der Insel Usedom]
 
* [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/F%C3%A4hren_und_Br%C3%BCcken_Usedom Fähren und Brücken der Insel Usedom]
 
  
= Personen in Peenemünde =
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* [[Zempin - Ortschronik/en#Inselhof Ruth Kraft und Wernher von Braun | ''' Wernher von Braun''']] – geb. 23.03.1912 in Wirsitz, Provinz Pommern - gest. 16.06.1977 in Alexandria, Virginia, USA. Von 1937 an war er technischer Direktor der Heeresversuchsanstalt Peenemümde (HVA)
  
'''Braun''', Wernher von – geb. 23.03.1912 in Wirsitz, Provinz Pommern - gest. 16.06.1977 in Alexandria, Virginia, USA
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== Kontakte ==
Von 1937 an war er technischer Direktor der Heeresversuchsanstalt Peenemümde (HVA)
 
 
 
= Kontakte =
 
  
 
Sammlungen von Postkarten, Prospekten und Zeitungsausschnitten: Einsicht bei [[Benutzer:HildeStockmann|Hilde Stockmann]] [mailto:rohrspatz@gmx.com rohrspatz@gmx.com]
 
Sammlungen von Postkarten, Prospekten und Zeitungsausschnitten: Einsicht bei [[Benutzer:HildeStockmann|Hilde Stockmann]] [mailto:rohrspatz@gmx.com rohrspatz@gmx.com]
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* [https://www.epubli.de/shop/autor/Hilde-Stockmann/11692 Bücher über die Geschichte der Insel Usedom von Hilde Stockmann]
 
* [https://www.epubli.de/shop/autor/Hilde-Stockmann/11692 Bücher über die Geschichte der Insel Usedom von Hilde Stockmann]
 
* [http://www.rohrspatz.eu/home/vortr%C3%A4ge/ Vorträge über die Insel Usedom]
 
* [http://www.rohrspatz.eu/home/vortr%C3%A4ge/ Vorträge über die Insel Usedom]
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[[Kategorie:Ort]]
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[[Kategorie: Insel Usedom]]

Aktuelle Version vom 26. Februar 2024, 09:46 Uhr


Kenndaten des Orts
Name (heute)Peenemünde
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl17449
VerwaltungsamtAmt Usedom-Nord
LandkreisVorpommern Greifswald
Zahlen
Einwohner323 (1918)
KoordinatenBreite: 54.1422 / Länge: 13.8045

Der Ort Peenemünde liegt am Peenestrom im Norden der Insel Usedom und grenzt an den Ort Karlshagen.


Geographische Lage



-Größere Karte von Peenemünde anzeigen-


Einführende Information

1282
Ersterwähnung - Bogislav IV. verleiht der Stadt Wolgast das Lübische Recht. Auf dieser Urkunde erhält Wolgast Peenemünde.
1306
erhält Wolgast von Bogislav IV. die Wiese Peenemünde und den großen Woitik (Inselwiese bei Peenemünde).
1630
Landung des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf – Eintritt in den Dreißigjährigen Krieg.
1693
Vermessung durch die Schweden: 33 Familien werden genannt (9 Bauern, 10 Kossäthen).
1721
nach dem Nordischen Krieg wird Peenmünde preußisch.
1779
Kämmereidorf Peenemünde gehört der Schwedisch-Pommerschen Stadt Wolgast. Es hat 9 Vollbauern, 9 Halbbauern, 4 Cosäthen, 1 Forsthaus , welches auch das Herrenhaus genannt wird, und den Krug hält, 49 Feuerstellen, eine Holzwärterwohnung zwischen der königlichen und städtischen Holzung, die Peenemünderscheide genannt, Fischerei in der Peene, wie auch in dem so genannten Kerpin und Schwarzensee, Holzung welche in Eichen, Fichten und Brüchern bestehet, und ist zu der Kirche in dem Schwedisch-Pommerschen Dorfe Cröslin eingepfarret. Zu dem Dorfe gehören noch 2 Holländereien, die große und kleine Gaatz genannt, von welchem die erstere von einem Holländer, und die letztere von einem Einlieger bewohnet wird. 1876 Erbauung der Peenmünder Kapelle.
1858
ein Kämmerei – Dorf und Vorwerk der Stadt Wolgast, liegt auf der Nordwestspitze der Insel am Ausfluss der Peene in die Ostsee und ist nach Cröslin in Neuvorpommern eingepfarrt. Das Dorf hat 18 Bauer- und 4 Kossäthenhöfe nebst 14 Büdnerstellen mit 82 Wohngebäuden und 549 Einwohnern. Das gesamte Areal aus Sand- und Moorboden bestehend, begreift 6564 Morgen, wovon bei der Gemeinheits- Teilung von der Stadt Wolgast ein Teil zu einem Vorwerk geschlagen, außerdem wird von derselben besessen die Waldung von 2039 Mg. Nebst der Holländerei Gaatz unweit Peenemünde. Eine dort am Strom befindliche alte Schanze wird noch unterhalten.
Goldschatz Kopie im Museum Wolgast
1905
Fund des Peenemünder Goldschatzes.
Der Peenemünder Goldschatz - Das Vermächtnis des Försters Schönherr (1825 - 1907)
1925
Errichtung des Naturschutzgebietes „Peenemünder Haken, Struck und Ruden“.
1930
Errichtung des Gedenksteines für Gustav II. Adolf mit der Inschrift. „Verzage nicht, Du Häuflein klein“.
1936
Beschluss der Errichtung der Luftwaffen- und Heeresversuchsanstalt. Aussiedlung der Einwohner. 1942 am 3. Oktober erster Start des Aggregates 4, später V 2, - Geburtsstunde der Weltraumfahrt – Beginn einer neuen Waffentechnologie. 1943 am 18. August Bombardierung Peenemündes – über 700 Opfer. 1945 am 4.Mai besetzt die Rote Armee kampflos das Peenemünder Betriebsgelände. Beginn der Demontage. 1948 Sprengung der restlichen Anlagen, Wiederherstellung des Flugplatzes für sowjetische Marineflieger. 1951 Haupthafen Peenemünde wird Basis für die Seepolizei der DDR. 1956 Bildung der Flottenbasis Ost der Seestreitkräfte der DDR. 1958 Luftstreitkräfte der NVA übernehemen die Nutzung des Flugplatzes. 1960 Hafen wird Hauptbasisierungspunkt für die 1. Flottille der Volksmarine der DDR. 1961 Übernahme des Flugplatzese durch das Jagdfliegergeschwader 9 der Luftstreitkräfte der NVA. 1989 Letzter Flugdienst des Jagdfliegergeschwaders 9 in Peenemünde. Öffnung des Sperrgebietes, ca. 820 Einwohner.

Das Wappen von Peenemünde

Peenemünde Wappen

Blasonierung: Geteilt durch einenspickelförmig nach oben gebrochenen goldenen Faden; oben in Rot drei (1:2) goldene Kronen; unten in Blau ein goldener Fisch.

Gestaltung: Roland Pornschein, Wismar. Genehmigt am 15.08.1996 WR Nr. 0109

Der goldene Faden steht für die Peenemündung in die Ostsee, der Fisch für die Fischwirtschaft als einer der traditionellen Erwerbszweige der Einwohner. Die drei Kronen weisen auf die Landung am 26.06.1630 des schwedischen Königs Gustav II. Adolf hin.

Hans-Heinz Schütt, Auf Schild und Siegel ISBN 3-933781-21-3

Peenemünde im Spiegel von Karten und Luftbildern

Bildergalerie Historische Postkarten Peenemünde

Ortschronik/en von Peenemünde

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

Weiterführende Information zu Peenemünde

Personen in Peenemünde

  • Wernher von Braun – geb. 23.03.1912 in Wirsitz, Provinz Pommern - gest. 16.06.1977 in Alexandria, Virginia, USA. Von 1937 an war er technischer Direktor der Heeresversuchsanstalt Peenemümde (HVA)

Kontakte

Sammlungen von Postkarten, Prospekten und Zeitungsausschnitten: Einsicht bei Hilde Stockmann rohrspatz@gmx.com