Neuendorf Insel Usedom: Unterschied zwischen den Versionen

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===Unter Preußen===
 
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'''1779'''  von der Schwedisch-Pommerschen Stadt Wolgast 2 Meilen zu Wasser, und 1 ½ Meilen zu Lande gegen Osten, an dem Achterwasser, hat 1 Vorwerk, 1 Windmühle, 2 Bauern, 1 Jägerhaus, 13 Feuerstellen, Fischerei in der Wiecke und in dem großen Strummin, Holzung, welche in Eichen Büchen, Tannen und Ellern bestehet, ist zu Netzelkow in der Uesedomschen Synode eingepfarret, und ist ein altes Lepellsches Lehn, welches der Major Joachim Friedrich von Lepell besitzet. (Siehe Netzelkow)  1800  N. hat an ritter- und steuerfreien Hufen 7 Landhufen 22 Morgen 234 3/8 Ruthen und nach dem steurbaren Anschlage 1 Landhufe 28 Morgen 170 5/6 Ruthen. Neuendorf, Netzelkow und Lütow sind alte Lehne der von Lepel. Neuendorf und die Hälfte des Dorfes Lütow wurden von dem Regierungsrathe Gustav Ludewig von Lepel am 22 December 1729 an Carl Albrecht von Lepel und von diesem nach dem Contract vom 10 April 1744 für 20000 Rthlr. Und nach demselben Contract auch Theil des Gutes Netzelkow für 9000 Rthlr. Erblich an den Major und Flügeladjutanten, Carl Mathias von Lepel, verkauft, welcher den anderen Thel des Gutes Netzelkow und die andere Hälfte des Dorfes Lütow von seinem Vater, dem Landrathe Caspar Matthias von Lepel, geerbt hatte. Das Gut Görmitz, welches zwar ehemals auch ein altes Lehn der von Lepel war, durch gerichtlichen Zuschlag aber von diesem Geschlechte gekommen war wurde am 3 Junius 1727 wieder für 1900 Rthlr. von den Vormündern des Majors und Flügeladjutanten von Lepel gekauft und ihm und seinen 4 Brüdern von dem Könige Friedrich Wilhelm I. als ein neues Lehn erteihlet, an welchem also die anderen von Lepel nicht mehr die gesamte Hand haben. Die GüterNeuendorf, Netzelkow, Lütow und Görmitz wurden hierauf von den Brüdern und Curatoren des Malors und Flügeladjutanten von Lepel, als von deßen nächsten Lehnsfolgern, nemlich dem Regierungsrathe Martin Friedrich, Heinrich Wilhelm und dem Cammerjunker Leonhard Gustav von Lepel,mit ihrem Bruder, dem dem Hauptmann Caspar Ernst von Lepel, nach dem Contract vom 9 October 1754 erblich für 50000 Rthlr. und zwar 1/3tel in Frid.d´or und 2/3tel in Silbergelde und 100 Ducaten Schlüßelgeld an den Hauptmann und nachmaligen Major, Joachim Friedrich von Lepel, verkauft, deßen einziger nachgelassener Sohn, der Hauptmann Leopold Wilhelm Friedrich Joachim von Lepel, diese Güter erbte. Nachdem derselbe am 15 December 1788 gestorben war und keine ehelichen Leibeserben hinterlassen hatte, wurden zwar diese Güter dem minderjährigen Friedrich Peter Philipp Wilhelm von Lepel, nach dem Inhalte des am 25 August 1784 eröffneten Testamentsseine Gro0vaters mütterlicher Seite, des Majors Joachim Friedrich von Lepel, eingeräumet, jedoch auf die wider den minderjöhrigen von Lepel, von den 4 Gebrüdern von Lepel, als dem Major in dem Regimente von Thiele, Ernst Gotthard, dem Major in dem Regimente von Möllendorf, Felix Ludewig Idam, dem Hauptmann und Postmeister Friederich,und dem Lieutenant in dem Regimente von Winning, Friederich Wilhelm von Lepel, welcher ihr Vater, Jürgen Heinrich von Lepel am 10 October 1792 seine Rechte abgetreten hatte, angestellte Lehns-Vindicationsklage, denselben durch die Rechtssprüche vom 9 December 1796 und 10 November 1797 zuerkannt, welche daher diese Güter in Besitz nahmen und sich, nachdem ihr 5ter in der väterlichen Cession mit benannter Bruder, Franz Heinrich Ehrich von Lepel, ihnen am 20 Februar 1796 seine Lehnsrechte gänzlich abgetreten und sich nur in dem Fall, wenn sie keine männlichen Erben hinterlassen sollten, die Succession vorbehalten hatte, am 22 Januar 1798 also verglich, daß diese Güter zusammen für den auf 114000 Rthlr. in Courant festgesetzten Werth, dem Major des Möllendorfschen Regiments, Felix Ludewig Idam von Lepel, erblich überlassenwurden, und seine Brüder zum Besten desselben allen Lehn- und Successionsrechten völlig entsagen.
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'''1779'''  von der Schwedisch-Pommerschen Stadt Wolgast 2 Meilen zu Wasser, und 1 ½ Meilen zu Lande gegen Osten, an dem Achterwasser, hat 1 Vorwerk, 1 Windmühle, 2 Bauern, 1 Jägerhaus, 13 Feuerstellen, Fischerei in der Wiecke und in dem großen Strummin, Holzung, welche in Eichen Büchen, Tannen und Ellern bestehet, ist zu Netzelkow in der Uesedomschen Synode eingepfarret, und ist ein altes Lepellsches Lehn, welches der Major Joachim Friedrich von Lepell besitzet. (Siehe Netzelkow)   
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'''1800'''   N. hat an ritter- und steuerfreien Hufen 7 Landhufen 22 Morgen 234 3/8 Ruthen und nach dem steurbaren Anschlage 1 Landhufe 28 Morgen 170 5/6 Ruthen. Neuendorf, Netzelkow und Lütow sind alte Lehne der von Lepel. Neuendorf und die Hälfte des Dorfes Lütow wurden von dem Regierungsrathe Gustav Ludewig von Lepel am 22 December 1729 an Carl Albrecht von Lepel und von diesem nach dem Contract vom 10 April 1744 für 20000 Rthlr. Und nach demselben Contract auch Theil des Gutes Netzelkow für 9000 Rthlr. Erblich an den Major und Flügeladjutanten, Carl Mathias von Lepel, verkauft, welcher den anderen Thel des Gutes Netzelkow und die andere Hälfte des Dorfes Lütow von seinem Vater, dem Landrathe Caspar Matthias von Lepel, geerbt hatte. Das Gut Görmitz, welches zwar ehemals auch ein altes Lehn der von Lepel war, durch gerichtlichen Zuschlag aber von diesem Geschlechte gekommen war wurde am 3 Junius 1727 wieder für 1900 Rthlr. von den Vormündern des Majors und Flügeladjutanten von Lepel gekauft und ihm und seinen 4 Brüdern von dem Könige Friedrich Wilhelm I. als ein neues Lehn erteihlet, an welchem also die anderen von Lepel nicht mehr die gesamte Hand haben. Die GüterNeuendorf, Netzelkow, Lütow und Görmitz wurden hierauf von den Brüdern und Curatoren des Malors und Flügeladjutanten von Lepel, als von deßen nächsten Lehnsfolgern, nemlich dem Regierungsrathe Martin Friedrich, Heinrich Wilhelm und dem Cammerjunker Leonhard Gustav von Lepel,mit ihrem Bruder, dem dem Hauptmann Caspar Ernst von Lepel, nach dem Contract vom 9 October 1754 erblich für 50000 Rthlr. und zwar 1/3tel in Frid.d´or und 2/3tel in Silbergelde und 100 Ducaten Schlüßelgeld an den Hauptmann und nachmaligen Major, Joachim Friedrich von Lepel, verkauft, deßen einziger nachgelassener Sohn, der Hauptmann Leopold Wilhelm Friedrich Joachim von Lepel, diese Güter erbte. Nachdem derselbe am 15 December 1788 gestorben war und keine ehelichen Leibeserben hinterlassen hatte, wurden zwar diese Güter dem minderjährigen Friedrich Peter Philipp Wilhelm von Lepel, nach dem Inhalte des am 25 August 1784 eröffneten Testamentsseine Gro0vaters mütterlicher Seite, des Majors Joachim Friedrich von Lepel, eingeräumet, jedoch auf die wider den minderjöhrigen von Lepel, von den 4 Gebrüdern von Lepel, als dem Major in dem Regimente von Thiele, Ernst Gotthard, dem Major in dem Regimente von Möllendorf, Felix Ludewig Idam, dem Hauptmann und Postmeister Friederich,und dem Lieutenant in dem Regimente von Winning, Friederich Wilhelm von Lepel, welcher ihr Vater, Jürgen Heinrich von Lepel am 10 October 1792 seine Rechte abgetreten hatte, angestellte Lehns-Vindicationsklage, denselben durch die Rechtssprüche vom 9 December 1796 und 10 November 1797 zuerkannt, welche daher diese Güter in Besitz nahmen und sich, nachdem ihr 5ter in der väterlichen Cession mit benannter Bruder, Franz Heinrich Ehrich von Lepel, ihnen am 20 Februar 1796 seine Lehnsrechte gänzlich abgetreten und sich nur in dem Fall, wenn sie keine männlichen Erben hinterlassen sollten, die Succession vorbehalten hatte, am 22 Januar 1798 also verglich, daß diese Güter zusammen für den auf 114000 Rthlr. in Courant festgesetzten Werth, dem Major des Möllendorfschen Regiments, Felix Ludewig Idam von Lepel, erblich überlassenwurden, und seine Brüder zum Besten desselben allen Lehn- und Successionsrechten völlig entsagen.
  
 
==bis zur Reichseinigung (bis 1871)==
 
==bis zur Reichseinigung (bis 1871)==

Version vom 23. November 2019, 12:03 Uhr

Neuendorf auf Usedom Ortsteil der Gemeinde Lütow

Neuendorf (Gnitz) ist ein Ortsteil der Gemeinde Lütow

... im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

1367 Ersterwähnung - Der Ort ist Lepelscher Besitz. Sie verkaufen das halbe Gummlin an Pudagla. Die Lepels, ein deutsches Rittergeschlecht aus Niedersachsen, sind seit 1236 in Mecklenburg und seit 1251 bei Lassan und auf unserer Insel nachweisbar.

1492 Heinrich Lepel in Neuendorf verkauft 16 Mark Rente für 200 Mark Kapital an die Kalandsbrüder in Wolgast.

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)

Unter Preußen

1779 von der Schwedisch-Pommerschen Stadt Wolgast 2 Meilen zu Wasser, und 1 ½ Meilen zu Lande gegen Osten, an dem Achterwasser, hat 1 Vorwerk, 1 Windmühle, 2 Bauern, 1 Jägerhaus, 13 Feuerstellen, Fischerei in der Wiecke und in dem großen Strummin, Holzung, welche in Eichen Büchen, Tannen und Ellern bestehet, ist zu Netzelkow in der Uesedomschen Synode eingepfarret, und ist ein altes Lepellsches Lehn, welches der Major Joachim Friedrich von Lepell besitzet. (Siehe Netzelkow)

1800 N. hat an ritter- und steuerfreien Hufen 7 Landhufen 22 Morgen 234 3/8 Ruthen und nach dem steurbaren Anschlage 1 Landhufe 28 Morgen 170 5/6 Ruthen. Neuendorf, Netzelkow und Lütow sind alte Lehne der von Lepel. Neuendorf und die Hälfte des Dorfes Lütow wurden von dem Regierungsrathe Gustav Ludewig von Lepel am 22 December 1729 an Carl Albrecht von Lepel und von diesem nach dem Contract vom 10 April 1744 für 20000 Rthlr. Und nach demselben Contract auch Theil des Gutes Netzelkow für 9000 Rthlr. Erblich an den Major und Flügeladjutanten, Carl Mathias von Lepel, verkauft, welcher den anderen Thel des Gutes Netzelkow und die andere Hälfte des Dorfes Lütow von seinem Vater, dem Landrathe Caspar Matthias von Lepel, geerbt hatte. Das Gut Görmitz, welches zwar ehemals auch ein altes Lehn der von Lepel war, durch gerichtlichen Zuschlag aber von diesem Geschlechte gekommen war wurde am 3 Junius 1727 wieder für 1900 Rthlr. von den Vormündern des Majors und Flügeladjutanten von Lepel gekauft und ihm und seinen 4 Brüdern von dem Könige Friedrich Wilhelm I. als ein neues Lehn erteihlet, an welchem also die anderen von Lepel nicht mehr die gesamte Hand haben. Die GüterNeuendorf, Netzelkow, Lütow und Görmitz wurden hierauf von den Brüdern und Curatoren des Malors und Flügeladjutanten von Lepel, als von deßen nächsten Lehnsfolgern, nemlich dem Regierungsrathe Martin Friedrich, Heinrich Wilhelm und dem Cammerjunker Leonhard Gustav von Lepel,mit ihrem Bruder, dem dem Hauptmann Caspar Ernst von Lepel, nach dem Contract vom 9 October 1754 erblich für 50000 Rthlr. und zwar 1/3tel in Frid.d´or und 2/3tel in Silbergelde und 100 Ducaten Schlüßelgeld an den Hauptmann und nachmaligen Major, Joachim Friedrich von Lepel, verkauft, deßen einziger nachgelassener Sohn, der Hauptmann Leopold Wilhelm Friedrich Joachim von Lepel, diese Güter erbte. Nachdem derselbe am 15 December 1788 gestorben war und keine ehelichen Leibeserben hinterlassen hatte, wurden zwar diese Güter dem minderjährigen Friedrich Peter Philipp Wilhelm von Lepel, nach dem Inhalte des am 25 August 1784 eröffneten Testamentsseine Gro0vaters mütterlicher Seite, des Majors Joachim Friedrich von Lepel, eingeräumet, jedoch auf die wider den minderjöhrigen von Lepel, von den 4 Gebrüdern von Lepel, als dem Major in dem Regimente von Thiele, Ernst Gotthard, dem Major in dem Regimente von Möllendorf, Felix Ludewig Idam, dem Hauptmann und Postmeister Friederich,und dem Lieutenant in dem Regimente von Winning, Friederich Wilhelm von Lepel, welcher ihr Vater, Jürgen Heinrich von Lepel am 10 October 1792 seine Rechte abgetreten hatte, angestellte Lehns-Vindicationsklage, denselben durch die Rechtssprüche vom 9 December 1796 und 10 November 1797 zuerkannt, welche daher diese Güter in Besitz nahmen und sich, nachdem ihr 5ter in der väterlichen Cession mit benannter Bruder, Franz Heinrich Ehrich von Lepel, ihnen am 20 Februar 1796 seine Lehnsrechte gänzlich abgetreten und sich nur in dem Fall, wenn sie keine männlichen Erben hinterlassen sollten, die Succession vorbehalten hatte, am 22 Januar 1798 also verglich, daß diese Güter zusammen für den auf 114000 Rthlr. in Courant festgesetzten Werth, dem Major des Möllendorfschen Regiments, Felix Ludewig Idam von Lepel, erblich überlassenwurden, und seine Brüder zum Besten desselben allen Lehn- und Successionsrechten völlig entsagen.

bis zur Reichseinigung (bis 1871)

1858 ein Rittergut und alt von Lepelsches Lehn am Achterwasser nach Netzelkow eingepfarrt, hat außer dem herrschaftlichen Hofe 1 Büdnerstelle und 1 Windmühle. Wohnhäuser sind 10 vorhanden mit 149 Einwohnern.


Kaiserreich (1871-1918)

Weimarer Republik (1918-1933)

Drittes Reich (1933-1945)

SBZ und DDR (1945-1990)

1966 Erdölförderung durch den Betrieb Erdöl und Erdgas Grimmen wird begonnen

die heutige Zeit

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