Loddin Ortschronik in Jahreszahlen: Unterschied zwischen den Versionen

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==bis zur Reichseinigung (bis 1871)==
 
==bis zur Reichseinigung (bis 1871)==
'''1720''' unter Preußischem Adler
 
 
'''1763''' wurde Hans Tiedemann, Beruf: Radmacher, als Schulhalter eingesetzt.
 
 
'''1779'''  2 3/4 Meile von Swienemünde nordwestwärts, und 2 Meilen von der Schwedischen Stadt Wolgast gegen Osten, lieget gegen Norden ¼ Meile von der Ostsee, und gegen Westen ganz nahe an dem Achterwasser, und hat außer einem Vorwerke 3 Bauern, 2 Halbbauern, 9 Büdner, 1 Schulmeister, und ist zu Coserow in der Uesedomschen Synode eigepfarret.  1779 Vorwerk hat 712 Morgen 125 ½ Ruthen. Der Acker liegt in 3 Schlägen mit dem Baueracker des Dorfes Loddin in Gemeinschaft. Er ist durchgängig leicht, und wird durch die auf der einen Seite an der Ostsee, und auf der andern an dem Achterwasser liegende hohe Sandberge jährlich mehr versandet. Die Wiesen liegen bis auf die Herrenwiese, welche gutes Gras trägt, sämtlich an dem Achterwasser, und sind der Ueberschwemmung unterworfen. Die Weide für das Rindvieh befindet sich längs des Achterwassers in den Elsenbrüchern, die Lacke genannt. Die Schafe haben teils auf dem Loddinschen Felde eine gute Weide, teils auch gute Abtriften auf die Ueckeritzschen und Coserowschen Feldmarken. Drei Vollbauern und 2 Halbbauern aus dem Dorfe Loddin verrichten die Dienste bei diesem Vorwerke, welches die Fischerei auf dem Achterwasser hat.
 
 
'''1812''' ist das königliche Vorwerk in bäuerlichen Besitz übergegangen. Die Domäne Loddin wird für 1000 Taler an den Ortsschulzen und 3 Bauern verkauft, sie verpflichten sich zu einer jährlichen Zahlung von 379 Talern und 3 Pfennigen.
 
  
 
'''1853'''  wieder ein reines Bauerndorf
 
'''1853'''  wieder ein reines Bauerndorf

Version vom 13. November 2019, 10:28 Uhr

... im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

1270 wurde Loddin erstmals urkundlich als „Lodino“ erwähnt. Die Mönche tauschten Land mit Dörfern auf Usedom für den Ort Damerow bei Naugard.

1270 Ersterwähnung - der Bischof von Kammin gibt den Zehnten von Loddin an das Kloster Grobe gegen das Dorf Damerow bei Naugard. 1488 bestimmte Bogislav X., dass zu den Einkünften der Vogtei Wolgast je eine Ackerhufe aus Loddin und Mölschow gelegt werde.

Loddin hat sich am Achterwasser als Fischer- und Bauerndorf entwickelt.

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

1590 lebten in Loddin 16 Bauern und ein Kossate

1610 nahe bei Loddin gibt es den Ort Colpin

bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)

1648 - 1720 war die Insel Usedom unter schwedischer Herrschaft.

1652 wurde das Gutsdorf an den von Schweden geadelten Obristen Radecke für seinen Dienst zum Lehen übergeben.

1693 Frau Radeke kämpft nach dem Tode ihres Mannes für sich und die zwei Töchter um den Erhalt des Gutes, da die schwedische Krone das Gut wieder einziehen möchte. Sie lebt bis 1705 in Loddin

1693 in den Schwedischen Matrikelkarten (schwedischer Landvermesser Carlmak angefertigt) steht, dass vorher 10 Bauern das Land bewirtschaftet haben, davon bewirtschaftet Frau Oberst 7 ½ selbst. Die zwei Bauern, der Halbbauer müssen das Gut mit bewirtschaften. Es wird zu dieser Zeit auch am Meeresstrand auf Flundern- und Dorsche gefischt.

1716 wird Christian Sievert vom Amt Pudagla als Verwalter eingesetzt

Unter Preußen

bis zur Reichseinigung (bis 1871)

1853 wieder ein reines Bauerndorf

1857 Schullehrer Wendorf fest angestellt.

1858 ein Bauern- und Fischerdorf am Achterwasser, nach Coserow eingepfarrt, 3 Bauern- und 2 Halbbauernhöfe, 20 Büdner, 1 Schule, 34 Wohnhäuser, 224 Einwohner.

1862 232 Einwohner in 34 Häusern und ein Schulhaus.

Kaiserreich (1871-1918)

1874 56 Schüler gehen in die Schule

1885 Freiwillige Feuerwehr Loddin wird gegründet

1895 wurde der Badebetrieb und 1910 der Kurbetrieb aufgenommen. Der Ortsteil Kölpinsee mit seinen Villen entstand und die Häuser auf der Verbindungsstraße zum alten Dorf.

1896 Hotel "Wald und See" baut Carl Prutz - er gab der Ansiedlung den Namen KÖLPINSEE

1897 Eröffnung erstes Restaurant "Seerose" von W. Jäger

1904/05 Sturmflut in der Silvesternacht - Durchbruch der Ostsee durch den Kölpinsee bis ins Achterwasser

1911 am 1. Juni erhielt Loddin den wichtigen Eisenbahnanschluss mit den Bahnhof Kölpinsee und

1913 Dezember - letzter Durchbruch durch Sturmfluten durch den Kölpinsee bis zum Achterwasser, Eisenbahnschienen zerstört.

Weimarer Republik (1918-1933)

1919 Anschluss an das Stromnetz. - Amtsvorsteher Adolf Wendorf

1927 Neubau von Gemeindebüro, Standesamt und Post in Kölpinsee

1928/29 Bau des Schutzdeiches zwischen Kölpinsee und Ostsee

1929 3074 Badegäste kommen nach Kölpinsee

1930 Schulneubau zwischen Loddin und Kölpinsee wird am 07.10. eingeweiht.

Drittes Reich (1933-1945)

1937 in Kölpinsee gibt es 40 Hotels und Pensionen

SBZ und DDR (1945-1990)

1960 Beginn des Deichbaues am Achterwasser.

die heutige Zeit

1998 Haltestelle Stubbenfelde der UBB (Usedomer Bäderbahn).

Culpin, Kölpinsse,Stubbenfelde

Culpin (Wüstung) 1421 wurde Culpin erstmals urkundlich als solches genannt. 1618 wurde es als „Calpin“ in der Lubinschen Karte vermerkt. Es soll am Kölpinsee gelegen haben und ist im Dreißigjährigen Krieg total niedergebrannt worden. Der slawische Name wird mit „Schwan“ gedeutet. Der Ort gehörte dem Kloster Pudagla.

Der Kölpinsee war früher eine Ausbuchtung der Ostsee, den die Natur mit Bäumen, Strauchwerk und Sand durch Stürme vom Meer abgetrennt hat. Das entstandene Seebad nennt sich deshalb Kölpinsee.

Stubbenfelde 1825 bekam der Bauer Johann Laban aus Ückeritz vom Forstamt Pudagla ein abgeholztes Waldstück als Abfindung und nannte dieses sein „Stubbenfeld“. Dieser Ortsteil gehörte zur Gemeinde Ückeritz. 1854 wurde Stubbenfelde als „Stubbenfeld“ erstmals offiziell genannt.

Literatur

Chronik der Insel Usedom von Robert Burkhardt, 1909

Ostseebad Kölpinsee-Loddin, 1995 Verlag Axel Dietrich

Chronik der Gemeinde Seebad Loddin , Ulrich Knöfel,