Mehr über Georg Garthe und sein Wirken: Unterschied zwischen den Versionen

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gest.26.6.1877 in Gelbensande
 
gest.26.6.1877 in Gelbensande
  
In Mecklenburg taucht die Forstmannsdynastie Garthe erstmals im Jahre 1822 auf, als der aus Bückeburg im Fürstentum Lippe stammende Oberförster J.L.Garthe in Remplin eine private Forstlehranstalt einrichtet. Der preußische Oberforstrat Dr.Pfeil schreibt zwölf Jahre später in einer von ihm verlegten Forstzeitschrift dazu folgendes: „Die schönen Rempliner Buchenhochwald- und Nadelholzforsten gaben Gelegenheit, die Forstwirtschaft praktisch zu zeigen. Dabei aber wurden auch zugleich von Herrn Oberförster Garthe und dessen wissenschaftlich ausgebildetem Sohne ''(Georg Anm.W.S.)'', dem jetzigen Adjunkt des Forstinspektors in Rostock/Rövershagen, regelmäßige Vorträge über die einzelnen Zweige der Forstwirtschaft, der Mathematik und der Naturwissenschaften gelehrt.“ Eben dieser Sohn hat dann einige Jahre später im Jahre 1834 seinen Wohnsitz nach Rövershagen verlegt, um an der Seite des Forstinspektors Hermann Friedrich Becker seine Laufbahn als mecklenburgischer Forstbeamter zu beginnen. Unter seiner Federführung findet im Juli 1839 die erste Forsteinrichtung der Rostocker Heide ihren Abschluß. Damit verbunden legt er die generellen Forstbeschreibungen der Rostocker Heide vor und führt die periodischen Ertragstabellen für alle Forstreviere ein. Vom ihm geforderte Holzmasseermittlungen wies Garthe zu jener Zeit mit der Begründung, daß: „Angesichts eines so bunt zusammengewürfelten Waldes von einem Menschen nicht mehr zu verlangen sei, als dessen Umsicht und Verstand leisten könne,“zurück 1847 stellt er dann die ersten Altersklassenverzeichnisse für die Rostocker Heide auf.
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In Mecklenburg taucht die Forstmannsdynastie Garthe erstmals im Jahre 1822 auf, als der aus Bückeburg im Fürstentum Lippe stammende Oberförster J.L.Garthe in Remplin eine private Forstlehranstalt einrichtet. Der preußische Oberforstrat Dr.Pfeil schreibt zwölf Jahre später in einer von ihm verlegten Forstzeitschrift dazu folgendes: „Die schönen Rempliner Buchenhochwald- und Nadelholzforsten gaben Gelegenheit, die Forstwirtschaft praktisch zu zeigen. Dabei aber wurden auch zugleich von Herrn Oberförster Garthe und dessen wissenschaftlich ausgebildetem Sohne ''(Georg Anm.W.S.)'', dem jetzigen Adjunkt des Forstinspektors in Rostock/Rövershagen, regelmäßige Vorträge über die einzelnen Zweige der Forstwirtschaft, der Mathematik und der Naturwissenschaften gelehrt.“ Eben dieser Sohn hat dann einige Jahre später im Jahre 1834 seinen Wohnsitz nach Rövershagen verlegt, um an der Seite des Forstinspektors Hermann Friedrich Becker seine Laufbahn als mecklenburgischer Forstbeamter zu beginnen.  
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Hier zunächst Adjunkt, also als Amtsnachfolger vorgesehener Assistent H.F.Beckers, wächst er in die praktischhe Umsetzung des für die Rostocker Heide vorgesehenen Forstregulativs hinein, dessen konzeptionelle Erstellung zuvor von seinem Vater Julius Ludwig Garthe und Hermann Friedrich Becker erstellt worden war.
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Unter seiner Federführung findet im Juli 1839 diese erste Forsteinrichtung der Rostocker Heide ihren Abschluß. Damit verbunden legt er die generellen Forstbeschreibungen der Rostocker Heide vor und führt die periodischen Ertragstabellen für alle Forstreviere ein. Vom ihm geforderte Holzmasseermittlungen wies Garthe zu jener Zeit mit der Begründung, daß: „Angesichts eines so bunt zusammengewürfelten Waldes von einem Menschen nicht mehr zu verlangen sei, als dessen Umsicht und Verstand leisten könne,“zurück 1847 stellt er dann die ersten Altersklassenverzeichnisse für die Rostocker Heide auf.
 
Im Jahre 1841 wurde er zum Nachfolger Beckers in das Forstinspektorenamt berufen. 1834 heiratete er die Tochter seines bisherigen Chefs Becker. Leider währte die Liebe nicht lange, da seine junge Frau Dorothea Luise bereits ein Jahr später bei der Geburt des Sohnes Max starb. Im Jahre 1859 erhielt er seine Ernennung zum Forstmeister.
 
Im Jahre 1841 wurde er zum Nachfolger Beckers in das Forstinspektorenamt berufen. 1834 heiratete er die Tochter seines bisherigen Chefs Becker. Leider währte die Liebe nicht lange, da seine junge Frau Dorothea Luise bereits ein Jahr später bei der Geburt des Sohnes Max starb. Im Jahre 1859 erhielt er seine Ernennung zum Forstmeister.
 
Als man Georg Garthe im Jahre 1860 zum Oberforstrat an die Schweriner Forstverwaltung berief, trat sein jüngerer Bruder Julius an seine Stelle in das Forstinspektorenamt der Rostocker Heide, die dieser dann bis 1897 inne hatte. Auch die Söhne der beiden Forstmannsbrüder Max Garthe - Gelbensande (Georgs Sohn) und Max Garthe - Rövershagen (Julius Sohn) setzten deren Arbeit in den Forsten der Nordöstlichen Heide Mecklenburgs fort, so daß man hier noch heute von einer Garthe-Dynastie spricht.
 
Als man Georg Garthe im Jahre 1860 zum Oberforstrat an die Schweriner Forstverwaltung berief, trat sein jüngerer Bruder Julius an seine Stelle in das Forstinspektorenamt der Rostocker Heide, die dieser dann bis 1897 inne hatte. Auch die Söhne der beiden Forstmannsbrüder Max Garthe - Gelbensande (Georgs Sohn) und Max Garthe - Rövershagen (Julius Sohn) setzten deren Arbeit in den Forsten der Nordöstlichen Heide Mecklenburgs fort, so daß man hier noch heute von einer Garthe-Dynastie spricht.

Version vom 1. März 2019, 11:18 Uhr

Georg Garthe 1805 - 1877; Foto um 1870 (Privatbesitz Garthe)


Georg Garthe

geb.1805 gest.26.6.1877 in Gelbensande

In Mecklenburg taucht die Forstmannsdynastie Garthe erstmals im Jahre 1822 auf, als der aus Bückeburg im Fürstentum Lippe stammende Oberförster J.L.Garthe in Remplin eine private Forstlehranstalt einrichtet. Der preußische Oberforstrat Dr.Pfeil schreibt zwölf Jahre später in einer von ihm verlegten Forstzeitschrift dazu folgendes: „Die schönen Rempliner Buchenhochwald- und Nadelholzforsten gaben Gelegenheit, die Forstwirtschaft praktisch zu zeigen. Dabei aber wurden auch zugleich von Herrn Oberförster Garthe und dessen wissenschaftlich ausgebildetem Sohne (Georg Anm.W.S.), dem jetzigen Adjunkt des Forstinspektors in Rostock/Rövershagen, regelmäßige Vorträge über die einzelnen Zweige der Forstwirtschaft, der Mathematik und der Naturwissenschaften gelehrt.“ Eben dieser Sohn hat dann einige Jahre später im Jahre 1834 seinen Wohnsitz nach Rövershagen verlegt, um an der Seite des Forstinspektors Hermann Friedrich Becker seine Laufbahn als mecklenburgischer Forstbeamter zu beginnen. Hier zunächst Adjunkt, also als Amtsnachfolger vorgesehener Assistent H.F.Beckers, wächst er in die praktischhe Umsetzung des für die Rostocker Heide vorgesehenen Forstregulativs hinein, dessen konzeptionelle Erstellung zuvor von seinem Vater Julius Ludwig Garthe und Hermann Friedrich Becker erstellt worden war. Unter seiner Federführung findet im Juli 1839 diese erste Forsteinrichtung der Rostocker Heide ihren Abschluß. Damit verbunden legt er die generellen Forstbeschreibungen der Rostocker Heide vor und führt die periodischen Ertragstabellen für alle Forstreviere ein. Vom ihm geforderte Holzmasseermittlungen wies Garthe zu jener Zeit mit der Begründung, daß: „Angesichts eines so bunt zusammengewürfelten Waldes von einem Menschen nicht mehr zu verlangen sei, als dessen Umsicht und Verstand leisten könne,“zurück 1847 stellt er dann die ersten Altersklassenverzeichnisse für die Rostocker Heide auf. Im Jahre 1841 wurde er zum Nachfolger Beckers in das Forstinspektorenamt berufen. 1834 heiratete er die Tochter seines bisherigen Chefs Becker. Leider währte die Liebe nicht lange, da seine junge Frau Dorothea Luise bereits ein Jahr später bei der Geburt des Sohnes Max starb. Im Jahre 1859 erhielt er seine Ernennung zum Forstmeister. Als man Georg Garthe im Jahre 1860 zum Oberforstrat an die Schweriner Forstverwaltung berief, trat sein jüngerer Bruder Julius an seine Stelle in das Forstinspektorenamt der Rostocker Heide, die dieser dann bis 1897 inne hatte. Auch die Söhne der beiden Forstmannsbrüder Max Garthe - Gelbensande (Georgs Sohn) und Max Garthe - Rövershagen (Julius Sohn) setzten deren Arbeit in den Forsten der Nordöstlichen Heide Mecklenburgs fort, so daß man hier noch heute von einer Garthe-Dynastie spricht. Als Großherzoglicher Oberforstrat initiiert Garthe, daß die deutschlandweit jährlich einmal stattfindende „Versammlung deutscher Land- und Forstwirte“ für das Jahr 1861 nach Schwerin einberufen wird.







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